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Der Ehrenfelder 101 - Mai 2018

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Fotos: 3satz, Grafik: Fotolia<br />

AUS DEM EHRENFELD<br />

Sicherheit geht vor<br />

Sondierungsarbeiten in der Kleine Ehrenfeldstraße<br />

Anfang April<br />

war die<br />

Kleine<br />

Ehrenfeldstraße<br />

für<br />

einen<br />

Nachmittag<br />

kohlrabenschwarz.<br />

Grund waren<br />

Sondierungsarbeiten. Die<br />

Stadt vermutete dort einen<br />

bergbaulich entstandenen<br />

Hohlraum.<br />

Die Arbeiten betrafen nur die<br />

Parkplätze und den Bordstein.<br />

Das Tiefbauamt Bochum<br />

Schülerreporter Luka<br />

Methangas<br />

Methangas ist sehr gefährlich daher gab es auch sehr viele<br />

Unglücke durch Schlagwetter-Explosionen. Auf der Zeche<br />

Monopol 3/4 in Bergkamen kam es am 20. Februar 1946 in der<br />

Frühschicht um 12:05 Uhr in 900 Meter Tiefe zu einer Schlagwetter-Explosion<br />

mit anschließender Kohlenstaub-Explosion.<br />

408 Bergleute verloren ihr Leben. Nach der Explosion kam es<br />

zu einer kleineren Nachexplosion. Von 12 Bergwerken in der<br />

Umgebung rückte die Grubenwehren aus. Die Rettungskräfte<br />

erreichten den Einsatzort durch eine benachbarte Zeche,<br />

die Anschluss zu der Anlage hatte. Alle Bergleute haben nach<br />

wie vor Filterselbstretter am Gürtel, der bis zu sechs Stunden<br />

Kohlenmonoxid filtern kann. Schülerreporter Luka<br />

bohrt an sehr vielen Stellen<br />

in Bochum nach unverfüllten<br />

Hohlräumen. „Wenn der Maschinenführer<br />

sieht, dass kein<br />

Kühlwasser aus dem Bohrloch<br />

fließt, dann ist der Bohrer auf<br />

einen Hohlraum gestoßen“,<br />

erklärt Thomas Fründ vom<br />

Baustellenmarketing der Stadt<br />

Bochum, „je nach dem welche<br />

Farbe das Wasser hat, wenn<br />

es aus dem Bohrloch fließt,<br />

erkennt man in welchem Gestein<br />

gerade gebohrt wird.“<br />

Bei gelbem Wasser arbeitet<br />

sich der Bohrer durch Sandstein<br />

und bei schwarzem<br />

Wasser ist er auf Kohle gestoßen.<br />

Es wird immer nur bis 20<br />

Meter gebohrt und bei Bedarf<br />

verfüllt. „Unter 20 Meter ist<br />

das Gestein stabil genug, so<br />

dass es nicht zusammenstürzen<br />

kann“, so Fründ.<br />

Das Tiefbauamt bohrt nicht<br />

wahllos in der Gegend herum,<br />

sondern studiert sogenannte<br />

Flözkarten (Flöz = unter<br />

der Erde verlaufende Kohleschicht).<br />

Im Stadtgebiet kommen<br />

die Bochumer Schichten<br />

(früher Fettkohle ) vor: Schöttelchen<br />

1-2, Sonnenschein,<br />

Wasserfall, Dünne Bank, Dicke<br />

Bank, Präsident und Ida.<br />

In der Kleinen Ehrenfeldstraße<br />

verläuft das Flöz Girondelle<br />

(gehört zu den Wittener<br />

Schichten ) schräg unter dem<br />

Haus Nummer 1 .<br />

Wenn es unter der Straße<br />

einen Hohlraum gibt und dieser<br />

zusammenstürzt, entsteht<br />

über Tage ein sogenannter<br />

Tagesbruch (Tagesbruch =<br />

Loch). Diese Hohlräume entstehen<br />

durch den Bergbau<br />

oder durchgeweichte Erde.<br />

Glücklicherweise wurde in der<br />

Kleinen Ehrenfeldstraße<br />

kein Hohlraum<br />

gefunden, der verfüllt<br />

werden musste.<br />

Das Grubenfeld,<br />

das angebohrt wurde,<br />

gehörte zur Zeche<br />

Friederika, die<br />

ihre Tagesöffnung<br />

in der Friederikastraße<br />

hatte. „Es<br />

besteht grundsätzlich<br />

die Gefahr einer<br />

Schlagwetter-Explosion“, erklärt<br />

Uwe Hertel vom Tiefbauamt,<br />

„wenn sich im Kohleflöz<br />

Methangas gesammelt hat<br />

und angebohrt wird, blasen<br />

die Wetter aus.“ Das bedeutet:<br />

Methanblasen im Wasser<br />

steigen nach oben. Wenn sich<br />

das Methan mit Sauerstoff<br />

vermischt, entsteht<br />

ein explosives<br />

Gemisch, das sich<br />

bei einen kleinen<br />

Funken schon<br />

entzünden kann.<br />

Befragung zum Parken im Ehrenfeld<br />

Die SPD Ehrenfeld weist darauf<br />

hin, dass alle Bürger noch<br />

bis zum 7. <strong>Mai</strong> an der Online-Befragung<br />

zum ‚Gesamtkonzept<br />

ruhender Verkehr‘<br />

teilnehmen können.<br />

Auf der Internet-Seite http://<br />

www.innenstadtparken-bochum.de/<br />

können Wünsche,<br />

die in das Gesamtkonzept<br />

einfließen sollen, formuliert<br />

werden. Dazu kann die entsprechende<br />

Stelle auf einem<br />

Stadtplan markiert und ein<br />

Kommentar aus Sicht von<br />

Autofahrern, Fußgängern,<br />

Nutzern des öffentlichen Personennahverkehrs<br />

oder Radfahrern<br />

abgegeben werden.<br />

„Primär will die Stadt Bochum<br />

Rückmeldungen zu den Gebieten<br />

nördlich der Eisenbahnlinie<br />

und des Ehrenfeldes.<br />

Aber die Resonanz zeigt:<br />

Auch im Ehrenfeld gibt es<br />

schon jetzt viele Anregungen.<br />

Die Vertreter der Stadtverwaltung<br />

haben dazu erklärt, dass<br />

auch diese Anregungen und<br />

Vorschläge von der Stadt aufgenommen<br />

werden“, so Jens<br />

Matheuszik, der Vorsitzende<br />

der SPD Ehrenfeld.<br />

8 ⎮<strong>Der</strong> <strong>Ehrenfelder</strong>⎮<strong>Mai</strong> <strong>2018</strong>

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