GSa142_Mai 2018_Einzelseiten
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Praxis: Digitale Medien in der Grundschule<br />
mitteln, werden in einer anderen App<br />
Alternativübersichten zur Verfügung<br />
gestellt, die soziales Lernen erleichtern.«<br />
Abb. 7: Teilhandlung als Videosequenz innerhalb einer App<br />
Fazit<br />
Für den Unterricht ergeben sich durch<br />
die Interaktivität, Multimedialität sowie<br />
Portabilität neue Lernarrangements,<br />
welche über den traditionellen Unterricht<br />
hinausgehen. Die hohe Benutzerfreundlichkeit<br />
von Tablets und passenden<br />
Apps kommt nicht nur den Kindern<br />
entgegen. Eine ganze Reihe von Apps<br />
mit Assistenzcharakter wurde in den<br />
letzten Jahren entwickelt und kann eine<br />
sinnvolle Unterstützung beim Lernen<br />
darstellen. Der Einsatz muss individuell<br />
abgewogen werden. Auch wenn es nicht<br />
für alle Lerninhalte Apps gibt, wird die<br />
Rolle der Tablets deutlich: Sie ersetzen<br />
nicht bisherige Lernmittel, sondern<br />
ergänzen diese, wenn sie didak tisch<br />
sinnvoll eingebettet sind. Traditionelle<br />
Hilfsmittel der Sonderpädagogik erhalten<br />
somit nicht zwangsläufig eine<br />
Abwertung durch Tablets: »Nicht für<br />
alle Menschen ist das iPad das Hilfsmittel<br />
der Wahl. Eine Augensteuerung<br />
des iPads ist derzeit z. B. noch nicht<br />
möglich. Da das iPad keinen Mausklick<br />
unterstützt, sind sämtliche Ansteuerungen<br />
über alternative Mäuse, z. B.<br />
Joy-Stick, für die iPad-Nutzung nicht<br />
geeignet« (Hallbauer 2014, 19).<br />
Literatur<br />
Beyer-Dennert, K. (2003): Der Computer in<br />
der schulischen Arbeit mit körperbehinderten<br />
Kindern und Jugendlichen. In: Vds-NRW<br />
(Hrsg.): Körperbehindertenpädagogik.<br />
Meckenheim, 90–105.<br />
Boenisch, J. (2002): Einsatz neuer Medien im<br />
Unterricht mit körperbehinderten Kindern<br />
und Jugendlichen. In: Boenisch, J. / Daut, V.<br />
(Hrsg.): Didaktik des Unterrichts mit<br />
körperbehinderten Kindern. Stuttgart:<br />
Kohlhammer, 75–92.<br />
Hallbauer, A. (2014): Alles iPad – oder was?<br />
Unterstützt Kommunizieren, Lernen und<br />
Teilhaben mit dem iPad. In: Das Band (4),<br />
18–19.<br />
Krstoski, I. (2017): Literacy 2.0. Weiter- und<br />
Neuentwicklungen fürs Lesen und Schreiben.<br />
In: Unterstützte Kommunikation (3), 25–30.<br />
Krstoski, I. (2015a): Das iPad an Förderzentren<br />
für körperlich-motorische Entwicklung<br />
und an Förderzentren für geistige Entwicklung.<br />
In: Hallbauer, A. / Kitzinger, A. (Hg.):<br />
Unterstützt kommunizieren und lernen mit<br />
dem iPad. Karlsruhe: von Loeper, 8–17.<br />
Krstoski, I. (2015b): Das iPad – im Spannungsfeld<br />
zwischen Kommunikationshilfe und<br />
Arbeitsmittel. In: MERZ (2), 60–65.<br />
Krstoski, I. / Reinhard, S. (2015): Ausprobieren<br />
sinnvoll. Garantiert! In: Orientierung (3),<br />
13–14.<br />
Lange, S. (2015): Kommunikation mit<br />
Symbolen. Deutschsprachige Apps für das<br />
iPad. In: Hallbauer, A. / Kitzinger, A. (Hg.):<br />
Unterstützt kommunizieren und lernen mit<br />
dem iPad. Karlsruhe: von Loeper, 46–65.<br />
Pammer, E. (1999): Die Computerrevolution<br />
ist vorbei – sie haben (längst) gewonnen. In:<br />
Lamers, W. (Hg.): Computer und Informationstechnologie<br />
in der (Geistig)Behindertenpädagogik.<br />
Düsseldorf: Verlag modernes<br />
Leben, 205–222.<br />
Reinhard, S. / Krstoski, I. (2014): iPad und<br />
Apps – »Smarte« Hilfsmittel für die Unterstützte<br />
Kommunikation. In: von Loeper /<br />
ISAAC (Hg.): Handbuch der Unterstützten<br />
Kommunikation. Karlsruhe, S. 04.063.001-<br />
04.071.001.<br />
Soulis, S.-G. et. al (2015): Videogestütztes<br />
Modelllernenzur Unterrichtung von<br />
Fertigkeiten des Händewaschens. Eine<br />
viele Schüler_innen in entsprechenden<br />
Schulen mit den Förderschwerpunkten<br />
geistige sowie körperlich-motorische<br />
Entwicklung mit solchen Geräten ausgestattet.<br />
Zusammenfassend kann nach Hallbauer<br />
(2014, 19) festgehalten werden:<br />
»Mit ein und demselben Gerät können<br />
vielfältige Kommunikationserfahrungen<br />
gesammelt werden: Für die alltägliche<br />
Kommunikation wird die eigentliche<br />
UK-App genutzt, zum Erzählen<br />
vom Wochenende wird eine Foto-Buch-<br />
App verwendet, um einen kleinen<br />
Sprachauftrag umzusetzen oder beim<br />
gemeinsamen Vorlesen eine Sprecherrolle<br />
zu übernehmen, wird schnell etwas<br />
auf eine einfache Sprach-App gesprochen,<br />
um einzelne Wörter und Sätze<br />
zu schreiben, kann eine schriftbasierte<br />
App genutzt werden, um soziale Situationen<br />
oder Regeln verstehbar zu verkontrollierte<br />
Einzelfallstudie an einem<br />
zehnjährigen Schüler mit Autismus-<br />
Spektrum-Störung. In: VHN 84, 220–233.<br />
Sweller, J. (2005): Implications of cognitive<br />
load theory for multimedia learning. In<br />
Mayer, R. E. (Hg.), The Cambridge handbook<br />
of multimedia learning. New York, NY:<br />
Cambridge University Press, 19–30.<br />
Wahl, M. / Wiedecke, J. (2015): Der Einsatz des<br />
iPads/Tablets im Unterricht bei Schülerinnen<br />
und Schülern mit sonderpädagogischem<br />
Förderbedarf: Eine Befragung. In: ZfH 66 (4),<br />
191–205.<br />
Waigand, M. (2015): Schriftbasierte Kommunikation.<br />
Deutschsprachige Apps. In:<br />
Hallbauer, A. / Kitzinger, A. (Hg.): Unterstützt<br />
kommunizieren und lernen mit dem<br />
iPad. Karlsruhe: von Loeper, 66–75.<br />
22 GS aktuell 142 • <strong>Mai</strong> <strong>2018</strong>