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Vereinszeitung für die Region Trier - Mai 2018

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VEREINS-<br />

Dienstag, 8. <strong>Mai</strong> <strong>2018</strong><br />

<strong>Vereinszeitung</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Region</strong> <strong>Trier</strong><br />

Ein Produkt des<br />

<strong>Trier</strong>ischen Volksfreunds<br />

ZEITUNG<br />

66 Jahre KG Rot-Weiß<br />

Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß<br />

Ehrang plant Feier zum Bestehen<br />

Seite 4<br />

Das offene Gartentor<br />

Deutsche Gesellschaft <strong>für</strong><br />

Gartenkunst und Landschaftskultur<br />

Seite 8/9<br />

Motor-Sport-Club Konz<br />

Mehr als schnelle Autos und<br />

Benzingespräche<br />

Seite 12<br />

Lebensperspektiven schaffen<br />

Über Patenschaften unterstützt der Verein „Die kleine Pyramide“ benachteiligte Familien in Ägypten.<br />

D<br />

ie Touristen bleiben<br />

fern: Berichte<br />

über Revolution,<br />

Terroranschläge<br />

und Militäreinsätze<br />

haben seit 2011 zu einem nachhaltigen<br />

Einbruch der Besucherzahlen<br />

in Ägypten geführt. Für<br />

viele Familien fällt damit <strong>die</strong> Einkommensquelle<br />

weg und soziale<br />

Not wächst. An Betätigungsfeldern<br />

mangelt es dem Hilfezentrum<br />

„Die kleine Pyramide“ also<br />

nicht – seit 1998 unterstützt der<br />

<strong>Trier</strong>er Verein über Patenschaften<br />

Menschen im ägyptischen Luxor.<br />

Die Sichtweise der Bewohner<br />

<strong>die</strong>ser Stadt auf <strong>die</strong> Lage im Land<br />

unterscheide sich grundlegend<br />

von dem Bild, dass in Deutschland<br />

durch <strong>die</strong> Me<strong>die</strong>n transportiert<br />

werde. So berichtet es Ingrid<br />

Wecker, Vorsitzende der „kleinen<br />

Pyramide“, von ihren Besuchen in<br />

Luxor. „Sie verstehen beispielsweise<br />

nicht, warum kaum noch<br />

Touristen in ihre Stadt kommen.<br />

Dort gab es gar keine Anschläge<br />

und auch während der Revolution<br />

keine Unruhen“, gibt sie ein Beispiel.<br />

Im Gegensatz zu den Urlaubern<br />

sähen sie aktuell auch keine<br />

Verschlechterung der Sicherheitslage.<br />

Der überwiegende Teil der<br />

Stimmen meine, dass sich seit der<br />

Machtübernahme durch Präsident<br />

Abd al-Fattah as-Sisi alles<br />

beruhigt hat.<br />

Als problematisch empfunden<br />

wurde hingegen <strong>die</strong> Zeit der Regierung<br />

der islamistischen Muslimbruderschaft.<br />

Durch den<br />

Wegfall der vormals existierenden<br />

staatlichen Kontrollmechanismen<br />

sei es zu einem regelrechten Verfall<br />

der Sitten gekommen. Insbesondere<br />

Frauen mussten leiden<br />

unter der Haltung, dass nun vermeintlich<br />

alles erlaubt sei. „Ich<br />

habe das selbst erlebt. Da konnten<br />

sie nicht vor <strong>die</strong> Tür gehen<br />

ohne mindestens einen sexistischen<br />

Spruch zu hören. Andere<br />

Männer wurden sogar auf offener<br />

Straße handgreiflich“, erzählt<br />

Wecker. Die als Lippenbekenntnis<br />

stark in der Gesellschaft verankerte<br />

strenge Sittenlehre des Islam<br />

habe das nicht verhindert.<br />

Für viele sei Religion nämlich nur<br />

ein oberflächliches Abspulen von<br />

formalen Abläufen. „Nach dem<br />

Motto: Es reicht, wenn ich fünfmal<br />

am Tag bete. Dann kann ich<br />

mich ansonsten rücksichtslos verhalten“,<br />

hat Wecker beobachtet.<br />

An <strong>die</strong>sen großen politischen<br />

Rahmenbedingungen, könne der<br />

Verein zunächst wenig ändern.<br />

Aber <strong>die</strong> „kleinen“ Probleme der<br />

Menschen seien mindestens genauso<br />

drängend. Und hier werde<br />

geholfen. Mit ganz persönlichen<br />

Kontakten fing es an. Hilde Breland,<br />

<strong>die</strong> spätere Gründerin des<br />

Vereins, verbrachte in den 1990er<br />

Jahren ihre Winter im Westen<br />

Luxors – abseits der Touristenströme.<br />

Dort lernte sie <strong>die</strong> armen<br />

Familien in ihren Lehmhütten<br />

kennen: kein fließendes Wasser,<br />

keine sanitären Anlagen, keine<br />

Perspektive auf Aufstieg im Leben.<br />

In <strong>Trier</strong> organisierte Breland<br />

daraufhin zusammen mit Willi<br />

Kohl eine Gruppe von Paten, <strong>die</strong><br />

solche Familien unterstützen –<br />

der Verein „Die kleine Pyramide“<br />

wurde gegründet. „Aktuell haben<br />

wir 220 Patenschaften. In der Regel<br />

sind es jeweils 25 Euro monatlich.<br />

Viele spenden aber auch<br />

höhere Summen oder haben<br />

mehrere Patenschaften“, berichtet<br />

Wecker.<br />

Hilfe in materiellen Notlagen<br />

und medizinische Betreuung<br />

standen am Anfang. Inzwischen<br />

hat sich „Die kleine Pyramide“<br />

vor Ort zu einem Ansprechpartner<br />

in vielen Lebensfragen entwickelt.<br />

In West-Luxor betreibt der<br />

Verein ein Zentrum – seit 2013<br />

im eigenen Gebäude. Schon acht<br />

Das Team in Luxor: Hochmotiviert und aufgeschlossen, findet es der Vorstand in Deutschland.<br />

Fotos: Die kleine Pyramide<br />

Im Zentrum in West-Luxor wird <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kinder auch ein Ferienprogramm<br />

angeboten.<br />

Unbeschwert und sicher spielen und einfach nur Kind sein.<br />

Mit Info- und Verkaufsständen machen <strong>die</strong> Mitglieder des <strong>Trier</strong>er Vorstan<br />

ds auf <strong>die</strong> Arbeit des Vereins aufmerksam.<br />

Logopäde Abdel Hamid übt mit einer kleinen Down-Syndrom-Patientin<br />

das Sprechen.<br />

KONTAKT<br />

Die Kleine Pyramide e.V.<br />

Ottostraße 21a, 54294 <strong>Trier</strong> (0651) 1706019<br />

Internet: www.<strong>die</strong>-kleine-pyramide.de<br />

Mitglieder: 160<br />

Angebote: Patenschaften zur Unterstützung bedürftiger Familien in Ägypten,<br />

Stu<strong>die</strong>npatenschaften, Bildungsangebote, Rechtsberatung, medizinische Betreuung<br />

und vieles mehr.<br />

Malunterricht: Im Zentrum .<br />

Junge Frauen und Mütter lernen Handarbeiten und Nähen.<br />

Jahre zuvor war eine deutschägyptische<br />

Tochtergesellschaft<br />

gegründet worden, <strong>die</strong> als Betreiber<br />

der Einrichtung auch von<br />

staatlicher Seite anerkannt wird.<br />

Wichtiger Teil der Angebote ist<br />

ein Ärztebereitschafts<strong>die</strong>nst. Die<br />

medizinische Versorgung habe<br />

sich zwar jüngst verbessert, meint<br />

Wecker. Viele neue Kliniken<br />

wurden eröffnet und eine kostenlose<br />

staatliche Grundversorgung<br />

eingerichtet. In Luxor ist beispielsweise<br />

eine große Hepatitis-<br />

Klinik entstanden. Hepatitis C sei<br />

im Land sehr verbreitet.<br />

Immer noch komme aber Hilfe<br />

gerade bei denen zu wenig an, <strong>die</strong><br />

sie am dringendsten benötigten.<br />

Dazu zählten alleinerziehende<br />

Mütter und behinderte Kinder.<br />

Die Gesellschaft sei nach wie vor<br />

stark geprägt durch Sippen-<br />

Strukturen. Frauen, <strong>die</strong> von ihrem<br />

Mann verlassen wurden, würden<br />

von den Sippen oft ausgegrenzt.<br />

Ebenso hartnäckig hielten sich<br />

Vorurteile gegen Behinderte, <strong>die</strong><br />

in früheren Zeiten als Familienschande<br />

wahrgenommen wurden<br />

und nicht einmal hinaus auf <strong>die</strong><br />

Straße gehen durften. Gerade<br />

den an den Rand Gedrängten will<br />

man bei der „kleinen Pyramide“<br />

Lebensperspektiven eröffnen. So<br />

werden im Zentrum in Luxor<br />

Therapien angeboten, beispielsweise<br />

logopädische Betreuung <strong>für</strong><br />

Gehör- oder Lerneingeschränkte.<br />

Klassische Bildungsangebote<br />

sind ein weiterer Schwerpunkt.<br />

Zwar gibt es seit 27 Jahren in<br />

Ägypten eine allgemeine Schulpflicht.<br />

„Aber es gibt immer noch<br />

<strong>die</strong> Unsitte, Mädchen bei der Geburt<br />

gar nicht registrieren zu lassen.<br />

So fallen trotzdem welche<br />

durchs Raster“, ärgert sich <strong>die</strong><br />

Vereinsvorsitzende.<br />

Bei der „Pyramide“ erhalten<br />

Frauen <strong>die</strong> Möglichkeit, eine<br />

Schulbildung nachzuholen und<br />

zusätzliche berufliche Fertigkeiten<br />

zu erlernen. Eine Handarbeitsgruppe<br />

näht beispielsweise<br />

Taschen, <strong>die</strong> in Ägypten und<br />

Deutschland verkauft werden.<br />

„Einige Frauen sind damit so erfolgreich,<br />

dass sie inzwischen<br />

mehr Geld nach Hause bringen<br />

als ihre Männer“, freut sich Wecker.<br />

Martin Recktenwald


2 VEREINSZEITUNG<br />

Liebe Leserin,<br />

lieber Leser,<br />

demnächst tritt sie in Kraft, genau gesagt<br />

am 25. <strong>Mai</strong> <strong>2018</strong>, <strong>die</strong> Europäische Datenschutz-Grundverordnung.<br />

Ja, Sie lesen<br />

richtig, so heißt das Ding. Normalerweise<br />

fängt man so keinen Artikel an, denn solche<br />

Wortungetüme schrecken ab und viele lesen<br />

dann nicht weiter. Aber stopp, das sollten<br />

Sie als Mitglied oder Verantwortlicher<br />

eines Vereins unbedingt machen, weiter lesen,<br />

meine ich. Denn <strong>die</strong>se Europäische<br />

Datenschutz-Grundverordnung (DGSVO)<br />

hat auch ganz viel mit Ihnen und Ihrer Verantwortung zu tun.<br />

Denn sie soll nicht nur Datenkraken wie Facebook oder andere<br />

Firmen, <strong>die</strong> mit unseren Daten gute Geschäfte machen, zur<br />

Vernunft bringen. Nein, <strong>die</strong>se Datenschutz-Grund…., na Siewissen<br />

schon, soll praktisch jeden von uns vor dem Missbrauch<br />

seiner persönlichen Angaben schützen.<br />

Und da kommen Vorsitzendende und Verantwortliche ins<br />

Spiel. Denn praktisch alle Vereine sammeln, verarbeiten oder<br />

speichern personenbezogene Daten ihrer Mitglieder. Das geschieht<br />

ganz oder teilweise automatisiert und schwupps, schon<br />

hat Sie <strong>die</strong>se DGSVO am Wickel.<br />

Ein Fachanwalt erklärte das jüngst so: „ Verarbeitung ist jeder<br />

mit und ohne Hilfe automatisierter Verfahren ausgeführter<br />

Vorgang im Zusammenhang mit personenbezogenen Daten<br />

wie das Erheben, das Erfassen, <strong>die</strong> Organisation, das Ordnen,<br />

<strong>die</strong> Speicherung, <strong>die</strong> Anpassung oder Veränderung, das Auslesen,<br />

das Abfragen, <strong>die</strong> Verwendung, <strong>die</strong> Offenlegung durch<br />

Übermittlung, Verbreitung oder eine andere Form der Bereitstellung,<br />

den Abgleich oder <strong>die</strong> Verknüpfung, <strong>die</strong> Einschränkung,<br />

das Löschen oder <strong>die</strong> Vernichtung. Mindestens eine <strong>die</strong>ser<br />

Verarbeitungen erfolgt grundsätzlich in jedem Verein.“ Zitat<br />

Ende, und zusammengefasst heißt das: Verantwortliche in<br />

Vereinen sind in jedem Fall am Brett und müssen sich mit dem<br />

Thema beschäftigen.<br />

Was aber muss so ein Vereinsmensch künftig beim Umgang<br />

mit Daten besonders beachten? Die wichtigsten Punkte wären:<br />

Nur so viele Daten sammeln, wie der Verein zur Erfüllung seiner<br />

Aufgaben wirklich braucht. Jedes Mitglied hat jederzeit das<br />

Recht, zu wissen, welche Daten von ihm gespeichert sind. Jedes<br />

Mitglied hat das Recht auf Löschung seiner Daten. Vereine<br />

brauchen einen Datenschutzbeauftragten. Es müssen geeignete<br />

technische Vorrichtungen zum Schutz der Daten vorhanden<br />

sein.<br />

Für alles andere fragen Sie besser einen Anwalt oder einen<br />

Fachmann Ihres Vertrauens. Denn das Thema ist zu wichtig,<br />

um es einfach zu ignorieren. Verstöße gegen <strong>die</strong>se Datenschutz-Grundverordnung<br />

können nämlich sehr teuer werden.<br />

So, genug mit trockenem Verordnungskram. Ich wünsche Ihnen<br />

jetzt nur noch viel Spaß bei der Lektüre der sechsten Ausgabe<br />

unserer <strong>Vereinszeitung</strong>.<br />

Und wie immer gilt, liebe Leserin, lieber Leser: Wir sind natürlich<br />

an Ihrer Meinung zu unserer Arbeit interessiert. Wenn Sie<br />

Anregungen haben, Wünsche und Vorschläge, was wir noch<br />

besser machen können, her damit.<br />

Schreiben Sie einfach eine <strong>Mai</strong>l an:<br />

vereinszeitung@volksfreund.de<br />

Sie hören dann von uns.<br />

Ich hoffe, Sie haben beim Lesen wieder genauso viel Spaß, wie<br />

wir beim Planen, Schreiben und Produzieren. Bis zur nächsten<br />

Ausgabe Ihrer <strong>Vereinszeitung</strong> am 14. August.<br />

Herzlichst, Ihr<br />

Damian Schwickerath<br />

Stellvertretender Chefredakteur<br />

IMPRESSUM<br />

Die <strong>Vereinszeitung</strong> ist ein Produkt der Volksfreund-Druckerei<br />

Nikolaus Koch GmbH, Hanns-Martin-Schleyer-Straße 8, 54294 <strong>Trier</strong><br />

GESCHÄFTSFÜHRER<br />

ThomasMarx<br />

REDAKTIONSLEITUNG<br />

DamianSchwickerath<br />

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GESCHICHTEN, PORTRAITS UND EINBLICKE<br />

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<strong>Region</strong> <strong>Trier</strong> mehrere tausend Vereine und vereinsinteressierte<br />

Menschen der <strong>Region</strong>.<br />

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Wir beraten Sie gerne. Sie erreichen<br />

uns telefonisch unter 0651 7199-545<br />

oder per <strong>Mai</strong>l an anzeigen@volksfreund.de.<br />

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Der Sound eines Landkreises<br />

Zwei große Konzerte im Jubiläumsjahr: Das Kreisorchester <strong>Trier</strong>-Saarburg feiert 25. Geburtstag<br />

D<br />

ie Anweisungen<br />

von Rainer Serwe<br />

sind präzise und<br />

gehen in <strong>die</strong> Feinheiten<br />

einer Komposition:<br />

„Etwas mehr tiefes<br />

Holz bitte, aufpassen, <strong>die</strong>se Stelle<br />

nicht verschleppen, etwas mehr<br />

Euphonium und Trompete“,<br />

heißt es in den Proben des Kreisorchesters<br />

<strong>Trier</strong>-Saarburg, <strong>die</strong> jeden<br />

ersten Samstag im Monat in<br />

<strong>Trier</strong>-Föhren, in einem Gebäude<br />

des Industrieparks in der Europaallee<br />

1 von 9.30 bis 16 Uhr<br />

stattfinden.<br />

Gearbeitet wird auf zwei Jahreskonzerte<br />

hin, wobei <strong>die</strong>smal<br />

noch mehr geboten werden soll,<br />

denn <strong>die</strong>ser Klangkörper wurde<br />

vor 25 Jahren vom damaligen Dirigenten<br />

Rudolf Kronenberger<br />

gegründet. Rund 40 Teilnehmer<br />

eines damaligen D-3-Lehrganges,<br />

der höchsten von drei Stufen<br />

<strong>für</strong> Amateurmusiker blieben nach<br />

einem Abschlusskonzert einfach<br />

als Klangkörper zusammen.<br />

Heute umfasst das Orchester unter<br />

dem Dach des Kreismusikverbandes<br />

65 Musiker aus mehr als<br />

30 Einzelvereinen in und außerhalb<br />

des Landkreises <strong>Trier</strong>-Saarburg.<br />

2012 hat Rainer Serwe das Orchester<br />

übernommen. „Wir hatten<br />

schon ein gutes Niveau, aber<br />

mit noch mehr Leuten konnten<br />

wir das weiter steigern“, ist er von<br />

der Motivation seine Aktiven begeistert.<br />

Was oft am Geld in kleineren<br />

Sie sind das Aushängeschild des Kreismusikverbandes <strong>Trier</strong>-Saarburg: Die Musiker des Kreisorchesters.<br />

