Magazin 2018 flash
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„Best practice“<br />
Ein Interview mit dem DPSG-Stamm Funkenflug<br />
News<br />
18 BDKJ-News<br />
Im Süden des Bistums<br />
Fulda hat sich 2017<br />
ein neuer Stamm der<br />
Deutschen Pfadfinderschaft<br />
St. Georg (DPSG) gegründet.<br />
Der Stamm Funkenflug<br />
Niederdorfelden ist ein Best<br />
Practive Beispiel für einen gelungenen<br />
Prozess des Verbandsaufbaus.<br />
Annika Protz sprach<br />
mit dem verantwortlichen Stammesvorstand,<br />
Heike Müller und<br />
Stefan Scherpf.<br />
Wie kam es zur Idee eine Siedlung im<br />
DSPG Verband zu gründen?<br />
Die Idee entstand im Rahmen der<br />
Erstkommunion-Vorbereitung 2015: Die<br />
Kinder waren eine so tolle Gemeinschaft<br />
und hatten viel Spaß zusammen, dass<br />
wir das nach der Erstkommunion nicht<br />
einfach so auseinandergehen lassen<br />
wollten.<br />
Da bei uns zu diesem Zeitpunkt die<br />
Ministranten-Gruppe ziemlich auf sich<br />
allein gestellt war, überlegten wir uns,<br />
über welche Organisation wir Jugendarbeit<br />
anbieten könnten. Zielsetzung war,<br />
dass die bisher aktiven Jugendlichen in<br />
unserer Pfarrgemeinde auch einen Nutzen<br />
haben und vielleicht Angebote für<br />
Fahrten o.ä. nutzen können. Hier haben<br />
wir als Alternative KjG oder DPSG im<br />
Blick gehabt. Da unsere Mitgründer Andrea<br />
und Stefan Scherp selbst jahrelang<br />
bei der DPSG aktiv waren, die Strukturen<br />
sehr gut kennen und noch immer sehr<br />
gute Kontakte zu vielen Stämmen haben,<br />
fiel die Entscheidung ziemlich schnell für<br />
die DPSG.<br />
Wie verlief die Siedlungsgründung von<br />
der Idee bis zur konkreten Umsetzung?<br />
Wie lässt sich der Weg der Gründung am<br />
besten beschreiben?<br />
Die Idee konkretisierte sich Anfang 2015.<br />
Nachdem Andrea, Stefan und ich uns<br />
entschieden hatten, dass wir gemeinsam<br />
eine Siedlungsgründung wagen wollen,<br />
ging alles ganz schnell. Stefan nahm<br />
Kontakt zum Diözesanbüro in Fulda auf.<br />
Er fragte bei unserem Nachbar-Stamm<br />
„Wartbaum“ in Windecken, ob sie bereit<br />
wären, unsere Gründung als Partner-<br />
Stamm zu begleiten. Parallel nutzten<br />
Andrea und Stefan ihre Kontakte zu den<br />
Stämmen nach Wirtheim und Wächtersbach,<br />
um die dortigen Erfahrungen mit<br />
der Gründung einer Siedlung kennenzulernen.<br />
Dies half uns auch bei den<br />
Formalitäten wie z.B. der Siedlungsvereinbarung.<br />
Unsere Idee stellten wir dem<br />
Pfarrer vor, der sofort hinter uns stand<br />
und unsere Gründung unterstützen wollte.<br />
Außerdem haben wir den Pfarrgemeinderat<br />
über unsere Pläne informiert.<br />
Wir nutzten die regelmäßigen Treffen im<br />
Rahmen der Kommunionvorbereitung,<br />
um bei den Kindern und deren Eltern<br />
Werbung für die zukünftigen Gruppenstunden<br />
zu machen.<br />
Außerdem nutzten wir unser Netzwerk<br />
über die Schulklassen unserer Kinder, um<br />
diejenigen zu informieren, die nicht Mitglieder<br />
unserer Kirchengemeinde sind.<br />
STOLPER-<br />
STEINE<br />
Welche konkreten Voraussetzungen/Gegebenheiten<br />
braucht es aus Eurer Sicht<br />
für den Aufbau neuer Strukturen?<br />
{ Idealerweise eine Gruppe/Gemeinschaft<br />
als Basis, auf die man aufbauen<br />
kann (wie z.B. die Erstkommunionkinder).<br />
{ Idealerweise wählt man ein Jugendgruppen<br />
Konzept, welches mindestens<br />
einige der Gründer gut kennen, d.h.<br />
damit sofort auch die Sicherheit für<br />
Quereinsteiger gegeben ist.<br />
{ Ein gutes Netzwerk innerhalb der<br />
Kirchengemeinde und der politischen<br />
Gemeinde, gute Kenntnisse über die Gegebenheiten<br />
vor Ort und zu wissen, wen<br />
man evtl. ansprechen kann.<br />
{ Bereits bestehende Kontakte in den<br />
Verband oder die Diözesanebene erleichtern<br />
die Kommunikation am Anfang sehr.<br />
{ Material/Vorlagen vom Verband:<br />
Rechtliche Grundlagen, Haftungsfragen.<br />
{ Informationen zur finanziellen Struktur:<br />
Mitgliedsbeiträge, Spenden, usw.<br />
Wir hatten auf<br />
potentielle Leiter aus<br />
der Runde der älteren Ministranten<br />
gehofft; in unserer Euphorie sind wir davon<br />
ausgegangen, dass diese nur darauf gewartet<br />
haben, dass es endlich einen Verband und einen Rahmen<br />
sowie Unterstützung für ihre Jugendarbeit gibt.<br />
Hier mussten wir feststellen, dass wir zunächst ziemlich<br />
auf Widerstand gestoßen sind. Leider blieb der erhoffte<br />
Zulauf an Leitern aus. Inzwischen haben wir 1 Person aus<br />
den Reihen der Ministranten begeistern können, die uns<br />
regelmäßig in den Gruppenstunden unterstützt.<br />
Auch in der „alten Riege“ der Gemeindemitglieder<br />
gibt es eine ziemlich zwiegespaltene Haltung<br />
uns Pfadfindern gegenüber.