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Konzeptentwurf zur Bekämpfung der illegalen Mülllentsorgung in der Stadt Lüdenscheid

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<strong>Konzeptentwurf</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bekämpfung</strong> <strong>der</strong> <strong>illegalen</strong><br />

Müllentsorgung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Lüdenscheid</strong><br />

1. Ausreichend Kapazitäten <strong>zur</strong> legalen Müllentsorgung schaffen<br />

1.1. Evaluation: Wie wurde auf die drastische Zunahme von Verpackungsmüll aus Papier reagiert?<br />

1.2. Prüfung von Füllstandssensoren für städtische Abfallconta<strong>in</strong>er<br />

1.3. Prüfung <strong>der</strong> flächendeckenden E<strong>in</strong>führung von privaten Papiertonnen<br />

2. Aufklärung über legale Wege <strong>der</strong> Abfallentsorgung und Informationen über Sanktionen<br />

2.1. Aufstellung von Informationstafeln an städtischen Müllsammelstellen<br />

2.2. Start e<strong>in</strong>er Kampagne gegen illegale Müllentsorgung <strong>in</strong> <strong>Lüdenscheid</strong><br />

2.3. Aktionswochen an städtischen K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten und Grundschulen<br />

2.4. E<strong>in</strong>tragung <strong>der</strong> städtischen Sammelstellen <strong>in</strong> googlemaps<br />

3. Standortüberprüfung <strong>der</strong> städtischen Müllsammelstellen<br />

3.1. Standortüberprüfung <strong>der</strong> städtischen Müllsammelstellen<br />

3.2. Prüfung <strong>der</strong> Verlagerung von öffentlichen Sammelstellen auf private Grundstücke<br />

4. Konsequentere Ermittlung <strong>der</strong> Täter von illegaler Abfallentsorgung<br />

4.1. Priorisierung <strong>der</strong> Ermittlung des Ordnungsamtes von Mülltätern<br />

4.2. E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>er Müllpolizei (Waste Watcher)<br />

4.3. Videoüberwachung an ausgewählten Müllsammelstellen<br />

4.4. Auslobung von Belohnungen für H<strong>in</strong>weise, die <strong>zur</strong> Ergreifung von Mülltätern führen<br />

4.5. Gründung e<strong>in</strong>er „Task Force“ aus STL, Ordnungsamt, Kreisverwaltung und Polizei<br />

4.6. Prüfung <strong>der</strong> Beauftragung von Privatdetektiven <strong>zur</strong> Ermittlung von Mülltätern<br />

5. Konsequentere Sanktionierung von Mülltätern<br />

5.1. Evaluation: Wie konsequent wurde die illegale Müllentsorung bislang sanktioniert?<br />

5.2. Erteilung e<strong>in</strong>er Knöllchen-Kompetenz für Mitarbeiter des STL<br />

5.3. Ausnutzen <strong>der</strong> Ermessensspielräume für möglichst hohe Strafen<br />

6. Kurzfristigere Beseitigung illegaler Müllkippen<br />

6.1. E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er Hotl<strong>in</strong>e <strong>zur</strong> Meldung illegaler Müllkippen<br />

6.2. E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>es städtischen Whatsapp Accounts<br />

6.3. Erweiterung <strong>der</strong> STL App <strong>zur</strong> Meldung illegaler Müllkippen<br />

6.4. Vermittlung von Sozialstundenleistenden zwecks Müllbeseitigung<br />

7. Stärkung von bürgerschaftlichem Engagement<br />

7.1. (Wie<strong>der</strong>-) E<strong>in</strong>führung von ehrenamtlichen Patenschaften für städtische Anlagen<br />

7.2. Jährliche Ehrung von Bürgern, die sich für e<strong>in</strong> sauberes <strong>Lüdenscheid</strong> engagieren<br />

Gelb = Anfragen und Anträge für die Ratssitzung am 16.04.2018<br />

Blau = Vorschlag <strong>zur</strong> Tagesordnung e<strong>in</strong>er Son<strong>der</strong>sitzung des Werksausschusses<br />

E<strong>in</strong>e Initiative <strong>der</strong> CDU <strong>Lüdenscheid</strong>


1. Ausreichend Kapazitäten <strong>zur</strong> legalen Müllentsorgung schaffen<br />

1.1. Evaluation: Wie wurde auf die drastische Zunahme von Verpackungsmüll aus Papier<br />

reagiert?<br />

S<strong>in</strong>d die Möglichkeiten <strong>der</strong> Abfallentsorgung mit <strong>der</strong> Entwicklung des Abfallaufkommens <strong>der</strong><br />

letzten Jahre gewachsen? Konnte STL angesichts se<strong>in</strong>er limitierten f<strong>in</strong>anziellen Mittel mit <strong>der</strong><br />

Entwicklung Schritt halten?<br />

a. Wie hat sich das Aufkommen von Abfall aus Papier, Pappe und Kartonagen <strong>in</strong> <strong>Lüdenscheid</strong> im<br />

Zeitraum 1999 bis heute verän<strong>der</strong>t?<br />

b. Wie wurde auf e<strong>in</strong>e mögliche Verän<strong>der</strong>ung des Abfallaufkommens im Vergleichszeitraum<br />

reagiert?<br />

c. Wurden zusätzliche Abfallsammelstellen im Vergleichszeitraum geschaffen? Falls ja, wie viele?<br />

d. Werden aus Sicht <strong>der</strong> Verwaltung/ des STL zusätzliche Sammelstellen benötigt?<br />

e. Wurden bestehende Abfallsammelstellen im Vergleichszeitraum vergrößert? Falls ja, <strong>in</strong> welchem<br />