Foto: Kreisorchester<br />

Musik machen und anpacken –<br />

Für Anna Fries ist beides wichtig<br />

Sechs Musiker spielen nicht nur<br />

ihre Instrumente, sondern sorgen<br />

im Organisationsteam <strong>für</strong> den<br />

reibungslosen Ablauf von Konzerten,<br />

<strong>die</strong> Werbung da<strong>für</strong> und,<br />

dass immer genügend Leute da<br />

sind, <strong>die</strong> anpacken wollen. „Zum<br />

Beispiel der Bühnenaufbau in einem<br />

Konzertsaal, das schaffen<br />

wir nicht allein“, erklärt Anna<br />

Fries. Die 27-jährige Flötistin aus<br />

<strong>Trier</strong> beherrscht nicht nur ihr Instrument,<br />

sondern in auch ein<br />

Organisationstalent. Sie wirbt<br />

auch mit Pressearbeit immer um<br />

gute Leute. „Wir beschränken<br />

uns dabei nicht nur auf den Kreis<br />

<strong>Trier</strong>-Saarburg, sondern nehmen<br />

auch gute Leute von weiter weg.“<br />

Saskia Kaufmann aus Taben-Rodt<br />

spielt schon zwei Jahre mit<br />

„Der D-3-Lehrgang mit unserem<br />

Dirigenten Rainer Serwe hat mir<br />

viel Spaß gemacht“, freut sich <strong>die</strong><br />

16-jährige Klarinettistin Saskia<br />

Kaufmann aus Taben-Rodt. Solche<br />

Lehrgänge seien auch immer<br />

eine Sichtung von Talenten um<br />

zu sehen, welche Leute noch gut<br />

ins Orchester passen würden. Für<br />

<strong>die</strong> Klarinettistin ist auch wichtig:<br />

„Wir pflegen einen lockeren<br />

Umgang, ob jung oder alt, und<br />

man nimmt immer Impulse <strong>für</strong><br />

den Heimatverein mit.“<br />

Das Spiel mit ihrer Klarinette im Kreisorchester bringt ihr viel Spaß:<br />

Saskia Kaufmann (16) aus Taben-Rodt.<br />

Gefragt, probiert, geblieben –<br />

Johannes Zenner ist begeistert<br />

Johannes Zenner aus Bitburg<br />

spielt seit Dezember 2016 sein<br />

Horn im Kreisorchester. „Ich bin<br />

gefragt worden, ob ich denn<br />

nicht mal zu einer Schnupperprobe<br />

kommen wolle“, erinnert er<br />

sich. Er hat’s probiert und ist geblieben.<br />

„Unser Ziel ist ja <strong>die</strong> höherwertige<br />

Blasmusik, und da ist<br />

schon eine schnelle Auffassungsgabe<br />

nötig“, erklärt er den Unterschied<br />

zu einem „normalen“ Musikverein.<br />

Für Anna Fries vom Orga-Team ist<br />

wichtig: „Wir spielen nicht nur<br />

Musik, es werden auch Leute gebraucht,<br />

<strong>die</strong> anpacken.“<br />

An Schnupperproben teilzuneh-men lohnt sich, findet Johannes Zenner<br />

(16) aus Bitburg, der im Orchester Horn spielt.<br />

Vereinen scheitert sind Instrumente,<br />

<strong>die</strong> das Klangbild weiter<br />

verfeinern. Wir haben eine Oboe,<br />

Englisch Horn, drei Fagotte und<br />

ein Klavier“, erklärt Serve <strong>die</strong><br />

Vielfalt. Stark aufgebaut ist sein<br />

Lieblingsinstrument, das aus vielen<br />

Einzelwerkzeugen besteht:<br />

Das Schlagwerk <strong>für</strong> Rhythmus<br />

und Perkussion.<br />

Finanziell getragen wird <strong>die</strong>ser<br />

Vorzeigeklangkörper vom Kreismusikverband,<br />

denn nicht nur<br />

Noten und der Dirigent selbst<br />

kosten Geld, sondern vor allem<br />

auch, wenn es um Gastsolisten<br />

geht, <strong>die</strong> etwa Harfe spielen können<br />

oder singen.<br />

Derzeit wird das Programm<br />

des Jahreskonzertes am 10. Juni<br />

um 17 Uhr in der Welschbilliger<br />

Kultur- und Marktscheune geprobt.<br />

Das Programm zum Jubiläumskonzert<br />

im November steht<br />

noch nicht fest. Herausragender<br />

Künstler in Juni wird der Posaunist<br />

und Direktor des Luxemburger<br />

Konservatoriums Marc Meyers<br />

sein.<br />

Auf dem Programm steht unter<br />

anderem das T-Bone-Concerto<br />

von Johann de Meij <strong>für</strong> Posaune<br />

und Orchester, Variationen<br />

über den Karneval in Venedig<br />

von Jean-Baptiste Arban, sowie<br />

Hispania von Oscar Navarro und<br />

With Heart an Voice von David<br />

Gillingham.<br />

„Sowas spielen Musikverein<br />

selten. Da braucht man Leute,<br />

Seit 25 Jahren dabei: Uwe Fixemer<br />

„Ich bin der <strong>die</strong>nstälteste Musiker<br />

in <strong>die</strong>sem Orchester“, sagt Uwe<br />

Fixemer mit Stolz. Der 49-jährige<br />

Klarinettist ist zweiter Dirigent<br />

seines Heimatvereines im<br />

saarländischen Mettlach. Auf <strong>die</strong><br />

Anregungen und das Niveau des<br />

Kreisorchesters möchte er nicht<br />

mehr verzichten, denn vieles<br />

kann er an musikalischem Können<br />

ins Saarland exportieren.<br />

„Ich habe schon beim früheren<br />

Dirigenten Rudolf Kronenberger<br />

viel gelernt und bin ihm unendlich<br />

dankbar <strong>für</strong> <strong>die</strong> Idee, nach einen<br />

D-3-Lehrgang ein Orchester<br />

Für <strong>die</strong> Musik geboren: Rainer Serve<br />

zu gründen“, freut sich Fixemer<br />

bis heute. Über <strong>die</strong> Musiktheorie<br />

und <strong>die</strong> Gehörbildung hinaus<br />

zeigte das Abschlusskonzert damals<br />

schon, welches Potenzial<br />

hier drinsteckt. Seitdem habe<br />

sich das Konzert immer mehr gesteigert.<br />

Der 49-jährige Uwe Fixemer aus<br />

dem saarländischen Mettlach<br />

spielt seit Gründung des Orchesters<br />

vor 25 Jahren in einem Klangkörper<br />

mit, der als Aushängeschild<br />

des Kreismusikverbandes<br />

gesehen werden kann.<br />

Rainer Serve war gerade vier Jahre<br />

alt, als er seine Eltern 1986<br />

drängte, ihn doch mal an <strong>die</strong><br />

Heimorgel zu lassen. Bereits in<br />

<strong>die</strong>sem zarten Alter entfaltete<br />

sich <strong>die</strong> Leidenschaft zur Musik.<br />

Es folgte Unterricht auf der<br />

Trompete, bis er mit zwölf Jahren<br />

sich seinem Hauptinstrument,<br />

dem Schlagwerk widmet.<br />

Seit seinem 18. Lebensjahr dirigiert<br />

Rainer Serwe Musikvereine<br />

in der Großregion Eifel, zurzeit<br />

in Altrich und Fischbach/<br />

Nahe, und seit <strong>Mai</strong> 2011 das<br />

Kreisorchester <strong>Trier</strong>-Saarburg.<br />

Außerdem hat Serve <strong>die</strong> Formation<br />

Horns on Fire mit Hornisten<br />

aus der Großregion unter seine<br />

Fittiche genommen.<br />

Neben vielen anderen musikalischen<br />

Engagements unterrichtet<br />

Serwe seit September 2009 <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Musikschule des Eifelkreises<br />

Bitburg-Prüm. In Zusammenarbeit<br />

mit dem Kreismusikverband<br />

hält er jedes Jahr zwei Workshops<br />

<strong>für</strong> Dirigenten und Nachwuchsdirigenten<br />

ab. Als Komponist<br />

gewann sein Werk Aspects<br />

of Life 2005 den 3. Preis in der<br />

Mittelstufe beim Kompositionswettbewerb<br />

des Landesmusikverbandes<br />

Baden-Württemberg.<br />

INFO<br />

Konzerte und Kontakt<br />

Das Sommerkonzert findet am 10.<br />

Juni um 17 Uhr in Welschbillig in<br />

der Kultur- und Marktscheune statt.<br />

Im Bürgerzentrum Schweich gibt<br />

das Kreisorchester am 25. November<br />

um 17 Uhr das große Galakonzert.<br />

Im Internet ist der große Klangkörper<br />

unter www.kreisorchester.de<br />

präsent. Laura Buschmann hält <strong>die</strong><br />

Seiten immer aktuell. Per <strong>Mai</strong>l ist<br />

sie unter orga@kreisorchester.de erreichbar.<br />

Die Geschäftsführung hat<br />

Hermann-Josef Stolz inne. Seine<br />

Telefonnummer ist (06502)<br />

9973535.<br />

<strong>die</strong> daran Spaß haben“, sagt der<br />

Dirigent über das Potenzial des<br />

Orchesters. Es gehe immer darum<br />

zu zeigen, was mit Laienmusikern<br />

möglich ist. Und dass<br />

viel möglich ist, hat das Orchester<br />

beim World Music Contest<br />

im Juli letzten Jahres in Kerkade<br />

in den Niederlanden mit einer<br />

Goldmedaille mit Auszeichnung<br />

bewiesen. 91,17 von 100 Punkten<br />

wurden von der Jury vergeben.<br />

„Mit solchen Erfolgen wächst<br />

das Orchester noch besser zusammen“,<br />

sagt der Leiter zum<br />

Hintergrund des Bemühens um<br />

Wettbewerbsehren. Wie kann<br />

man das noch steigern? „Da gibt<br />

es schon Ideen“, deutet Serwe an.<br />

Die Flexibilität der Musiker könne<br />

beispielsweise durch Gastdirigenten<br />

gesteigert werden, <strong>die</strong><br />

Stücke anders angehen und deshalb<br />

neue Impulse bringen. Konzerte<br />

können auch mal gemeinsam<br />

mit einem Chor gestaltet<br />

werden.<br />

Wer darf eigentlich beim<br />

Kreisorchester mitspielen? „Das<br />

ist eine Mischung von Empfehlungen<br />

aus den Musikvereinen<br />

und erfolgreich abgeschlossene<br />

Lehrgänge, sowie Workshops in<br />

den Musikverbänden“, erklärt<br />

Serwe. Viel Erfahrung und Fleiß<br />

beim Proben sind weitere Voraussetzungen.<br />

Dabei hat es Serwe wegen Studium<br />

und so manchen Arbeitsplatzwechsel<br />

und daraus folgender<br />

Fluktuation nicht leicht.<br />

„Wir haben dennoch einen großen<br />

starken Kern von Musikern“,<br />

freut sich der Kreisdirigent. Rainer<br />

Serwe ist stets <strong>für</strong> Fragen offen<br />

und unter Tel. 0175/6433533<br />

erreichbar.<br />

Herbert Thormeyer<br />

Die Proben des Kreisorchesters laufen stets sehr routiniert, dis-zipliniert und konzentriert ab.<br />

Fotos: Herbert Thormeyer<br />

Dirigiert seit seinem 18. Lebensjahr<br />

Musikvereine in der <strong>Region</strong>:<br />

Rainer Serve.


VEREINSZEITUNG 3<br />

Historisches Gut und Hunsrückdorf<br />

Förderverein Roscheider Hof ist Betreiber einer einzigartigen Anlage erlebbarer Zeitgeschichte<br />

Der Hunsrückweiler ist das erste<br />

vom Freilichtmuseum Roscheider<br />

Hof wieder aufgebaute Museumsdorf.<br />

Träger ist der Förderverein.<br />

Das Rathaus war das erste in<br />

das Museum eingestellte Gebäude.<br />

Den Abschluss des Projekts<br />

bildete 2008 <strong>die</strong> Eröffnung des<br />

Schulhauses aus Würrich. Neben<br />

<strong>die</strong>sen beiden Gebäuden besteht<br />

der Hunsrückweiler aus einer<br />

Schmiede, einer Scheune, einem<br />

Backhaus, in dem auch Brot gebacken<br />

werden kann und mehreren<br />

Bauernhäusern, <strong>die</strong> <strong>die</strong> verschiedenen<br />

sozialen Schichten eines<br />

Dorfes repräsentieren.<br />

Bereits ab 1950 lehrte der Museumsgründer,<br />

Prof. Rolf Robischon<br />

(1907-1989), an der<br />

Staatsbauschule <strong>Trier</strong>, einer Vorgängerinstitution<br />

der heutigen<br />

Hochschule <strong>Trier</strong>, und wurde<br />

dort 1971 zum Professor ernannt.<br />

Im Laufe der Zeit widmete er<br />

sich neben der Architektur von<br />

Dorf- und Bauernhäusern verstärkt<br />

der Volkskunde in <strong>Trier</strong><br />

und Umgebung. So war Robischon<br />

treibende Kraft bei der<br />

Gründung (1976) und dem fortwährenden<br />

Ausbau des Volkskunde-<br />

und Freilichtmuseums<br />

Roscheider Hof in Konz und war<br />

dessen erster Leiter. Heute zählt<br />

Das Gut Roscheider Hof ist ein imposantes Bauwerk. Fotos: Herbert Thormeyer Noch lächelt der Patient: Zu sehen ist ein komplett eingerichtetes Behandlungszimmer eines Zahnarztes.<br />

Idyllisches Landleben mit Postillon: Eine solche Szene täuscht darüber hinweg, dass das Leben früher viel härter war als heute.<br />

Anzeige<br />

Mit der Kutsche gemütlich durch <strong>die</strong> Gegend fahren, das war <strong>für</strong> <strong>die</strong> Besucher ein besonderes Erlebnis.<br />

es zu den größten Volkskundemuseen<br />

in Deutschland.<br />

„Der Förderverein ist der<br />

rechtliche Träger des Museums“,<br />

erklärt dessen heutiger Vorsitzender,<br />

Helge Rieder. Der Verein<br />

hat etwa 1000 Mitglieder. Erstmals<br />

erwähnt wurde das Hofgut<br />

mit dem Hauptgebäude in einer<br />

Urkunde der Benedektinerabtei<br />

St. Matthias <strong>Trier</strong> im Jahre 1330.<br />

Im Jahr 1805 erwarb der Saarburger<br />

Nikolaus Valdenaire das<br />

Anwesen <strong>für</strong> 8500 Franc in einer<br />

Versteigerung.<br />

Rieder weist auf eine ganz besondere<br />

historische Begebenheit<br />

hin: „Sein Sohn Victor ging in<br />

<strong>die</strong> gleiche Schule wie Karl Marx<br />

und war zeitlebens mit ihm befreundet.“<br />

Es sei davon auszugehen,<br />

dass der berühmte Sohn der<br />

Stadt <strong>Trier</strong> häufiger Gast auf<br />

dem Roscheider Hof war.<br />

Steigende<br />

Besucherzahlen<br />

In seinem Jahresrückblick sieht<br />

Hermann Kramp einen Besucherrückgang<br />

vor allem wegen<br />

der Straßenbaumaßnahmen: „Besonders<br />

weniger Busse sind gekommen.“<br />

Manche Führungen<br />

seien zwar angemeldet worden,<br />

aber <strong>die</strong> Leute kamen nicht. Ein<br />

Minus von rund 4000 Besuchern<br />

ist übers abgelaufene Jahr hinweg<br />

zu verzeichnen. Immerhin waren<br />

es aber noch 58000, <strong>die</strong> sich vom<br />

Freilichtmuseum und den Ausstellungen<br />

im Roscheider Hof<br />

faszinieren ließen. „Das Dorf und<br />

unsere Veranstaltungen sind je<br />

zur Hälfte <strong>die</strong> Besuchermagneten“,<br />

sagt Kramp.<br />

Das Freilichtmuseum bekommt<br />

Zuschüsse vom Land,<br />

vom Kreis und der Stadt Konz.<br />

Rund 40 Prozent der Kosten<br />

kommen aus Eintrittsgeldern.<br />

„Wenn weniger Leute kommen,<br />

müssen wir uns nach der Decke<br />

strecken“, rechnet Geschäftsführer<br />

Kramp vor. Aber <strong>die</strong> Leute<br />

warfen gerne was in <strong>die</strong> Spendenbox.<br />

Vom Weinbau bis<br />

zum Zahnarzt<br />

Das Angebot: 4000 Quadratmeter<br />

volkskundliche Ausstellungen<br />

im historischen Ausstellungsgebäude<br />

und im Waldmuseum unterhalb<br />

des Hunsrückweilers, ein<br />

Zinnfiguren- und Spielzeugmuseum,<br />

22 Hektar Freigelände mit<br />

Hunsrückdorf, bürgerlichem Rosengarten,<br />

mehreren ländliche<br />

Gärten und großem naturnahen<br />

Kinderspielplatz, Aktionstage,<br />

Sonderausstellungen, das legendäre<br />

Weihnachtsdorf an zweiAdventswochenenden<br />

sowie Führungen,<br />

Projekte <strong>für</strong> große und<br />

kleine Museumsbesucher, Kindergeburtstage<br />

und vieles mehr.<br />

Herbert Thormeyer<br />

Weitere Infos unter<br />

www.roscheiderhof.de<br />

TERMINE<br />

Die Sommer-Highlights:<br />

Donnerstag, 10. <strong>Mai</strong>, 11 Uhr:<br />

Evangelischer Gottes<strong>die</strong>nst. Anschließend<br />

Eröffnung der Ausstellungen<br />

„Reformatorinnen“ der<br />

Evangelischen Kirche im Rheinland<br />

Samstag,<br />

Samstag, 12. und Sonntag, 13.<br />

<strong>Mai</strong> (Internationaler Museumstag):<br />

Lebende Geschichte „Ersatzkaffee<br />

und Carepakete“ – Leben in der<br />

Nachkriegszeit.<br />

Sonntag, 3. Juni, ab 12 Uhr: Der<br />

Imkerverein Konz lädt zum Honigschleudern<br />

ein.<br />

Sonntag, 17. Juni, 11 bis 17 Uhr:<br />

Rosenblütenfest mit Live-Musik,<br />

Marktständen und Führungen<br />

durch den Rosen- und Kräutergarten.<br />

Sonntag, 17. Juni, 15 Uhr: Eröffnung<br />

der Ausstellung „Von der Kuh<br />

ins Kühlregal“.<br />

Sonntag, 22. Juli, 19 Uhr: Die rasante<br />

Karl-Marx-Historie, eine musikalische<br />

Revue über das Wirken<br />

der <strong>Trier</strong>er Revolutionäre, eine Veranstaltung<br />

von Station K.<br />

Sonntag, 5. August von 11 bis 17<br />

Uhr: Kindertag im Hunsrückweiler<br />

mit zahlreichen Projekten und Vorstellung<br />

alter Handwerkstechniken.<br />

Samstag und Sonntag, 25. und<br />

26. August von 10 bis 18 Uhr: Das<br />

Leben vor 1914, eine Zeitreise über<br />

100 Jahre in <strong>die</strong> Vergangenheit.<br />

und das Rioler Oktoberfest<br />

laden ein zur<br />

Großen Sportverein-<br />

Meisterfeier-Party<br />

Freitag, 26.10.<strong>2018</strong><br />

20% Rabatt auf den Eintrittspreis <strong>für</strong> alle Sportvereine.<br />

Die Mannschaften mit den meisten<br />

Teilnehmern erhalten Preise:<br />

1. Preis 50 l Fass Bitburger Bier<br />

2. Preis 30 l Fass Bitburger Bier<br />

3. Preis 10 l Fass Bitburger Bier<br />

www.Oktoberfest-Riol.de Tickets unter: www.ticket-regional.de Ticket Hotline: 0651/7199-996


4 VEREINS ZEITUNG<br />

Bläck Föös rocken Ehrang<br />

Die KG Rot-Weiß Ehrang feiert in <strong>die</strong>sem Sommer das 66-jährige<br />

