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Kirchenmusik
Augen des refor mierten Kurfürsten
Friedrich Wilhelm den Frieden, und er
verordnete 1664 ein Toleranzedikt. Als
überzeugter Lutheraner lehnte jedoch
Paul Ger hardt das reformierte Bekenntnis
als vermeintlich ketzerische Lehre
aus Gewissensgründen ab und verweigerte
die Unterschrift. Nach einigem Hin
und Her wurde er schließlich am 4. Februar
1667 ent lassen und siedelte nach
Lübben in den Spreewald über. 1669
wurde er dort an der Nicolaikirche
Archidia kon, das ist der zweite ordinierte
Theo loge in einer Pfarr ge mein de
evangelisch-luthe ri schen Bekenntnisses.
Am 27. Mai 1676 verstarb Paul
Gerhardt mit 69 Jahren und wurde am
7. Juni desselben Jah res im Chorraum
seiner letzten Wirkungsstätte, der Nicolaikirche,
beigesetzt. Diese Kirche trägt
seit 1930 seinen Namen.
Leiden im Dreißjährigen Krieg
Paul Gerhardt hat in seinem eigenen
Leben Freud und vor allem viel Leid
erlitten. Der langanhaltende grau same
Krieg schlug auch bei ihm tiefe Wunden.
Zahlreiche Bekannte und Verwandte
kamen in den Kriegs wirren ums Leben
oder fielen Seuchen zum Opfer. Auch in
seiner eigenen Familie erfuhr er bit teres
Leid. Drei seiner vier Kinder verstarben
Denkmal vor der Paul-Gerhardt-Kirche
(bis 1930 Nicolaikirche) in Lübben
noch sehr jung, und nur der Sohn Paul
Fried rich überlebte seine Eltern. Sein
un er schüt ter li ches Gott ver trau en ließ ihn
alle Lei den ertragen, und mit sei nen
aussagekräftigen Lie dern kann er auch
heute noch in allen Lebenslagen Trost
und Zuversicht spenden.
Der Lyriker
Gerhardt hat im Gegensatz zu
Luther nur Liedtexte verfasst, von de -
nen zahlreiche von befreundeten kon -
genialen Komponisten wie Johann Crü-
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