Umfang?<br />

f. Ist e<strong>in</strong>e Vergrößerung <strong>der</strong> Sammelstellen aus Sicht <strong>der</strong> Verwaltung/ des STL notwendig?<br />

g. Wurde die Frequenz <strong>der</strong> Leerung <strong>der</strong> Papiertonnen erhöht? Falls ja, <strong>in</strong> welchem Umfang?<br />

h. Sollte die Anzahl <strong>der</strong> Leerungen aus Sicht <strong>der</strong> Verwaltung/ des STL erhöht werden?<br />

i. Was würden die Empfehlungen <strong>der</strong> Verwaltung/ des STL kosten?<br />

Begründung:<br />

Das Aufkommen von Verpackungsmaterial aus Papier, Pappe und Kartonage ist <strong>in</strong> den letzten<br />

Jahren drastisch gestiegen. Deshalb ist es notwendig, dass die Möglichkeiten <strong>zur</strong> Abfallentsorgung<br />

<strong>in</strong> gleichem Umfang ausgeweitet wurden o<strong>der</strong> werden, um illegaler Müllentsorgung entgegen zu<br />

treten.<br />

Laut <strong>der</strong> Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung ist das Aufkommen von<br />

Verpackungsmaterial aus Papier, Pappe und Kartonage im Zeitraum 1991 bis 2015 von 5.394,6<br />

Kilotonnen um 54% auf 8.331,2 Kilotonnen angestiegen. (Vgl. www.umweltbundesamt.de)<br />

Beim privaten Hausmüll gilt <strong>der</strong> Distanzhandel als e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> Hauptverursacher für den Anstieg von<br />

Verpackungsmaterial aus Papier und Kartonage. Dazu zählt <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Onl<strong>in</strong>ehandel.<br />

So ist dieser Verbrauch im Zeitraum 1996 bis 2015 von 120 Kilotonnen um 540% auf 769<br />

Kilotonnen gestiegen. Werte für den Zeitraum 2016 bis 2018 liegen noch nicht vor.<br />

<strong>Konzeptentwurf</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bekämpfung</strong> <strong>der</strong> <strong>illegalen</strong><br />

Müllentsorgung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Lüdenscheid</strong> 2


Verbrauch von Kartonage im Versandhandel<br />

(Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung 2017)<br />

Von 1999 bis 2015 ist <strong>der</strong> Onl<strong>in</strong>ehandel <strong>in</strong> Deutschland von 1,1 Milliarden Euro auf 39,9 Milliarden<br />

Euro Umsatz angestiegen. (Vgl. www.e<strong>in</strong>zelhandel.de / Studie <strong>der</strong> GfK im Auftrag des<br />

Handelsverband Deutschland 2017). Diese Entwicklung dauerte <strong>in</strong> den Jahren 2016 und 2017 an.<br />

Laut HDE Prognose konnte <strong>der</strong> Umsatz von 2015 bis 2017 um weitere 23% auf über 48,8 Mrd. EUR<br />

gesteigert werden.<br />

Aufgrund dieses Wachstums gilt die Annahme, dass das Aufkommen von Verpackungsmaterial aus<br />

Papier, Pappe und Kartonage auch <strong>in</strong> den vergangenen zwei Jahren nochmals deutlich<br />

zugenommen hat. Begünstigt wird diese Entwicklung auch durch Flatrate Versandmodelle wie<br />

Amazon Prime, die den Verbrauchern kaum e<strong>in</strong>en Anreiz geben, Bestellungen zu bündeln und<br />

dadurch Verpackungsmaterial e<strong>in</strong>zusparen.<br />

1.2. Prüfung von Füllstandssensoren für städtische Abfallconta<strong>in</strong>er<br />

Wir for<strong>der</strong>n die E<strong>in</strong>führung von Füllstandssensoren für städtische Abfallconta<strong>in</strong>er zu prüfen.<br />

Begründung:<br />

Füllstandssensoren ermöglichen exakte Füllstandskontrollen von Abfall- und Recycl<strong>in</strong>gbehältern.<br />

Mit Ultraschall misst e<strong>in</strong> solches Gerät flüssige und feste Stoffe – egal, welche Bauart die Behälter<br />

haben. Die ermittelten Füllstände sendet das Bauteil über das Mobilfunknetz zum Rechner o<strong>der</strong><br />

Smartphone des Betreibers. Dort werden die Informationen mit e<strong>in</strong>er Verwaltungssoftware<br />

ausgewertet und grafisch dargestellt. Auf dieser Datenbasis wird die optimale Route für die<br />

Leerung <strong>der</strong> Conta<strong>in</strong>erflotte erstellt. Die Behälter können stets bedarfsgerecht geleert und<br />

unnötige Fahrten vermieden werden. Die Leerungen lassen sich nachvollziehen und kontrollieren.<br />

Im Ergebnis s<strong>in</strong>ken Treibstoffverbrauch, Fahrzeugverschleiß, Kosten für Re<strong>in</strong>igung <strong>der</strong> Behälter und<br />

Personalaufwand. Solche Sensoren werden Batterie betrieben und s<strong>in</strong>d wartungsfrei.<br />

Füllstandssensoren werden beispielsweise von <strong>der</strong> Firma www.german-ecotec.com angeboten.<br />

<strong>Konzeptentwurf</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bekämpfung</strong> <strong>der</strong> <strong>illegalen</strong><br />

Müllentsorgung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Lüdenscheid</strong> 3


Mit Hilfe <strong>der</strong> Sensoren soll auch die Vermüllung von Sammelstellen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Lüdenscheid</strong><br />

vermieden werden. Durch e<strong>in</strong>e bedarfsgerechte und rechtzeitige Leerung <strong>der</strong> Tonnen, kann <strong>der</strong>en<br />

