DER RING - v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel
DER RING - v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel
DER RING - v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel
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Dezember 2012<br />
<strong>DER</strong> <strong>RING</strong><br />
Zeitschrift der v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong>
Was haben Sie Heiligabend 2011 gegen 12 Uhr gemacht?<br />
Dr. Nicole Frommann<br />
In Bielefeld hat im Jahr 2011 an<br />
Heiligabend ein breites »Bündnis<br />
gegen Rechts« zu Demonstrationen<br />
gegen einen Aufmarsch<br />
der Neo-Nazis aufgerufen. 6.500<br />
Menschen folgen diesem Aufruf.<br />
Um 11.55 Uhr beginnt am<br />
Hauptbahnhof, am Mahnmal<br />
für die deportierten Juden, eine<br />
interreligiöse Mahnwache. Schon<br />
auf dem Weg zum Bahnhof<br />
verbreitet sich Kirchentagsatmosphäre:<br />
Menschen mit Posaunen<br />
und Trompeten reisen an. Man<br />
trifft Freunde und Bekannte aus<br />
den unterschiedlichsten Stadtteilen,<br />
konfessions- und religionsübergreifend.<br />
Adventslieder werden gesungen:<br />
»O Heiland, reiß die Himmel<br />
auf …« Und aus dem Buch des<br />
Propheten Jesaja wird gelesen:<br />
»Denn jeder Stiefel, der mit<br />
Gedröhn dahergeht, und jeder<br />
Mantel, durch Blut geschleift,<br />
wird verbrannt und vom Feuer<br />
verzehrt. Denn uns ist ein Kind<br />
2<br />
Foto: Schulz<br />
Titelbild: Tanja Flechtenmacher (l.)<br />
genießt die Reitstunden mit Reittherapeutin<br />
Vanessa Schultz. Mit einer<br />
kleinen Show bedankten sich Ende<br />
Oktober die Teilnehmer des Projekts<br />
»Reiten als Freizeit und Sport für<br />
Menschen mit Behinderung« in<br />
Bielefeld-<strong>Bethel</strong> bei ihren Unterstützern.<br />
Mehr dazu ab Seite 16.<br />
Foto: Schulz<br />
geboren, der Friedefürst.« Mitten<br />
im Regen, an einem Tag, an dem<br />
eigentlich keine Zeit ist, »mal<br />
eben demonstrieren zu gehen«,<br />
erschließt sich die biblische Verheißung<br />
für die Teilnehmer der<br />
Mahnwache in einem tiefen<br />
Sinn. Gegen 13 Uhr löst sich die<br />
Veranstaltung auf. Die Menschen<br />
eilen nach Hause, um in den verschiedenen<br />
Gemeinden und mit<br />
ihren Familien den Heiligabend<br />
zu feiern.<br />
Ich selbst radle ins Krankenhaus.<br />
Dort herrscht eine ganz<br />
andere Atmosphäre als auf dem<br />
Bahnhofsvorplatz: Stille, Sorgen,<br />
Nachdenklichkeit, aber auch<br />
Dankbarkeit und Hoffnung. Im<br />
Gespräch mit zwei Patientinnen<br />
sagt die eine: »Es ist gut, dass<br />
ich hier bin. Zuhause ging’s nicht<br />
mehr. Jetzt geht es mir schon<br />
wieder etwas besser. Hier sind<br />
alle sehr engagiert – die Stationsassistentin,<br />
Schwestern und<br />
Pfleger, Ärztinnen und Ärzte. Die<br />
wären ja auch lieber zuhause, bei<br />
ihren Familien.« Die andere sagt:<br />
»Ich bin in einer besonderen<br />
Situation, die für mich schwer ist.<br />
Ich weiß nicht, was die Zukunft<br />
bringt. Doch heute will ich Trost<br />
finden in den Worten, die ich<br />
viele Jahre meines Lebens gehört<br />
habe: »Also hat Gott die Welt<br />
geliebt. Fürchtet Euch nicht. Siehe,<br />
ich verkündige Euch große Freude,<br />
die allem Volk widerfahren wird:<br />
Euch ist heute der Heiland<br />
ge boren.«<br />
Mich fasziniert immer wieder,<br />
wie die biblischen Texte im 21.<br />
Jahrhundert ihren Widerhall<br />
in den heutigen Erfahrungen<br />
finden. Die Lebenswirklichkeiten<br />
von Menschen lassen sich<br />
mit dem Evangelium verknüpfen<br />
und erfahren so eine neue<br />
Deutung. Es ist gut, wenn Menschen<br />
durch die Erzählung von<br />
der Liebe Gottes zum Menschen<br />
Widerstandskräfte entdecken,<br />
sich trösten lassen, Hoffnung<br />
finden – jedes Jahr wieder neu.<br />
Eine gesegnete Advents- und<br />
Weihnachtszeit mit vielen besonderen<br />
Momenten und Begegnungen<br />
wünscht Ihnen<br />
– Pastorin Dr. Nicole Frommann –<br />
(Ev. Krankenhaus Bielefeld,<br />
Theologische Leitung<br />
Standort Johannesstift)<br />
<strong>DER</strong> <strong>RING</strong>. Monatszeitschrift der v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong>. 52. Jahrgang.<br />
Herausgeber: Pastor Ulrich Pohl in Zusammenarbeit mit der Gesamt mit arbeiter -<br />
ver tretung der v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong>. Redaktion: Jens U. Garlichs<br />
( verantwortlich ), Petra Wilkening. Satz und Gestaltung: Andrea Chyla. Sekretariat:<br />
Bruni Außendorf/Christina Heitkämper. Anschrift: Quellenhofweg 25, 33617 Bielefeld,<br />
Telefon: 0521 144-3512, Telefax 0521 144-2274. E-Mail: presse@bethel.de<br />
Druck: Graphischer Betrieb Gieseking GmbH & Co. KG, 33617 Bielefeld. Nachdruck<br />
ist mit Genehmigung der Redaktion gestattet. © bei v. <strong>Bodelschwinghsche</strong> <strong>Stiftungen</strong><br />
<strong>Bethel</strong>. <strong>DER</strong> <strong>RING</strong> ist Mitglied im Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik ( GEP ).<br />
Interessierte können die Zeitschrift kostenlos abonnieren. – Spendenkonto: Nr. 4077 bei<br />
der Sparkasse Bielefeld ( BLZ 48050161 ). <strong>Bethel</strong> im Internet: www.bethel.de<br />
Redaktionsschluss für den Januar-<strong>RING</strong>: 4. Dezember 2012
i<br />
Inhalt<br />
Die neuen »Türöffner« 5<br />
In <strong>Bethel</strong>.regional und <strong>Bethel</strong><br />
im Norden fand eine Weiterbildung<br />
zum »Community<br />
Networker« statt.<br />
Kultur des Miteinanders 6<br />
<strong>Bethel</strong>-Vorstand Thomas<br />
Oelkers beantwortet Fragen<br />
zu den Grundsätzen für Zusammenarbeit<br />
und Führung.<br />
Akute Verwirrtheit 8<br />
Neueste Forschungsergeb nisse<br />
zum Delir präsentierte die<br />
European Delirium Association<br />
in Bielefeld-<strong>Bethel</strong>.<br />
Langjähriger Einsatz 10<br />
Im Stiftungsbereich proWerk<br />
wurden Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter geehrt.<br />
Höchste Qualität 11<br />
Das Ev. Krankenhaus Bielefeld<br />
am Standort Johannesstift ist<br />
das dritte nach Wundsiegel<br />
zertifizierte Wundzentrum in<br />
Deutschland.<br />
Nicht zum Nulltarif 12<br />
Wer Freiwillig Engagierte<br />
gewinnen will, muss sie mitreden<br />
lassen, so ein Fazit<br />
beim Fachtag zum Ehrenamt<br />
in Bielefeld-<strong>Bethel</strong>.<br />
Unter den TOP 50 14<br />
Die Friedrich von Bodelschwingh-Klinik<br />
in Berlin<br />
gehört laut Ranking von<br />
»Focus-Gesundheit« zu den<br />
besten Krankenhäusern in<br />
Deutschland.<br />
Spaß auf dem Pferd 16<br />
Das Projekt »Reiten als Freizeit<br />
und Sport für Menschen mit<br />
Behinderung« wird fortgesetzt.<br />
Warmer Bilderteppich 18<br />
Während der Themenwoche<br />
»Demenz« im Haus Elim<br />
sprach Filmemacherin Sophie<br />
Rosentreter über die Wirkung<br />
von Filmen auf erkrankte<br />
Menschen.<br />
<strong>Bethel</strong> damals 20<br />
Vor 100 Jahren wurde die<br />
zweite Kapelle des Diakonissen-Mutterhauses<br />
Sarepta<br />
gebaut.<br />
<strong>RING</strong>-Magazin 21<br />
Leserforum 26<br />
Mitarbeiterkreis 27<br />
Kurz gesagt<br />
Bildungszentrum Groß-<strong>Bethel</strong><br />
Die v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n<br />
<strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> bauen weiter<br />
am Bildungscampus in der Mitte<br />
der Ortschaft <strong>Bethel</strong>. Demnächst<br />
sollen im traditionsreichen Haus<br />
Groß-<strong>Bethel</strong> die Fachhochschule<br />
der Diakonie, die von elf diakonischen<br />
Unternehmen und Werken<br />
getragen wird, und das Institut<br />
für Diakoniewissenschaft und<br />
Diakoniemanagement der Kirchlichen<br />
Hochschule Wuppertal/<br />
<strong>Bethel</strong> ihren Sitz bekommen.<br />
Bis zum Jahr 2014 werden alle<br />
Menschen mit Behinderung, die<br />
bisher noch in Groß-<strong>Bethel</strong> leben,<br />
in andere modernere Wohnungen<br />
umgezogen sein. Während<br />
insgesamt die Zahlen des stationären<br />
Wohnens in großen Heimen<br />
in der Ortschaft stark zurückgehen,<br />
steigt die Zahl der Studierenden<br />
besonders an der FH der Diakonie<br />
deutlich. Im aktuellen Wintersemester<br />
sind an der FH rund<br />
550 Studierende eingeschrieben.<br />
Am Institut studieren zurzeit rund<br />
50 Masterstudenten und Studierende<br />
in Weiterbildungskursen.<br />
Neben den Plänen für die beiden<br />
Hochschulen gibt es auch Überlegungen,<br />
im Sockelgeschoss<br />
von Groß-<strong>Bethel</strong> künftig mehrere<br />
Bibliotheken aus <strong>Bethel</strong> zu<br />
vereinen. Die Umwidmung und<br />
die Renovierung von Groß-<strong>Bethel</strong><br />
zum Hochschul-Bildungszentrum<br />
ist ein gemeinsames Projekt der<br />
v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong><br />
<strong>Bethel</strong> und der Ev. Kirche von<br />
Westfalen. Beide haben gemeinsam<br />
bereits das Haus der Archive<br />
am <strong>Bethel</strong>platz realisiert. Wenn<br />
die Bauarbeiten abgeschlossen<br />
sind, wird Groß-<strong>Bethel</strong> spätestens<br />
ab 2015 für die neue Nutzung<br />
zur Verfügung stehen. Groß-<br />
<strong>Bethel</strong> wurde 1872 als erster<br />
Neubau der damals noch jungen<br />
»Anstalt für Epileptische« bezogen.<br />
– JUG –<br />
3
4<br />
Aus <strong>Bethel</strong> – Für <strong>Bethel</strong><br />
Gemeinsam auf dem Dritten Weg<br />
Der 20. November war für Kirche und<br />
Diakonie ein wichtiger Tag. Beim Bundesarbeitsgericht<br />
in Erfurt wurde das Urteil<br />
zur Zukunft des sogenannten Dritten<br />
Weges und der Zulässigkeit von Streiks<br />
bei den Kirchen und ihren Wohlfahrtsverbänden<br />
gesprochen. Der Dritte Weg der<br />
Arbeitsrechtsregelung nach Artikel 140 des<br />
Grundgesetzes wurde bestätigt. Kirche und<br />
Dia konie können wie bisher die Arbeitsbedingungen<br />
in paritätisch besetzten Kommissionen<br />
aushandeln. Das Bundesarbeitsgericht<br />
hat ebenso die Koalitionsfreiheit<br />
nach Grundgesetzartikel 9, aus dem sich<br />
das Streikrecht ableitet, in ihrer Bedeutung<br />
bestätigt. Beide Artikel sind bei Arbeitsrechtssetzung<br />
und Lohnfindung in Kirche<br />
und Diakonie konkurrierende Güter, die sich<br />
jedoch nicht ausschließen. Wir freuen uns<br />
über die Deutlichkeit, mit der das Bundesarbeitsgericht<br />
geurteilt hat.<br />
Das Gericht hat in seinem abgewogenen<br />
Urteil außerdem die Zusammenarbeit von<br />
Kirche und Diakonie mit den Gewerkschaften<br />
eingefordert. Nur für den Fall, dass eine<br />
Gewerkschaftsbeteiligung bei der Arbeitsrechtssetzung<br />
oder der Lohnfindung nicht<br />
stattfand, hätten die Gewerkschaften ein<br />
Streikrecht auch in Kirche und Diakonie.<br />
Diese Zusammenarbeit in den Arbeitsrechtlichen<br />
Kommissionen ist zumindest in der<br />
Diakonie in Rheinland-Westfalen-Lippe den<br />
Gewerkschaften immer angeboten worden;<br />
die Gewerkschaft Verdi hatte sie in der Vergangenheit<br />
aber wiederholt aus prinzipiellen<br />
Gründen abgelehnt. Darüber hinaus<br />
erwartet das Gericht von Kirche und Diakonie,<br />
dass die Arbeitsrechtssetzung auf dem<br />
Dritten Weg für die Dienstgeber verbindlich<br />
sein muss und als Mindestbedingung allen<br />
Arbeitsverträgen zugrunde liegt.<br />
Zur Wahrung des Arbeitsfriedens in unseren<br />
diakonischen Einrichtungen und Diensten<br />
ist eine Passage aus der Pressemitteilung<br />
des Bundesarbeitsgerichts zum Urteil vom<br />
20. November besonders aussagekräftig:<br />
»Verfügt eine Religionsgemeinschaft über<br />
ein am Leitbild der Dienstgemeinschaft<br />
ausgerichtetes Arbeitsrechtsregelungsverfahren,<br />
bei dem die Dienstnehmerseite und<br />
die Dienstgeberseite in einer paritätisch<br />
