Timotheus Magazin #9 - Buße
Inhalt Editorial Psalm 51 (König David) Das Wesen wahrer Buße (Kurt Vetterli) – Was die Bibel wirklich über Buße sagt. Ein Mann der Buße (Sascha Bär) – König Josia und seine beeindruckende Bußhaltung. Luther und die Buße (Simon Schuster) – Der Reformator und die Lehre von echter Buße. Das Wunder leidenschaftlicher Buße (Waldemar Justus) – Daniel zeigt was Buße bedeutet. Buße nach dem Willen Gottes (Waldemar Dirksen) – Es gibt nur eine Buße die Gott gefällt. Die Lehre von der Umkehr (Eddi Klassen) – Rezension zu »Die Lehre der Buße« von Thomas Watson. Bunte Überraschung (Peter Voth) – Rezension zur BasisBibel. Buchvorstellungen
Inhalt
Editorial
Psalm 51 (König David)
Das Wesen wahrer Buße (Kurt Vetterli) – Was die Bibel wirklich über Buße sagt.
Ein Mann der Buße (Sascha Bär) – König Josia und seine beeindruckende Bußhaltung.
Luther und die Buße (Simon Schuster) – Der Reformator und die Lehre von echter Buße.
Das Wunder leidenschaftlicher Buße (Waldemar Justus) – Daniel zeigt was Buße bedeutet.
Buße nach dem Willen Gottes (Waldemar Dirksen) – Es gibt nur eine Buße die Gott gefällt.
Die Lehre von der Umkehr (Eddi Klassen) – Rezension zu »Die Lehre der Buße« von Thomas Watson.
Bunte Überraschung (Peter Voth) – Rezension zur BasisBibel.
Buchvorstellungen
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#9 . Herbst . 04/2012
»MAN KANN NICHT ZU FRÜH BUßE TUN,
WEIL MAN NICHT WEISS,
WIE FRÜH ES ZU SPÄT IST.«
Charles Haddon Spurgeon
»OHNE DIE BUßE ZU GOTT
UND DEN GLAUBEN AN UNSEREN HERRN JESUS
CHRISTUS KANN NIEMAND ERRETTET WERDEN.«
John Charles Ryle
»DA UNSER HERR UND MEISTER JESUS CHRISTUS
SPRICHT: " TUT BUßE", HAT ER GEWOLLT, DASS DAS
GANZE LEBEN DER GLÄUBIGEN BUßE SEIN SOLL.«
Martin Luther (1. These)
»ES IST NICHT VERKEHRT, WENN MAN SAGT,
DER HAUPTINHALT DES EVANGELIUMS BESTEHE
IN DER BUßE UND DER VERGEBUNG DER SÜNDEN.«
Johannes Calvin
E D I T O R I A L
uf einem sozialen Netzwerk im Internet fragte
ich unsere Leser, welches Thema sie für zukünftige
Ausgaben interessieren würde. Als
Auswahlmöglichkeit schlug ich unter
anderem das Thema „Buße“ vor. Wohlwissend, dass wir
mit der Redaktion das Thema bereits für die Herbstausgabe
festgelegt hatten, war ich auf die Reaktion der Leser
neugierig. Zu meiner Enttäuschung stieß „Buße“ als
Heftthema auf wenig Resonanz.
Man ertappt sich schnell dabei, längst zu wissen was
es mit der Buße auf sich hat und hakt es in der eigenen
Gedankenwelt schnell ab. Auch scheint es ein eher
angestaubtes Wort zu sein, das im gängigen Sprachgebrauch
sehr selten oder gar nicht verwendet wird und
uns somit höchstens bei der Bibellese oder der Lektüre
alter Puritaner begegnet. Auch ist „Buße“ mit erstaunlich
vielen Missverständnissen und Irrtümern behaftet.
Während die einen denken „Buße tun“ habe etwas
damit zu tun, Sünden mit Selbstkasteiung oder zu
erleidenden Strafen wieder gut zumachen, glauben
andere, Buße müsse in Tränen und Wehklagen ausgeführt
werden. Wiederum andere haben die Buße in eine
Abfolge wie „Reue, Buße, Bekehrung, Wiedergeburt“
gesteckt, die ihre Bedeutung für das ganze Leben eines
Christen abschwächt.
In Zeiten der großen Erweckungen, in den Zeiten
Luthers, Calvins, Whitefields, Edwards oder Spurgeons
nahm die „Buße“ ihren rechtmäßigen und lehrmäßig
richtigen Platz ein. Die Biografien großer Gottesmänner
zeugen von der Wucht und Wichtigkeit „echter Buße“
und wir tun gut daran, daraus zu lernen. Angesichts
dieser Tatsachen fragen wir: „Was bedeutet Buße
wirklich?“
Diese Ausgabe kann niemals die Lehre der Buße als
ganzes erfassen und es bleibt letztlich ein fehlerhafter
Versuch diesem wichtigen Thema literarisch gerecht zu
werden. Vielleicht kann diese Ausgabe als Plädoyer oder
Anstoß dafür dienen, der Buße in Denken, Leben und
Praxis den richtigen Platz zu geben.
Die Predigt des ersten Evangeliumsverkünders
begann so: „Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist
nahe herbeigekommen!“ (Johannes der Täufer in
Matthäus 3,2). Die gleichen Worte sollten auch Jesu
erste Predigt einleiten. Und so wollen wir uns nicht zu
schade sein, diese Ausgabe mit jenen zwei Worten zu
beginnen, mit denen das Wirken Christi auf der Erde
seinen Anfang genommen hat: „Tut Buße!“.
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D I E R E D A K T I O N
06
A U T O R E N
Sascha Baer
(*1982) ist Ehemann und Vater einer Tochter. Derzeit
ist er Pastorenassistent in der United Christian Church
of Dubai (Evangelikale Kirche in Dubai, VAE).
Waldemar Justus
(*1987) ist Ehemann und Theologiestudent.
Zudem ist er als Autor und Herausgeber
des Blogs www.jesus24.de aktiv.
Waldemar Dirksen
(*1982) ist derzeit Referendar in Bonn
sowie Redakteur und Mit-Herausgeber
von Timotheus.
Kurt Vetterli
(*1962) ist Ehemann und Vater drei erwachsener
Kinder. Pfarrer der Evangelisch-reformierten Kirche
Westminster Bekenntnisses (ERKWB) in Basel.
Simon Schuster
(*1989) ist zur Zeit Student am
Reformatorisch-Theologischen Seminar
in Hannover.
Peter Voth
(*1986) ist Redakteur und
Art Director von Timotheus.
Beruflich ist er als Grafikdesigner tätig.
07
P S A L M
5 1
König David
ei mir gnädig, o Gott – du bist doch reich an
Gnade! In deiner großen Barmherzigkeit lösche
meine Vergehen aus! Wasche meine Schuld ganz
von mir ab, und reinige mich von meiner Sünde!
Denn ich erkenne meine Vergehen, und meine Sünde ist
mir ständig vor Augen. Gegen dich allein habe ich
gesündigt, ja, ich habe getan, was in deinen Augen böse
ist. Das bekenne ich, damit umso deutlicher wird: Du
bist im Recht mit deinem Urteil, dein Richterspruch ist
wahr und angemessen.
Du weißt es: Von Geburt an lastet Schuld auf mir;
auch meine Mutter war nicht frei von Sünde, als sie mit
mir schwanger war. Du liebst es, wenn ein Mensch
durch und durch aufrichtig ist; so lehre mich doch im
Tiefsten meines Herzens Weisheit! Reinige mich von
meiner Sünde – so wie der Priester dies mit einem
Ysopbüschel tut –, dann bin ich wirklich wieder rein.
Wasche meine Schuld von mir ab, dann werde ich
weißer sein als Schnee.
Lass mich wieder etwas Wohltuendes hören und
Freude erleben, damit ich aufblühe, nachdem du mich
so zerschlagen hast. Schau nicht weiter auf die Sünden,
die ich begangen habe, sondern lösche meine ganze
Schuld aus! Erschaffe in mir ein reines Herz, o Gott, und
gib mir einen neuen, gefestigten Geist. Schick mich
nicht weg aus deiner Nähe, und nimm deinen heiligen
Geist nicht von mir. Lass mich wieder Freude erleben,
wenn du mich rettest. Hilf mir, indem du mich bereit
machst, dir gerne zu gehorchen.
»Du liebst es, wenn ein
Mensch durch und durch
aufrichtig ist; so lehre mich
doch im Tiefsten meines
Herzens Weisheit!«
Dann will ich denen, die sich von dir abgewendet
haben, deine Wege zeigen. Ja, Menschen, die gegen dich
sündigen, sollen so umkehren zu dir. Gott, durch mich
wurde das Blut eines Menschen vergossen – befreie mich
von dieser Schuld, Gott, du mein Retter! Dann werde
ich dich loben mit meiner Stimme und jubeln über
deine Treue. Herr, öffne du meine Lippen, damit mein
Mund deinen Ruhm verkündet! Dir liegt nichts daran,
dass ich dir Tiere als Schlachtopfer darbringe – ich
würde es sonst bereitwillig tun. Nein, nach Brandopfern
hast du kein Verlangen.
Ein Opfer, das Gott gefällt, ist tiefe Reue; ein zerbrochenes
und verzweifeltes Herz wirst du, o Gott, nicht
zurückweisen. In deiner Güte erweise auch der Stadt
Zion Gutes, ja, festige die Mauern Jerusalems! Dann
wirst du erneut Gefallen haben an den vorgeschriebenen
Opfern, an Brandopfern, die vollständig in Rauch
aufgehen. Dann werden auf deinem Altar wieder Stiere
für dich dargebracht. ·
09
D A S W E S E N
W A H R E R B U ß E
Kurt Vetterli
Wenn wir heute das Wort „Buße“ hören, werden uns wohl verschiedene
Dinge in den Sinn kommen, die landläufig damit verbunden werden.
Einiges davon kann ziemlich irreführend sein und hat sicher nichts mit
dem originalen biblischen Begriff zu tun.
ir reden zum Beispiel davon, dass jemand für eine Sache büßen
muss. Er hat jemandem etwas angetan und der Betroffene rächt
sich oder andere bestrafen ihn für seine Tat. Oder wir sprechen
davon, dass jemand ein Bußgeld zahlen muss, weil er ein Gesetz
übertreten hat. In beiden Fällen soll die Buße dazu dienen, dass Gerechtigkeit
geschieht oder wiederhergestellt wird. Dass man den Begriff dafür
benutzt, kommt wahrscheinlich aus der breiten christlichen Tradition, die
von römisch-katholischer Theologie abgeleitet werden kann. Ein Betreffender
hat gesündigt und wird nun von der Kirche dazu verurteilt, ein
Werk der Buße zu tun. Er muss z.B. eine Anzahl „Gebete“ aufsagen oder
ein oder mehrere gute Werke verrichten, damit er von der besagten Sünde
freigesprochen und seine Zeit im Fegefeuer verkürzt wird. Das biblische
Verständnis von Buße ist aber ein anderes.
Der Begriff Buße in der Bibel
Wenn wir in deutschen Bibelübersetzungen nach dem Wort Buße suchen,
werden wir vielleicht überrascht sein. Der Begriff kommt nur im neuen
Testament vor. Das heisst aber nicht, dass das Alte Testament nicht davon
spricht. Das finden wir heraus, wenn wir dem Sinn des originalen griechischen
Wortes metanoeo nachgehen. Metanoeo bedeutet soviel wie: "den
Sinn ändern, von einer Haltung umkehren". Das Wort wird da gebraucht,
wo Menschen aufgefordert werden, von ihrem eigenen, falschen, d.h.
sündhaften Weg umzukehren und sich Gott zuzuwenden. Die Propheten
im Alten Testament und Jesus und die Apostel im Neuen Testament
forderten die Menschen dazu auf, die Lebensweise des Ungehorsams zu
verlassen, umzukehren und Gottes Geboten, seinem Willen zu gehorchen.