Überfüllung vermieden werden.<br />

1.3. Prüfung <strong>der</strong> flächendeckenden E<strong>in</strong>führung von privaten Papiertonnen<br />

Wir for<strong>der</strong>n die flächendeckende E<strong>in</strong>führung von privaten Papiermülltonnen zu prüfen. Neben <strong>der</strong><br />

Ermittlung von Vor- und Nachteilen, sowie den Kosten dieser Maßnahme soll auch geprüft werden,<br />

ob im Gegenzug die öffentlichen Papiertonnen an den städtischen Sammelstellen abgeschafft<br />

werden können.<br />

Begründung:<br />

Die Prüfung soll aufzeigen, ob es aufgrund <strong>der</strong> starken Verän<strong>der</strong>ung des Volumens von<br />

Papierabfällen noch zeitgemäß ist, den Papiermüll an öffentlichen Punkten zu sammeln. In vielen<br />

an<strong>der</strong>en Kommunen wird <strong>der</strong> Papiermüll analog zum Hausmüll <strong>in</strong> privaten Tonnen gesammelt.<br />

Details <strong>zur</strong> Zunahme von Papiermüll s<strong>in</strong>d dem Punkt 1.1. zu entnehmen.<br />

<strong>Konzeptentwurf</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bekämpfung</strong> <strong>der</strong> <strong>illegalen</strong><br />

Müllentsorgung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Lüdenscheid</strong> 4


2. Aufklärung über legale Wege <strong>der</strong> Abfallentsorgung und Informationen über<br />

Sanktionen<br />

2.1. Aufstellung von Informationstafeln an städtischen Müllsammelstellen<br />

Wir for<strong>der</strong>n, die Aufstellung von Informationstafeln o<strong>der</strong> Schaukästen an den städtischen<br />

Müllsammelstellen. Diese sollten folgende Informationen enthalten:<br />

- Es ist nicht erlaubt Müll außerhalb <strong>der</strong> Mülltonen abzustellen.<br />

- Es ist nicht erlaubt Müll <strong>in</strong> nicht dafür vorgesehenen Tonnen zu entsorgen.<br />

- Bei Verstoß drohen Bußgel<strong>der</strong> <strong>in</strong> Höhe von bis zu 100.000 EUR!<br />

- Die Standorte <strong>der</strong> beiden nächstgelegenen Sammelstellen<br />

- Verweis auf den Recycl<strong>in</strong>ghof des STL.<br />

Die Schil<strong>der</strong> sollen möglichst sprachneutral und e<strong>in</strong>fach verständlich gestaltete werden. Z.B. durch<br />

den E<strong>in</strong>satz von Piktogrammen. Informationen, die nur <strong>in</strong> Textform vermittelt werden können<br />

sollen <strong>in</strong> deutscher Sprache und <strong>in</strong> den Sprachen <strong>der</strong> vier größten Migrantengruppen <strong>Lüdenscheid</strong>s<br />

formuliert werden.<br />

Begründung:<br />

Aufgrund <strong>der</strong> anhaltenden Probleme mit illegaler und nicht sachgerechter Müllentsorgung nehmen<br />

wir an, dass zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong>ige <strong>der</strong> Verursacher nicht mit dem korrekten Umgang vertraut s<strong>in</strong>d und /<br />

o<strong>der</strong> ke<strong>in</strong>e Kenntnis über die drohenden Bußgel<strong>der</strong> <strong>in</strong> Höhe von bis zu 100.000 EUR gem. §69 Abs.<br />

1 Nr. 2 Kreislaufwirtschaftsgesetz haben.<br />

2.2. Start e<strong>in</strong>er Kampagne gegen illegale Müllentsorgung <strong>in</strong> <strong>Lüdenscheid</strong><br />

Wir for<strong>der</strong>n die Prüfung, <strong>der</strong> Beauftragung e<strong>in</strong>er Kampagne gegen die illegale Müllentsorgung <strong>in</strong><br />

<strong>Lüdenscheid</strong> bei <strong>der</strong> Lüdenschei<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>market<strong>in</strong>g GmbH. Die Kampagne soll über die legalen<br />

Möglichkeiten <strong>der</strong> Müllentsorgung und die möglichen hohen Strafen bei Missachtung <strong>der</strong><br />

geltenden Regeln <strong>in</strong>formieren.<br />

Zielgruppe <strong>der</strong> Kampagne sollen allen Bewohner <strong>Lüdenscheid</strong>s se<strong>in</strong>. Dabei sollen <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die<br />

städtischen Kommunikationskanäle genutzt werden. Neben <strong>der</strong> Kommunikation <strong>in</strong> öffentlichen<br />

Medien sollen die Botschaften <strong>der</strong> Kampagne auch <strong>in</strong> den städtischen K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten, Schulen und<br />

Jugende<strong>in</strong>richtungen verbreitet werden um dort Präventionsarbeit zu leisten.<br />

Begründung:<br />

Aufgrund <strong>der</strong> anhaltenden Probleme mit illegaler und nicht sachgerechter Müllentsorgung<br />

nehmen wir an, dass zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong>ige <strong>der</strong> Verursacher nicht mit dem korrekten Umgang <strong>der</strong><br />

Müllentsorgung vertraut s<strong>in</strong>d und / o<strong>der</strong> ke<strong>in</strong>e Kenntnis über die drohenden Bußgel<strong>der</strong> <strong>in</strong> Höhe<br />

von bis zu 100.000 EUR gem. §69 Abs. 1 Nr. 2 Kreislaufwirtschaftsgesetz haben. Das Lüdenschei<strong>der</strong><br />

<strong>Stadt</strong>market<strong>in</strong>g hat mit e<strong>in</strong>er hervorragenden Öffentlichkeitsarbeit unter Beweis gestellt, dass es<br />

sehr gut dafür aufgestellt ist, die Lüdenschei<strong>der</strong> Bevölkerung ansprechend zu <strong>in</strong>formieren.<br />

