Exkursion in den Frankenwald und das Thüringer ... - NWV-Darmstadt
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schätzt war <strong>und</strong> noch ist, sondern <strong>das</strong>s man auch an die „Goldkraft“ des Krautes glaubte: Es heißt,<br />
wer am Johannistag (24.Juni) Tausendgül<strong>den</strong>kraut sammle <strong>und</strong> <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Geldbeutel stecke, der<br />
werde <strong>das</strong> Jahr über ke<strong>in</strong>en Mangel an Bargeld erlei<strong>den</strong>. Wenn aber schon durch unerklärliche<br />
dunkle Mächte so e<strong>in</strong>fach 100 Gul<strong>den</strong> zu erwerben s<strong>in</strong>d, warum dann nicht gleich 1000 ! Doch wie<br />
<strong>in</strong> <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en Märchen von <strong>den</strong> „Drei Wünschen“ berichtet wird: Die Maßlosigkeit <strong>und</strong> unbeherrschte<br />
Gier des Wünschen<strong>den</strong> hat <strong>in</strong> allen mir bekannten diesbezüglichen Märchen dazu geführt,<br />
<strong>das</strong>s der Wünschende am Ende mit leeren Hän<strong>den</strong> <strong>das</strong>tand. So ist es jetzt wohl auch beim<br />
Tausendgül<strong>den</strong>kraut. Oder glauben Sie daran, <strong>das</strong>s Tausendgül<strong>den</strong>kraut <strong>in</strong> Ihrem Geldbeutel Sie der<br />
Geldsorgen entheben kann? Wären wir doch bloß bei <strong>den</strong> 100 Gul<strong>den</strong> geblieben! Ob man es vielleicht<br />
e<strong>in</strong>mal ganz beschei<strong>den</strong> mit dem „Pfennigkraut“ versuchen sollte?<br />
Dazu noch e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Gedicht von Karl-He<strong>in</strong>rich Waggerl:<br />
Tausendgül<strong>den</strong>kraut<br />
Überdrüssig me<strong>in</strong>er Schul<strong>den</strong><br />
Will ich e<strong>in</strong> paar Tausend-Gul<strong>den</strong>-<br />
Kräuter <strong>in</strong> <strong>den</strong> Garten pflanzen.<br />
Jahr um Jahr will ich <strong>den</strong> ganzen<br />
Gul<strong>den</strong>schatz zusammenlegen,<br />
Kunst <strong>und</strong> Wissenschaften pflegen<br />
Und zum Kummer me<strong>in</strong>er Erben<br />
E<strong>in</strong>st als Kräuterkrösus sterben.<br />
Um 12.45 Uhr s<strong>in</strong>d wir dann am Schweizerhaus. Jetzt setzt wieder Regen e<strong>in</strong> <strong>und</strong> man sucht se<strong>in</strong>e<br />
Zuflucht im Innern. So groß ist die Gaststätte gar nicht, <strong>das</strong>s wir alle <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Raum unterkommen<br />
können. Und angemeldet s<strong>in</strong>d wir auch nicht, nachdem trotz vielfacher Bemühungen ke<strong>in</strong> vorheriger<br />
telefonischer Kontakt zustande gekommen ist. Trotz alledem, die Dreimann(frau)besatzung des<br />
Schweizerhauses meistert <strong>den</strong> unerwarteten Ansturm recht gut, <strong>und</strong> mit nur 25 M<strong>in</strong>uten Verspätung<br />
können wir um 14.25 Uhr zur endgültigen Heimfahrt starten.<br />
Die ist schnell beschrieben: Über Bad Blankenburg geht es auf der B 88 nach Ilmenau <strong>und</strong> dort auf<br />
die A 71 <strong>und</strong> auf ihr über <strong>den</strong> Thür<strong>in</strong>ger Wald nach Südwesten. Doch statt dann über die A 70, die A<br />
7 <strong>und</strong> die A3 um Würzburg herum nach <strong>Darmstadt</strong> zu kommen, verlässt der Busfahrer bei Bad<br />
Neustadt schon die A 71, um über die B 279 zur K<strong>in</strong>zigtalautobahn A 66 zu gelangen.. Dann geht es<br />
bei nun strahlender Sonne weiter. Frau Dr. Wagner kommentiert humorvoll die e<strong>in</strong>zelnen Stationen<br />
der rückliegen<strong>den</strong> <strong>Exkursion</strong> <strong>und</strong> dankt im Namen der Teilnehmer dem Organisator <strong>und</strong> <strong>Exkursion</strong>sleiter,<br />
Herrn Dr. Höllwarth, aber auch <strong>den</strong>en, die, wenn auch nur <strong>in</strong> beschei<strong>den</strong>em Umfang, sonst<br />
zum Gel<strong>in</strong>gen der <strong>Exkursion</strong> beigetragen haben. Über Gelnhausen, Hanau <strong>und</strong> Eppertshausen<br />
kommen wir dann um etwa 18.30 Uhr <strong>in</strong> Messel an. Die Mitfahrer nach <strong>Darmstadt</strong> Hauptbahnhof<br />
West müssen sich noch etwa ¾ Stun<strong>den</strong> gedul<strong>den</strong>, bis auch sie <strong>den</strong> Bus verlassen können.<br />
Ke<strong>in</strong>e Frage: Die <strong>Exkursion</strong> „Schief – Schiefer – Griffelschiefer“ ist zu <strong>den</strong> großen kle<strong>in</strong>en <strong>Exkursion</strong>en<br />
des NVD zu zählen.<br />
Text: Klemens Schührer<br />
Bilder: Michael Höllwarth <strong>und</strong> Klemens Schührer<br />
Naturwissenschaftlicher Vere<strong>in</strong> <strong>Darmstadt</strong> e.V., <strong>Frankenwald</strong> <strong>und</strong> Thür<strong>in</strong>ger Schiefergebirge, Seite 14<br />
www.nwv-darmstadt.de