Vereinszeitung für die Region Trier - Mai 2018
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VEREINS-<br />
Dienstag, 8. <strong>Mai</strong> <strong>2018</strong><br />
<strong>Vereinszeitung</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Region</strong> <strong>Trier</strong><br />
Ein Produkt des<br />
<strong>Trier</strong>ischen Volksfreunds<br />
ZEITUNG<br />
66 Jahre KG Rot-Weiß<br />
Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß<br />
Ehrang plant Feier zum Bestehen<br />
Seite 4<br />
Das offene Gartentor<br />
Deutsche Gesellschaft <strong>für</strong><br />
Gartenkunst und Landschaftskultur<br />
Seite 8/9<br />
Motor-Sport-Club Konz<br />
Mehr als schnelle Autos und<br />
Benzingespräche<br />
Seite 12<br />
Lebensperspektiven schaffen<br />
Über Patenschaften unterstützt der Verein „Die kleine Pyramide“ benachteiligte Familien in Ägypten.<br />
D<br />
ie Touristen bleiben<br />
fern: Berichte<br />
über Revolution,<br />
Terroranschläge<br />
und Militäreinsätze<br />
haben seit 2011 zu einem nachhaltigen<br />
Einbruch der Besucherzahlen<br />
in Ägypten geführt. Für<br />
viele Familien fällt damit <strong>die</strong> Einkommensquelle<br />
weg und soziale<br />
Not wächst. An Betätigungsfeldern<br />
mangelt es dem Hilfezentrum<br />
„Die kleine Pyramide“ also<br />
nicht – seit 1998 unterstützt der<br />
<strong>Trier</strong>er Verein über Patenschaften<br />
Menschen im ägyptischen Luxor.<br />
Die Sichtweise der Bewohner<br />
<strong>die</strong>ser Stadt auf <strong>die</strong> Lage im Land<br />
unterscheide sich grundlegend<br />
von dem Bild, dass in Deutschland<br />
durch <strong>die</strong> Me<strong>die</strong>n transportiert<br />
werde. So berichtet es Ingrid<br />
Wecker, Vorsitzende der „kleinen<br />
Pyramide“, von ihren Besuchen in<br />
Luxor. „Sie verstehen beispielsweise<br />
nicht, warum kaum noch<br />
Touristen in ihre Stadt kommen.<br />
Dort gab es gar keine Anschläge<br />
und auch während der Revolution<br />
keine Unruhen“, gibt sie ein Beispiel.<br />
Im Gegensatz zu den Urlaubern<br />
sähen sie aktuell auch keine<br />
Verschlechterung der Sicherheitslage.<br />
Der überwiegende Teil der<br />
Stimmen meine, dass sich seit der<br />
Machtübernahme durch Präsident<br />
Abd al-Fattah as-Sisi alles<br />
beruhigt hat.<br />
Als problematisch empfunden<br />
wurde hingegen <strong>die</strong> Zeit der Regierung<br />
der islamistischen Muslimbruderschaft.<br />
Durch den<br />
Wegfall der vormals existierenden<br />
staatlichen Kontrollmechanismen<br />
sei es zu einem regelrechten Verfall<br />
der Sitten gekommen. Insbesondere<br />
Frauen mussten leiden<br />
unter der Haltung, dass nun vermeintlich<br />
alles erlaubt sei. „Ich<br />
habe das selbst erlebt. Da konnten<br />
sie nicht vor <strong>die</strong> Tür gehen<br />
ohne mindestens einen sexistischen<br />
Spruch zu hören. Andere<br />
Männer wurden sogar auf offener<br />
Straße handgreiflich“, erzählt<br />
Wecker. Die als Lippenbekenntnis<br />
stark in der Gesellschaft verankerte<br />
strenge Sittenlehre des Islam<br />
habe das nicht verhindert.<br />
Für viele sei Religion nämlich nur<br />
ein oberflächliches Abspulen von<br />
formalen Abläufen. „Nach dem<br />
Motto: Es reicht, wenn ich fünfmal<br />
am Tag bete. Dann kann ich<br />
mich ansonsten rücksichtslos verhalten“,<br />
hat Wecker beobachtet.<br />
An <strong>die</strong>sen großen politischen<br />
Rahmenbedingungen, könne der<br />
Verein zunächst wenig ändern.<br />
Aber <strong>die</strong> „kleinen“ Probleme der<br />
Menschen seien mindestens genauso<br />
drängend. Und hier werde<br />
geholfen. Mit ganz persönlichen<br />
Kontakten fing es an. Hilde Breland,<br />
<strong>die</strong> spätere Gründerin des<br />
Vereins, verbrachte in den 1990er<br />
Jahren ihre Winter im Westen<br />
Luxors – abseits der Touristenströme.<br />
Dort lernte sie <strong>die</strong> armen<br />
Familien in ihren Lehmhütten<br />
kennen: kein fließendes Wasser,<br />
keine sanitären Anlagen, keine<br />
Perspektive auf Aufstieg im Leben.<br />
In <strong>Trier</strong> organisierte Breland<br />
daraufhin zusammen mit Willi<br />
Kohl eine Gruppe von Paten, <strong>die</strong><br />
solche Familien unterstützen –<br />
der Verein „Die kleine Pyramide“<br />
wurde gegründet. „Aktuell haben<br />
wir 220 Patenschaften. In der Regel<br />
sind es jeweils 25 Euro monatlich.<br />
Viele spenden aber auch<br />
höhere Summen oder haben<br />
mehrere Patenschaften“, berichtet<br />
Wecker.<br />
Hilfe in materiellen Notlagen<br />
und medizinische Betreuung<br />
standen am Anfang. Inzwischen<br />
hat sich „Die kleine Pyramide“<br />
vor Ort zu einem Ansprechpartner<br />
in vielen Lebensfragen entwickelt.<br />
In West-Luxor betreibt der<br />
Verein ein Zentrum – seit 2013<br />
im eigenen Gebäude. Schon acht<br />
Das Team in Luxor: Hochmotiviert und aufgeschlossen, findet es der Vorstand in Deutschland.<br />
Fotos: Die kleine Pyramide<br />
Im Zentrum in West-Luxor wird <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kinder auch ein Ferienprogramm<br />
angeboten.<br />
Unbeschwert und sicher spielen und einfach nur Kind sein.<br />
Mit Info- und Verkaufsständen machen <strong>die</strong> Mitglieder des <strong>Trier</strong>er Vorstan<br />
ds auf <strong>die</strong> Arbeit des Vereins aufmerksam.<br />
Logopäde Abdel Hamid übt mit einer kleinen Down-Syndrom-Patientin<br />
das Sprechen.<br />
KONTAKT<br />
Die Kleine Pyramide e.V.<br />
Ottostraße 21a, 54294 <strong>Trier</strong> (0651) 1706019<br />
Internet: www.<strong>die</strong>-kleine-pyramide.de<br />
Mitglieder: 160<br />
Angebote: Patenschaften zur Unterstützung bedürftiger Familien in Ägypten,<br />
Stu<strong>die</strong>npatenschaften, Bildungsangebote, Rechtsberatung, medizinische Betreuung<br />
und vieles mehr.<br />
Malunterricht: Im Zentrum .<br />
Junge Frauen und Mütter lernen Handarbeiten und Nähen.<br />
Jahre zuvor war eine deutschägyptische<br />
Tochtergesellschaft<br />
gegründet worden, <strong>die</strong> als Betreiber<br />
der Einrichtung auch von<br />
staatlicher Seite anerkannt wird.<br />
Wichtiger Teil der Angebote ist<br />
ein Ärztebereitschafts<strong>die</strong>nst. Die<br />
medizinische Versorgung habe<br />
sich zwar jüngst verbessert, meint<br />
Wecker. Viele neue Kliniken<br />
wurden eröffnet und eine kostenlose<br />
staatliche Grundversorgung<br />
eingerichtet. In Luxor ist beispielsweise<br />
eine große Hepatitis-<br />
Klinik entstanden. Hepatitis C sei<br />
im Land sehr verbreitet.<br />
Immer noch komme aber Hilfe<br />
gerade bei denen zu wenig an, <strong>die</strong><br />
sie am dringendsten benötigten.<br />
Dazu zählten alleinerziehende<br />
Mütter und behinderte Kinder.<br />
Die Gesellschaft sei nach wie vor<br />
stark geprägt durch Sippen-<br />
Strukturen. Frauen, <strong>die</strong> von ihrem<br />
Mann verlassen wurden, würden<br />
von den Sippen oft ausgegrenzt.<br />
Ebenso hartnäckig hielten sich<br />
Vorurteile gegen Behinderte, <strong>die</strong><br />
in früheren Zeiten als Familienschande<br />
wahrgenommen wurden<br />
und nicht einmal hinaus auf <strong>die</strong><br />
Straße gehen durften. Gerade<br />
den an den Rand Gedrängten will<br />
man bei der „kleinen Pyramide“<br />
Lebensperspektiven eröffnen. So<br />
werden im Zentrum in Luxor<br />
Therapien angeboten, beispielsweise<br />
logopädische Betreuung <strong>für</strong><br />
Gehör- oder Lerneingeschränkte.<br />
Klassische Bildungsangebote<br />
sind ein weiterer Schwerpunkt.<br />
Zwar gibt es seit 27 Jahren in<br />
Ägypten eine allgemeine Schulpflicht.<br />
„Aber es gibt immer noch<br />
<strong>die</strong> Unsitte, Mädchen bei der Geburt<br />
gar nicht registrieren zu lassen.<br />
So fallen trotzdem welche<br />
durchs Raster“, ärgert sich <strong>die</strong><br />
Vereinsvorsitzende.<br />
Bei der „Pyramide“ erhalten<br />
Frauen <strong>die</strong> Möglichkeit, eine<br />
Schulbildung nachzuholen und<br />
zusätzliche berufliche Fertigkeiten<br />
zu erlernen. Eine Handarbeitsgruppe<br />
näht beispielsweise<br />
Taschen, <strong>die</strong> in Ägypten und<br />
Deutschland verkauft werden.<br />
„Einige Frauen sind damit so erfolgreich,<br />
dass sie inzwischen<br />
mehr Geld nach Hause bringen<br />
als ihre Männer“, freut sich Wecker.<br />
Martin Recktenwald
2 VEREINSZEITUNG<br />
Liebe Leserin,<br />
lieber Leser,<br />
demnächst tritt sie in Kraft, genau gesagt<br />
am 25. <strong>Mai</strong> <strong>2018</strong>, <strong>die</strong> Europäische Datenschutz-Grundverordnung.<br />
Ja, Sie lesen<br />
richtig, so heißt das Ding. Normalerweise<br />
fängt man so keinen Artikel an, denn solche<br />
Wortungetüme schrecken ab und viele lesen<br />
dann nicht weiter. Aber stopp, das sollten<br />
Sie als Mitglied oder Verantwortlicher<br />
eines Vereins unbedingt machen, weiter lesen,<br />
meine ich. Denn <strong>die</strong>se Europäische<br />
Datenschutz-Grundverordnung (DGSVO)<br />
hat auch ganz viel mit Ihnen und Ihrer Verantwortung zu tun.<br />
Denn sie soll nicht nur Datenkraken wie Facebook oder andere<br />
Firmen, <strong>die</strong> mit unseren Daten gute Geschäfte machen, zur<br />
Vernunft bringen. Nein, <strong>die</strong>se Datenschutz-Grund…., na Siewissen<br />
schon, soll praktisch jeden von uns vor dem Missbrauch<br />
seiner persönlichen Angaben schützen.<br />
Und da kommen Vorsitzendende und Verantwortliche ins<br />
Spiel. Denn praktisch alle Vereine sammeln, verarbeiten oder<br />
speichern personenbezogene Daten ihrer Mitglieder. Das geschieht<br />
ganz oder teilweise automatisiert und schwupps, schon<br />
hat Sie <strong>die</strong>se DGSVO am Wickel.<br />
Ein Fachanwalt erklärte das jüngst so: „ Verarbeitung ist jeder<br />
mit und ohne Hilfe automatisierter Verfahren ausgeführter<br />
Vorgang im Zusammenhang mit personenbezogenen Daten<br />
wie das Erheben, das Erfassen, <strong>die</strong> Organisation, das Ordnen,<br />
<strong>die</strong> Speicherung, <strong>die</strong> Anpassung oder Veränderung, das Auslesen,<br />
das Abfragen, <strong>die</strong> Verwendung, <strong>die</strong> Offenlegung durch<br />
Übermittlung, Verbreitung oder eine andere Form der Bereitstellung,<br />
den Abgleich oder <strong>die</strong> Verknüpfung, <strong>die</strong> Einschränkung,<br />
das Löschen oder <strong>die</strong> Vernichtung. Mindestens eine <strong>die</strong>ser<br />
Verarbeitungen erfolgt grundsätzlich in jedem Verein.“ Zitat<br />
Ende, und zusammengefasst heißt das: Verantwortliche in<br />
Vereinen sind in jedem Fall am Brett und müssen sich mit dem<br />
Thema beschäftigen.<br />
Was aber muss so ein Vereinsmensch künftig beim Umgang<br />
mit Daten besonders beachten? Die wichtigsten Punkte wären:<br />
Nur so viele Daten sammeln, wie der Verein zur Erfüllung seiner<br />
Aufgaben wirklich braucht. Jedes Mitglied hat jederzeit das<br />
Recht, zu wissen, welche Daten von ihm gespeichert sind. Jedes<br />
Mitglied hat das Recht auf Löschung seiner Daten. Vereine<br />
brauchen einen Datenschutzbeauftragten. Es müssen geeignete<br />
technische Vorrichtungen zum Schutz der Daten vorhanden<br />
sein.<br />
Für alles andere fragen Sie besser einen Anwalt oder einen<br />
Fachmann Ihres Vertrauens. Denn das Thema ist zu wichtig,<br />
um es einfach zu ignorieren. Verstöße gegen <strong>die</strong>se Datenschutz-Grundverordnung<br />
können nämlich sehr teuer werden.<br />
So, genug mit trockenem Verordnungskram. Ich wünsche Ihnen<br />
jetzt nur noch viel Spaß bei der Lektüre der sechsten Ausgabe<br />
unserer <strong>Vereinszeitung</strong>.<br />
Und wie immer gilt, liebe Leserin, lieber Leser: Wir sind natürlich<br />
an Ihrer Meinung zu unserer Arbeit interessiert. Wenn Sie<br />
Anregungen haben, Wünsche und Vorschläge, was wir noch<br />