<strong>Konzeptentwurf</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bekämpfung</strong> <strong>der</strong> <strong>illegalen</strong><br />

Müllentsorgung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Lüdenscheid</strong> 5


2.3. Aktionswochen an städtischen K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten und Grundschulen<br />

Wie for<strong>der</strong>n Aktionswochen zum Thema Abfallentsorgung an städtischen K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten und<br />

Grundschulen. Die Aktionswochen sollen Analog <strong>zur</strong> Verkehrserziehung durch die Verkehrswacht<br />

o<strong>der</strong> <strong>zur</strong> Aufklärung zum Thema Zahnhygiene durch Zahnärzte erfolgen.<br />

Begründung:<br />

Die Aktionswochen sollen <strong>der</strong> Prävention von illegaler Müllentsorgung dienen. Bereits im<br />

K<strong>in</strong>desalter sollen die Bürger <strong>Lüdenscheid</strong>s über legale Wege <strong>der</strong> Abfallentsorgung aufgeklärt<br />

werden. Ferner s<strong>in</strong>d K<strong>in</strong><strong>der</strong> Multiplikatoren, die das Erlernte <strong>in</strong> Ihre Familien h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>tragen und dort<br />

zu e<strong>in</strong>em verantwortungsvollen Umgang mit Abfall beitragen können.<br />

2.4. E<strong>in</strong>tragung <strong>der</strong> Sammelstellen <strong>in</strong> googlemaps<br />

Wir for<strong>der</strong>n, dass die Standorte <strong>der</strong> städtischen Abfallsammelstellen <strong>in</strong> googlemaps e<strong>in</strong>getragen<br />

werden.<br />

Begründung:<br />

Mit Hilfe des Standordienstes suchen Auswärtige und E<strong>in</strong>heimische <strong>in</strong>zwischen nach den<br />

Standorten für nahezu alle E<strong>in</strong>richtungen. An<strong>der</strong>s als <strong>in</strong> Städten wir Iserlohn und Plettenberg, s<strong>in</strong>d<br />

die Lüdenschei<strong>der</strong> Sammelstellen bislang nicht <strong>in</strong> googlemaps e<strong>in</strong>getragen.<br />

<strong>Konzeptentwurf</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bekämpfung</strong> <strong>der</strong> <strong>illegalen</strong><br />

Müllentsorgung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Lüdenscheid</strong> 6


3. Standortüberprüfung <strong>der</strong> städtischen Müllsammelstellen<br />

3.1. Standortüberprüfung <strong>der</strong> städtischen Müllsammelstellen<br />

Wir for<strong>der</strong>n die Gründung e<strong>in</strong>er Arbeitsgruppe aus Vertretern des STL, <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> und <strong>der</strong> Politik,<br />

die die aktuellen Standorte <strong>der</strong> städtischen Sammelstellen unter Leitung des STL bewerten soll.<br />

Ferner werden alle Ratsfrauen und Ratsherren gebeten, e<strong>in</strong>e persönliche E<strong>in</strong>schätzung zu den<br />

Sammelstellen Ihrer Wahlkreise abzugeben. Diese E<strong>in</strong>schätzung soll auf <strong>der</strong> Grundlage e<strong>in</strong>es<br />

standardisierten Fragebogens, <strong>der</strong> durch den STL zu erstellen ist, erfolgen. Die Fragebögen sollen<br />

die Arbeitsgruppe bei ihrer Bewertung unterstützen.<br />

Ziel ist es, folgende Fragen zu beantworten und Optimierungsvorschläge auszuarbeiten:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

An welchen Sammelstellen gibt es regelmäßig Probleme?<br />

Welche Sammelstellen prägen das <strong>Stadt</strong>bild negativ?<br />

S<strong>in</strong>d die Standorte richtig gewählt?<br />

S<strong>in</strong>d die Standort richtig dimensioniert?<br />

S<strong>in</strong>d die Sammelstellen öffentlich e<strong>in</strong>sehbar konstruiert?<br />

S<strong>in</strong>d die Sammelstellen richtig ausgeleuchtet, um öffentlich e<strong>in</strong>sehbar zu se<strong>in</strong>?<br />

Begründung:<br />

Aufgrund <strong>der</strong> anhaltenden Probleme mit illegaler und nicht sachgerechter Müllentsorgung an<br />

städtischen Sammelstellen nehmen wir an, dass e<strong>in</strong>ige Sammelstellen optimiert werden o<strong>der</strong> neu<br />

positioniert werden können bzw. sollen. Mit Hilfe e<strong>in</strong>er umfassenden Analyse soll e<strong>in</strong>e fundierte<br />

Grundlage geschaffen werden, um problembehaftete Standorte zu optimieren o<strong>der</strong> zu versetzen.<br />

Neben <strong>der</strong> Erschwerung die illegale Müllentsorgung soll dadurch auch das <strong>Stadt</strong>bild aufgewertet<br />

werden.<br />

3.2. Prüfung <strong>der</strong> Verlagerung von öffentlichen Sammelstellen auf private Grundstücke<br />

Wir for<strong>der</strong>n die Prüfung <strong>der</strong> Verlagerung von öffentlichen Abfallsammelstellen auf private<br />

Grundstücke. Dazu können z.B. Parkplätze von Supermärkten und Kirchengeme<strong>in</strong>den zählen.<br />

Begründung:<br />

E<strong>in</strong>e solche Verlagerung könnte zu e<strong>in</strong>er W<strong>in</strong>-W<strong>in</strong> Situation für die <strong>Stadt</strong> und den privaten<br />

Grundstückseigentümer führen. So kann e<strong>in</strong> Supermarktbetreiber von zusätzlichen Kunden<br />

profitieren, die se<strong>in</strong>en Parkplatz mit dem Ziel <strong>der</strong> Abfallentsorgung anfahren und <strong>in</strong> diesem Zuge<br />

