Lichterfelde West extra APR/MAI 2017
Journal für Lichterfelde West, Botanischer Garten und Schweizer Viertel
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<strong>Lichterfelde</strong> <strong>West</strong> <strong>extra</strong> 5<br />
finanzielle Schwierigkeiten, verkaufte<br />
das Haus und wanderte<br />
nach Südwest-Afrika, heute<br />
Namibia, aus. In Swakopmund<br />
baute er unter anderem eine<br />
Bahnstation, eine Schule und<br />
diverse Wohnhäuser, die an das<br />
Emisch-Haus erinnern.<br />
In Familienbesitz<br />
seit 1900<br />
Paul Emisch, am 26. Mai 1873 als<br />
Sohn eines Tuchfabrikanten in<br />
Luckenwalde geboren, kam 1900<br />
als Bankier nach <strong>Lichterfelde</strong>.<br />
Hier kaufte er das Fachwerkhaus,<br />
baute es um und vervollständigte<br />
die Malereien. Neben Walther<br />
von der Vogelweide, Greifvögeln<br />
und zwei Engeln ließ er sein Familienwappen,<br />
das eine von<br />
seiner Tochter gehaltene Sonne<br />
zeigt, mit seinem Wahlspruch<br />
„Fürchte Gott, tue recht, scheue<br />
niemand“ malerisch gestalten.<br />
Sein Schutzpatron, der heilige<br />
Paulus, steht in einer Giebelnische<br />
zur Baseler Straße zeigend.<br />
In der Kartusche aus halb aufgerollten<br />
Blättern ist der Name Paul<br />
Emisch zu lesen, so nannten die<br />
<strong>Lichterfelde</strong>r die Stadtvilla das<br />
„Emisch-Haus“.<br />
Diverse Wahlsprüche von ihm,<br />
Paul Emisch, Namensgeber des Hauses, bei der Arbeit.<br />
die auch seine starke Persönlichkeit<br />
wiederspiegeln, zieren<br />
die Wände im und am Haus:<br />
„Hic rideo ego (Hier lache ich)“<br />
„Wem‘s nit gefallt, Mach hier nit<br />
Halt Kann maken wat hei will“<br />
„Wer Dag for Dag sien Arbeit<br />
deiht un jümmer ufn Posten<br />
steht un deiht dat froh un deiht<br />
dat gern Der mag sich ok mal<br />
ameseern.“<br />
Ein weiteres Kuriosum ist der<br />
Dachgarten des Hauses, der einst<br />
von einem verschnörkelten Zaun<br />
umgeben und mit großen Zierstrauchkübeln<br />
sowie einem Sitzplatz<br />
eine Idylle darstellte. Hier<br />
graste auch ein Ziegenbock. In<br />
der Dachspitze des Fachwerkgiebels<br />
befinden sich noch gut<br />
erhaltene Stallungen, in denen<br />
die Tochter Bärbel Kaninchen<br />
und die Ziege hielt. Heutzutage<br />
blühen auf dem Dach im Frühling<br />
selbstausgesäter Mauerpfeffer<br />
und Schnittlauch in den<br />
Komplementärfarben Gelb und<br />
Violett.<br />
Immobilien,<br />
Zigarren und mehr<br />
Außer, dass das Haus seit 1902<br />
im Familienbesitz ist, verbirgt<br />
sich hinter der Fassade eine<br />
weitere Familientradition: hier<br />
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