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entfernt. Und meine angeblich neuen Freundinnen waren in Wahrheit<br />

seine. Sie waren die einzigen Menschen, die er überhaupt noch<br />

an mich heranließ.<br />

Schon bald sah ich keinen anderen Ausweg mehr als Selbstmord.<br />

Aber dann passierte etwas Unglaubliches: Bruno lockerte die imaginären<br />

Fesseln, die er mir angelegt hatte. Es dauerte eine Weile, bis ich<br />

begriff, dass ich ihm nur langweilig geworden war.<br />

Immer häufiger ging er jetzt auf Reisen. Ab der zweiten Reise sprach<br />

er offen darüber, welche seiner Gespielinnen er mitnahm.<br />

Meine Gefühle für ihn waren schon so lange tot, dass mir das nichts<br />

ausmachte. Aber nach anfänglicher Skepsis und der permanenten<br />

Angst, er könnte mich beschatten lassen, fing ich an, meine neue Freiheit,<br />

zumindest in Ansätzen, zu genießen. Ich sah etwas wie einen<br />

Silberstreif am Horizont.<br />

In dieser Zeit begann ich auch die Affäre mit dem Vater von Maurice.<br />

Er hieß Kai Werner, wohnte in der Nachbarschaft und gewann nach<br />

und nach mein Vertrauen, während Bruno sich auf einer seiner immer<br />

ausgedehnter werdenden Reisen befand. Dieser Mann erschien<br />

mir stark und ich glaubte ihm, als er davon sprach, sich von seiner<br />

Frau zu trennen. Ich verrannte mich in die Hoffnung, dass er mich aus<br />

meinem Elend befreien könnte. Aber auch das war ein Irrtum.<br />

Bruno war ein brutaler, sadistischer Gewaltmensch, aber Kai war<br />

nichts als ein profilloser Schwächling. Selbst wenn er es tatsächlich<br />

gewollt hätte, er hätte es nie geschafft, sich Bruno in den Weg zu stellen.<br />

Ganz davon abgesehen, dass er es natürlich nicht wollte.<br />

Als Bruno von meiner Schwangerschaft erfuhr, schien er sich schlagartig<br />

zu ändern. Er freute sich wahnsinnig, denn er glaubte, der Vater<br />

zu sein.<br />

Eine Zeitlang dachte ich tatsächlich, wir könnten noch einmal ganz<br />

neu anfangen. Natürlich war das Unsinn, selbst wenn seine Veränderung<br />

echt gewesen wäre. Ich liebte ihn schon so lange nicht mehr.<br />

Ungefähr in der Mitte meiner Schwangerschaft flogen wir auf Brunos<br />

Anregung nach Mallorca. Scheinbar zufällig lernten wir dort Marlies<br />

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