Buße ist eine Wirkung des Geistes
Das ist eigentlich nicht schwer zu verstehen und zu definieren. Die neutestamentliche
Lehre macht allerdings sehr deutlich, dass der Mensch in
seiner gefallenen Natur dieser Aufforderung nicht Folge leisten kann. Die
Aufforderung „Buße zu tun“ geht an alle. So predigt der Apostel Paulus
den heidnischen Griechen in Athen: „Nachdem nun Gott die Zeiten der
Unwissenheit übersehen hat, gebietet er jetzt den Menschen, daß sie alle
überall Buße tun sollen“ (Apg 17, 30). Gleichzeitig wird uns aber gezeigt,
dass nur diejenigen Buße tun, denen es von Gott geschenkt wird. Durch
die Propheten verspricht Gott in der Zeit des Alten Testament, dass er
einen Geist der Buße senden und ausgießen wird. Zum Beispiel durch den
Propheten Hesekiel: „Und ich werde euch ein neues Herz geben und einen
neuen Geist in euer Inneres geben; und ich werde das steinerne Herz aus
eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben.
11
»Es ist Gott, der Heilige
Geist, der die Buße im
Herzen der Menschen
bewirkt. Ohne dieses Wirken
bleiben sie im Ungehorsam«
Und ich werde meinen Geist in euer Inneres geben;
und ich werde machen, daß ihr in meinen Ordnungen
lebt und meine Rechtsbestimmungen bewahrt und tut“
(Hes 36:26-27). Es ist Gott, der Heilige Geist, der die
Buße im Herzen der Menschen bewirkt. Ohne dieses
Wirken bleiben sie im Ungehorsam. Die Lehre der
Apostel bestätigt dies im Neuen Testament. Als sich zum
Beispiel die neubekehrten Juden darüber streiten, ob die
Heiden auch zum Volk Gottes dazukommen können,
erzählt Petrus sein Zeugnis, wie er erlebt hat, dass
römische Heiden den Heiligen Geist empfingen. Petrus'
Hörer werden überzeugt. Staunend anerkennen sie:
Dann hat Gott also auch den Nationen die Buße zum
Leben gegeben (Apg 11:18). Gott schenkt die Buße.
Paulus erklärt Timotheus, wie ein Hirte der Gemeinde
mit Gegnern umgehen soll: „Ein Knecht des Herrn aber
soll nicht streiten, sondern gegen alle milde sein, lehrfähig,
duldsam, und die Widersacher in Sanftmut zurechtweisen
und hoffen, ob ihnen Gott nicht etwa Buße gebe
zur Erkenntnis der Wahrheit“ (2Tim 2:24-25).
In diesen ausgewählten Beispielen wird auch schon
deutlich, dass Buße nicht nur eine einzelne Handlung
ist, sondern sie ist vielmehr eine Haltung, die der Geist
im Herzen wirkt. Das sagt bereits der Begriff metanoeo
aus. Der Sinn, die innere Ausrichtung des Menschen
wird verändert. Die natürlich menschliche Ausrichtung,
die uns gewohnheitsmässig sündigen lässt, wird ersetzt
durch eine neue Einstellung gegenüber Gott, seinem
Willen und dem eigenen Ungehorsam.
Kennzeichen echter Buße
Wie sieht das konkret aus, wenn der Heilige Geist in
dieser Weise wirkt; wenn jemandem die Buße geschenkt
wird? Woran können wir das erkennen?
Echte Buße beginnt mit Erkenntnis der Sünde. Das
heisst, der Betreffende wird erkennen, was Sünde ist und
was sie in seinem Leben bewirkt. Das Westminster
Bekenntnis beschreibt das so, dass der Sünder durch die
Buße "nicht nur die Gefahr, sondern auch die Widerwärtigkeit
und Ekelhaftigkeit seiner Sünden erkennt
und empfindet, da sie dem heiligen Wesen und dem
gerechten Gesetz Gottes entgegenstehen" (WB 15.2).
Weil er diese Erkenntnis bekommt, wird er von Trauer
und Scham über seine bisherige Lebensweise ergriffen.
Er wird sich davon (von der Sünde) lösen wollen. Weil
er erkannt hat, wer der heilige Gott ist und wie er ihn
durch seine Sünde beleidigt hat, wird er umkehren und
künftig Gott zu Gefallen leben wollen.
Er wird die Sünde zu hassen beginnen, weil sie ihn
von Gott getrennt hat und sich immer wieder zwischen
ihn und Gott schieben will. Durch die Buße schenkt der
Heilige Geist eine neue Liebe zu Gott und damit einen
»Echte Buße beginnt mit
Erkenntnis der Sünde«
Hass auf alles, was Gott missfällt. Echte Buße beinhaltet
auch, dass wir Sünde nicht mehr verstecken oder sie
nicht als böse anerkennen wollen. Der Bußfertige wird
sie vielmehr aufdecken und beseitigen wollen. Wem
wirklich Buße geschenkt ist, der wird bereitwillig Sünde
bekennen. Er hat ja erkannt, wo die Sünde und das
Festhalten daran ihn hingebracht hatte. Es geht ihm wie
David, der bekannte:
„Als ich schwieg, zerfielen meine Gebeine durch
mein Gestöhn den ganzen Tag. Denn Tag und Nacht
lastete auf mir deine Hand; verwandelt wurde mein Saft
in Sommergluten. So tat ich dir kund meine Sünde und
deckte meine Schuld nicht zu. Ich sagte: Ich will dem
HERRN meine Übertretungen bekennen“ (Ps 32:3-5).
Und zum Bekenntnis gehört dann auch die Abkehr von
der Sünde.
Buße beinhaltet nicht nur die neue Einstellung oder
innere Haltung gegenüber Gott, die Liebe zu Gott und
die Betrübnis und den Hass gegen die Sünde, sondern
auch eine neu geschenkte Kraft, den Weg der Sünde zu
verlassen und Gottes Willen zu folgen.
Fortwährende Buße
Buße ist nicht nur ein einmaliger Akt sondern eine
umfassende Lebenshaltung. Die Erkenntnis Gottes und
die Liebe zu ihm wächst, die Erkenntnis der Sünde
wächst ebenfalls und damit auch die Betrübnis über sie
und der Hass auf sie. Die Bereitschaft, Sünde immer
wieder beim Namen zu nennen und sich von ihr
abzuwenden, ist ebenfalls wachstümlich. Diese Haltung
echter Bußfertigkeit wird sich in unserem Leben vertiefen
und einprägen. Dadurch wird die Gemeinschaft mit
dem Gott, der uns diesen neuen Sinn gegeben hat,
ebenfalls eine tiefere werden. Die Liebe zu ihm wächst
und damit auch die Abneigung gegen alles, das Gott
missfällt. ·
13
E I N M A N N
D E R B U ß E
Sascha Baer
asst uns ablegen alles, was uns beschwert, und die
Sünde, die uns ständig umstrickt, und lasst uns laufen
mit Geduld im Kampf, der uns bestimmt ist, und
aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des
Glaubens.“ Mit diesen uns wohlbekannten Worten aus
dem 12. Kapitel des Hebräerbriefes fordert der Autor
seine Leser zu einem radikalen Lebensstil von Nachfolge
und Sündenbekämpfung auf. Aber dieser Befehl
schwebt nicht im luftleeren Raum, sondern er steht im
Zusammenhang. Im elften Kapitel werden uns nämlich
die Glaubenszeugen aus vorangegangenen Generationen
vorgestellt: Gläubige wie Abraham, Mose und David.
Zusammenfassend schlussfolgert der Apostel: „Darum
auch wir: Weil wir eine solche Wolke von Zeugen um uns
haben, lasst uns ablegen alles, was uns beschwert …“
Eine so große Anzahl von Gläubigen früherer Generationen
hat gegen die Sünde angekämpft und ihre
Augen auf unseren Heiland Jesus Christus aufgerichtet.
Es sind Zeugen, die trotz widriger Umstände am
Glauben festhielten; Zeugen, die Mangel, Bedrängnis
und Misshandlungen erduldet haben; Zeugen, die bis in
den Tod Gott treu geblieben sind. Die Leserschaft des
Hebräerbriefes sollte von dieser großen Wolke der
Zeugen Ermutigung und Ansporn für den Glaubensweg
empfangen. Dasselbe gilt auch für uns: der unerschütterliche
Glaube vorangegangener Generationen soll uns
ausrüsten auch selbst den guten Kampf zu kämpfen, den
Lauf zu vollenden, den Glauben zu halten, damit für
uns die Krone der Gerechtigkeit bereitgehalten wird (2.
Timotheus 4,7-8).
König Josia zählt zu dieser „Wolke der Zeugen“, die
uns umgibt, die uns vorangegangen ist. Er wird zwar im
Kapitel der Glaubenszeugen nicht namentlich erwähnt,
aber er ist ein Sohn Davids, und von ihm lesen wir
weiter: „Er tat, was dem Herrn wohlgefiel, und wandelte
ganz in dem Wege seines Vaters David“ (2. Könige 22,2).
Und David, das ist uns bekannt, war ein Mann nach
dem Herzen Gottes (1. Samuel 13,14).
Was kann uns König Josia, dieser Glaubenszeuge, über
wahrhaftige Buße lehren? Betrachten wir seine Lebensgeschichte,
so sehen wir mindestens sieben Aspekte der
Bußfertigkeit und der Umkehr in seinem Leben.
Zunächst müssen wir uns aber in Kürze mit dem historischen
Kontext des Josias auseinandersetzen.
König Josia regiert 31 Jahre lang im Südreich Juda.
Zu diesem Zeitpunkt ist das Nordreich schon seit knapp
100 Jahren im assyrischen Exil.
Mit der Teilung des Reiches unter König Rehabeam,
dem Sohn Salomos, geht in beiden Reichen der geistliche
Niedergang einher. Während im Nordreich ein
Thronfolger schlimmer und gottloser als sein Vorgänger
ist, gibt es im Südreich mit Königen wie Asa, Joschafat,
und Hiskija auch Herrscher, welche dem Gott Israels
treu bleiben und das Volk zur Umkehr bewegen. Aber
auch im Südreich zeichnet sich ein langsamer Abwärtstrend
zur Gottlosigkeit ab.
Dieser findet seinen schrecklichen Höhepunkt
während der Regierungszeit von Josias Großvater
Manasse, welcher den Tempel durch heidnische Götzenbilder
und die Aufopferung seines Sohnes auf einem
heidnischen Altar entweiht. Manasse kehrt zwar gegen
Ende seines Lebens zum lebendigen Gott um und
entfernt die Götzen aus dem Tempel, aber seine Umkehr
bewirkt keine wirkliche Veränderung im Sündedurchdrungenen
und Götzendienst-geprägten Volk.
Manasses Sohn Amon nimmt sich den früheren
Lebensstil seines Vaters zum Vorbild. Im Gegensatz zu
Manasse kehrt er aber nicht von seiner Sündhaftigkeit
um, sondern er häuft noch mehr Schuld auf sich und
das Volk.
Nach nur zweijähriger Amtszeit wird Amon durch
eine Verschwörung seiner Hofdiener ermordet. Das
Volk schlägt jedoch den Coup gegen das Königshaus
blutig nieder und kürt Josia, den erst 8-jährigen Sohn
Amons, zum König von Juda. Über die ersten Regierungsjahre
von Josia wird uns in der Heiligen Schrift
nichts überliefert. Erst im achten Regierungsjahr wird
die Aufzeichnung seiner Herrschaft wieder aufgenommen,
dort heißt es in 2. Chronik 34,3, dass er anfing
„den Gott seines Vaters David zu suchen.“ Hier sehen wir
die ersten Anzeichen der Buße und der Umkehr im
Leben Josias.
15
1. Er sucht den lebendigen Gott
Diese Aussage mag uns auf den ersten Blick unscheinbar
vorkommen, aber sie verdeutlicht die radikale Kehrtwende,
die Josia schon im zarten Alter von 16 Jahren
einschlägt.