Bestehen des Vereins – Mit Präsident Stefan Thiel sprachen wir über<br />

Pläne <strong>für</strong> <strong>die</strong> Feier:<br />

Was ist an Feierlichkeiten geplant?<br />

Thiel: Wir haben uns entschieden,<br />

<strong>die</strong> Feierlichkeiten aus der<br />

Session auszugliedern. Deswegen<br />

ist das Festwochenende auf den<br />

14. bis 17. Juni gelegt worden.<br />

Am Freitagabend geht es mit einer<br />

Geburtstagsparty los, zu der<br />

wir all unsere Freunde eingeladen<br />

haben. Und am Samstag gibt <strong>die</strong><br />

bekannte Kölner Band „Bläck<br />

Fööss“ ein Konzert auf dem Ehranger<br />

Marktplatz.<br />

Haben Sie da einen direkten Draht<br />

nach Köln oder wie kam der Kontakt<br />

zustande?<br />

Thiel: Den Kontakt haben unsere<br />

Freunde vom Karnevalsverein<br />

Kordel hergestellt. Die hatten<br />

schon einmal ein Konzert mit<br />

den „Bläck Fööss“ organisiert.<br />

Und wir dachten uns, dass <strong>die</strong>se<br />

Band mit ihrem heimatverbundenen<br />

und bodenständigen Ansatz<br />

hervorragend auch zu uns in Ehrang<br />

passt.<br />

Gibt es noch Karten <strong>für</strong> das Konzert?<br />

Thiel: Einige Restkarten sind<br />

noch zu haben. Der Vorverkauf<br />

läuft über unseren Hauptsponsor,<br />

das Autohaus Roth. Das Konzept,<br />

<strong>die</strong> Karten direkt hier in<br />

Ehrang zu verkaufen hat sich<br />

jetzt schon bewährt. Der größte<br />

Teil der 800 Tickets ist schon<br />

verkauft.<br />

Sie machen in Ehrang ganz gerne<br />

mal ihr eigenes Ding oder? Beispielsweise<br />

einen eigenen Rosenmontagsumzug<br />

– warum?<br />

Thiel: Der Umzug hat bei uns<br />

einfach Tradition. Es geht uns<br />

nicht darum Konkurrenz zum<br />

<strong>Trier</strong>er Umzug aufzubauen, wie<br />

uns das manchmal vorgeworfen<br />

wird. Aber wir wollen eben auch<br />

nicht auf unsere historisch gewachsenen<br />

Bräuche verzichten.<br />

Einen Ausweichtermin zu finden,<br />

wäre auch gar nicht so einfach,<br />

da viele unserer befreundeten<br />

Verein im Umland ihre Zügen<br />

an den anderen Tagen veranstalten.<br />

Dann machen wir lieber<br />

alles eine Nummer kleiner, aber<br />

stellen es da<strong>für</strong> selbst auf <strong>die</strong> Beine.<br />

Eben Karneval in Ehrang <strong>für</strong><br />

Ehrang.<br />

Majestätischer Empfang: Das Ehranger Prinzenpaar im Jahr 2016.<br />

Die Garde im Jahr 1960.<br />

Fotos: KG Rot-Weiß Ehrang<br />

Jede Menge gute Laune und Stimmung beim Ehranger Rosenmontagszug.<br />

Majestäten symbolisieren<br />

Narrenstolz<br />

Das Ehranger Männerballett.<br />

Die „kleinen Schlümpfe“. Ehranger Karneval im Jahr 2004.<br />

Ana und Heinz Roth von der KG Rot-Weiß werden<br />

Ehrang als Prinzenpaar in der Jubiläumssession vertreten<br />

K<br />

arneval ist im <strong>Trier</strong>er<br />

Stadtteil Ehrang ein<br />

Identität prägendes<br />

Element. Mit einem<br />

kurzen Rechenbeispiel<br />

verdeutlicht Stefan Thiel,<br />

Präsident der Karnevalsgesellschaft<br />

Rot-Weiß, den Wirkungsbereich:<br />

„In Ehrang leben 10000<br />

Einwohner. Zusammen mit unserem<br />

Schwesterverein, der KG<br />

Blau-Weiß, haben wir rund 1000<br />

Mitglieder – überwiegend Ortsansässige.“<br />

Seitdem <strong>die</strong> beiden Traditionsvereine<br />

<strong>die</strong> Rivalität früherer Tage<br />

beigelegt hätten, sei noch mehr<br />

zu erreichen. Sichtbare Zeichen<br />

<strong>die</strong>ses Ehranger Karnevalstolzes<br />

sind der eigene Rosenmontagsumzug<br />

und das Prinzenpaar, das<br />

im Wechsel von Blau-Weiß oder<br />

Rot-Weiß gestellt wird.<br />

In der kommenden Session<br />

sind wieder <strong>die</strong> „Roten“ am Zug<br />

– passend zum anstehenden närrischen<br />

Jubiläum„66 Jahre seit<br />

Vereinsgründung“.<br />

Die dazugehörigen Majestäten<br />

sind schon gefunden: Das Ehepaar<br />

Ana und Heinz Roth wird<br />

<strong>die</strong> Rollen von Prinzessin und<br />

Prinz übernehmen. Beide sind<br />

erfahrene Karnevalisten.<br />

Seit 1985 ist Ana Roth bei den<br />

Rot-Weißen aktiv und lernte<br />

dort auch ihren Mann Heinz<br />

kennen.<br />

Der ist sogar schon seit 1981<br />

dabei, bezeichnet sich selbst als<br />

„durch und durch Vollblutkarnevalist“<br />

und führte lange Jahre<br />

auch als Vorsitzender den Verein.<br />

„Trotzdem musste ich ihn anfangs<br />

etwas überreden, <strong>die</strong> Aufgabe<br />

als Prinz zu übernehmen“,<br />

meint Ana Roth mit einem Augenzwinkern.<br />

Als Fahrer habe er<br />

schon zahllose Prinzenpaare<br />

durch <strong>die</strong> Session begleitet und<br />

wisse daher, was an Terminen auf<br />

ihn zukomme, erklärt der sein<br />

Zögern. „Aber dann dachte ich,<br />

warum eigentlich nicht mal <strong>die</strong><br />

Rollen tauschen und sich auf der<br />

Bühne feiern lassen?“, schildert<br />

Heinz Roth seinen Sinneswandel.<br />

Inzwischen freuen sich beide,<br />

nach eigener Aussage, riesig auf<br />

<strong>die</strong> bevorstehende Aufgabe. Anstrengend<br />

dürfte es dennoch werden:<br />

Alleine bei Rot-Weiß selbst<br />

stehen in der Session zehn Veranstaltungen<br />

auf dem Plan.<br />

Dazu kämen <strong>die</strong> Besuche bei<br />

den vielen befreundeten Vereinen<br />

im <strong>Trier</strong>er Umland. Intensive<br />

Kontakte bestünden beispielsweise<br />

nach Kordel und Schweich,<br />

„Und auch Weimar gehört fest zu<br />

unserem Besuchsprogramm“, ergänzt<br />

Roth.<br />

Bei einem Besuch des Ehranger<br />

Männergesangvereins in der<br />

Wendezeit 1989 entstand <strong>die</strong>ser<br />

Kontakt.<br />

Bei all <strong>die</strong>sen Anlässen darf <strong>die</strong><br />

royale Kleidung natürlich nicht<br />

fehlen. Die Uniform des Prinzen<br />

stellt der Verein, bei den Prinzessinnen<br />

hat jede Gestaltungsfreiheit<br />

<strong>für</strong> ihr eigenes Kleid. Nur <strong>die</strong><br />

Farben müssen zum Verein passen.<br />

„Das ist aber gar nicht so<br />

einfach, was Passendes zu erstellen“,<br />

erzählt Ana Roth.<br />

Ihr erster Besuch bei „Design<br />

Maria“ habe doch noch einige<br />

Fragen zum Kleid aufgeworfen.<br />

„Man hat da bestimmte Vorstellungen,<br />

<strong>die</strong> Designerin wieder jede<br />

Menge andere. Das muss ich<br />

erstmal alles sacken lassen“, kommentiert<br />

sie. Bis zum Sessionsauftakt<br />

im November ist aber<br />

auch noch Zeit. Doch davor steht<br />

mit dem Fest zum Vereinsjubiläum<br />

im Juni schon ein anderes<br />

Großereignis auf dem Programm.<br />

Als Prinzenpaar werden <strong>die</strong><br />

Roths dort zwar noch nicht erscheinen,<br />

aber in <strong>die</strong> Vorbereitungen<br />

der Feier sind sie voll eingebunden.<br />

Beim Großereignis<br />

auf dem Ehranger Marktplatz<br />

unterstützen weitere Ortsvereine<br />

<strong>die</strong> Rot-Weißen – allen voran <strong>die</strong><br />

Narrenschar der KG Blau-Weiß.<br />

Ganz bewusst habe man sich<br />

daher <strong>für</strong> ein verbindendes Motto<br />

entschieden, sagt Roth: „Rot und<br />

Blau, wir machen Faosenicht in<br />

Ehrik, Helau!“.<br />

Was <strong>die</strong> beiden bodenständigen<br />

Karnevalsvereine immer wieder<br />

auf <strong>die</strong> Beine stellen, beindruckt<br />

Roth. Viele andere Initiativen<br />

<strong>für</strong> Ehrang, beispielsweise<br />

zur Verschönerung des Ortsbildes,<br />

hätten ihren Ursprung im<br />

Kreis der Karnevalisten gehabt.<br />

Martin Recktenwald<br />

Die Symbolfigur der Narrenschar:<br />

Der Wupptus<br />

KONTAKT<br />

Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß<br />

Ehrang 1952 e.V.<br />

Postfach 8109,<br />

54182 <strong>Trier</strong><br />

Mitglieder: 384<br />

Angebote: Gardetanz, Showtanz,<br />

Büttenreden, Männerballett, Motivwagenbau<br />

Internet: rot-weiss-ehrang.de


VEREINSZEITUNG 5<br />

Durch Spaß am Kicken vereint<br />

Beim Team Bananenflanke schließt der Mannschaftsgeist auch geistig Beeinträchtigte mit ein.<br />

D<br />

as „Team Bananenflanke<br />

<strong>Trier</strong>“ ist<br />

im Grunde nur ein<br />

Fußballverein.<br />

Aber einer, bei<br />

dem Spieler mit geistiger Behinderung<br />

ebenso selbstverständlich<br />

mitkicken wie alle anderen. Inklusion,<br />

also <strong>die</strong> gleichberechtigte<br />

Teilhabe, ist hier nicht nur ein<br />

Schlagwort, sondern Grundgedanke<br />

<strong>für</strong> den Verein.<br />

Fragt man Freizeitkicker, warum<br />

ihnen der Fußballsport Spaß<br />

macht, so lautet <strong>die</strong> Antwort<br />

häufig: Teamgeist. Doch auch<br />

der findet mitunter Grenzen,<br />

wenn Spieler vermeintlich nicht<br />

mit dem Leistungsniveau der<br />

Mannschaft mithalten können.<br />

Rudolf Kesselheim hat es bei seinem<br />

geistig beeinträchtigten<br />

Sohn Sandro erlebt. Der spielte<br />

zunächst in einem Dorfverein<br />

Fußball. „Aber er hat gemerkt, er<br />

ist anders. Die Mitspieler haben<br />

ihn das spüren lassen. Er wurde<br />

nicht angespielt und stand bei<br />

den Gesprächen nach dem Training<br />

immer alleine daneben“, erinnert<br />

sich der Vater. Ob es <strong>die</strong><br />

Fußballkameraden böse meinten<br />

oder schlicht unfähig zur Kommunikation<br />

mit Sandro waren –<br />

darüber möchte Rudolf Kesselheim<br />

nicht urteilen. Es habe aber<br />

letztlich auch keine Rolle gespielt:<br />

„Sandro verlor zunehmend<br />

<strong>die</strong> Freude am Spiel.“<br />

Doch dann erfuhren sie vom<br />

„Team Bananenflanke“, bei dem<br />

Unterscheidungen wie „normal“<br />

Die Spielder des Team Bananenflanke <strong>Trier</strong> e.V.<br />

Fotos: Verein<br />

und „anders“ nicht gemacht werden.<br />

Es ist eine bunt gemischte<br />

Truppe: Zwischen 15 und 20<br />

Kinder im Alter von zehn bis 19<br />

Jahren sind regelmäßig im Training.<br />

Viele Spieler haben eine<br />

geistige Beeinträchtigung. Ihnen<br />

ein Sportangebot zu schaffen, sei<br />

vor zwei Jahren <strong>die</strong> Gründungsidee<br />

des Vereins gewesen, erzählt<br />

Daniel Palussek, der <strong>die</strong> Öffentlichkeitsarbeit<br />

übernommen hat<br />

„Aber wir sind da nicht dogmatisch:<br />

Es spielen auch Kinder mit<br />

körperlichen oder - wie im Fall<br />

unserer beiden Flüchtlingskinder<br />

– ohne Behinderungen mit“, fügt<br />

er sogleich hinzu. Hauptsache,<br />

der Spaß beim gemeinsamen<br />

Spiel stimme.<br />

In <strong>die</strong>ser Mannschaft fühlte<br />

sich auch Sandro sofort wohl. Inzwischen<br />

spielt der 16-Jährige<br />

zusammen mit seinem Pflegebruder<br />

Jason (12), der sich von seiner<br />

starken Sehbehinderung ebenfalls<br />

nicht vom Kicken abhalten lässt.<br />

„Manchmal sind sie gar nicht<br />

mehr zu bremsen und ziehen<br />

nach der Schule gleich <strong>die</strong> Fußballschuhe<br />

an, obwohl es noch<br />

Stunden bis zum Training dauert“,<br />

freut sich der Vater über <strong>die</strong><br />

Begeisterung seiner Jungs.<br />

Eben <strong>die</strong>se Freude am Spiel<br />

wollten <strong>die</strong> Vereinsgründer vermitteln.<br />

In Zuge seiner Arbeit<br />

bei der Lebenshilfe <strong>Trier</strong> war Palussek<br />

und einigen Eltern aufgefallen,<br />

wie eingeschränkt <strong>die</strong><br />

Sportangebote <strong>für</strong> Kinder und<br />

Jugendliche mit geistiger Behinderung<br />

nach wie vor sind. Außerhalb<br />

von Einrichtungen wie<br />

Schulen oder Werkstätten gebe<br />

es sie kaum. Einige Vereine experimentierten<br />

zwar mit inklusiven<br />

Angeboten. Doch sei es schwierig<br />

Trainerpersonal zu finden, das<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Arbeit mit geistig Behinderten<br />

passende Erfahrung hat.<br />

„Man muss zum Teil sehr intensiv<br />

auf <strong>die</strong> individuellen Bedürfnisse<br />

der Kinder eingehen kön-<br />

Interview<br />

Drei Fragen an: Daniel Palussek, verantwortlich<br />

<strong>für</strong> Öffentlichkeitsarbeit beim Team Bananenflanke<br />

<strong>Trier</strong>.<br />

Was unterscheidet aus Ihrer Sicht das Team<br />

Bananenflanke von anderen Fußballvereinen?<br />

Palussek: Bei uns steht der Spaß im Vordergrund.<br />

Natürlich wollen unsere Spieler auch Leistung<br />

zeigen und sich im sportlichen Wettkampf messen.<br />

Aber alle sind sich einig, dass dabei niemand<br />

zurückgelassen wird, nur weil er <strong>die</strong> Dinge vielleicht<br />

etwas langsamer angeht.<br />

Spielen Sie auch gegen andere Mannschaften?<br />

Palussek: Wir sind Teil eines Netzwerks von Bananenflanken-Teams<br />

in Deutschland. Bei gegenseitigen<br />

Besuchen tragen wir immer wieder einmal<br />

Spiele aus. Das ist allerdings organisatorisch<br />

recht aufwendig, da es in unserer näheren Umgebung<br />

keine Mannschaften gibt. Mit dem Moselcup<br />

im Herbst letzten Jahres haben wir ein erstes<br />

eigenes Turnier organisiert. Für ein zweites vereinseigenes<br />

Team sind wir noch nicht genügend<br />

Leute. Abe da<strong>für</strong>, dass wir erst seit zwei Jahren<br />

bestehen, sind wir schon gut gewachsen.<br />

Wie trägt sich der Verein?<br />

Palussek: Die Mitgliedbeträge halten wir mit bewusst<br />

niedrig - aktuell sind es 20 Euro im Jahr.<br />

Schließlich soll darüber niemand ausgeschlossen<br />

werden. Vieles wird getragen durch den Einsatz<br />

der Spieler-Eltern. Sie fahren <strong>die</strong> teilweise recht<br />

weit außerhalb wohnenden Kinder nach Kenn<br />

helfen auch bei der Betreuung während des Trainings<br />

mit. Viel Unterstützung erhalten wir außerdem<br />

durch Boris Cucka, der uns Platz in seiner<br />

Soccerhalle zur Verfügung stellt. Und in den<br />

Wintermonaten hat uns <strong>die</strong> Stadt <strong>Trier</strong> mit einem<br />

Hallenplatz ausgeholfen.<br />

nen“, meint Palussek. So entstand<br />

<strong>die</strong> Idee rund um eine Gruppe<br />

engagierter Eltern einen eigenen<br />

Verein aufzubauen. „Wir haben<br />

vom ersten ,Team Bananenflanke‘<br />

gehört, das in Regensburg gegründet<br />

worden war. Also haben<br />

wir sie dort besucht“, berichtet<br />

der Mitbegründer der <strong>Trier</strong>er<br />

Mannschaft. Inzwischen existieren<br />

deutschlandweit solche<br />

Teams. Der Name Bananenflanke<br />

bezieht sich auf einen Schuss,<br />

der in bogenförmiger Flugbahn<br />

vor das gegnerische Tor gebracht<br />

wird.<br />

Der nächste Traum der <strong>Trier</strong>er<br />

wäre ein inklusiver Liga-Spielbetrieb<br />

– doch da<strong>für</strong> gibt es in der<br />

näheren Umgebung noch nicht<br />

genügend Mannschaften. Ein<br />

Turnier hat man aber mit dem<br />

Moselcup im September vergangenen<br />

Jahres bereits auf <strong>die</strong> Beine<br />

gestellt. „Wir haben gute Kontakte<br />

zu anderen Teams in<br />

Rheinland-Pfalz und dem Köln-<br />

Bonner Raum. Die haben wir alle<br />

zu uns hier nach Kenn eingeladen“,<br />

denkt Palussek gerne an das<br />

Ereignis zurück. Eine Wiederholung<br />

ist in <strong>die</strong>sem Jahr mit dem<br />

„2. Bananenflanke Mosel Cup“<br />

<strong>für</strong> den 19. September geplant.<br />

Wenn das Wetter es zulässt, soll<br />

<strong>die</strong>smal auch auf dem Außengelände<br />

vor der Kenner Soccer-<br />

Halle gekickt werden.<br />

Martin Recktenwald<br />

KONTAKT<br />

Team Bananenflanke <strong>Trier</strong> e.V.<br />

Spitzstraße 20<br />

54344 Kenn<br />

Internet:<br />

www.team-bananeflanke.de<br />

und auf Facebook<br />

„Team Bananenflanke <strong>Trier</strong>“<br />

Mitglieder: 50<br />

Angebote: Fußball <strong>für</strong> Kinder und<br />

Jugendliche mit und ohne geistige<br />

oder körperliche Behinderungen<br />

Trainingszeiten: freitags 17-18.30<br />

Uhr im BC Sport Center Kenn<br />

Anzeige<br />

Alles <strong>für</strong> VEREINSFESTE, JUBILÄEN, EVENTS ... auf 2.000 m 2<br />

Das Maskottchen des Vereins.<br />

<strong>Trier</strong> • Saarstraße 6–12 • Tel.: 06 51/71 68-0 • www.bastelstube.de


6 VEREINSZEITUNG<br />

Kleine Gipfelstürmer: Die Kinder gewinnen bei ihren Pflegefamilien neuen Mut und Zuversicht <strong>für</strong>s Leben.<br />

Keineswegs hoffnungslose Fälle<br />

Der Pflegeelternverein setzt sich <strong>für</strong> gesellschaftliche Anerkennung der helfenden Familien ein<br />

