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weit, dass sie sich auf den Urlaub einließ. In bester Stimmung setzten<br />

wir uns in den Flieger.<br />

Der Flug verlief reibungslos.<br />

Wir verlebten fünf sorgenfreie und sonnige Tage in einem wunderbaren<br />

kleinen, weißen Ferienhaus mit Meerblick. Das Leben konnte<br />

kaum schöner sein. Und dann passierte das Unfassbare. Ohne jede<br />

Vorankündigung erlitt Nina eine Fehlgeburt, mitten hinein in unsere<br />

knallblauen Tage.<br />

Sofort fuhr ich sie ins Krankenhaus, wo man sehr schnell feststellte,<br />

dass das Kind nicht mehr zu retten war. Es war ein Junge. Ich sah seinen<br />

kleinen, blauen, toten Körper. Wir gaben ihm einen Namen: Joshua.<br />

Mit der Urne fuhren wir zur Steilküste und streuten seine Asche<br />

ins Meer. Es war ein strahlender Tag. Ein leichter Wind wehte. Das<br />

azurblaue Wasser schluckte die Überreste unseres Kindes restlos.<br />

Mit den Rosen, die wir von oben hinunterwarfen, verschwand unser<br />

Glück.<br />

Wir beide waren vollkommen sprachlos. Im Krankenhaus hatte Nina<br />

viel geweint, jetzt weinte sie nicht mehr. Ich hatte es die ganze Zeit<br />

über nicht gekonnt. Alles in mir war wie zugeschnürt. Wir aßen und<br />

tranken kaum. Unsere Fassungslosigkeit war schwer wie Blei.<br />

Finsterste Nacht war mitten in unseren hellblauen Sommer gebrochen<br />

und hatte unser Leben komplett verdunkelt. Wir beide hatten<br />

keinen Schimmer, wie es weitergehen sollte. Lange Zeit besaßen wir<br />

nicht einmal die Kraft, darüber auch nur nachzudenken.<br />

Wir kamen überein, dass Dr. Bode keine Vorwürfe zu machen waren.<br />

Wie er gesagt hatte, konnte überall etwas passieren. Es gab keine Garantien<br />

in diesem Leben. Andere Ärzte bestätigten zudem, dass der<br />

Flug nach Lage der Dinge kein besonderes Risiko dargestellt hatte und<br />

mit großer Wahrscheinlichkeit auch in keinerlei Zusammenhang mit<br />

Ninas Fehlgeburt zu sehen war. Wir waren uns einig, dass wir in dieser<br />

Sache nicht weiter herumbohren wollten. Joshua war tot, und keine<br />

Schuldzuweisung der Welt würde ihn uns zurückgeben.<br />

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