Josia sucht nicht die Götzen seines Vaters auf,
sondern er besinnt sich wie König David zurück auf
Gott. Vier Jahre lang begibt sich Josia auf die Suche nach
dem Gott seiner Vorfahren: den Gott, der mit seiner
starken Hand, sein Volk aus der ägyptischen Sklaverei
befreit hatte und sie in das verheißene Land gebracht
hatte.
Wahrhaftige Buße ist von der aufrichtigen Suche nach
Gott gekennzeichnet. König David hatte es schon damals
seinem Thronfolger Salomo mit auf den Weg gegeben:
„Erkenne den Gott deines Vaters …Wirst du ihn suchen, so
wirst du ihn finden“ (1. Chronik 28,9). Und es ist die
gleiche Aufforderung, die Jesus Tausend Jahre später der
Menschenmenge in der Bergpredigt gibt: „Suchet, so
werdet ihr finden“ (Matthäus 7,7).
2. Er zerstört die Götzenbilder
Es scheint zunächst eine ganz persönliche Suche, eine
individuelle Erneuerung im Herzen Josias zu sein, aber
als König ist er sich auch seiner Verantwortung für die
geistliche Ausrichtung seines Volkes bewusst.
Im zwölften Regierungsjahr, im Alter von nur 20
Jahren, veranlasst Josia eine radikale Kampagne zur
großflächigen Reinigung des Landes vom allgegenwärtigen
Götzendienst. Bei seinen Razzien bleibt kein Stein
auf dem anderen, während seine Vorfahren ihre Aufräumaktionen
eher auf die markanten Opferstätten
beschränkten, wird bei Josia alles, wortwörtlich
zerschmettert, zertrümmert und zermalmt, was nach
Götzendienst riecht. Er entweiht diese Altäre, indem er
die Gebeine der ehemaligen heidnischen Priester ausgraben
und sie auf ihnen verbrennen lässt. Sein systematisches
Vorgehen gegen den Götzendienst nimmt etliche
Jahre seiner Amtszeit in Anspruch, denn wir lesen im
Bericht von 2. Könige 23, dass die Ausrottung der
Götzen auch noch nach dem Fund des Gesetzbuches in
vollem Schwung war.
Josias Kreuzzug gegen die heidnischen Gottheiten
wird in seinem ganzen Herrschaftsgebiet ausgeführt: Er
fängt im Tempel an und hört in Bethel in Samarien auf
(welches zu diesem Zeitpunkt im Machtbereich Judas
lag). Das Bild der Aschera aus dem Hause des HERRN
lässt er im Kidron Tal, der Müllhalde Jerusalems, zu
Staub zermahlen. In Bethel zerstört Josia das Goldene
Kalb, das einst der erste König des Nordreichs,
Jerobeam, dort aufstellen ließ. Er wollte damit bewirken,
dass sein Volk zur Verrichtung ihrer Opfer nicht
länger zum Tempel im Südreich gelegenen Jerusalem
pilgern musste. Mit der Zerstörung dieser unerlaubten
Ersatzopferstätte geht auch eine fast 300 Jahre alte
Prophezeiung in Erfüllung, die besagte, dass ein Sohn
aus dem Hause Davids namens Josia eines Tages diesen
Altar zerstören würde (1. Könige 13,2). Gottes souveräner
Plan geht durch seinen treuen Diener in Erfüllung.
Als Christen sollen wir wie Josia einen heiligen Krieg
gegen die Götzen in unserem Leben, in unseren
Gemeinden und in unserer Gesellschaft führen. Was
sind die Dinge in unserem Leben, welche uns vereinnahmen,
für die wir das meiste Geld ausgeben, oder für die
wir die meiste Energie aufwenden? Das sind unsere
Götzen! Mit welchen Irrlehren liebäugeln unsere
Gemeinden, und welches humanistische Gedankengut
bestimmt den Zeitgeist unserer Gesellschaft? Das sind
unsere Götzen! Sie versprechen vielleicht Erlösung, aber
sie können uns keine ewige Rettung geben. Lasst uns
diese „Ersatzgottheiten“ aus unserem Leben und
unseren Gemeinden ausrotten. Denn wir sind gut
beraten, die Warnungen der Heiligen Schrift zu beachten:
„Lasst euch nicht irreführen! Weder Unzüchtige
noch Götzendiener, …werden das Reich Gottes
ererben“ (1. Korinther 6,9-10).
3. Er lässt das Haus des Herrn reparieren
Das dritte Merkmal Josias Bußfertigkeit ist die Renovierung
des Tempels. Ihm war es offenbar bewusst, dass ein
bloßes Abwenden von falschen Göttern nicht ausreichen
würde, um dem Gott seines Vaters David wohlzugefallen.
Es musste auch zwangsläufig eine Wiederherstellung
von wahrhaftiger Anbetung stattfinden. Für den damaligen
Bund hieß dies eben den Ort wiederherzustellen, an
dem Gott versprochen hatte, unter seinem Volk zu
wohnen. All dies erinnert an Jesu Reinigung des
Tempels, als er die Händler mit folgenden Worten aus
dem Gotteshaus vertreibt: „Tragt das weg und macht
nicht meines Vaters Haus zum Kaufhaus!“ (Johannes
2,16). Der Eifer nach seines Vaters Haus verzehrt Jesus.
Diesen Eifer legt Josia auch an den Tag und der Apostel
Paulus ruft den Gläubigen in seinem Brief an die Korinther
zum selben Eifer auf: „Oder wisst ihr nicht, dass euer
Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch ist und
den ihr von Gott habt …? Denn ihr seid teuer erkauft;
darum preist Gott mit eurem Leibe“ (1. Korinther 6,19-
20). Wahre Buße, wie wir es bei Josia sehen, soll uns
dazu bewegen großen Eifer für das Haus Gottes zu
haben, seine Wohnstätte muss heilig sein, weil er heilig
ist.
4. Er hört auf das Wort Gottes!
Durch Gottes weise Vorsehung stößt Hilkija im Zuge
der Renovierungsarbeiten auf das Buch des Gesetzes.
Diese Schriftrolle des Pentateuchs (aller Wahrscheinlichkeit
nach ein Tempelexemplar des Deuteronomium, also
das fünfte Buch Mose) war wohl in den Jahrzehnten des
Götzendienstes in Vergessenheit geraten. Nun war es
aber wieder aufgetaucht, und mit seiner Wiederentdeckung
konnte Josia und das Volk Gottes Stimme wieder
hören. Schafan, der Staatssekretär, liest dem König aus
dem Gesetzbuch vor. Tief ergriffen und voller Trauer
über das, was er hört, zerreißt er sein Gewand und stellt
fest: „Groß ist der Grimm des HERRN, der über uns
entbrannt ist, weil unsere Väter nicht den Worten dieses
Buches gehorcht haben und nicht taten, was darin geschrieben
ist“ (2. Könige 22,13). Wie kommt Josia zu dieser
Schlussfolgerung?
Er wird mit Gottes Gesetz konfrontiert und
realisiert, wie groß die Kluft zwischen Gebot Gottes und
Gehorsam des Volkes geworden ist. Diese Reaktion des
16
»WAHRE BUßE, WIE WIR ES BEI JOSIA
SEHEN, SOLL UNS DAZU BEWEGEN
GROSSEN EIFER FÜR DAS HAUS GOTTES ZU
HABEN, SEINE WOHNSTÄTTE MUSS HEILIG
SEIN, WEIL ER HEILIG IST.«
Josias ist bezeichnend für ein bußfertiges Herz, denn er hört
nicht nur aufmerksam dem Wort Gottes zu, sondern das
Wort bewirkt durch das aktive Wirken des Heiligen Geistes
eine tiefe Sündenerkenntnis im Herzen des Königs. Es sind
keine leichtfertigen Emotionen, die er zeigt, sondern
sein Entsetzen entspricht eher der aufrichtigen Buße,
wie sie uns im Jakobusbrief beschrieben wird: „Reinigt
die Hände, ihr Sünder, und heiligt eure Herzen, ihr
Wankelmütigen. Jammert und klagt und weint; euer
Lachen verkehre sich in Weinen und eure Freude in
Traurigkeit. Demütigt euch vor dem Herrn, so wird er euch
erhöhen“ (Jakobus 4,8-10). Auch in diesem Aspekt der
Buße ist uns König Josia ein Vorbild. Wie oft kommt es
vor, dass wir beim Lesen der Heiligen Schrift von
unserer Sündhaftigkeit ergriffen werden und in tiefer
Trauer anerkennen, dass, wenn es auf uns ankommen
würde, Gottes gerechter Zorn immer noch auf uns
lasten würde?
5. Er sucht weiteren Rat von Gott
Die durch das Wort Gottes herbeigebrachte Sündenerkenntnis
bewirkt in Josia ein Verlangen danach, Gottes
Absichten mit ihm und seinem Volk zu erfahren. So
schickt er Hilkija, Schafan und die anderen Berater zur
Prophetin Hulda. Sie soll den Herrn zum Zustand des
Volkes befragen. Gott spricht und er bleibt seinem Wort
treu. Die Flüche des Gesetzbuches werden das treulose
Volk mit aller Gewissheit treffen. Aufgrund Josias
aufrichtiger Buße verspricht Gott, das bevorstehende
Gericht nicht zu seinen Lebzeiten am Volk zu verrichten.
Man könnte meinen, dass sich Josia über die Nachricht
von dem hinausgezögerten Gericht freut, da er
nicht persönlich betroffen ist. So sehen wir es zumindest
bei seinem Urgroßvater Hiskia (2. Könige 20,19). Der
Text lässt keine solche Vermutung zu, wir sehen
vielmehr, wie Josia sich zu stark mit seinem Volk identifiziert,
als dass ihn diese Nachricht kalt lassen könnte.
Dieses angekündigte Gericht über Juda durch die Babylonier
ist nur ein kleiner Vorgeschmack vom endgültigen
Gericht durch den Allmächtigen selbst. Wie bewusst ist
uns dieses Gericht im Alltag? Wie bemüht sind wir
darum, unsere Familien, Freunde, Arbeitskollegen,
Nachbarn vor diesem bevorstehenden Gericht zu
warnen? Unsere Bereitschaft Menschen mit dieser Botschaft
zu konfrontieren zeigt uns, ob wir das Evangelium wirklich
verstanden haben, denn „Christus aber hat uns erlöst von
dem Fluch des Gesetzes, da er zum Fluch wurde für uns“
(Galater 3,13).
6. Er erneuert den Bund
Die Nachricht vom bevorstehenden Gericht lässt Josia
nicht in Fatalismus verfallen. Ganz im Gegenteil, es
bestärkt ihn in seiner Absicht, das ganze Volk zur
Umkehr zu bewegen. Wie einst Mose vor dem Einzug
ins verheißene Land mit dem Volk Israel (5. Mose 26ff)
erneuert Josia und mit ihm das ganze Volk den Bund
mit dem Herrn. Sie beschließen öffentlich und feierlich,
alle Gebote und Ordnungen des Gesetzes zu halten.
Zwar ist das endgültige Schicksal des Volkes mit dem
bevorstehenden Exil besiegelt, dennoch ist diese
Bunderneuerung von enormer Bedeutung, denn sie
bekennen dadurch öffentlich ihre Schuld und ihre
Absicht, von diesem Tag an den Bund mit Gott nicht
mehr brechen zu wollen. Dadurch weihen sie sich dem
HERRN aufs Neue.