W<br />

er ein Pflegekind<br />

aufnimmt,<br />

wird zur „öffentlichen<br />

Familie“<br />

– von allen<br />

beäugt. Diese einschneidende<br />

Erfahrung haben schon viele gemacht,<br />

<strong>die</strong> sich <strong>für</strong> eine solche<br />

Aufgabe gemeldet haben.<br />

„Jeder meint, bei der Erziehung<br />

mitreden zu müssen. Aber<br />

selbst ein Kind aufnehmen,<br />

möchte niemand“, fasst Kornelia<br />

Finkelgruen häufige Reaktionen<br />

des gesellschaftlichen Umfelds<br />

zusammen. Sie und ihr Mann<br />

Peter haben schon mehrfach<br />

Pflegeelternschaft übernommen.<br />

Daher wissen sie, wie wichtig es<br />

sein kann, sich mit jemandem<br />

auszutauschen, der keine Vorurteile<br />

mitbringt. Genau das möchte<br />

der „Pflegeelternverein <strong>für</strong><br />

<strong>Trier</strong> und <strong>Trier</strong> Umland“ den Familien<br />

anbieten. Freiwillig verpflichten<br />

sich Pflegeltern, als<br />

Vollzeitjob <strong>die</strong> Sorge <strong>für</strong> alle Belange<br />

der Kinder zu übernehmen.<br />

Nicht nur sollen sie ihre materiellen<br />

Bedürfnisse befriedigen, sondern<br />

ihnen auch Liebe, Geborgenheit<br />

und psychischen Halt<br />

bieten. So, wie <strong>die</strong> Allgemeinheit<br />

es im Grunde von allen Eltern<br />

Zusammen stark: Die Pflegefamilien geben sich gegenseitig Halt.<br />

einfordert.<br />

Doch mit Dank und Anerkennung<br />

begegne man Pflegeeltern<br />

da<strong>für</strong> im Alltag eher nicht. „Sehr<br />

oft trifft man auf Unverständnis:<br />

Warum tut ihr euch sowas an?“,<br />

erzählen <strong>die</strong> Finkelgruens.<br />

Manchmal werde auch mit Unterstellungen<br />

gearbeitet, berichtet<br />

Vereinsmitglied Simone Stolz:<br />

„Da wird dann getuschelt: Die<br />

machen das bestimmt nur <strong>für</strong> das<br />

Geld.“ Aktuell unterstützen <strong>die</strong><br />

Jugendämter beispielsweise bei<br />

Kindern zwischen null und sechs<br />

Jahren <strong>die</strong> Familien mit monatlich<br />

508 Euro <strong>für</strong> Sachkosten und<br />

237 Euro <strong>für</strong> Pflege und Erziehung<br />

(Quelle: Landesjugendamt).<br />

Ganz vereinzelt gebe es<br />

zwar Menschen, <strong>die</strong> sich von den<br />

Pflegesätzen locken ließen, hat<br />

man beim Pflegelternverein festgestellt.<br />

„Doch, wer <strong>die</strong>se falsche<br />

Einstellung hat, hält nicht lange<br />

durch“, meint Stolz. Ausdrücklich<br />

distanziert sich der Verein<br />

von solchen Haltungen, <strong>die</strong> nicht<br />

das Kindeswohl in den Vordergrund<br />

stellen.<br />

Ein weiteres Thema sind Stigmatisierungen<br />

- auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kinder.<br />

„Ein Pflegkind bekommt<br />

schnell einen Stempel aufgedrückt:<br />

Da ist in der Vergangenheit<br />

was schief gelaufen, aus dem<br />

kann nie was werden“, gibt Stolz<br />

solch rasche Urteile der Umwelt<br />

wieder. Doch <strong>die</strong> Pflegeeltern haben<br />

sie mehrfach widerlegt gesehen.<br />

Über schulischen Erfolg und<br />

einen erfolgreichen Start ins Erwachsenenleben<br />

konnten sich <strong>die</strong><br />

Finkelgruens schon bei mehreren<br />

ihrer betreuten Kinder freuen.<br />

Ganz normale Kinder<br />

„Entscheidend ist, ihnen das<br />

schlechte Gefühl zu nehmen, sie<br />

seien etwas Besonderes. Sie sind<br />

ganz normale Kinder, <strong>die</strong> auch so<br />

behandelt werden sollten“, verrät<br />

Peter Finkelgruen seine Strategie.<br />

Ganz so einfach ist das mit der<br />

Erziehung aber naturgemäß<br />

nicht. Zu den Problemen, mit<br />

denen sich alle Eltern herumschlagen<br />

müssen, kommen bei<br />

den Pflegefamilien zusätzliche<br />

Pakete. Da gelte es beispielsweise<br />

einen kooperativen Umgang mit<br />

den leiblichen Eltern zu finden.<br />

Dazu gehöre auch, wieder loslassen<br />

zu können, falls <strong>die</strong> Betreuten<br />

in ihre Geburtsfamilie zurückkehren.<br />

„Wir möchten schließlich<br />

niemand seine Kinder vorenthalten.<br />

Wir möchten helfen“,<br />

argumentiert Peter Finkelgruen.<br />

Wenn <strong>die</strong> Jugendämter sich zu<br />

einer Pflege-Lösung entschieden,<br />

lägen aber in der Regel schon<br />

langwierige belastende Vorgeschichten<br />

hinter den Betroffenen.<br />

Diese würden bis zum gewissen<br />

Grad automatisch auch Teil der<br />

helfenden Familie.<br />

Die ganze Verwandtschaft<br />

„hängt“ mit am Kind<br />

„Man muss sich darüber klar<br />

sein, dass man mit dem Kind seine<br />

ganze Familie und Verwandtschaft<br />

mit aufnimmt“, meint<br />

Stolz. Missen möchte Stolz ihre<br />

Erfahrungen trotzdem nicht –<br />

<strong>die</strong> Bereicherung <strong>für</strong> das eigene<br />

Leben wiege alle Schwierigkeiten<br />

locker auf. So sehen das auch <strong>die</strong><br />

Finkelgruens. Weshalb sie alle<br />

sich seit Jahren immer wieder als<br />

Pflegeeltern gemeldet haben. Sogar<br />

<strong>für</strong> den besonders belastenden<br />

Bereich der Bereitschaftspflege.<br />

Hier geht es um <strong>die</strong> ganz akuten<br />

Fälle, bei denen rasch <strong>für</strong> einige<br />

Tage oder Wochen eine aufnehmende<br />

Familie<br />

gesucht wird.<br />

„Kann schon mal<br />

vorkommen, dass<br />

das Jugendamt<br />

anruft und fragt:<br />

Wie schnell wären<br />

sie babyfertig?<br />

Und dann<br />

kommen sie wenige<br />

Stunden<br />

später mit dem<br />

Kind vorbei“,<br />

schildert Kornelia<br />

Finkelgruen. Dann sei Flexibilität<br />

gefragt. Geholfen habe, dass<br />

<strong>die</strong> anderen Kinder in ihrer Familie<br />

dabei stets helfend zur Seite<br />

standen. Sie wüssten aus eigener<br />

Erfahrung, wie man sich in solch<br />

einer Situation fühlt und hätten<br />

sich deshalb bemüht, es den<br />

Neuankommenden so leicht wie<br />

möglich zu machen.<br />

Martin Recktenwald<br />

„Häufige Wechsel können <strong>für</strong> Kinder schädliche Folgen haben“<br />

Mit dem Vorsitzenden Peter Finkelgruen sprachen wir über <strong>die</strong> Arbeit<br />

des Pflegelternvereins.<br />

Worin sieht Ihr Verein seine Aufgabe?<br />

Finkelgruen: Wir möchten Pflegeltern eine Plattform zum gegenseitigen<br />

Austausch bieten. Es tut einfach gut, mit jemandem zu reden<br />

und zu erfahren, dass man mit Problemen nicht alleine steht.<br />

Wir unterstützen natürlich auch mit Informationen, beispielsweise<br />

zu gesetzlichen Vorgaben. Mit den Jugendämtern der Stadt und<br />

des Landkreises stehen wir in ständigem Austausch, in <strong>Trier</strong> sitzen<br />

wir als beratende Gruppe im Jugendhilfeausschuss. Außerdem<br />

möchten wir durch Lobbyarbeit in <strong>die</strong> Gesellschaft wirken.<br />

Welche Anliegen möchten Sie da transportieren, haben Sie ein Beispiel?<br />

Finkelgruen: Beispielsweise sollten <strong>die</strong> vor einigen Jahren umgesetzten<br />

Änderungen im Sozialgesetzbuch 5 nochmal überdacht<br />

werden. Dort wurde verankert, dass den leiblichen Eltern in jedem<br />

Fall stets der Vorzug zu geben ist. Das kann in der Praxis auch negative<br />

Auswirkungen auf das Kindeswohl haben. Wenn etwa eine<br />

leibliche Mutter das Kind ständig zurücknimmt, es aber schon<br />

nach kurzer Zeit nicht mehr schafft, weil <strong>die</strong> ursprünglichen Probleme<br />

nicht gelöst sind. Gerade bei Kleinkindern können solche<br />

häufigen Wechsel zwischen Pflegefamilie und leiblicher Familie<br />

sehr schädliche Folgen <strong>für</strong> <strong>die</strong> eigene Bindungsfähigkeit hinterlassen.<br />

Welche Voraussetzungen muss man mitbringen, um eine Pflegeelternschaft<br />

zu übernehmen?<br />

Finkelgruen: Die Jugendämter prüfen im Vorfeld sehr viele formale<br />

Dinge. Die finanziellen Verhältnisse werden ebenso überprüft<br />

wie <strong>die</strong> sozialen Kompetenzen. Eine mehrtägige Schulung gehört<br />

ebenfalls dazu. Man sollte sich darauf einstellen, dass man auch<br />

später stets vollständig durchleuchtet wird. Wenn man schon Erfahrungen<br />

beim Großziehen eigener Kinder gesammelt hat, hilft<br />

das natürlich. Man muss allerdings damit rechnen, dass der eigene<br />

Freundeskreis sich ändert. Unverständnis kann einem auch bei<br />

scheinbar vertrauten Menschen begegnen. Wer sich <strong>für</strong> ein solches<br />

Engagement interessiert, dem stehen wir gerne mit Rat und Tat<br />

zur Seite.<br />

Auch gemeinsame Ausflüge gehören zum Vereinsleben.<br />

Fotos: Verein


VEREINSZEITUNG 7<br />

Wer einmal dabei ist, den packt es<br />

Dank Special Olympics haben viele Menschen mit geistiger Behinderung Zugang zum Breitensport – Ein Prümer Sonderpädagoge brachte sie nach Deutschland<br />

K<br />

arl-Heinz Thommes<br />

ist, wie er selbst sagt<br />

und in seiner kürzlich<br />

veröffentlichten<br />

Autobiografie auch<br />

schreibt, „ein Mann <strong>für</strong> alle Fälle“.<br />

Kein anderer Eifeler hat <strong>die</strong><br />

sportliche und damit auch gesellschaftliche<br />

Integration von Menschen<br />

mit geistiger Behinderung<br />

in den vergangenen Jahrzehnten<br />

derart geprägt wie Thommes.<br />

Wobei es mit der Eifel allein bei<br />

weitem nicht getan ist. Denn das,<br />

was der Sonderpädagoge auf <strong>die</strong>sem<br />

Gebiet geleistet hat und<br />

auch heute mit fast 80 Jahren<br />

noch immer unterstützt, reicht<br />

weit über <strong>die</strong> Grenzen des Kreisgebiets<br />

hinaus und beginnt 1981<br />

hinter der deutsch-belgischen<br />

Grenze. Genauer gesagt im belgischen<br />

Nivelles in der Nähe von<br />

Brüssel, wo in jenem Jahr <strong>die</strong> 1.<br />

Europäischen Sommerspiele von<br />

Special Olympics veranstaltet<br />

werden.<br />

Zu <strong>die</strong>sem Zeitpunkt ist das,<br />

Starkes Team: Die behinderten Sportler sind mit vollem Einsatz dabei – genau wie <strong>die</strong> Organisatoren.<br />

Respekt: Der Verein ist im September 2017 Monatssieger beim TV-<br />

Ehrenamtspreis geworden.<br />

Dabeisein ist fast alles – gewinnen natürlich noch toller.<br />

was es in Deutschland in sportlichen<br />

Wettbewerben <strong>für</strong> geistig<br />

Behinderte gibt, eher kläglich.<br />

Weshalb Thommes als Gründungsmitglied<br />

der Prümer Lebenshilfe<br />

von der Bundesvereinigung<br />

der Lebenshilfe darum gebeten<br />

wird, wegen der räumlichen<br />

Nähe zu Belgien, den Sommerspielen<br />

einen Besuch abzustatten.<br />

Gemeinsam mit Schülern<br />

aus Prüm und Bitburg fährt der<br />

Sonderschullehrer also nach Nivelles,<br />

nimmt teil und ist beeindruckt.<br />

Noch größer aer ist <strong>die</strong><br />

Begeisterung als Thom-mes zwei<br />

Jahre später mit einer Delegation<br />

in <strong>die</strong> USA reist, um dort an den<br />

Special Olympic Games in<br />

Louisiana teilzunehmen. „Der<br />

Einmarsch in das mit 60 000 Zuschauern<br />

gefüllte Stadion war<br />

einfach unbeschreiblich“, erinnert<br />

Fotos: Verein<br />

sich der heute 79-Jährige. Und<br />

<strong>die</strong> Faszination <strong>die</strong>ses Moments<br />

wirkt so nachhaltig, dass – und<br />

hier kürzen wir <strong>die</strong> Geschichte<br />

ein wenig ab – es unter maßgeblicher<br />

Beteiligung des Prümer<br />

Sonderpädagogen 1991 zunächst<br />

zur Gründung von Special<br />

Olympics Deutschland und 2004<br />

schließlich zur Bildung eines<br />

rheinland-pfälzischen Landesverbands<br />

kommt.<br />

Prümer im Präsidium<br />

Und Thommes, der zunächst<br />

zum Präsidiums des Bundesverbands<br />

gehört, übernimmt dann<br />

den Vorsitz des neuen Landesverbands.<br />

2016 übergibt er das<br />

Amt schließlich an seinen Nachfolger<br />

Burkhard Schappert. Zu<br />

<strong>die</strong>sem Zeitpunkt von der Faszination<br />

ebenfalls gepackt ist der<br />

Bickendorfer Wilfried Kootz.<br />

2013 ist er bei einem Sportcamp<br />

in Prüm, an dem auch Menschen<br />

mit Behinderung teilnehmen.<br />

Dort kommt Thommes auf<br />

Kootz zu und fragt ihn, ob er<br />

nicht Lust habe, <strong>die</strong> kommenden<br />

Special Olympics Spiele in Kaiserslautern<br />

als Pressewart zu betreuen.<br />

„Bis dahin hatte ich mit<br />

der ganzen Sache eigentlich noch<br />

nicht viel am Hut“, sagt Kootz.<br />

„Doch dann bin ich mit nach<br />

Lautern gefahren, und dort hat es<br />

mich dann gepackt“, fügt er hinzu.<br />

„Es war beeindruckend, mit<br />

wie viel Engagement <strong>die</strong> Sportler<br />

an den Wettkämpfen teilnehmen“,<br />

so Kootz, der ein Jahr später<br />

bereits ins Präsidium des Landesverbands<br />

gewählt wird und<br />

dort seitdem den Bereich Me<strong>die</strong>n<br />

betreut.<br />

„Es macht einfach riesigen<br />

Spaß, mit den Jungs und Mädels<br />

zusammenzuarbeiten“, sagt der<br />

Pressewart. Durchaus stolz ist er<br />

auf das neue Tandem-Me<strong>die</strong>n-<br />

Team, das im vergangenen Jahr<br />

bei den Special Olympics Landesspielen<br />

in <strong>Trier</strong> seinen ersten<br />

Einsatz hatte. Und das auch bei<br />

den Bundesspielen in Kiel Mitte<br />

<strong>Mai</strong> dabei sein wird. Gemeinsam<br />

unterstützten Reporter mit und<br />

ohne Beeinträchtigung <strong>die</strong> Berichterstattung<br />

der Spiele.<br />

Wie leistungsfähig<br />

Menschen mit<br />

Behinderung sein können<br />

„Wir möchten damit überregionale<br />

Aufmerksamkeit schaffen<br />

und zeigen, wie leistungsfähig<br />

Menschen mit geistiger oder körperlicher<br />

Behinderung sein können“,<br />

erklärt Kootz. Auf Bundesebene<br />

sei <strong>die</strong>ses Angebot des<br />

rheinland-pfälzischen Landesverbands<br />

bislang einmalig, fügt er<br />

hinzu.<br />

BUNDESSPIELE<br />

IN KIEL<br />

Vom 14. bis 18. <strong>Mai</strong> werden in Kiel<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong>sjährigen nationalen Sommerspiele<br />

veranstaltet. Rund 4000<br />

Athleten aus 19 Sportarten gehen<br />

an den Start. Laut Michael Bergeweiler,<br />

Geschäftsführer des Landesverbands,<br />

ist Rheinland-Pfalz<br />

mit 250 Sportlern ver-treten, darunter<br />

auch zahlrei-che aus der <strong>Region</strong><br />

<strong>Trier</strong> und dem Eifelkreis.<br />

Wie sehr der Landesverband<br />

mit dem Eifelkreis verwurzelt ist,<br />

zeigt allein schon ein Blick auf<br />

<strong>die</strong> Zusammensetzung des Präsidiums.<br />

Auch der <strong>für</strong> <strong>die</strong> Finanzen<br />

zuständige Vizepräsident<br />

Dietmar Steffen kommt aus dem<br />

Kreisgebiet. Gleiches gilt <strong>für</strong><br />

Franz-Josef Metz, der ebenfalls<br />

Vizepräsident ist und sich als solcher<br />

um den Bereich Familie<br />

kümmert. Und dann ist da natürlich<br />

noch der Prümer Karl-Heinz<br />

Thommes. Der hält dem Landesverband<br />

als Ehrenpräsident<br />

<strong>die</strong> Treue und hat bereits das<br />

nächste Großereignis nach Kiel<br />

im Auge.<br />

Abu Dhabi<br />

und <strong>die</strong> Weltspiele<br />

„2019 sind <strong>die</strong> Weltspiele in Abu<br />

Dhabi und da würde ich gerne<br />

mit“, sagt er und ergänzt: „Das<br />

wäre dann mein Abschluss.“ Ob<br />

letzteres wirklich stimmt, wird<br />

sich zeigen. Wie Thommes nämlich<br />

erzählt, bewirbt sich Special<br />

Olympics Deutschland <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Austragung der Weltspiele 2023.<br />

Und dass sich der Prümer, der<br />

mit so viel Herzblut bei der Sache<br />

ist, ein solches Ereignis entgehen<br />

lassen wird, ist eher unwahrscheinlich.<br />

Text: Uwe Hentschel<br />

SPECIAL<br />

OLYMPICS<br />

DEUTSCHLAND<br />

Special Olympics Deutschland<br />

(SOD) ist <strong>die</strong> deutsche Organi-sation<br />

der weltweit größten, vom Internationalen<br />

Olympi-schen Komitee<br />

(IOC) offiziell anerkannten Sportbewegung<br />

<strong>für</strong> Menschen mit geistiger<br />

und mehrfacher Behinderung.<br />

Im Jahr 1968 von Eunice Kennedy-<br />

Shriver, einer Schwester von US-<br />

Präsident John F. Kennedy, ins Leben<br />

gerufen, ist Special Olympics<br />

heute mit nahezu fünf Millionen<br />

Athleten in 170 Ländern vertreten.<br />

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8 VEREINSZEITUNG VEREINSZEITUNG 9<br />

Historische Industriebauten vereint mit Grünanlagen: Gelände der Zeche Zollverein in Essen.<br />

Stu<strong>die</strong>nreise London, Inner Temple Garden.<br />

Stu<strong>die</strong>nreise London, Goeffrey Garden.<br />

Fotos: DGGL<br />

Schönheit grüner Oasen entdecken<br />

Die Deutsche Gesellschaft <strong>für</strong> Gartenkunst und Landschaftskultur fördert den Austausch von Fachleuten und Laien.<br />

Hochbeete sind auch bei knappem Platz eine Möglichkeit <strong>für</strong> mehr Grün. Hier ist eine Fläche auf dem Thyssen-Krupp-Firmengelände in<br />