besetzten Kommission die Arbeitsbedingungen<br />
der Beschäftigten gemeinsam aushandeln<br />
und einen Konflikt durch den neutralen<br />
Vorsitzenden einer Schlichtungskommission<br />
lösen (sog. Dritter Weg), dürfen die Gewerkschaften<br />
nicht zu einem Streik aufrufen. Das<br />
gilt jedoch nur, soweit Gewerkschaften in<br />
dieses Verfahren organisatorisch eingebunden<br />
sind und das Verhandlungsergebnis für<br />
die Dienstgeberseite als Mindestarbeitsbedingung<br />
verbindlich ist.«<br />
Wir hoffen jetzt auf ein gutes und konstruktives<br />
Miteinander bei den künftigen Verhandlungsrunden<br />
in den Arbeitsrechtlichen<br />
Kommissionen.<br />
Ihr<br />
Pastor Ulrich Pohl
Community Networking<br />
Die »Speerspitze der Bewegung«<br />
Sie wollen Sozialräume weiterentwickeln: Prof. Dr. Ingmar Steinhart (vorne, l.), Luise Turowski (vorne, 2. v. l.) und Prof. Dr. Leo<br />
Penta (vorne, 2. v. r.) mit den Absolventen der Weiterbildung.<br />
Barack Obama hat es gemacht, Hillary Clinton weiß, wie es geht, und auch <strong>Bethel</strong>er Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter kennen sich jetzt bestens damit aus: Mit dem »Community Organizing«<br />
bringt man Menschen an einen Tisch, damit sie Probleme in ihrer Gemeinde gemeinsam lösen.<br />
Für <strong>Bethel</strong> wurde als eine spezielle Variante der »Community Networker« entwickelt. Jetzt fand<br />
die zweite Weiterbildung statt.<br />
Community Networker haben<br />
einen aufmerksamen Blick auf<br />
den Sozialraum. Sie wissen um<br />
Missstände und darum, wer an<br />
Veränderungen interessiert sein<br />
könnte. Als »Türöffner« bauen<br />
sie dauerhafte Kontakte zwischen<br />
Bürgerinnen und Bürgern, Kirchen -<br />
gemeinden, Vereinen und Unternehmen<br />
auf. Viele Mitstreiter<br />
setzen ein Anliegen besser durch<br />
als ein Einzelner. »Menschen<br />
mit gleichen Interessen wissen<br />
oft nicht voneinander. Wir sorgen<br />
für die Vernetzung«, erläutert<br />
Peter Kleinbub, Teilnehmer<br />
der Weiterbildung. Der hohe<br />
Bahnsteig ist nicht nur für den<br />
Rollstuhlfahrer ein Hindernis,<br />
sondern auch für Eltern mit Kinderwagen<br />
oder alte Menschen.<br />
Und ein Zebrastreifen käme nicht<br />
nur den Kindern des Kindergartens<br />
zugute, sondern auch den<br />
Ladenbesitzern, deren Geschäfte<br />
besser erreichbar wären.<br />
Anders als die Community Organizer<br />
sind die <strong>Bethel</strong>er Networker<br />
interessengebunden: Sie vertreten<br />
ihre Klienten. Es sei ungewohnt,<br />
auch den Sozialraum mit in den<br />
Blick zu nehmen, so Peter Klein-<br />
bub, seit 30 Jahren Erzieher in<br />
einem stationären Wohnheim.<br />
»Wir haben den einzelnen Klienten<br />
vor Augen und sorgen für<br />
personenzentrierte Hilfen. Wir<br />
müssen die Menschen, die wir<br />
betreuen, aber auch als Bürger<br />
wahrnehmen und ihnen im Sinne<br />
der Inklusion helfen, sich in das<br />
Gemeinwesen einzubringen.«<br />
Die Weiterbildung ist ein Kooperationsprojekt<br />
mit dem Deutschen<br />
Institut für Community<br />
Organizing der Katholischen<br />
Hochschule für Sozialwesen Berlin.<br />
Unter der wissenschaftlichen<br />
Leitung von Prof. Dr. Leo Penta,<br />
der das amerikanische Community<br />
organizing vor zehn Jahren<br />
nach Deutschland brachte, wurde<br />
sie für den ehemaligen <strong>Bethel</strong>er<br />
Stiftungsbereich »vorOrt« entwickelt.<br />
Der jetzige zweite Durchgang<br />
fand mit 20 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern aus den<br />
Stiftungsbereichen <strong>Bethel</strong>.regional<br />
und <strong>Bethel</strong> im Norden statt.<br />
»Unser Ziel ist die Teilhabe für<br />
alle im Quartier«, richtete sich<br />
<strong>Bethel</strong>.regional-Geschäftsführer<br />
Prof. Dr. Ingmar Steinhart bei der<br />
Abschlussfeier Anfang November<br />
in Bielefeld-<strong>Bethel</strong> an die Absolventen.<br />
Die neuen Networker<br />
waren aus Einrichtungen von<br />
Stade bis Burbach ins Assapheum<br />
gekommen. »Sie sind die Speerspitze<br />
dieser Bewegung und<br />
müssen den Prozess an vorder ster<br />
Front voranbringen!« Auch<br />
Luise Turowski, Geschäftsführerin<br />
von <strong>Bethel</strong> im Norden,<br />
bekräftigte: »Wir brauchen<br />
Sie als Community Networker,<br />
um Impulse zu geben, über<br />
den Teller rand zu schauen und<br />
Grenzen zu überwinden!«<br />
Foto: Schulz<br />
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
haben in einem Jahr viel<br />
gelernt: anders auf den Sozialraum<br />
zu gucken als bisher, Netzwerk-Treffen<br />
gut zu organisieren,<br />
Gespräche erfolgreich zu führen.<br />
»Wir haben erfahren: Wenn man<br />
aktiv wird, kann man schnell<br />
Menschen bewegen«, so Peter<br />
Kleinbub. Das Wissen haben sie<br />
gleich in die Tat umgesetzt. Jeder<br />
von ihnen sollte zehn Personen<br />
ins Assapheum mitbringen – und<br />
tatsächlich waren im großen Saal<br />
alle Plätze besetzt!<br />
– Petra Wilkening –<br />
5
Grundsätze für Zusammenarbeit und Führung<br />
»Vor allem der Respekt für mein Gegenüber«<br />
Im September sind sie in<br />
der Mitarbeiterschaft der<br />
v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n<br />
<strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> verteilt<br />
worden, die aktualisierten<br />
»Grundsätze für Zusammenarbeit<br />
und Führung«. Der<br />
kleine handliche DIN-A-6-Prospekt<br />
enthält die Grundsätze,<br />
die im Jahr 2000 zuerst verabschiedet<br />
wurden, in gekürzter<br />
und überarbeiteter Form.<br />
Die Grundsätze sollen jetzt bis<br />
zum Herbst 2014 in möglichst<br />
allen Bereichen der vier <strong>Stiftungen</strong><br />
<strong>Bethel</strong>, Nazareth, Sarepta<br />
und Hoffnungstaler Stiftung<br />
Lobetal wahrgenommen und<br />
reflektiert werden. Ziel ist es,<br />
die Kultur des Miteinanders<br />
weiterzuentwickeln. Gedacht<br />
ist die neue, kürzere Fassung<br />
dieser Grundsätze auch für die<br />
seit dem Jahr 2000 zu <strong>Bethel</strong><br />
hinzugekom menen Unternehmensteile,<br />
wie die Einrichtungen<br />
und Kliniken in Berlin, in Hannover<br />
und an weiteren Orten.<br />
In seinem Vorwort zu der neuen<br />
Broschüre schreibt <strong>Bethel</strong>s Vorstandsvorsitzender,<br />
Pastor Ulrich<br />
Pohl: »Die Grundsätze für Zusammenarbeit<br />
und Führung<br />
brauchen Aufmerksamkeit und<br />
Achtsamkeit. Hier wollen wir<br />
6<br />
uns gemeinsam in die Pflicht<br />
nehmen und reflektieren, wie<br />
wir die Spannung zwischen<br />
Anspruch und Wirklichkeit<br />
noch besser auflösen können.«<br />
Für den <strong>RING</strong> sprach Jens U.<br />
Garlichs über die <strong>Bethel</strong>-Kultur<br />
der Zusammenarbeit und Führung<br />
mit Vorstandsmitglied<br />
Thomas Oelkers. Er hat im Vorstand<br />
der v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n<br />
<strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> das Personalwesen<br />
als einen Arbeitsschwerpunkt.<br />
}Grundsätze für Zusammenarbeit<br />
und Führung, Herr Oelkers,<br />
das heißt, es geht um Handlungsempfehlungen<br />
für leitende Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter?<br />
Nein, genau das eben nicht. Wir<br />
wünschen uns eine Kultur des<br />
guten und achtsamen Miteinanders<br />
unabhängig von der<br />
Hierarchie, übergreifend für alle<br />
Bereiche und Verantwortungsebenen.<br />
Aber natürlich sind Führungskräfte<br />
mit Personalverantwortung<br />
besonders prägend für<br />
eine Unternehmenskultur.<br />
}Wie viele leitende Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter hat <strong>Bethel</strong>?<br />
Das sind gut 600 in allen vier<br />
<strong>Stiftungen</strong> und Tochterunternehmen,<br />
und sie sollen jetzt Treiber<br />
des Prozesses der Diskussion und<br />
der Übernahme der Grundsätze<br />
im <strong>Bethel</strong>-Alltag sein, das ist Teil<br />
der Führungsaufgabe.<br />
}Wie kann diese Übernahme<br />
in die täglichen Arbeitsabläufe<br />
praktisch gehen?<br />
Wir haben die neue Broschüre<br />
an alle Bereiche und Teams<br />
geschickt, eigentlich sollte jeder<br />
Mitarbeiter ein Exemplar in die<br />
Hand bekommen haben. Wenn<br />
es dabei noch Lücken gibt, kann<br />
man weitere Exemplare im Dank-<br />
ort in Bielefeld anfordern. Als<br />
zweiten Schritt soll es Gespräche<br />
und Nachdenken in allen Teams<br />
über die Grundsätze geben.<br />
}Auf was kommt es Ihnen bei<br />
der Zusammenarbeit und Führung<br />
besonders an?<br />
Da ist vor allem der Respekt für<br />
mein Gegenüber zu nennen,<br />
egal ob Kollegin oder betreuter<br />
Mensch. Die Begriffe Achtung,<br />
Akzeptanz und Wertschätzung<br />
gehören dazu.<br />
}Bleibt dafür im Alltag der diakonischen<br />
Arbeit noch genug Zeit<br />
bei allen drängenden Problemen<br />
und tagesaktuellen Fragen?<br />
Manchmal sicherlich nicht. Aber<br />
wir müssen uns immer wieder<br />
vergegenwärtigen: Wir arbeiten<br />
für den Satzungsauftrag<br />
<strong>Bethel</strong>s, und der fordert, Menschen<br />
würdig zu behandeln und<br />
Menschen, die mit Einschränkungen<br />
leben, zu unterstützen,<br />
ihnen selbstbestimmtes Leben zu<br />
ermöglichen. Dafür gilt gerade<br />
nicht »eilig schlägt wichtig«, sondern<br />
genau das Umgekehrte.<br />
}Wenn der Mensch das Maß für<br />
unser Handeln ist, wie stellt sich<br />
das dann dar aus Sicht der Mitarbeiter,<br />
die häufig den Eindruck<br />
haben, dass ihre Möglichkeiten<br />
und die zur Verfügung stehenden<br />
Ressourcen immer geringer<br />
werden?<br />
Wir sind in erster Linie für die<br />
betreuten Menschen da und sind<br />
abhängig von den Zeitumständen,<br />
aber wir können unsere<br />
Aufgabe nicht ablehnen wegen<br />
des sich verändernden sozialen<br />
Systems. Wo blieben denn dann<br />
die behinderten Menschen? Und<br />
dazu gehört auch, im Mitarbeiterkreis<br />
die mitzutragen und zu<br />
unterstützen, die mal mit ihrer<br />
Aufgabe hadern. Das heißt aber
»Vor allem der Respekt …<br />
Vorstand Thomas Oelkers.<br />
Fotos: Elbracht<br />
auch, niemand darf die Solidarität<br />
überstrapazieren und sich<br />
immer unkollegial wegducken.<br />
Und natürlich geht es auch darum,<br />
an den entsprechenden<br />
Stellen für eine Verbesserung der<br />
Rahmenbedingungen einzutreten.<br />
}Aber Sie werden mir Recht<br />
geben, dass mit den Grundsätzen<br />
jetzt ein Idealbild gemalt<br />
worden ist. In der täglichen<br />
Praxis sieht doch oft manches<br />
anders aus, oder?<br />
Natürlich geht es hier auch um<br />
idealtypische Sätze. Auch wir<br />
im Vorstand wissen, dass man<br />
ein Ideal kaum je erreicht. Aber<br />
deswegen sind unsere beschriebenen<br />
Ziele in <strong>Bethel</strong> ja nicht<br />
ungültig. Wir alle sollten in diese<br />
Richtung streben im Bewusstsein<br />
aller menschlichen Unzulänglichkeit.<br />
Das Ideal nicht zu erreichen ist<br />
kein Drama, aber den Versuch gar<br />
nicht erst zu machen wäre eines.<br />
}Sind unsere Bedingungen<br />
in den v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n<br />
<strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> andere als<br />
in anderen Einrichtungen der<br />
Diakonie?<br />
Ja, das glaube ich, andere segeln<br />
notgedrungen viel härter am<br />
Wind als wir. In <strong>Bethel</strong> haben<br />
wir durch die vielen Menschen,<br />
die uns verbunden sind und die<br />
uns vielfältig unterstützen, mehr<br />
Möglichkeiten. Um uns zu stärken,<br />
sollten wir aber auch weiter<br />
offensiv in Fortbildung und<br />
bewusste Gestaltung von Veränderungsprozessen<br />
investieren.<br />
Das wird ja in diesem Unternehmen<br />
<strong>Bethel</strong> deutlich gestützt<br />
und ist notwendiger denn je.<br />