besser machen können, her damit.<br />
Schreiben Sie einfach eine <strong>Mai</strong>l an:<br />
vereinszeitung@volksfreund.de<br />
Sie hören dann von uns.<br />
Ich hoffe, Sie haben beim Lesen wieder genauso viel Spaß, wie<br />
wir beim Planen, Schreiben und Produzieren. Bis zur nächsten<br />
Ausgabe Ihrer <strong>Vereinszeitung</strong> am 14. August.<br />
Herzlichst, Ihr<br />
Damian Schwickerath<br />
Stellvertretender Chefredakteur<br />
IMPRESSUM<br />
Die <strong>Vereinszeitung</strong> ist ein Produkt der Volksfreund-Druckerei<br />
Nikolaus Koch GmbH, Hanns-Martin-Schleyer-Straße 8, 54294 <strong>Trier</strong><br />
GESCHÄFTSFÜHRER<br />
ThomasMarx<br />
REDAKTIONSLEITUNG<br />
DamianSchwickerath<br />
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uns telefonisch unter 0651 7199-545<br />
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Der Sound eines Landkreises<br />
Zwei große Konzerte im Jubiläumsjahr: Das Kreisorchester <strong>Trier</strong>-Saarburg feiert 25. Geburtstag<br />
D<br />
ie Anweisungen<br />
von Rainer Serwe<br />
sind präzise und<br />
gehen in <strong>die</strong> Feinheiten<br />
einer Komposition:<br />
„Etwas mehr tiefes<br />
Holz bitte, aufpassen, <strong>die</strong>se Stelle<br />
nicht verschleppen, etwas mehr<br />
Euphonium und Trompete“,<br />
heißt es in den Proben des Kreisorchesters<br />
<strong>Trier</strong>-Saarburg, <strong>die</strong> jeden<br />
ersten Samstag im Monat in<br />
<strong>Trier</strong>-Föhren, in einem Gebäude<br />
des Industrieparks in der Europaallee<br />
1 von 9.30 bis 16 Uhr<br />
stattfinden.<br />
Gearbeitet wird auf zwei Jahreskonzerte<br />
hin, wobei <strong>die</strong>smal<br />
noch mehr geboten werden soll,<br />
denn <strong>die</strong>ser Klangkörper wurde<br />
vor 25 Jahren vom damaligen Dirigenten<br />
Rudolf Kronenberger<br />
gegründet. Rund 40 Teilnehmer<br />
eines damaligen D-3-Lehrganges,<br />
der höchsten von drei Stufen<br />
<strong>für</strong> Amateurmusiker blieben nach<br />
einem Abschlusskonzert einfach<br />
als Klangkörper zusammen.<br />
Heute umfasst das Orchester unter<br />
dem Dach des Kreismusikverbandes<br />
65 Musiker aus mehr als<br />
30 Einzelvereinen in und außerhalb<br />
des Landkreises <strong>Trier</strong>-Saarburg.<br />
2012 hat Rainer Serwe das Orchester<br />
übernommen. „Wir hatten<br />
schon ein gutes Niveau, aber<br />
mit noch mehr Leuten konnten<br />
wir das weiter steigern“, ist er von<br />
der Motivation seine Aktiven begeistert.<br />
Was oft am Geld in kleineren<br />
Sie sind das Aushängeschild des Kreismusikverbandes <strong>Trier</strong>-Saarburg: Die Musiker des Kreisorchesters.<br />
Foto: Kreisorchester<br />
Musik machen und anpacken –<br />
Für Anna Fries ist beides wichtig<br />
Sechs Musiker spielen nicht nur<br />
ihre Instrumente, sondern sorgen<br />
im Organisationsteam <strong>für</strong> den<br />
reibungslosen Ablauf von Konzerten,<br />
<strong>die</strong> Werbung da<strong>für</strong> und,<br />
dass immer genügend Leute da<br />
sind, <strong>die</strong> anpacken wollen. „Zum<br />
Beispiel der Bühnenaufbau in einem<br />
Konzertsaal, das schaffen<br />
wir nicht allein“, erklärt Anna<br />
Fries. Die 27-jährige Flötistin aus<br />
<strong>Trier</strong> beherrscht nicht nur ihr Instrument,<br />
sondern in auch ein<br />
Organisationstalent. Sie wirbt<br />
auch mit Pressearbeit immer um<br />
gute Leute. „Wir beschränken<br />
uns dabei nicht nur auf den Kreis<br />
<strong>Trier</strong>-Saarburg, sondern nehmen<br />
auch gute Leute von weiter weg.“<br />
Saskia Kaufmann aus Taben-Rodt<br />
spielt schon zwei Jahre mit<br />
„Der D-3-Lehrgang mit unserem<br />
Dirigenten Rainer Serwe hat mir<br />
viel Spaß gemacht“, freut sich <strong>die</strong><br />
16-jährige Klarinettistin Saskia<br />
Kaufmann aus Taben-Rodt. Solche<br />
Lehrgänge seien auch immer<br />
eine Sichtung von Talenten um<br />
zu sehen, welche Leute noch gut<br />
ins Orchester passen würden. Für<br />
<strong>die</strong> Klarinettistin ist auch wichtig:<br />
„Wir pflegen einen lockeren<br />
Umgang, ob jung oder alt, und<br />
man nimmt immer Impulse <strong>für</strong><br />
den Heimatverein mit.“<br />
Das Spiel mit ihrer Klarinette im Kreisorchester bringt ihr viel Spaß:<br />
Saskia Kaufmann (16) aus Taben-Rodt.<br />
Gefragt, probiert, geblieben –<br />
Johannes Zenner ist begeistert<br />
Johannes Zenner aus Bitburg<br />
spielt seit Dezember 2016 sein<br />
Horn im Kreisorchester. „Ich bin<br />
gefragt worden, ob ich denn<br />
nicht mal zu einer Schnupperprobe<br />
kommen wolle“, erinnert er<br />
sich. Er hat’s probiert und ist geblieben.<br />
„Unser Ziel ist ja <strong>die</strong> höherwertige<br />
Blasmusik, und da ist<br />
schon eine schnelle Auffassungsgabe<br />
nötig“, erklärt er den Unterschied<br />
zu einem „normalen“ Musikverein.<br />
Für Anna Fries vom Orga-Team ist<br />
wichtig: „Wir spielen nicht nur<br />
Musik, es werden auch Leute gebraucht,<br />
<strong>die</strong> anpacken.“<br />
An Schnupperproben teilzuneh-men lohnt sich, findet Johannes Zenner<br />
(16) aus Bitburg, der im Orchester Horn spielt.<br />
Vereinen scheitert sind Instrumente,<br />
<strong>die</strong> das Klangbild weiter<br />
verfeinern. Wir haben eine Oboe,<br />
Englisch Horn, drei Fagotte und<br />
ein Klavier“, erklärt Serve <strong>die</strong><br />
Vielfalt. Stark aufgebaut ist sein<br />
Lieblingsinstrument, das aus vielen<br />
Einzelwerkzeugen besteht:<br />
Das Schlagwerk <strong>für</strong> Rhythmus<br />
und Perkussion.<br />
Finanziell getragen wird <strong>die</strong>ser<br />
Vorzeigeklangkörper vom Kreismusikverband,<br />
denn nicht nur<br />
Noten und der Dirigent selbst<br />
kosten Geld, sondern vor allem<br />
auch, wenn es um Gastsolisten<br />
geht, <strong>die</strong> etwa Harfe spielen können<br />
oder singen.<br />
Derzeit wird das Programm<br />
des Jahreskonzertes am 10. Juni<br />
um 17 Uhr in der Welschbilliger<br />
Kultur- und Marktscheune geprobt.<br />
Das Programm zum Jubiläumskonzert<br />
im November steht<br />
noch nicht fest. Herausragender<br />
Künstler in Juni wird der Posaunist<br />
und Direktor des Luxemburger<br />
Konservatoriums Marc Meyers<br />
sein.<br />
Auf dem Programm steht unter<br />
anderem das T-Bone-Concerto<br />
von Johann de Meij <strong>für</strong> Posaune<br />
und Orchester, Variationen<br />
über den Karneval in Venedig<br />
von Jean-Baptiste Arban, sowie<br />
Hispania von Oscar Navarro und<br />
With Heart an Voice von David<br />
Gillingham.<br />
„Sowas spielen Musikverein<br />
selten. Da braucht man Leute,<br />
Seit 25 Jahren dabei: Uwe Fixemer<br />
„Ich bin der <strong>die</strong>nstälteste Musiker<br />
in <strong>die</strong>sem Orchester“, sagt Uwe<br />
Fixemer mit Stolz. Der 49-jährige<br />
Klarinettist ist zweiter Dirigent<br />
seines Heimatvereines im<br />
saarländischen Mettlach. Auf <strong>die</strong><br />
Anregungen und das Niveau des<br />
Kreisorchesters möchte er nicht<br />
mehr verzichten, denn vieles<br />
kann er an musikalischem Können<br />
ins Saarland exportieren.<br />
„Ich habe schon beim früheren<br />
Dirigenten Rudolf Kronenberger<br />
viel gelernt und bin ihm unendlich<br />
dankbar <strong>für</strong> <strong>die</strong> Idee, nach einen<br />
D-3-Lehrgang ein Orchester<br />
Für <strong>die</strong> Musik geboren: Rainer Serve<br />
zu gründen“, freut sich Fixemer<br />
bis heute. Über <strong>die</strong> Musiktheorie<br />
und <strong>die</strong> Gehörbildung hinaus<br />
zeigte das Abschlusskonzert damals<br />
schon, welches Potenzial<br />
hier drinsteckt. Seitdem habe<br />
sich das Konzert immer mehr gesteigert.<br />
Der 49-jährige Uwe Fixemer aus<br />
dem saarländischen Mettlach<br />
spielt seit Gründung des Orchesters<br />
vor 25 Jahren in einem Klangkörper<br />
mit, der als Aushängeschild<br />
des Kreismusikverbandes<br />
gesehen werden kann.<br />
Rainer Serve war gerade vier Jahre<br />
alt, als er seine Eltern 1986<br />
drängte, ihn doch mal an <strong>die</strong><br />
Heimorgel zu lassen. Bereits in<br />
<strong>die</strong>sem zarten Alter entfaltete<br />
sich <strong>die</strong> Leidenschaft zur Musik.<br />
Es folgte Unterricht auf der<br />
Trompete, bis er mit zwölf Jahren<br />
sich seinem Hauptinstrument,<br />
dem Schlagwerk widmet.<br />
Seit seinem 18. Lebensjahr dirigiert<br />
Rainer Serwe Musikvereine<br />
in der Großregion Eifel, zurzeit<br />
in Altrich und Fischbach/<br />
Nahe, und seit <strong>Mai</strong> 2011 das<br />
Kreisorchester <strong>Trier</strong>-Saarburg.<br />
Außerdem hat Serve <strong>die</strong> Formation<br />
Horns on Fire mit Hornisten<br />
aus der Großregion unter seine<br />
Fittiche genommen.<br />
Neben vielen anderen musikalischen<br />
Engagements unterrichtet<br />
Serwe seit September 2009 <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Musikschule des Eifelkreises<br />
Bitburg-Prüm. In Zusammenarbeit<br />
mit dem Kreismusikverband<br />
hält er jedes Jahr zwei Workshops<br />
<strong>für</strong> Dirigenten und Nachwuchsdirigenten<br />
ab. Als Komponist<br />
gewann sein Werk Aspects<br />
of Life 2005 den 3. Preis in der<br />
Mittelstufe beim Kompositionswettbewerb<br />
des Landesmusikverbandes<br />
Baden-Württemberg.<br />
INFO<br />
Konzerte und Kontakt<br />
Das Sommerkonzert findet am 10.<br />
Juni um 17 Uhr in Welschbillig in<br />
der Kultur- und Marktscheune statt.<br />
Im Bürgerzentrum Schweich gibt<br />
das Kreisorchester am 25. November<br />
um 17 Uhr das große Galakonzert.<br />
Im Internet ist der große Klangkörper<br />
unter www.kreisorchester.de<br />
präsent. Laura Buschmann hält <strong>die</strong><br />
Seiten immer aktuell. Per <strong>Mai</strong>l ist<br />
sie unter orga@kreisorchester.de erreichbar.<br />
Die Geschäftsführung hat<br />
Hermann-Josef Stolz inne. Seine<br />
Telefonnummer ist (06502)<br />
9973535.<br />
<strong>die</strong> daran Spaß haben“, sagt der<br />
Dirigent über das Potenzial des<br />
Orchesters. Es gehe immer darum<br />
zu zeigen, was mit Laienmusikern<br />
möglich ist. Und dass<br />
viel möglich ist, hat das Orchester<br />
beim World Music Contest<br />
im Juli letzten Jahres in Kerkade<br />
in den Niederlanden mit einer<br />
Goldmedaille mit Auszeichnung<br />
bewiesen. 91,17 von 100 Punkten<br />
wurden von der Jury vergeben.<br />
„Mit solchen Erfolgen wächst<br />
das Orchester noch besser zusammen“,<br />
sagt der Leiter zum<br />
Hintergrund des Bemühens um<br />
Wettbewerbsehren. Wie kann<br />
man das noch steigern? „Da gibt<br />
es schon Ideen“, deutet Serwe an.<br />
Die Flexibilität der Musiker könne<br />
beispielsweise durch Gastdirigenten<br />
gesteigert werden, <strong>die</strong><br />
Stücke anders angehen und deshalb<br />
neue Impulse bringen. Konzerte<br />
können auch mal gemeinsam<br />
mit einem Chor gestaltet<br />
werden.<br />
Wer darf eigentlich beim<br />
Kreisorchester mitspielen? „Das<br />
ist eine Mischung von Empfehlungen<br />
aus den Musikvereinen<br />
und erfolgreich abgeschlossene<br />
Lehrgänge, sowie Workshops in<br />
den Musikverbänden“, erklärt<br />
Serwe. Viel Erfahrung und Fleiß<br />
beim Proben sind weitere Voraussetzungen.<br />
Dabei hat es Serwe wegen Studium<br />
und so manchen Arbeitsplatzwechsel<br />
und daraus folgender<br />
Fluktuation nicht leicht.<br />
„Wir haben dennoch einen großen<br />
starken Kern von Musikern“,<br />
freut sich der Kreisdirigent. Rainer<br />
Serwe ist stets <strong>für</strong> Fragen offen<br />
und unter Tel. 0175/6433533<br />
erreichbar.<br />
Herbert Thormeyer<br />
Die Proben des Kreisorchesters laufen stets sehr routiniert, dis-zipliniert und konzentriert ab.<br />
Fotos: Herbert Thormeyer<br />
Dirigiert seit seinem 18. Lebensjahr<br />
Musikvereine in der <strong>Region</strong>:<br />
Rainer Serve.