Essen zu sehen.<br />

H<br />

inter den Törchen<br />

im Zaun liegen sie<br />

versteckt: <strong>die</strong> kleinen<br />

Reiche aus<br />

Grünem und bunt<br />

Blühendem. Normalerweise sind<br />

<strong>die</strong>se Gärten vor den Blicken Außenstehender<br />

verborgen, sind privater<br />

Rückzugsraum <strong>für</strong> ihre Besitzer.<br />

Doch bei der Aktion „Das<br />

offene Gartentor“ sind sie <strong>für</strong> jeden<br />

Besucher erkundbar. Seit<br />

über 20 Jahren bringt <strong>die</strong> Deutsche<br />

Gesellschaft <strong>für</strong> Gartenkunst<br />

und Landschaftskultur<br />

(DGGL) mit <strong>die</strong>ser Initiative<br />

Gartenbesitzer und Gartenfreunde<br />

an Saar und Mosel zusammen.<br />

Und das passt genau zum<br />

Ziel des Vereins: Informieren<br />

über und Begeistern <strong>für</strong> grüne<br />

Gestaltung in der Landschaft.<br />

Petra Wagner organisiert <strong>für</strong><br />

den Landesverband Saar-Mosel<br />

<strong>die</strong> Gartenbesichtigungen. Sie<br />

selbst hatte <strong>die</strong> DGGL über <strong>die</strong>se<br />

Aktion kennengelernt und engagiert<br />

sich inzwischen im Verein<br />

auch als Schatzmeisterin. Spannend<br />

sei <strong>die</strong> Abwechslung: „Da<br />

sind Gärten dabei, <strong>die</strong> mit der<br />

Zahnbürste geputzt sind. In anderen<br />

wuchert es wild, aber mit<br />

jeder Pflanze verknüpft der Besitzer<br />

eine Erinnerung.“ Um Wettbewerb<br />

gehe es dabei nicht. Jeder<br />

habe eben seine ganz persönlichen<br />

Vorlieben und das sei gut<br />

so, meint auch <strong>die</strong> Vereinsvorsitzende<br />

Silke Oeflling. Die Aufgabe<br />

der DGGL sieht sie darin,<br />

den Austausch von Ideen zu fördern.<br />

Beim „Offenen Gartentor“<br />

beteiligten sich daran in jüngster<br />

Zeit 32 wechselnde Gärten im<br />

Raum <strong>Trier</strong> und weitere 32 rund<br />

um Zweibrücken. An jedem Aktionswochenende<br />

stünden mehrere<br />

Anlagen zur Auswahl. Mit<br />

50 bis 200 Besuchern müssten<br />

<strong>die</strong> Gartenbesitzer durchaus<br />

rechnen.<br />

Doch auf <strong>die</strong> eigene kleine<br />

Grün-Oase bleibt der Blick der<br />

DGGL keineswegs beschränkt.<br />

Der auf Bundesebene bereits 130<br />

Jahre alte Verband interessiert<br />

sich auch <strong>für</strong> Parks, Kultur- und<br />

Naturlandschaften. Viele Mitglieder<br />

haben auch einen beruflichen<br />

Hintergrund in <strong>die</strong>sem Bereich.<br />

„Wir sind aber offen <strong>für</strong> alle.<br />

Es ist uns gerade wichtig, dass<br />

Fachleute und Laien auf Augenhöhe<br />

miteinander ins Gespräch<br />

kommen“, betont Oeffling. Die<br />

Landschaftsarchitektin fand während<br />

einer Babypause zum Verein<br />

und ihr gefielen besonders <strong>die</strong><br />

Mischung und der freundliche<br />

Umgang der Mitglieder.<br />

Etwas dazulernen könne stets<br />

jeder, findet Oeffling. Die Suche<br />

nach Anregungen und neuen<br />

Konzepten führe <strong>die</strong> Vereinsmitglieder<br />

zu vielen Ausflügen in der<br />

<strong>Region</strong> und darüber hinaus. Da<br />

werden Parks in London besucht<br />

oder im Mittelrheintal das neu<br />

gestaltete Areal an der Loreley<br />

erkundet. „Sehr interessant war<br />

auch der Ausflug zur Deutschen<br />

Homöopathischen Union, wir<br />

haben ihre Produktionsstätte bei<br />

Bruchsaal besucht“, ergänzt<br />

Wagner ein weiteres Reiseziel der<br />

jüngeren Zeit. Durch ein dichtes<br />

Netz an Kontakten auch Zugang<br />

zu Anlagen und exklusiven Führungen,<br />

<strong>die</strong> der Öffentlichkeit<br />

normalerweise nicht zur Verfügung<br />

stehen. Gerade in den<br />

Wintermonaten, wenn es in der<br />

Natur weniger zu sehen gibt, ergänzen<br />

Fachvorträge das Programm<br />

des Vereins.<br />

Wissen über Garten- und<br />

Landschaftsgestaltung soll aber<br />

nicht nur gesammelt, sondern<br />

auch angewandt werden. So setzt<br />

sich <strong>die</strong> DGGL <strong>für</strong> Grünflächen<br />

in den Städten ein – mit den zuständigen<br />

Ämtern beispielsweise<br />

in <strong>Trier</strong> und Saarbrücken ist man<br />

gut vernetzt. Mitunter wird es<br />

hier auch politisch. „Als <strong>die</strong><br />

Schließung des Botanischen Gartens<br />

in Saarbrücken beschlossen<br />

wurde, haben wir den öffentlichen<br />

Protest dagegen mitgetragen“,<br />

berichtet Cornelia Herges,<br />

zweite Vorsitzende im Verein.<br />

Ein solches Kulturgut aufzugeben,<br />

sein ein schwerer Fehler.<br />

Auch beim Bürgerentscheid zum<br />

Tankstellengelände „Blaue Lagune“<br />

am <strong>Trier</strong>er Alleenring machte<br />

sich <strong>die</strong> DGGL <strong>für</strong> <strong>die</strong> „grüne“<br />

Alternative stark.<br />

Martin Recktenwald<br />

KONTAKT<br />

Deutsche Gesellschaft <strong>für</strong> Gartenkunst<br />

und Landschaftskultur e.V.<br />

Landesverband Saar-Mosel<br />

Fleischstraße 56-60<br />

54290 <strong>Trier</strong><br />

Internet: www.dggl.org/landesverbaende/saar-mosel.html<br />

Mitglieder: 58<br />

Angebote: Tagesausflüge, Reisen<br />

und Vorträge rund um Gartenbau<br />

und Landschaftspflege, Baumpflanz-Aktionen,<br />

Besuchsangebot<br />

„Das offene Gartentor“<br />

Stu<strong>die</strong>nreise Essen, Weltkulturerbe Zeche Zollverein.<br />

Ein Baum kann das<br />

kulturelle Leben bereichern<br />

Eine DGGL-Gruppe beim Besuch des Naturschutzzentrums „Biodiversum“ im Schutzgebiet Haff Réimech bei Remerschen.<br />

Mit Silke Oeffling, der Vorsitzenden<br />

des Landesverbandes Saar-Mosel,<br />

sprachen wir über <strong>die</strong> Deutsche Gesellschaft<br />

<strong>für</strong> Gartenkunst und Landschaft<br />

und deren „Aktion Baum“.<br />

Der Vereinsname legt irgendwie nahe,<br />

man müsste einen Garten besitzen – ist<br />

das Voraussetzung <strong>für</strong> eine Mitgliedschaft?<br />

Oeffling: Nein, wir sind offen <strong>für</strong> jedermann,<br />

der sich <strong>für</strong> <strong>die</strong> Themen<br />

Garten, Natur und Landschaft interessiert.<br />

Natürlich haben unsere Mitglieder<br />

vielfach einen Garten, weil sie<br />

sich gerne an der Schönheit erfreuen<br />

möchten. Da sind kleinste Flächen<br />

von 50 Quadratmetern ebenso wie<br />

2000 Quadratmeter große Anlagen<br />

vertreten.<br />

Wie sieht <strong>die</strong> Mischung bei Mitgliederstruktur<br />

aus?<br />

Oeffling: Da haben wir ebenfalls Abwechslung.<br />

Von jungen Leuten Anfang<br />

30 bis ins hohe Alter ist bei uns<br />

alles vertreten. Manche haben, so wie<br />

ich als Landschaftsarchitektin, über<br />

den Beruf mit unseren Themen zu<br />

tun. Andere interessieren sich beispielsweise<br />

als Hobbygärtner da<strong>für</strong>.<br />

Ihr Verein wirbt ja öffentlich <strong>für</strong> Grünes<br />

in Stadt und Land – was hat es in <strong>die</strong>sem<br />

Zusammenhang mit der „Aktion<br />

Baum“ auf sich?<br />

Oeffling: Diese Initiative gibt es bei<br />

uns im Saar-Mosel-Raum seit fünf<br />

Jahren. Wir ermuntern Gruppen uns<br />

Vorschläge einzusenden, an welcher<br />

Stelle ein neuer Baum besonders<br />

schön und nützlich wäre. Das kann<br />

ein Wanderweg sein, wie an der<br />

Traumschleife in Hentern, eine Bushaltestelle<br />

oder ein Dorfplatz. Unsere<br />

Jury ermittelt dann anhand eines festgelegten<br />

Punktesystems einen Gewinner.<br />

Und wir finanzieren <strong>die</strong><br />

Baumpflanzung an <strong>die</strong>ser Stelle.<br />

Welchen Zweck verbindet der Verein<br />

damit?<br />

Oeffling: Wir möchten Menschen dazu<br />

anregen sich Gedanken zu machen,<br />

wo man Bäumen Raum geben<br />

kann. Es soll auch vermittelt werden,<br />

dass ein Baum Kulturgut ist und das<br />

kulturelle Leben bereichern kann. Bei<br />

einigen Gewinnern der letzten Jahre<br />

hat sich das sehr schön gezeigt. Da<br />

hat <strong>die</strong> Dorfgemeinschaft zur Pflanzung<br />

ein Fest organisiert oder eine<br />

Sitzbank als Ort der Begegnung aufgestellt.<br />

Und auch bei denen, <strong>die</strong><br />

nicht gewonnen haben, sind <strong>die</strong> Bäume<br />

meistens trotzdem gepflanzt worden.<br />

Das freut uns natürlich sehr.<br />

In Freisen wurde bei der „Aktion Baum“ eine Rosskastanie am Fritz-Wunderlich-Radwanderweg gepflanzt.<br />

<strong>Trier</strong>, Saarstr. 135–137, 0651/3 1132<br />

<strong>Trier</strong>, Castelnauplatz 6, 0651/436200 00<br />

13. <strong>Mai</strong> ist Muttertag!<br />

Wir haben von 08.00 bis 14.00 Uhr geöffnet!<br />

Hochszeitsgestecke<br />

Grabgestaltung<br />

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10 VEREINSZEITUNG<br />

Viel Holz, viel Spaß: Kegeln als Leistungssport<br />

KSV Osburg hat sehr erfolgreiche Sportler und eine ehemalige Weltmeisterin<br />

D<br />

ie Blasmusik spielt,<br />

Männergesangverein<br />

und Kirchenchor<br />

treten auf.<br />

Das ganze Dorf ist<br />

aus dem Häuschen. Eine Weltmeisterin<br />

kehrt heim. Kristina<br />

Krewer ist <strong>die</strong> Top-Sportlerin<br />

des Kegelsportvereins Osburg<br />

und seit ihrem Titel 2006 das<br />

Aushängeschild des Vereins.<br />

Auch wenn sie längst nicht mehr<br />

im Ort wohnt, hat ihr großes<br />

Poster <strong>für</strong> immer einen Ehrenplatz<br />

in der modernen Sportstätte<br />

in der Mehrzweckhalle.<br />

„Derzeit liegen wir in der<br />

Rheinland-Pfalz-Liga auf Rang<br />

4“, erklärt Vorsitzender Walter<br />

Herrig den Leistungsstand. Besonders<br />

stolz ist er auf <strong>die</strong> Erfolge<br />

des Nachwuchses. Mit den Worten:<br />

„Schauen sie, wie oft <strong>die</strong> U<br />

14 und U 18 seit 2001 bei Deutschen<br />

Meisterschaften auf <strong>die</strong><br />

drei vordersten Plätze gekommen<br />

ist“, drückt er dem TV-Reporter<br />

eine beeindruckende Liste in <strong>die</strong><br />

Hand. Zwölf Gold-, sechs Silber-<br />

und neun Bronzemedaillen<br />

ad<strong>die</strong>ren sich zu 27 Mal Edelmetall.<br />

vier moderne<br />

Scherenbahnen<br />

Mit dazu beitragen können nicht<br />

nur <strong>die</strong> Trainer des Vereins, <strong>die</strong><br />

sich regelmäßig in Lehrgängen<br />

beim Deutschen Scherenkeglerbund<br />

(DSKB) weiterbilden, sondern<br />

vor allem auch <strong>die</strong> vier modernen<br />

Scherenbahnen, mit der<br />

sich der Verein 2012 einen<br />

Traum erfüllen konnte. Der Verein<br />

kaufte einen gebrauchte Kegelanlage<br />

im Nordrhein-Westfälischen<br />

Eschweiler und baute sie<br />

selbst im Untergeschoss der<br />

Mehrzweckhalle auf.<br />

Sie kostete immerhin noch<br />

65 000 Euro. „Da<strong>für</strong> haben wir<br />

Die jungen Kegler sind der ganze Stolz des KSV.<br />

zehn Jahre lang gespart“, verrät<br />

der Vorsitzende. Aber es gab<br />

auch Zuschüsse vom Land und<br />

der Sportförderung.<br />

Alles begann im Februar 1971,<br />

als zwölf begeisterte Kegler, angeführt<br />

von Gastwirt Johann<br />

Schmitz, den Kegel-Sport-Club<br />

„Goldene 7“ Osburg gründeten,<br />

zunächst als eine von sieben Abteilungen<br />

im Dachverein Hochwald-Kell.<br />

„Bis dahin gab es in<br />

Osburg nur Spaßkegeln“, erinnert<br />

sich Vorsitzender Herrig.<br />

Starker Mitgliederzuwachs und<br />

von Beginn an hervorragende Jugendarbeit<br />

waren <strong>die</strong> Basis, dass<br />

bereits in der Saison 1975/76<br />

sechs Herren- und zwei Jugendmannschaften<br />

zu Turnieren gemeldet<br />

werden konnten. 1977<br />

wurde <strong>die</strong> Gruppe als KSV Osburg<br />

selbständig.<br />

Die in <strong>die</strong> Jahre gekommene<br />

Bahn zog Anfang der 1990er Jahr<br />

immer weniger Sportler an. Nach<br />

nur noch 13 Aktiven musste eine<br />

Spielgemeinschaft mit dem Ruwertal<br />

eingegangen werden. Osburg<br />

und Riveris wechselten sich<br />

beim Spielbetrieb ab.<br />

Eine ab der Jahrtausendwende<br />

intensivierte Jugendarbeit zahlte<br />

sich erneut aus. Man kletterte <strong>die</strong><br />

Liga-Leiter empor, auf deren<br />

oberster Sprosse schließlich<br />

Weltmeisterin Kristina Krewer<br />

thronte.<br />

Und wie sieht <strong>die</strong> Zukunft aus?<br />

„Alle fünf Jahre heißt es bei uns<br />

Osburg kegelt“, nennt Vorsitzender<br />

Herrig eine große Werbeaktion.<br />

Für den Kegelsport geworben<br />

wird auch in der Grundschule.<br />

Es geht darum, den Spaß an<br />

<strong>die</strong>sem Sport zu wecken. Der Erfolg<br />

gibt dem Verein Recht.<br />

Seit Jahrtausenden wird<br />

gekegelt<br />

Das Kegelspiel ist eine der ältesten<br />

Sportarten. Vorläufer gab es<br />

bereits im antiken Ägypten. Bei<br />

archäologischen Ausgrabungen<br />

fand man Teile eines Kinderkegelspiels<br />

aus der Zeit um 3500<br />

vor unserer Zeitrechnung und<br />

Wandreliefs in Grabstätten, <strong>die</strong><br />

Spielszenen darstellen. Als Urform<br />

des heutigen Kegelns werden<br />

<strong>die</strong> Zielwurfspiele germanischer<br />

Stämme in Mitteleuropa<br />

vermutet, bei denen mit Steinen<br />

auf Knochen geworfen wurde.<br />

Aufgrund der bisher nicht nachgewiesenen<br />

Kontinuität können<br />

<strong>die</strong>se aber noch nicht als unmittelbare<br />

Vorläufer angesehen werden.<br />

Hingegen legen etymologische<br />

Untersuchungen zum Wort Kegel<br />

(althochdeutsch chegil) nahe,<br />

dass Vorformen des heutigen Kegelns<br />

schließlich im frühen Mittelalter<br />

entstanden. Seit dem<br />

zwölften Jahrhundert sind volkstümliche<br />

Kegelspiele durchgehend<br />

belegt. Der Kegelsport wird<br />

in Deutschland auf vier verschiedenen<br />

Bahnarten betrieben:<br />

Asphalt- (Classic-), Bohle-,<br />

Scheren- und Bowlingbahn.<br />

Text und Fotos:<br />

Herbert Thormeyer<br />

Auffallend viele junge Kegler sind auf der modernen Bahn des KSV zu finden.<br />

Meisterehrung der Sportjugend beim Landessportverband Rheinland-Pfalz: Leon Köhl, Jugendtrainer und Vorsitzender<br />

Walter Herrig, Paul Petruck, Jonas Schmoll, Maximilian Krugmann und Jugendwart Günther Quint.<br />

Was ist so toll am Kegeln?<br />

KONTAKT<br />

KSV Osburg<br />

Der Verein hat derzeit 84 Mitglieder,<br />

davon 30 aktive Kegler, <strong>die</strong> im<br />

Schnitt 37 Jahre alt sind. Sieben<br />

sind unter 18 Jahre alt. Zusätzlich<br />

sind der Jugendspielgemeinschaft<br />

( JSG) Mosel 15 Spieler unter 14<br />

und drei unter zehn Jahren gemeldet.<br />

Ältester Kegelbruder ist Hubert<br />

Schmitz. In jungen Jahren hat er<br />

Fußball gespielt. „Beim Frühschoppen<br />

habe ich einige gesehen,<br />

<strong>die</strong> mit einer Sporttasche<br />

durchs Vereinslokal gelaufen<br />

sind. Da bin ich mal hinterher.“<br />

Die sind zur Kegelbahn. Schmitz<br />

probierte es aus und ist dabei<br />

geblieben – bis heute. „Dieser<br />

Sport ist wetterunabhängig, hat<br />

eine geringe Verletzungsgefahr,<br />

man muss sich konzentrieren<br />

und bleibt fit“, fasst er <strong>die</strong> Vorteile<br />

zusammen, <strong>die</strong> ihn bis in<br />

<strong>die</strong> erste Bundesliga führte.<br />

Jana Petschel ist 27 Jahre alt und<br />

seit 2012 im Verein. Davor hat sie<br />

geturnt. „Das Kegeln macht<br />

Spaß und bringt Motivation immer<br />

besser zu werden“, sagt sie.<br />

Für Jana ist auch wichtig, dass<br />

<strong>die</strong>ser Sport ein guter Ausgleich<br />

zu ihrem Beruf als Sachbereiterin<br />

ist – eine sitzende Tätigkeit.<br />

Das Kegeln ist in Ligen unterteilt.<br />

Man könne auf – und Absteigen,<br />

so wie beispielsweise beim Fußball.<br />

Das spornt an.<br />

Der 14-jährige Leon Köhl ist seit<br />

vier Jahren dabei. Er spielt auch<br />

Fußball und bläst Trompete. Mit<br />

der Meisterschaft in seiner Altersklasse<br />

gehört er zu den Spitzentalenten<br />

des Vereins. Er sagt:<br />

„Viele wissen ja nicht, was sie<br />

beim Kegeln verpassen.“ Seinen<br />

Altersgenossen empfiehlt er, es<br />

doch mal selbst zu probieren.<br />

Unter lauter netten Leuten könne<br />

man <strong>die</strong> Turnierreife erlangen.<br />

Ein Bild aus der Saison 1974/75: Edgar Lui, Johann Schmitz, Hubert Schmitz, Guido Lorenz und Herbert Hau<br />

(von links) stiegen vom reinen Spaßkegeln in den sportlichen Wettkampf ein.<br />

Foto: Verein<br />

Der Vorstand: Vorsitzender: Walter<br />

Herrig; zweiter Vorsitzender:<br />

Thorsten Herrig; Schriftführerin<br />

Tanja Fritzenkötter; Rechnungsführer:<br />

Torsten Hamm; Jugendwart:<br />

Günther Quint; Frauenwart: Jana<br />

Petschel; 1. Sportwart: Markus Michels;<br />

2. Sportwart: Hilger Kollmann;<br />

Jugendvertreter: Nicolas<br />

Hurt.<br />

Der Verein präsentiert sich im Internet<br />

auf www.ksv-osburg.de<br />

mit Trainingsmöglichkeiten, Trainingszeiten,<br />

den aktuellen Tabellenplätzen<br />

und Spielplänen.<br />

Die Kegelhalle hat <strong>die</strong> Telefonnummer<br />

06500/9179428. Zum Training<br />

anmelden kann man sich mit<br />

06500/8901.


