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DER KONSTRUKTEUR 4/2018

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ANTRIEBSTECHNIK<br />

SCHWERE<br />

JUNGS<br />

Autor: Dr. Torsten Kretschmer, Stieber GmbH, Heidelberg<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

In der Schwerindustrie und überall dort, wo<br />

Material mit Fördereinrichtungen bewegt wird,<br />

spielen Rücklaufsperren eine elementare Rolle.<br />

Sie müssen zuverlässig funktionieren und dabei<br />

hohe Kräfte bändigen, um Menschen und<br />

Maschinen zu schützen.<br />

Die korrekte Auslegung der Rücklaufsperre verlangt exakte<br />

Daten zu den an der Förderstrecke anliegenden Drehmomenten.<br />

Im Idealfall wird die Rücklaufsperre parallel zum<br />

Antriebsaggregat konstruiert, weil Motor und Getriebe<br />

eine maßgebliche Rolle für deren Bemessung und Leistungsparameter<br />

spielen.<br />

Rücklaufsperren können entweder auf der schnell laufenden Getriebewelle<br />

und somit direkt an das Getriebegehäuse angeflanscht<br />

oder extern auf dem Wellenende der langsam laufenden Getriebewelle<br />

montiert werden. Im ersten Fall ist die Drehmomentbelastung<br />

geringer (ggf. kleinere Rücklaufsperre), die zweite Variante kann<br />

Vorteile bei der Wartung von E-Motor und Getriebe bingen.<br />

Bei Fördereinrichtungen mit Mehrfachantrieben und einer entsprechenden<br />

Anzahl an Rücklaufsperren (RS) ohne Drehmoment-<br />

begrenzung ist von einer nur geringen Lastverteilung zwischen den<br />

einzelnen RS auszugehen. Die Ursache hierfür sind das verzögerte<br />

Eingreifen der verschiedenen RS infolge von Toleranzen in den<br />

Sperren, unterschiedliche Banddehnungen an den RS, unterschiedliche<br />

Reibungszustände (Wirkungsgrade) in den Bändern<br />

usw. In der Praxis ergeben sich hieraus Sicherheitsfaktoren von<br />

bis zum 3-fachen des Antriebsmoments, wodurch die RS überproportional<br />

groß ausfallen.<br />

Mithilfe von drehmomentbegrenzenden Rücklaufsperren lässt<br />

sich der Lastausgleich optimieren, sodass diese bei unverminderter<br />

Sicherheit ggf. kleiner ausgelegt werden kann.<br />

AUSLEGUNGSBEISPIEL FÜR DIE LANGSAM<br />

LAUFENDE WELLE<br />

Bei einer Überlandbandanlage mit Rücklaufsperren ohne Drehmomentbegrenzung<br />

auf der langsam laufenden Welle muss die RS<br />

nach Vorgabe des Kunden die Drehmomentbelastung nach einem<br />

abgebrochenen Start überstehen. Hieraus ergab sich eine Drehmomentkapazität<br />

der RS von 833,5 kNm bei einem errechneten<br />

Rückdrehmoment im Normalbereich von nur 53 kNm.<br />

Bei identischen Ausgangsdaten für optimal eingestellte RS mit Drehmomentbegrenzung<br />

ist eine Drehmomentkapazität von 68,9 kNm<br />

ausreichend (Sicherheitsfaktor: 1,3). Im Falle eines abgebrochenen<br />

Starts rutscht die RS durch, bis die Spannung im Band abgebaut ist.<br />

40 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong>

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