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GSa142_Mai 2018_Einzelseiten

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Praxis: Digitale Medien in der Grundschule<br />

mitteln, werden in einer anderen App<br />

Alternativübersichten zur Verfügung<br />

gestellt, die soziales Lernen erleichtern.«<br />

Abb. 7: Teilhandlung als Videosequenz innerhalb einer App<br />

Fazit<br />

Für den Unterricht ergeben sich durch<br />

die Interaktivität, Multimedialität sowie<br />

Portabilität neue Lernarrangements,<br />

welche über den traditionellen Unterricht<br />

hinausgehen. Die hohe Benutzerfreundlichkeit<br />

von Tablets und passenden<br />

Apps kommt nicht nur den Kindern<br />

entgegen. Eine ganze Reihe von Apps<br />

mit Assistenzcharakter wurde in den<br />

letzten Jahren entwickelt und kann eine<br />

sinnvolle Unterstützung beim Lernen<br />

darstellen. Der Einsatz muss individuell<br />

abgewogen werden. Auch wenn es nicht<br />

für alle Lerninhalte Apps gibt, wird die<br />

Rolle der Tablets deutlich: Sie ersetzen<br />

nicht bisherige Lernmittel, sondern<br />

ergänzen diese, wenn sie didak tisch<br />

sinnvoll eingebettet sind. Traditionelle<br />

Hilfsmittel der Sonderpädagogik erhalten<br />

somit nicht zwangsläufig eine<br />

Abwertung durch Tablets: »Nicht für<br />

alle Menschen ist das iPad das Hilfsmittel<br />

der Wahl. Eine Augensteuerung<br />

des iPads ist derzeit z. B. noch nicht<br />

möglich. Da das iPad keinen Mausklick<br />

unterstützt, sind sämtliche Ansteuerungen<br />

über alternative Mäuse, z. B.<br />

Joy-Stick, für die iPad-Nutzung nicht<br />

geeignet« (Hallbauer 2014, 19).<br />

Literatur<br />

Beyer-Dennert, K. (2003): Der Computer in<br />

der schulischen Arbeit mit körperbehinderten<br />

Kindern und Jugendlichen. In: Vds-NRW<br />

(Hrsg.): Körperbehindertenpädagogik.<br />

Meckenheim, 90–105.<br />

Boenisch, J. (2002): Einsatz neuer Medien im<br />

Unterricht mit körperbehinderten Kindern<br />

und Jugendlichen. In: Boenisch, J. / Daut, V.<br />

(Hrsg.): Didaktik des Unterrichts mit<br />

körperbehinderten Kindern. Stuttgart:<br />

Kohlhammer, 75–92.<br />

Hallbauer, A. (2014): Alles iPad – oder was?<br />

Unterstützt Kommunizieren, Lernen und<br />

Teilhaben mit dem iPad. In: Das Band (4),<br />

18–19.<br />

Krstoski, I. (2017): Literacy 2.0. Weiter- und<br />

Neuentwicklungen fürs Lesen und Schreiben.<br />

In: Unterstützte Kommunikation (3), 25–30.<br />

Krstoski, I. (2015a): Das iPad an Förderzentren<br />

für körperlich-motorische Entwicklung<br />

und an Förderzentren für geistige Entwicklung.<br />

In: Hallbauer, A. / Kitzinger, A. (Hg.):<br />

Unterstützt kommunizieren und lernen mit<br />

dem iPad. Karlsruhe: von Loeper, 8–17.<br />

Krstoski, I. (2015b): Das iPad – im Spannungsfeld<br />

zwischen Kommunikationshilfe und<br />

Arbeitsmittel. In: MERZ (2), 60–65.<br />

Krstoski, I. / Reinhard, S. (2015): Ausprobieren<br />

sinnvoll. Garantiert! In: Orientierung (3),<br />

13–14.<br />

Lange, S. (2015): Kommunikation mit<br />

Symbolen. Deutschsprachige Apps für das<br />

iPad. In: Hallbauer, A. / Kitzinger, A. (Hg.):<br />

Unterstützt kommunizieren und lernen mit<br />

dem iPad. Karlsruhe: von Loeper, 46–65.<br />

Pammer, E. (1999): Die Computerrevolution<br />

ist vorbei – sie haben (längst) gewonnen. In:<br />

Lamers, W. (Hg.): Computer und Informationstechnologie<br />

in der (Geistig)Behindertenpädagogik.<br />

Düsseldorf: Verlag modernes<br />

Leben, 205–222.<br />

Reinhard, S. / Krstoski, I. (2014): iPad und<br />

Apps – »Smarte« Hilfsmittel für die Unterstützte<br />

Kommunikation. In: von Loeper /<br />

ISAAC (Hg.): Handbuch der Unterstützten<br />

Kommunikation. Karlsruhe, S. 04.063.001-<br />

04.071.001.<br />

Soulis, S.-G. et. al (2015): Videogestütztes<br />

Modelllernenzur Unterrichtung von<br />

Fertigkeiten des Händewaschens. Eine<br />

viele Schüler_innen in entsprechenden<br />

Schulen mit den Förderschwerpunkten<br />

geistige sowie körperlich-motorische<br />

Entwicklung mit solchen Geräten ausgestattet.<br />

Zusammenfassend kann nach Hallbauer<br />

(2014, 19) festgehalten werden:<br />

»Mit ein und demselben Gerät können<br />

vielfältige Kommunikationserfahrungen<br />

gesammelt werden: Für die alltägliche<br />

Kommunikation wird die eigentliche<br />

UK-App genutzt, zum Erzählen<br />

vom Wochenende wird eine Foto-Buch-<br />

App verwendet, um einen kleinen<br />

Sprachauftrag umzusetzen oder beim<br />

gemeinsamen Vorlesen eine Sprecherrolle<br />

zu übernehmen, wird schnell etwas<br />

auf eine einfache Sprach-App gesprochen,<br />

um einzelne Wörter und Sätze<br />

zu schreiben, kann eine schriftbasierte<br />

App genutzt werden, um soziale Situationen<br />

oder Regeln verstehbar zu verkontrollierte<br />

Einzelfallstudie an einem<br />

zehnjährigen Schüler mit Autismus-<br />

Spektrum-Störung. In: VHN 84, 220–233.<br />

Sweller, J. (2005): Implications of cognitive<br />

load theory for multimedia learning. In<br />

Mayer, R. E. (Hg.), The Cambridge handbook<br />

of multimedia learning. New York, NY:<br />

Cambridge University Press, 19–30.<br />

Wahl, M. / Wiedecke, J. (2015): Der Einsatz des<br />

iPads/Tablets im Unterricht bei Schülerinnen<br />

und Schülern mit sonderpädagogischem<br />

Förderbedarf: Eine Befragung. In: ZfH 66 (4),<br />

191–205.<br />

Waigand, M. (2015): Schriftbasierte Kommunikation.<br />

Deutschsprachige Apps. In:<br />

Hallbauer, A. / Kitzinger, A. (Hg.): Unterstützt<br />

kommunizieren und lernen mit dem<br />

iPad. Karlsruhe: von Loeper, 66–75.<br />

22 GS aktuell 142 • <strong>Mai</strong> <strong>2018</strong>

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