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5. ÖSTERREICHS WEG ZUM ZIEL: WAS WIR TUN WOLLEN<br />
Die raumnutzung muss daher stärker in richtung Eingrenzung des Bodenverbrauchs, verhinderung von versiegelung sowie<br />
Sicherstellung einer verdichteten, kompakten Siedlungs- und Gewerbegebietsentwicklung gelenkt werden. Die ortskernbelebung<br />
schafft dazu auch positive gesellschaftspolitische Aspekte. Diese Flächenentwicklung muss in Abstimmung mit den Einzugsbereichen<br />
von Öv-Haltestellen erfolgen und eine ausreichende Durchmischung von Funktionen wie wohnen, Arbeiten<br />
und Erholung fördern. Die raumplanung hilft dabei, den ansteigenden trend der Fahrleistungen im Straßenverkehr und damit<br />
zum Anstieg der Co2-Emissionen im Mobilitätsbereich der vergangenen Jahre umzukehren.<br />
Ein wesentliches Anliegen Österreichs ist die Zersiedlung zu stoppen. Die Errichtung von Gebäuden in bestehenden Siedlungsstrukturen,<br />
eine Funktionsdurchmischung der Siedlungsbereiche sowie deren Erschließung mit öffentlichen verkehrsangeboten<br />
sind dafür unverzichtbar. Bauordnungen und Stellplatzregelungen sind weitere wichtige Hebel in richtung einer klimaverträglichen<br />
Mobilität.<br />
Auch die wohnbauförderung und andere Instrumente zur Investitionssteuerung sollen stärker für Siedlungsentwicklung und<br />
Energieraumplanung genutzt werden. Dies ist im Kontext von zukünftigen verhandlungen zwischen den Gebietskörperschaften<br />
zu sehen.<br />
Mit den Bundesländern zu besprechende Punkte umfassen unter anderem die Auswirkung der raumordnung auf die treibhausgasemissionen,<br />
die verwendung von „Öv-Güteklassen“ i.S.v. „Mobilitätslables“, Baulandwidmungen oder raumrelevante<br />
Förderungen. Ziel ist eine kosteneffektive und effiziente Ausrichtung der raumordnung entlang der Klima- und Energieziele.<br />
- - - raumordnung und Flächenwidmung sollen Siedlungsstrukturen fördern, die zur verdichtung und Funktionsmischung<br />
beitragen und kurze wege gewährleisten.<br />
- - - Erarbeitung, Beschluss und Umsetzung eines umfassenden Infrastruktur- und raumordnungsplans in Zusammenarbeit<br />
mit Ländern und Gemeinden.<br />
- - - Flächenverbrauch verantwortungsvoll steuern, Flächenverlust/-versiegelung reduzieren.<br />
- - - Maßnahmen zur Aktivierung von bestehenden, nicht genutzten Betriebsflächen und wohngebäuden (Anreize zur<br />
Nutzung).<br />
- - - Masterplan gegen Bodenversiegelung.<br />
- - - Fokus auf raumplanung zur Senkung des Mobilitätsbedarfs.<br />
smart cities vorantreiBen<br />
Städte spielen für einen erfolgreichen Klimaschutz und die transformation des Energiesystems eine maßgebliche rolle. Ziel<br />
muss es sein, die urbanen regionen in Zukunft funktionaler, klimabewusster, energieeffizienter und ressourcenschonender zu<br />
gestalten. Smart Cities verfolgen das Ziel einer nachhaltigeren urbanen Entwicklung und betrachten dabei stets das Gesamtsystem.<br />
Für eine energieeffiziente Stadtentwicklung müssen energetische Standards für Stadtteile und Quartiere in verbindung<br />
mit klimaschonenden Energieversorgungssystemen definiert und die Themenfelder Stadtentwicklung, Gebäude, Energie und<br />
Energiesysteme gemeinsam erarbeitet werden. Dazu müssen die Prozesse der Stadtplanung, der Infrastrukturplanung, der<br />
Netzplanung, der raumplanung und der Energieplanung auf allen Gebietskörperschaftsebenen weiterentwickelt werden.<br />
energieraumplanung<br />
Eine überregional koordinierte und vorausschauende Energieraumplanung, vor allem in Hinblick auf große Infrastrukturprojekte,<br />
führt zu einer reduktion des Konfliktpotenzials und dadurch zu einer höheren Akzeptanz in der Bevölkerung.<br />
Energieraumplanung ermöglicht auch die Umsetzung innovativer Energiekonzepte mit Fokus auf lokal verfügbarer, günstiger,<br />
erneuerbarer Energie, der Nutzung von Abwärme und integrierter Mobilitätssysteme. Eine Analyse und verortung von Energieverbrauch,<br />
Energieeinspar- und -gewinnungspotenzialen liefern wesentliche Erkenntnisse über deren räumliche Dimensionen<br />
für eine klimafreundliche Planung. Dabei können moderne, integrierte Energiekonzepte in der raumplanung zur Entscheidungsfindung<br />
bei Flächenwidmung, der Investition in Infrastruktur sowie vergabe von Förderungen wie der wohnbauförderung<br />
eingesetzt werden.<br />
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