E<strong>in</strong>käufe tätigen. Die <strong>Stadt</strong> würde von Sammelstellen, die permanent unter sozialer Beobachtung<br />

stehen und deshalb weniger anfällig für Verschmutzung s<strong>in</strong>d profitieren. Neben <strong>der</strong><br />

Standortakquise bei bestehenden Supermärkten könnte e<strong>in</strong> solcher Sammelstellenstandort <strong>zur</strong><br />

Auflage bei Supermarkt Neueröffnungen gemacht werden.<br />

<strong>Konzeptentwurf</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bekämpfung</strong> <strong>der</strong> <strong>illegalen</strong><br />

Müllentsorgung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Lüdenscheid</strong> 7


4. Konsequentere Ermittlung <strong>der</strong> Täter von illegaler Abfallentsorgung<br />

4.1. Priorisierung <strong>der</strong> Ermittlung des Ordnungsamtes von Mülltätern<br />

Wir for<strong>der</strong>n, dass die Ermittlung von Verursachern illegaler Müllentsorgung durch das<br />

Ordnungsamt priorisiert wird.<br />

Begründung:<br />

Die anhaltenden Probleme mit <strong>der</strong> <strong>illegalen</strong> Müllentsorgung werten das Lüdenschei<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>bild<br />

ab. Ferner führt die Beseitigung illegaler Müllkippen zu hohen Aufwendungen. Um die Probleme<br />

effektiv zu beheben ist es unerlässlich, dass Täter bestraft werden. Dafür müssen diese konsequent<br />

ermittelt werden. Die Ermittlung ist nur möglich, wenn die zuständigen Behörden ausreichend<br />

Ressourcen <strong>in</strong> diese Aufgabe <strong>in</strong>vestieren können.<br />

4.2. E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>er Müllpolizei (Waste Watcher)<br />

Wir for<strong>der</strong>n die E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>er Müllpolizei nach Wiener Vorbild zu prüfen. Die primären<br />

Aufgaben <strong>der</strong> Müllpolizei soll es se<strong>in</strong>, die Verursacher von illegaler Müllentsorgung zu ermitteln,<br />

Täter zu verwarnen und dem STL verunre<strong>in</strong>igte Stellen zu melden.<br />

Begründung:<br />

Die anhaltenden Probleme mit <strong>der</strong> <strong>illegalen</strong> Müllentsorgung werten das Lüdenschei<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>bild<br />

ab. Ferner führt die Beseitigung illegaler Müllkippen zu hohen Aufwendungen. Um die Probleme<br />

effektiv zu beheben ist es unerlässlich, dass Täter bestraft werden. Dafür müssen diese konsequent<br />

ermittelt werden. Die Ermittlung ist nur möglich, wenn ausreichend Ressourcen <strong>in</strong> diese Aufgabe<br />

<strong>in</strong>vestiert werden können. E<strong>in</strong> Vorbild für die Müllpolizei können die sogenannten Waste Watcher<br />

<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Wien se<strong>in</strong>. Mit Hilfe <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>e<strong>in</strong>heit hat es die <strong>Stadt</strong> Wien <strong>in</strong> den letzten 10 Jahren<br />

geschafft, zu e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> saubersten Hauptstädte weltweit zu werden.<br />

Weitere Informationen s<strong>in</strong>d den Medien o<strong>der</strong> auch den Veröffentlichungen <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Wien zu<br />

entnehmen:https://www.wien.gv.at/umwelt/ma48/sauberestadt/strassenre<strong>in</strong>igung/wastewatcher.<br />

html<br />

4.3. Videoüberwachung an ausgewählten Müllsammelstellen<br />

Wir for<strong>der</strong>n die E<strong>in</strong>führung <strong>der</strong> stationären o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er mobilen Videoüberwachung von<br />

ausgewählten städtischen Müllsammelstellen zu prüfen. Es soll sowohl die Prüfung von e<strong>in</strong>er<br />

echten Videoüberwachung als auch die Montage von Kamera Attrappen geprüft werden.<br />

<strong>Konzeptentwurf</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bekämpfung</strong> <strong>der</strong> <strong>illegalen</strong><br />

Müllentsorgung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Lüdenscheid</strong> 8


Begründung:<br />

Mit Hilfe von Videoüberwachung könnte es ermöglicht werden, Täter zu ermitteln o<strong>der</strong> gar auf<br />

frischer Tat zu ertappen. Neben <strong>der</strong> Ermittlung <strong>der</strong> Täter, hat die Videoüberwachung auch e<strong>in</strong>e<br />

abschreckende Wirkung und kann Straftaten vorbeugen. Deshalb soll neben <strong>der</strong> echten<br />

Videoüberwachung auch <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz von Kamera Attrappen geprüft werden. Analog <strong>zur</strong><br />

Geschw<strong>in</strong>digkeitsmessung soll auch e<strong>in</strong>e mobile Videoüberwachung geprüft werden, die an<br />

wechselnden Orten zum E<strong>in</strong>satz kommen kann.<br />

4.4. Auslobung von Belohnungen für H<strong>in</strong>weise, die <strong>zur</strong> Ergreifung von Mülltätern führen<br />