VEREINSZEITUNG 11<br />

Bürger-Engagement Raum geben<br />

Der Bürger- und Kulturverein Bausch schweißt eine Wohnsiedlung zu einer Gemeinschaft zusammen.<br />

D<br />

ie besondere Lage<br />

der Wohnsiedlung<br />

„Auf der Bausch“<br />

hat sicher etwas<br />

damit zu tun, dass<br />

hier jegliche Vereinsaktivität<br />

gleichzeitig auch Nachbarschaftsbegegnung<br />

ist. Umschlossen von<br />

Wald stehen ein halbes Dutzend<br />

mehrstöckiger Wohngebäude<br />

und rund 50 Ein- und Mehrfamilienhäuser<br />

auf dem Hang<br />

oberhalb von <strong>Trier</strong>-Ehrang.<br />

„Manchmal hat man schon das<br />

Gefühl, es sei ein eigener Stadtteil“,<br />

beschreibt Anwohnerin<br />

Britta Merten das Ambiente.<br />

Dass aus dem ehemaligen US-<br />

Kasernenareal eine solche Nachbarschaft<br />

gewachsen sei, daran<br />

habe ihr Verein, der Bürger- und<br />

Kulturverein Bausch, einen wichtigen<br />

Anteil.<br />

Den Anstoß zur Vereinsgründung<br />

gab 1999 ein von der Wohnungsbau<br />

und Treuhand Ag <strong>Trier</strong><br />

(GBT) beauftragtes Sozialbüro.<br />

Die Herausforderung war seinerzeit<br />

<strong>die</strong> vormals militärisch genutzten<br />

Flächen in ein sozial<br />

durchmischtes Wohngebiet umzuwandeln.<br />

„Wir sollten Stück<br />

<strong>für</strong> Stück Aufgaben des Sozialbüros<br />

übernehmen. Die Sache wurde<br />

zum Selbstläufer“, erinnert<br />

sich Gründungsmitglied und<br />

Vereinsvorsitzender Axel Grämmel.<br />

Einfach mal mit Familien<br />

aus der Nachbarschaft etwas unternehmen,<br />

zum Beispiel eine<br />

Wanderung – mit solch spontanen<br />

Aktion fing es an. Inzwischen<br />

sind alleine 88 Familien im<br />

„Bauschverein“ aktiv, viele weitere<br />

Nicht-Mitglieder beteiligen sich<br />

an den öffentlichen Aktionen<br />

und Feiern.<br />

Rasch wurde aber auch angepackt:<br />

Spielplatz und Bolzplatz<br />

der Siedlung wurden von den<br />

Anwohnern in ehrenamtlichem<br />

Einsatz weitgehend selbst errichtet.<br />

„Die Stadt hat <strong>für</strong> den Bolzplatz<br />

roten Sand beigesteuert,<br />

den wir dann wir verteilt haben“,<br />

erzählt Grämmel beiläufig. Was<br />

im Umkehrschluss aber bedeutet,<br />

dass das Einebnen des Geländes<br />

und andere aufwendige Arbeiten<br />

von den Bürgern eigenständig erledigt<br />

wurden. Dem wachsenden<br />

Gefühl einer eigenen Identität in<br />

der Siedlung hat der „Bauschverein“<br />

das ein oder andere Wahrzeichen<br />

gesetzt. Ein massiver<br />

Stahlständer markiert beispielsweise<br />

<strong>die</strong> Einfahrt zum Wohngebiet.<br />

Je nach Jahreszeit wird er <strong>für</strong><br />

einen <strong>Mai</strong>- oder Weihnachtsbaum<br />

genutzt. Geschmückt werden<br />

<strong>die</strong> Bäume natürlich ebenfalls<br />

vom Verein.<br />

Die vielfältigen weiteren Aktivitäten<br />

seien im Laufe der Jahre<br />

durch eine offene Grundhaltung<br />

<strong>für</strong> neue Ideen gewachsen, meinen<br />

Grämmel und Mertes. Da<br />

hieß es beispielsweise irgendwann:<br />

„Lass doch mal einen eigenen<br />

Martinsumzug organisieren!“<br />

Mit Sankt-Martin-Darsteller<br />

hoch zu Ross, Martinsfeuer und<br />

kostenlosen Brezeln <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kinder<br />

ist der Zug aus dem Kalender<br />

inzwischen kaum noch wegzudenken.<br />

Ebenso <strong>die</strong> stets ausgebuchte,<br />

jährliche Busfahrt in der<br />

Adventszeit zu Weihnachtsmärkten<br />

von Aachen bis Nancy oder<br />

Brüssel. Vergleichsweise preisgünstig<br />

werden <strong>die</strong>se Ausflüge<br />

durch <strong>die</strong> Verbindungen des Vereins.<br />

„Der Busfahrer ist Mitglied<br />

bei uns. Er fährt auch regelmäßig<br />

<strong>die</strong> Stadtbuslinie 17 auf <strong>die</strong><br />

Bausch“, verrät Mertes. Und dessen<br />

Frau arbeite bei einem Reisebusunternehmen<br />

– wodurch auch<br />

das Fahrzeug zu günstigen Konditionen<br />

buchbar ist. Sportlich ist<br />

man beim Bauschverein ebenfalls<br />

aufgestellt. Mit wirbelnden Stäben<br />

und Akrobatik begeistern seit<br />

einigen Jahren <strong>die</strong> Majoretten bei<br />

ihren Tänzen das Publikum. Hier<br />

sind zwei Altersgruppen (ab<br />

sechs und ab zehn Jahren) entstanden.<br />

Doch <strong>für</strong> viele der Aktivitäten<br />

braucht es einen geeigneten<br />

Raum. Noch steht dem „Bauschverein“<br />

ein solcher unter dem<br />

Dach des Kindergartens Christi<br />

Himmelfahrt zur Verfügung.<br />

Durch den von der Stadt geplanten<br />

Ausbau der Kita und <strong>die</strong> Erweiterung<br />

um eine Gruppe, würden<br />

<strong>die</strong>se Räumlichkeiten jedoch<br />

wegfallen. Ausweichmöglichkeiten<br />

gebe es auf der Bausch im<br />

Grunde nicht, meint Grämmel.<br />

Der einzige freie Bauplatz befinde<br />

sich auf dem Gelände eines<br />

ehemaligen Stromverteilerhäuschens,<br />

das den Stadtwerken gehört.<br />

„Vom Jugendamt kam <strong>die</strong><br />

Idee, dort eventuell einen Container<br />

aufzustellen. Aber wie wir<br />

das finanzieren sollen, weiß ich<br />

nicht“, zeigt sich der Vorsitzende<br />

besorgt. Zahlreiche Angebote wie<br />

der Jugendtreff oder <strong>die</strong> Kochabende<br />

in der vom Verein eingerichteten<br />

Küche könnten in Zukunft<br />

bedroht sein.<br />

Text: Martin Recktenwald<br />

KONTAKT<br />

Bürger- und Kulturverein<br />

Bausch 1999 e.V.<br />

Fotos: Verein<br />

Auf der Bausch 82<br />

54293 <strong>Trier</strong><br />

E-<strong>Mai</strong>l: vorstand@bauschverein.de<br />

Mitglieder: 282<br />

Angebote: <strong>Mai</strong>- und Sommerfest<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Siedlung, monatliche Stadtteilzeitung<br />

Bausch-Info Vater-Kind-<br />

Wochenenden, Wanderungen, Jugendtreff,<br />

Osterwanderung, Martinumzug,<br />

Nikolausfeier, Weihnachtsmarktfahrt,<br />

Majoretten-Tanzsport<br />

in zwei Altersklassen, Fitnesskurse<br />

Im Internet<br />

www.bauschverein.de<br />

Wanderreise Lago Maggiore<br />

DAS TOR ZUM SONNIGEN SÜDEN<br />

© gevision, Shutterstock.com<br />

Der Lago Maggiore: ein Sinnbild von Eindrücken,<br />

Farben, Düften und Traditionen. Neben<br />

den klassischen Routen, <strong>die</strong> seit Jahrhunderten<br />

<strong>die</strong> Schönheit <strong>die</strong>ser Landschaft vorzüglich zusammenfassen,<br />

gibt es hier Winkel, in denen<br />

scheint <strong>die</strong> Zeit stehen geblieben zu sein. Und<br />

dorthin wollen wir Sie führen, wirklich hier,<br />

wo seit Jahrhunderten Schweigen das wahre<br />

Gesicht unverändert geblieben ist. Die Stille<br />

der Berge und des Waldes, das Rauschen des<br />

Windes, das Genießen der unvergesslichen<br />

Aussicht – all das können Sie mit uns erleben.<br />

Reiseverlauf<br />

1. Tag: Anreise Premeno<br />

2. Tag: Intertour Premeno<br />

3. Tag: Macugnaga – Monte Rosa<br />

4. Tag: Tessin und das berühmte Verzascatal<br />

5. Tag: Mottarone Berg und Ortasee<br />

6. Tag: Heimreise<br />

Noch Plätze Frei!<br />

639,– € p.P. im DZ<br />

Einzelzimmerzuschlag 60,– €<br />

6 Tage: 06.06. – 11.06.<strong>2018</strong><br />

04.08. – 09.08.<strong>2018</strong><br />

Inklusivleistungen<br />

• Fahrt im modernen Reisebus<br />

• 5x HP im 3-Sterne Superior Hotel Vittoria<br />

in Premeno<br />

• 1x Parmaschinken und Melone im Hotel<br />

• 1x Sesselliftfahrt mit typischer Alm-Mahlzeit<br />

• 1x Tessiner Platte mit Merlot-Wein<br />

• 1x Picknick mit Bauernsalami, Bergkäse<br />

und Wein<br />

• Geführte Wanderung am 2.,3.,4.,und 5.Tag<br />

• Kurtaxe<br />

• Kostenfreie Haustürabholung<br />

• Kostenfreie Parkmöglichkeit<br />

• Anreisebonus von 25 bis 50 Euro pro Person<br />

Radreise nach Waren an der Müritz ÜF 629,– €<br />

6Tage 13.06. – 18.06.<strong>2018</strong><br />

Wanderhighlights im Herzen Südtirols HP 589,– €<br />

6 Tage 23.07. – 28.07.<strong>2018</strong><br />

Wanderreise in <strong>die</strong> Toskana HP 565,– €<br />

6 Tage 28.08. – 02.09.<strong>2018</strong><br />

Wandern in Ligurien und der Toskana HP 675,– €<br />

6 Tage 25.09. – 30.09.<strong>2018</strong><br />

Vereins- & Gruppenreisen<br />

IHR KOMPETENTER PARTNER VON 8 – 800 PERSONEN<br />

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Ihren Wünschen:<br />

• vielfältige Angebotspalette von Tagesfahrten über Städtereisen, Rund- und Erlebnisreisen,<br />

Stu<strong>die</strong>n-, und Incentivereisen bis hin zu kombinierten Flug-/Busreisen<br />

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Wanderreise nach Matrei am Brenner<br />

GENUSSBERGWANDERN IN DEN ZILLERTALER UND STUBAIER ALPEN<br />

© by-Paul, Shutterstock.com<br />

Reiseverlauf<br />

1. Tag: Anreise Matrei am Brenner<br />

2. Tag: Obernberger See<br />

3. Tag: Maria Waldrast<br />

4. Tag: Wipptaler Heimattälerrundfahrt<br />

5. Tag: Naviser Almwanderung<br />

6. Tag: Blaser – der Hausberg von Matrei<br />

7. Tag: Heimreise<br />

759,– € p.P. im DZ<br />

Einzelzimmerzuschlag 90,– €<br />

7 Tage: 11.08. – 17.08.<strong>2018</strong><br />

Inklusivleistungen<br />

• Fahrt im modernen Reisebus<br />

• 6x HP im 4-Sterne Parkhotel Matrei<br />

• 1x Tiroler Spezialitätenabend mit Livemusik<br />

(im Rahmen der HP)<br />

• 1x lustiger Kegelabend im Hotel<br />

• täglich ortskundige Wanderbegleitung<br />

• 1x zünftige Almjause auf der Laponesalm<br />

im Gschnitztal<br />

• Transfer von Trins auf den Blaser<br />

• Kostenfreie Haustürabholung<br />

• Kostenfreie Parkmöglichkeit<br />

• Anreisebonus von 25 bis 50 Euro pro Person<br />

Anfragen unter:<br />

Tel. 06543 5019-63<br />

NEU<br />

© Switzerland PHOTOCREO Harvepino, Shutterstock.com<br />

Tourism, Michal Bednarek, Renato Bagattini Shutterstock.com<br />

Reiseverlauf<br />

1. Tag: Anreise Palma de Mallorca<br />

2. Tag: Deià – Port de Sóller<br />

3. Tag: Rund um Kloster Lluc<br />

4. Tag: Ermita de la Trinitat – Valldemossa<br />

5. Tag: Cala Tuent<br />

6. Tag: Paguera – Heimreise<br />

Reisekatalog<br />

<strong>2018</strong><br />

kostenlos und<br />

unverbindlich<br />

anfordern.<br />

… wenn Sie mit Ihrem Verein, Ihrer Firma oder mit Ihrer<br />

Gruppe einen Bus mieten möchten. Wir bieten:<br />

• Planung und Beratung<br />

• moderner Fuhrpark vom Mini-Van bis zum Doppeldecker<br />

• Einsatz modernster Technik<br />

Wanderreise Mallorca<br />

UNTERWEGS IM TRAMUNTANA-GEBIRGE (UNESCO-WELTERBE)<br />

949,– € p.P. im DZ<br />

Einzelzimmerzuschlag 125,– €<br />

6 Tage: 30.09. – 05.10.<strong>2018</strong><br />

Inklusivleistungen<br />

• Hin-/Rückug Frankfurt-Hahn – Palma<br />

de Mallorca<br />

• 1 Gepäckstück 20 kg, Handgepäck 10 kg<br />

• Fahrten vor Ort im modernen Reisebus<br />

• 5x ÜF im 4-Sterne Universal Hotel Lido<br />

Park in Paguera<br />

• 5x 3-Gang Abendmenü<br />

• Stadtrundfahrt Palma de Mallorca<br />

• Geführte Wanderungen vom 2. – 5. Tag<br />

• Eintritt Karthäuser-Kloster Valldemossa<br />

• Tourismus-Gebühr<br />

• Kostenfreie Parkmöglichkeit<br />

©DZT<br />

Büro Wittlich: Altneugasse 10, 54516 Wittlich Buchungen unter: Tel. 06571 952814-0<br />

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12 VEREINSZEITUNG<br />

Errzeugt immer viel Aufmerksamkeit: Luc Marschal aus Luxemburg<br />

mit seinem Austin Seven Monoposto aus dem Jahre 1927.<br />

Den 3. Platz der Clubmeister-schaft 2017 belegte Thomas Ostermann mit seinem BMW Hartge E 30.<br />

Autos früherer Jahrzehnte konnten richtige Kunstwerke sein.<br />

Vorsitzender Olaf Pelz 1975 in voller Fahrt mit einem Simca Rallye II. Er<br />

gewann damals <strong>die</strong>sen Wettbewerb.<br />

Eigene Events<br />

waren das Ziel<br />

MSC Konz bietet mehr als schnelle Autos und Benzingespräche<br />

W<br />

ir waren eine<br />

Gruppe von<br />

Sportfahrern<br />

und alle jung“,<br />

erinnert sich<br />

der Vorsitzende des Motor-<br />

Sport-Clubs Konz e.V., Olaf<br />

Pelz an den 6. April 1974. Nicht<br />

nur woanders mitfahren, sondern<br />

selbst etwas veranstal-ten, das sei<br />

damals das Ziel ge-wesen, das<br />

sich 27 Gründungs-mitglieder<br />

gesteckt hatten. Walter Holderer<br />

wurde damals zum 1. Vorsitzenden<br />

gewählt. Im darauffolgenden<br />

Oktober gab es schon einen Automobilslalom,<br />

den ersten von 16<br />

auf dem Schwimmbadparkplatz.<br />

Mehr Möglichkeiten und Unterstützung<br />

fanden <strong>die</strong> Clubmitglieder<br />

im Beitritt zum ADAC<br />

ab 1980. „Schon 1982 schnappte<br />

der MSC Rallye-Luft bei der<br />

Hunsrück-Eifel-Rallye in Oberemmel,<br />

den wir abgesichert haben“,<br />

weiß Pelz, als ob es gestern<br />

gewesen wäre. Es folgte 1985 mit<br />

dem ersten Internationalen Oldtimertreffen,<br />

damals noch auf<br />

dem Kur-Parkplatz mit 150 Teilnehmern,<br />

eine Veranstaltung, <strong>die</strong><br />

in Serie ging und bis heute Menschen<br />

aus der ganzen <strong>Region</strong> begeistert,<br />

eine Idee von Georg<br />

Wallner und dem heutigen Vorsitzenden.<br />

Mit der Wertungsprüfung<br />

(WP) 13 durchs Konzer Tälchen<br />

1986 trat der MSC erstmals als<br />

Veranstalter auf. Bis heute ist<br />

Pelz stolz, dass er <strong>die</strong> bekannteste<br />

Rallyefahrerin Deutschlands,<br />

Michèle Mouton, als Teilnehmerin<br />

begrüßen konnte. Weniger<br />

spektakulär aber nicht minder<br />

wichtig sind zu <strong>die</strong>ser Zeit zehn<br />

Bildersuchfahrten und zwölf<br />

Kinder-Kettcarslaloms. Aus letzteren<br />

ging <strong>die</strong> heute sehr erfolgreiche<br />

Kinder- und Jugend-Kart-<br />

Gruppe hervor, <strong>die</strong> 1991 von<br />

Oliver Hilger, Oliver Trampert<br />

und Olaf Pelz gegründet wurde.<br />

Rund 400 Mädchen und Jungen<br />

sind seitdem in Kart-Wettbewerben<br />

gestartet. „1993 war <strong>die</strong><br />

damals 15-jährigie Daniela Wilhelmi<br />

im Kart-Slalom das<br />

schnellste deutsche Mädchen“,<br />

freut sich Pelz.<br />

26 eigene Kart-Slalom-Wettbewerbe<br />

hat der Club schon veranstaltet.<br />

Derzeit sind acht Jungs<br />

und ein Mädchen aktiv. 1994<br />

wurde ein großer Wunsch Wirklichkeit:<br />

Ein eigenes Clubheim.<br />

„Bis dahin war unser Material an<br />

vielen Adressen im Stadtgebiet<br />

verteilt. Das wollten wir ändern“,<br />

nennt Pelz <strong>die</strong> Motivation. Bauleiter<br />

Franz Wernig motivierte zu<br />

viel Eigenleistung. Als <strong>die</strong> erste<br />

Garage stand, war schnell <strong>die</strong><br />

Idee geboren, es dabei nicht zu<br />

belassen. Deshalb hat das Clubhaus<br />

einen Clubraum und zwei<br />

Garagen, damit <strong>die</strong> Erfolge zünftig<br />

gefeiert werden können. Einweihung<br />

war am 29. und 30.<br />

April 1996. Seit 2012 werden <strong>die</strong><br />

Touristi-schen Ausfahrten gepflegt,<br />

eine Autowanderung mit<br />

klassischen Fahrzeugen, bei der<br />

<strong>die</strong> Fahrer <strong>die</strong> <strong>Region</strong> genießenganz<br />