VEREINSZEITUNG 3<br />
Historisches Gut und Hunsrückdorf<br />
Förderverein Roscheider Hof ist Betreiber einer einzigartigen Anlage erlebbarer Zeitgeschichte<br />
Der Hunsrückweiler ist das erste<br />
vom Freilichtmuseum Roscheider<br />
Hof wieder aufgebaute Museumsdorf.<br />
Träger ist der Förderverein.<br />
Das Rathaus war das erste in<br />
das Museum eingestellte Gebäude.<br />
Den Abschluss des Projekts<br />
bildete 2008 <strong>die</strong> Eröffnung des<br />
Schulhauses aus Würrich. Neben<br />
<strong>die</strong>sen beiden Gebäuden besteht<br />
der Hunsrückweiler aus einer<br />
Schmiede, einer Scheune, einem<br />
Backhaus, in dem auch Brot gebacken<br />
werden kann und mehreren<br />
Bauernhäusern, <strong>die</strong> <strong>die</strong> verschiedenen<br />
sozialen Schichten eines<br />
Dorfes repräsentieren.<br />
Bereits ab 1950 lehrte der Museumsgründer,<br />
Prof. Rolf Robischon<br />
(1907-1989), an der<br />
Staatsbauschule <strong>Trier</strong>, einer Vorgängerinstitution<br />
der heutigen<br />
Hochschule <strong>Trier</strong>, und wurde<br />
dort 1971 zum Professor ernannt.<br />
Im Laufe der Zeit widmete er<br />
sich neben der Architektur von<br />
Dorf- und Bauernhäusern verstärkt<br />
der Volkskunde in <strong>Trier</strong><br />
und Umgebung. So war Robischon<br />
treibende Kraft bei der<br />
Gründung (1976) und dem fortwährenden<br />
Ausbau des Volkskunde-<br />
und Freilichtmuseums<br />
Roscheider Hof in Konz und war<br />
dessen erster Leiter. Heute zählt<br />
Das Gut Roscheider Hof ist ein imposantes Bauwerk. Fotos: Herbert Thormeyer Noch lächelt der Patient: Zu sehen ist ein komplett eingerichtetes Behandlungszimmer eines Zahnarztes.<br />
Idyllisches Landleben mit Postillon: Eine solche Szene täuscht darüber hinweg, dass das Leben früher viel härter war als heute.<br />
Anzeige<br />
Mit der Kutsche gemütlich durch <strong>die</strong> Gegend fahren, das war <strong>für</strong> <strong>die</strong> Besucher ein besonderes Erlebnis.<br />
es zu den größten Volkskundemuseen<br />
in Deutschland.<br />
„Der Förderverein ist der<br />
rechtliche Träger des Museums“,<br />
erklärt dessen heutiger Vorsitzender,<br />
Helge Rieder. Der Verein<br />
hat etwa 1000 Mitglieder. Erstmals<br />
erwähnt wurde das Hofgut<br />
mit dem Hauptgebäude in einer<br />
Urkunde der Benedektinerabtei<br />
St. Matthias <strong>Trier</strong> im Jahre 1330.<br />
Im Jahr 1805 erwarb der Saarburger<br />
Nikolaus Valdenaire das<br />
Anwesen <strong>für</strong> 8500 Franc in einer<br />
Versteigerung.<br />
Rieder weist auf eine ganz besondere<br />
historische Begebenheit<br />
hin: „Sein Sohn Victor ging in<br />
<strong>die</strong> gleiche Schule wie Karl Marx<br />
und war zeitlebens mit ihm befreundet.“<br />
Es sei davon auszugehen,<br />
dass der berühmte Sohn der<br />
Stadt <strong>Trier</strong> häufiger Gast auf<br />
dem Roscheider Hof war.<br />
Steigende<br />
Besucherzahlen<br />
In seinem Jahresrückblick sieht<br />
Hermann Kramp einen Besucherrückgang<br />
vor allem wegen<br />
der Straßenbaumaßnahmen: „Besonders<br />
weniger Busse sind gekommen.“<br />
Manche Führungen<br />
seien zwar angemeldet worden,<br />
aber <strong>die</strong> Leute kamen nicht. Ein<br />
Minus von rund 4000 Besuchern<br />
ist übers abgelaufene Jahr hinweg<br />
zu verzeichnen. Immerhin waren<br />
es aber noch 58000, <strong>die</strong> sich vom<br />
Freilichtmuseum und den Ausstellungen<br />
im Roscheider Hof<br />
faszinieren ließen. „Das Dorf und<br />
unsere Veranstaltungen sind je<br />
zur Hälfte <strong>die</strong> Besuchermagneten“,<br />
sagt Kramp.<br />
Das Freilichtmuseum bekommt<br />
Zuschüsse vom Land,<br />
vom Kreis und der Stadt Konz.<br />
Rund 40 Prozent der Kosten<br />
kommen aus Eintrittsgeldern.<br />
„Wenn weniger Leute kommen,<br />
müssen wir uns nach der Decke<br />
strecken“, rechnet Geschäftsführer<br />
Kramp vor. Aber <strong>die</strong> Leute<br />
warfen gerne was in <strong>die</strong> Spendenbox.<br />
Vom Weinbau bis<br />
zum Zahnarzt<br />
Das Angebot: 4000 Quadratmeter<br />
volkskundliche Ausstellungen<br />
im historischen Ausstellungsgebäude<br />
und im Waldmuseum unterhalb<br />
des Hunsrückweilers, ein<br />
Zinnfiguren- und Spielzeugmuseum,<br />
22 Hektar Freigelände mit<br />
Hunsrückdorf, bürgerlichem Rosengarten,<br />
mehreren ländliche<br />
Gärten und großem naturnahen<br />
Kinderspielplatz, Aktionstage,<br />
Sonderausstellungen, das legendäre<br />
Weihnachtsdorf an zweiAdventswochenenden<br />
sowie Führungen,<br />
Projekte <strong>für</strong> große und<br />
kleine Museumsbesucher, Kindergeburtstage<br />
und vieles mehr.<br />
Herbert Thormeyer<br />
Weitere Infos unter<br />
www.roscheiderhof.de<br />
TERMINE<br />
Die Sommer-Highlights:<br />
Donnerstag, 10. <strong>Mai</strong>, 11 Uhr:<br />
Evangelischer Gottes<strong>die</strong>nst. Anschließend<br />
Eröffnung der Ausstellungen<br />
„Reformatorinnen“ der<br />
Evangelischen Kirche im Rheinland<br />
Samstag,<br />
Samstag, 12. und Sonntag, 13.<br />
<strong>Mai</strong> (Internationaler Museumstag):<br />
Lebende Geschichte „Ersatzkaffee<br />
und Carepakete“ – Leben in der<br />
Nachkriegszeit.<br />
Sonntag, 3. Juni, ab 12 Uhr: Der<br />
Imkerverein Konz lädt zum Honigschleudern<br />
ein.<br />
Sonntag, 17. Juni, 11 bis 17 Uhr:<br />
Rosenblütenfest mit Live-Musik,<br />
Marktständen und Führungen<br />
durch den Rosen- und Kräutergarten.<br />
Sonntag, 17. Juni, 15 Uhr: Eröffnung<br />
der Ausstellung „Von der Kuh<br />
ins Kühlregal“.<br />
Sonntag, 22. Juli, 19 Uhr: Die rasante<br />
Karl-Marx-Historie, eine musikalische<br />
Revue über das Wirken<br />
der <strong>Trier</strong>er Revolutionäre, eine Veranstaltung<br />
von Station K.<br />
Sonntag, 5. August von 11 bis 17<br />
Uhr: Kindertag im Hunsrückweiler<br />
mit zahlreichen Projekten und Vorstellung<br />
alter Handwerkstechniken.<br />
Samstag und Sonntag, 25. und<br />
26. August von 10 bis 18 Uhr: Das<br />
Leben vor 1914, eine Zeitreise über<br />
100 Jahre in <strong>die</strong> Vergangenheit.<br />
und das Rioler Oktoberfest<br />
laden ein zur<br />
Großen Sportverein-<br />
Meisterfeier-Party<br />
Freitag, 26.10.<strong>2018</strong><br />
20% Rabatt auf den Eintrittspreis <strong>für</strong> alle Sportvereine.<br />
Die Mannschaften mit den meisten<br />
Teilnehmern erhalten Preise:<br />
1. Preis 50 l Fass Bitburger Bier<br />
2. Preis 30 l Fass Bitburger Bier<br />
3. Preis 10 l Fass Bitburger Bier<br />
www.Oktoberfest-Riol.de Tickets unter: www.ticket-regional.de Ticket Hotline: 0651/7199-996
4 VEREINS ZEITUNG<br />
Bläck Föös rocken Ehrang<br />
Die KG Rot-Weiß Ehrang feiert in <strong>die</strong>sem Sommer das 66-jährige<br />
Bestehen des Vereins – Mit Präsident Stefan Thiel sprachen wir über<br />
Pläne <strong>für</strong> <strong>die</strong> Feier:<br />
Was ist an Feierlichkeiten geplant?<br />
Thiel: Wir haben uns entschieden,<br />
<strong>die</strong> Feierlichkeiten aus der<br />
Session auszugliedern. Deswegen<br />
ist das Festwochenende auf den<br />
14. bis 17. Juni gelegt worden.<br />
Am Freitagabend geht es mit einer<br />
Geburtstagsparty los, zu der<br />
wir all unsere Freunde eingeladen<br />
haben. Und am Samstag gibt <strong>die</strong><br />
bekannte Kölner Band „Bläck<br />
Fööss“ ein Konzert auf dem Ehranger<br />
Marktplatz.<br />
Haben Sie da einen direkten Draht<br />
nach Köln oder wie kam der Kontakt<br />
zustande?<br />
Thiel: Den Kontakt haben unsere<br />
Freunde vom Karnevalsverein<br />
Kordel hergestellt. Die hatten<br />
schon einmal ein Konzert mit<br />
den „Bläck Fööss“ organisiert.<br />
Und wir dachten uns, dass <strong>die</strong>se<br />
Band mit ihrem heimatverbundenen<br />
und bodenständigen Ansatz<br />
hervorragend auch zu uns in Ehrang<br />
passt.<br />
Gibt es noch Karten <strong>für</strong> das Konzert?<br />
Thiel: Einige Restkarten sind<br />
noch zu haben. Der Vorverkauf<br />
läuft über unseren Hauptsponsor,<br />
das Autohaus Roth. Das Konzept,<br />
<strong>die</strong> Karten direkt hier in<br />
Ehrang zu verkaufen hat sich<br />
jetzt schon bewährt. Der größte<br />
Teil der 800 Tickets ist schon<br />
verkauft.<br />
Sie machen in Ehrang ganz gerne<br />
mal ihr eigenes Ding oder? Beispielsweise<br />
einen eigenen Rosenmontagsumzug<br />
– warum?<br />
Thiel: Der Umzug hat bei uns<br />
einfach Tradition. Es geht uns<br />
nicht darum Konkurrenz zum<br />
<strong>Trier</strong>er Umzug aufzubauen, wie<br />
uns das manchmal vorgeworfen<br />
wird. Aber wir wollen eben auch<br />
nicht auf unsere historisch gewachsenen<br />
Bräuche verzichten.<br />
Einen Ausweichtermin zu finden,<br />
wäre auch gar nicht so einfach,<br />
da viele unserer befreundeten<br />
Verein im Umland ihre Zügen<br />
an den anderen Tagen veranstalten.<br />
Dann machen wir lieber<br />
alles eine Nummer kleiner, aber<br />
stellen es da<strong>für</strong> selbst auf <strong>die</strong> Beine.<br />
Eben Karneval in Ehrang <strong>für</strong><br />
Ehrang.<br />
Majestätischer Empfang: Das Ehranger Prinzenpaar im Jahr 2016.<br />
Die Garde im Jahr 1960.<br />
Fotos: KG Rot-Weiß Ehrang<br />
Jede Menge gute Laune und Stimmung beim Ehranger Rosenmontagszug.<br />
Majestäten symbolisieren<br />
Narrenstolz<br />
Das Ehranger Männerballett.<br />
Die „kleinen Schlümpfe“. Ehranger Karneval im Jahr 2004.<br />
Ana und Heinz Roth von der KG Rot-Weiß werden<br />
Ehrang als Prinzenpaar in der Jubiläumssession vertreten<br />
K<br />
arneval ist im <strong>Trier</strong>er<br />
Stadtteil Ehrang ein<br />
Identität prägendes<br />
Element. Mit einem<br />
kurzen Rechenbeispiel<br />
verdeutlicht Stefan Thiel,<br />
Präsident der Karnevalsgesellschaft<br />
Rot-Weiß, den Wirkungsbereich:<br />
„In Ehrang leben 10000<br />
Einwohner. Zusammen mit unserem<br />
Schwesterverein, der KG<br />
Blau-Weiß, haben wir rund 1000<br />
Mitglieder – überwiegend Ortsansässige.“<br />
Seitdem <strong>die</strong> beiden Traditionsvereine<br />
<strong>die</strong> Rivalität früherer Tage<br />
beigelegt hätten, sei noch mehr<br />
zu erreichen. Sichtbare Zeichen<br />
<strong>die</strong>ses Ehranger Karnevalstolzes<br />
sind der eigene Rosenmontagsumzug<br />
und das Prinzenpaar, das<br />
im Wechsel von Blau-Weiß oder<br />
Rot-Weiß gestellt wird.<br />
In der kommenden Session<br />
sind wieder <strong>die</strong> „Roten“ am Zug<br />
– passend zum anstehenden närrischen<br />
Jubiläum„66 Jahre seit<br />
Vereinsgründung“.<br />
Die dazugehörigen Majestäten<br />
sind schon gefunden: Das Ehepaar<br />
Ana und Heinz Roth wird<br />
<strong>die</strong> Rollen von Prinzessin und<br />
Prinz übernehmen. Beide sind<br />
erfahrene Karnevalisten.<br />
Seit 1985 ist Ana Roth bei den<br />
Rot-Weißen aktiv und lernte<br />
dort auch ihren Mann Heinz<br />
kennen.<br />
Der ist sogar schon seit 1981<br />
dabei, bezeichnet sich selbst als<br />
„durch und durch Vollblutkarnevalist“<br />
und führte lange Jahre<br />
auch als Vorsitzender den Verein.<br />
„Trotzdem musste ich ihn anfangs<br />
etwas überreden, <strong>die</strong> Aufgabe<br />
als Prinz zu übernehmen“,<br />
meint Ana Roth mit einem Augenzwinkern.<br />
Als Fahrer habe er<br />
schon zahllose Prinzenpaare<br />
durch <strong>die</strong> Session begleitet und<br />
wisse daher, was an Terminen auf<br />
ihn zukomme, erklärt der sein<br />
Zögern. „Aber dann dachte ich,<br />
warum eigentlich nicht mal <strong>die</strong><br />
Rollen tauschen und sich auf der<br />
Bühne feiern lassen?“, schildert<br />
Heinz Roth seinen Sinneswandel.<br />
Inzwischen freuen sich beide,<br />
nach eigener Aussage, riesig auf<br />
<strong>die</strong> bevorstehende Aufgabe. Anstrengend<br />
dürfte es dennoch werden:<br />
Alleine bei Rot-Weiß selbst<br />
stehen in der Session zehn Veranstaltungen<br />
auf dem Plan.<br />
Dazu kämen <strong>die</strong> Besuche bei<br />
den vielen befreundeten Vereinen<br />
im <strong>Trier</strong>er Umland. Intensive<br />
Kontakte bestünden beispielsweise<br />
nach Kordel und Schweich,<br />
„Und auch Weimar gehört fest zu<br />
unserem Besuchsprogramm“, ergänzt<br />
Roth.<br />
Bei einem Besuch des Ehranger<br />
Männergesangvereins in der<br />
Wendezeit 1989 entstand <strong>die</strong>ser<br />
Kontakt.<br />
Bei all <strong>die</strong>sen Anlässen darf <strong>die</strong><br />
royale Kleidung natürlich nicht<br />
fehlen. Die Uniform des Prinzen<br />
stellt der Verein, bei den Prinzessinnen<br />
