JOSIA Die Rubrik für junge Leute. MAMMONS ERBEN Text von Lars Reeh Ist <strong>Geld</strong> böse, oder ist es mein Herz? Wähle ich das „liebe“ <strong>Geld</strong>, oder doch lieber den Glauben an Jesus? Ein kurzes Essay zum Thema <strong>Geld</strong>.
<strong>Geld</strong> stinkt nicht. Um mich dessen zu vergewissern, habe ich gerade nochmal dran gerochen. Es riecht eigentlich nach … nun ja: Papier (die Scheine zumindest). <strong>Geld</strong> ist ein Mittel des Austauschs, des Handelns. Die Benutzung des <strong>Geld</strong>es gehört zu unserer Kreatürlichkeit. Wir Menschen sollen uns die Erde untertan machen, indem wir Kultur erschaffen. Die Wirtschaft ist Teil der Kultur und Bindeglied zwischen Kulturen. Das <strong>Geld</strong> gehört zur Wirtschaft, die Wirtschaft zur Kultur und die Kultur ist Teil der Schöpfung. Somit ist <strong>Geld</strong> erstmal gut, aber wie alles Gute, kann es auch missbraucht werden. Die Bibel ist demnach nicht per se gegen <strong>Geld</strong>, sie warnt jedoch vor dessen Missbrauch: Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo die Motten und der Rost sie fressen, und wo die Diebe nachgraben und stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo weder die Motten noch der Rost sie fressen, und wo die Diebe nicht nachgraben und stehlen. Denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein (Matthäus 6, 19-21). Niemand kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den andern lieben, oder er wird dem einen anhangen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon (Matthäus 6, 24). Es geht um die Ausrichtung. Es geht um unser Vertrauen. Es geht um Gott. Wir sollen auf den Himmel schauen – und nicht auf die Welt (Kolosser 3,1-2). Wir sollen auf Gott vertrauen – und nicht auf das <strong>Geld</strong>. Es geht um Gott. Immer! Paul Washer sagte einmal: „Ich bin kein Verteidiger der Reichen und ich bin kein Verteidiger der Armen.“ Es gibt Reiche, die den Mammon anbeten und es gibt Arme, die den Mammon anbeten, gerade weil sie so wenig von ihm haben und ihn doch so sehr begehren. Ich denke, die Mammon-Verherrlichung kommt in zwei Formen: Gier und Geiz. Denn die <strong>Geld</strong>gier ist eine Wurzel aller Übel; etliche, die sich ihr hingaben, sind vom Glauben abgeirrt und haben sich selbst viel Schmerzen verursacht (1. <strong>Timotheus</strong> 6, 10). Wer gierig ist, will immer mehr haben (besonders mehr als die anderen). Aus dem obigen Vers lernen wir, dass man sich mit <strong>Geld</strong>gier selber viele Schmerzen zufügen kann. Zum Beispiel: Jemand ist so fixiert auf das Anhäufen von <strong>Geld</strong>, dass er darüber seine Familie sträflich vernachlässigt. Am Ende seines Lebens steht er womöglich mit einem Batzen <strong>Geld</strong> – und nur mit einem Batzen <strong>Geld</strong> da: Er könnte nämlich total vereinsamt sein. <strong>Geld</strong> ist gut, Glaube ist besser. Gnade und Gehorsam sind auch besser. Besinne dich auf die Ewigkeit im Himmel. Wer geizig ist, will nichts abgeben, weil er sich selbst lieber hat als seine Nächsten. Dabei heißt es doch: Wer gestohlen hat, der stehle nicht mehr, sondern bemühe sich vielmehr mit seinen Händen etwas Gutes zu erarbeiten, damit er dem Dürftigen etwas zu geben habe (Epheser 4,28). Womit wir schon bei einem positiven biblischen Prinzip für den Umgang mit <strong>Geld</strong> wären: Der Großzügigkeit. Von dem, was man hat, soll man etwas abgeben. Für das Reich Gottes und für Bedürftige. Wenn du Schüler oder Student bist, denkst du vielleicht: „Oh, ich bin ein armer Student und werde mit dem Spenden anfangen, wenn ich mein tolles Akademikergehalt bekomme. Das bringt sowieso viel mehr.“ Das ist aber meist ein Trugschluss! Wenn du jetzt prozentual wenig gibst, wirst du später prozentual kaum mehr geben. Kultiviere jetzt die Gabe des Spendens; unabhängig davon, wie viel <strong>Geld</strong> du gerade hast. Nimm dir ein Beispiel an der alten Dame: Und Jesus setzte sich dem Gotteskasten gegenüber und schaute zu, wie das Volk <strong>Geld</strong> in den Gotteskasten legte. Und viele Reiche legten viel ein. Und es kam eine arme Witwe, die legte zwei Scherflein ein, das ist ein Heller. Und er rief seine Jünger zu sich und sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch, diese arme Witwe hat mehr in den Gotteskasten gelegt als alle, die eingelegt haben. Denn alle haben von ihrem Überfluss eingelegt; diese aber hat von ihrer Armut alles, was sie hatte, ihren ganzen Lebensunterhalt eingelegt (Markus 12, 41 – 44). <strong>Geld</strong> ist gut, Glaube ist besser. Gnade und Gehorsam sind auch besser. Besinne dich auf die Ewigkeit im Himmel. Kind Gottes, dein Glaube ist kostbarer als Gold. Glaubst du das? Wenn du dich jemals zwischen <strong>Geld</strong> und Glaube entscheiden musst – nimm den Glauben. Wenn du das <strong>Geld</strong> und den Glauben haben kannst (ohne dabei die Gebote Gottes zu kompromittieren), nimm beides. Der Glaube ist jedoch immer kostbarer als <strong>Geld</strong>. Lars Reeh (*1986) ist derzeit Lehrer im Vorbereitungsdienst. Er ist außerdem regelmäßiger Blogger auf josiablog.de und Teil des Josia-Netzwerks. © Illustration: Ian Dale / iandale.net 27