Wir for<strong>der</strong>n die Verwaltung auf, Belohnungen für H<strong>in</strong>weise, die <strong>zur</strong> Ergreifung von Mülltätern<br />

führen auszuloben.<br />

Begründung:<br />

Die anhaltenden Probleme mit <strong>der</strong> <strong>illegalen</strong> Müllentsorgung werten das Lüdenschei<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>bild<br />

ab. Ferner führt die Beseitigung illegaler Müllkippen zu hohen Aufwendungen. Um die Probleme<br />

effektiv zu beheben ist es unerlässlich, dass Täter bestraft werden, dafür müssen diese konsequent<br />

ermittelt werden.<br />

Die Ermittlung von Tätern ist mitunter sehr schwer und kann häufig nur dann erfolgen, wenn Täter<br />

unmittelbar bei <strong>der</strong> Tat beobachtet werden. Mit Hilfe von Belohnungen sollen Zeugen motiviert<br />

werden, die Behörden zu unterstützen. Zu möglichen Belohnungen können beispielsweise<br />

E<strong>in</strong>trittskarten zu städtischen E<strong>in</strong>richtungen, Parktickets für städtische Parkplätze o<strong>der</strong> Präsente<br />

aus dem Lüdenschei<strong>der</strong> Souveniershop zählen. Vorbild für diesen Vorschlag ist die <strong>Stadt</strong><br />

Wermelskirchen, die monetäre Prämien für solche H<strong>in</strong>weise aussetzt.<br />

4.5. Gründung e<strong>in</strong>er „Task Force“ aus STL, Ordnungsamt, Kreisverwaltung und Polizei<br />

Wir for<strong>der</strong>n die Gründung e<strong>in</strong>er Arbeitsgruppe aus Mitarbeitern des STL, des Ordnungsamtes, <strong>der</strong><br />

Kreisverwaltung und <strong>der</strong> Polzei. Das Gremium soll sich <strong>in</strong> regelmäßigen Abständen austauschen e<strong>in</strong><br />

geme<strong>in</strong>sames Vorgehen abstimmen.<br />

Begründung:<br />

Je nach Ort und schwere <strong>der</strong> Taten im Bereich <strong>der</strong> <strong>illegalen</strong> Müllentsorgung s<strong>in</strong>d gegenwärtig<br />

unterschiedliche Behörden mit <strong>der</strong> Thematik befasst. Mit Hilfe des neuen Gremiums soll e<strong>in</strong><br />

geme<strong>in</strong>sames Vorgehen abgestimmt und Synergien geschaffen werden.<br />

<strong>Konzeptentwurf</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bekämpfung</strong> <strong>der</strong> <strong>illegalen</strong><br />

Müllentsorgung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Lüdenscheid</strong> 9


4.6. Prüfung <strong>der</strong> Beauftragung von Privatdetektiven <strong>zur</strong> Ermittlung von Mülltätern<br />

Wir for<strong>der</strong>n die Prüfung <strong>zur</strong> Beauftragung von Privatdetektiven <strong>zur</strong> Ermittlung von Mülltätern.<br />

Begründung:<br />

Die anhaltenden Probleme mit <strong>der</strong> <strong>illegalen</strong> Müllentsorgung werten das Lüdenschei<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>bild<br />

ab. Ferner führt die Beseitigung illegaler Müllkippen zu hohen Aufwendungen. Um die Probleme<br />

effektiv zu beheben ist es unerlässlich, dass Täter bestraft werden. Dafür müssen diese konsequent<br />

ermittelt werden. Die Ermittlung ist nur möglich, wenn ausreichend Ressourcen <strong>in</strong> diese Aufgabe<br />

<strong>in</strong>vestiert werden können.<br />

E<strong>in</strong> Vorbild für die Beauftragung von Privatdetektiven <strong>zur</strong> Ermittlung von Tätern <strong>der</strong> <strong>illegalen</strong><br />

Müllentsorgung s<strong>in</strong>d die Städte Dortmund und Oberhausen. In Dortmund werden nach e<strong>in</strong>em<br />

bereits abgeschlossenen Feldversuch dauerhaft zwei Privatdetektive <strong>zur</strong> Ermittlung beauftragt.<br />

Vgl.:<br />

https://www.ruhrnachrichten.de/Staedte/Dortmund/Illegal-entsorgter-Muell-kostet-<br />

Gebuehrenzahler-e<strong>in</strong>e-halbe-Million-Euro-117441.html<br />

https://www.waz.de/staedte/oberhausen/test-erfolgreich-stadt-oberhausen-setzt-auf-muelldetektive-id212243665.html<br />

<strong>Konzeptentwurf</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bekämpfung</strong> <strong>der</strong> <strong>illegalen</strong><br />

Müllentsorgung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Lüdenscheid</strong> 10


5. Konsequentere Sanktionierung von Mülltätern<br />

5.1. Evaluation: Wie konsequent wurde die illegale Müllentsorung bislang sanktioniert?<br />

Wir for<strong>der</strong>n die Evaluation <strong>der</strong> bisherigen Sanktionierung von illegaler Müllentsorgung.<br />

1. In welchem Umfang wurden <strong>in</strong> den Jahren 2015, 2016 und 2017 Bußgel<strong>der</strong> für die illegale<br />

Müllentsorgung verhängt?<br />

2. In welchem Umfang wurde die illegale bzw. falsche Müllentsorgung an Sammelstellen im<br />

Vergleichszeitraum sanktioniert?<br />

3. Wie groß schätzt die Verwaltung/ das Ordnungsamt den Anteil von Unternehmen (z.B.<br />

Gastronomiebetrieben) an <strong>der</strong> <strong>illegalen</strong> Müllentsorgung e<strong>in</strong>?<br />

4. Welche Maßnahmen werden ergriffen, um die Verursacher illegaler Müllentsorgung zu<br />

ermitteln?<br />

5. Wie häufig wird nach den Verursachern illegaler Müllentsorgung ermittelt?<br />

6. Welchen E<strong>in</strong>fluss hat die <strong>Stadt</strong> auf die Höhe <strong>der</strong> Bußgel<strong>der</strong> und ist es möglich die Strafen zu<br />

erhöhen?<br />

7. Können kommerzielle Verursacher auch mit an<strong>der</strong>en Strafen als Bußgel<strong>der</strong>n sanktioniert<br />

werden? (z.B. <strong>der</strong> Androhung des Verlustes <strong>der</strong> Konzession)<br />