Mit dem Kommen des Messias ist nun der neue Bund
eingeläutet worden, dieser wird nicht mehr, wie damals,
mit dem Blut von Rindern und Schafen besiegelt, sondern
mit dem Blut von Jesus Christus selbst. Bündnispartner ist
nicht mehr das Volk Israel, sondern die Gemeinde
Christi. Dieser neue Bund ist besser als der alte, denn er
beruht auf besseren Verheißungen (Hebräer 8,6). Das
Gesetz ist in unsere Herzen geschrieben (V.10) und Gott
ist uns gnädig und vergisst in Christus alle unsere Missetaten
(V.12). Diesen Bund gehen wir ganz persönlich
mit Gott ein, wenn wir uns das erste Mal von unserer
Sünde abwenden und darauf vertrauen, dass wir durch
Jesus Christus Vergebung unserer Sünden erfahren
dürfen und in die Familie Gottes adoptiert werden. Es
bedarf einer täglichen Reinigung unter dem Allmächtigen
Gott und eines stetigen Vertrauens „dass der, welcher
in euch ein gutes Werk angefangen hat, es auch vollenden
wird bis auf den Tag Jesu Christi“ (Philipper 1,6).
7. Er feiert das Passahmahl
Josia liegt viel daran, die Gebote Gottes einzuhalten und
umzusetzen. Dazu gehört natürlich auch das Feiern des
Passahmahls. In der Berichterstattung von 2. Chronik
35 wird uns ausführlich über dieses einmalige
Passahmahl erzählt, welches in der Geschichte der
Könige Israels und Judas seinesgleichen sucht. Lediglich
die Passahfeste unter der Amtsführung des Richters
Samuels sind vergleichbar mit dem des Josias. All dies
zeigt auf, dass Josia die Vorgaben des Gesetzes bis ins
kleinste Detail einhalten will. Nicht weil er kleinlich ist,
sondern weil er seinen Gott nach dessen Vorgaben und
Richtlinien anbeten will. Er tut dies alles, weil er Gott
alle Ehre erweisen will. Es verdeutlicht auch sein
Vertrauen auf die Gnade und Erlösung Gottes und nicht
seine eigenen guten Werke. Denn was kann uns mehr an
die Gnade Gottes erinnern, als dieses Fest, bei dem der
Engel des Herrn das Blut des Opferlammes am Türrahmen
sieht und infolgedessen den Erstgeborenen
verschont. Und was kann uns besser die Erlösung Gottes
veranschaulichen, wenn nicht dieses Fest, welches uns
daran erinnert wie Gott mit starker Hand Ross und
Reiter ins Meer stürzt, während sein Volk auf trockenem
Fuße durch die Wogen schreitet.
Josias Hoffnung beruht nicht auf seiner Gerechtigkeit,
sondern auf der Gnade und dem Erlösungswerk
Gottes, welches schlussendlich durch Christus in Erfüllung
gehen würde. Wie oft „feiern“ wir das „Passahfest“
der Gnade und Erlösung an dem unser Passahlamm für
unsere Schuld geschlachtet wurde? Können wir mit
Johannes dem Täufer auf Jesus blicken und erkennen:
„Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt!“
(Johannes 1,29)?
Der Verfasser von 2. Könige fasst Josias Leben mit
folgenden Worten zusammen: „Seinesgleichen war vor
ihm kein König gewesen, der so von ganzem Herzen, von
ganzer Seele, von allen Kräften sich zum HERRN bekehrte,
ganz nach dem Gesetz Mose, und nach ihm kam
18
chen nicht auf“ (2. Könige 23,25). In seiner Frömmigkeit und Gottesfurcht übertrifft König Josia sogar König David.
Aber dennoch ist auch Josia nicht der lang ersehnte Königssohn, dessen Königsthron auf ewig bestand hat (2. Samuel
7,12), denn auch er wird sterben und nach ihm geht das Reich rapide zugrunde. Und auch er, dessen Name „Jehova
hilft“ bedeutet, ist nicht die endgültige göttliche Hilfe. Der König der Könige, der wahre „Josia“ würde eines Tages
kommen und der verdorbenen Menschheit zur Hilfe eilen, und jeder der Buße tut, an ihn glaubt und seinen Namen
anruft, wird errettet werden. Sein Name ist Jesus, „denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden“ (Matthäus 1,21). ·
»KÖNIG JOSIAS HOFFNUNG BERUHT NICHT
AUF SEINER GERECHTIGKEIT, SONDERN
AUF DER GNADE UND DEM
ERLÖSUNGSWERK GOTTES, WELCHES
SCHLUSSENDLICH DURCH CHRISTUS IN
ERFÜLLUNG GEHEN WÜRDE.«
L U T H E R U N D
D I E B U ß E
Simon Schuster
Luther musste in seinem Leben selbst erfahren, wie die Buße einen
Menschen zur Verzweiflung führen kann. Nach vielen Leiden und
langem Studium der Heiligen Schrift kam er aber zu folgendem
Ergebnis: Durch die frohe Botschaft wird man für die alltägliche und
schwere Aufgabe der Buße befreit und gestärkt.
© Universal Pictures 2003 (LUTHER)
u musst nicht mit solchem Humpelwerk und
Puppensünden umgehen und aus jedem Furz
eine Sünde machen!“ 1 Diese Worte gab einst
Johann von Staupitz dem Mönch Martin
Luther zur Antwort, als dieser schon regelrecht
penetrant seine Sünde – auch jede noch so kleine – vor
seinem Beichtvater beklagte und beichten wollte. Was
sich für uns so lustig anhört, war für Luther todernst! Er
glaubte sein ewiges Leben hinge an diesen kleinen
Beichten.
Aber eins nach dem andern. Martin Luther wurde
am 10.11.1483 in Eisleben geboren. Als er in ein
schreckliches Gewitter geriet, schwor er in seiner Todesangst,
Mönch zu werden. Im Kloster erkannte er mehr
und mehr, dass Gott heilig und gerecht ist. D.h. dass nur
Gott vollkommen gut ist, ohne Sünde, und dass er
darum alle Menschen bestrafen muss, weil alle Gottes
Gebote übertreten. Aber Luther wollte, dass Gott ihn
liebt und in sein ewiges Reich aufnimmt. Was muss ich
machen, dass Gott mich annimmt? Wie bekomme ich
einen gnädigen Gott? Das war die brennende Frage für
Luther. Eine der wichtigsten Antworten der römischkatholischen
Lehre des Mittelalters war das Bußsakrament.
Das beinhaltet, dass der Mensch, nachdem er ein
Gebot Gottes übertreten hat, erstens Reue zeigen muss
und, zweitens vor einem Priester beichten muss, im
Besonderen die Todsünden. Von ihm bekommt er
zugesprochen, dass die Sünden vergeben wurden. Aber
es wurde gelehrt, dass noch die zeitlichen Strafen
abgebüßt werden müssen. Dafür muss der Betroffene
drittens auch noch Werke der Genugtuung verrichten,
z.B. Fasten, Almosen geben, Beten oder auch Wallfahrten
unternehmen. Später wurde das dazu missbraucht,
Ablässe zu verkaufen, damit man z.B. den Bau des
Petersdoms finanzieren konnte. Das klingt sehr kompliziert,
aber wir müssen etwas über den Hintergrund
verstehen, aus dem Luther kommt, damit wir verstehen
können, was Buße so entscheidend für Luther machte.
Er lebte also mit diesem Verständnis und versuchte nun
vor allem mit Werken sowohl seine Buße zu vervollständigen,
als auch sich etwas vor Gott zu verdienen.
»Was muss ich machen, dass
Gott mich annimmt? Wie
bekomme ich einen
gnädigen Gott? Das war die
brennende Frage für Luther«
Luther war so streng mit sich selbst – aus Angst, dass
Gott ihn verdammt – dass er eben ständig wegen jeder
Kleinigkeit bei Staupitz beichten wollte.
Die Gespräche mit Staupitz führten Luther aber zu
wunderbaren Erkenntnissen, so dass er bekennen
konnte, „daß das Wort Buße, das für mich früher das
bitterste Wort der ganze Schrift war – solange ich
nämlich mit aller Kraft vor Gott Buße erheucheln und
eine selbstgemachte und erzwungene Liebe zum
Ausdruck bringen wollte –, mir jetzt süßer und lieber
klingt als alles andere.“ 2
Was müssen das für Erkenntnisse gewesen sein, die
einen Mann, der auf jeder Bibelseite seine Verdammung
sieht und fast schon krankhaft in Angst lebt und beichtet,
zu der Aussage führen, dass Buße das schönste aller
Worte ist?
22
Wir hatten ja schon gesehen, dass Luther dachte,
dass er sich die Annahme bei Gott erarbeiten müsse.
Aber durch das Studium der Psalmen und des Römerbriefes
erkannte er, dass wir Menschen keine Werke tun
müssen, damit Gott uns liebt und wir als Gerechte, also
Schuldlose, vor ihm stehen. Das schenkt uns Gott im
Evangelium. Das ist die gute Botschaft, dass alle, die
Jesus Christus ihr Leben anvertrauen, ihre Sünden
vergeben bekommen und ewiges Leben haben. Paulus
schreibt: Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch
Glauben, und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es;
nicht aus Werken, damit niemand sich rühme (Eph 2,8-
9). Wir müssen also nicht diese drei Stufen des Bußsakramentes
durchlaufen, und wenn dann genügend Werke
auf der dritten Stufe getan wurden, kann Gott uns in
sein Reich aufnehmen, ohne dass man noch zeitliche
Strafen abarbeiten muss.
Unter Buße ist keine Aneinanderreihung von Reuegefühl,
Beichte und guten Werken zu verstehen, damit
man einen Ausgleich für seine Sünden und Befreiung
aus dem Fegefeuer (wie es fälschlicher Weise gelehrt
wurde) schaffen kann. Nicht die Angst vor Verdammnis
oder Fegefeuer und auch nicht der Wunsch, vor Gott
gut da zustehen, sind die richtigen Motive für Buße.
Buße soll aus Liebe zu Gott geschehen. Der Wunsch,
sich von der Sünde abzukehren und sich auf Gott auszurichten,
kommt daher, dass Gott uns liebt und seinen
Sohn Jesus Christus für uns gegeben hat.
Darum war Luther so fröhlich über das Wort Buße:
er verstand, dass sie nicht aus Zwang oder Angst getan
werden muss, sondern der Liebe zu Gott entspringt.
Liebe ist, wie Staupitz Luther lehrte, nicht Ziel und
Vollendung der Buße, sondern vielmehr ihr Anfang. 3
Der Mensch ergreift nicht die erste Initiative hin zu
Gott, sondern er erkennt Gottes Fürsorge im Evangelium
und reagiert darauf, indem er seine Sünden künftig
unterlassen will und nach Gottes Geboten lebt. Es war
für den geängstigten Luther eine Befreiung: Endlich
keine Angst mehr haben, weil man Gottes Gericht nicht
fürchten muss. Endlich keine Angst mehr haben, nicht
genug getan zu haben. Endlich keine unzähligen Werke
der Genugtuung vollbringen müssen. Gott hat Buße
nicht bewusst als Stolperstein in unseren Weg gelegt,
durch welchen wir uns zu Gott hinarbeiten müssen. Das
sind gute Nachrichten für alle, die hinter der Aufforderung,
Buße zu tun, eine lange „to do“ Liste sehen, die sie
eigentlich nur noch mehr bußbedürftig macht – hin zu
einem Teufelskreislauf.
Das ist der erste Höhepunkt, den das Thema Buße in
Luthers Leben einnahm. Der zweite sollte sich sofort
anschließen. Wir haben jetzt vor allem gesehen, wie
Luther erkannte, was Buße nicht ist. Man könnte auch
schlussfolgern, dass Buße nicht schwer ist, ja, dass es für
uns Menschen ganz natürlich ist, immer wieder Buße zu
tun. Aber obwohl Buße nicht bedeutet, dass wir uns für
die Vergebung der Sünden und der Strafen abrackern, ist
sie trotzdem eine Herausforderung.
Als Luther Grundlegendes über die Buße erkannt
hatte, und sah, wie falsch der Ablasshandel im Gegensatz
dazu ist, schrieb er die 95 Thesen. Am 31. Oktober
1517 nagelte er sie an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg.
