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32 | SMART BUILDING & SMART CITIES Werkschau 2013 bis 2016<br />

Nahwärmenetze<br />

Auch in Zukunft<br />

wirtschaftlich?<br />

In den 1990er- und frühen<br />

2000er-Jahren wurden<br />

Nahwärmenetze mit Wärmeerzeugern<br />

aus alter-<br />

NATiven Energieträgern<br />

STARK nachgefragt.<br />

Hackschnitzel, Erdwärme, Biogas oder<br />

Solarthermie erhöhten den Anteil erneuerbarer<br />

Energieträger im Bereich<br />

der Gebäudebeheizung. Zum damaligen<br />

Zeitpunkt stellten derartige Systeme<br />

kostenmäßig vertretbare Alternativen<br />

zu üblichen Heizungssystemen<br />

für Gebäude dar. Aufgrund geänderter<br />

Rahmenbedingungen durch veränderte<br />

Energiepreise, bessere Dämmstandards<br />

von Gebäuden und steigende<br />

Außentemperaturen, verursacht durch<br />

den Klimawandel, erhöhte sich der<br />

wirtschaftliche Druck auf derartige<br />

Nahwärmenetze in den letzten Jahren<br />

erheblich. Als Ursache dafür sind vorrangig<br />

geringe Wärmeverbrauchswerte<br />

der versorgten Gebäude zu nennen,<br />

wodurch die hohen Fixkosten der<br />

Anlagen (Fernwärmeleitungen, zentrale<br />

Kesselanlage) auf eine verringerte<br />

Wärmeabnahme umgelegt werden<br />

mussten. Abhilfe können Systeme<br />

schaffen, die während Schwachlastzeiten<br />

(Sommermonate, Übergangszeit)<br />

Schema eines<br />

Nahwärmenetzes<br />

einen Teil der Wärme dezentral auf<br />

Verbraucherseite bereitstellen und<br />

damit die hohen spezifischen Wärmekosten<br />

in diesen Zeiträumen erheblich<br />

reduzieren.<br />

Im Projekt „Nahwärmenetze“ wurde<br />

die Forschungsgruppe „Smart Building<br />

und Smart City“ der FH Salzburg damit<br />

beauftragt, typische Strukturen von<br />

Neubausiedlungen nachzubilden und<br />

in enger Kooperation mit den Expert-<br />

Innen von „Voigt + Wipp Engineers“<br />

Modellrechnungen durchzuführen.<br />

Dabei wurde erhoben, welche Maßnahmen<br />

sich positiv auf die Wirtschaftlichkeit<br />

von Nahwärmenetzen auswirken.<br />

Verschiedene Dämmstandards für unterschiedliche<br />

Modellgebäude (kleine<br />

und größere Einfamilienhäuser, Mehrfamilienhäuser)<br />

wurden festgelegt und<br />

dafür jeweils thermische Gebäudeund<br />

Anlagensimulationen durchgeführt.<br />

Diese Modellgebäude wurden<br />

wiederum mit unterschiedlichen Heizungssystemen<br />

ausgestattet, die eine<br />

dezentrale Bereitstellung ermöglichen.<br />

Hierzu wurden beispielsweise dezentrale<br />

Pufferspeicher in den einzelnen<br />

Häusern oder kleine und größere<br />

Solaranlagen modelliert.<br />

Ziel des vom Land Salzburg, Abteilung<br />

Energiewirtschaft und Energieberatung,<br />

geförderten Projektes ist es,<br />

allgemein gültige Auslegungskriterien<br />

wie die Betriebsdauer des Netzes,<br />

die Netzvolllaststunden oder die<br />

maximale Netzlast für solche innovativen<br />

Wärmenetze zu erhalten.<br />

Diese Kriterien ermöglichen in letzter<br />

Konsequenz eine Beurteilung der<br />

Wirtschaftlichkeit.<br />

© TUM – Technische Universität München

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