}Sind Veränderung und Organisationsentwicklung<br />
inzwischen<br />
der Standard in der Diakonie und<br />
nicht mehr die Ausnahme?<br />
Das kann man so feststellen und<br />
zwar sowohl in Bezug auf die<br />
Strukturen als auch auf die Aufgaben<br />
der einzelnen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter. Aber hier<br />
hilft der Vergleich mit früheren<br />
Zeiten. Es gab nie unbegrenzte<br />
Ressourcen, auch wenn sich Veränderungen<br />
in der Diakonie bis<br />
in die Mitte der 1990er-Jahre<br />
nur langsam eingestellt haben.<br />
Heute gleicht sich Diakonie,<br />
was das angeht, an das normale<br />
Wirtschaftsleben an.<br />
}Das heißt, wer nicht gestaltet,<br />
hat das Recht auf Schicksal?<br />
Ja, und dabei zeigen die Grundsätze<br />
für unsere Zusammenarbeit<br />
und für das Miteinander<br />
auf allen Ebenen und in allen<br />
Bezügen die richtige Richtung<br />
für unsere Arbeit auf. Wir richten<br />
uns nach diesen Grundsätzen,<br />
das ist unser Ziel. Über den Weg<br />
dorthin kann man sich immer<br />
wieder konstruktiv auseinandersetzen.<br />
}Wie geht es mit der Broschüre<br />
jetzt weiter?<br />
Ich sehe in den nächsten zwei<br />
Jahren die große Chance für<br />
alle, an der Endform der Grundsätze<br />
mitzuarbeiten, Anstöße zu<br />
geben und aus der Praxis unserer<br />
diakonischen Arbeit Anregungen<br />
einfließen zu lassen. Jetzt nach<br />
zwölf Jahren und einer neuen<br />
Unternehmensaufstellung ist<br />
dafür die Zeit gekommen. Wir<br />
hoffen, dass daraus auch neue<br />
Motivation entsteht.<br />
7
Krankenhauskomplikationen mit Folgen<br />
Forscher präsentieren neueste Ergebnisse zum Delir<br />
Auf die kleinen Dinge kommt es an: Die ehrenamtliche Helferin Regina Brum reicht<br />
Patientin Helga Wenger ein Glas Wassser.<br />
»Akute Verwirrtheit ist ein eklatant unterschätztes Problem<br />
in der Behandlung älterer Menschen im Krankenhaus«, sagt<br />
Dr. Christine Thomas. »Sie hat weit reichende Folgen für die<br />
Patienten, ihre Angehörigen und unsere Gesellschaft.« Die<br />
Gerontopsychiaterin am Ev. Krankenhaus Bielefeld (EvKB) ist<br />
im Vorstand der European Delirium Association, einer interdisziplinären<br />
Vereinigung zur Erforschung des so genannten<br />
De lir-Syndroms. Der siebte Jahreskongress der »EDA« fand<br />
Mitte Oktober in Bielefeld-<strong>Bethel</strong> statt.<br />
Mehr als 200 Spezialisten aus<br />
18 Ländern tauschten im Assapheum<br />
neueste wissenschaftliche<br />
Erkenntnisse und klinische<br />
Erfahrungen zum so genannten<br />
Delir-Syndrom aus. Dabei<br />
handelt es sich um eine Funktionsstörung<br />
des Gehirns, in<br />
deren Folge unterschiedliche<br />
kognitive Störungen, Halluzinationen<br />
oder Wahnvorstellungen<br />
auftreten können. Zudem leiden<br />
viele Betroffene unter Ängsten,<br />
Hilf- und Orientierungslosigkeit.<br />
In der deutschen Bevölkerung<br />
nimmt die Zahl der Betroffenen<br />
stetig zu.<br />
»Ein Delir kann grundsätzlich<br />
jeder bekommen«, stellte Dr.<br />
Christine Thomas klar. Besonders<br />
gefährdet sind sehr alte Men-<br />
8<br />
schen, mehrfach und chronisch<br />
Erkrankte sowie Menschen mit<br />
eingeschränktem Seh- oder<br />
Hörvermögen, geringem Bewegungsradius,Nierenerkrankungen<br />
oder Flüssigkeitsmangel. So<br />
sind etwa 20 Prozent der über<br />
70-Jährigen betroffen. Das Risiko<br />
steigt mit dem Umfang der<br />
Behandlung und kann bei einem<br />
intensivmedizinischen Aufenthalt<br />
auf bis zu 80 Prozent steigen.<br />
Wenn ein Delir-Syndrom aufgetreten<br />
ist, sind die Heilungsprognosen<br />
alles andere als günstig:<br />
Oftmals wird die alte Selbstständigkeit<br />
nicht wieder erreicht, und<br />
eine baldige Einweisung in ein<br />
Pflegeheim ist die Folge.<br />
Die Ursachen für ein Delir sind<br />
vielfältig: Infektionen, körperliche<br />
und seelische Belastungen oder<br />
Wechselwirkungen zwischen<br />
Medikamenten können das Syndrom<br />
auslösen. »Natürlich steigt<br />
der Bevölkerungsanteil der älteren<br />
Menschen in Deutschland«, sagte<br />
Dr. Christine Thomas. »Außerdem<br />
nimmt die Zahl schwerer medizinischer<br />
Eingriffe bei älteren<br />
Menschen deutlich zu.« Bei dem<br />
Aufenthalt in einem Akutkrankenhaus<br />
erhöht ständiger Raumwechsel,<br />
permanenter Kontakt<br />
zu vielen verschiedenen, unbekannten<br />
Menschen, die oftmals<br />
übliche »sanfte« Sedierung für<br />
die Nacht oder der zwischenzeitliche<br />
Wegfall vertrauter Bezugspersonen<br />
die Gefahr.<br />
Das Erkennen eines Delirs ist für<br />
Mediziner nicht einfach. Einige<br />
Wissenschaftler vermuten, dass<br />
die Dunkelziffer bei über 50 Prozent<br />
liegt. Zudem kann es leicht<br />
mit anderen Syndromen verwechselt<br />
werden. Prof. Dr. Theodore<br />
Stern, Psychiater des Massachusetts<br />
General Hospital der<br />
Harvard Universität in Boston,<br />
befasste sich in seinem Vortrag<br />
mit der Abgrenzung rein psychi-<br />
»Was ist ein Delir, was eine psychische<br />
Erkrankung?«, hinterfragte Prof. Dr.<br />
Theodore Stern.
Forscher präsentieren …<br />
Die Veranstalter (v. l.) Dr. Christine Thomas und EvKB-Oberarzt Dr. Stefan Kreisel haben internationale Experten, wie Anne Pizzacalla<br />
und Dr. Daniel Davis, eingeladen.<br />
scher Erkrankungen von einem<br />
Delir. Hier müsse man sehr genau<br />
hinsehen, denn Delir-Merkmale,<br />
wie ein umnebeltes Bewusstsein,<br />
zusammenhangloses Sprechen,<br />
gesteigerte oder gesenkte Aktivität,<br />
ähnelten den Symptomen<br />
von Depression, Angstzuständen,<br />
Euphorie oder Apathie. Bei der<br />
Behandlung eines sicher identifizierten<br />
Delir-Symptoms riet der<br />
Harvard-Professor, vor allem eine<br />
»vergiftende Medikation«, die<br />
starke Neben- und Wechselwirkungen<br />
aufweise, zu korrigieren.<br />
Brille und Hörgerät<br />
Oftmals sind es viele kleine Bausteine,<br />
die ein Delir verhindern.<br />
Wie viele Fachleute setzt auch<br />
Anne Pizzacalla auf Präventionsarbeit.<br />
»Viel und regelmäßig trinken«,<br />
rät die Pflege-Expertin aus<br />
Kanada. Zudem sei rege Aktivität<br />
förderlich. Darum müsse die geistige<br />
und körperliche Mobilität<br />
unterstützt werden. Außerdem<br />
sollten auch im Krankenbett Brille<br />
und Hörgerät stets getragen<br />
werden, um die kommunikative<br />
Teilhabe zu erhöhen. Im Ev. Krankenhaus<br />
Bielefeld hat man zur<br />
Vermeidung akuter Delirien bei<br />
älteren Patienten das amerikanische<br />
Programm HELP eingeführt<br />
(<strong>DER</strong> <strong>RING</strong> berichtete im<br />
Oktober).<br />
Gestörte Nachtruhe<br />
Mehrere aktuelle Studien hatten<br />
darauf hingewiesen, dass Schlafmangel<br />
oder eine gestörte Nachtruhe<br />
einen wesentlichen Auslöser<br />
darstellen. Prof. Dr. Sophia<br />
de Rooij, eine niederländische<br />
Geriaterin, stellte auf dem Kongress<br />
neueste Studienergebnisse<br />
zum Schlafhormon Melatonin<br />
vor – und sorgte für Ernüchterung:<br />
Kein nennenswerter Effekt<br />
habe belegt werden können, so<br />
die Wissenschaft lerin aus Amsterdam.<br />
Klassische Schlafmittel<br />
können aufgrund ihrer Gewöhnungs-<br />
und Sedierungseffekte<br />
sogar das Gegenteil bewirken<br />
und die Entstehung eines Delirs<br />
fördern.<br />
Mit dem bislang noch weit<br />
gehend unverstandenen Zusammenhang<br />
zwischen Delir und<br />
Demenz hat sich der britische<br />
Epidemiologe Dr. Daniel Davis<br />
befasst. Gerade bei Demenzkranken,<br />
aber auch auf der<br />
Intensivstation werden Delirien<br />
häufig nicht diagnostiziert oder<br />
verkannt. Oft sind spezielle Diagnosemethoden<br />
erforderlich. Die<br />
Diagnose ist besonders schwierig,<br />
wenn die Patienten schon<br />
vorher von kognitiven Defiziten<br />
betroffen sind. Die wissenschaftliche<br />
Forschung habe sich<br />
dem Problem bislang noch nicht<br />
genügend gestellt, meinte der<br />
Wissenschaftler aus Cambridge:<br />
»Wenige Menschen befassen<br />
sich mit dem Delir, dabei sind<br />
Millionen betroffen.«<br />
– Robert Burg –<br />
9<br />
Fotos: Schulz
Im Stiftungsbereich proWerk wurden Ende Oktober die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Werkstätten<br />
und Betriebe geehrt, die in diesem Jahr ein Dienstjubiläum begehen. Sie sind zwischen 10 und 40 Jahren<br />
in <strong>Bethel</strong> tätig. In den Werkstätten für behinderte Menschen feiern 85 Mitarbeitende ein Jubiläum (Foto<br />
oben), in den Betrieben sind es 62 (Foto unten). Der festliche Abend mit Büffet und Cellomusik fand im<br />
Assapheum statt. Die Begrüßung übernahm proWerk-Geschäftsführer Erhard Kunert (Foto unten, 2. v. l.).<br />
Dr. Rainer Norden (unten, l.) überbrachte den Dank des <strong>Bethel</strong>-Vorstands.<br />
10<br />
Dienstjubiläen in Werkstätten und Betrieben<br />
Fotos: Schulz
Siegel bescheinigt Ev. Krankenhaus Bielefeld höchste Qualität<br />
Als drittes Wundzentrum in Deutschland zertifiziert<br />
Das Ev. Krankenhaus Bielefeld<br />
(EvKB) am Standort Johannesstift<br />
wurde als Wundzentrum<br />
zertifiziert. Damit bescheinigt<br />
die Initiative Chronische Wunden<br />
e. V. (ICW) dem Krankenhaus<br />
höchste Qualität bei der<br />
Behandlung und Versorgung<br />
teils chronischer Wunden. Bei<br />
der Zertifizierung kam das<br />
Wundsiegel-Prüfverfahren<br />
mit seinen besonders hohen<br />
Auflagen zum Einsatz. Das<br />
EvKB im Johannesstift ist jetzt<br />
das dritte nach Wundsiegel<br />
zertifizierte Wundzentrum in<br />
Deutschland.<br />
Der ICW hat gemeinsam mit<br />
dem TÜV den Standort Johannesstift<br />
hinsichtlich einer Vielzahl<br />
von Faktoren unter die Lupe<br />
genommen. »Für eine Zertifizierung<br />
nach Wundsiegel müssen<br />
alle medizinischen Fachdisziplinen<br />
zur Diagnostik und Therapie<br />
von Wundursachen und ihren<br />
Folgen unter einem Dach vorhanden<br />
sein«, zählt Martina Lange<br />
vom ICW auf. Dies beinhaltet die<br />
Gefäßchirurgie, Diabetologie,<br />
Schmerztherapie, Radiologie und<br />
Anästhesie. Darüber hinaus ist es<br />
erforderlich, dass sämtliche gängigen<br />
Behandlungsmöglichkeiten<br />
zur Verfügung stehen, sodass<br />
eine vollständige und reibungslose<br />
Wundtherapie gewährleistet<br />
ist. Diese muss auch die Dokumentation<br />
sowie die Bildgebung<br />
einschließen, damit die Wundentstehung<br />
und -größe erfasst<br />
werden.<br />
Geprüft wurde ebenfalls, ob alle<br />
gängigen Wundversorgungsstandards<br />
eingehalten werden, ob<br />
ein Wundhandbuch mit Behandlungsanweisungen<br />
für Mitarbeitende<br />
zugänglich gemacht wird<br />
und auf welche Weise Patienten<br />
separiert werden, die mit multiresistenten<br />
Erregern infiziert sind.<br />
Die Fachgesellschaft bewertete<br />
darüber hinaus die Behandlungs-<br />
Martina Lange (v. r.) übergibt das Wundsiegel-Zertifikat an Dr. Ulrich Quellmalz,<br />
Ingo Engelmeyer, kaufmännischer Direktor im Johannesstift, sowie die Wundmanager<br />
Sabine Holz, Lutz Ermshaus und Annette Kerksiek.<br />
qualität anhand der Dokumentation<br />
der bisherigen Wundversorgung.<br />
Außerdem muss ein nach<br />
Wundsiegel zertifiziertes Wundzentrum<br />
Fortbildungen anbieten<br />
sowie Angehörige, ambulante<br />
Pflegedienste und Heime<br />
in Bezug auf die Wundpflege<br />
beraten.<br />
Weniger Amputationen<br />
»Die Zertifizierung ist das Ergebnis<br />
eines Prozesses zur Qualitätsverbesserung,<br />
mit dem sich das<br />
gesamte EvKB über zweieinhalb<br />
Jahre ausgiebig beschäftigt hat«,<br />
erläutert Dr. Ulrich Quellmalz.<br />
Die Zahl der Patienten mit chronischen<br />
Wunden steige mit dem<br />
wachsenden Anteil älterer Menschen<br />
in der Gesellschaft, so der<br />
Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie,<br />
die federführend im neuen<br />
Wundzentrum ist. Ein weiterer<br />
Grund sei die heutige Zurückhaltung<br />
bei Amputationen: »Früher<br />
wurde deutlich mehr amputiert.<br />
In heutiger Zeit ist jedoch<br />
die Erhaltung von Gliedmaßen<br />
absolut entscheidend.« Allein im<br />
Johannesstift werden jedes Jahr<br />
800 Patienten mit chronischen<br />
Wunden behandelt.<br />
Die jeweils bestmögliche Versorgung<br />
mit dem optimalen Verband<br />
erfordere viel Erfahrung, so<br />
Annette Kerksiek, Gesundheits-<br />
und Krankenpflegerin im EvKB<br />
und weitergebildete Wundexpertin.<br />
»Die Zeiten, in denen in der<br />
Wundversorgung nur Kochsalz,<br />
Mullbinden und Kompressen zur<br />
Verfügung standen, sind vorbei!«<br />
Von der Wundversorgung<br />
hänge entscheidend ab, wie lange<br />
der Krankenhausaufenthalt dauere,<br />
betont Annette Kerksiek.<br />
Schneller kann die Entlassung<br />
erfolgen, wenn die professionelle<br />
Wundpflege ambulant oder zu<br />
Hause fortgesetzt werden kann.<br />
Angehörigen, Heimen, ambulanten<br />
Pflegediensten wie auch<br />
niedergelassenen Ärzten vermitteln<br />
die Experten im Wundtherapiezentrum<br />
darum wichtiges<br />
Wissen zur Wundversorgung.<br />
Dr. Quellmalz sieht das zertifizierte<br />
Wundtherapiezentrum als<br />
Referenzzentrum in der Region.<br />
»Die Zertifizierung ist auch ein<br />
Zeichen für unsere Partner, dass<br />
sie ihre Patienten guten Gewissens<br />
zu uns schicken können.«<br />
– Manuel Bünemann –<br />
11<br />
Foto: Bünemann
Fachtag zum Ehrenamt in der Neuen Schmiede<br />
Freiwillig Engagierte wollen mitgestalten<br />
Evelin Krüger (v. l.), Gisela Schmalbeck, Susanne Stelbrink und Birgit Wolf gestalteten den Fachtag »Wenn alle mitentscheiden«.<br />
»Ehrenamt ist unbezahlbar – Ehrenamt ist nicht umsonst« – so ein Slogan der »Neuen Schmiede«<br />
in Bielefeld-<strong>Bethel</strong>. Das Freizeit- und Kulturzentrum veranstaltete im November einen Fachtag<br />
zum Thema Ehrenamt. Rund 100 hauptberuflich und ehrenamtlich wirkende Menschen aus<br />
verschiedenen sozialen Einrichtungen in Deutschland informierten sich über die Zukunft des<br />
Freiwilligen Engagements.<br />
»Erfolgreiche Freiwilligenarbeit<br />
geht nicht zum Nulltarif, sondern<br />
erfordert zeitliche und finanzielle<br />
Investitionen«, stellte Prof. Dr.<br />
Paul-Stefan Roß klar. Freiwilligenarbeit<br />
sei eine anspruchsvolle<br />
Aufgabe. Der Experte für Bürgerschaftliches<br />
Engagement des<br />
Instituts für angewandte Sozialwissenschaften<br />
Stuttgart empfiehlt<br />
deshalb ein professionelles<br />
Freiwilligen-Management für alle<br />
Einrichtungen, die mit ehrenamtlich<br />
engagierten Menschen<br />
zusammenarbeiten. »Ein bisschen<br />
Freiwilligenarbeit nebenbei<br />
geht nicht«, betonte der Referent<br />
beim Fachtag.<br />
In seinen Studien zum Bürgerschaftlichen<br />
Engagement hat<br />
Prof. Roß das Verhältnis von<br />
Freiwilligen und Hauptberuflichen<br />
unter die Lupe genommen<br />
und festgestellt: Zwischen den<br />
beiden Gruppen gibt es Span-<br />
12<br />
nungen. Als einen Grund dafür<br />
hat er den enormen Arbeitsdruck<br />
der professionell Arbeitenden<br />
ausgemacht. »Sie müssen sich<br />
bei der hohen Arbeitsbelastung<br />
auch noch um die Freiwilligen<br />
kümmern. Eine latente ‚Genervtheit‘<br />
ist nicht zu übersehen«, so<br />
der Experte.<br />
Hauptberufliche gewinnen<br />
Die Kernfrage des Freiwilligen<br />
Engagements ist seinen Studien<br />
zufolge nicht etwa die Gewinnung<br />
der Freiwilligen, sondern<br />
die Gewinnung der Hauptberuflichen.<br />
Dieses Fazit zieht Prof.<br />
Roß aus einem dreijährigen<br />
Forschungsprojekt bei einem<br />
sozialen Dienstleister in Baden-<br />
Württemberg. Ihm zufolge reicht<br />
es nicht aus, Freiwilligen-Beauftragte<br />
zu benennen, die sich um<br />
die Ehrenamtlichen kümmern.<br />
»Es geht darum, die Hauptberuf-<br />
lichen als Ganzes für die Zusammenarbeit<br />
mit den Freiwilligen zu<br />
gewinnen.«<br />
Dass ehrenamtliche Mitarbeit ein<br />
Gewinn für die Organisationen<br />
ist, darüber herrschte Einigkeit<br />
beim Fachtag. Prof. Roß brachte<br />
den Nutzen Freiwilligen Engagements<br />
auf den Punkt: »Durch die<br />
Einbeziehung Freiwilliger werden<br />
soziale Dienstleistungen qualitativ<br />
besser, ohne teurer zu werden.«<br />
Susanne Stelbrink, stellvertretende<br />
Leiterin der Neuen Schmiede,<br />
er gänzte: »Inklusion ist ohne<br />
Bürgerschaftliches Engagement<br />
nicht möglich. Die Freiwilligen<br />
sind deshalb eine feste Säule in<br />
der Neuen Schmiede.«<br />
In diesem Monat beendet die<br />
Neue Schmiede das dreijährige<br />
Projekt »Ehrenamt schafft Teilhabe«.<br />
Es hat zum Ziel, das<br />
Bürgerschaftliche Engagement
Freiwillig Engagierte …<br />
Holger Wittig-Koppe warnt vor beteiligungsfeindlichen<br />
Strukturen.<br />
auszuweiten, damit noch mehr<br />
Menschen mit Unterstützungsbedarf<br />
an den Freizeitaktivitäten<br />
teilnehmen können. Im Rahmen<br />
des Projekts wurden den Freiwilligen<br />
mehr Gestaltungsmöglichkeiten<br />
eingeräumt. »Es gab Zeiten,<br />
da sah man uns nicht, und<br />
gehört wurden wir schon gar<br />
nicht«, berichtete Gisela Schmalbeck.<br />
Sie ist seit sechs Jahren<br />
ehrenamtlich als Freizeitassistentin<br />
in der Neuen Schmiede tätig.<br />
Früher, so sagt sie, seien die<br />
Ehrenamtlichen wie die »Heinzelmännchen«<br />
gewesen. Sie hätten<br />
gemacht, was ihnen gesagt worden<br />
sei. »Heute können sie mitreden<br />
und mitgestalten!«<br />
Hohe Beteiligungskultur<br />
»Die Motive der Bürgerinnen<br />
und Bürger, sich freiwillig einzubringen,<br />
haben sich stark<br />
verändert«, hob Holger Wittig-<br />
Koppe in seinem Vortrag hervor.<br />
»Die neue Form des Engagements<br />
zeichnet sich durch eine<br />
hohe Beteiligungskultur aus. Die<br />
Freiwilligen wollen sich selbstverwirklichen<br />
und eine Aufgabe<br />
übernehmen, die Sinn macht«,<br />
so der Mitarbeiter des Paritätischen<br />
Schleswig-Holstein. Seit<br />
25 Jahren berät er Vereine oder<br />
soziale Dienstleister zum Bürgerschaftlichen<br />
Engagement.<br />
Organisationen, die sich der<br />
klassischen Form der Freiwilligenarbeit<br />
mit beteiligungsfeindlichen,<br />
hierarchischen Strukturen<br />
verpflichtet fühlten, würden es<br />
zukünftig schwer haben, engagierte<br />
Menschen für sich zu<br />
Von der Alten- bis zur Jugendhilfe – alle profitieren vom Freiwilligen Engagement.<br />
Prof. Dr. Paul-Stefan Roß nimmt die<br />
Hauptberuflichen in die Pflicht.<br />
gewinnen, ist sich Holger Wittig-<br />
Koppe sicher. »Menschen, die<br />
bereit sind, sich sozial zu engagieren,<br />
scheitern nicht an ihrem<br />
Unwissen über die Engagement-<br />
Möglichkeiten, sondern an den<br />
antiquierten Bedingungen des<br />
Engagement-Feldes«, gibt er zu<br />
bedenken.<br />
Um Ehrenamtliche für die Freizeitarbeit<br />
in der Neuen Schmiede<br />
zu gewinnen und dauerhaft zu<br />
halten, setzt die Mitarbeiterschaft<br />
auf Dialog und Wertschätzung.<br />
Den Freiwilligen werden<br />
Qualifizierungsmaßnahmen<br />
angeboten. Sie entwickeln sich<br />
weiter, bekommen Anerkennung<br />
und erweitern ihren Horizont.<br />
Gerade für Menschen in der<br />
nachberuflichen Phase könne ein<br />
Ehrenamt ein persönlicher Zugewinn<br />
sein, sagt Evelin Krüger,<br />
Projektmitarbeiterin in der Neuen<br />
Schmiede. »Ehrenamt macht<br />
Sinn – für sich selbst, für andere<br />
und für die Gesellschaft.«<br />
–Silja Harrsen –<br />
13<br />
Fotos: Schulz
Unter den »Top 50« im Focus-Ranking<br />
Bodelschwingh-Klinik »punktet« mit Spezialisierung<br />
Über die gute Platzierung im Klinik-Ranking freuen sich in Berlin-Wilmersdorf (v. l.) Prof. Dr. Friedel M. Reischies, Dr. Frank Schindler<br />
und Dr. Regina Kross.<br />
Die Zeitschrift »Focus-Gesundheit« hat im Sommer dieses Jahres ein Ranking der besten Krankenhäuser<br />
in Deutschland veröffentlicht. 18.000 einweisende Fach- und Klinikärzte hatten für die<br />
Recherche Auskunft gegeben, welche Häuser sie in ihrem jeweiligen Fachbereich empfehlen würden.<br />
Im Bereich Psychiatrie/Depressionen schafften es gleich drei <strong>Bethel</strong>er Krankenhäuser unter<br />
die »Top 50« – dazu gehört die Friedrich von Bodelschwingh-Klinik in Berlin-Wilmersdorf.<br />
Auch im Fachbereich Alzheimer<br />
kam die Friedrich von Bodelschwingh-Klinik<br />
unter die besten<br />
50 in Deutschland. Der ärztliche<br />
Direktor, Prof. Dr. Friedel M. Reischies,<br />
sieht darin eine Bestätigung<br />
der erfolgreichen Arbeit<br />
in den ersten fünf Jahren seit<br />
der Klinik-Eröffnung am 1. Juni<br />
2007. »Wir freuen uns sehr über<br />
diese Anerkennung«, so Prof.<br />
Reischies.<br />
Fragebogen und Interviews<br />
»Focus-Gesundheit« hatte mit<br />
dem Ranking das Recherche-<br />
Institut »Munich Inquire Media«<br />
beauftragt. Die Untersuchung<br />
umfasste 14 Fachbereiche –<br />
unter anderem Kardiologie,<br />
Orthopädie, Parkinson, Alzheimer<br />
(Demenz), Brustkrebs, Lungenkrebs,<br />
Depression, Angst und<br />
Zwang. Die Ärzte gaben über<br />
14<br />
Fragebogen Einschätzungen<br />
über die fachliche Kompetenz,<br />
das Leistungsangebot sowie die<br />
Diagnose- und Therapiemöglichkeiten<br />
einer Klinik ab. Außerdem<br />
schilderten sie Erfahrungen<br />
ihrer Patienten hinsichtlich der<br />
medizinischen und pflegerischen<br />
Versorgung. Zu den Recherche-<br />
Methoden gehörten auch Interviews<br />
mit mehr als 200 ausgewiesenen<br />
Experten. Das Ranking<br />
Die Friedrich von Bodelschwingh-Klinik wurde vor fünf Jahren eröffnet.<br />
Fotos (2): Kreutner<br />
Foto: Elbracht
Bodelschwingh-Klinik …<br />
ergab sich aus den Einzelwertungen<br />
zu den Aspekten Reputation,<br />
medizinische Qualität, Hygienestandards,<br />
Pflegequalität und<br />
Patientenzufriedenheit.<br />
Im Fachgebiet »Depression«<br />
hebt »Focus-Gesundheit« bei der<br />
Bodelschwingh-Klinik die Vielzahl<br />
spezialisierter Gruppentherapien<br />
hervor. »Wir legen viel Wert auf<br />
differenzierte verhaltenstherapeutische<br />
und tiefenpsychologische<br />
Angebote, die die einzelnen<br />
Facetten einer Depression<br />
berücksichtigen. Dazu gehört<br />
zum Beispiel eine Gruppe, die<br />
sich auf manisch-depressive Störungen<br />
spezialisiert hat«, bestätigt<br />
Dr. Frank Schindler, Oberarzt<br />
der Station für affektive Erkrankungen.<br />
Die hohe Spezialisierung<br />
habe den Vorteil, dass alle an der<br />
Behandlung Beteiligten tagtäglich<br />
Erfahrungen mit demselben<br />
Krankheitsbild machten – der Psychologe<br />
und Arzt ebenso wie der<br />
Ergotherapeut oder die Pflege.<br />
Auch wöchentliche Fortbildungen<br />
für alle Berufsgruppen trügen<br />
dazu bei, dass die Klinik besondere<br />
Hilfen leisten könne.<br />
Die Spezialisierung beginne<br />
bereits mit Verzicht auf eine allgemeine<br />
Aufnahmestation für<br />
alle Krankheitsbilder, meint Prof.<br />
Reischies. Der Patient mit einer<br />
Demenz werde beispielsweise<br />
unmittelbar auf der gerontopsychiatrischen<br />
Station aufgenommen,<br />
ein Patient mit einer Manie<br />
direkt auf der Spezialstation für<br />
Depressionen, ein toxischer Alkoholiker<br />
komme auf die Suchtstation.<br />
»Andere Kliniken haben<br />
üblicherweise fast alle eine Aufnahmestation«,<br />
so der ärztliche<br />
Direktor.<br />
Die Friedrich von Bodelschwingh-<br />
Klinik ist zuständig für die psychiatrische<br />
Vollversorgung des Berliner<br />
Stadtbezirks Charlottenburg-<br />
Wilmersdorf. Die herausragende<br />
Der 33-jährige Musiker Joel Ogolla (l.) wird wegen einer Manie von Assistenzärztin Inga<br />