Sofort gab es heftige Reaktionen, so dass selbst
der Papst in Rom von diesem bis dahin noch ganz und
gar unbekannten Mönch aus Wittenberg hörte. In
diesem Dokument finden wir ganz grundlegende Aussagen
zum Thema Buße. Die erste These lautet: „Unser
Herr und Meister Jesus Christus wollte, als er sprach:
„Tut Buße“ usw. (Mt 4,17) dass das ganze Leben der
Gläubigen Buße sei.“ Die Buße als Veränderung unserer
Denkweise und Taten, soll kein einmaliges Ereignis sein.
Luther macht deutlich, dass es eben nicht ausreicht, hin
und wieder zur Beichte zu gehen und dann einige gute
Werke zu tun (was ja auch keiner schafft).
Vielmehr soll unser ganzes Leben, jeder Tag, davon
geprägt sein, dass wir uns von den falschen Dingen
abwenden, und uns täglich auf Gott ausrichten. Dazu
gehört sowohl, dass uns unsere Sünden wirklich leidtun,
als auch dass wir dann in unserem Handeln tatsächlich
neue, bessere Wege einschlagen. Luther nennt das, dass
unser (sündiges) Fleisch abgetötet wird: „Es zielt jedoch
auch nicht allein auf die innere Buße [in Gedanken und
Gefühl]; vielmehr ist die innere Buße keine richtige
Buße, wenn sie nicht nach außen Abtötungen des
Fleisches bewirkt.“ 4 Wir sollen nicht nur ein Reuegefühl
empfinden. Wenn es dabei bleibt, nützt das gar nichts.
Buße heißt, dass einem die schlechten Angewohnheiten,
die falschen Gedanken und die egoistische Lebensweise
leidtun und bekämpft werden. Der Kampf wird geführt,
indem wir falsche Gedanken und Taten mit Gottes Wort
überprüfen, bewusst unterlassen, den Drang danach
unterdrücken, uns neue Gewohnheiten antrainieren
usw. Es ist schwere Arbeit, die so oft unmöglich
erscheint. Luther schreibt: „Die Buße ist [...] Leid über
die Sünde, verbunden mit dem Vorsatz, das Leben zu
bessern.“ 5
Das Gesetz Gottes bewirkt, dass ich die Sünde
erkenne und diese auch als Sünde empfinde. Der Sünder
erschreckt über sich selbst und es kann passieren, dass er
verzweifelt. Und hier schließt sich der Kreis zu unserem
ersten Punkt: Wenn man nur die Anforderungen Gottes
und sein eigenes Versagen sieht, verzweifelt man. Aber
wenn das Evangelium dazu tritt, wird man dazu befreit,
einen – wie Luther sagt – guten Vorsatz zu fassen,
nämlich aus Liebe zu Gott die Sünde künftig zu hassen
und darum zu meiden. Die Zwei Linien laufen zusammen:
Zu der lebenslangen, alltäglichen und schweren
Aufgabe der Buße werden wir durch die Zusage der
Vergebung im Evangelium immer wieder neu befreit
und gestärkt. ·
23
D A S W U N D E R
L E I D E N S C H A F T L I C H E R B U ß E
Waldemar Justus
Das Bußgebet Daniels gründet auf Verheißungen. Verheißungen, die
Gott in seinem Wort, der Bibel gegeben hat. Daniel selbst gibt uns
wertvolle Einblicke in sein Herz – und das Herz Gottes.
m sich auch nur annähernd dem Gebetsleben
Daniels und somit seinem atemberaubenden
Bußgebet zu nähern, bitte ich dich zu Beginn in
deiner Bibel aufmerksam Daniel 9,1-19 für
dich persönlich zu lesen. Versuch dich dabei in die
Ich-Perspektive zu versetzen, also Daniels Blickwinkel
einzunehmen. Erst mit der Bibel in der Hand können
die folgenden Zeilen ein Gewinn für dich werden,
versprochen.
In Anbetracht heutiger finanzieller Krisen, gesellschaftlicher
Unruhen und globaler Umweltkatastrophen
ist es wirklich eine sehr steile Aussage, die uns in Vers 12
begegnet: „Unter dem ganzen Himmel ist nichts Derartiges
(also nichts Vergleichbares) geschehen.“ Was ist los?
Wie kann das Bitteschön sein? Übertreibt Daniel hier
nicht etwas mit seinen sehr emotionalen und temperamentvollen
Worten? Lass uns mal gemeinsam nachvollziehen,
was in Daniel vorging. Wir gehen hierzu (nur
kurz) einige Kapitel und somit einige Jahrzehnte zurück.
Das Südreich und Königtum namens Juda (damals
war Israel ein in Nord- und Südreich geteiltes Königreich)
wurde von der damaligen Weltmacht Babylon
verwüstet und der kostbare und für Gott geweihte
Tempel wurde zerstört. Erinnerst du dich noch an Vers
12? Tatsächlich, es kann absolut nichts Schlimmeres
geschehen, als die Zerstörung und Verwüstung von
Gottes Heiligtum! Es geht aber noch weiter.
»Ein ungefähr erst
15jähriger (!) Jude wird zum
Diener am Königshof
auserkoren und sogleich in
ein babylonisches
Ausbildungsprogramm
gesteckt«
Viele Einwohner der Heiligen Stadt wurden zudem
aus ihrer Heimat verbannt. Das geschah etwa 600 v.
Chr. Auch Daniel befand sich unter den Gefangenen.
Die ersten Kapitel des Danielbuchs beschreiben in sehr
faszinierender und dramatischer Art und Weise die
Situation dieses jungen Kerls. Ein ungefähr erst
15jähriger (!) Jude wird zum Diener am Königshof
auserkoren und sogleich in ein babylonisches Ausbildungsprogramm
gesteckt. Daniel dient als treuer Staatsmann
in Babylon, siebzig Jahre lang. Sein Ruf eilt ihm
voraus. Die Königsgenerationen Nebukadnezar, Belsazar
und Darius kennen seine gottesfürchtige Beziehung
zu Jahwe, dem Gott Israels. Bereits von Jugend an ist
Daniel umgeben von Götzendienst und Korruption.
Staatsgesetzen, die seinen Glauben an Gott einschränken
zu drohen, trotzt er mit furchtlosen und regelmäßigen
Gebeten (Dan 6,11). Er trägt den Königen prophetische
Träume samt ihren erschreckenden Deutungen
voller Mut vor (Dan 2; 4; 5; 7).
Nun zurück zum neunten Kapitel. Nach insgesamt
siebzig Jahren Auf und Ab im Leben Daniels führt der
Geist Gottes in seiner souveränen Macht Daniel
während seiner „Stillen Zeit“ auf eine bedeutende und
verheißungsvolle Passage in der Bibel. Daniel liest im
Buch des Propheten Jeremia, „dass nämlich siebzig Jahre
über den Trümmern Jerusalems dahingehen sollten“
(Dan 9,2), bevor Gott sein Volk aus der Macht Babylons
befreit und zurück nach Hause, in das von Gott verheißene
Land, führt (vgl. Jer 25,11-12; 29.10).
Daniel erkennt, dass die Gefangenschaft bald vorbei
sein muss. Die Strafe hat endlich ein Ende. Doch es gibt
ein Problem: Man sieht noch gar nichts davon. Und das
ist die erste Lektion, die wir aus diesem Kapitel lernen
können: Daniel entdeckt in der Heiligen Schrift göttliche
Verheißungen und beginnt für ihre Erfüllung zu beten.
Daniel betet quasi mit der Bibel in der Hand.
Doch Daniel beginnt nicht sofort mit einer
einfachen Bitte, dass Gott doch sein Versprechen
endlich erfüllen möge. Nein, er richtet sein Gesicht zu
Gott (Dan 9,3). Das bedeutet, er lenkt seine volle
Konzentration nicht auf sich, sondern auf Gott selbst.
25
»Daniel teilte Gottes
Schmerz und erhielt dadurch
ein weiches Herz für die
Botschaften Gottes«
Wie stellt Daniel das an? Durch „Gebet, Flehen,
Fasten, Sack und Asche“. Diese Worte möchten uns
beschreiben, wie ernst es ihm ist. Es ist eine Beschreibung
einer andauernden Gebetshaltung (Gebet,
Flehen). In seinem Trauergewand (Sack) drückt er
seinen Gebetsernst durch Verzicht und bewusste Demütigung
vor Gott aus (Fasten) und gebraucht typische
symbolische Handlungen, um seiner absoluten Vergänglichkeit
und Abhängigkeit Gott gegenüber Ausdruck zu
verleihen (Asche). Ohne auch nur eine Zeile des eigentlichen
Gebets zu thematisieren, wäre bereits an dieser
Stelle ein Vergleich zu unserem persönlichen Gebetsleben
sehr lohnend.
Daniel erkennt das Grundproblem der andauernden
Gefangenschaft und Exilierung Judas scharfsinnig: Das
Volk Gottes verdient keine Gnade! Lies dazu noch einmal
die Verse 4-6. Wem erweist Gott seine Treue und Güte?
„Denen, die ihn lieben und seine Gebote halten.“ Das
Volk hat so ziemlich genau das Gegenteil gemacht!
Daniel gebraucht in seinem Bußgebet hierfür verschiedene
schwerwiegende Begriffe, um das Wesen des Volkes
zu beschreiben: „gesündigt, vergangen, gottlos gehandelt,
aufgelehnt, abgewichen, nicht gehört“ (Dan
9,5-6). In Vers 7 beschreibt Daniel dieses Verhalten
zusammenfassend als „Untreue“ gegenüber Gott.
Interessanterweise verwendet Daniels Zeitgenosse und
zugleich Prophet Hesekiel dieses Wort u. a., um den
Bruch mit Gott bzw. aufkommenden Götzendienst zu
beschreiben (Hes 20,27f). Sehr drastisch stellt Daniel
fest, dass bei Gott die Gerechtigkeit zu finden ist und
beim Volk lediglich die „Beschämung des Angesichts“
bleibt.
Doch was soll dieser ganze Aufwand? Haben wir
nicht noch eben festgestellt, dass Daniel ein absolut
vorbildhafter und gottesfürchtiger Prophet Gottes war,
dessen Zeugnis ziemlich einwandfrei war? Der inzwischen
alte – etwa in seinen 80ern (!) – und sehr gläubige
Mann tut Buße und bekennt die Schuld des Volkes. Er
bleibt in dem ganzen Geschehen keineswegs außen vor
und klammert sich auch nicht aus, sondern verwendet
in seinem Gebet stets die Wir-Form. An dieser Stelle
lernen wir von Daniel eine für mich völlig überwältigende
Wahrheit: Dort, wo wir oft unsere eigene Schuld vor
Gott verbergen wollen und sie vertuschen wollen, stellt
sich Daniel mit voller Entschlossenheit sogar stellvertretend
unter fremde Schuld! Verinnerliche für dich einen Augenblick
diesen gewaltigen Aspekt.
Was für eine priesterliche und fürsorgliche Charaktereigenschaft
und Herzenseinstellung Daniels! Mir
bleibt nichts anderes übrig, als hier einen deutlichen
Vorschatten auf den stellvertretenden Tod von Jesus
Christus zu erkennen (achte einmal auf die übereinstimmenden
Gemütszustände!):
Jesus Christus hat in den Tagen seines Fleisches sowohl
Bitten als auch Flehen mit starkem Geschrei und Tränen
dem dargebracht, der ihn aus dem Tod retten kann, und ist
aufgrund seiner Gottesfurcht erhört worden (Hebr 5,7).
So gewiss, wie Jesus sich (auch in seinem Tod) seiner
Auferstehung war, so wusste auch Daniel um die Errettung
seines Volkes durch Gott allein. Hatte er es doch
schwarz auf weiß in seinen Bücherrollen vor Augen und
konnte voller Zuversicht proklamieren: „Es steht
geschrieben!“ Das erklärt auch, warum Daniel nicht
resignierte und aufhörte zu beten. Denn in Vers 9 begegnet
uns endlich ein Lichtblick, ja, ein Hoffnungsschimmer.