8. Welche Mittel s<strong>in</strong>d notwendig um mehr Verursacher von illegaler Müllentsorgung zu ermitteln?<br />

9. Kann e<strong>in</strong> erhöhter Personalbedarf <strong>zur</strong> Ermittlung <strong>der</strong> Verursacher von illegaler Müllentsorgung<br />

durch Bußgel<strong>der</strong> ref<strong>in</strong>anziert werden?<br />

Begründung:<br />

Bereits heute gibt es gem. §69 Abs. 1 Nr. 2 Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) umfassende<br />

Möglichkeiten die illegale Müllentsorgung mit Strafen von bis zu 100.000 EUR <strong>zur</strong> sanktionieren.<br />

Ähnliches gilt für §24 <strong>der</strong> Satzung über die Abfallentsorgung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Lüdenscheid</strong>, welche auf<br />

das Landesabfallgesetz des Landes NRW verweist und Strafen von bis zu 50.000 EUR ermöglichen<br />

würde.<br />

Da die illegale Müllentsorgung dennoch regelmäßig und <strong>in</strong> großem Umfang <strong>in</strong> <strong>Lüdenscheid</strong><br />

stattf<strong>in</strong>det, stellen wir <strong>in</strong> Frage, ob die bestehenden Sanktionsmöglichkeiten konsequent<br />

angewendet werden.<br />

<strong>Konzeptentwurf</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bekämpfung</strong> <strong>der</strong> <strong>illegalen</strong><br />

Müllentsorgung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Lüdenscheid</strong> 11


5.2. Erteilung e<strong>in</strong>er Knöllchen-Kompetenz für Mitarbeiter des STL<br />

Wir for<strong>der</strong>n die Verwaltung auf, zu prüfen, ob den Mitarbeitern des STL die Kompetenz erteilt<br />

werden kann, unmittelbar Verwarngel<strong>der</strong> für die illegale Müllentsorgung zu verhängen, wenn diese<br />

Taten beobachten bzw. Täter umgehend ermitteln können.<br />

Begründung:<br />

Vorbild zu dieser For<strong>der</strong>ung ist die <strong>Stadt</strong> Hamburg. Die städtischen Re<strong>in</strong>igungsdienste <strong>der</strong><br />

Hansestadt wurden im Jahr 2017 dazu befähigt, Strafzettel und Bußgel<strong>der</strong> gegen illegale<br />

Müllverursacher auszustellen. Nach e<strong>in</strong>er rechtlichen Schulung dürfen 20 bis 25 SRH-Mitarbeiter<br />

die Personalien von Müllsün<strong>der</strong>n aufschreiben. Zuvor musste sich die <strong>Stadt</strong>re<strong>in</strong>igung stets auf<br />

amtliche Unterstützung verlassen. Die <strong>Stadt</strong> Hamburg erhofft sich dadurch, dass Müllverursacher<br />

auf frischer Tat ertappt und gleich <strong>zur</strong> Kasse gebeten werden. Vgl.:<br />

https://www.mopo.de/25795100<br />

E<strong>in</strong> ähnliches Vorgehen soll auch <strong>in</strong> <strong>Lüdenscheid</strong> dazu beitragen, dass Täter konsequenter ermittelt<br />

und bestraft werden, um die die illegale Müllentsorgung zu bekämpfen.<br />

5.3. Ausnutzen <strong>der</strong> Ermessensspielräume für möglichst hohe Strafen<br />

Wir for<strong>der</strong>n den Ermessenspielraum bei <strong>der</strong> Sanktionierung von illegaler Müllentsorgung voll zu<br />

Lasten <strong>der</strong> Täter auszunutzen.<br />

Begründung:<br />

Die Strafen für illegale Müllentsorgung sollen deutliche zeigen, dass die illegale Müllentsorgung<br />

ke<strong>in</strong> Kavaliersdelikt ist und das größtmögliche Abschreckungspotential haben.<br />

<strong>Konzeptentwurf</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bekämpfung</strong> <strong>der</strong> <strong>illegalen</strong><br />

Müllentsorgung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Lüdenscheid</strong> 12


6. Kurzfristigere Beseitigung illegaler Müllkippen<br />

6.1. E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er Hotl<strong>in</strong>e <strong>zur</strong> Meldung illegaler Müllkippen<br />

Wir for<strong>der</strong>n die E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er Hotl<strong>in</strong>e, unter <strong>der</strong> illegale Müllkippen und verschmutze Stellen<br />

im <strong>Stadt</strong>gebiet gemeldet werden können. Ziel ist es, dass diese sehr kurzfristig beseitigt werden<br />

können. Neben e<strong>in</strong>er telefonischen Hotl<strong>in</strong>e soll auch die E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>er Social Media Präsenz wie<br />

z.B. e<strong>in</strong>em Whatsapp o<strong>der</strong> Facebook Account geprüft werden, an den die Bürger Fotos o<strong>der</strong> die<br />

Standorte von <strong>illegalen</strong> Müllkippen senden können.<br />

Begründung:<br />

Ordnung und Sauberkeit s<strong>in</strong>d wesentlich für die Lebensqualität e<strong>in</strong>er <strong>Stadt</strong>. Gegenwärtig gibt es<br />

regelmäßig viele verschmutze Stellen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Lüdenscheid</strong>. Dabei hat die Verschmutzung <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>igen Bereichen solche Ausmaße bzw. e<strong>in</strong>e solche Konstanz angenommen, dass sie <strong>in</strong>zwischen<br />

zum Normalzustand geworden ist und nicht <strong>zur</strong> weiteren Achtsamkeit e<strong>in</strong>lädt. In e<strong>in</strong>em sauberen<br />

