DMG-informiert 2/2018
Spannende und bewegende Missionsberichte aus aller Welt. Unsere Mitarbeiter sind rund um den Globus im Einsatz, damit Menschen Gott begegnen. Thema dieser Ausgabe: Hoffnung für Europa?
Spannende und bewegende Missionsberichte aus aller Welt. Unsere Mitarbeiter sind rund um den Globus im Einsatz, damit Menschen Gott begegnen. Thema dieser Ausgabe: Hoffnung für Europa?
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INTERVIEW ZUM LEITUNGSWECHSEL<br />
Dr. Detlef und Dr. Elisabeth Blöcher<br />
Ich hatte gerade die Leitung übernommen,<br />
da erreichte mich sonntags<br />
frühmorgens die Nachricht, dass eine<br />
unserer Missionarinnen in Westafrika<br />
plötzlich verstorben war. Ich hatte den<br />
Angehörigen die traurige Nachricht zu<br />
überbringen. Wegen des heißen Klimas<br />
und der abgelegenen Region musste der<br />
Leichnam noch am gleichen Tag vor Ort<br />
in Afrika beerdigt werden. Das war für<br />
die Angehörigen wie für mich selbst sehr<br />
schwer.<br />
Begeistert hat mich, wie das Evangelium<br />
ganze Volksgruppen in Äthiopien,<br />
Nordafrika und Indien erfasst hat und<br />
viele zu Nachfolgern von Jesus werden,<br />
die nun selbst das Evangelium weitergeben.<br />
Heute kommt die Hälfte aller<br />
christlichen Missionare aus dem globalen<br />
Süden. Ebenfalls sehr bewegend war, als<br />
2015 die immensen Flüchtlingsströme<br />
in unser Land kamen. Ich half damals in<br />
einem Erstaufnahmelager und begrüßte<br />
ausgehungerte Menschen. Sie waren<br />
nur knapp dem Tode entronnen, zu<br />
Fuß über den Balkan gegangen und<br />
hatten tagelang nichts gegessen. Ihnen<br />
zuzuhören, zu helfen, Gottes Liebe zu<br />
teilen und die Hoffnung in Jesus, das war<br />
wunderbar. Viele Gemeinden haben sich<br />
der Flüchtlinge angenommen. Und 47<br />
unserer <strong>DMG</strong>-Missionare unterstützen<br />
heute solche Projekte in unserem Land.<br />
Vor welchen Herausforderungen<br />
stehen die neuen Leiter der <strong>DMG</strong>,<br />
Günther Beck und Andrew Howes?<br />
Unsere Welt verändert sich rasant:<br />
politisch, sozial, technologisch und<br />
geistlich. Das gilt es zu berücksichtigen,<br />
damit das Evangelium gute Nachricht<br />
bleibt. Ich wünsche ihnen viel Mut zu<br />
Veränderungen, dass sie Neues wagen<br />
und die Mitarbeitenden sowie sendenden<br />
Gemeinden dabei mitnehmen.<br />
Ein Rat an deine Nachfolger?<br />
Hört weiter auf die Stimme von Jesus<br />
und folgt ihm treu! Geht mutig auf das<br />
Neue zu.<br />
14 Jahre warst du zudem Vorsitzender<br />
der AEM, des Dachverbandes der<br />
evang. Missionen in Deutschland. Wie<br />
hat sich die Zusammenarbeit dieser<br />
Werke und ihre Aufgabe in der Welt<br />
verändert?<br />
In dieser Zeit ist großes Vertrauen<br />
unter den Missionsleitern gewachsen; sie<br />
arbeiten heute viel intensiver zusammen.<br />
Die AEM hat sich zu einer offenen<br />
Gemeinschaft mit vielen Andockstellen<br />
hin entwickelt, und wir haben Brücken<br />
zu anderen Missionsverbänden gebaut.<br />
Projekte zusammen mit den Menschen<br />
vor Ort entwickeln, integrale Mission<br />
und Nachhaltigkeit sind heute selbstverständlich<br />
geworden. Die Christian<br />
Community Development Conference<br />
(CCD) hat sich zu einer internationalen<br />
Fachtagung von Weltrang entwickelt.<br />
Zudem kommen heute immer mehr<br />
Christen aus früheren Einsatzländern als<br />
Missionare nach Deutschland, um unter<br />
hier Geborenen und Zugezogenen das<br />
Evangelium zu verkündigen und Gemeinden<br />
zu bauen …<br />
Was für Mitarbeiter benötigen diese<br />
Organisationen heute? Für welche<br />
Länder?<br />
Mission geschieht heute von überall<br />
nach überall. Besondere Bedeutung<br />
haben die Weltgegenden, in denen Jesus<br />
noch nicht bekannt ist: Zudem bitten<br />
Kirchen im Ausland um christliche Fachkräfte,<br />
die ihre Expertise einbringen und<br />
einheimische Mitarbeiter ausbilden.<br />
Wenn du zurückschaust –<br />
was würdest du heute<br />
anders machen?<br />
Natürlich gab es auch notvolle Konflikte.<br />
Da würde ich heute noch intensiver<br />
hinhören, was der andere eigentlich<br />
sagen will, statt vorschnell Schlüsse zu<br />
ziehen. Dann aber auch meine/unsere<br />
Entscheidungen rascher umsetzen.<br />
Worauf bist du stolz?<br />
Die <strong>DMG</strong> steht für ein weltweites<br />
Netz an Beziehungen zu mehr als 100<br />
Partnerorganisationen und befreundeten<br />
Kirchen. Gemeinsam sind wir unterwegs,<br />
beschenken uns gegenseitig und<br />
lernen voneinander.<br />
Wie möchtet ihr als Ehepaar euren<br />
Ruhestand gestalten?<br />
In der Nachfolge gehen wir nie in den<br />
Ruhestand. Für uns beginnt ein neuer<br />
Dienstabschnitt: „The next level“, wie<br />
die jungen Leute sagen. Ich freue mich,<br />
dass ich dann mehr Zeit für die Begegnung<br />
mit Geflüchteten habe, mich in<br />
junge Leiter investieren kann. Und sicher<br />
kommen noch manche Vorträge und<br />
Predigten hinzu ...<br />
Dein Wunsch für das weltweite Team<br />
der <strong>DMG</strong>?<br />
Lasst uns weiter Lernende bleiben, die<br />
mit Jesus auf dem Weg sind, intensiv auf<br />
ihn hören, Gemeinschaft mit ihm pflegen<br />
und mutig Schritte in Neuland wagen.<br />
Herzlichen Dank, lieber Detlef,<br />
für das Gespräch und die vielen<br />
Jahre guter Gemeinschaft in der<br />
Ausbreitung des Evangeliums.<br />
Wir wünschen dir und deiner Frau<br />
Elisabeth Gottes reichen Segen!<br />
<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2018</strong><br />
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