hat jede Gestaltungsfreiheit<br />
<strong>für</strong> ihr eigenes Kleid. Nur <strong>die</strong><br />
Farben müssen zum Verein passen.<br />
„Das ist aber gar nicht so<br />
einfach, was Passendes zu erstellen“,<br />
erzählt Ana Roth.<br />
Ihr erster Besuch bei „Design<br />
Maria“ habe doch noch einige<br />
Fragen zum Kleid aufgeworfen.<br />
„Man hat da bestimmte Vorstellungen,<br />
<strong>die</strong> Designerin wieder jede<br />
Menge andere. Das muss ich<br />
erstmal alles sacken lassen“, kommentiert<br />
sie. Bis zum Sessionsauftakt<br />
im November ist aber<br />
auch noch Zeit. Doch davor steht<br />
mit dem Fest zum Vereinsjubiläum<br />
im Juni schon ein anderes<br />
Großereignis auf dem Programm.<br />
Als Prinzenpaar werden <strong>die</strong><br />
Roths dort zwar noch nicht erscheinen,<br />
aber in <strong>die</strong> Vorbereitungen<br />
der Feier sind sie voll eingebunden.<br />
Beim Großereignis<br />
auf dem Ehranger Marktplatz<br />
unterstützen weitere Ortsvereine<br />
<strong>die</strong> Rot-Weißen – allen voran <strong>die</strong><br />
Narrenschar der KG Blau-Weiß.<br />
Ganz bewusst habe man sich<br />
daher <strong>für</strong> ein verbindendes Motto<br />
entschieden, sagt Roth: „Rot und<br />
Blau, wir machen Faosenicht in<br />
Ehrik, Helau!“.<br />
Was <strong>die</strong> beiden bodenständigen<br />
Karnevalsvereine immer wieder<br />
auf <strong>die</strong> Beine stellen, beindruckt<br />
Roth. Viele andere Initiativen<br />
<strong>für</strong> Ehrang, beispielsweise<br />
zur Verschönerung des Ortsbildes,<br />
hätten ihren Ursprung im<br />
Kreis der Karnevalisten gehabt.<br />
Martin Recktenwald<br />
Die Symbolfigur der Narrenschar:<br />
Der Wupptus<br />
KONTAKT<br />
Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß<br />
Ehrang 1952 e.V.<br />
Postfach 8109,<br />
54182 <strong>Trier</strong><br />
Mitglieder: 384<br />
Angebote: Gardetanz, Showtanz,<br />
Büttenreden, Männerballett, Motivwagenbau<br />
Internet: rot-weiss-ehrang.de
VEREINSZEITUNG 5<br />
Durch Spaß am Kicken vereint<br />
Beim Team Bananenflanke schließt der Mannschaftsgeist auch geistig Beeinträchtigte mit ein.<br />
D<br />
as „Team Bananenflanke<br />
<strong>Trier</strong>“ ist<br />
im Grunde nur ein<br />
Fußballverein.<br />
Aber einer, bei<br />
dem Spieler mit geistiger Behinderung<br />
ebenso selbstverständlich<br />
mitkicken wie alle anderen. Inklusion,<br />
also <strong>die</strong> gleichberechtigte<br />
Teilhabe, ist hier nicht nur ein<br />
Schlagwort, sondern Grundgedanke<br />
<strong>für</strong> den Verein.<br />
Fragt man Freizeitkicker, warum<br />
ihnen der Fußballsport Spaß<br />
macht, so lautet <strong>die</strong> Antwort<br />
häufig: Teamgeist. Doch auch<br />
der findet mitunter Grenzen,<br />
wenn Spieler vermeintlich nicht<br />
mit dem Leistungsniveau der<br />
Mannschaft mithalten können.<br />
Rudolf Kesselheim hat es bei seinem<br />
geistig beeinträchtigten<br />
Sohn Sandro erlebt. Der spielte<br />
zunächst in einem Dorfverein<br />
Fußball. „Aber er hat gemerkt, er<br />
ist anders. Die Mitspieler haben<br />
ihn das spüren lassen. Er wurde<br />
nicht angespielt und stand bei<br />
den Gesprächen nach dem Training<br />
immer alleine daneben“, erinnert<br />
sich der Vater. Ob es <strong>die</strong><br />
Fußballkameraden böse meinten<br />
oder schlicht unfähig zur Kommunikation<br />
mit Sandro waren –<br />
darüber möchte Rudolf Kesselheim<br />
nicht urteilen. Es habe aber<br />
letztlich auch keine Rolle gespielt:<br />
„Sandro verlor zunehmend<br />
<strong>die</strong> Freude am Spiel.“<br />
Doch dann erfuhren sie vom<br />
„Team Bananenflanke“, bei dem<br />
Unterscheidungen wie „normal“<br />
Die Spielder des Team Bananenflanke <strong>Trier</strong> e.V.<br />
Fotos: Verein<br />
und „anders“ nicht gemacht werden.<br />
Es ist eine bunt gemischte<br />
Truppe: Zwischen 15 und 20<br />
Kinder im Alter von zehn bis 19<br />
Jahren sind regelmäßig im Training.<br />
Viele Spieler haben eine<br />
geistige Beeinträchtigung. Ihnen<br />
ein Sportangebot zu schaffen, sei<br />
vor zwei Jahren <strong>die</strong> Gründungsidee<br />
des Vereins gewesen, erzählt<br />
Daniel Palussek, der <strong>die</strong> Öffentlichkeitsarbeit<br />
übernommen hat<br />
„Aber wir sind da nicht dogmatisch:<br />
Es spielen auch Kinder mit<br />
körperlichen oder - wie im Fall<br />
unserer beiden Flüchtlingskinder<br />
– ohne Behinderungen mit“, fügt<br />
er sogleich hinzu. Hauptsache,<br />
der Spaß beim gemeinsamen<br />
Spiel stimme.<br />
In <strong>die</strong>ser Mannschaft fühlte<br />
sich auch Sandro sofort wohl. Inzwischen<br />
spielt der 16-Jährige<br />
zusammen mit seinem Pflegebruder<br />
Jason (12), der sich von seiner<br />
starken Sehbehinderung ebenfalls<br />
nicht vom Kicken abhalten lässt.<br />
„Manchmal sind sie gar nicht<br />
mehr zu bremsen und ziehen<br />
nach der Schule gleich <strong>die</strong> Fußballschuhe<br />
an, obwohl es noch<br />
Stunden bis zum Training dauert“,<br />
freut sich der Vater über <strong>die</strong><br />
Begeisterung seiner Jungs.<br />
Eben <strong>die</strong>se Freude am Spiel<br />
wollten <strong>die</strong> Vereinsgründer vermitteln.<br />
In Zuge seiner Arbeit<br />
bei der Lebenshilfe <strong>Trier</strong> war Palussek<br />
und einigen Eltern aufgefallen,<br />
wie eingeschränkt <strong>die</strong><br />
Sportangebote <strong>für</strong> Kinder und<br />
Jugendliche mit geistiger Behinderung<br />
nach wie vor sind. Außerhalb<br />
von Einrichtungen wie<br />
Schulen oder Werkstätten gebe<br />
es sie kaum. Einige Vereine experimentierten<br />
zwar mit inklusiven<br />
Angeboten. Doch sei es schwierig<br />
Trainerpersonal zu finden, das<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Arbeit mit geistig Behinderten<br />
passende Erfahrung hat.<br />
„Man muss zum Teil sehr intensiv<br />
auf <strong>die</strong> individuellen Bedürfnisse<br />
der Kinder eingehen kön-<br />
Interview<br />
Drei Fragen an: Daniel Palussek, verantwortlich<br />
<strong>für</strong> Öffentlichkeitsarbeit beim Team Bananenflanke<br />
<strong>Trier</strong>.<br />
Was unterscheidet aus Ihrer Sicht das Team<br />
Bananenflanke von anderen Fußballvereinen?<br />
Palussek: Bei uns steht der Spaß im Vordergrund.<br />
Natürlich wollen unsere Spieler auch Leistung<br />
zeigen und sich im sportlichen Wettkampf messen.<br />
Aber alle sind sich einig, dass dabei niemand<br />
zurückgelassen wird, nur weil er <strong>die</strong> Dinge vielleicht<br />
etwas langsamer angeht.<br />
Spielen Sie auch gegen andere Mannschaften?<br />
Palussek: Wir sind Teil eines Netzwerks von Bananenflanken-Teams<br />
in Deutschland. Bei gegenseitigen<br />
Besuchen tragen wir immer wieder einmal<br />
Spiele aus. Das ist allerdings organisatorisch<br />
recht aufwendig, da es in unserer näheren Umgebung<br />
keine Mannschaften gibt. Mit dem Moselcup<br />
im Herbst letzten Jahres haben wir ein erstes<br />
eigenes Turnier organisiert. Für ein zweites vereinseigenes<br />
Team sind wir noch nicht genügend<br />
Leute. Abe da<strong>für</strong>, dass wir erst seit zwei Jahren<br />
bestehen, sind wir schon gut gewachsen.<br />
Wie trägt sich der Verein?<br />
Palussek: Die Mitgliedbeträge halten wir mit bewusst<br />
niedrig - aktuell sind es 20 Euro im Jahr.<br />
Schließlich soll darüber niemand ausgeschlossen<br />
werden. Vieles wird getragen durch den Einsatz<br />
der Spieler-Eltern. Sie fahren <strong>die</strong> teilweise recht<br />
weit außerhalb wohnenden Kinder nach Kenn<br />
helfen auch bei der Betreuung während des Trainings<br />
mit. Viel Unterstützung erhalten wir außerdem<br />
durch Boris Cucka, der uns Platz in seiner<br />
Soccerhalle zur Verfügung stellt. Und in den<br />
Wintermonaten hat uns <strong>die</strong> Stadt <strong>Trier</strong> mit einem<br />
Hallenplatz ausgeholfen.<br />
nen“, meint Palussek. So entstand<br />
<strong>die</strong> Idee rund um eine Gruppe<br />
engagierter Eltern einen eigenen<br />
Verein aufzubauen. „Wir haben<br />
vom ersten ,Team Bananenflanke‘<br />
gehört, das in Regensburg gegründet<br />
worden war. Also haben<br />
wir sie dort besucht“, berichtet<br />
der Mitbegründer der <strong>Trier</strong>er<br />
Mannschaft. Inzwischen existieren<br />
deutschlandweit solche<br />
Teams. Der Name Bananenflanke<br />
bezieht sich auf einen Schuss,<br />
der in bogenförmiger Flugbahn<br />
vor das gegnerische Tor gebracht<br />
wird.<br />
Der nächste Traum der <strong>Trier</strong>er<br />
wäre ein inklusiver Liga-Spielbetrieb<br />
– doch da<strong>für</strong> gibt es in der<br />
näheren Umgebung noch nicht<br />
genügend Mannschaften. Ein<br />
Turnier hat man aber mit dem<br />
Moselcup im September vergangenen<br />
Jahres bereits auf <strong>die</strong> Beine<br />
gestellt. „Wir haben gute Kontakte<br />
zu anderen Teams in<br />
Rheinland-Pfalz und dem Köln-<br />
Bonner Raum. Die haben wir alle<br />
zu uns hier nach Kenn eingeladen“,<br />
denkt Palussek gerne an das<br />
Ereignis zurück. Eine Wiederholung<br />
ist in <strong>die</strong>sem Jahr mit dem<br />
„2. Bananenflanke Mosel Cup“<br />
<strong>für</strong> den 19. September geplant.<br />
Wenn das Wetter es zulässt, soll<br />
<strong>die</strong>smal auch auf dem Außengelände<br />
vor der Kenner Soccer-<br />
Halle gekickt werden.<br />
Martin Recktenwald<br />
KONTAKT<br />
Team Bananenflanke <strong>Trier</strong> e.V.<br />
Spitzstraße 20<br />
54344 Kenn<br />
Internet:<br />
www.team-bananeflanke.de<br />
und auf Facebook<br />
„Team Bananenflanke <strong>Trier</strong>“<br />
Mitglieder: 50<br />
Angebote: Fußball <strong>für</strong> Kinder und<br />
Jugendliche mit und ohne geistige<br />
oder körperliche Behinderungen<br />
Trainingszeiten: freitags 17-18.30<br />
Uhr im BC Sport Center Kenn<br />
Anzeige<br />
Alles <strong>für</strong> VEREINSFESTE, JUBILÄEN, EVENTS ... auf 2.000 m 2<br />
Das Maskottchen des Vereins.<br />
<strong>Trier</strong> • Saarstraße 6–12 • Tel.: 06 51/71 68-0 • www.bastelstube.de
6 VEREINSZEITUNG<br />
Kleine Gipfelstürmer: Die Kinder gewinnen bei ihren Pflegefamilien neuen Mut und Zuversicht <strong>für</strong>s Leben.<br />
Keineswegs hoffnungslose Fälle<br />
Der Pflegeelternverein setzt sich <strong>für</strong> gesellschaftliche Anerkennung der helfenden Familien ein<br />
W<br />
er ein Pflegekind<br />
aufnimmt,<br />
wird zur „öffentlichen<br />
Familie“<br />
– von allen<br />
beäugt. Diese einschneidende<br />
Erfahrung haben schon viele gemacht,<br />
<strong>die</strong> sich <strong>für</strong> eine solche<br />
Aufgabe gemeldet haben.<br />
„Jeder meint, bei der Erziehung<br />
mitreden zu müssen. Aber<br />
selbst ein Kind aufnehmen,<br />
möchte niemand“, fasst Kornelia<br />
Finkelgruen häufige Reaktionen<br />
des gesellschaftlichen Umfelds<br />
zusammen. Sie und ihr Mann<br />
Peter haben schon mehrfach<br />
Pflegeelternschaft übernommen.<br />
Daher wissen sie, wie wichtig es<br />
sein kann, sich mit jemandem<br />
auszutauschen, der keine Vorurteile<br />
mitbringt. Genau das möchte<br />
der „Pflegeelternverein <strong>für</strong><br />
<strong>Trier</strong> und <strong>Trier</strong> Umland“ den Familien<br />
anbieten. Freiwillig verpflichten<br />
sich Pflegeltern, als<br />
Vollzeitjob <strong>die</strong> Sorge <strong>für</strong> alle Belange<br />
der Kinder zu übernehmen.<br />
Nicht nur sollen sie ihre materiellen<br />
Bedürfnisse befriedigen, sondern<br />
ihnen auch Liebe, Geborgenheit<br />
und psychischen Halt<br />
bieten. So, wie <strong>die</strong> Allgemeinheit<br />
es im Grunde von allen Eltern<br />
Zusammen stark: Die Pflegefamilien geben sich gegenseitig Halt.<br />
einfordert.<br />
Doch mit Dank und Anerkennung<br />
begegne man Pflegeeltern<br />
da<strong>für</strong> im Alltag eher nicht. „Sehr<br />
oft trifft man auf Unverständnis:<br />
Warum tut ihr euch sowas an?“,<br />
erzählen <strong>die</strong> Finkelgruens.<br />
Manchmal werde auch mit Unterstellungen<br />
gearbeitet, berichtet<br />
Vereinsmitglied Simone Stolz:<br />
„Da wird dann getuschelt: Die<br />
machen das bestimmt nur <strong>für</strong> das<br />
Geld.“ Aktuell unterstützen <strong>die</strong><br />
Jugendämter beispielsweise bei<br />
Kindern zwischen null und sechs<br />
Jahren <strong>die</strong> Familien mit monatlich<br />
508 Euro <strong>für</strong> Sachkosten und<br />
237 Euro <strong>für</strong> Pflege und Erziehung<br />