Rossenbach und Dr. Frank Schindler behandelt.<br />
Kompetenz auf dem Gebiet<br />
der »Depressionen« resultiere<br />
auch aus den Besonderheiten<br />
von Wilmersdorf, sagt Dr. Frank<br />
Schindler. In Wilmersdorf lebten<br />
viele Menschen mit einem hohen<br />
sozio-ökonomischen Standard<br />
und Bildungsniveau. »In dieser<br />
Bevölkerungsgruppe kommen<br />
manisch-depressive Erkrankungen<br />
verhältnismäßig oft vor«,<br />
so Dr. Frank Schindler.<br />
Früherkennung<br />
Im Bereich Alzheimer gehört die<br />
Klinik ebenfalls zu den Häusern<br />
»mit dem besten Ruf«, wie<br />
der Chefredakteur von »Focus-<br />
Gesundheit«, Uli Baur, schreibt.<br />
Besonders in der Früherkennung<br />
von Demenzen überzeugt die<br />
Klinik. Jeder Mensch, der an die<br />
Bodelschwingh-Klinik vermittelt<br />
wird, weil er über kognitive<br />
Störungen klagt, wird anfangs in<br />
einer »Gedächtnissprechstunde«<br />
eingehend untersucht. »In intensiven<br />
Tests stellen wir zunächst<br />
fest, ob jemand tatsächlich an<br />
einer Demenz leidet oder ob<br />
seelische Probleme die Ursache<br />
sind«, erklärt Dr. Regina Kross,<br />
Oberärztin im Bereich »Gerontopsychiatrie«.<br />
Viele Patienten würden<br />
lediglich an einer Pseudodemenz<br />
im Rahmen einer schweren<br />
Depression leiden.<br />
Die Friedrich von Bodelschwingh-<br />
Klinik verfügt über 100 stationäre<br />
Betten. Hinzu kommen die<br />
Tagesklinik an der Landhausstraße<br />
mit 20 Plätzen, die erst im Mai<br />
eröffnete zweite Tagesklinik an<br />
der Uhlandstraße mit 18 Plätzen<br />
sowie die psychiatrische Institutsambulanz.<br />
Neben der Friedrich von Bodelschwingh-Klinik<br />
werden im Ranking<br />
von »Focus-Gesundheit«<br />
zum Fachgebiet »Psychiatrie/<br />
Depressionen« auch das Ev.<br />
Krankenhaus Königin Elisabeth<br />
Herzberge in Berlin-Lichtenberg<br />
und das Ev. Krankenhaus Bielefeld<br />
positiv aufgeführt.<br />
– Gunnar Kreutner –<br />
15
BSD-Projekt »Reiten als Freizeit und Sport« wird fortgesetzt<br />
»Reiten muss nicht immer nur Therapie sein!«<br />
Auf die zweite Projektphase freuen sich (v. l.) Teilnehmerin Tanja Flechtenmacher, Therapeutin Christina Mausolff, <strong>Bethel</strong>s Vorstandsvorsitzender<br />
Pastor Ulrich Pohl, Kerstin Wolffgardt sowie die Therapeutinnen Vanessa Schultz und Rahel Laugstien.<br />
Ruhig und souverän reitet Sebastian Meinert auf »Ronaldo« die eingeübten Hufschlagfiguren ab.<br />
Das Pferd reagiert unmittelbar auf die Signale, die der geistig behinderte Mann mit den Zügeln<br />
und seinen Beinen gibt. Alles klappt ausgezeichnet, und das Publikum applaudiert begeistert.<br />
Mit einer kleinen Reit-Show bedankten sich Ende Oktober die Verantwortlichen und Teilnehmer<br />
des Projekts »Reiten als Freizeit und Sport« in Bielefeld-<strong>Bethel</strong> bei ihren Unterstützern – der Stiftung<br />
der Stadtwerke Bielefeld und der Gerda und Rolf Schopf-Stiftung.<br />
Sebastian Meinert ist einer von<br />
insgesamt 23 Menschen mit<br />
Behinderung, die bisher an dem<br />
Projekt »Reiten als Freizeit und<br />
Sport« teilgenommen haben.<br />
»Ich freue mich immer sehr auf<br />
die Reitstunden«, sagt er nach<br />
seinem Auftritt. »Ich mag die<br />
Bewegungen auf dem Pferd.<br />
Inzwischen kann ich sogar selbstständig<br />
traben und das Pferd<br />
ohne Hilfe führen.«<br />
Das Projekt des Bewegungs- und<br />
Sporttherapeutischen Dienstes<br />
<strong>Bethel</strong> (BSD) ermöglicht Menschen<br />
mit Behinderung einmal<br />
in der Woche Reitstunden als<br />
Freizeitsport. »Reiten stärkt das<br />
Selbstbewusstsein dieser Menschen,<br />
besonders wenn sie die<br />
Zügel selbst in der Hand halten«,<br />
16<br />
weiß Projektleiterin und Reittherapeutin<br />
Vanessa Schultz.<br />
Die Stadtwerke-Stiftung ermöglichte<br />
den Start des Projekts im<br />
Januar 2010 und förderte es bis<br />
2012 mit 62.400 Euro, um es auf<br />
eine solide Basis zu stellen. Die<br />
Gerda und Rolf Schopf-Stiftung<br />
stellt mit 48.000 Euro die zweijährige<br />
Fortsetzung des Projekts<br />
und dessen Weiterentwicklung<br />
ab Januar 2013 sicher. Mit »Freizeit<br />
und Sport« wurde der dritte<br />
Bereich des Therapeutischen<br />
Reitens <strong>Bethel</strong> neben der Hippotherapie<br />
und der Heilpädagogischen<br />
Förderung mit dem Pferd<br />
etabliert.<br />
Die Koordinatorin der Stadtwerke-<br />
Stiftung, Kerstin Wolffgardt,<br />
freut sich, dass »dieses hervorragende<br />
Projekt« auf den Weg<br />
gebracht werden konnte. »Wichtig<br />
ist uns, dass nach unserer<br />
Anschubfinanzierung die Fortsetzung<br />
und Nachhaltigkeit<br />
des Projekts gesichert sind«,<br />
so Kerstin Wolffgardt.<br />
Auch Sebastian Meinert begrüßt<br />
es, dass es mittlerweile ein An gebot<br />
gibt, bei dem der Spaß im<br />
Vordergrund steht. Seit seiner<br />
Geburt leidet er an einer Koordinations-<br />
und Wahrnehmungsstörung.<br />
Der 29-Jährige hat Probleme<br />
mit seinem Gleichgewicht,<br />
der Reaktionsfähigkeit und mit<br />
dem räumlichen Sehen. Seit einigen<br />
Jahren trainiert er beim Therapeutischen<br />
Reiten <strong>Bethel</strong> unter<br />
anderem sein Körpergefühl. Als<br />
Fotos: Schulz
»Reiten muss nicht …<br />
Mit einer Reitshow bedankten sich die<br />
Teilnehmer und Reittherapeuten bei den<br />
Förderern des Projekts.<br />
das neue Projekt startete, war<br />
Sebastian Meinert sofort mit<br />
dabei. »Das Reiten hilft mir, aber<br />
vor allem macht es mir unheimlich<br />
viel Spaß«, sagt er. Anfangs<br />
habe er noch eine gewisse Scheu<br />
vor den Pferden gehabt. Aber die<br />
sei schnell verflogen, bemerkt<br />
er und fügt lächelnd hinzu: »Als<br />
Kind hatte ich eine Pferdeallergie.<br />
Gut, dass die mittlerweile<br />
verschwunden ist.«<br />
Für den leitenden Arzt des BSD,<br />
Dr. Lutz Worms, ist das Projekt<br />
ein wertvoller zusätzlicher Baustein<br />
für das Therapeutische Reiten<br />
<strong>Bethel</strong>. »Für viele Menschen<br />
mit Behinderung ist es wichtig,<br />
nicht nur im Therapie-Kontext<br />
reiten zu können, sondern auch<br />
freiwillig aus eigener Motivation<br />
in ihrer Freizeit.« Das sieht auch<br />
Vanessa Schultz so: »Reiten muss<br />
nicht immer nur Therapie sein.<br />
Oft genügen der Kontakt und<br />
der Umgang mit dem Pferd und<br />
das Wohlbefinden beim Reiten,<br />
um etwas zu bewirken. Außerdem<br />
entstehen in unserem Projekt<br />
viele Freundschaften unter<br />
den Teilnehmenden.«<br />
In dem Projekt gibt es eine Langzeit-<br />
und eine Kurzzeitgruppe,<br />
in der die Teilnehmenden immer<br />
einmal wieder wechseln. Zusätzlich<br />
werden Wochenendveranstaltungen<br />
angeboten, die sehr<br />
gut ankommen. Zu den Reitstunden<br />
gehört auch immer die<br />
Vorbereitung der Einheiten – von<br />
der Annäherung an das Pferd<br />
über das Halftern und Satteln bis<br />
hin zum Striegeln und Hufe-Auskratzen.<br />
Beim Reiten bekommen<br />
die Teilnehmenden eine Sitzschulung<br />
an der Longe. Sie lernen<br />
das Aufnehmen des Zügels, eine<br />
Grundgangart und verschiedene<br />
Hufschlagfiguren.<br />
Offener Freizeittreff<br />
Den Erfolg der ersten Projektphase<br />
können die Verantwortlichen<br />
an vielen Effekten feststellen.<br />
»Der Reitstall ist zu einem<br />
offenen Freizeittreff geworden«,<br />
berichtet Vanessa Schultz. Zwei<br />
Teilnehmer seien mittlerweile so<br />
gut und engagiert dabei, dass<br />
sie eine Reitbeteiligung an einem<br />
Therapiepferd übernehmen<br />
konnten. Eine psychisch erkrankte<br />
Frau komme regelmäßig zum<br />
Pferdeführen, und sie bereite die<br />
Tiere für die Therapiestunden vor.<br />
Im Oktober 2011 haben einige<br />
Teilnehmer an einer Reitabzei-<br />
Ein starkes Team: Sebastian Meinert<br />
und »Ronaldo«.<br />
chen-Prüfung teilgenommen.<br />
»Alle haben bestanden«, so<br />
Vanessa Schultz.<br />
Für Menschen, die sich nicht auf<br />
ein Pferd trauen oder zu schwer<br />
sind, werden im Rahmen des<br />
Projekts Kutschfahrten angeboten.<br />
Die meisten Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer kommen aus den<br />
Werkstätten für behinderte Menschen<br />
oder aus dem Tagesförderverbund<br />
60Plus.<br />
– Gunnar Kreutner –<br />
Für Menschen, die sich nicht auf ein Pferd trauen, werden Kutschfahrten angeboten.<br />
17
Themenwoche »Demenz« im Haus Elim<br />
Ein warmer Bilderteppich gegen die Angst<br />
Die Graffiti-Künstler Frederik Brockmeyer (l.) und Dennis Kelle zauberten eine Oase an<br />
die vormals kahle Außenwand.<br />
»Es kommt nicht darauf an, was wir erreichen, sondern wen«,<br />
ist Sophie Rosentreter überzeugt. Die Filmemacherin und ehemalige<br />
MTV-Moderatorin hat die Auswirkungen einer demenziellen<br />
Erkrankung in ihrer eigenen Familie erlebt, nachdem bei<br />
ihrer Großmutter Alzheimer diagnostiziert worden war. Während<br />
der Themenwoche »Demenz«, die Ende Oktober im Haus<br />
Elim in Bielefeld-Eckardtsheim stattfand, stellte sie ihr Projekt<br />
»Ilses weite Welt« vor.<br />
Seit drei Jahren beschäftigt sich<br />
Sophie Rosentreter damit, Brücken<br />
zu demenzkranken Menschen<br />
zu schlagen, die aufgrund<br />
ihrer Erkrankung nur schwer zu<br />
erreichen sind. So wie ihre Großmutter<br />
Ilse. Die sei »komisch<br />
geworden«, fasst die 36-Jährige<br />
ihren ersten Eindruck von der<br />
wesensverändernden Krankheit<br />
zusammen, die nicht nur ihre<br />
Großmutter, sondern auch ihre<br />
zuhause pflegende Familie bis<br />
an die Grenzen der Belastbarkeit<br />
führen sollte. »Das Schlimmste«,<br />
erinnert sie sich, »war die Hilflosigkeit<br />
und unsere Überforderung.«<br />
Anschaulich schilderte Sophie<br />
Rosentreter ihre Erlebnisse<br />
18<br />
der sieben Jahre, in denen die<br />
Erkrankung der Großmutter das<br />
Familienleben bestimmte. Erst<br />
als alle Möglichkeiten ausgeschöpft<br />
waren, entschloss sich<br />
die Familie zu einer Unterbringung<br />
in einem Seniorenheim.<br />
»Viel zu spät«, wie sie rückblickend<br />
feststellte. Doch diese persönlichen<br />
Erfahrungen führten<br />
dazu, dass Sophie Rosentreter zu<br />
ihrer »eigenen Berufung« fand.<br />
Denn bei ihren Besuchen konnte<br />
sie beobachten, dass an Demenz<br />
erkrankte Menschen viel Zeit vor<br />
dem Fernseher verbringen. Dies<br />
sei grundsätzlich nichts Schlechtes,<br />
so die Demenz-Expertin,<br />
doch oftmals machten die rasanten<br />
Bildfolgen, die Lautstärkewechsel<br />
zwischen Beiträgen und<br />
Fotos: Schulz<br />
Werbung oder erschreckende<br />
Nachrichtenbilder den Menschen<br />
Angst. Deshalb begann sie, Filme<br />
zu machen, die den speziellen<br />
Bedürfnissen Demenzkranker<br />
gerecht werden. Darin geht es<br />
etwa um einen Besuch im Tierpark,<br />
gemeinschaftliches Singen<br />
oder Hunde – ansprechende und<br />
positiv besetzte Themen also, die<br />
von den Heimbewohnern, so die<br />
Filmemacherin, als »warmer Bilderteppich«<br />
empfunden würden.<br />
Möbel aus Knetgummi<br />
Der Auftritt von Sophie Rosentreter<br />
im Haus Elim markierte<br />
den Endpunkt der Themenwoche.<br />
Zu ihr gehörten auch ein<br />
Fachvortrag von Rüdiger Noelle,<br />
Dozent der Fachhochschule der<br />
Diakonie, eine von der Alzheimer<br />
Gesellschaft Bielefeld organisierte<br />
Lesung sowie mehrere<br />
Kunstaktionen. Deren Ergebnisse<br />
konnten im Erdgeschoss der<br />
Altenhilfe-Einrichtung bewundert<br />
werden. Frauen und Männer<br />
aus dem geschlossenen Bereich<br />
für ältere Menschen mit fortgeschrittener<br />
Demenz stellten ihr<br />
Lieblingszimmer vor. Sie hatten<br />
Elim-Bewohner Peter Dethleffsen hat<br />
sein Lieblingszimmer aus Knetgummi<br />
nachgebaut.