ohne Eile. „Wir fördern und<br />

bewahren als Club automobiles<br />

Kulturgut, das nicht nur beim<br />

Oldtimertreffen stattfindet“, erklärt<br />

der Vorsitzende. Ganz besonders<br />

wichtig sind Pelz <strong>die</strong><br />

Frauen im Club: „Sophie Esper<br />

ist beispielsweise meine rechte<br />

Hand bei den Oldtimertreffen.“<br />

Gut 70 Leute werden bei <strong>die</strong>ser<br />

Großveranstaltung gebraucht.<br />

Herbert Thormeyer<br />

KONTAKT<br />

Motor-Sport-Club Konz e.V. 1974<br />

im ADAC, Adolf-Kolping-<br />

Straße 7, 54329 Konz<br />

Vorsitzender: Olaf Pelz<br />

SOZIALE<br />

AKTIVITÄTEN<br />

Die derzeit 96 Mitglieder im MSC<br />

Konz pflegen nicht nur mit 15 Aktiven<br />

den Fahrsport, son-dern haben<br />

auch eine stark aus-geprägte soziale<br />

Ader. So wird seit 2012 das Mädchen<br />

Blenh in Vietnam unterstützt.<br />

"Die heute 14-Jährige kann so zur<br />

Schule gehen und mindestens eine<br />

war-me Mahlzeit am Tag ist gewähr-leistet",<br />

so Vorsitzender Pelz.<br />

2012 schloss sich der Club mit TV-<br />

Redakteur Klaus-Dieter Jas-pers zusammen,<br />

um nach Mög-lichkeiten<br />

zu suchen <strong>die</strong> vor sich hinrostende<br />

Dampflok zu retten. Die Konzer<br />

Dampflokfreunde wurden unter<br />

dem Vorsitz von Winfried Manz<br />

gegründet. Ein-schließlich der Fördermittel<br />

der EU konnte das Kulturdenkmal<br />

mit 180000 Euro Aufwand<br />

vor dem Verfall gerettet werden<br />

und in der Nähe des Bahnhofes<br />

einen Ehrenplatz erhalten.<br />

JAHRESTERMINE<br />

Sonntag, 3. Juni: 6. Touristische<br />

Ausfahrt des MSC Konz <strong>für</strong> Old-/<br />

Youngtimer und Motorräder.<br />

Sonntag, 15. Juli: 34. Internationales<br />

Konzer Old- und Youngtimertreffen<br />

auf dem Parkplatz von<br />

Möbel Martin <strong>für</strong> Auto und Motorrad,<br />

LkW, Traktor und Sonderfahrzeug<br />

anlässlich des Konzer Heimatund<br />

Weinfestes: Die größte überregionale<br />

Veranstaltung des MSC.<br />

Samstag, 8. Dezember: Große<br />

Jahresabschlussfeier mit Sportlerehrung.<br />

Anmeldungen sind bereits<br />

jetzt im Internet möglich auf<br />

www.msc-konz.de. Hier gibt es<br />

auch alle Informationen über <strong>die</strong><br />

sportlichen und Clubaktivitäten des<br />

Vereins.<br />

Luca Vilhena hat sich mit seinem Kart schon dreimal <strong>für</strong> <strong>die</strong> Deutsche<br />

Meisterschaft qualifiziert. Entsprechend groß ist seine Pokalsammlung.<br />

Die 13-jährige Rennsporthoffnung des MSC fährt seit sechs Jahren<br />

<strong>die</strong> kleinen Motorflitzer. Die beste Platzierung war bislang ein vierter<br />

Platz bei der Deutschen Meisterschaft im saarländischen Völklingen.<br />

Luca sagt: „Kart fahren macht richtig Spaß. Man kann so schön in<br />

<strong>die</strong> Kurven driften.“ Gefahren wird immer nur gegen <strong>die</strong> Uhr. Das erfordere<br />

hohe Konzentrati-on und jeder Millimeter außerhalb der Ideallinie<br />

geht auf <strong>die</strong> Zeit. „Nur wer das schafft, kommt ganz nach vorne“,<br />

weiß Luca.<br />

Polizeiautos können auch rot sein, wie <strong>die</strong>ser Dienstkäfer der Luxemburger<br />

Stadtpolizei aus dem Jahre 1971, den Viviane und Camille Diener<br />

beim Oldtimertreffen vorstellten.<br />

Historische Karossen vor denkmalgeschützter Kulisse: Ein beliebter<br />

Rastpunkt bei der historischen Ausfahrt ist <strong>die</strong> Rehlinger Kirche bei<br />

Fisch.<br />

Viele Oldtimerfreunde melden sich in jedem Jahr an. Sie finden rund<br />

3000 Bewunderer ihrer Raritäten.<br />

Luca Vilhena (13) geht so rasant in <strong>die</strong> Kurven, dass da<strong>für</strong> auch schon<br />

mal drei Räder reichen müssen.<br />

Fotos: Verein<br />

Joseph Schmitt (60) aus Echternacherbrück und sein MAF D5/14 aus dem Jahre 1909 trifft mit Edwin Klein,<br />

Susi Schilling, Carolin Razen und dem MSC-Vorsitzenden Olaf Pelz (von links) immer alte Freunde und<br />

Bewunderer <strong>für</strong> sein Fahrzeug, das es wahrscheinlich auf der Welt nur noch zehnmal gibt.<br />

Zu gut <strong>für</strong> <strong>die</strong>se Welt: Willi Johaentges aus Schweich hegt und pflegt<br />

seine beiden Isabella des genialen Konstrukteurs, aber kaufmännisch<br />

wenig begabten Carl Friedrich-Wilhelm Borgward (1890-1963).


VEREINSZEITUNG 13<br />

Menschen und Sachwerte retten - früher und heute<br />

Förderverein des Rheinland-Pfälzischen Feuerwehrmuseums Hermeskeil stellt sich vor<br />

„D<br />

ieses Museum<br />

ist faszinierend.<br />

Und alles<br />

ist so<br />

schön erklärt,<br />

mit Hörbeispielen und Filmen“,<br />

freut sich Jessica Frey. Die 16-<br />

Jährige ist selbst Mitglied einer<br />

Jugendwehr im saarländischen<br />

Kirrberg, und wollte mit ihrem<br />

Vater Michael unbedingt einmal<br />

ins Hermeskeiler Feuerwehr-Erlebnismuseum.<br />

Es ist <strong>die</strong> landesweit<br />

bedeutendste Präsentation<br />

historischer und moderner Feuerwehrtechnik,<br />

<strong>die</strong> bereits im ersten<br />

Jahr, seit der Eröffnung im<br />

April 2014 rund 10 000 Besucher<br />

zählte. Der Vorsitzende des Fördervereins,<br />

Christoph Unger,<br />

rechnet vor: „Rund 800 Stunden<br />

werden von unseren Mitgliedern<br />

pro Jahr ehrenamtlich an der<br />

Kasse geleistet. Das allein ist<br />

schon bei 8,50 Euro Mindestlohn<br />

ein Wert von 6800 Euro.“ Rund<br />

2500 Stunden <strong>für</strong> Führungen von<br />

Besuchergruppen, Instandhaltung<br />

der Ausstellung, Restaurierung<br />

von Exponaten, Aufbau des<br />

Museumsshops, Pressearbeit und<br />

Werbung, Reinigung und vieles<br />

mehr entsprächen mehr als<br />

21 000 Euro. Der Förderverein<br />

hat inzwischen mehr als 100<br />

Mitglieder<br />

Allein 7,4 Prozent der Einnahmen<br />

stammen aus dem Museumsshop,<br />

wo Produkte der Marke<br />

„Feuerwear“ angeboten werden.<br />

Das sind Taschen, Handyhüllen,<br />

Geldbörsen und vieles<br />

mehr, <strong>die</strong> aus gebrauchten, aber<br />

immer noch sehr stabilen Feuerwehrschläuchen<br />

bestehen.<br />

Ein besonderes Anliegen von<br />

Bürgermeister Mathias Queck<br />

und Museumsleiter Ernst Blasius<br />

sind <strong>die</strong> Kindergeburtstage, <strong>die</strong><br />

angeboten werden. „Da gibt es<br />

Sie sind fasziniert von der Fahrzeugausstellung: Michael Frey und Tochter Jessica (16) kamen aus dem saarländischen Kirrberg ins Feuerwehrerlebnismuseum nach Hermeskeil.<br />

auch eine Rundfahrt mit dem<br />

Feuerwehrauto durch <strong>die</strong> Stadt“,<br />

wirbt Blasius. Die Kinder lernen<br />

spielerisch etwas über Brandschutz.<br />

Das Konzept der<br />

Ausstellung<br />

Die Besucher erwartet ein spannender<br />

Parcours durch unterschiedliche<br />

Themenbereiche. Die<br />

Reise beginnt beim Feuer, einem<br />

elementaren Baustein des Lebens,<br />

das nützlich und gefährlich<br />

sein kann. Erklärt wird, welche<br />

Ereignisse zur Gründung der ersten<br />

Feuerwehren führten, wie<br />

man früher Feuer bekämpfte und<br />

welche Aufgaben <strong>die</strong> heutigen<br />

Feuerwehren haben.<br />

Erzählt werden hautnah Geschichten,<br />

<strong>die</strong> das Leben schreibt.<br />

In Filmen und Fotos erzählen<br />

Retter aus ihren Erfahrungen in<br />

echten Einsätzen. Die Tätigkeiten<br />

Retten, Löschen, Bergen,<br />

Schützen können selbst ausprobiert<br />

werden. Erlebt werden können<br />

auch <strong>die</strong> Werkzeuge da<strong>für</strong><br />

im Wandel der Zeit, <strong>die</strong> Entwicklung<br />

der Fahrzeuge und was<br />

es mit deren Restauration auf<br />

sich hat.<br />

Die Geschichte des<br />

Feuerwehrmuseums<br />

German Hark ist der Mann der<br />

ersten Stunde. Der heute 60-Jährige<br />

weiß noch gut: „Die Idee zu<br />

einem Museum kam auf, als wir<br />

1989 überall altes Zeug hatten,<br />

das man doch eigentlich ausstellen<br />

könnte.“ Alles war noch in<br />

Garagen verstaut. Ein leerstehendes<br />

Haus am Bahnhof wurde ins<br />

Auge gefasst. „Doch das funktionierte<br />

nicht, wegen des Brandschutzes.<br />

Und das passiert ausgerechnet<br />

der Feuerwehr“, lästert er<br />

schmunzelnd. Aber bis zur Feststellung<br />

<strong>die</strong>ses Mangels 2006 war<br />

<strong>die</strong> Ausstellung schon damals gut<br />

besucht.<br />

Man fand im Industriegebiet<br />

Grafenwald eine leer stehend<br />

Firmenhalle, <strong>die</strong> 15 Jahre lang als<br />

Provisorium <strong>die</strong>nte, aber schon<br />

eher etwas von einem Museum<br />

hatte. Lustig war der Name<br />

„Feuerpatsche“. Doch der starke<br />

Durchhaltewillen trotz aller<br />

Rückschläge hat sich dann letztendlich<br />

doch gelohnt. Nachdem<br />

man zwischenzeitlich daran gedacht<br />

hatte, das Museum in <strong>die</strong><br />

Ende 2006 geschlossene Hochwaldkaserne<br />

zu verlagern, was jedoch<br />

scheiterte, richtete sich das<br />

Augenmerk auf das leerstehende<br />

und sich in einem unansehnlichem<br />

Zustand befindliche Haus<br />

des ehemaligen Heimatmuseums<br />

am Neuen Markt.<br />

Mit Unterstützung von Innenminister<br />

Bruch und dem Vorsitzenden<br />

des Landesfeuerwehrverbandes<br />

Rheinland-Pfalz, Otto<br />

Fürst wird nun daran gearbeitet,<br />

hier ein neues, anspruchsvolles<br />

Museum entstehen zu lassen.<br />

Hierzu wurde am 28. August<br />

2007 ein Förder- und Trägerverein<br />

gegründet, der das neue Museum,<br />

welches im Besitz der<br />

Stadt Hermeskeil sein wird, betreibt.<br />

Am 10. Juli 2012 führten u.a.<br />

Staatssekretärin Heike Raab und<br />

der damalige Stadtbürgermeister<br />

Udo Moser den Spatenstich <strong>für</strong><br />

den Neubau durch. Die Planung<br />

der Erlebnisausstellung führte das<br />

Kölner Büro dreiform durch. Im<br />

Zusammenhang mit der neuen,<br />

interaktiven Erlebnisausstellung<br />

trägt das Museum ab der Neueröffnung<br />

den Namen feuerwehr<br />

erlebnis museum und Rheinland-<br />

Pfälzische Feuerwehrmuseum<br />

Hermeskeil noch im Untertitel.<br />

Text und Fotos:<br />

Herbert Thormeyer<br />

INFO<br />

Das Rheinland-Pfälzische Feuerwehrmuseum,<br />

Neuer Markt 2 (im<br />

Navi Kunickerstraße ein-geben) ist<br />

<strong>die</strong>nstags bis freitags von 10 bis 12<br />

und 14 bis 17 Uhr, sowie samstags<br />

und sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.<br />

Angemeldete Gruppen können<br />

auch außerhalb der regulären<br />

Öffnungszeiten das Museum besuchen.<br />

Anmeldungen zu Führungen<br />

oder Kindergeburtstagen werden<br />

unter Telefon 06503/ 9216742 oder<br />

per <strong>Mai</strong>l unter<br />

anmeldung@feuerwehr-erlebnismuseum.de<br />

entgegen genommen.<br />

Umfangreich wird im Internet auf<br />

www.feuerwehr-erlebnis-museum.de<br />

informiert.<br />

Übrigens: Der Eintritt kann mit<br />

dem Besuch des benachbarten Heimatmuseums<br />

kombiniert werden.<br />

Sie packen mit an:<br />

Max Schmitt kümmert sich um<br />

<strong>die</strong> kindgerechten Führungen<br />

und Kindergeburtstage. Er sagt:<br />

„Bei uns dürfen Kinder alles anfassen.<br />

Hier kommen auch <strong>die</strong><br />

Kleinen schon der Feuerwehr<br />

sehr nahe, weil <strong>die</strong>ses Museum<br />

viele Überraschungen bietet.“<br />

Der zweite Vorsitzende Alexander<br />

Schmitt kümmert sich um <strong>die</strong><br />

Technik – von Strahler über Projektoren<br />

bis zum Internet. „Ich gehe<br />

in <strong>die</strong>ser Arbeit voll auf, denn<br />

wir sind ein eingespieltes Team.<br />

Diese Arbeit ist vor allem auch<br />

Nachwuchsförderung. Wenn<br />

schon Kindergartenkinder und<br />

Schulkinder in der Brandschutzausbildung<br />

alles richtig machen,<br />

kann das im Ernstfall Menschenleben<br />

retten.“<br />

Die 77-jährige Christa Unger ist<br />

<strong>die</strong> gute Seele des Hauses. Ihr<br />

Ziel ist: „Den Leuten soll es hier<br />

gefallen. Sie sollen sich wie zuhause<br />

fühlen. Das Museum unterstütze<br />

ich, weil ich es wichtig finde,<br />

dass <strong>die</strong> Jugend sieht, was <strong>die</strong><br />

ältere Generation geleistet hat<br />

und Feuerwehrleute bis heute<br />

leisten.“ Gemeinsam mit Maria<br />

Dietz ist Christa Unger auch <strong>für</strong>s<br />

Kuchenbacken zuständig.<br />

Christine Boesen ist begeistert<br />

vom Förderverein des Feuerwehrmuseums:<br />

„Ich finde <strong>die</strong><br />

Kameradschaft der Museumsaktiven<br />

toll. Für <strong>die</strong> gesamte<br />

<strong>Region</strong> ist <strong>die</strong>ses Haus etwas<br />

Besonderes. Wenn ich an der<br />

Kasse stehe, und <strong>die</strong> funkelnden<br />

Augen von Kindern und Erwachsenen<br />

sehe, dann weiß<br />

ich: Hier steckt viel Erlebnis<br />

drin.“<br />

Das ist <strong>die</strong> richtige Ausrüstung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Retter, wenn’s<br />

mal sehr brenzlig wird.<br />

Schutz von Kopf und Kragen: Die Helmsammlung<br />

des Muse-ums.<br />

Beim Internationalen Museums-tag am 13. <strong>Mai</strong> sich das Hermes-keiler Feuerwehr-Erlebnismuseum mit<br />

einem umfangreichen Programm einbringen. Auch eine mit einer Fettexplosion werden Eindrücke vermittelt,<br />

<strong>die</strong> so schnell nicht vergessen werden. Für <strong>die</strong> musikalische Unterhaltung sorgt der Musikverein<br />

Concordia Damflos. Kinder gehen auf Museumsrallye oder backen Stockbrot am offenen Feuer.<br />

Museumsleiter Ernst Blasius (4. von links) und Beigeordneter Willi Auler (3. von links), der <strong>für</strong> <strong>die</strong> städtischen Museen zuständig ist, erlauben<br />

es Kindern alles anzufassen. Louis, Anna, Joscha, Bennet und Max (von links) nutzen das an der historischen Spritze aus.