<strong>Stadt</strong>teil ist die Hemmschwelle weitere Unrat zu verteilen höher, als <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ohneh<strong>in</strong><br />

verschmutzen Bereich. Mit Hilfe <strong>der</strong> Hotl<strong>in</strong>e soll es ermöglicht werden, dass verunre<strong>in</strong>igte Stellen<br />

sehr kurzfristig gere<strong>in</strong>igt werden und Sauberkeit im gesamten <strong>Stadt</strong>gebiet zum Normalzustand<br />

wird.<br />

6.2. E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>es städtischen Whatsapp Accounts<br />

Wir for<strong>der</strong>n die E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>es städtischen Whatsapp Accounts <strong>zur</strong> Meldung illegaler<br />

Müllkippen.<br />

Begründung:<br />

Der Messengerdienst Whatsapp wird gemäß e<strong>in</strong>er Onl<strong>in</strong>e Studie von ARD/ZDF von 40 Millionen<br />

Nutzern <strong>in</strong> Deutschland wöchentlich genutzt. Er verfügt über die Möglichkeit Standortangaben<br />

und Fotos zu versenden und eignet sich damit ideal <strong>zur</strong> Meldung illegaler Müllkippen. Gegenüber<br />

e<strong>in</strong>er separaten Müllapp, hat Whatsapp den Vorteil, dass es nicht erst programmiert und durch die<br />

Nutzer <strong>in</strong>stalliert werden muss, da sie die App ohneh<strong>in</strong> nutzen.<br />

6.3. Erweiterung <strong>der</strong> STL App <strong>zur</strong> Meldung illegaler Müllkippen<br />

Die bestehende STL App soll erweitert werden, sodass dort die Möglichkeit geschaffen wird, Fotos<br />

und Standorte von <strong>illegalen</strong> Müllkippen an den STL zu übermitteln.<br />

Begründung:<br />

Die App des STL hat bereits e<strong>in</strong>en guten Leistungsumfang und bietet e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tuitive Bedienung , e<strong>in</strong>e<br />

solche Erweiterung würde die Attraktivität <strong>der</strong> App weiter aufwerten und die kurzfristige<br />

Beseitigung illegaler Müllkippen för<strong>der</strong>n.<br />

<strong>Konzeptentwurf</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bekämpfung</strong> <strong>der</strong> <strong>illegalen</strong><br />

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6.4. Vermittlung von Sozialstundenleistenden zwecks Müllbeseitigung<br />

Wir for<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>e Prüfung mit <strong>der</strong> Jugendgerichtshilfe und dem STL, um zu erörtern, ob es möglich<br />

und s<strong>in</strong>nvoll ist, Sozialstundenleistende bevorzugt an den STL für die Beseitigung von Abfällen zu<br />

vermitteln.<br />

Begründung:<br />

Die Beseitigung von illegal entsorgtem Müll im Lüdenschei<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>bild kann nur durch e<strong>in</strong>en<br />

hohen Personale<strong>in</strong>satz gewährleistet werden. Dazu sollen mehr Sozialstundenleistende als bislang<br />

e<strong>in</strong>gesetzt werden, sofern, dies aus Sicht des STL s<strong>in</strong>nvoll ist.<br />

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7. 7. Stärkung von bürgerschaftlichem Engagement<br />

7.1. (Wie<strong>der</strong>-) E<strong>in</strong>führung von ehrenamtlichen Patenschaften für städtische Anlagen<br />

Wir for<strong>der</strong>n die (Wie<strong>der</strong>-) E<strong>in</strong>führung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung von ehrenamtlichen Patenschaften von<br />

Städtischen Anlagen wie Abfallsammelstellen, Spiel- und Bolzplätzen o<strong>der</strong> auch Blumenbeete.<br />

Begründung:<br />

Bürger die sich freiwillig für Ihren <strong>Stadt</strong>teil engagieren wollen, sollen durch die <strong>Stadt</strong> unterstützt<br />

werden und e<strong>in</strong>e symbolische Anerkennung erhalten. Neben <strong>der</strong> Bereitstellung von Arbeitsgeräten<br />

o<strong>der</strong> Verbrauchsmaterial wie Blumensamen o<strong>der</strong> Müllbeuteln, sollen engagierte Bürger, die<br />

städtische Anlagen aufwerten sollen e<strong>in</strong>e Anerkennung z.B. E<strong>in</strong>trittskarten für städtische<br />

E<strong>in</strong>richtungen erhalten. E<strong>in</strong>e solche Patenschaft soll selbstverständlich nicht die Verantwortung <strong>der</strong><br />

städtischen Re<strong>in</strong>igungsdienst aufheben, son<strong>der</strong>n ergänzend und freiwillig erfolgen um die Anlagen<br />

über das gesetzlich notwendig Maß h<strong>in</strong>aus aufzuwerten.<br />

7.2. Jährliche Ehrung von Bürgern, die sich für e<strong>in</strong> sauberes <strong>Lüdenscheid</strong> engagieren<br />

Wir for<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>e jährliche Ehrung von Bürgern, die sich <strong>in</strong> beson<strong>der</strong>em Maße für die Sauberkeit<br />

von <strong>Lüdenscheid</strong> engagieren.<br />

Begründung:<br />

Ehrenamtliches Engagement soll e<strong>in</strong>e Anerkennung bekommen und als Vorbild für e<strong>in</strong>e breite<br />

Öffentlichkeit dienen. Hierzu schlagen wir e<strong>in</strong>en Preis, wie z.B. den „sauberen Willi“ vor, <strong>der</strong> z.B. im<br />

Zuge des Neujahrsempfang <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Lüdenscheid</strong> durch den Bürgermeister verliehen werden<br />

kann.<br />

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