Gott steht der Untreue des Volkes mit „Erbarmen
und Vergebung“ gegenüber! Das hebräische Wort
(racham) für Erbarmen (oder Barmherzigkeit) meint
ursprünglich „Eingeweide“ und ist am besten mit einem
„treffenden Schmerz im Innern“ (!) zu beschreiben.
Zahlreiche Bibelpassagen in den Evangelien berichten
uns davon, dass auch Jesus aufgrund von verschiedensten
Missständen immer wieder „innerlich bewegt“ war.
Daniel wusste um Gottes tiefste Empfindungen gegenüber
seinem geliebten Volk. Es ist so unglaublich
eindrucksvoll, wie Daniel sich völlig mit Gottes Leiden
vereinigt. Diese einzigartige Verbindung war der
Ausgangspunkt für Daniels kraftvolles Bußgebet. Daniel
teilte Gottes Schmerz und erhielt dadurch ein weiches Herz
für die Botschaften Gottes (vgl. Daniels Betroffenheit
auch in Dan 8,27; 10,2). Dieser Umstand lässt Daniel
nicht mit Gott hadern. Er erkennt Gottes Gerechtigkeit
26
ereitwillig an. Das Volk hätte Gottes Angesicht
(wörtlich) „weichmachen“ sollen, indem sie erstens
umkehren und zweitens auf die Wahrheit hören und ihr
Leben anschließend auf das Gehörte ausrichten (Dan
9,13).
Ausführlich hat Daniel bis hierhin das Vergehen des
gesamten Volkes ungeschminkt vor Gottes Thron
getragen. Doch ab Vers 15 begegnet uns nun eine
erstaunliche Wende im Bußgebet von Daniel. Plötzlich
steht etwas ganz anderes im Mittelpunkt des Gebets. Es
geht um Gott und seine Ehre. Was tut Daniel da? Ihm
kommt es gar nicht in den Sinn Gott mit der eigenen
Gerechtigkeit und Ehre zu beeindrucken. Sieh, welche
Geschütze Daniel in seinem Bußgebet auffährt. Es geht
ausschließlich um Gott und seinen Bund, seine Befreiung
aus Ägypten, sein Volk, sein Heiligtum, seine Stadt,
seinen Namen. Daniel setzt alles auf eine Karte! Daniel
erinnert seinen Gott an sein Bündnis, welches er mit
seinem Volk geschlossen hat, und malt ihm seine bisher
erwiesene Gnade und Güte vor Augen. Daniel „richtet
sein Gesicht zu Gott“ und sorgt sich allein um Gottes
Namen und sein Reich (Mt 6,33)! Gott muss einfach
handeln, es geht schließlich um das Größte – Gottes
Herrlichkeit und Ehre.
Doch woher hat Daniel diese Gewissheit, dass Gott
auch wirklich handeln wird? Die Antwort ist ziemlich
simpel: aus dem Wort Gottes! Denn die Bibelstelle in
dem Buch Jeremia, die Daniel gelesen hat, macht
deutlich, dass Gott selbst handeln muss und die Befreiung
des Volkes in den Machtbereich des Herrn fällt!
Gib dich aber noch nicht mit dieser Antwort zufrieden.
Jetzt wird es erst interessant. Wenn Daniel aus Jer 29,10
weiß, dass die Befreiung in der Souveränität Gottes
begründet ist, drängen sich doch nun die Fragen auf:
Warum eigentlich Buße tun? Weshalb überhaupt noch
beten? Wozu das Ganze? Widerspricht Gottes souveränes
Handeln etwa einem leidenschaftlichen Gebet?
Meines Erachtens ist diese Frage sehr herausfordernd,
zugleich extrem entscheidend für unser eigenes Gebetsleben.
Die erstaunliche Lösung findet sich, wenn du in
Jer 29 mindestens vier Verse weiter liest:
Denn ich kenne ja die Pläne, die ich über euch plane,
spricht der HERR, Pläne des Friedens und nicht zum
Unheil, um euch Zukunft und Hoffnung zu gewähren.
Ruft ihr mich an, geht ihr hin und betet zu mir, dann
werde ich auf euch hören. Und sucht ihr mich, so werdet ihr
mich finden, ja, fragt ihr mit eurem ganzen Herzen nach
mir, so werde ich mich von euch finden lassen, spricht der
HERR. Und ich werde euer Geschick wenden ... (Jer
29,11-14)
Kannst du dir vorstellen, was eigentlich in Daniel
vorging, als er genau das las, was du soeben gelesen hast?
»Denn Gott durchstreift die
ganze Erde, um sich an
denen mächtig zu erweisen,
die ihr Gesicht zu ihm
richten und seine Pläne und
Verheißungen erbitten«
Daniel verstand ein wichtiges Prinzip im Reich Gottes:
Der Schlüssel für Lebensveränderung und erhörtes Gebet ist
nicht in mir zu finden, sondern allein in Gottes Verheißungen,
die er in seinem Wort, der Bibel, offenbart hat! Diese
Verheißungen gilt es zu suchen, zu verinnerlichen und
zu erflehen (Mt 22,29). Denn Gott durchstreift die
ganze Erde, um sich an denen mächtig zu erweisen, die
ihr Gesicht zu ihm richten und seine Pläne und Verheißungen
erbitten (2Chr 16,9). Was für ein Vorrecht! Und
genau das ist Gottes Konzept für ein erfülltes Gebetsleben.
Darum kann Daniel in seiner hingegebenen und
ungeheuchelten Buße auf Gottes Gnade und seine
Wiederherstellung vertrauen. Gott wird um seiner selbst
willen „aufmerken, hören, vergeben, handeln und nicht
zögern“ (Dan 9,17-19).
Gott selbst ermahnt uns zu einem gottgefälligen
Gebetsleben mit den Worten Jesu aus Mt 6,33: „Trachtet
aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner
Gerechtigkeit!“ Anschließend werden wir mit Jesu
Verheißung ermutigt: „Dann wird er euch mit all dem
anderen versorgen.“
Ich bitte dich nun dein Herz zu prüfen und dich zu
fragen: Worauf ist „dein Gesicht gerichtet“? Was
beschäftigt dich im Gebet? Lässt du dein Gebet von
Gottes Wort durchfluten? Welche Botschaften Gottes
treffen deine Eingeweide und führen dich zur Umkehr?
Welche Verheißungen erfüllen zutiefst dein Herz und
lassen dich im Gebet Gottes Herzschlag spüren?
Verfolgst du mit deinen Gebeten und deinem Leben die
Verherrlichung unseres souveränen Gottes?
Und nun ergreife das Wort Gottes und bete zu
deinem Gott, denn …
… du wirst deinen Gott finden, wenn du mit deinem
ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele nach ihm
fragen wirst. (5Mo 4,29)
Soli Deo Gloria. ·
27
B U ß E N A C H D E M
W I L L E N G O T T E S
Waldemar Dirksen
Die heilsame Betrübnis über die eigenen Vergehen bringt rechte Buße
hervor und bewirkt eine zunehmende Abneigung gegen Sünde.
enn ich bekenne meine Schuld und bin bekümmert
wegen meiner Sünde (Psalm 38,19).
In unterschiedlichster Form entfaltet die
Sünde ihre verderbliche Wirkung. So können
gehässige Bemerkungen harmonische Beziehungen
zerstören. Heuchlerisches Verhalten schafft nicht selten
Misstrauen. Wenige Stunden dunkler Freizügigkeit
können vertrauliche Bindungen zerreißen. Mangelnde
Selbstbeherrschung kann Ruf und Gesundheit ruinieren.
Fakt ist: Der bittere Nachgeschmack begangener
Sünden befreit nicht vom Verlangen nach mehr. Meist
zieht eine Sünde viele andere nach sich und so wird das
Wälzen im Schlamm der Sünde ungewollt zum
Alltagstrott. Die Sünde als fremder Eindringling in
Gottes gute Schöpfung schafft tausendfaches Unheil.
Diesem Feind kann durch eine von Gott bewirkte Buße
Einhalt geboten werden. Auffallend ist, dass bekennende
Christen mit ihren Sünden unterschiedlich umgehen.
Nur wenige von ihnen sind so empfindsam, dass schon
ein geringes Vergehen in ihrem Gewissen ein Feuer
entzündet und sie ihre Schuld sofort bekennen.
Während eine aufrichtige Bußhaltung nur selten
anzutreffen ist, neigen die meisten zu einem laxen
Umgang mit der eigenen Sünde. Ein Grund liegt
zweifellos darin, dass die Lehre von der Buße heute
meist nur in verwässerter Form verkündigt wird. Ironside
beobachtete diesen Missstand schon zu seiner Zeit:
„Die Lehre von der Buße [wird] in vielen sonst lehrmäßig
gesunden und fundamentalistischen Kreisen nicht
ausreichend genug verkündigt und praktiziert.“ 1 Zudem
sah er die Gefahr eines zunehmenden oberflächlichen
Glaubens: „Laue Predigt, die nicht die schreckliche
Tatsache der Sündhaftigkeit des Menschen und seiner
Schuld anerkennt, und deshalb nicht alle Menschen
aufruft, 'daß sie alle allenthalben Buße tun sollen' (Apg.
17,30), wird auch laue Bekehrungen bringen. Darum
haben wir heute Myriaden von oberflächlichen Bekennern,
die keinerlei Zeugnis ihrer Wiedergeburt erkennen
lassen. Sie reden zwar von Errettung durch die
Gnade, doch zeigt sie sich nicht in ihrem Leben.“ 2 Seine
Diagnose lässt sich auf unsere Zeit übertragen.
29
»WIRKSAM UND ZIELFÜHREND SIND
GÖTTLICHE ZUCHTMASSNAHMEN, DIE DEN
MENSCHEN BETRÜBEN. SIE SIND DENNOCH
IMMER EIN AKT DER LIEBE.«
die in ihrem Stolz verharren und jegliches Schuldbekenntnis
trotz offenkundiger Vergehen ablehnen. Im
Psalm 51,6 bekennt er gegenüber Gott: „An dir allein
habe ich gesündigt und getan, was böse ist in deinen
Augen“. Jede Sünde richtet sich gegen den heiligen
Gott.
Wahre Bußfertigkeit
Der Psalmschreiber David vermittelt in seinen vier
Bußpsalmen (6, 32, 38 und 51) wichtige Lektionen
über wahre Buße. Dabei berichtet er insbesondere im
Psalm 51 über seine Erfahrungen mit persönlicher
Schuld. Sein Umgang mit Schuld im persönlichen
Leben ist uns ein Beispiel. Im Fokus der folgenden
Ausführungen steht der Psalm 38. Konkrete Sünden
werden in diesem Psalm nicht genannt. Vermutlich
reflektiert David im Psalm 38 eine Phase geistlicher Not
in seinem Leben.
Zu Beginn des Psalms 38 wendet sich David zu Gott
mit folgenden Worten: „Herr, strafe mich nicht in
deinem Zorn, züchtige mich nicht in deinem Grimm!
Denn deine Pfeile haben mich getroffen, und deine
Hand liegt schwer auf mir“ (38,2-3). Der Allmächtige
hat David tief verwundet und bedrückt ihn schwer.
David bittet nun um Erleichterung. An seinem ganzen
Leib ist keine heile Stelle zu finden (38,4). Seine Sünden
wachsen ihm über den Kopf, wie eine schwere Last sind
sie ihm geworden (38,5). In den folgenden Versen
beschreibt er das Ausmaß seines Leidens. Zu seinen
Leiden zählen körperliche Schmerzen und emotionale
Störungen. Aufgrund seiner Plagen gehen selbst seine
Lieben und Freunde auf Distanz zu ihm (38,12). Hinzu
kommen Anfeindungen seiner Verfolger (38,13).
