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DER KUNSTBLITZ | MUSEUM KUNSTPALAST, DÜSSELDORF<br />
Das monochrome Malen ermöglicht es<br />
den Künstlern sich auf die wenigsten Akzente<br />
von Hell und Dunkel - die Ur-Elemente<br />
visueller Wahrnehmung – zu konzentrieren.<br />
Bereits die alten Griechen kannten<br />
den Begriff Skiagraphia (Schattenmalerei)<br />
für das Malen von Licht und Schatten. In<br />
Frankreich wurde einige Jahrhunderte später<br />
der Begriffe Grisaiite geprägt, eine aus<br />
Grautonen bestehende Malerei.<br />
Für viele Künstler ist es eine reizvolle Herausforderung,<br />
auch ohne den Einsatz von<br />
Farbe ein hohes Maß an Wahrhaftigkeit zu<br />
erreichen. Oft wird der Farbverzicht eingesetzt,<br />
um sich ganz auf das Sujet des Bildes<br />
zu konzentrieren. Im Mittelalter hingegen<br />
forderte die Strenge der kirchlichen Liturgie<br />
eine Einschränkung der Palette. Neue<br />
Herausforderungen boten im späten 15.<br />
Jahrhundert die Erfindung der Druckgrafik<br />
und im 19. Jahrhundert die Erfindung der<br />
Fotografie und des Films.<br />
Gerhard Richter, Helga Matura mit Verlobtem,<br />
1966, (Helga Matura with her Fiancé)<br />
Öl auf Leinwand, 200 × 100 cm, Museum Kunstpalast,<br />
Düsseldorf, mkp.O.1973.305<br />
Foto: © Museum Kunstpalast - ARTOTHEK/<br />
© Gerhard Richter 2017<br />
Die Ausstellung stellt die spannungsvolle<br />
Geschichte einer Welt ohne Farbe vor, die<br />
viele Künstler in ihren Bann zog, aber bislang<br />
kaum erzählt wurde. Der Weg führt<br />
dabei vom Mittelalter bis hin zur zeitgenössischen<br />
Kunst - und immer auch zurück<br />
zum Ursprung der Frage, warum die Malerei<br />
in der westlichen Kultur eine so große<br />
Rolle spielt<br />
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FRÜHLING | 2018