(Quelle: Landesjugendamt).<br />
Ganz vereinzelt gebe es<br />
zwar Menschen, <strong>die</strong> sich von den<br />
Pflegesätzen locken ließen, hat<br />
man beim Pflegelternverein festgestellt.<br />
„Doch, wer <strong>die</strong>se falsche<br />
Einstellung hat, hält nicht lange<br />
durch“, meint Stolz. Ausdrücklich<br />
distanziert sich der Verein<br />
von solchen Haltungen, <strong>die</strong> nicht<br />
das Kindeswohl in den Vordergrund<br />
stellen.<br />
Ein weiteres Thema sind Stigmatisierungen<br />
- auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kinder.<br />
„Ein Pflegkind bekommt<br />
schnell einen Stempel aufgedrückt:<br />
Da ist in der Vergangenheit<br />
was schief gelaufen, aus dem<br />
kann nie was werden“, gibt Stolz<br />
solch rasche Urteile der Umwelt<br />
wieder. Doch <strong>die</strong> Pflegeeltern haben<br />
sie mehrfach widerlegt gesehen.<br />
Über schulischen Erfolg und<br />
einen erfolgreichen Start ins Erwachsenenleben<br />
konnten sich <strong>die</strong><br />
Finkelgruens schon bei mehreren<br />
ihrer betreuten Kinder freuen.<br />
Ganz normale Kinder<br />
„Entscheidend ist, ihnen das<br />
schlechte Gefühl zu nehmen, sie<br />
seien etwas Besonderes. Sie sind<br />
ganz normale Kinder, <strong>die</strong> auch so<br />
behandelt werden sollten“, verrät<br />
Peter Finkelgruen seine Strategie.<br />
Ganz so einfach ist das mit der<br />
Erziehung aber naturgemäß<br />
nicht. Zu den Problemen, mit<br />
denen sich alle Eltern herumschlagen<br />
müssen, kommen bei<br />
den Pflegefamilien zusätzliche<br />
Pakete. Da gelte es beispielsweise<br />
einen kooperativen Umgang mit<br />
den leiblichen Eltern zu finden.<br />
Dazu gehöre auch, wieder loslassen<br />
zu können, falls <strong>die</strong> Betreuten<br />
in ihre Geburtsfamilie zurückkehren.<br />
„Wir möchten schließlich<br />
niemand seine Kinder vorenthalten.<br />
Wir möchten helfen“,<br />
argumentiert Peter Finkelgruen.<br />
Wenn <strong>die</strong> Jugendämter sich zu<br />
einer Pflege-Lösung entschieden,<br />
lägen aber in der Regel schon<br />
langwierige belastende Vorgeschichten<br />
hinter den Betroffenen.<br />
Diese würden bis zum gewissen<br />
Grad automatisch auch Teil der<br />
helfenden Familie.<br />
Die ganze Verwandtschaft<br />
„hängt“ mit am Kind<br />
„Man muss sich darüber klar<br />
sein, dass man mit dem Kind seine<br />
ganze Familie und Verwandtschaft<br />
mit aufnimmt“, meint<br />
Stolz. Missen möchte Stolz ihre<br />
Erfahrungen trotzdem nicht –<br />
<strong>die</strong> Bereicherung <strong>für</strong> das eigene<br />
Leben wiege alle Schwierigkeiten<br />
locker auf. So sehen das auch <strong>die</strong><br />
Finkelgruens. Weshalb sie alle<br />
sich seit Jahren immer wieder als<br />
Pflegeeltern gemeldet haben. Sogar<br />
<strong>für</strong> den besonders belastenden<br />
Bereich der Bereitschaftspflege.<br />
Hier geht es um <strong>die</strong> ganz akuten<br />
Fälle, bei denen rasch <strong>für</strong> einige<br />
Tage oder Wochen eine aufnehmende<br />
Familie<br />
gesucht wird.<br />
„Kann schon mal<br />
vorkommen, dass<br />
das Jugendamt<br />
anruft und fragt:<br />
Wie schnell wären<br />
sie babyfertig?<br />
Und dann<br />
kommen sie wenige<br />
Stunden<br />
später mit dem<br />
Kind vorbei“,<br />
schildert Kornelia<br />
Finkelgruen. Dann sei Flexibilität<br />
gefragt. Geholfen habe, dass<br />
<strong>die</strong> anderen Kinder in ihrer Familie<br />
dabei stets helfend zur Seite<br />
standen. Sie wüssten aus eigener<br />
Erfahrung, wie man sich in solch<br />
einer Situation fühlt und hätten<br />
sich deshalb bemüht, es den<br />
Neuankommenden so leicht wie<br />
möglich zu machen.<br />
Martin Recktenwald<br />
„Häufige Wechsel können <strong>für</strong> Kinder schädliche Folgen haben“<br />
Mit dem Vorsitzenden Peter Finkelgruen sprachen wir über <strong>die</strong> Arbeit<br />
des Pflegelternvereins.<br />
Worin sieht Ihr Verein seine Aufgabe?<br />
Finkelgruen: Wir möchten Pflegeltern eine Plattform zum gegenseitigen<br />
Austausch bieten. Es tut einfach gut, mit jemandem zu reden<br />
und zu erfahren, dass man mit Problemen nicht alleine steht.<br />
Wir unterstützen natürlich auch mit Informationen, beispielsweise<br />
zu gesetzlichen Vorgaben. Mit den Jugendämtern der Stadt und<br />
des Landkreises stehen wir in ständigem Austausch, in <strong>Trier</strong> sitzen<br />
wir als beratende Gruppe im Jugendhilfeausschuss. Außerdem<br />
möchten wir durch Lobbyarbeit in <strong>die</strong> Gesellschaft wirken.<br />
Welche Anliegen möchten Sie da transportieren, haben Sie ein Beispiel?<br />
Finkelgruen: Beispielsweise sollten <strong>die</strong> vor einigen Jahren umgesetzten<br />
Änderungen im Sozialgesetzbuch 5 nochmal überdacht<br />
werden. Dort wurde verankert, dass den leiblichen Eltern in jedem<br />
Fall stets der Vorzug zu geben ist. Das kann in der Praxis auch negative<br />
Auswirkungen auf das Kindeswohl haben. Wenn etwa eine<br />
leibliche Mutter das Kind ständig zurücknimmt, es aber schon<br />
nach kurzer Zeit nicht mehr schafft, weil <strong>die</strong> ursprünglichen Probleme<br />
nicht gelöst sind. Gerade bei Kleinkindern können solche<br />
häufigen Wechsel zwischen Pflegefamilie und leiblicher Familie<br />
sehr schädliche Folgen <strong>für</strong> <strong>die</strong> eigene Bindungsfähigkeit hinterlassen.<br />
Welche Voraussetzungen muss man mitbringen, um eine Pflegeelternschaft<br />
zu übernehmen?<br />
Finkelgruen: Die Jugendämter prüfen im Vorfeld sehr viele formale<br />
Dinge. Die finanziellen Verhältnisse werden ebenso überprüft<br />
wie <strong>die</strong> sozialen Kompetenzen. Eine mehrtägige Schulung gehört<br />
ebenfalls dazu. Man sollte sich darauf einstellen, dass man auch<br />
später stets vollständig durchleuchtet wird. Wenn man schon Erfahrungen<br />
beim Großziehen eigener Kinder gesammelt hat, hilft<br />
das natürlich. Man muss allerdings damit rechnen, dass der eigene<br />
Freundeskreis sich ändert. Unverständnis kann einem auch bei<br />
scheinbar vertrauten Menschen begegnen. Wer sich <strong>für</strong> ein solches<br />
Engagement interessiert, dem stehen wir gerne mit Rat und Tat<br />
zur Seite.<br />
Auch gemeinsame Ausflüge gehören zum Vereinsleben.<br />
Fotos: Verein
VEREINSZEITUNG 7<br />
Wer einmal dabei ist, den packt es<br />
Dank Special Olympics haben viele Menschen mit geistiger Behinderung Zugang zum Breitensport – Ein Prümer Sonderpädagoge brachte sie nach Deutschland<br />
K<br />
arl-Heinz Thommes<br />
ist, wie er selbst sagt<br />
und in seiner kürzlich<br />
veröffentlichten<br />
Autobiografie auch<br />
schreibt, „ein Mann <strong>für</strong> alle Fälle“.<br />
Kein anderer Eifeler hat <strong>die</strong><br />
sportliche und damit auch gesellschaftliche<br />
Integration von Menschen<br />
mit geistiger Behinderung<br />
in den vergangenen Jahrzehnten<br />
derart geprägt wie Thommes.<br />
Wobei es mit der Eifel allein bei<br />
weitem nicht getan ist. Denn das,<br />
was der Sonderpädagoge auf <strong>die</strong>sem<br />
Gebiet geleistet hat und<br />
auch heute mit fast 80 Jahren<br />
noch immer unterstützt, reicht<br />
weit über <strong>die</strong> Grenzen des Kreisgebiets<br />
hinaus und beginnt 1981<br />
hinter der deutsch-belgischen<br />
Grenze. Genauer gesagt im belgischen<br />
Nivelles in der Nähe von<br />
Brüssel, wo in jenem Jahr <strong>die</strong> 1.<br />
Europäischen Sommerspiele von<br />
Special Olympics veranstaltet<br />
werden.<br />
Zu <strong>die</strong>sem Zeitpunkt ist das,<br />
Starkes Team: Die behinderten Sportler sind mit vollem Einsatz dabei – genau wie <strong>die</strong> Organisatoren.<br />
Respekt: Der Verein ist im September 2017 Monatssieger beim TV-<br />
Ehrenamtspreis geworden.<br />
Dabeisein ist fast alles – gewinnen natürlich noch toller.<br />
was es in Deutschland in sportlichen<br />
Wettbewerben <strong>für</strong> geistig<br />
Behinderte gibt, eher kläglich.<br />
Weshalb Thommes als Gründungsmitglied<br />
der Prümer Lebenshilfe<br />
von der Bundesvereinigung<br />
der Lebenshilfe darum gebeten<br />
wird, wegen der räumlichen<br />
Nähe zu Belgien, den Sommerspielen<br />
einen Besuch abzustatten.<br />
Gemeinsam mit Schülern<br />
aus Prüm und Bitburg fährt der<br />
Sonderschullehrer also nach Nivelles,<br />
nimmt teil und ist beeindruckt.<br />
Noch größer aer ist <strong>die</strong><br />
Begeisterung als Thom-mes zwei<br />
Jahre später mit einer Delegation<br />
in <strong>die</strong> USA reist, um dort an den<br />
Special Olympic Games in<br />
Louisiana teilzunehmen. „Der<br />
Einmarsch in das mit 60 000 Zuschauern<br />
gefüllte Stadion war<br />
einfach unbeschreiblich“, erinnert<br />
Fotos: Verein<br />
sich der heute 79-Jährige. Und<br />
<strong>die</strong> Faszination <strong>die</strong>ses Moments<br />
wirkt so nachhaltig, dass – und<br />
hier kürzen wir <strong>die</strong> Geschichte<br />
ein wenig ab – es unter maßgeblicher<br />
Beteiligung des Prümer<br />
Sonderpädagogen 1991 zunächst<br />
zur Gründung von Special<br />
Olympics Deutschland und 2004<br />
schließlich zur Bildung eines<br />
rheinland-pfälzischen Landesverbands<br />
kommt.<br />
Prümer im Präsidium<br />
Und Thommes, der zunächst<br />
zum Präsidiums des Bundesverbands<br />
gehört, übernimmt dann<br />
den Vorsitz des neuen Landesverbands.<br />
2016 übergibt er das<br />
Amt schließlich an seinen Nachfolger<br />
Burkhard Schappert. Zu<br />
<strong>die</strong>sem Zeitpunkt von der Faszination<br />
ebenfalls gepackt ist der<br />
Bickendorfer Wilfried Kootz.<br />
2013 ist er bei einem Sportcamp<br />
in Prüm, an dem auch Menschen<br />
mit Behinderung teilnehmen.<br />
Dort kommt Thommes auf<br />
Kootz zu und fragt ihn, ob er<br />
nicht Lust habe, <strong>die</strong> kommenden<br />
Special Olympics Spiele in Kaiserslautern<br />
als Pressewart zu betreuen.<br />
„Bis dahin hatte ich mit<br />
der ganzen Sache eigentlich noch<br />
nicht viel am Hut“, sagt Kootz.<br />
„Doch dann bin ich mit nach<br />
Lautern gefahren, und dort hat es<br />
mich dann gepackt“, fügt er hinzu.<br />
„Es war beeindruckend, mit<br />
wie viel Engagement <strong>die</strong> Sportler<br />
an den Wettkämpfen teilnehmen“,<br />
so Kootz, der ein Jahr später<br />
bereits ins Präsidium des Landesverbands<br />
gewählt wird und<br />
dort seitdem den Bereich Me<strong>die</strong>n<br />
betreut.<br />
„Es macht einfach riesigen<br />
Spaß, mit den Jungs und Mädels<br />
zusammenzuarbeiten“, sagt der<br />
Pressewart. Durchaus stolz ist er<br />
auf das neue Tandem-Me<strong>die</strong>n-<br />
Team, das im vergangenen Jahr<br />
bei den Special Olympics Landesspielen<br />
in <strong>Trier</strong> seinen ersten<br />
Einsatz hatte. Und das auch bei<br />
den Bundesspielen in Kiel Mitte<br />
<strong>Mai</strong> dabei sein wird. Gemeinsam<br />
unterstützten Reporter mit und<br />
ohne Beeinträchtigung <strong>die</strong> Berichterstattung<br />
der Spiele.<br />
Wie leistungsfähig<br />
Menschen mit<br />
Behinderung sein können<br />
„Wir möchten damit überregionale<br />
Aufmerksamkeit schaffen<br />
und zeigen, wie leistungsfähig<br />
Menschen mit geistiger oder körperlicher<br />
Behinderung sein können“,<br />
erklärt Kootz. Auf Bundesebene<br />
sei <strong>die</strong>ses Angebot des<br />
rheinland-pfälzischen Landesverbands<br />
bislang einmalig, fügt er<br />
hinzu.<br />
BUNDESSPIELE<br />
IN KIEL<br />
Vom 14. bis 18. <strong>Mai</strong> werden in Kiel<br />
<strong>die</strong> <strong>die</strong>sjährigen nationalen Sommerspiele<br />
veranstaltet. Rund 4000<br />
Athleten aus 19 Sportarten gehen<br />
an den Start. Laut Michael Bergeweiler,<br />
Geschäftsführer des Landesverbands,<br />
ist Rheinland-Pfalz<br />
mit 250 Sportlern ver-treten, darunter<br />
auch zahlrei-che aus der <strong>Region</strong><br />
<strong>Trier</strong> und dem Eifelkreis.<br />
Wie sehr der Landesverband<br />
mit dem Eifelkreis verwurzelt ist,<br />
zeigt allein schon ein Blick auf<br />
<strong>die</strong> Zusammensetzung des Präsidiums.<br />
Auch der <strong>für</strong> <strong>die</strong> Finanzen<br />
zuständige Vizepräsident<br />
Dietmar Steffen kommt aus dem<br />
Kreisgebiet. Gleiches gilt <strong>für</strong><br />
Franz-Josef Metz, der ebenfalls<br />
Vizepräsident ist und sich als solcher<br />
um den Bereich Familie<br />
kümmert. Und dann ist da natürlich<br />
noch der Prümer Karl-Heinz<br />
