12.04.2018 Aufrufe

Stimmen aus aller Welt - der Freiwilligenjahrgang 2017/2018

Zeitung mit Rundbriefen der Freiwilligen des Berliner Missionswerkes in Großbritannien, Italien, Kuba, Palästina, Schweden, Südafrika, Taiwan und Tansania

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einem Check meist mehr als 5 Personen. Die Arbeitslosen- und die Kriminalitätsrate sind sehr hoch<br />

und auch Drogenkonsum ist keine Seltenheit. Ja, sagen wir es, wie es ist: Es ist ein Problemviertel.<br />

Um so wichtiger ist die Arbeit, die wir leisten. Hauptziel ist es, die Kin<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Schule zu unterstützen<br />

und sie mit Nachmittagsprogrammen von den Townships und <strong>der</strong> Langeweile fern<br />

zu halten. Damit versuchen wir, dem Bildungsproblem und auch dem Gangsterism die Stirn zu<br />

bieten.<br />

Meine Aufgaben dort sind so vielfältig wie schwer<br />

zu beschreiben, kurz, alles was so anfällt und ein<br />

Paar feste Jobs die da wären: Bibliothekarin,<br />

Pressefotografin, Girlsclub- und Kin<strong>der</strong>gottesdienstleiterin.<br />

Der Girlsclub ist eins meiner persönlichen<br />

Highlights <strong>der</strong> Woche. Die Mädels und<br />

ich treffen uns jeden Freitag, machen so dies und<br />

jenes und dabei besprechen wir jede Woche ein<br />

an<strong>der</strong>es Thema. Das geht von „was gute Freunde<br />

<strong>aus</strong>macht“ über Feminismus bis zum ersten o<strong>der</strong><br />

auch schon zweiten Freund.<br />

Wie es mir mit dem geht, was ich mache, ist leicht gesagt: gut. Mir persönlich geht es hier sehr<br />

gut, das heißt aber nicht, dass ich mit allem hier zufrieden bin. Mich regen viele Dinge auf: zum<br />

Beispiel die gigantische Kluft zwischen Arm und Reich o<strong>der</strong>, dass es hier normal ist, seinen Müll<br />

auf die Straße zu werfen (<strong>aus</strong> dem Auto). Auch, dass man sich (zwar gerechtfertigt) ständig hinter<br />

Mauern und Zäunen verschanzt und nicht mal eben zu Fuß zum Supermarkt gehen kann. Dass es<br />

mindestens ein halbes Jahr braucht, um eine Geburtsurkunde <strong>aus</strong>gestellt zu kriegen, die Korruption...<br />

An vieles gewöhnt man sich o<strong>der</strong> stumpft ab, es än<strong>der</strong>t auf jeden Fall nichts an <strong>der</strong> Tatsache,<br />

dass die Missstände trotzdem an jedem Winkel zu finden sind.<br />

Aber genug <strong>der</strong> Missstände, wenden wir uns erfreulicheren Dingen wie <strong>der</strong> Frage nach Land und<br />

Leuten zu. Hier herrscht unglaublich warmherzige Kultur und dieses Land hat wahnsinnig viel zu<br />

bieten, landschaftlich wie auch kulturell. Es ist einzigartig; Ich könnte wohl jeden Sonntag eine<br />

an<strong>der</strong>e Kirche besuchen (davon gibt es unglaublich viele, denn je<strong>der</strong> kann hier seine eigene Kirche<br />

gründen; <strong>der</strong> H<strong>aus</strong>meister des Centers z. B. ist Bischof seiner eigenen Gemeinde) und wäre das<br />

Land nicht so unglaublich groß, könnte ich wohl ständig neue Landschaften und Tiere erkunden.<br />

Nur kurz dazu, die drei Wochen reisen während des Jahreswechsels haben nicht im mindesten<br />

<strong>aus</strong>gereicht, um das Land kennen zu lernen.<br />

Ich könnte noch lange so weiter schreiben, doch dazu fehlt hier lei<strong>der</strong> <strong>der</strong> Platz. Also möchte ich<br />

nochmal zusammenfassen: Ich bin trotz <strong>der</strong> großen Probleme in diesem Land gut angekommen<br />

und die Arbeit macht mir viel Spaß. Es gibt hier wahnsinnig viel zu entdecken und zu erleben und<br />

noch so viel zu tun.<br />

Ich habe mich hier mit <strong>der</strong> Unterstützung von Freunden, Familie und nicht zuletzt dem Berliner<br />

Missionswerk gut eingelebt, danke dafür!<br />

Man hört voneinan<strong>der</strong>, viele sonnige Grüße<br />

Eure Carla.<br />

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