Titelstory: Bremer Sportlerin des Jahres Freeski-Angebote“, antwortet sie mir. „In den USA, und tatsächlich auch in China, Südkorea oder Japan, sieht es da ganz anders aus: Riesige Snowparks gibt es dort, wie im Paradies!“ Ein weiteres mögliches Problem: Freeskiing ist als Lifestyle-Sportart für Außenstehende eventuell nicht leicht zu durchschauen – man muss sich ein bisschen mehr damit auseinandersetzen, um beispielsweise die Begrifflichkeiten komplett zu verstehen. Obwohl sie bei näherer Betrachtung gar so wunderlich oder kompliziert eigentlich nicht sind. Denn wer sich sofort von der Begeisterung zu diesem Sport anstecken lässt, wird schnell lernen, was es mit einem 180, einem Cork 360, einem Ski Slide oder einem K-Fed auf sich hat und diese Tricks dann bald auch erkennen können. „Ich denke allerdings schon, dass Freeskiing eine Zukunft hat“, meint Kea. „Unser Sport ist immerhin schon seit Jahren olympisch und findet immer mehr Anhänger. Außerdem entdecken Medien uns immer mehr für sich, und wir werden häufiger für Werbespots oder Katalog- Shootings angefragt.“ Diese Zusatzjobs sind auch bitter nötig: Denn von dem Sponsorenpool des Deutschen Skiverbands profitieren ausgerechnet die Freeskier nicht. „Pro Saison kommen Kosten von etwa 20.000 Euro zusammen. Bestimmt die Hälfte müssen wir aus eigener Tasche bezahlen, wie beispielsweise die Startgelder und häufig auch Flugtickets und Unterkunft. Das hält sicherlich viele davon ab, den Sport überhaupt auszuüben. Wir müssen uns also unsere eigenen Sponsoren suchen, um unseren Sport finanzieren zu können“, erklärt sie. „Dazu gehört auch, in den sozialen Medien aktiv zu sein, Videos und Fotos von unseren Tricks zu machen und zu posten. Klar, der Verband muss auch schauen, wie mit den Sponsorengeldern umgegangen wird, und unsere Disziplin wird eben durch den Pool nicht abgedeckt. Aber wir hatten Hoffnung, dass mit den bestehenden Kontakten auch eine Zusammenarbeit mit uns angestrebt wird.“ Was nicht ist, kann allerdings noch werden: Die Situation für die Sportler soll zukünftig besser werden. Der erste Schritt in die richtige Richtung ist ein Olympia- Zuschuss für alle, die sich qualifizieren. Olympische Winterspiele <strong>2018</strong> Als erste weibliche Bremer Teilnehmerin an Olympischen Winterspielen, war natürlich der olympische Gedanke „dabei sein ist alles“, die vordergründige Freude der Nominierung. Die Bremer Ski-Fans zitterten live am TV mit, als Kea in die Startbox ging und dann nicht ihre komplette Leistung abrufen konnte. Es war trotzdem eine riesige Erfahrung. Und, nach Olympia ist vor Olympia - Peking 2022 ist fest anvisiert. Viel Erfolg Kea! 12 | Bremen Sport <strong>Magazin</strong> <strong>Mai</strong> 18
Bremen Sport <strong>Magazin</strong> April 18 | 13