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Bahnsport 05/2018

Alles neu macht der Mai - von Nadine Pfeiffer - Hallo zusammen, Schlag auf Schlag geradezu ist die Wintersaison in die Sommersaison übergegangen. Wechselwochen sozusagen. Tolle, gut besuchte und spannende Eisrennen bekamen wir da zu sehen und so manches Mal stockte uns auch der Atem. Unser Sport ist definitiv nichts für schwache Nerven und spektakulär wie kein anderer. Nicht Mainstream, sondern halt ganz was Besonderes! Gute Nerven und Können hat auch wieder besonders der alte und neue Weltmeister Dimitri Koltakow bewiesen. Ganz souverän und verdient hat er seinen dritten Weltmeistertitel eingefahren und dazu gratulieren wir ihm recht herzlich! 1a auf dem Eis und sympathisch noch obendrein...

Alles neu
macht der Mai
- von Nadine Pfeiffer -
Hallo zusammen,
Schlag auf Schlag geradezu ist die Wintersaison
in die Sommersaison übergegangen. Wechselwochen
sozusagen. Tolle, gut besuchte und
spannende Eisrennen bekamen wir da zu sehen
und so manches Mal stockte uns auch der Atem.
Unser Sport ist definitiv nichts für schwache
Nerven und spektakulär wie kein anderer. Nicht
Mainstream, sondern halt ganz was Besonderes!
Gute Nerven und Können hat auch wieder besonders
der alte und neue Weltmeister Dimitri
Koltakow bewiesen. Ganz souverän und verdient
hat er seinen dritten Weltmeistertitel eingefahren
und dazu gratulieren wir ihm recht
herzlich! 1a auf dem Eis und sympathisch noch
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EISSPEEDWAY-WM<br />

