28 Wertes Publikum, schon vor zweieinhalbtausend Jahren spielten im Abendland Schauspieler für die Bürger ihrer Stadt. Das älteste erhaltene <strong>Theater</strong>stück, Die Perser, zeugt von einer besonderen Aufgabe des <strong>Theater</strong>s: Es spielt nur kurze Zeit nach Kriegsende auf Seiten der Feinde der Griechen und zeigt deren Not. Im Publikum saßen die Kriegswitwen und -waisen. So mischt sich <strong>Theater</strong> seit jeher ein, mit ganz aktuellen Geschichten, bezieht Stellung, widerspricht den Gewissheiten einer Gesellschaft -- etwas ist immer „faul im Staate Dänemark“. Die neuen und alten Geschichten des <strong>Theater</strong>s erzählen vom Ringen des Menschen, vom Nichtgelingen, auch vom Scheitern. Sie erfüllen im besten Fall ein Grundbedürfnis, indem sie unser Leben bewusster machen, uns helfen, die Welt auch anders sehen zu können. Im Zentrum des <strong>Theater</strong>s stehen dabei die Schauspieler. Erst sie verhelfen den Geschichten der Autoren zum Leben, lassen besondere Deutungen durch Regie und Bühnenbild überhaupt entstehen. Insofern wird im <strong>Augsburg</strong>er Schauspiel auch weiterhin das Ensemble der Star sein. Franziska Arndt aus Hamburg, Alexander Koll aus Rostock, Ines Kurenbach aus Bochum, Ute Fiedler aus Wiesbaden, Martin Herrmann und Philipp von Mirbach aus Heilbronn, Karoline Reinke und Michael Stange aus Salzburg und André Willmund aus Wien werden gemeinsam mit den Ihnen bereits vertrauten Schauspielern Christine Diensberg, Gabriele Fischer, Eva Maria Keller, Klaus Müller, Eberhard Peiker und Frank Siebenschuh den Kern des Ensembles bilden. Dazu kommen immer wieder Gäste, in dieser Spielzeit unter anderem Mirjam Smejkal aus Zürich und Toomas Täht aus Tallinn. Auch in der Regie und Ausstattung wird es Kontinuität geben. Mehrere Regisseure werden sich mit zwei Inszenierungen pro Spielzeit vorstellen und auch einige Bühnen- und Kostümbildner werden wiederholt in der Spielzeit hier arbeiten. Die am Hause wirkenden Künstler können so einen Bezug zur Stadt <strong>Augsburg</strong> entwickeln und in einen künstlerischen Dialog eintreten, für den gilt: Nur das lebendige <strong>Theater</strong>ereignis zählt, es muss ohne weitere Erklärungen Interesse erwecken – und bedarf des Zusammenspiels mit dem Publikum. Über den hier angekündigten Spielplan hinaus werden weitere Schauspielproduktionen im Keller angeboten, erfolgreiche Reihen fortgesetzt und neue Veranstaltungsreihen im Laufe der Spielzeit entwickelt. Die Arbeit des jtt mit Jugendlichen wird fortgeführt, und auch das Angebot für die Senioren soll als stt erhalten bleiben. So hoffen wir, das <strong>Theater</strong> als den Ort zu etablieren, an dem der kreative Umgang mit Wirklichkeit erfahrbar wird und an dem Abend für Abend Welten entstehen, gegen die Welt zu halten. Markus Trabusch Schauspieldirektor
Markus Trabusch, Schauspieldirektor Geeske Otten, Dramaturgin Hilko Eilts, Dramaturg Renate Baumiller-Guggenberger, Dramaturgin