Ein warmer Bilderteppich …<br />
Sophie Rosentreter stellte ihr Demenzprojekt<br />
vor.<br />
es mit selbstgebastelten Miniaturmöbeln<br />
aus Knetgummi<br />
detailliert eingerichtet. So erhielt<br />
der Betrachter einen Einblick in<br />
die Lebenswelt der Künstler, in<br />
der Herd und Toilette manchmal<br />
unmittelbar nebeneinander stehen<br />
oder sich hinter einem Regal<br />
überraschenderweise ein »Bierbrunnen«<br />
verbergen kann.<br />
»Kunst-Korridor«<br />
Zwei Bilderausstellungen ergänzen<br />
den »Kunst-Korridor« im<br />
Haus Elim. Unter dem Motto<br />
»Ganz bunt« haben Bewohnerinnen<br />
und Bewohner farbenprächtige,<br />
kleinformatige Bilder<br />
mit einer Malerrolle gemalt.<br />
Daneben hängen Werke der<br />
Kinder aus der benachbarten<br />
Kita Nobea, von Eckardtsheimer<br />
Konfirmanden und Katechumenen<br />
sowie von Schülerinnen und<br />
Schülern des Hans-Ehrenberg-<br />
Gymnasiums aus Sennestadt.<br />
Sie haben Wunschvorstellungen<br />
über ihre Lebenssituation im<br />
Alter festgehalten.<br />
Lars Kozian besuchte Schülerinnen des Differenzierungskurses Diakonie im Hans-<br />
Ehrenberg-Gymnasium in Sennestadt.<br />
Da vor allem jüngere Menschen<br />
aus dem Umfeld des Hauses<br />
Elim bei der Aktionswoche für<br />
das Thema Demenz sensibilisiert<br />
werden sollten, stand auch ein<br />
Besuch des Hans-Ehrenberg-<br />
Gymnasiums in Sennestadt auf<br />
dem Programm. Hier erfuhren<br />
die Schülerinnen des Differenzierungskurses<br />
Diakonie, wie<br />
es zu einer Demenz kommen<br />
kann, wie viele Demenzkranke<br />
es heute in der Bundesrepublik<br />
gibt – über eine Million – und<br />
dass ein »Erinnerungszimmer«<br />
ein Raum ist, in dem sich ältere<br />
Menschen mit Demenz wohl<br />
fühlen, weil er im Stil vergangener<br />
Jahrzehnte eingerichtet ist.<br />
Im Gegenzug berichteten die<br />
Schülerinnen Elim-Einrichtungsleiter<br />
Lars Kozian und den Studentinnen<br />
der Fachhochschule<br />
der Diakonie, die den Unterricht<br />
gemeinsam durchgeführt hatten,<br />
welche Berührungspunkte sie in<br />
ihrem Leben mit der Erkrankung<br />
haben. »Als Opa anrief, merkten<br />
wir gleich, dass irgendwas nicht<br />
stimmt«, erzählte eine Schülerin.<br />
»Dann hat er erzählt, dass Oma<br />
in der Küche kocht. Dabei ist die<br />
doch schon ganz lange tot!« Solche<br />
Halluzinationen, erfuhren die<br />
Jugendlichen von den Experten,<br />
seien nicht ungewöhnlich bei<br />
demenzkranken Menschen.<br />
Oase mit Zebra<br />
Neben Eindrücken, Ideen und<br />
Erkenntnissen bleibt von der<br />
Demenzwoche auch ein buntes<br />
Andenken erhalten: Direkt neben<br />
dem Haupteingang haben zwei<br />
Bielefelder Sprayer ein großes<br />
Graffiti an die Wand gezaubert.<br />
Es zeigt eine »Oase« – die deutsche<br />
Übersetzung von »Elim« –<br />
und ein riesiges Zebra, das kopfüber,<br />
aber trotzdem entspannt<br />
an einem Ast baumelt.<br />
– Robert Burg –<br />
19
Die Freude war groß bei der<br />
Einweihung der neuen, zweiten<br />
Sarepta-Kapelle in <strong>Bethel</strong> am<br />
17. Dezember 1912. Die erste<br />
Kapelle des Diakonissenmutterhauses<br />
Sarepta befand sich über<br />
dem Haupteingang des 1874<br />
im neugotischen Stil erbauten<br />
Mutterhauses und bildete dessen<br />
Mittelpunkt. Sie war das erste<br />
Gotteshaus und bis zum Bau der<br />
Zionskirche 1884 auch der einzige<br />
gottesdienstliche Raum in<br />
<strong>Bethel</strong>. Die zahlenmäßig wachsende<br />
Schwesternschaft und die<br />
Raumnot erforderten eine Erweiterung<br />
des Sarepta-Baus. Die<br />
neue Kapelle baute man 1912<br />
an den rechten nördlichen Flügel<br />
an, zusammen mit einem Festsaal.<br />
Der dreiteilige Festsaal, der<br />
durch Rollwände abgeteilt werden<br />
konnte, lag im Erdgeschoss.<br />
Ein Drittel des Raumes wurde<br />
als täglicher Speisesaal für die in<br />
<strong>Bethel</strong> beschäftigten Schwestern<br />
genutzt; darüber befand sich<br />
die Kapelle. Durch eine massive<br />
20<br />
<strong>Bethel</strong> damals 100 Jahre Sarepta-Kapelle<br />
»Nun hat das Mutterhaus seine Kapelle wieder, die es siebeneinhalb Monate entbehren mußte.<br />
Ein Mutterhaus ohne Kapelle ist nicht denkbar; fehlt dann doch der Mittelpunkt des Hauses, die<br />
Stätte, wo die Schwestern die schönste Gemeinschaft pflegen, die Gemeinschaft des Worts und<br />
des Sakraments, die Brunnenstube, aus der sie Erquickung und Kraft für ihren Dienst schöpfen.<br />
Und welch schöne Kapelle!«<br />
Brücke über die Straße schaffte<br />
man einen weiteren Zugang vom<br />
Kinderheim, dem heutigen Lydiaheim,<br />
zur Kapelle, die so von den<br />
schwachen Kranken und alten<br />
Diakonissen ohne Treppensteigen<br />
erreicht werden konnte.<br />
Einen besonderen Schmuck im<br />
Chorraum bildeten die Glasmalereien,<br />
die sich an den Längswänden<br />
des Gotteshauses rechts und<br />
links wie eine Gemäldegalerie<br />
hinzogen. Dort war Jesus unter<br />
anderem zu sehen, wie er den<br />
zwölf Jüngern die Füße wäscht<br />
oder im Hause der Martha und<br />
Maria die Worte spricht: »Martha,<br />
Martha, du hast viel Sorge<br />
und Mühe…«, symbolisch für die<br />
unermüdliche und harte Arbeit<br />
der Schwestern.<br />
Zur Einweihung der Kapelle<br />
erschienen nicht nur aus <strong>Bethel</strong><br />
und Eckardtsheim, sondern aus<br />
Stadt und Land rund 500 Gäste.<br />
Der Architekt Karl Siebold über-<br />
gab dem Superintendenten D.<br />
Zoellner die Schlüssel des neuen<br />
Gotteshauses mit den Worten:<br />
»Wer seinem Nächsten in Wahrheit<br />
dienen kann, der kann<br />
etwas sehr großes. Dieses Haus<br />
ist gebaut, um das Dienen zu lernen.<br />
Durch den Schmuck an den<br />
Wänden und Fenstern haben<br />
wir darzustellen versucht, wie<br />
man das Dienen lernen kann.<br />
Möchten alle, die durch die sich<br />
jetzt öffnenden Türen aus- und<br />
eingehen, etwas erfahren und<br />
darstellen von der Herrlichkeit<br />
des Dienstes unseres Herrn und<br />
Heilandes Jesu Christi«.<br />
Die Kapelle wird seit Längerem<br />
nicht mehr von der Sarepta-<br />
Schwesternschaft genutzt. Die<br />
Bielefelder »Evangelium-Christen-Baptisten<br />
Gemeinde« feiert<br />
dort heute mehrfach in der<br />
Woche ihre Gottesdienste.<br />
– Gabriele Göckel –<br />
Foto: Sarepta-Archiv
<strong>RING</strong>-Magazin<br />
Epilepsie-Kolloquium<br />
»Visionen der epileptologischen<br />
Forschung« stellt Prof. Dr. Christian<br />
Elger von der Universitätsklinik<br />
Bonn am 19. Dezember<br />
im Berlin-Brandenburger Epilepsie-Kolloquium<br />
vor. Die Fachveranstaltung<br />
mit Vortrag und<br />
anschließender Diskussion findet<br />
von 17.30 bis 19 Uhr in der<br />
Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstraße<br />
8 in Berlin, statt.<br />
Organisiert wird sie von dem<br />
<strong>Bethel</strong>er Epilepsie-Zentrum Berlin-Brandenburg,<br />
der Klinik für<br />
Neurologie am Vivantes Humboldt-Klinikum<br />
und der Klinik<br />
für Neurologie der Charité.<br />
Lehr-DVD »Sucht«<br />
Der Community Reinforcement<br />
Approach (CRA) ist eines der<br />
anerkanntesten Therapieverfahren<br />
in der Suchtbehandlung<br />
weltweit. Das amerikanische<br />
Konzept wurde 2007 von der<br />
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
<strong>Bethel</strong> eingeführt. Eine<br />
Arbeitsgruppe um den <strong>Bethel</strong>er<br />
Suchtexperten Dr. Martin Reker<br />
übersetzte das 1995 in den USA<br />
veröffentlichte Handbuch des<br />
Wissenschaftler-Ehepaars Prof.<br />
Dr. Robert J. Meyers und Prof. Dr.<br />
Jane Ellen Smith ins Deutsche.<br />
Inzwischen wird das Konzept von<br />
<strong>Bethel</strong> aus mit großem Erfolg<br />
durch Vorträge und Schulungen<br />
im deutschsprachigen Raum verbreitet.<br />
Neben dem Handbuch<br />
gibt es jetzt auch eine DVD-Produktion,<br />
in der in Rollenspielen<br />
die wichtigsten Arbeitsinstrumente<br />
des CRA vorgestellt werden.<br />
Die Lehr-DVDs wurden in<br />
der <strong>Bethel</strong>er Klinik für Psychiatrie<br />
und Psychotherapie entwickelt<br />
und sind unter dem Titel »CRApraktizieren«<br />
im Buchhandel<br />
erhältlich.<br />
Die richtige Körperhaltung beim Heben pflegebedürftiger Menschen<br />
trainierten Absolventinnen und Absolventen des <strong>Bethel</strong>jahrs in den<br />
Herbstferien im Berufskolleg <strong>Bethel</strong>. Der Kurs fand im Rahmen der<br />
beiden Berufsbildungstage des Freiwilligen Sozialen Jahrs statt. Bildungswege<br />
waren in den zahlreichen Kursen ebenso ein Thema wie<br />
Einstellungstests, Bewerbungsschreiben und das persönliche Auftreten.<br />
Ein großer Bereich war Fachthemen gewidmet, wie Psychiatrie, Autismus<br />
und Kindeswohlgefährdung. Zurzeit nehmen 449 junge Menschen<br />
am <strong>Bethel</strong>jahr teil.<br />
Die weltweit ersten Doktoren der Diakoniewissenschaft sind<br />
Diplom-Psychologe Joerg Schneider (2. v. l.) aus Esslingen in Baden-<br />
Württemberg und Pfarrer Burkhard Meyer-Najda (3. v. l.) aus Uchte<br />
in Niedersachsen. Seit 2008 waren sie nebenberuflich Doktoranden<br />
am Institut für Diakoniewissenschaft und DiakonieManagement der<br />
Kirchlichen Hochschule Wuppertal/<strong>Bethel</strong>. Dr. diac. Joerg Schneider<br />
promovierte mit einer Studie zur Qualifikation diakonischer Führungskräfte,<br />
Dr. diac. Burkhard Meyer-Najda mit einer Dissertation über die<br />
Unternehmensaufsicht in Einrichtungen der Diakonie. Die Promotionsurkunden<br />
wurden im November während des 9. Forums Diakoniewissenschaft<br />
in Bielefeld-<strong>Bethel</strong> verliehen. Glückwünsche gab es von<br />
(v. l.) Institutsdirektor Prof. Dr. Udo Krolzik, Prof. Dr. Martin Büscher<br />
und Prof. Dr. Matthias Benad.<br />
21<br />
Foto: Schulz<br />
Foto: Kröger
22<br />
<strong>RING</strong>-Magazin<br />
Die Diakoniestiftung Lazarus in Berlin gehört seit Anfang Oktober<br />
zu <strong>Bethel</strong>. Anlässlich der Zusammenführung fand jetzt unter dem<br />
Motto »Gemeinsam unterwegs …« eine Festveranstaltung im Lazarus-<br />
Haus statt. Daran nahmen teil (v. l.) Pfarrer Reinhard Stawinski, Vorstand<br />
der Lazarus-Stiftung, Pastor Dr. Johannes Feldmann, <strong>Bethel</strong>-Vorstand<br />
und vorsitzender Geschäftsführer der Hoffnungstaler Stiftung<br />
Lobetal, <strong>Bethel</strong>s Vorstandsvorsitzender Pastor Ulrich Pohl, Schwester<br />
Sophie Herrmann, Vertreterin der Lazarus-Diakonissen und langjähriges<br />
Mitglied des Lazarus-Kuratoriums, der Kuratoriumsvorsitzende<br />
Jens Fischer, Landeskirchenrätin Susanne Kahl-Passoth, Direktorin<br />
des Diakonischen Werks Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz,<br />
<strong>Bethel</strong>-Vorstand Dr. Rainer Norden und Martin Wulf, Lazarus-Vorstand<br />
und Geschäftsführer Lobetals. Der neue <strong>Bethel</strong>er Bereich wurde der<br />
Hoffnungstaler Stiftung Lobetal angeschlossen. Lazarus und Lobetal<br />
hatten bereits seit 2009 eng zusammengearbeitet.<br />
Kirchenmusik und Klassik-Konzert<br />
Lichterkirche – Musikalische<br />
Einstimmung auf den Advent<br />
mit Chören der Zionsgemeinde;<br />
Zionskirche, 1. Dezember,<br />
16 Uhr<br />
Klassik um 3: Benefizkonzert<br />
der Bielefelder Philharmoniker<br />
unter der Leitung von Alexander<br />
Kalajdzic mit Werken von<br />
Grieg und Mozart; Assapheum,<br />
2. Dezember, 15 Uhr<br />
Adventskonzert des Kinderchors<br />
<strong>Bethel</strong> unter der Leitung<br />
von Nele Lunkenheimer und<br />
Nina-Sophie Siekmann; Assapheum,<br />
7. Dezember, 17 Uhr<br />
Adventskonzert des großen<br />
Chors der Posaunenmission<br />
<strong>Bethel</strong> unter der Leitung von<br />
Joachim von Haebler; Zionskirche,<br />
15. Dezember, 17 Uhr<br />
Musikalischer Gottesdienst zur<br />
EKD-Aktion »Gottesklang –<br />
Jahr der Kirchenmusik 2012«<br />
mit den Chören der Kantorei<br />
<strong>Bethel</strong> unter der Leitung von<br />
Christof Pülsch; Zionskirche,<br />
16. Dezember, 10 Uhr<br />
Weihnachtsoratorium: Johann<br />
Sebastian Bach (Kantaten<br />
I-III+IV); mit Michaela Ataalla<br />
(Sopran), Petra von Laer (Alt),<br />
Niels Giebelhausen (Tenor),<br />
Andreas Jören (Bass) und der<br />
Zionskantorei <strong>Bethel</strong> (Kartenvorverkauf:<br />
Zionskirche, montags<br />
bis freitags 10–12 Uhr)<br />
Foto: Reimann<br />
Weihnachten damals<br />
Historische Fotos, Postkarten,<br />
Plakate und Kalender zum Thema<br />
»Weihnachten« zeigt das<br />
Hauptarchiv <strong>Bethel</strong> ab dem 7.<br />
Dezember in der Ausstellung<br />
»Weihnachten damals«. Zu<br />
sehen sind auch handschriftliche<br />
Briefe von Friedrich von Bodelschwingh,<br />
Texte von Kinderpredigten<br />
und Lieder von Bewohnern,<br />
Diakonissen und Diakonen.<br />
Die Dokumente des Hauptarchivs<br />
belegen, wie sich die Einrichtungen<br />
mit Weihnachten auseinandersetzten<br />
und welch hohen<br />
Stellenwert das Fest in <strong>Bethel</strong><br />
hat. Auch über die Geschichte<br />
des »Weihnachtshäuschens« der<br />
Brockensammlung wird informiert.<br />
Die Ausstellung im Hauptarchiv,<br />
<strong>Bethel</strong>platz 2 in Bielefeld,<br />
ist bis zum 4. Januar montags bis<br />
freitags von 9 bis 16 Uhr sowie<br />
während des Gadderbaumer<br />
Weihnachtsmarktes (7. bis 9.<br />
September) geöffnet.<br />
Diakonisse werden<br />
Für die Einsegnung in das Amt<br />
der Diakonisse ist die Weiterbildung<br />
zur Diakonisse Voraussetzung.<br />
Sie ermöglicht umfassende<br />
Einblicke in Theologie und Diakonik,<br />
erweitert die diakonischen<br />
Kompetenzen der Teilnehmerinnen<br />
und bietet Gelegenheit, die<br />
Sarepta Schwesternschaft als<br />
Glaubens-, Lebens- und Dienstgemeinschaft<br />
kennen zu lernen.<br />
Vorausgesetzt wird der Besuch<br />
des »Basiskurses Diakonie«, der<br />
auch parallel zur Weiterbildung<br />
erfolgen kann.<br />
Die Weiterbildung beginnt im<br />
Februar 2013. Sie dauert drei<br />
Jahre und umfasst pro Jahr drei<br />
Studienwochen in einer festen<br />
Kursgruppe. Dazu kommen jährlich<br />
drei Tagestreffen in regionalen<br />
Kleingruppen.Weitere Informationen<br />
gibt es unter E-Mail<br />
jutta.beldermann@bethel.de.