Nach Davids Schilderungen sind die Leiden zumindest
teilweise auf seine eigene Sünde zurückzuführen:
An seinen Gebeinen ist nichts Heiles wegen seiner
Sünde (38,4). Gott hat die Not nicht gemildert, sondern
durch Strafe und Züchtigung wesentlich vergrößert. Mit
guten Absichten züchtigt Gott den Mann nach seinem
Herzen. Diese Züchtigung ist der Beweis seiner Liebe.
Salomo warnt in den Sprüchen vor Ablehnung väterlicher
Zuchtmaßnahmen: „Mein Sohn, verwirf nicht die
Züchtigung des Herrn und sei nicht unwillig über seine
Zurechtweisung; denn wen der Herr liebt, den züchtigt
er, wie ein Vater den Sohn, an dem er Wohlgefallen hat“
(Spr. 3, 11-12). David bereut seine Sünde und bekennt
seine Schuld (38,19). Er zählt nicht zu den Menschen,
Gott bewirkt wahre Buße
In einem anderen Bußpsalm schreibt David rückblickend:
„Wohl dem Menschen, dem der Herr keine
Schuld anrechnet, und dessen Geist keine Falschheit ist!
Als ich es verschwieg, da verfielen meine Gebeine durch
mein Gestöhn den ganzen Tag. Denn deine Hand lag
schwer auf mir Tag und Nacht, so dass mein Saft
vertrocknete, wie es im Sommer dürr wird. Da bekannte
ich dir meine Sünde und verbarg meine Schuld nicht“
(Ps. 32,2-5). Gottes Züchtigung bewegt David dazu,
seine Schuld zu bekennen. Dem zermalmenden Druck
kann er nicht länger widerstehen.
Wirksam und zielführend sind göttliche Zuchtmaßnahmen,
die den Menschen betrüben. Sie sind dennoch
immer ein Akt der Liebe. „Denn die gottgewollte
Betrübnis bewirkt eine Buße zum Heil“ (2. Kor. 7,10).
Diese Worte hat Paulus an Gläubige in Korinth gerichtet.
Der erste Brief von Paulus hat sie betrübt. Er hat sie
wegen verschiedener Sünden zurechtgewiesen. Im
zweiten Brief stellt Paulus nun fest, dass ihre Betrübnis
gottgewollt war, da sie eine heilsame Buße bewirkte.
Spurgeon schreibt dazu: „Echte geistliche Traurigkeit
über die Sünde ist ein Werk des Geistes Gottes. Die
Reue ist eine zarte Blüte, als daß sie im Garten der Natur
erwachsen könnte. Wenn du ein einziges Körnlein
wahren Abscheus vor der Sünde in dir hast, so ist's dir
von Gott geschenkt worden. Die Dornen der menschlichen
Natur haben noch nie auch nur eine einzige Feige
getragen. Die wahre Reue trägt eine bestimmte, unverkennbare
Hinneigung zum Heiland in sich. Wenn wir
unsere Sünde bereuen, so müssen wir das eine Auge auf
die Sünde, das andere auf das Kreuz richten. Oder noch
besser: wir bleiben mit beiden Augen an Christus haften
und sehen alle unsere Missetat im Licht seiner Liebe.
[…] Wahrhafte und aufrichtige Reue wirkt unablässig
fort. Wer von Herzen gläubig ist, bereut bis zur Sterbestunde.
Dieser Quell setzt nie aus. Jede andere Sorge
weicht der Zeit, aber dieser Kummer wächst mit
unserem Wachstum, und seine Bitterkeit ist so lieblich,
dass wir Gott dafür danken, dass wir sie schmecken
dürfen, bis wir einst eingehen zu unserer ewigen Ruhe.“ 3
Wahre Buße ist nicht ein öffentlicher Akt, der
einmal vollzogen wird, wie es heute bei Bekehrungen
leider oft der Fall ist, sondern eine radikale Umkehr mit
aufrichtiger Betrübnis über eigenes Verschulden gegenüber
Gott. Wir müssen zurück zur wahren Lehre der
Buße. Ein begnadigter Sünder lebt in beständiger
Bußhaltung gegenüber Gott (vgl. 1. Joh. 1,8-9). Er
bereut und bekennt stets seine Sünden, um in ungetrübter
Gemeinschaft mit Gott zu leben. ·
31
D I E L E H R E V O N
D E R U M K E H R
Eddi Klassen
Die Lehre der Buße von Thomas Watson
(3L Verlag)
er Autor Thomas Watson (1620−1686) ist mir
beim Lesen verschiedener englischsprachiger
Blogs gelegentlich begegnet. Und ich wartete
gespannt darauf, endlich ein Buch von ihm in
deutscher Sprache zu lesen. Watson beginnt sein Buch
mit einleitenden Bemerkungen über die Buße und wirft
die Frage auf, ob zuerst die Buße oder ob der Glaube
zuerst kommt. Diese Frage beantwortet er nicht, weist
jedoch darauf hin, dass Buße unentbehrlich für die
Errettung eines Menschen ist, und dass Buße einerseits
durch das Wort Gottes und andererseits durch den Geist
Gottes gewirkt wird.
Ab dem zweiten Kapitel arbeitet sich Watson
systematisch durch alle Bereiche und Fragen, die die
Lehre der Buße betreffen oder sie am Rande berühren.
Nachdem er im zweiten Kapitel drei Kennzeichen
falscher Buße nennt, kommt er aus meiner Sicht zu den
zwei wichtigsten Kapiteln des gesamten Buches mit der
Überschrift „Das Wesen der Buße“. Er vergleicht die
Buße mit einem „geistlichen Medikament“, das sich aus
sechs Bestandteilen zusammensetzt: Einsicht der Sünde,
Bekümmernis um der Sünde willen, Bekenntnis der Sünde,
Scham für die Sünde, Hass gegen die Sünde, Abkehr von
der Sünde.
Beim Lesen von Kapitel 3 und 4 – was auch die
längsten Kapitel sind (S. 31 – 69) – wurde mir wie noch
nie zuvor bewusst, welchen hohen Stellenwert die Buße
in der Bibel hat und auch in meinem Leben einnehmen
sollte. Diese Kapitel sind das Herzstück des Buches.
Niederlagen, Gleichgültigkeit und Schwachheit im
Glaubensleben haben ihre Ursachen in der fehlenden
oder fehlerhaften Buße. Weder psychologische Behandlungen
noch diverse neuzeitliche „geistliche Aufputschmittel“
können helfen, wenn nicht das geistliche Medikament
Buße mit ihren sechs Bestandteilen eingenommen
wird. Ich wünschte, dass jedes Kind Gottes diese
Kapitel liest und Prediger wieder in rechter Weise über
die Buße predigen.
In Kapitel 5 und 6 nennt Watson einige Gründe, die
zur Buße drängen und ermahnt, ernstlich Buße zu tun.
Diese Ermahnung richtet er an Politiker, das Volk,
betrügerische Menschen, anständige Menschen, Heuchler
und nicht zuletzt Kinder Gottes. Für Kinder Gottes
nennt er ausdrücklich einige Bereiche, über die sie Buße
tun sollen: über zu schnelles Urteilen, eitle Gedanken,
eitle Kleidung, Rückschritte in der Gnade, u.v.m.
Außerdem müssen sie für jede Sünde Buße tun, denn
„die Sünde kommt nicht als ein Gast für eine Nacht,
sondern als ein Bewohner“.
In Kapitel 7 werden 16 Beweggründe zur Buße
dargelegt, damit die Ermahnung noch lebendiger wird.
Watson schreibt in einer sehr bildhaften und
eindringlichen Art und Weise, um den Leser zur Buße
zu führen. Auch wenn 16 Punkte für den heutigen Leser
in der Regel langatmig erscheinen, habe ich es bei
Watson nicht so empfunden. Diese Zeilen dringen
immer tiefer ins Gewissen und ins Herz. Durchtränkt
mit Gottes Wort wirken Watsons Erklärungen „zur
Belehrung, Überführung, Zurechtweisung und Erziehung
in der Gerechtigkeit“ (2Tim 3,16).
Da der Mensch oft dazu neigt, Buße aufzuschieben,
widmet Watson das 8. Kapitel dazu, den Leser zur
baldigen Buße zu ermahnen. Zuerst nennt er vier
Argumente, Buße so zeitnah wie möglich zu tun und
zeigt anschließend, dass „drei ganz bestimmte Tage bald
ablaufen könnten“: (1) der Tag des Evangeliums, (2) der
persönliche Gnadentag und (3) der Tag unseres Lebens.
Thomas von Aquin sagte: „Gott, der dem Menschen,
der Buße tut, vergibt, hat nicht verheißen, ihm den
Morgen zu geben, an dem er Buße tun könnte.“
Kapitel 9 enthält eine kurze Auslegung von 2Kor
7,11. Kapitel 10 – 12 helfen dem Gläubigen, Hindernisse
aus dem Weg zu räumen und zeigen Mittel und Wege
auf, die zur Buße führen. Besonders hilfreich und
kostbar finde ich Watsons 20 Punkte, in denen er
erklärt, was Sünde ist. Auch mit dieser Auflistung wird
der Leser nicht gelangweilt, sondern wird in die Tiefe
des Wortes Gottes hineingeführt, die die Verdorbenheit
des Menschen klar aufweist. Watson führt den Leser
zunächst in die Tiefe der Boshaftigkeit, um ihn anschließend
in die Höhe der Herrlichkeit zu führen. Effektiver
und großartiger kann man sündige und träge Menschen
nicht zur Buße führen. Die Lektüre dieser Seiten weckt
heilige Emotionen und führt den aufmerksamen Leser
an die Gerechtigkeit und Heiligkeit Gottes heran und
lässt ihn ausrufen: „Gott, sei mir Sünder gnädig!“
Das Buch schließt mit den Worten aus Psalm 126,5
– 6: „Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten.
Wer weinend hingeht und den Samen zur Aussaat trägt,
der kommt gewiss mit Freuden zurück und bringt seine
Garben.“
Den größten Gewinn wird der Leser aus diesem
Buch ziehen, wenn er viel Zeit zum Nachdenken und
zur Selbstprüfung mitbringt. Watson schreibt sehr klar,
nimmt kein Blatt vor den Mund, benutzt viele Bilder
und packt alle Werkzeuge aus seinem rhetorischen
Werkzeugkoffer aus, damit Gott mit seinem Geist Buße
in den Herzen der Leser bewirkt. Dieses Buch ist sehr
empfehlenswert und ich wünsche ihm eine weite
Verbreitung in der deutschen Christenheit, damit die
Herzen der einzelnen Menschen und unser Volk erweckt
werden und diese Erweckung weite Kreise zieht. ·
33
B U N T E
Ü B E R R A S C H U N G
Peter Voth
BasisBibel NT+PS
(Deutsche Bibelgesellschaft)
ie BasisBibel schickt sich an, nicht weniger als
die Bibel der neuen Generation zu sein, die in
der Tiefe der Onlinewelt zu Hause ist. „Crossmedial“
soll die BasisBibel sein. Also sowohl
im Internet als auch im Print anzutreffen. Dabei will sie
das große Kunststück schaffen, beide „Welten“ miteinander
zu verbinden. Nachdem bereits allein das Neue
Testament als Printversion erschien, wurde auch eine
App zur Verfügung gestellt, die seinesgleichen sucht.
Sowohl optisch als auch von den Funktionen und der
Bedienung ist sie wohl die beste deutschsprachige
Bibelapp.
Auch die gedruckte Bibel sorgte und sorgt für viel
Aufsehen und gewann gleich mehrere Designpreise. Eva
Jung und ihr Team haben ohne Frage – gestalterisch –
die innovativste und schönste Bibel für die Social Media
Generation geschaffen. Nun also ist die Basisbibel
NT+PS da. Wie dem Kürzel zu entnehmen ist, wurden
nun auch die Psalmen fertig übersetzt. Doch bei allem
Enthusiasmus sollten die wichtigsten Fragen, die an ein
solch ambitioniertes Projekt zu stellen sind, nicht außen
vor bleiben: Was taugt der Inhalt? Wie ist die Übersetzung?