Thommes. Der hält dem Landesverband<br />
als Ehrenpräsident<br />
<strong>die</strong> Treue und hat bereits das<br />
nächste Großereignis nach Kiel<br />
im Auge.<br />
Abu Dhabi<br />
und <strong>die</strong> Weltspiele<br />
„2019 sind <strong>die</strong> Weltspiele in Abu<br />
Dhabi und da würde ich gerne<br />
mit“, sagt er und ergänzt: „Das<br />
wäre dann mein Abschluss.“ Ob<br />
letzteres wirklich stimmt, wird<br />
sich zeigen. Wie Thommes nämlich<br />
erzählt, bewirbt sich Special<br />
Olympics Deutschland <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Austragung der Weltspiele 2023.<br />
Und dass sich der Prümer, der<br />
mit so viel Herzblut bei der Sache<br />
ist, ein solches Ereignis entgehen<br />
lassen wird, ist eher unwahrscheinlich.<br />
Text: Uwe Hentschel<br />
SPECIAL<br />
OLYMPICS<br />
DEUTSCHLAND<br />
Special Olympics Deutschland<br />
(SOD) ist <strong>die</strong> deutsche Organi-sation<br />
der weltweit größten, vom Internationalen<br />
Olympi-schen Komitee<br />
(IOC) offiziell anerkannten Sportbewegung<br />
<strong>für</strong> Menschen mit geistiger<br />
und mehrfacher Behinderung.<br />
Im Jahr 1968 von Eunice Kennedy-<br />
Shriver, einer Schwester von US-<br />
Präsident John F. Kennedy, ins Leben<br />
gerufen, ist Special Olympics<br />
heute mit nahezu fünf Millionen<br />
Athleten in 170 Ländern vertreten.<br />
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8 VEREINSZEITUNG VEREINSZEITUNG 9<br />
Historische Industriebauten vereint mit Grünanlagen: Gelände der Zeche Zollverein in Essen.<br />
Stu<strong>die</strong>nreise London, Inner Temple Garden.<br />
Stu<strong>die</strong>nreise London, Goeffrey Garden.<br />
Fotos: DGGL<br />
Schönheit grüner Oasen entdecken<br />
Die Deutsche Gesellschaft <strong>für</strong> Gartenkunst und Landschaftskultur fördert den Austausch von Fachleuten und Laien.<br />
Hochbeete sind auch bei knappem Platz eine Möglichkeit <strong>für</strong> mehr Grün. Hier ist eine Fläche auf dem Thyssen-Krupp-Firmengelände in<br />
Essen zu sehen.<br />
H<br />
inter den Törchen<br />
im Zaun liegen sie<br />
versteckt: <strong>die</strong> kleinen<br />
Reiche aus<br />
Grünem und bunt<br />
Blühendem. Normalerweise sind<br />
<strong>die</strong>se Gärten vor den Blicken Außenstehender<br />
verborgen, sind privater<br />
Rückzugsraum <strong>für</strong> ihre Besitzer.<br />
Doch bei der Aktion „Das<br />
offene Gartentor“ sind sie <strong>für</strong> jeden<br />
Besucher erkundbar. Seit<br />
über 20 Jahren bringt <strong>die</strong> Deutsche<br />
Gesellschaft <strong>für</strong> Gartenkunst<br />
und Landschaftskultur<br />
(DGGL) mit <strong>die</strong>ser Initiative<br />
Gartenbesitzer und Gartenfreunde<br />
an Saar und Mosel zusammen.<br />
Und das passt genau zum<br />
Ziel des Vereins: Informieren<br />
über und Begeistern <strong>für</strong> grüne<br />
Gestaltung in der Landschaft.<br />
Petra Wagner organisiert <strong>für</strong><br />
den Landesverband Saar-Mosel<br />
<strong>die</strong> Gartenbesichtigungen. Sie<br />
selbst hatte <strong>die</strong> DGGL über <strong>die</strong>se<br />
Aktion kennengelernt und engagiert<br />
sich inzwischen im Verein<br />
auch als Schatzmeisterin. Spannend<br />
sei <strong>die</strong> Abwechslung: „Da<br />
sind Gärten dabei, <strong>die</strong> mit der<br />
Zahnbürste geputzt sind. In anderen<br />
wuchert es wild, aber mit<br />
jeder Pflanze verknüpft der Besitzer<br />
eine Erinnerung.“ Um Wettbewerb<br />
gehe es dabei nicht. Jeder<br />
habe eben seine ganz persönlichen<br />
Vorlieben und das sei gut<br />
so, meint auch <strong>die</strong> Vereinsvorsitzende<br />
Silke Oeflling. Die Aufgabe<br />
der DGGL sieht sie darin,<br />
den Austausch von Ideen zu fördern.<br />
Beim „Offenen Gartentor“<br />
beteiligten sich daran in jüngster<br />
Zeit 32 wechselnde Gärten im<br />
Raum <strong>Trier</strong> und weitere 32 rund<br />
um Zweibrücken. An jedem Aktionswochenende<br />
stünden mehrere<br />
Anlagen zur Auswahl. Mit<br />
50 bis 200 Besuchern müssten<br />
<strong>die</strong> Gartenbesitzer durchaus<br />
rechnen.<br />
Doch auf <strong>die</strong> eigene kleine<br />
Grün-Oase bleibt der Blick der<br />
DGGL keineswegs beschränkt.<br />
Der auf Bundesebene bereits 130<br />
Jahre alte Verband interessiert<br />
sich auch <strong>für</strong> Parks, Kultur- und<br />
Naturlandschaften. Viele Mitglieder<br />
haben auch einen beruflichen<br />
Hintergrund in <strong>die</strong>sem Bereich.<br />
„Wir sind aber offen <strong>für</strong> alle.<br />
Es ist uns gerade wichtig, dass<br />
Fachleute und Laien auf Augenhöhe<br />
miteinander ins Gespräch<br />
kommen“, betont Oeffling. Die<br />
Landschaftsarchitektin fand während<br />
einer Babypause zum Verein<br />
und ihr gefielen besonders <strong>die</strong><br />
Mischung und der freundliche<br />
Umgang der Mitglieder.<br />
Etwas dazulernen könne stets<br />
jeder, findet Oeffling. Die Suche<br />
nach Anregungen und neuen<br />
Konzepten führe <strong>die</strong> Vereinsmitglieder<br />
zu vielen Ausflügen in der<br />
<strong>Region</strong> und darüber hinaus. Da<br />
werden Parks in London besucht<br />
oder im Mittelrheintal das neu<br />
gestaltete Areal an der Loreley<br />
erkundet. „Sehr interessant war<br />
auch der Ausflug zur Deutschen<br />
Homöopathischen Union, wir<br />
haben ihre Produktionsstätte bei<br />
Bruchsaal besucht“, ergänzt<br />
Wagner ein weiteres Reiseziel der<br />
jüngeren Zeit. Durch ein dichtes<br />
Netz an Kontakten auch Zugang<br />
zu Anlagen und exklusiven Führungen,<br />
<strong>die</strong> der Öffentlichkeit<br />
normalerweise nicht zur Verfügung<br />
stehen. Gerade in den<br />
Wintermonaten, wenn es in der<br />
Natur weniger zu sehen gibt, ergänzen<br />
Fachvorträge das Programm<br />
des Vereins.<br />
Wissen über Garten- und<br />
Landschaftsgestaltung soll aber<br />
nicht nur gesammelt, sondern<br />
auch angewandt werden. So setzt<br />
sich <strong>die</strong> DGGL <strong>für</strong> Grünflächen<br />
in den Städten ein – mit den zuständigen<br />
Ämtern beispielsweise<br />
in <strong>Trier</strong> und Saarbrücken ist man<br />
gut vernetzt. Mitunter wird es<br />
hier auch politisch. „Als <strong>die</strong><br />
Schließung des Botanischen Gartens<br />
in Saarbrücken beschlossen<br />
wurde, haben wir den öffentlichen<br />
Protest dagegen mitgetragen“,<br />
berichtet Cornelia Herges,<br />
zweite Vorsitzende im Verein.<br />
Ein solches Kulturgut aufzugeben,<br />
sein ein schwerer Fehler.<br />
Auch beim Bürgerentscheid zum<br />
Tankstellengelände „Blaue Lagune“<br />
am <strong>Trier</strong>er Alleenring machte<br />
sich <strong>die</strong> DGGL <strong>für</strong> <strong>die</strong> „grüne“<br />
Alternative stark.<br />
Martin Recktenwald<br />
KONTAKT<br />
Deutsche Gesellschaft <strong>für</strong> Gartenkunst<br />
und Landschaftskultur e.V.<br />
Landesverband Saar-Mosel<br />
Fleischstraße 56-60<br />
54290 <strong>Trier</strong><br />
Internet: www.dggl.org/landesverbaende/saar-mosel.html<br />
Mitglieder: 58<br />
Angebote: Tagesausflüge, Reisen<br />
und Vorträge rund um Gartenbau<br />
und Landschaftspflege, Baumpflanz-Aktionen,<br />
Besuchsangebot<br />
„Das offene Gartentor“<br />
Stu<strong>die</strong>nreise Essen, Weltkulturerbe Zeche Zollverein.<br />
Ein Baum kann das<br />
kulturelle Leben bereichern<br />
Eine DGGL-Gruppe beim Besuch des Naturschutzzentrums „Biodiversum“ im Schutzgebiet Haff Réimech bei Remerschen.<br />
Mit Silke Oeffling, der Vorsitzenden<br />
des Landesverbandes Saar-Mosel,<br />
sprachen wir über <strong>die</strong> Deutsche Gesellschaft<br />
<strong>für</strong> Gartenkunst und Landschaft<br />
und deren „Aktion Baum“.<br />
Der Vereinsname legt irgendwie nahe,<br />
man müsste einen Garten besitzen – ist<br />
das Voraussetzung <strong>für</strong> eine Mitgliedschaft?<br />
Oeffling: Nein, wir sind offen <strong>für</strong> jedermann,<br />
der sich <strong>für</strong> <strong>die</strong> Themen<br />
Garten, Natur und Landschaft interessiert.<br />
Natürlich haben unsere Mitglieder<br />
vielfach einen Garten, weil sie<br />
sich gerne an der Schönheit erfreuen<br />
möchten. Da sind kleinste Flächen<br />
von 50 Quadratmetern ebenso wie<br />
2000 Quadratmeter große Anlagen<br />
vertreten.<br />
Wie sieht <strong>die</strong> Mischung bei Mitgliederstruktur<br />
aus?<br />
Oeffling: Da haben wir ebenfalls Abwechslung.<br />
Von jungen Leuten Anfang<br />
30 bis ins hohe Alter ist bei uns<br />
alles vertreten. Manche haben, so wie<br />
ich als Landschaftsarchitektin, über<br />
den Beruf mit unseren Themen zu<br />
tun. Andere interessieren sich beispielsweise<br />
als Hobbygärtner da<strong>für</strong>.<br />
Ihr Verein wirbt ja öffentlich <strong>für</strong> Grünes<br />
in Stadt und Land – was hat es in <strong>die</strong>sem<br />
Zusammenhang mit der „Aktion<br />
Baum“ auf sich?<br />
Oeffling: Diese Initiative gibt es bei<br />
uns im Saar-Mosel-Raum seit fünf<br />
Jahren. Wir ermuntern Gruppen uns<br />
Vorschläge einzusenden, an welcher<br />
Stelle ein neuer Baum besonders<br />
schön und nützlich wäre. Das kann<br />
ein Wanderweg sein, wie an der<br />
Traumschleife in Hentern, eine Bushaltestelle<br />
oder ein Dorfplatz. Unsere<br />
Jury ermittelt dann anhand eines festgelegten<br />
Punktesystems einen Gewinner.<br />
Und wir finanzieren <strong>die</strong><br />
Baumpflanzung an <strong>die</strong>ser Stelle.<br />
Welchen Zweck verbindet der Verein<br />
damit?<br />
Oeffling: Wir möchten Menschen dazu<br />
anregen sich Gedanken zu machen,<br />
wo man Bäumen Raum geben<br />
kann. Es soll auch vermittelt werden,<br />
dass ein Baum Kulturgut ist und das<br />
kulturelle Leben bereichern kann. Bei<br />
einigen Gewinnern der letzten Jahre<br />
hat sich das sehr schön gezeigt. Da<br />
hat <strong>die</strong> Dorfgemeinschaft zur Pflanzung<br />
ein Fest organisiert oder eine<br />
Sitzbank als Ort der Begegnung aufgestellt.<br />
Und auch bei denen, <strong>die</strong><br />
nicht gewonnen haben, sind <strong>die</strong> Bäume<br />
meistens trotzdem gepflanzt worden.<br />
Das freut uns natürlich sehr.<br />
In Freisen wurde bei der „Aktion Baum“ eine Rosskastanie am Fritz-Wunderlich-Radwanderweg gepflanzt.<br />
<strong>Trier</strong>, Saarstr. 135–137, 0651/3 1132<br />
<strong>Trier</strong>, Castelnauplatz 6, 0651/436200 00<br />
13. <strong>Mai</strong> ist Muttertag!<br />
Wir haben von 08.00 bis 14.00 Uhr geöffnet!<br />
Hochszeitsgestecke<br />
Grabgestaltung<br />
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10 VEREINSZEITUNG<br />
Viel Holz, viel Spaß: Kegeln als Leistungssport<br />
KSV Osburg hat sehr erfolgreiche Sportler und eine ehemalige Weltmeisterin<br />
D<br />
ie Blasmusik spielt,<br />
Männergesangverein<br />
und Kirchenchor<br />
treten auf.<br />
Das ganze Dorf ist<br />
aus dem Häuschen. Eine Weltmeisterin<br />
kehrt heim. Kristina<br />
Krewer ist <strong>die</strong> Top-Sportlerin<br />
des Kegelsportvereins Osburg<br />
und seit ihrem Titel 2006 das<br />
Aushängeschild des Vereins.<br />
Auch wenn sie längst nicht mehr<br />
im Ort wohnt, hat ihr großes<br />
Poster <strong>für</strong> immer einen Ehrenplatz<br />
in der modernen Sportstätte<br />
in der Mehrzweckhalle.<br />
„Derzeit liegen wir in der<br />
Rheinland-Pfalz-Liga auf Rang<br />
4“, erklärt Vorsitzender Walter<br />
Herrig den Leistungsstand. Besonders<br />
stolz ist er auf <strong>die</strong> Erfolge<br />
des Nachwuchses. Mit den Worten:<br />
„Schauen sie, wie oft <strong>die</strong> U<br />
14 und U 18 seit 2001 bei Deutschen<br />
Meisterschaften auf <strong>die</strong><br />
drei vordersten Plätze gekommen<br />
ist“, drückt er dem TV-Reporter<br />
eine beeindruckende Liste in <strong>die</strong><br />
Hand. Zwölf Gold-, sechs Silber-<br />
und neun Bronzemedaillen<br />
ad<strong>die</strong>ren sich zu 27 Mal Edelmetall.<br />
vier moderne<br />
Scherenbahnen<br />
Mit dazu beitragen können nicht<br />
nur <strong>die</strong> Trainer des Vereins, <strong>die</strong><br />
sich regelmäßig in Lehrgängen<br />
beim Deutschen Scherenkeglerbund<br />
(DSKB) weiterbilden, sondern<br />
vor allem auch <strong>die</strong> vier modernen<br />
Scherenbahnen, mit der<br />
sich der Verein 2012 einen<br />
Traum erfüllen konnte. Der Verein<br />
kaufte einen gebrauchte Kegelanlage<br />
im Nordrhein-Westfälischen<br />
Eschweiler und baute sie<br />