<strong>RING</strong>-Magazin<br />
Menschen, die in Bielefeld seit 25 und mehr Jahren von <strong>Bethel</strong> stationär oder ambulant unterstützt werden,<br />
feierten Anfang November ein rundes »<strong>Bethel</strong>-Jubiläum« im Assapheum. Von den 94 Jubilarinnen und<br />
Jubilaren in diesem Jahr folgten 84 der Einladung zu einem gemeinsamen Kaffeetrinken. Bereits seit 75 Jahren<br />
lebt Renate Müller aus dem Haus Jabbok in <strong>Bethel</strong>. Ihr 70-jähriges Jubiläum feierten Winfried Siemsen,<br />
Günther Schepper, Günter Bremer und Lieselotte Ettling aus den Häusern Bethabara, Emmaus und Siloah.<br />
Der festliche Nachmittag wurde musikalisch vom Posaunenchor <strong>Bethel</strong> begleitet. Bärbel Bitter, Leiterin der<br />
Historischen Sammlung, gab einen Rückblick auf die <strong>Bethel</strong>-Geschichte.<br />
Ausbildung zum Coach<br />
Ab Februar 2013 bietet Bildung<br />
& Beratung <strong>Bethel</strong> die »Ausbildung<br />
zum Coach« an. Es<br />
sind noch Plätze frei. Coaching<br />
ist Begleitung, Reflexion und<br />
Unterstützung im beruflichen<br />
Alltag durch eine darin erfahrene<br />
Beratungsfachkraft. In der<br />
Zielsetzung der Ausbildung ist<br />
Coaching ein professionelles<br />
Begleitangebot zur Stabilisierung<br />
und Qualifizierung beruflichen<br />
Handelns in kirchlichen und<br />
sozial-diakonischen Systemen.<br />
Die Ausbildung startet am 11.<br />
Februar und umfasst 27 Weiterbildungstage<br />
in rund 1,5 Jahren.<br />
Weitere Informationen gibt es im<br />
Internet unter www.bbb-bethel.de<br />
oder direkt bei Bildung & Beratung<br />
<strong>Bethel</strong>, Tel. 0521 144-5139.<br />
Diakonie im Dialog<br />
Aktuelle Forschungsprojekte an<br />
der Fachhochschule der Diakonie<br />
stehen im Mittelpunkt der<br />
Gesprächsreihe »Diakonie im<br />
Dialog« im Haus Nazareth in<br />
Bielefeld-<strong>Bethel</strong>. Am 13. Dezember<br />
von 18.30 bis 20.30 Uhr führen<br />
Prof. Dr. Michael Schulz und<br />
Dr. Angelika Filius in das Thema<br />
»Recovery – Psychiatrie anders<br />
denken« ein. Im Anschluss sind<br />
die Gäste zu einem »regen, kritischen<br />
und kontroversen Austausch«<br />
eingeladen.<br />
Die Reihe richtet sich an Leitungsverantwortliche,<br />
Mitarbeitende,<br />
Lehrende und Studierende und<br />
gibt ihnen die Möglichkeit zu<br />
einem interdisziplinären Austausch.<br />
Die Veranstaltung findet<br />
im Nazarethweg 7 statt. Der<br />
Eintritt ist frei, eine Anmeldung<br />
nicht erforderlich.<br />
Geistliche Reden<br />
Der Text aus dem 4. Jahrhundert<br />
»Leben auf Erden in Erwartung<br />
des Himmels« von Johannes<br />
Chrysostomos ist das nächste<br />
Thema in der Reihe »Geistliche<br />
Reden aus zwei Jahrtausenden«.<br />
Pastor Hans Schmidt von der<br />
Fachhochschule der Diakonie<br />
stellt den Text aus der Geschichte<br />
des Christentums am 14. Dezember<br />
ab 17 Uhr in der Zionskirche<br />
in Bielefeld-<strong>Bethel</strong> vor. In seinem<br />
30-minütigen Vortrag gibt er<br />
eine historische und inhaltliche<br />
Einführung. Anschließend ist<br />
Gelegenheit zum Gespräch. Initiatoren<br />
der Reihe, die zum ersten<br />
Mal im vergangenen Winter<br />
stattfand, sind Pastor Schmidt,<br />
der <strong>Bethel</strong>er Gemeindepfarrer<br />
Hans-Peter Melzer und Dr. Ulf<br />
Karwelies von der Klinik für<br />
Psychiatrie und Psychotherapie<br />
<strong>Bethel</strong>. Der Eintritt ist frei.<br />
23<br />
Foto: Schulz
24<br />
<strong>RING</strong>-Magazin<br />
Wie sieht der Alltag in einem Alten- und Pflegeheim aus, welche<br />
Aufgaben erledigen die Mitarbeitenden, was für ein Bild haben Schülerinnen<br />
und Schüler von der Altenpflege, und welche Ideen haben sie<br />
für die Zukunft des Arbeitsfeldes? Im Projekt »Jugend denkt Zukunft«<br />
befassten sich jetzt in Hannover-Döhren Schülerinnen und Schüler der<br />
Dietrich-Bonhoeffer-Realschule gemeinsam mit den Mitarbeitenden<br />
des <strong>Bethel</strong>er Wichernstifts eine Woche lang mit dem Thema. Das<br />
bundesweite Projekt, das von der Bundesagentur für Arbeit gefördert<br />
wird, richtet sich an Schulen der Sekundarstufe I und II. Schülerinnen<br />
und Schüler entwickeln in Zusammenarbeit mit Unternehmen Konzepte<br />
für die Welt von morgen. »Wir waren sofort von der Idee begeistert,<br />
an dem Projekt teilzunehmen«, so Sabrina Umlandt-Korsch,<br />
Leiterin des Wichernstifts. »Für viele Jugendliche war es das erste Mal,<br />
dass sie sich mit dem Thema ›Altenhilfe‹ näher befasst und sich ein<br />
eigenes Bild von dem Beruf gemacht haben.«<br />
Weihnachtsorchester<br />
Im Familiengottesdienst am<br />
Heiligen Abend um 16 Uhr im<br />
Assapheum in Bielefeld-<strong>Bethel</strong><br />
spielt wieder das »<strong>Bethel</strong>er<br />
Weihnachtsorchester«. Für Streicher,<br />
Holzbläser und Blockflötenspieler<br />
aller Altersklassen, die<br />
mitmachen wollen, gibt es eine<br />
Verständigungsprobe am 15.<br />
Dezember ab 14 Uhr im Assapheum.<br />
Die Generalprobe mit<br />
Chor und Krippenspielkindern<br />
findet am 22. Dezember<br />
ab 13.30 Uhr statt.<br />
Anmeldung und Noten: Magdalene<br />
Lindemann, Tel. 144-2426<br />
VEM-Jahresprogramm<br />
Die Vereinte Evangelische Mission<br />
hat ihr Seminarprogramm für<br />
2013 veröffentlicht. Es gibt Bildungsangebote<br />
in den Bereichen<br />
»Internationale ökumenische<br />
Partnerschaften«, »Qualifizierungen<br />
für Haupt- und Ehrenamtliche«,<br />
»Diakonie«, »Verantwortlich<br />
leben« und »Theologie,<br />
Spiritualität und Dialog«. Das<br />
Programm ist im Zentrum für<br />
Mission und Diakonie in Bie lefeld-<strong>Bethel</strong><br />
erhältlich unter<br />
Tel. 0521 144-3298 oder E-Mail<br />
cmd@vemission.org).<br />
Foto: Semper<br />
Lohnsteuer-Freibeträge<br />
Bis zum 31. Dezember 2013<br />
sind alle Arbeitgeber gesetzlich<br />
verpflichtet, das Verfahren der<br />
»Elektronischen LohnSteuer-<br />
AbzugsMerkmale« (ELStAM)<br />
anzuwenden. Zu diesen Merkmalen<br />
gehören unter anderem<br />
die Steuer klasse und Freibeträge.<br />
Das Dienstleistungszentrum<br />
Personalabrechnung wird voraussichtlich<br />
Mitte 2013 auf das<br />
neue elektronische Verfahren<br />
umstellen.<br />
Solange der Arbeitgeber das<br />
ELStAM-Verfahren noch nicht<br />
eingeführt hat, sind für den<br />
Lohnabzug die in der Lohnsteuerkarte<br />
2010 oder in den Ersatzbescheinigungen<br />
enthaltenen<br />
Steuer merkmale maßgebend.<br />
Mit der Umstellung müssen<br />
die bisher in der Übergangszeit<br />
2011/12 automatisch übertragenen<br />
Freibeträge für den<br />
Lohnsteuerabzug neu beantragt<br />
werden. Der Antrag muss vor der<br />
Umstellung auf die elektronische<br />
Lohnsteuerkarte erfolgen. Eine<br />
verspätete Antragstellung kann<br />
sich negativ auf den Nettolohn<br />
auswirken. Die Beantragung ist<br />
beim zuständigen Finanzamt<br />
schon jetzt möglich.<br />
Pauschbeträge für behinderte<br />
Menschen und Hinterbliebene,<br />
die bereits über das Jahr 2012<br />
hinaus gewährt wurden, behalten<br />
weiterhin ihre Gültigkeit.<br />
Um lange Wartezeiten zu vermeiden,<br />
bietet es sich an, den<br />
Antrag auf Lohnsteuerermäßigung<br />
2013 aus dem Internet<br />
herunterzuladen (https://www.<br />
formulare-bfinv.de) und auf<br />
dem Postweg an das zuständige<br />
Finanzamt zu schicken.<br />
Weitere Informationen gibt es<br />
unter www.elster.de.
<strong>RING</strong>-Magazin<br />
Weihnachtsmarkt<br />
Kunst und Kultur, viel Kommunikation,<br />
der karitative Gedanke,<br />
eine festlich ausgeleuchtete<br />
Eckardtskirche samt Parkanlage –<br />
das macht den besonderen<br />
Charakter des Eckardtsheimer<br />
Weihnachtsmarktes in Bielefeld<br />
aus. Vom 7. bis 9. Dezember<br />
werden sich wieder 80 Häuschen<br />
und Stände um die Kirchwiese<br />
am Paracelsusweg reihen. Die<br />
Eckardtskirche lädt zu Wandelkonzerten<br />
ein:<br />
Freitag: 17 Uhr, Funky Fish &<br />
the Skangeroos; 19 Uhr,<br />
Blechbläserensemble Zion<br />
Samstag: 14.30 Uhr, Musik<br />
zum Advent; 17 Uhr, Gospel-<br />
Chor Sennestadt; 19 Uhr,<br />
Happy HES-mas Singers<br />
Sonntag: 15 Uhr, »Bi-Cussion«<br />
– Marimbaphon und mehr; 17<br />
Uhr, Voces Westfalicae; 19 Uhr,<br />
Musik für Saxophon und Klavier<br />
Die Öffnungszeiten sind am Freitag<br />
von 16 bis 20 Uhr, am Samstag<br />
und Sonntag jeweils von<br />
14 bis 20 Uhr.<br />
Neue Schmiede<br />
Zirkus Karibu: »Alles Mögliche«<br />
(Karten nur in der Neuen<br />
Schmiede), 2. Dezember,<br />
16 Uhr<br />
Tina Teubner und Ben Süverkrüp:<br />
»Stille Nacht bis es<br />
kracht«, 7. Dezember, 20 Uhr<br />
Kultur Brunch mit Irina Shilina<br />
& Magdalena Walesch: Musik<br />
für Cymbal & Harfe, 9. Dezember,<br />
11 Uhr (Verbindliche<br />
Anmeldung unter Tel. 0521<br />
144-3003)<br />
Celtic Folk-Konzert mit Nadia<br />
Birkenstock: »Winter Tales« –<br />
Keltische Harfe & Gesang, 14.<br />
Dezember, 20 Uhr<br />
Silvester-Party (Karten nur in<br />
der Neuen Schmiede), 31.<br />
Dezember, 20 Uhr<br />
Clownbesuche in Kinderkliniken, Senioren- und Pflegeheimen<br />
bietet seit zehn Jahren der Verein Dr. Clown an. Das Jubiläum feierten<br />
in der Theaterwerkstatt in Bielefeld-<strong>Bethel</strong> (v. l.) Dirk Wittke, Elise Huwendiek,<br />
Andreas Bentrup, Pika Schauf, Ines Bollmeyer, Daniel Scholz,<br />
Katja Kemnade, Situ Schimanski und Kirsten Bohle. Schauspieler und<br />
Theaterpädagogen des Vereins sind seit Ende 2002 wöchentlich auf<br />
den Kinderstationen des Ev. Krankenhauses Bielefeld zu Gast und<br />
bringen dort die kleinen Patienten zum Lachen. Seit 2005 besuchen<br />
sie auch einmal im Monat die Kinderepilepsieklinik Kidron und seit<br />
2007 alle 14 Tage die Palliativstation des Ev. Krankenhauses Bielefeld<br />
am Standort Johannesstift.<br />
Das Projekt »ePersonal« ist gestartet: Am 14. November trafen sich<br />
die Projektbeteiligten zum Auftakt in Bielefeld-<strong>Bethel</strong> im Mehrzweckraum<br />
der Klinik Mara. Ihr Ziel ist es, die <strong>Bethel</strong>er Personalwirtschaft<br />
zu modernisieren. In Zusammenarbeit mit SAP Deutschland wird eine<br />
neue Software eingeführt, die die elektronische Bearbeitung von personalwirtschaftlichen<br />
Vorgängen ermöglicht. Wichtige Neuerungen<br />
werden die digitale Personalakte und ein zentrales Bewerbermanagement<br />
sein. Das Projektsteuerungsgremium (v. l.) mit den <strong>Bethel</strong>-Vorständen<br />
Thomas Oelkers und Dr. Günther Wienberg, Projektleiterin<br />
Heike Henke, Torsten Sicker von SAP sowie dem Vorsitzenden der Gesamtmitarbeitervertretung<br />
Roland Brehm will das Projekt bis Sommer<br />
2014 zu einem erfolgreichen Abschluss bringen.<br />
25<br />
Foto: Schulz<br />
Foto: Schulz
26<br />
<strong>RING</strong>-Magazin<br />
Zu ihrem jährlichen Spiel- und Bewegungsfest hat die Abteilung<br />
Sport und Kultur in Bielefeld-Eckardtsheim Mitte November in die<br />