Wildcardfahrer Bart Schaap erfuhr sich 4 Punkte,<br />

hier vor Reservefahrer Simon Reitsma<br />

Für die Gegner meistens nur von hinten zu sehen:<br />

Der alte und neue Weltmeister Dimitri Koltakow<br />

Martin Haarahiltunen fuhr<br />

sich am Sonntag ins Finale,<br />

hier vor Stefan Pletschacher (99)<br />

und Jimmy Olsen<br />

Die schwedischen GP-Teilnehmer zeigten am Sonnabend eine<br />

starke Teamleistung. Genauso wie die Russen brachten<br />

sie vier Fahrer ins Semifinale, doch allesamt schieden in dieser<br />

Rennphase aus. Bester Skandinavier war diesmal Stefan<br />

Svensson. Der 59-Jährige wurde mit 11 Punkten Fünfter, gefolgt<br />

von Haarahiltunen, seinem Sohn Niclas sowie Jimmy<br />

Olsen. Und der Fünfte im Bunde, Ove Ledström, belegte Tagesrang<br />

9. Am Sonntag erreichten drei Schweden das Semifinale,<br />

wobei Haarahiltunen auch dieses Hindernis gemeistert<br />

und den Endlauf erreicht hatte. S.Svensson belegte<br />

Platz 7 und N.Svensson wurde Achter. In der WM-Endwertung<br />

landete der jüngere Svensson auf Rang 9, vor Jimmy Olsen.<br />

Ove Ledström wurde Zwölfter, gefolgt von S.Svensson.<br />

Erwähnen sollte man aber, dass der 59-Jährige nur GP-Reservist<br />

war und die GP in Togliatti nicht absolviert hatte.<br />

Für Johann Weber war die gerade zu Ende gegangene Eissaison<br />

eine Serie von Stürzen und Rückschlägen mit lediglich<br />

kleinen Lichtblicken. Das Rennen am Sonnabend war für<br />

„Eishans“ auch schon zu Ende, bevor es richtig losging. In<br />

Heat 2 rutschte der Schlierseer in der zweiten Kurve aus und<br />

verschwand unter den Strohballen. Er erlitt dabei starke<br />

Prellungen und musste auf der Trage die Bahn verlassen. An<br />

diesem Tag bestritt der Bayer keine Läufe mehr und schaute<br />

sich den weiteren Rennverlauf von der Tribüne an. Am zweiten<br />

Renntag rollte der 33-Jährige wieder ans Band und erzielte<br />

in den Vorläufen 3 Punkte. In Lauf 14 kam er an gleicher<br />

Stelle wie am Vortag wieder zu Sturz, konnte jedoch danach<br />

noch einen Heat absolvieren. Weber belegte Tagesrang 13<br />

und wurde in der WM-Gesamtwertung Vierzehnter.<br />

Im Thialf-Eisstadion war noch ein deutscher Starter dabei.<br />

Stefan Pletschacher ersetzte den Russen Sergej Karatschintsew<br />

und konnte mit seiner Leistung zufrieden sein. Der Ruhpoldinger<br />

erzielte am ersten Renntag 4 Zähler, was für Rang<br />

13 reichte. Am Sonntag konnte „Pletschi“ dieses Resultat<br />

toppen. Er kam auf insgesamt 6 Punkte und wurde Zehnter.<br />

Günther Bauer war nicht nach Holland gekommen. Nach seinem<br />

schweren Sturz in Inzell, bei dem er sich unter anderem<br />

starke Prellungen des Brustkorbes zugezogen hatte, war der<br />

Bayer gesundheitlich nicht imstande, an den Start zu gehen.<br />

Im WM-Endklassement belegte der 46-Jährige Platz 18.<br />

Jan Klatovsky möchte die letzten Eisrennen der Saison sicherlich<br />

schnellstens vergessen. Am Sonnabend stürzte der<br />

Tscheche zweimal und hatte im letzten Durchgang noch einen<br />

Ausfall in Führung liegend zu beklagen. Es gab Probleme<br />

mit der Methanolzufuhr. Am Sonntag kam der 35-Jährige in<br />

Rennen 11 wieder mit dem Eis in unsanfte Berührung und<br />

prellte sich die Schulter. „Klabo“ bestritt danach keine Läufe<br />

mehr. So gesehen war seine Ausbeute von jeweils 4 Zählern<br />

kein so schlechtes Resultat. Der Tscheche beendete die WM-<br />

Eissaison auf Platz 11, obwohl er in Astana verletzungsbedingt<br />

nicht dabei war.<br />

Jasper Iwema musste in seinem ersten GP-Jahr viel Lehrgeld<br />

zahlen. Der Niederländer schrieb in Heerenveen 3 bzw. 2<br />

Punkte, wobei er am Sonntag nicht weniger als dreimal ausfiel.<br />

Danach stellte ihm Jimmy Tuinstra eine Maschine zur<br />

Verfügung. Iwema wurde in der WM-Endwertung Fünfzehnter.<br />

Noch ein anderer Pilot blieb dem WM-Abschluss in Heerenveen<br />

fern. Sergej Karatschintsew war auch schon in Inzell<br />

nicht dabei und die offizielle Version seiner Abwesenheit<br />

war eine Verletzung. Doch der wahre Grund scheint ganz anders<br />

zu sein. Karatschintsew hatte einen furiosen WM-Start<br />

gehabt. In Kasachstan erzielte er an beiden Renntagen insgesamt<br />

36 Punkte und lag hinter Koltakow an 2. Stelle. In Togliatti<br />

erhielt der 26-Jährige einen kleinen Dämpfer, als er in<br />

der WM-Wertung um zwei Ränge abrutschte. Doch das war<br />

noch gar nichts im Vergleich zu den Berliner Runden. Im<br />

Horst-Dohm-Stadion schrieb Karatschintsew insgesamt lediglich<br />

9 Zähler und eine Medaille war für ihn praktisch nicht<br />

mehr zu holen. Da beschloss der Russe, keine WM-Rennen<br />

mehr zu bestreiten. „Was soll ich denn tun? Soll ich ihm etwa<br />

eine Pistole an die Schläfe setzen? Ich kann Sergej doch<br />

nicht zwingen, Eisspeedway zu fahren, wenn er es selbst<br />

nicht will“, soll Trainer Rais Mustafin gesagt haben. Ob das<br />

Verhalten des Eispiloten ein Nachspiel haben wird, bleibt<br />

abzuwarten.<br />

• Text: Georg Dobes; Fotos: David Reygondeau/good-shoot.com<br />

18 BAHNSPORT AKTUELL Mai '18

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