14 VEREINSZEITUNG<br />

Im Seniorenzentrum St. Martin, Schweich, unterhaltsamer Chor- und gemeinschaftlicher Gesang mit den Bewohnern.<br />

Fotos: Polizeichor <strong>Trier</strong><br />

Zum Singen braucht’s keine Polizeierlaubnis<br />

Beim <strong>Trier</strong>er Polizeichor setzt man auf Gemeinschaft – Zahlreiche Auftritte über das ganze Jahr<br />

I<br />

n den 1980er Jahren war<br />

bei der <strong>Trier</strong>er Polizei so<br />

manches anders als heute.<br />

Nicht bloß waren <strong>die</strong><br />

Uniformen grün statt<br />

blau, viele Beamte folgten einer<br />

inzwischen etwas in den Hintergrund<br />

getretenen Leidenschaft:<br />

dem Singen. Als 1981 ein Polizeichor<br />

in der Moselstadt gegründet<br />

wurde, stieg <strong>die</strong> Mitgliederzahl<br />

schon im ersten Jahr<br />

sprunghaft auf 45 an. Aktuell gehören<br />

dem Chor nur noch vier<br />

Personen aus dem Polizei<strong>die</strong>nst<br />

an – der Spaß am Singen hat<br />

sich, dessen ungeachtet, erhalten.<br />

Den Beweis da<strong>für</strong> tritt das Ensemble<br />

das ganze Jahr über bei<br />

zahlreichen Auftritten an – sei es<br />

bei der Matinee im Brunnenhof,<br />

bei Besuchen im Seniorenzentren<br />

oder bei gemeinsamen Konzerten<br />

der Polizeichöre aus Rheinland-<br />

Pfalz und dem Saarland.<br />

Gemischter Chor<br />

seit 2009<br />

Die Freude am Singen hat<br />

Svenja Kriebel schon in der<br />

Kindheit gepackt: Mit zehn Jahren<br />

war sie in ihrem ersten Chor<br />

aktiv, dem sie dann auch weitere<br />

zehn Jahre angehörte. Der spätere<br />

Weg zum Polizeichor schien<br />

über den Beruf geradezu vorgezeichnet:<br />

Svenja Kriebel ist Kriminalhauptkommissarin.<br />

Zunächst<br />

klappte es trotzdem nicht.<br />

„Als ich das erste Mal gefragt habe,<br />

hieß es noch es sei ein reiner<br />

Männerchor“, begründet Kriebel.<br />

Eine Haltung, <strong>die</strong> heute niemand<br />

mehr teilt – längst stellen in dem<br />

seit 2009 gemischten Chor Frauen<br />

<strong>die</strong> Mehrheit. Kriebel wurde<br />

deshalb bei ihrer zweiten Anfrage<br />

sofort aufgenommen und wurde<br />

nur zwei Wochen später schon<br />

beim ersten Auftritt eingebunden.<br />

Inzwischen ist sie nicht nur<br />

aktive Sängerin, sondern sogar<br />

Vorsitzende im Verein.<br />

Auch von der Beschränkung<br />

rein auf aktive und pensionierte<br />

Mitglieder der Polizei hat man<br />

sich längst verabschiedet. „Es wäre<br />

natürlich schön, mehr Kollegen<br />

in unseren Reihen zu haben,<br />

aber eine tolle Gemeinschaft haben<br />

wir auch so“, meint <strong>die</strong> Vorsitzende.<br />

Was solch eine Gemeinschaft<br />

auf <strong>die</strong> Beine stellen<br />

kann, durfte Peter Rother bei einer<br />

besonderen Überraschungsaktion<br />

erleben.<br />

Der Chor wollte seinem Geschäftsführer<br />

ein Dankeschön<br />

aussprechen und hatte sich bei<br />

der Fernsehaktion des SWR<br />

„Von Herzen live“ beworben.<br />

Während Rother nichtsahnend<br />

mit dem Chorvorstand bei einer<br />

Sitzung zusammensaß, versammelte<br />

sich still und leise vor seiner<br />

Haustür <strong>die</strong> gesamte Sängerschar.<br />

Wenig später gab’s <strong>für</strong><br />

Rother ein Ständchen im Wohnzimmer<br />

vor laufender Kamera.<br />

„Ein hochemotionaler Moment“,<br />

erinnert sich der Überraschte gerne.<br />

Glückliche Momente beim<br />

Singen erlebe er auch immer wieder<br />

bei einer Spezialität des Polizeichors:<br />

den Besuchen in Senioreneinrichtungen.<br />

Mehrfach im<br />

Jahr tritt der Chor <strong>für</strong> Bewohner<br />

verschiedener solcher Häuser auf.<br />

„Was dort an Reaktionen aus<br />

dem Publikum kommt, ist einzigartig.<br />

Man sieht richtig wie<br />

sich <strong>die</strong> Leute von Herzen freuen,<br />

teilweise regelrecht aufblühen“,<br />

meint Rother. Im Programm<br />

seien stets Lieder zum<br />

Mitsingen – ein Angebot, dass<br />

von den Älteren meist ausgiebig<br />

genutzt werde.<br />

Keine Angst<br />

vor fremden Sprachen<br />

Berührungsängste mit völlig<br />

unterschiedlichem Liedgut kenne<br />

der Polizeichor nicht. Beim<br />

Frühlingskonzert einen durch<br />

Krankheitsfälle unterbesetzten<br />

Kinderchor stimmlich unterstützen<br />

gehe ebenso wie über Lautschrift<br />

Gospels in Englisch einstu<strong>die</strong>ren.<br />

Europäisch ist man<br />

ohnehin aufgestellt durch Partnerschaftsbesuche<br />

bei anderen<br />

Polizeichören. Dabei haben <strong>die</strong><br />

<strong>Trier</strong>er schon mehrfach Sprachbarrieren<br />

überwunden. Beispielsweise<br />

2012 beim Besuch des Polizeichors<br />

Warschau in Schweich.<br />

„Ich bin in Oberschlesien aufgewachsen<br />

und kannte daher noch<br />

einige alte polnische Lieder“, erzählt<br />

Rother. In den Niederlanden<br />

klappt’s auch: Zu Gast in<br />

<strong>Trier</strong>er Partnerstadt Herzogenbusch<br />

brillierte man auf Holländisch<br />

mit der inoffiziellen Hymne<br />

der <strong>Region</strong>.<br />

Text: Martin Recktenwald<br />

Musikalische Vertretung der Polizei<br />

Der Polizeichor <strong>Trier</strong> besucht als gemischter Chor den Politie Mannenkoor Brabant Noord in Herzogenbusch.<br />

Geschäftsführer Peter Rother<br />

spricht über Aktivitäten und<br />

nicht vorhandenen Uniformzwang<br />

beim Polizeichor <strong>Trier</strong>.<br />

Polizeichor – heißt das, bei Ihnen<br />

singen nur Beamte in Uniform?<br />

Rother: Nein, der Chor wurde<br />

zwar von Polizeibeamten gegründet,<br />

aber bei uns kann jeder<br />

mitsingen. Uniformen haben<br />

wir auch keine mehr. Nach der<br />

Umstellung auf <strong>die</strong> blauen Uniformen<br />

in Rheinland-Pfalz haben<br />

wir uns entschieden auf<br />

normale Chorkleidung zu wechseln.<br />

Das ist praktischer.<br />

Was verbindet den Chor denn mit<br />

der Polizei außer dem Namen?<br />

Rother: Wir sind so etwas wie<br />

<strong>die</strong> musikalische Vertretung <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Polizei des Präsidiums <strong>Trier</strong>.<br />

Wir gestalten offizielle Anlässen<br />

wie dem jährlichen Gottes<strong>die</strong>nst<br />

<strong>für</strong> verstorbene Polizisten mit.<br />

Auch bei Tagen der offenen Tür<br />

sind wir eingebunden. Außerdem<br />

sind einige aktive und pensionierte<br />

Polizeibeamte bei uns<br />

Mitglied, wenn auch nicht mehr<br />

so viele wie in der Gründungszeit.<br />

Deshalb würden wir uns<br />

natürlich freuen, weitere zu gewinnen.<br />

Wie sieht es generell mit der Mitgliederentwicklung<br />

aus – manche<br />

Vereine klagen da ja über Sorgen?<br />

Rother: Von der Grundtendenz<br />

über <strong>die</strong> Jahre ist es bei uns, wie<br />

bei vielen Chören, eher rückläufig.<br />

Allerdings gelingt es immer<br />

wieder einmal neue Sängerinnen<br />

und Sänger zu werben. Der<br />

jüngste ist bei uns zurzeit 25<br />

Jahre alt, <strong>die</strong> Älteste 89 - Singen<br />

hält jung. Gemeinschaft ist uns<br />

wichtig und <strong>die</strong> pflegen wir<br />

auch, zum Beispiel beim jährlichen<br />

Grillfest im August oder<br />

dem Familienfest vor dem Advent.<br />

Wo kann man den Chor in nächster<br />

Zeit hören?<br />

Rother: Eine gute Gelegenheit<br />

ist sicher das Frühlingskonzert<br />

am 26. <strong>Mai</strong>. An <strong>die</strong>sem Sonntag<br />

singen wir ab 18 Uhr in der Jesuitenkirche<br />

in <strong>Trier</strong>. Der Eintritt<br />

ist frei, Spenden sind aber<br />

gerne gesehen. Sie gehen zugunsten<br />

des Kinderchors „Eurener<br />

Kirchturmkoben“. Da bestehen<br />

gute Verbindungen: Kinderchor-Gesang<br />

zu fördern ist<br />

uns schon lange ein Anliegen.<br />

KONTAKT<br />

Polizeichor <strong>Trier</strong> 1981 e.V.<br />

Alte Poststraße 93<br />

54292 <strong>Trier</strong><br />

Telefon: Peter Rother 06502/5454<br />

Mitglieder: 45 (23 aktive Sänger)<br />

Angebote: Chorgesang mit breitem<br />

Repertoire<br />

Proben: mittwochs, 17.30 bis 19<br />

Uhr im Gebäude des Polizeipräsidiums<br />

Südallee 3 (Aufzug ins 7.<br />

Obergeschoss nehmen)<br />

Im Internet:<br />

www. polizeichor-trier.de<br />

Familienabend als Jahresabschluss, traditionell in jedem Jahr am letzten Samstag vor dem Ersten Advent.<br />

Bundesgartenschau im Koblenz: Mitgestaltung des Tages der Polizei.


VEREINSZEITUNG 15<br />

Viele bekannte Namen konnte Rainer Laupicher schon verpflichten – zum Beispiel Wladimir Kaminer.<br />

Volles Haus: Bei den Veranstaltungen der Eifelkulturtage heißt es sehr häufig „Ausverkauft!“.<br />

Kultur bis vor <strong>die</strong> Haustür<br />

Große Namen holt Rainer Laupichler seit zwölf Jahren im Rahmen der Eifelkulturtage in <strong>die</strong> Eifel<br />

Auch Gudrun Landgrebe war schon da.<br />

Lustige Acts wie <strong>die</strong>ser hier machen das Bild der Eifelkulturtage bunter.<br />

An Gerhard Polt hätte sich der Organisator Laupicher fast <strong>die</strong> Zähne<br />

ausgebissen.<br />

Fotos (6): Werner Pelm<br />

STRUKTUREN DER<br />

EIFEL-KULTURTAGE<br />

Die Eifel-Kulturtage sind ein Verein,<br />

der aus sieben aktiven Mitgliedern<br />

besteht. Es finanziert sich aus<br />

dem Eintritten, dem Kultursommer<br />

Rheinland-Pfalz, und Sponsoren.<br />

Der Kultursommer ist ebenfalls ein<br />

Verein, der Projekten Geld zur Verfügung<br />

stellt, damit <strong>die</strong> ihre Kulturarbeit<br />

leisten können. Das Eifel-<br />

Kulturfestival wird von dort mit<br />

10 000 Euro unterstützt. Wenn<br />

Überschüsse erwirtschaftet werden,<br />

muss der Verein <strong>die</strong>se zurückzahlen.<br />

24 000 Euro geben <strong>die</strong> Sponsoren.<br />

70 000 Euro Einnahmen haben <strong>die</strong><br />

Eifel-Kulturtage insgesamt. Rainer<br />

Laupichler bekommt <strong>für</strong> seine Arbeit<br />

eine Aufwandsentschädigung.<br />

Z<br />

wischen April und<br />

Oktober, sind 15<br />

Veranstaltungen, von<br />

Comedy über Lesungen,<br />

Kabarett,<br />

Comedy, Satire, Musik, bis hin<br />

zur Varieté-Dinnershow und<br />

Marionettentheater geplant.<br />

Nicht nur <strong>die</strong> Großen, auch <strong>die</strong><br />

ganz Großen der deutschen Kulturszene<br />

hat Rainer Laupichler<br />

schon im Kreis Bernkastel-Wittlich<br />

zu Veranstaltungen bringen<br />

können, darunter waren Ben Becker,<br />

Katharina Thalbach, Guido<br />

Cantz, Gudrun Landgrebe, Hannelore<br />

Hoger oder Kaya Yanar.<br />

Insgesamt sind es mehr als 180<br />

Künstler gewesen.<br />

Angefangen hat alles vor 14<br />

Jahren mit den Manderscheider<br />

Kulturtagen, <strong>die</strong> zwei Jahre lang<br />

auf der Burg stattgefunden haben.<br />

Unverzichtbar: Ein starkes Vereinsteam steht hinter dem Veranstaltungsmarathon.<br />

Doch als <strong>die</strong>se von der Stadt<br />

nicht mehr gewollt war, hat sich<br />

Rainer Laupichler gefragt: „Ganz<br />

Aufhören oder Weitermachen<br />

und einen Schritt weitergehen?“<br />

Er hat sich <strong>für</strong> Letzteres entschiedengend<br />

tet, er schätzt sie selbst auf über<br />

90 Prozent, macht ihm Freude,<br />

denn: „Wir haben ein großartiges<br />

Publikum, das flexibel, gutmütig<br />

und erfahren ist.<br />

nur in eine Richtung gehen, sondern<br />

vielfältig sein. Es sind immer<br />

drei Zugpferde dabei,<br />

deutschlandweit bekannte Künstler<br />

mit Substanz, dann vorwiedem<br />

ist in Klausen eine Bürgerlesung,<br />

über ein Jahr, an jedem<br />

Sonntag: Menschen aus der <strong>Region</strong><br />

lesen ihre Lieblingsgeschichte<br />

aus dem Alten und Neu-<br />

neue und auch Wiederhoen<br />

Testament vor. Jeder Vortrag<br />

Hätte er damals schon gewusst, Kultur bis in <strong>die</strong><br />

lungstäter, wie beispielsweise dauert zwischen zwanzig und<br />

welche Menge an Arbeit da auf kleinsten Dörfer<br />

Carmela de Feo, <strong>die</strong> bereits zum dreißig Minuten, anschließend<br />

ihn zukommt, hätte er es sich<br />

fünften Mal in Folge in der Eifel sollen sich Gespräche entwickeln.<br />

vielleicht noch einmal überlegt. In den vergangenen zwei Jahren,<br />

ist.<br />

Neben dem Engagement und<br />

so habe ich den Eindruck, ist<br />

der Freude, gibt es durchaus auch<br />

Er sagt: „In den ersten Jahren<br />

waren es rund 1500 Stunden, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Identifikation mit den Kulturtagen<br />

Ganz Neues<br />

Momente, <strong>die</strong> Rainer Laupichler<br />

noch gestiegen.“ Weiter in <strong>die</strong>sem Jahr<br />

auf <strong>die</strong> Palme bringen können.<br />

ich in das Festival investiert habe,<br />

inzwischen ist es weniger.“ berichtet er: „Die Besucher sind<br />

Das sind zum einen Künstler, mit<br />

38 mal angerufen<br />

froh und tragen es mit, dass <strong>die</strong> In <strong>die</strong>sem Jahr wird das Programm<br />

noch breiter sein. In Het-<br />

Ritualen. „Da muss man auch<br />

übergroßem Ego oder seltsamen<br />

Künstler bis vor ihre Haustür<br />

Um an <strong>die</strong> Künstler zu kommen<br />

braucht es vor allem Beharrlichkeit.<br />

„Bei Gerhard Polt beispielsweise<br />

musste ich richtig<br />

Überzeugungsarbeit leisten, ihn<br />

habe ich 38 Mal angerufen, bis er<br />

zugesagt hat.“ Er argumentiert<br />

mit intakten Strukturen, Liquidität<br />

und er lockt mit den großen<br />

Namen der Kollegen, <strong>die</strong> schon<br />

da waren. Wenn er dann doch<br />

Absagen bekommt, verkraftet er<br />

das. „Ich habe ein dickes Fell, das<br />

braucht man auch. Wer zu sensibel<br />

ist, kann in <strong>die</strong>sem Geschäft<br />

nur schwer bestehen.“ Doch <strong>die</strong><br />

viele Arbeit <strong>die</strong> er im Verein leis-<br />

kommen.“ Das gehörte von Anfang<br />

an zum Konzept, dass man<br />

<strong>die</strong> Kultur bis in <strong>die</strong> kleinsten<br />

Dörfer bringt. „Wir sind beispielsweise<br />

in Arenrath, Minderlittgen,<br />

Niederöfflingen oder in<br />

größeren Orten wie Hetzerath<br />

und Klausen. Dort werden wir<br />

sehr unterstützt.“ Dem Festivalleiter<br />

ist wichtig, dass <strong>die</strong> Dorfbevölkerung<br />

an den Veranstaltungen<br />

teilnimmt. Er sagt:<br />

„Selbst, wenn wir ausverkauft<br />

sind, aber <strong>die</strong> Anzahl der Bürger<br />

aus dem Ort auffallend gering ist,<br />

dann kommen wir nicht wieder.“<br />

Das Programm soll dabei nicht<br />

zerath bieten <strong>die</strong> Eifel-Kulturtage<br />

etwas ganz Besonderes an, das es<br />

so in der <strong>Region</strong> noch nicht gegeben<br />

hat: Eine Varieté-Dinner-<br />

Show, bei dem ein Viergang-Menü<br />

von Sascha Serwaty und seinem<br />

Team gekocht wird, Daphne<br />

de Luxe durch das Programm<br />

führt und eine Varieté-Show das<br />

Publikum unterhält. In Himmerod<br />

gibt es Tea for Two… im<br />

Fluss. Dabei geht es um Kommunikation.<br />

An den Tischen<br />

paarweise plaziert, spricht man<br />

über Themen, <strong>die</strong> auf einer Karte<br />

vorgegeben sind, und hat so einen<br />

Gesprächseinstieg. Außer-<br />

mal Grenzen aufzeigen, wenn etwas<br />

anfängt, sich zu verselbstständigen“,<br />

sagt Laupichler. „Und<br />

wenn es gar nicht geht, dann ziehe<br />

ich das As aus dem Ärmel<br />

und sage: Ìch bin Schauspieler`,<br />

dann habe ich meist gewonnen,<br />

und es geht entspannt weiter.“<br />

Aber auch manche Verwaltungsstrukturen,<br />

können an seinen<br />

Nerven zerren. „Doch das ist<br />

schon besser geworden“, so sein<br />

Eindruck. Erst einmal genießt er<br />

jetzt <strong>die</strong> aktuelle Saison, <strong>die</strong> seine<br />

volle Konzentration und noch einige<br />

Arbeit kosten wird.<br />

Text: Christina Bents<br />

Das Programm der Eifel-Kulturtage<br />

26.05.<strong>2018</strong>: Volker Weininger „Bildung.Macht.Schule“ –<br />

AUSVERKAUFT, Kabarett – Strotzbüsch<br />

09.06.18: Tea for Two... Warm-Up mit Carmela de Feo –<br />

AUSVERKAUFT, Gespräch – Niederöfflingen<br />

09.06.<strong>2018</strong>: Carmela de Feo „Träume und Tabletten“ –<br />

AUSVERKAUFT, Musik-Comedy – Niederöfflingen<br />

05.08.<strong>2018</strong>: Tea For Two ... im Fluss, Kommunikation –<br />

Großlittgen, Abtei Himmerod/Fischteich<br />

15.08.<strong>2018</strong>: NightWash – Live, Comedy – Mayen<br />

25.08.<strong>2018</strong>: Sascha Korf „Aus der Hüfte, fertig, los“,<br />

Improvisations-Comedy trifft auf Kabarett – Arenrath<br />

05.09.<strong>2018</strong>: Elke Heidenreich liest aus „Alles kein Zufall“ –<br />

AUSVERKAUFT, Lesung und Musik – Hetzerath<br />

07.09.<strong>2018</strong>: Carmela de Feo vs. Helmut Sanftenschneider,<br />

Comedy Battle – Wittlich-Wengerohr<br />

22.09.<strong>2018</strong>: ONKEL FISCH „Europa –<br />

Wenn ja, wie viele„, Kabarett/Satire – Greimerath/Eifel<br />

14.10.<strong>2018</strong>: Tea for Two ... am Set mit Stefan Bockelmann<br />

„Alles bleibt unter uns“, Lesung mit anschließendem Gespräch –<br />

Wittlich<br />

21.10.<strong>2018</strong>: Varieté-Dinner-Show, Essen, trinken, staunen! –<br />

Hetzerath

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