selbst im Untergeschoss der<br />
Mehrzweckhalle auf.<br />
Sie kostete immerhin noch<br />
65 000 Euro. „Da<strong>für</strong> haben wir<br />
Die jungen Kegler sind der ganze Stolz des KSV.<br />
zehn Jahre lang gespart“, verrät<br />
der Vorsitzende. Aber es gab<br />
auch Zuschüsse vom Land und<br />
der Sportförderung.<br />
Alles begann im Februar 1971,<br />
als zwölf begeisterte Kegler, angeführt<br />
von Gastwirt Johann<br />
Schmitz, den Kegel-Sport-Club<br />
„Goldene 7“ Osburg gründeten,<br />
zunächst als eine von sieben Abteilungen<br />
im Dachverein Hochwald-Kell.<br />
„Bis dahin gab es in<br />
Osburg nur Spaßkegeln“, erinnert<br />
sich Vorsitzender Herrig.<br />
Starker Mitgliederzuwachs und<br />
von Beginn an hervorragende Jugendarbeit<br />
waren <strong>die</strong> Basis, dass<br />
bereits in der Saison 1975/76<br />
sechs Herren- und zwei Jugendmannschaften<br />
zu Turnieren gemeldet<br />
werden konnten. 1977<br />
wurde <strong>die</strong> Gruppe als KSV Osburg<br />
selbständig.<br />
Die in <strong>die</strong> Jahre gekommene<br />
Bahn zog Anfang der 1990er Jahr<br />
immer weniger Sportler an. Nach<br />
nur noch 13 Aktiven musste eine<br />
Spielgemeinschaft mit dem Ruwertal<br />
eingegangen werden. Osburg<br />
und Riveris wechselten sich<br />
beim Spielbetrieb ab.<br />
Eine ab der Jahrtausendwende<br />
intensivierte Jugendarbeit zahlte<br />
sich erneut aus. Man kletterte <strong>die</strong><br />
Liga-Leiter empor, auf deren<br />
oberster Sprosse schließlich<br />
Weltmeisterin Kristina Krewer<br />
thronte.<br />
Und wie sieht <strong>die</strong> Zukunft aus?<br />
„Alle fünf Jahre heißt es bei uns<br />
Osburg kegelt“, nennt Vorsitzender<br />
Herrig eine große Werbeaktion.<br />
Für den Kegelsport geworben<br />
wird auch in der Grundschule.<br />
Es geht darum, den Spaß an<br />
<strong>die</strong>sem Sport zu wecken. Der Erfolg<br />
gibt dem Verein Recht.<br />
Seit Jahrtausenden wird<br />
gekegelt<br />
Das Kegelspiel ist eine der ältesten<br />
Sportarten. Vorläufer gab es<br />
bereits im antiken Ägypten. Bei<br />
archäologischen Ausgrabungen<br />
fand man Teile eines Kinderkegelspiels<br />
aus der Zeit um 3500<br />
vor unserer Zeitrechnung und<br />
Wandreliefs in Grabstätten, <strong>die</strong><br />
Spielszenen darstellen. Als Urform<br />
des heutigen Kegelns werden<br />
<strong>die</strong> Zielwurfspiele germanischer<br />
Stämme in Mitteleuropa<br />
vermutet, bei denen mit Steinen<br />
auf Knochen geworfen wurde.<br />
Aufgrund der bisher nicht nachgewiesenen<br />
Kontinuität können<br />
<strong>die</strong>se aber noch nicht als unmittelbare<br />
Vorläufer angesehen werden.<br />
Hingegen legen etymologische<br />
Untersuchungen zum Wort Kegel<br />
(althochdeutsch chegil) nahe,<br />
dass Vorformen des heutigen Kegelns<br />
schließlich im frühen Mittelalter<br />
entstanden. Seit dem<br />
zwölften Jahrhundert sind volkstümliche<br />
Kegelspiele durchgehend<br />
belegt. Der Kegelsport wird<br />
in Deutschland auf vier verschiedenen<br />
Bahnarten betrieben:<br />
Asphalt- (Classic-), Bohle-,<br />
Scheren- und Bowlingbahn.<br />
Text und Fotos:<br />
Herbert Thormeyer<br />
Auffallend viele junge Kegler sind auf der modernen Bahn des KSV zu finden.<br />
Meisterehrung der Sportjugend beim Landessportverband Rheinland-Pfalz: Leon Köhl, Jugendtrainer und Vorsitzender<br />
Walter Herrig, Paul Petruck, Jonas Schmoll, Maximilian Krugmann und Jugendwart Günther Quint.<br />
Was ist so toll am Kegeln?<br />
KONTAKT<br />
KSV Osburg<br />
Der Verein hat derzeit 84 Mitglieder,<br />
davon 30 aktive Kegler, <strong>die</strong> im<br />
Schnitt 37 Jahre alt sind. Sieben<br />
sind unter 18 Jahre alt. Zusätzlich<br />
sind der Jugendspielgemeinschaft<br />
( JSG) Mosel 15 Spieler unter 14<br />
und drei unter zehn Jahren gemeldet.<br />
Ältester Kegelbruder ist Hubert<br />
Schmitz. In jungen Jahren hat er<br />
Fußball gespielt. „Beim Frühschoppen<br />
habe ich einige gesehen,<br />
<strong>die</strong> mit einer Sporttasche<br />
durchs Vereinslokal gelaufen<br />
sind. Da bin ich mal hinterher.“<br />
Die sind zur Kegelbahn. Schmitz<br />
probierte es aus und ist dabei<br />
geblieben – bis heute. „Dieser<br />
Sport ist wetterunabhängig, hat<br />
eine geringe Verletzungsgefahr,<br />
man muss sich konzentrieren<br />
und bleibt fit“, fasst er <strong>die</strong> Vorteile<br />
zusammen, <strong>die</strong> ihn bis in<br />
<strong>die</strong> erste Bundesliga führte.<br />
Jana Petschel ist 27 Jahre alt und<br />
seit 2012 im Verein. Davor hat sie<br />
geturnt. „Das Kegeln macht<br />
Spaß und bringt Motivation immer<br />
besser zu werden“, sagt sie.<br />
Für Jana ist auch wichtig, dass<br />
<strong>die</strong>ser Sport ein guter Ausgleich<br />
zu ihrem Beruf als Sachbereiterin<br />
ist – eine sitzende Tätigkeit.<br />
Das Kegeln ist in Ligen unterteilt.<br />
Man könne auf – und Absteigen,<br />
so wie beispielsweise beim Fußball.<br />
Das spornt an.<br />
Der 14-jährige Leon Köhl ist seit<br />
vier Jahren dabei. Er spielt auch<br />
Fußball und bläst Trompete. Mit<br />
der Meisterschaft in seiner Altersklasse<br />
gehört er zu den Spitzentalenten<br />
des Vereins. Er sagt:<br />
„Viele wissen ja nicht, was sie<br />
beim Kegeln verpassen.“ Seinen<br />
Altersgenossen empfiehlt er, es<br />
doch mal selbst zu probieren.<br />
Unter lauter netten Leuten könne<br />
man <strong>die</strong> Turnierreife erlangen.<br />
Ein Bild aus der Saison 1974/75: Edgar Lui, Johann Schmitz, Hubert Schmitz, Guido Lorenz und Herbert Hau<br />
(von links) stiegen vom reinen Spaßkegeln in den sportlichen Wettkampf ein.<br />
Foto: Verein<br />
Der Vorstand: Vorsitzender: Walter<br />
Herrig; zweiter Vorsitzender:<br />
Thorsten Herrig; Schriftführerin<br />
Tanja Fritzenkötter; Rechnungsführer:<br />
Torsten Hamm; Jugendwart:<br />
Günther Quint; Frauenwart: Jana<br />
Petschel; 1. Sportwart: Markus Michels;<br />
2. Sportwart: Hilger Kollmann;<br />
Jugendvertreter: Nicolas<br />
Hurt.<br />
Der Verein präsentiert sich im Internet<br />
auf www.ksv-osburg.de<br />
mit Trainingsmöglichkeiten, Trainingszeiten,<br />
den aktuellen Tabellenplätzen<br />
und Spielplänen.<br />
Die Kegelhalle hat <strong>die</strong> Telefonnummer<br />
06500/9179428. Zum Training<br />
anmelden kann man sich mit<br />
06500/8901.
VEREINSZEITUNG 11<br />
Bürger-Engagement Raum geben<br />
Der Bürger- und Kulturverein Bausch schweißt eine Wohnsiedlung zu einer Gemeinschaft zusammen.<br />
D<br />
ie besondere Lage<br />
der Wohnsiedlung<br />
„Auf der Bausch“<br />
hat sicher etwas<br />
damit zu tun, dass<br />
hier jegliche Vereinsaktivität<br />
gleichzeitig auch Nachbarschaftsbegegnung<br />
ist. Umschlossen von<br />
Wald stehen ein halbes Dutzend<br />
mehrstöckiger Wohngebäude<br />
und rund 50 Ein- und Mehrfamilienhäuser<br />
auf dem Hang<br />
oberhalb von <strong>Trier</strong>-Ehrang.<br />
„Manchmal hat man schon das<br />
Gefühl, es sei ein eigener Stadtteil“,<br />
beschreibt Anwohnerin<br />
Britta Merten das Ambiente.<br />
Dass aus dem ehemaligen US-<br />
Kasernenareal eine solche Nachbarschaft<br />
gewachsen sei, daran<br />
habe ihr Verein, der Bürger- und<br />
Kulturverein Bausch, einen wichtigen<br />
Anteil.<br />
Den Anstoß zur Vereinsgründung<br />
gab 1999 ein von der Wohnungsbau<br />
und Treuhand Ag <strong>Trier</strong><br />
(GBT) beauftragtes Sozialbüro.<br />
Die Herausforderung war seinerzeit<br />
<strong>die</strong> vormals militärisch genutzten<br />
Flächen in ein sozial<br />
durchmischtes Wohngebiet umzuwandeln.<br />
„Wir sollten Stück<br />
<strong>für</strong> Stück Aufgaben des Sozialbüros<br />
übernehmen. Die Sache wurde<br />
zum Selbstläufer“, erinnert<br />
sich Gründungsmitglied und<br />
Vereinsvorsitzender Axel Grämmel.<br />
Einfach mal mit Familien<br />
aus der Nachbarschaft etwas unternehmen,<br />
zum Beispiel eine<br />
Wanderung – mit solch spontanen<br />
Aktion fing es an. Inzwischen<br />
sind alleine 88 Familien im<br />
„Bauschverein“ aktiv, viele weitere<br />
Nicht-Mitglieder beteiligen sich<br />
an den öffentlichen Aktionen<br />
und Feiern.<br />
Rasch wurde aber auch angepackt:<br />
Spielplatz und Bolzplatz<br />
der Siedlung wurden von den<br />
Anwohnern in ehrenamtlichem<br />
Einsatz weitgehend selbst errichtet.<br />
„Die Stadt hat <strong>für</strong> den Bolzplatz<br />
roten Sand beigesteuert,<br />
den wir dann wir verteilt haben“,<br />
erzählt Grämmel beiläufig. Was<br />
im Umkehrschluss aber bedeutet,<br />
dass das Einebnen des Geländes<br />
und andere aufwendige Arbeiten<br />
von den Bürgern eigenständig erledigt<br />
wurden. Dem wachsenden<br />
Gefühl einer eigenen Identität in<br />
der Siedlung hat der „Bauschverein“<br />
das ein oder andere Wahrzeichen<br />
gesetzt. Ein massiver<br />
Stahlständer markiert beispielsweise<br />
<strong>die</strong> Einfahrt zum Wohngebiet.<br />
Je nach Jahreszeit wird er <strong>für</strong><br />
einen <strong>Mai</strong>- oder Weihnachtsbaum<br />
genutzt. Geschmückt werden<br />
<strong>die</strong> Bäume natürlich ebenfalls<br />
vom Verein.<br />
Die vielfältigen weiteren Aktivitäten<br />
seien im Laufe der Jahre<br />
durch eine offene Grundhaltung<br />
<strong>für</strong> neue Ideen gewachsen, meinen<br />
Grämmel und Mertes. Da<br />
hieß es beispielsweise irgendwann:<br />
„Lass doch mal einen eigenen<br />
Martinsumzug organisieren!“<br />
Mit Sankt-Martin-Darsteller<br />
hoch zu Ross, Martinsfeuer und<br />
kostenlosen Brezeln <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kinder<br />
ist der Zug aus dem Kalender<br />
inzwischen kaum noch wegzudenken.<br />
Ebenso <strong>die</strong> stets ausgebuchte,<br />
jährliche Busfahrt in der<br />
Adventszeit zu Weihnachtsmärkten<br />
von Aachen bis Nancy oder<br />
Brüssel. Vergleichsweise preisgünstig<br />
werden <strong>die</strong>se Ausflüge<br />
durch <strong>die</strong> Verbindungen des Vereins.<br />
„Der Busfahrer ist Mitglied<br />
bei uns. Er fährt auch regelmäßig<br />
<strong>die</strong> Stadtbuslinie 17 auf <strong>die</strong><br />
Bausch“, verrät Mertes. Und dessen<br />
Frau arbeite bei einem Reisebusunternehmen<br />
– wodurch auch<br />
das Fahrzeug zu günstigen Konditionen<br />
buchbar ist. Sportlich ist<br />
man beim Bauschverein ebenfalls<br />
aufgestellt. Mit wirbelnden Stäben<br />
und Akrobatik begeistern seit<br />
einigen Jahren <strong>die</strong> Majoretten bei<br />
ihren Tänzen das Publikum. Hier<br />
sind zwei Altersgruppen (ab<br />
sechs und ab zehn Jahren) entstanden.<br />
Doch <strong>für</strong> viele der Aktivitäten<br />
braucht es einen geeigneten<br />
Raum. Noch steht dem „Bauschverein“<br />
ein solcher unter dem<br />
Dach des Kindergartens Christi<br />
Himmelfahrt zur Verfügung.<br />
Durch den von der Stadt geplanten<br />
Ausbau der Kita und <strong>die</strong> Erweiterung<br />
um eine Gruppe, würden<br />
<strong>die</strong>se Räumlichkeiten jedoch<br />
wegfallen. Ausweichmöglichkeiten<br />
gebe es auf der Bausch im<br />
Grunde nicht, meint Grämmel.<br />
Der einzige freie Bauplatz befinde<br />
sich auf dem Gelände eines<br />
ehemaligen Stromverteilerhäuschens,<br />
das den Stadtwerken gehört.<br />
„Vom Jugendamt kam <strong>die</strong><br />
Idee, dort eventuell einen Container<br />
aufzustellen. Aber wie wir<br />
das finanzieren sollen, weiß ich<br />
nicht“, zeigt sich der Vorsitzende<br />
besorgt. Zahlreiche Angebote wie<br />
der Jugendtreff oder <strong>die</strong> Kochabende<br />
in der vom Verein eingerichteten<br />
Küche könnten in Zukunft<br />
bedroht sein.<br />
Text: Martin Recktenwald<br />
KONTAKT<br />
Bürger- und Kulturverein<br />
Bausch 1999 e.V.<br />
Fotos: Verein<br />
Auf der Bausch 82<br />
54293 <strong>Trier</strong><br />
E-<strong>Mai</strong>l: vorstand@bauschverein.de<br />
Mitglieder: 282<br />
Angebote: <strong>Mai</strong>- und Sommerfest<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Siedlung, monatliche Stadtteilzeitung<br />
Bausch-Info Vater-Kind-<br />
Wochenenden, Wanderungen, Jugendtreff,<br />
Osterwanderung, Martinumzug,<br />
Nikolausfeier, Weihnachtsmarktfahrt,<br />
Majoretten-Tanzsport<br />
in zwei Altersklassen, Fitnesskurse<br />
Im Internet<br />
www.bauschverein.de<br />
Wanderreise Lago Maggiore<br />
DAS TOR ZUM SONNIGEN SÜDEN<br />
© gevision, Shutterstock.com<br />
Der Lago Maggiore: ein Sinnbild von Eindrücken,<br />
Farben, Düften und Traditionen. Neben<br />
