Jonathan lernt leben_v3.08_Buch_Druckversion

Es ist der 26. September, Montag, 12:13
In sieben Minuten läutet es in den Mittag. Jonathan sitzt in
der hintersten Reihe und schaut aus dem Fenster. Er würde
jetzt gerne schlafen, auch wenn er nicht müde ist. So
schlimm ist es aber nicht. Ivan ist ja da, der kann Jonathan
zum Lachen bringen. Bald ist Mittag und er wird sich ein
Süssgetränk holen.
Draussen ist es wolkig, aber die Sonne könnte jederzeit
durchbrechen. Noch drei Minuten, bis es klingelt. Die
Mathelehrerin scheint aber nicht zu Ende zu kommen und
wird wahrscheinlich mitten in der Erklärung abbrechen
müssen. Er macht sich kurz eine Notiz davon, was sie gerade
erzählt, damit er in der nächsten Mathestunde noch weiss,
wo sie stehen geblieben war. Dann läutet es endlich. Die
ganze Klasse räumt zusammen und ist auf dem Weg zur
Cafeteria, nur Ivan hat gerade erst sein Etui eingepackt und
ist nun dabei, das Mathebuch in seinen viel zu vollen
Rucksack zu stopfen. Jonathan wartet ungeduldig, aber er
sagt nichts, es bringt ja eh nichts. Als Ivan endlich fertig ist,
läuft er zielstrebig aus dem Zimmer und Jonathan trottet
ihm nach.
Er achtet nicht auf seine Umgebung, er folgt einfach seinem
Freund.
„Entschuldigen Sie, sind Sie Jonathan Albrecht?“
Jonathan schreckt auf. Vor ihm stehen eine Polizistin und ihr
Kollege hinter ihr, beide in voller Ausrüstung. Dazu einige
schaulustige Schüler, einige von ihnen aus seiner Klasse.
Jonathan rutscht das Herz in die Hose. Er nickt zögerlich.
Ivan schliesst die Augen und reibt sich das Gesicht. Jonathan
hatte Recht.
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