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VERBRAUCHERPOLITIK<br />
das Transformationswissen, d. h. das Wissen über Gestaltungsmöglichkeiten, in den Mittelpunkt stellt. Weiterhin<br />
ist sie als transdisziplinäre Forschung konzipiert, da der gesellschafts- <strong>und</strong> wirtschaftspolitische issue<br />
nachhaltige Entwicklung sich nur interdisziplinär <strong>und</strong> partizipativ mit wissenschaftsexternen Akteuren bearbeiten<br />
lässt.<br />
Erste Ergebnisse zeigen, dass das Thema Nachhaltigkeit in dieser medialen „Verpackung“ sehr gut ankommt<br />
<strong>und</strong> dass bei der anvisierten Zielgruppe der „wenig Interessierten“ positive Einstellungen <strong>und</strong> Handlungsintentionen<br />
generiert werden können.<br />
Die Bewertung der Beiträge durch die Untersuchungsteilnehmer fiel überwiegend positiv aus. Die Clips werden<br />
meist als „glaubwürdig“, „modern“ <strong>und</strong> „gut“ wahrgenommen. Unterstrichen wird dies durch Aussagen<br />
der Probanden in den Gruppendiskussionen. Beitragsinhalte können in Erinnerungserhebungen wiedergegeben<br />
werden. Der große Bekanntheitsgrad der Sendung „Welt der W<strong>und</strong>er“ unter den Teilnehmer bestätigt die<br />
Auswahl des Teaser Mediums. Weiterhin lässt sich erkennen, dass positive emotionale Wirkungen erzielt werden<br />
können.<br />
Trotz der vielfach verbreiteten K<strong>und</strong>e vom Niedergang des Fernsehens als Leitmedium scheint dieses Massenmedium<br />
in unserer Zielgruppe nach wie vor wichtig zu sein. Die TV-Clips veranlassen viele, weitere<br />
Information <strong>und</strong> Service in „pull“-Medien aktiv zu suchen <strong>und</strong> die Themen in die interpersonelle Kommunikation<br />
– den gesellschaftlichen Diskurs – hineinzutragen (siehe dazu auch: Lehmkuhl 2006).<br />
Insgesamt konnte das Projekt zeigen, dass es durchaus gelingen kann, einer wenig interessierten Zielgruppe<br />
Nachhaltigkeitsinhalte zu vermitteln. Inwiefern dieses Wissen <strong>und</strong> die positive Anmutung dann auch handlungsrelevant<br />
werden, konnte im Rahmen dieser Untersuchung allerdings nicht ermittelt werden.<br />
Literatur<br />
Bittencourt, Irmela/ Borner, Joachim/ Heiser, Albert (Hrsg.) (2003): Nachhaltigkeit in 50 Sek<strong>und</strong>en. Kommunikation<br />
<strong>für</strong> die Zukunft. München.<br />
B<strong>und</strong>esregierung (2003): Aktionsplan Verbraucherschutz. Bericht der B<strong>und</strong>esregierung. Drucksache 323/03. Berlin.<br />
Crocker, David A./ Linden, Toby (Hrsg.) (1998): Ethics of consumption. The good life, justice, and global stewardship.<br />
Boston.<br />
Draschba, Sylke/ Heidorn, Fritz/ Zachow, Ernst (2003): Möglichkeiten zur Erhöhung des Dynamikpotenzials in<br />
Nachhaltigkeitsinitiativen. Forschungsbericht 200 17 158. Berlin.<br />
Empacher, Claudia/ Schultz, Irmgard (2001): Nachhaltige Konsumstile: Neue Erkenntnisse. In: Altner, Günter/<br />
Mettler-Meibom, Barbara/ Simonis, Udo E./ von Weizsäcker, Ernst Ulrich (Hrsg.): Jahrbuch Ökologie 2002.<br />
München, S.199–211.<br />
Hirsch-Hadorn, Gertrude/ Maier, Simone/ Wölfing Kast, Sybille (2002): Transdisziplinäre Forschung in Aktion.<br />
Optionen <strong>und</strong> Restriktionen nachhaltiger Ernährung. Zürich.<br />
Jansson, André (2002): The mediatization of consumption. Towards an analytical framework of image culture. In:<br />
Journal of Consumer Culture. Jahrgang 2002, Heft 2, S. 5–31.<br />
Kuckartz, Udo/ Schack, Korinna (2002): Umweltkommunikation gestalten. Eine Studie zu Akteuren, Rahmenbedingungen<br />
<strong>und</strong> Einflussfaktoren des Informationsgeschehens. Opladen.<br />
Kurt, Hildegard/ Wehrspaun, Michael (2001): Kultur: Der verdrängte Schwerpunkt des Nachhaltigkeits-Leitbildes.<br />
In: GAIA. Jahrgang 10, Heft 1. S. 16–25.<br />
Lass, Wiebke/ Reusswig, Fritz (2000): Strategien der Popularisierung des Leitbildes "Nachhaltige Entwicklung" aus<br />
sozialwissenschaftlicher Perspektive. Tagungsdokumentation. Band I <strong>und</strong> II. Herausgegeben von der<br />
UNESCO-Verbindungsstelle im Umweltb<strong>und</strong>esamt. Berlin.<br />
Lehmkuhl, Markus (2006): Massenmedien <strong>und</strong> interpersonale Kommunikation. Eine explorative Studie am Beispiel<br />
BSE. Konstanz: UVK<br />
Lichtl, Martin (1999): Ecotainment: Der neue Weg im Umweltmarketing. Wien.<br />
Lutz-Simon, Stefan & Häusler, Richard (2006) (Hrsg.): ParallelWelten – Jugendliche <strong>und</strong> Umweltbildung. München:<br />
oekom Verlag.<br />
Reisch, Lucia A. / Røpke, Inge (Hrsg.) (2004): The ecological economics of consumption. Edward Elgar Series<br />
Current Issues in Ecological Economics. Cheltenham, UK: Edward Elgar<br />
Reisch, Lucia A./ Scherhorn, Gerhard (2005): Kauf- <strong>und</strong> Konsumverhalten. In: Frey, Dieter/ Hoyos, Carl Graf/ von<br />
Rosenstiel, Lutz (Hrsg.): Handbuch Wirtschaftspsychologie, Band II der ”Angewandten Psychologie“.<br />
Weinheim (im Druck).<br />
Schack, Korinna (2003): Umweltkommunikation als Theorielandschaft. Eine qualitative Studie der Gr<strong>und</strong>orientierungen,<br />
Differenzen <strong>und</strong> Theoriebezüge der Umweltkommunikation. München.<br />
Schrader, Ulf/ Hansen, Ursula (Hrsg.) (2001): Nachhaltiger Konsum. Forschung <strong>und</strong> Praxis im Dialog. Frankfurt a. M.<br />
Schwender, Clemens (2001): Medien <strong>und</strong> Emotionen: Evolutionspsychologische Bausteine einer Medientheorie.<br />
Wiesbaden.<br />
Umweltb<strong>und</strong>esamt (UBA) (1998): Nachhaltiges Deutschland. Wege zu einer dauerhaft umweltgerechten Entwicklung.<br />
2. Auflage. Berlin.<br />
FORUM WARE 34 (2006) NR. 1 - 4<br />
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