Sporthalle am Semmelweisweg eingeladen. An zwei Tagen konnten<br />
Menschen aus den Einrichtungen in Eckardtsheim einen Parcours mit<br />
sechs Stationen ausprobieren und neue Eindrücke gewinnen. Zu ihnen<br />
gehörte auch Steffie Graf aus dem Haus Rehoboth, die von den Ergotherapie-Schülerinnen<br />
Ana Elena Gonzalez (l.) und Sarah Bohnenkamp<br />
begleitet wurde.<br />
Trauergruppe<br />
Für junge Erwachsene, die einen<br />
nahestehenden Menschen verloren<br />
haben, bietet das Stationäre<br />
Hospiz Haus Zuversicht in Bielefeld-<strong>Bethel</strong><br />
ab dem 10. Januar<br />
eine Trauergruppe an. Die sechs<br />
Treffen im Januar und Februar<br />
finden donnerstags von 16<br />
bis 18 Uhr statt. Anmeldung:<br />
Tel. 0521 144-6180, E-Mail:<br />
Beate.Dirkschnieder@<strong>Bethel</strong>.de.<br />
Haus der Stille<br />
»Jazz-Advent« mit Berthold<br />
Becker & Joachim Fitzon,<br />
15. Dezember, 19.30 Uhr<br />
Begegnungstage zum Jahreswechsel,<br />
29. Dezember bis<br />
2. Januar<br />
Anmeldung:<br />
Tel. 0521 144-2207<br />
Haus Salem<br />
Einen Weihnachtsmarkt für<br />
»Groß und Klein« mit Leckereien,<br />
Basar und Flohmarkt<br />
veranstaltet das Haus Salem in<br />
Bielefeld-<strong>Bethel</strong> in der Bodelschwinghstraße<br />
181 am 15.<br />
Dezember von 15 bis 18 Uhr.<br />
Um 16 Uhr kommt der Nikolaus.<br />
Am 28. Dezember lädt das<br />
Haus Salem von 15 bis 19 Uhr<br />
Erwachsene und Kinder zu einem<br />
Weihnachtstreffen ein. Nach Kaffeetrinken<br />
und Klönrunde gibt<br />
es ab 16 Uhr Geschichten und<br />
Gedichte, Singen und Musizieren<br />
rund um den Christbaum. Um<br />
17.30 Uhr stehen eine Andacht<br />
mit Pastor Dr. Bartolt Haase und<br />
anschließend ein gemeinsames<br />
Abendessen auf dem Programm.<br />
Foto: Elbracht<br />
Leserforum<br />
Gefährliche Trends<br />
Zu <strong>DER</strong> <strong>RING</strong> 11/12 Seite 6 ff.<br />
Es geht um den an sich guten<br />
Bericht über die Jahrestagung<br />
der »Deutsch-polnischen Gesellschaft«<br />
in <strong>Bethel</strong> mit dem Titel<br />
»Gibt es noch Gesunde?« – als<br />
Provokation eines Tabus gemeint.<br />
Dies Tabu wird in dem Artikel<br />
immer nur als »Psychiatrisierung«<br />
bezeichnet, was das gemeinte<br />
Tabu eher noch verkleistert. Denn<br />
das gemeinte Tabu war »der<br />
gefährliche Trend« einer grenzenlosen»Psychotherapeutisierung«<br />
aller möglichen Alltagsstörungen,<br />
was alle Referenten<br />
auch so ausgesprochen haben.<br />
Prof. Driessen hat daher auch mit<br />
Recht bekannt, dass wir die erste<br />
med. Fachgesellschaft seien, die<br />
das Tabu öffentlich ausspricht,<br />
»gefährliche Trends« ausgerechnet<br />
in der Psychotherapie, der<br />
wir die größten humanisierenden<br />
Hoffnungen in der Psychiatrie<br />
zusprechen, zu entdecken, was<br />
ein polnischer Kollege kommentierte,<br />
dass die »Dt-Poln.<br />
Ges.« schließlich auch die größte<br />
Erfahrung im Umgang mit Tabus<br />
habe. Diese <strong>Bethel</strong>er Tagung war<br />
mit Sicherheit die aufregendste<br />
seit Bestehen der Dt-Poln.Ges.<br />
Alle waren beeindruckt, wie<br />
offen-selbstkritisch wir erstmals<br />
dies Tabu diskutieren konnten.<br />
Und während wir alle noch<br />
betroffen und hilflos herumsaßen,<br />
beantwortete Günther<br />
Wienberg die Frage, was man<br />
denn da tun könne, unnachahmlich<br />
lapidar mit dem Rat: »Das<br />
regionale Budget!« Dem folgte<br />
zunächst Schweigen, weil jeder<br />
erstmal den Zusammenhang<br />
suchen musste, bis er seine verdienten<br />
Ovationen kriegte. Auch<br />
dieser Wienberg-Clou der ganzen<br />
Tagung fehlte leider in dem<br />
Bericht.<br />
Prof. Dr. Dr. Klaus Dörner,<br />
Hamburg
Aus dem Mitarbeiterkreis<br />
Geburtstag<br />
Arbeitsplatz-<br />
und Gemeinschaftsjubiläum<br />
Ruhestand<br />
Gestorben<br />
98 Jahre: Diakonisse Hanna Heitmann, Haus Abendfrieden, am 16.12. – 91 Jahre:<br />
Diakonisse Liselotte Apenbrink, Frieda-v.-Bodelschwingh-Wohnstift, am 15.12. –<br />
Diakonisse Elfriede Kracht, Haus Abendfrieden, am 24.12. – Diakonische Schwester<br />
Helene Bonke, Warburg, am 25.12.– 90 Jahre: Margarete Frisch, Herford,<br />
am 1.12. – Diakonische Schwester Ilse Wöhrmann, Enger, am 31.12.– 80 Jahre:<br />
Diakon Karl Heinz Didzoleit, Bielefeld, am 10.12. – Christel Braun, Lobetal, am<br />
24.12. – 70 Jahre: Diakonisse Renate Lassowsky, Haus Taxus, am 11.12.<br />
60 Jahre: Diakonische Schwester Elisabeth Scharf, Bielefeld, am 5.1. – 40 Jahre:<br />
Manfred Eichler, <strong>Bethel</strong>.regional, am 1.1. – 35 Jahre: Marie-Luise Braun, <strong>Bethel</strong>.<br />
regional, am 1.1. – Hugo Brechmann, <strong>Bethel</strong>.regional, am 1.1. – Helga Wanderer,<br />
<strong>Bethel</strong>.regional, am 1.1. – Jürgen Haaf, EvKB, am 15.1. – Thomas Maszurimm,<br />
<strong>Bethel</strong>.regional, am 16.1. – Ingrid Braasch, Betriebe, am 24.1. – Astrid Hoffmann,<br />
EvKB, am 26.1. – 30 Jahre: Maria-Johanna Enderle, <strong>Bethel</strong>.regional, am 1.1.<br />
– Angelika Feldhans, EvKB, am 1.1. – Anna Friesen, Betriebe, am 1.1. – Jutta<br />
Fröhling, EvKB, am 1.1. – Rafael Lippa, <strong>Bethel</strong>.regional, am 1.1. – Birgitt Metz,<br />
<strong>Bethel</strong>.regional, am 1.1. – Klaus Niedergassel, EvKB, am 1.1. – Gudrun Nikolay,<br />
<strong>Bethel</strong>.regional, am 1.1. – Heike Schmidt, EvKB, am 1.1. – Helga Vienerius, Zentraler<br />
Bereich, am 10.1. – Heidrun Rönneker, EvKB, am 14.1. – Klaus Schneider,<br />
Freistatt, am 15.1. – Klaudia Schmidt, <strong>Bethel</strong>.regional, am 16.1. – Brigitte Mielke,<br />
SB Altenhilfe, am 22.1. – Peter Schmidtke, <strong>Bethel</strong>.regional, am 26.1. – 25 Jahre:<br />
Tatijana Bartenbach, Mara, am 1.1. – Anja Ebert, EvKB, am 1.1. – Dr. Friedrich<br />
Hoepner, EvKB, am 1.1. – Ulrich Iwer, Sarepta, am 1.1. – Christian Janßen,<br />
<strong>Bethel</strong>.regional, am 1.1. – Jürgen Käller, EvKB, am 1.1. – Manuela Kuhnert,<br />
SB Altenhilfe, am 1.1. – Thomas Lindenthal, proWerk, am 1.1. – Sigrid Lorsch,<br />
EvKB, am 1.1. – Jutta Manzischke, EvKB, am 1.1. – Frank Melzer, EvKB, am 1.1. –<br />
Jürgen Moldenhauer, Freistatt, am 1.1.– Ralf Mueller, proWerk, am 1.1. – Regina<br />
Heidebrecht, Mara, am 3.1. – Marion Guder, EvKB, am 14.1. – Regina Kohl,<br />
Sarepta, am 15.1. – Waltraud Bäcker, Schulen, am 23.1. – Petra Loetzke, EvKB,<br />
am 27.1. – Karola Mühlenweg, Mara, am 31.1. – 20 Jahre: Uta Adorf, <strong>Bethel</strong>.<br />
regional, am 1.1. – Jolanta Baron-Borys, <strong>Bethel</strong>.regional, am 1.1. – Rita Barthel,<br />
Sarepta, am 1.1. – Barbara Bartsch, Zionsgemeinde, am 1.1. – Annegret Brink,<br />
EvKB, am 1.1. – Sigrid Erdbrügger, EvKB, am 1.1. – Johann Friesen, EvKB, am<br />
1.1. – Markus Kandziora, EvKB, am 1.1. – Marion Koch, <strong>Bethel</strong>.regional, am 1.1.<br />
– Cäcilia Koch, EvKB, am 1.1. – Michaela Koch-Thiele, Zentraler Bereich, am 1.1.<br />
– Frauke Lawo, <strong>Bethel</strong>.regional, am 1.1. – Gisela Mittelberg, <strong>Bethel</strong>.regional, am<br />
1.1. – Brigitte Neumann, <strong>Bethel</strong>.regional, am 1.1. – Sylvia Nickel, EvKB, am 1.1.<br />
– Maike Niebuhr, EvKB, am 1.1. – Gerhard Riechers, EvKB, am 1.1. – Sandra<br />
Sayin, EvKB, am 1.1. – Birgit Schnier, EvKB, am 1.1. – Susanne Schöffler, EvKB,<br />
am 1.1. – Ida Silitonga, Zionsgemeinde, am 1.1. – Udo Smentek, proWerk, am<br />
1.1. – Helene Willems, <strong>Bethel</strong>.regional, am 1.1. – Marion Zahlten, Zentraler<br />
Bereich, am 1.1. – Oliver Grosche, EvKB, am 4.1. – Jutta Schlüer, SB Altenhilfe,<br />
am 5.1. – Sofia Mathiae, Betriebe, am 7.1. – Anette Krenski-Vassallo, <strong>Bethel</strong>.<br />
regional, am 13.1. – Viktor Fleischhauer, Betriebe, am 15.1. – Karsten Bihlmayer,<br />
<strong>Bethel</strong>.regional, am 15.1. – Petra Rechlin, <strong>Bethel</strong>.regional, am 15.1. – Nada Spisic,<br />
<strong>Bethel</strong>.regional, am 15.1.<br />
Annette Kollmeyer, EvKB, zum 1.9. – Andrea Lang, <strong>Bethel</strong>.regional, zum 1.9.<br />
– Ema Dobric, <strong>Bethel</strong>.regional, zum 1.12. – Horst Börner, <strong>Bethel</strong>.regional, zum<br />
1.1. – Rudolf Böttcher, <strong>Bethel</strong>.regional, zum 1.1. – Sabine Günzel, proWerk, zum<br />
1.1. – Wolf Mitscherling, <strong>Bethel</strong>.regional, zum 1.1. – Hans-Gerhard Schildmann,<br />
proWerk, zum 1.1.<br />
Diakon Friedhelm Debener, Alzey, 79 Jahre, am 26.10. – Diakon Friedrich Kipp,<br />
Rickling, 98 Jahre, am 29.10. – Lieselotte Heidenreich, Bielefeld, 81 Jahre, am<br />
2.11.<br />
27
Der niedersächsische Ministerpräsident David McAllister (3. v. l.) eröffnete Anfang November die<br />
Wanderausstellung »menschlich.<strong>Bethel</strong>« in Hannover. Er wisse um die wertvolle Arbeit, die <strong>Bethel</strong> in verschiedenen<br />
Hilfefeldern leiste und wie wichtig seiner Frau, Dunja McAllister, ihr Engagement als Schirmherrin<br />
von <strong>Bethel</strong> im Norden sei, betonte David Mc Allister in seinem Grußwort. Der Landesvater wurde in<br />
der Hannoveraner Marktkirche von der <strong>Bethel</strong>-im-Norden-Geschäftsführung (v. l.) Christoph Nolting, Pastor<br />
Christian Sundermann und Luise Turowski begrüßt.<br />
Veranstaltungen<br />
bis<br />
06.12.<br />
bis<br />
25.04.<br />
bis<br />
26.04.<br />
Künstlerhaus Lydda, Bielefeld-<strong>Bethel</strong>, Maraweg 15: Ausstellung »Lydda goes Heimathirsch«<br />
(mittwochs bis freitags 15–18 Uhr, samstags 10–13 Uhr)<br />
Historische Sammlung/Zentrum für Mission und Diakonie/Zionskirche, Bielefeld-<strong>Bethel</strong>:<br />
Ausstellung »Mit Schürze und Gesangbuch – 125 Jahre Ostafrika-Mission« (Historische<br />
Sammlung, Kantensiek 9, dienstags bis donnerstags 15–17 Uhr; Zentrum für Mission und<br />
Diakonie, <strong>Bethel</strong>weg 72, montags bis freitags 8.30–12.30 Uhr, 15–18 Uhr<br />
Hannoversche Kassen, Hannover, Pelikanplatz 23: montags bis donnerstags 9–16 Uhr,<br />
freitags 9–14 Uhr, Ausstellung »Lydda-welten« (mit Verkauf)<br />
10.12. Neue Schmiede, Bielefeld-<strong>Bethel</strong>: 9–16 Uhr, Fachtag Unterstützte Kommunikation<br />
(Infos: E-Mail yvonne.strieckmann@bethel.de)<br />
12.12. Ev. Krankenhaus Bielefeld, Burgsteig 13: 18–20.15 Uhr, AINS-Forum mit Dr. Lutz Worms,<br />
Bewegungs- und Sporttherapeutischer Dienst <strong>Bethel</strong>, »Anästhesie in Entwicklungsländern –<br />
Ein Erfahrungsbericht«<br />
19.12. Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin, Schumannstraße 8: 17.30–19 Uhr, Berlin-Brandenburger<br />
Epilepsie-Kolloquium mit Prof. Dr. Christian Elger, Universitätsklinik Bonn, »Visionen der<br />
epileptolo gischen Forschung«<br />
22.12. Eckardtskirche, Bielefeld-Eckardtsheim, Paracelsusweg 6: 20 Uhr, Konzert des Ensembles<br />
23*12, Kammermusik für Blechbläser<br />
Mo – Fr 13 – 14, 18 – 19 Uhr, Sa 16 Uhr, So 10 Uhr<br />
Foto: Semper