Natürlich ist die Frage, ob eine weitere Übersetzung
oder Übertragung der Bibel noch sinnvoll sei, mehr als
berechtigt. Zumal die Deutsche Bibelgesellschaft, die
für die BasisBibel verantwortlich zeichnet, auch Herausgeber
der NGÜ ist. Die Neue Genfer Übersetzung ist
dem Konzept der BasisBibel nicht unähnlich. Sie ist
kommunikativ und gestalterisch innovativ. Doch
scheint die BasisBibel ein Stück weit ambitionierter zu
sein.
Während die NGÜ eher mit der Schlachter Übersetzung
vergleichbar ist, will die BasisBibel gewissermaßen
die Luther-Bibel für heute sein. Sowohl konzeptionell,
als auch von der Umsetzung und Sprache ist eine gewisse
Luther-Ähnlichkeit auszumachen. Der Übersetzung
der BasisBibel basiert im neuen Testament auf den
Nestle-Aland Texten, orientiert sich also nicht am Textus
Receptus. Nun, dazu kann man stehen wie man will, das
Ergebnis ist jedoch äußerst gelungen. Die Übersetzung
ist leicht und flüssig lesbar, ohne die Ehrfurcht vor dem
Wort Gottes zu verlieren. Die Achtung vor dem Wort
und dem Urtext sollte hier gewahrt werden und es ist (zu
meiner Überraschung) gelungen.
Im einspaltigen Text sind gewisse Schlüsselworte Rot
markiert, die am Rand der Seite kurz und prägnant
erklärt werden. Theologisch ist die Übersetzung insofern
interessant, als dass sie nur (soweit ich gelesen habe)
selten „auslegt“. Nicht wie andere äußerst missratene
kommunikative Übersetzungen, deutet sie also nicht
und zwingt dem Leser keine speziellen theologischen
Positionen auf. Außerdem war ich erleichtert, dass der
Text nicht zwanghaft modern sein will, sondern auf eine
angenehm unaufdringliche Art „modern“ ist.
Die Themenseiten sollen vor allem Bibelleser die
sich noch nicht so gut auskennen, Schlüsselverse anzeigen,
hervorheben und mit Referenzstellen verbinden.
Das ist eine hervorragende Idee, doch sie wurde leider
nicht gut umgesetzt. So finden wir zum Beispiel
Themenseiten zu „Freundschaft“, „Kinder“, „Atempause“
und auch „Ökumene“. Natürlich ist an den genannten
Themen nichts Schlimmes (außer, je nach Lesart
Ökumene) doch sie sind keine zentralen Aussagen des
neuen Testamentes, die einem unbedarften Leser zeigen,
worum es im Wort Gottes und Evangelium geht. Begriffe
wie „Botschaft“, „Buße“, „Bekehrung“ oder „Wiedergeburt“
fehlen gänzlich. Hier kommt die Evangelische
(Landes)Kirche zum Vorschein, die das Projekt zwar
großzügig finanziert hat, theologisch und lehrmäßig
aber immer zweifelhaftere Irrwege geht. Zum Glück
(oder besser „Gott sei Dank“) färbt dies nicht auf die
Übersetzung selbst ab.
Abschließend bleibt zu sagen: Wer sich eine
kommunikative Übersetzung oder eine gute „Lesebibel“
zulegen will, ist mit der BasisBibel bestens bedient.
Zusammenhänge und Geschichten kommen hier sehr
gut zum Ausdruck. Wahrscheinlich ist es die beste Bibel
ihrer Art. Für ein eingehendes und gründliches Bibelstudium
sollten dann aber doch Urtextgenaue Übersetzungen
wie die Schlachter, Luther oder Elberfelder zur
Hand genommen werden. ·
35
B R I E F A N
T I M O T H E U S
Wir möchten als Timotheus Community weiter zusammenwachsen und
einen besseren Austausch mit dir pflegen. Dazu haben wir die Rubrik
Brief an Timotheus eingerichtet. Schick uns deine Frage, Feedback oder
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Leserbrief in Zukunft hier abgedruckt!
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Wo? Bildungsstätte Gladenbach-Weidenhausen (Nähe Marburg)
Wer? Tyrell Haag (Südafrika), Andre Bay (ERB Wetzlar)
Thema? Die Wahrheit in Liebe bekennen
Anmeldung? jugendkonferenz(at)erb-wetzlar.de
Mehr Infos: www.erb-wetzlar.de
I M P R E S S U M
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Hans-Jürgen Holzmann
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Peter Voth
L E K T O R A T
Reinhard Reichert
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Timotheus ist ein Quartalsmagazin und
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Die Erstausgabe „#1 Nachfolge“ ist am 1.
Oktober 2010 erschienen. Seit der
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2,90 pro Ausgabe; zzgl. Versandkosten). Das
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Timotheus ist ein bibeltreues, reformatorisches
und überkonfessionelles Magazin,
herausgegeben von freikirchlichen
evangelischen Christen. Das Ziel ist die
verständliche, biblisch fundierte, interessante
und herausfordernde Vermittlung biblischer
Lehre.
„Bibeltreu“ bedeutet für die Herausgeber,
dass sie von der absoluten Zuverlässigkeit der
Bibel als inspiriertes und irrtumsloses Wort
Gottes überzeugt sind. Die theologische
Ausrichtung lässt sich daher am besten mit
den 5 Soli der Reformation beschreiben:
Allein Christus, allein die Gnade, allein der
Glaube, allein die Schrift, allein Gott die
Ehre.
Quellen
P S A L M 5 1
( S . 0 8 - 0 9 )
Nach der Neuen Genfer Übersetzung (NGÜ)
© by Deutsche Bibelgesellschaft
B U ß E N A C H D E M
W I L L E N G O T T E S
( S . 2 8 - 3 1 )
1 H. A. Ironside, Das unbequeme Wort,
CLV, 1991, S. 7.
2 Ebd., S. 11.
3 C.H. Spurgeon, Tauperlen und
Goldstrahlen (Andachtsbuch), Oncken
Verlag, 1996, 13. Oktober.
L U T H E R U N D
D I E B U ß E
( S . 2 0 - 2 3 )
1 Original: „[...] und aus einem jeglichen
Bombart eine Sünde machen.“; in:
Fausel, Heinrich, D. Martin
Luther, Leben und Werk 1483-1521
Band 1, SCM Hänssler-Verlag GmbH &
Co. KG, Holzerlingen, 2008, S. 51.
2 Ebd., S. 52.
3 Ebd., S. 51.
4 3. These der 95 Thesen, Luther, Martin,
Studienausgaube, hg. v. H.-U. Delius,
Bd. 1, Berlin 1979, S. 176, in: Kirchenund
Theologiegeschichte in Quellen
Reformation, hg. v. Volker Leppin,
Neukirchener Verlag,
Neukirchen-Vluyn, 2005, S. 37.
5 1. These Luthers der Disputation gegen
die Antinomer, Studienausgabe Delius,
1992, S.242, in Kirchen- und Theologiegeschichte
in Quellen, S. 190.
S O L U S C H R I S T U S
S O L A G R A T I A
S O L A F I D E
S O L A S C R I P T U R A
S O L I D E O G L O R I A ·
37
Life-is-More
Panoramakalender 2013
Postkarten Tischkalender
K A L E N D E R
Lloyd-Jones:
Paket Apostelgeschichte
D. Martyn Lloyd-Jones
B I B L I S C H E L E H R E
Erlöst - Instrumentalmusik
(Audio-Musik-CD)
Niko Derksen u.a.
M U S I K
Ein evangelistischer Wand- und Tischkalender
mit Bildern, die auch als Postkarten
verwendbar sind. Mit Bibelversen,
die dem Leser Hoffnung und Ermutigung
vermitteln. Auf der Rückseite jedes
Kalenderblattes findet man passend zum
Monatsvers einen evangelistischen Text.
Der einfache Leitfaden am Ende des
Kalenders „Gott persönlich kennen
lernen“ erklärt in Kürze, wie man eine
Beziehung zu Gott bekommt.
Sehr wertvoll gestaltet mit partiellem
Hochglanz-/Mattlack.
Das Kalendarium bietet Platz für einen
Termineintrag pro Tag.
Mit Aufsteller für den Tisch und
Aufhänger für die Wand.
Auf der Rückseite befindet sich eine
Bestellkarte für unentgeltliches evangelistisches
Material (Abbildung unter
cbuch.de vorhanden) mit neutralem
Adressfeld und alternativer Bestellmöglichkeit
beim Betanien Verlag.
Paketinhalt: Band 1: Ihr werdet meine
Zeugen sein - Kap. 1-3 / Band 2: Man
muss Gott mehr gehorchen als den
Menschen - Kap. 4-5 / Band 3: Und das
Wort Gottes breitete sich aus - Kap.
5,17-6,8 / Band 4: Liebe Brüder und
Väter, hört zu ... - Kap. 7 / Band 5: Der
Höchste wohnt nicht in Tempeln, die
von Hand gemacht sind ... - Kap. 7,
30-60.
Band 1-5 Predigten über
die Apostelgeschichte
5 Hardcover, zus. 1857 Seiten
3L Verlag
Art.Nr.: 660558
Preissenkung, statt zuletzt 29,77 €
(ursprünglich 71,50 €)
€ 19,77
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Glanz.
Wer sie kennt, liebt sie - die altbekannten
Glaubenslieder, die aufgrund ihrer
ausdrucksstarken, lebensnahen Texte
und eingänigen Melodien auch in der
heutigen Zeit gerne gesungen werden.
Die Instrumental-Arrangements dieser
Produktion bewegen sich zwischen
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Dichte und Wärme.
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Klarinette entfalten ihren Klang bei
dieser Zusammenstellung von überwiegend
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Sierszyn: 2000 Jahre Kirchengeschichte
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übertriffst sie alle
Elizabeth George
B I B L I S C H E L E H R E
Der wahre Gott
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werden eingehend beschrieben. Der
Schwerpunkt liegt auf Europa.
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wie auch als Nachschlagewerk
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Sprache ist in der Lage, die Zusammenhänge
verständlich zu erschließen.
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Brockhaus 09/2012
Art.Nr.: 226471
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Wahre Schönheit nach dem Vorbild der
Frau aus Sprüche 31
Elizabeth George führt ihre Leserinnen
durch Sprüche 31 – eines der lehrreichsten
Kapitel der Bibel über die in Gottes
Augen bewundernswerte Frau. Die
bekannte Autorin verdeutlicht auf ihre
unnachahmliche Art, was bei Gott
wahre Schönheit ist und zeigt, wie sein
„Erfolgsplan“ im Alltag umgesetzt
werden kann. So können Frauen auf
geistreiche und praktische Weise lernen,
wie jeder Tag ihres Lebens Frucht für
Gott hervorbringt, und sie erkennen,
welches Wohlgefallen Gott an einer Frau
hat, die sich nicht nach dem Zeitgeist
richtet, sondern nach dem Wort Gottes
lebt. Die Leserinnen werden ermutigt,
sich täglich daran zu erfreuen, welche
Stellung sie als Erlöste in Christus haben
und was sie erreichen können, wenn sie
den von ihm gezeigten Weg der wahren
Schönheit gehen.
Das Studienbuch über Gottes Wesen
und Werke untersucht die Eigenschaften
Gottes mit Schwerpunkt auf seinem
Heilwerk, besonders aus reformatorischer
Sicht.
Verfasst von dem jungen Missionar in
Peru, Andreas Münch. Mehr Infos auf
seinem Blog: www.schriftgelehrt.de
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0 5 2 3 7 - 8 9 9 0 9 0 • I N F O @ B E T A N I E N . D E
C B U C H . D E • B E T A N I E N . D E
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