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5. ÖSTERREICHS WEG ZUM ZIEL: WAS WIR TUN WOLLEN<br />

nachhaltige österreichische (verkehrs-)infrastruktur & mobilitätsservices<br />

Ein dekarbonisierter verkehr verlangt den Einsatz von Elektromobilität auf Straße und Schiene sowie die Errichtung einer passenden<br />

Energieversorgungsinfrastruktur und eine wesentlich bessere Abstimmung mit verfügbaren Netzkapazitäten. In diesem<br />

Sinne müssen die Entwicklungen und wechselwirkungen mit weiteren Sektoren, speziell der Energieaufbringung und der Energienetze<br />

(Stichwort „Sektorkopplung“), analysiert werden. Darüber hinaus ist die zunehmende rolle von Mobilitätsservices<br />

und neuen Umsetzungsmodellen einzubeziehen.<br />

Ein Prozess zur Entwicklung und Umsetzung einer nachhaltigen Mobilitätsinfrastruktur für E-Mobilität, alternative Kraftstoffe<br />

und den Umweltverbund ist nötig und soll in einem strategischen Infrastruktur- und raumordnungskonzept in Zusammenarbeit<br />

mit Ländern und Gemeinden als Grundlage für die infrastrukturelle weiterentwicklung Österreichs erarbeitet werden. Dies<br />

umfasst den bedarfsgerechten, zukunftsorientierten und aufeinander abgestimmten Ausbau sowie die weitere optimierung leistungsfähiger<br />

Infrastrukturen für Straße, Schiene, Luftverkehr und wasserstraßen. Die schrittweise Umsetzung von Maßnahmen<br />

zur nachhaltigen reduktion verkehrsbedingter Emissionen, vor allem auch unter Nutzung der unterstützenden Potenziale der<br />

Digitalisierung, steht dabei im Fokus.<br />

geBäuDe<br />

raumheizung, Klimaanlagen und warmwasser sind für rund 27 % des Energieverbrauchs in Österreich verantwortlich. Die<br />

relevante Energiedienstleistung ist mit einem Bruchteil des derzeit dafür verwendeten Energieeinsatzes erreichbar, sofern die<br />

Gebäude hohe thermische Qualität aufweisen. Für den Gebäudebestand bedeutet dies, dass eine hohe Sanierungsrate und<br />

Sanierungsqualität angestrebt wird, im Neubau höchste thermische Qualität in Kombination mit einer Energieversorgung ohne<br />

fossile Energie. Der Austausch von Heizanlagen auf fossiler Basis durch Anlagen mit erneuerbarer Energie (biogene ressourcen,<br />

Solarenergie oder durch hocheffiziente wärmepumpen, Nah- und Fernwärme), oft in verbindung mit der thermischen<br />

Sanierung von Gebäuden, soll aus einem Mix von Instrumenten unterstützt werden (u.a. Gestaltung der Energieausweise einschließlich<br />

Empfehlungen für langfristige Sanierungskonzepte).<br />

Durch flexibles, gebäudeseitiges Lastmanagement können Gebäude verstärkt als thermische Speicher und zu verschiebung<br />

elektrischer Lasten genutzt werden. voraussetzung dafür sind die Kopplung elektrischer und thermischer Systeme, beispielsweise<br />

durch Nutzung von Gebäudemassen als thermische Speicher für raumwärme und Kühlung. Um Kosten für Infrastruktur<br />

und die Nachfrage an motorisiertem Individualverkehr nicht unnötig zu erhöhen, soll die Zersiedlung gestoppt werden. Die<br />

Errichtung von Gebäuden in bestehenden Siedlungsstrukturen, eine Funktionsdurchmischung der Siedlungsbereiche und<br />

deren Erschließung mit öffentlichen verkehrsangeboten sind dafür unverzichtbar.<br />

proDuktion unD Dienstleistungen in inDustrie unD geWerBe<br />

Industrie und Gewerbe sind wichtige Energieverbraucher, oft aber auch Energieerzeuger. So ist die Nutzung von industrieller<br />

Abwärme eine oft ökonomisch und ökologisch vorteilhafte option, Gebäude mit wärme zu versorgen. Der Umstieg von auf<br />

fossilen Energieträgern basierenden industriellen verfahren auf klimafreundliche Produktionsweisen ist auch mit dem Umbau<br />

von Infrastruktur verbunden. von besonderer Bedeutung ist dabei der Umstieg auf Strom und/oder wasserstoff (hergestellt<br />

durch Elektrolyse aus erneuerbarem Strom), die eine entsprechende Infrastruktur benötigen. Deshalb wird eine international<br />

akkordierte wasserstoff-Strategie entwickelt, die sich auch mit technischen, regulatorischen und ökonomischen Aspekten einer<br />

Infrastruktur zur Erzeugung von wasserstoff mithilfe von erneuerbarem Strom (z.B. Elektrolysesystem auf Basis der Proton<br />

Exchange Membrane-technologie) sowie der Speicherung auseinandersetzt.<br />

In Zeiten zunehmender Nutzung erneuerbarer Energiequellen werden Flexibilitäten immer wichtiger. Diese ermöglichen<br />

weiterhin einen stabilen Ausgleich zwischen Stromerzeugung und Strombedarf und gewährleisten somit versorgungssicherheit.<br />

Eine weitere vielversprechende Flexibilitätsoption ist das Demand Side Management (DSM), mit dem gezielt Lasten aufgrund<br />

von Marktsignalen zu- und abgeschalten werden. Das zukünftige Energiemarktdesign soll es Unternehmen verstärkt<br />

ermöglichen, ihre jeweilige Flexibilität unter anderem als regelleistung zu vermarkten.<br />

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