den klassischen Routen, <strong>die</strong> seit Jahrhunderten<br />
<strong>die</strong> Schönheit <strong>die</strong>ser Landschaft vorzüglich zusammenfassen,<br />
gibt es hier Winkel, in denen<br />
scheint <strong>die</strong> Zeit stehen geblieben zu sein. Und<br />
dorthin wollen wir Sie führen, wirklich hier,<br />
wo seit Jahrhunderten Schweigen das wahre<br />
Gesicht unverändert geblieben ist. Die Stille<br />
der Berge und des Waldes, das Rauschen des<br />
Windes, das Genießen der unvergesslichen<br />
Aussicht – all das können Sie mit uns erleben.<br />
Reiseverlauf<br />
1. Tag: Anreise Premeno<br />
2. Tag: Intertour Premeno<br />
3. Tag: Macugnaga – Monte Rosa<br />
4. Tag: Tessin und das berühmte Verzascatal<br />
5. Tag: Mottarone Berg und Ortasee<br />
6. Tag: Heimreise<br />
Noch Plätze Frei!<br />
639,– € p.P. im DZ<br />
Einzelzimmerzuschlag 60,– €<br />
6 Tage: 06.06. – 11.06.<strong>2018</strong><br />
04.08. – 09.08.<strong>2018</strong><br />
Inklusivleistungen<br />
• Fahrt im modernen Reisebus<br />
• 5x HP im 3-Sterne Superior Hotel Vittoria<br />
in Premeno<br />
• 1x Parmaschinken und Melone im Hotel<br />
• 1x Sesselliftfahrt mit typischer Alm-Mahlzeit<br />
• 1x Tessiner Platte mit Merlot-Wein<br />
• 1x Picknick mit Bauernsalami, Bergkäse<br />
und Wein<br />
• Geführte Wanderung am 2.,3.,4.,und 5.Tag<br />
• Kurtaxe<br />
• Kostenfreie Haustürabholung<br />
• Kostenfreie Parkmöglichkeit<br />
• Anreisebonus von 25 bis 50 Euro pro Person<br />
Radreise nach Waren an der Müritz ÜF 629,– €<br />
6Tage 13.06. – 18.06.<strong>2018</strong><br />
Wanderhighlights im Herzen Südtirols HP 589,– €<br />
6 Tage 23.07. – 28.07.<strong>2018</strong><br />
Wanderreise in <strong>die</strong> Toskana HP 565,– €<br />
6 Tage 28.08. – 02.09.<strong>2018</strong><br />
Wandern in Ligurien und der Toskana HP 675,– €<br />
6 Tage 25.09. – 30.09.<strong>2018</strong><br />
Vereins- & Gruppenreisen<br />
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Wanderreise nach Matrei am Brenner<br />
GENUSSBERGWANDERN IN DEN ZILLERTALER UND STUBAIER ALPEN<br />
© by-Paul, Shutterstock.com<br />
Reiseverlauf<br />
1. Tag: Anreise Matrei am Brenner<br />
2. Tag: Obernberger See<br />
3. Tag: Maria Waldrast<br />
4. Tag: Wipptaler Heimattälerrundfahrt<br />
5. Tag: Naviser Almwanderung<br />
6. Tag: Blaser – der Hausberg von Matrei<br />
7. Tag: Heimreise<br />
759,– € p.P. im DZ<br />
Einzelzimmerzuschlag 90,– €<br />
7 Tage: 11.08. – 17.08.<strong>2018</strong><br />
Inklusivleistungen<br />
• Fahrt im modernen Reisebus<br />
• 6x HP im 4-Sterne Parkhotel Matrei<br />
• 1x Tiroler Spezialitätenabend mit Livemusik<br />
(im Rahmen der HP)<br />
• 1x lustiger Kegelabend im Hotel<br />
• täglich ortskundige Wanderbegleitung<br />
• 1x zünftige Almjause auf der Laponesalm<br />
im Gschnitztal<br />
• Transfer von Trins auf den Blaser<br />
• Kostenfreie Haustürabholung<br />
• Kostenfreie Parkmöglichkeit<br />
• Anreisebonus von 25 bis 50 Euro pro Person<br />
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Tel. 06543 5019-63<br />
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Reiseverlauf<br />
1. Tag: Anreise Palma de Mallorca<br />
2. Tag: Deià – Port de Sóller<br />
3. Tag: Rund um Kloster Lluc<br />
4. Tag: Ermita de la Trinitat – Valldemossa<br />
5. Tag: Cala Tuent<br />
6. Tag: Paguera – Heimreise<br />
Reisekatalog<br />
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Wanderreise Mallorca<br />
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6 Tage: 30.09. – 05.10.<strong>2018</strong><br />
Inklusivleistungen<br />
• Hin-/Rückug Frankfurt-Hahn – Palma<br />
de Mallorca<br />
• 1 Gepäckstück 20 kg, Handgepäck 10 kg<br />
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• 5x ÜF im 4-Sterne Universal Hotel Lido<br />
Park in Paguera<br />
• 5x 3-Gang Abendmenü<br />
• Stadtrundfahrt Palma de Mallorca<br />
• Geführte Wanderungen vom 2. – 5. Tag<br />
• Eintritt Karthäuser-Kloster Valldemossa<br />
• Tourismus-Gebühr<br />
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12 VEREINSZEITUNG<br />
Errzeugt immer viel Aufmerksamkeit: Luc Marschal aus Luxemburg<br />
mit seinem Austin Seven Monoposto aus dem Jahre 1927.<br />
Den 3. Platz der Clubmeister-schaft 2017 belegte Thomas Ostermann mit seinem BMW Hartge E 30.<br />
Autos früherer Jahrzehnte konnten richtige Kunstwerke sein.<br />
Vorsitzender Olaf Pelz 1975 in voller Fahrt mit einem Simca Rallye II. Er<br />
gewann damals <strong>die</strong>sen Wettbewerb.<br />
Eigene Events<br />
waren das Ziel<br />
MSC Konz bietet mehr als schnelle Autos und Benzingespräche<br />
W<br />
ir waren eine<br />
Gruppe von<br />
Sportfahrern<br />
und alle jung“,<br />
erinnert sich<br />
der Vorsitzende des Motor-<br />
Sport-Clubs Konz e.V., Olaf<br />
Pelz an den 6. April 1974. Nicht<br />
nur woanders mitfahren, sondern<br />
selbst etwas veranstal-ten, das sei<br />
damals das Ziel ge-wesen, das<br />
sich 27 Gründungs-mitglieder<br />
gesteckt hatten. Walter Holderer<br />
wurde damals zum 1. Vorsitzenden<br />
gewählt. Im darauffolgenden<br />
Oktober gab es schon einen Automobilslalom,<br />
den ersten von 16<br />
auf dem Schwimmbadparkplatz.<br />
Mehr Möglichkeiten und Unterstützung<br />
fanden <strong>die</strong> Clubmitglieder<br />
im Beitritt zum ADAC<br />
ab 1980. „Schon 1982 schnappte<br />
der MSC Rallye-Luft bei der<br />
Hunsrück-Eifel-Rallye in Oberemmel,<br />
den wir abgesichert haben“,<br />
weiß Pelz, als ob es gestern<br />
gewesen wäre. Es folgte 1985 mit<br />
dem ersten Internationalen Oldtimertreffen,<br />
damals noch auf<br />
dem Kur-Parkplatz mit 150 Teilnehmern,<br />
eine Veranstaltung, <strong>die</strong><br />
in Serie ging und bis heute Menschen<br />
aus der ganzen <strong>Region</strong> begeistert,<br />
eine Idee von Georg<br />
Wallner und dem heutigen Vorsitzenden.<br />
Mit der Wertungsprüfung<br />
(WP) 13 durchs Konzer Tälchen<br />
1986 trat der MSC erstmals als<br />
Veranstalter auf. Bis heute ist<br />
Pelz stolz, dass er <strong>die</strong> bekannteste<br />
Rallyefahrerin Deutschlands,<br />
Michèle Mouton, als Teilnehmerin<br />
begrüßen konnte. Weniger<br />
spektakulär aber nicht minder<br />
wichtig sind zu <strong>die</strong>ser Zeit zehn<br />
Bildersuchfahrten und zwölf<br />
Kinder-Kettcarslaloms. Aus letzteren<br />
ging <strong>die</strong> heute sehr erfolgreiche<br />
Kinder- und Jugend-Kart-<br />
Gruppe hervor, <strong>die</strong> 1991 von<br />
Oliver Hilger, Oliver Trampert<br />
und Olaf Pelz gegründet wurde.<br />
Rund 400 Mädchen und Jungen<br />
sind seitdem in Kart-Wettbewerben<br />
gestartet. „1993 war <strong>die</strong><br />
damals 15-jährigie Daniela Wilhelmi<br />
im Kart-Slalom das<br />
schnellste deutsche Mädchen“,<br />
freut sich Pelz.<br />
26 eigene Kart-Slalom-Wettbewerbe<br />
hat der Club schon veranstaltet.<br />
Derzeit sind acht Jungs<br />
und ein Mädchen aktiv. 1994<br />
wurde ein großer Wunsch Wirklichkeit:<br />
Ein eigenes Clubheim.<br />
„Bis dahin war unser Material an<br />
vielen Adressen im Stadtgebiet<br />
verteilt. Das wollten wir ändern“,<br />
nennt Pelz <strong>die</strong> Motivation. Bauleiter<br />
Franz Wernig motivierte zu<br />
viel Eigenleistung. Als <strong>die</strong> erste<br />
Garage stand, war schnell <strong>die</strong><br />
Idee geboren, es dabei nicht zu<br />
belassen. Deshalb hat das Clubhaus<br />
einen Clubraum und zwei<br />
Garagen, damit <strong>die</strong> Erfolge zünftig<br />
gefeiert werden können. Einweihung<br />
war am 29. und 30.<br />
April 1996. Seit 2012 werden <strong>die</strong><br />
Touristi-schen Ausfahrten gepflegt,<br />
eine Autowanderung mit<br />
klassischen Fahrzeugen, bei der<br />
<strong>die</strong> Fahrer <strong>die</strong> <strong>Region</strong> genießenganz<br />
ohne Eile. „Wir fördern und<br />
bewahren als Club automobiles<br />
Kulturgut, das nicht nur beim<br />
Oldtimertreffen stattfindet“, erklärt<br />
der Vorsitzende. Ganz besonders<br />
wichtig sind Pelz <strong>die</strong><br />
Frauen im Club: „Sophie Esper<br />
ist beispielsweise meine rechte<br />
Hand bei den Oldtimertreffen.“<br />
Gut 70 Leute werden bei <strong>die</strong>ser<br />
Großveranstaltung gebraucht.<br />
Herbert Thormeyer<br />
KONTAKT<br />
Motor-Sport-Club Konz e.V. 1974<br />
im ADAC, Adolf-Kolping-<br />
Straße 7, 54329 Konz<br />
Vorsitzender: Olaf Pelz<br />
SOZIALE<br />
AKTIVITÄTEN<br />
Die derzeit 96 Mitglieder im MSC<br />
Konz pflegen nicht nur mit 15 Aktiven<br />
den Fahrsport, son-dern haben<br />
auch eine stark aus-geprägte soziale<br />
Ader. So wird seit 2012 das Mädchen<br />
Blenh in Vietnam unterstützt.<br />
"Die heute 14-Jährige kann so zur<br />
Schule gehen und mindestens eine<br />
war-me Mahlzeit am Tag ist gewähr-leistet",<br />
so Vorsitzender Pelz.<br />
2012 schloss sich der Club mit TV-<br />
Redakteur Klaus-Dieter Jas-pers zusammen,<br />
um nach Mög-lichkeiten<br />
zu suchen <strong>die</strong> vor sich hinrostende<br />
Dampflok zu retten. Die Konzer<br />
Dampflokfreunde wurden unter<br />
dem Vorsitz von Winfried Manz<br />
gegründet. Ein-schließlich der Fördermittel<br />
der EU konnte das Kulturdenkmal<br />
mit 180000 Euro Aufwand<br />
vor dem Verfall gerettet werden<br />
und in der Nähe des Bahnhofes<br />
einen Ehrenplatz erhalten.<br />
JAHRESTERMINE<br />
Sonntag, 3. Juni: 6. Touristische<br />
Ausfahrt des MSC Konz <strong>für</strong> Old-/<br />
Youngtimer und Motorräder.<br />
Sonntag, 15. Juli: 34. Internationales<br />
Konzer Old- und Youngtimertreffen<br />
auf dem Parkplatz von<br />
Möbel Martin <strong>für</strong> Auto und Motorrad,<br />
LkW, Traktor und Sonderfahrzeug<br />
anlässlich des Konzer Heimatund<br />
Weinfestes: Die größte überregionale<br />
Veranstaltung des MSC.<br />
Samstag, 8. Dezember: Große<br />
Jahresabschlussfeier mit Sportlerehrung.<br />
Anmeldungen sind bereits<br />
jetzt im Internet möglich auf<br />
www.msc-konz.de. Hier gibt es<br />
auch alle Informationen über <strong>die</strong><br />
sportlichen und Clubaktivitäten des<br />
Vereins.<br />
Luca Vilhena hat sich mit seinem Kart schon dreimal <strong>für</strong> <strong>die</strong> Deutsche<br />
Meisterschaft qualifiziert. Entsprechend groß ist seine Pokalsammlung.<br />
Die 13-jährige Rennsporthoffnung des MSC fährt seit sechs Jahren<br />
<strong>die</strong> kleinen Motorflitzer. Die beste Platzierung war bislang ein vierter<br />
Platz bei der Deutschen Meisterschaft im saarländischen Völklingen.<br />
Luca sagt: „Kart fahren macht richtig Spaß. Man kann so schön in<br />
<strong>die</strong> Kurven driften.“ Gefahren wird immer nur gegen <strong>die</strong> Uhr. Das erfordere<br />
hohe Konzentrati-on und jeder Millimeter außerhalb der Ideallinie<br />
geht auf <strong>die</strong> Zeit. „Nur wer das schafft, kommt ganz nach vorne“,<br />
weiß Luca.<br />
Polizeiautos können auch rot sein, wie <strong>die</strong>ser Dienstkäfer der Luxemburger<br />
Stadtpolizei aus dem Jahre 1971, den Viviane und Camille Diener<br />
beim Oldtimertreffen vorstellten.<br />
Historische Karossen vor denkmalgeschützter Kulisse: Ein beliebter<br />
Rastpunkt bei der historischen Ausfahrt ist <strong>die</strong> Rehlinger Kirche bei<br />
Fisch.<br />
Viele Oldtimerfreunde melden sich in jedem Jahr an. Sie finden rund<br />
3000 Bewunderer ihrer Raritäten.<br />
Luca Vilhena (13) geht so rasant in <strong>die</strong> Kurven, dass da<strong>für</strong> auch schon<br />
mal drei Räder reichen müssen.<br />
Fotos: Verein<br />
Joseph Schmitt (60) aus Echternacherbrück und sein MAF D5/14 aus dem Jahre 1909 trifft mit Edwin Klein,<br />
Susi Schilling, Carolin Razen und dem MSC-Vorsitzenden Olaf Pelz (von links) immer alte Freunde und<br />
Bewunderer <strong>für</strong> sein Fahrzeug, das es wahrscheinlich auf der Welt nur noch zehnmal gibt.<br />
Zu gut <strong>für</strong> <strong>die</strong>se Welt: Willi Johaentges aus Schweich hegt und pflegt<br />
seine beiden Isabella des genialen Konstrukteurs, aber kaufmännisch<br />
wenig begabten Carl Friedrich-Wilhelm Borgward (1890-1963).
VEREINSZEITUNG 13<br />
Menschen und Sachwerte retten - früher und heute<br />
Förderverein des Rheinland-Pfälzischen Feuerwehrmuseums Hermeskeil stellt sich vor<br />
„D<br />
ieses Museum<br />
ist faszinierend.<br />
Und alles<br />
ist so<br />
schön erklärt,<br />
mit Hörbeispielen und Filmen“,<br />
freut sich Jessica Frey. Die 16-<br />
Jährige ist selbst Mitglied einer<br />
Jugendwehr im saarländischen<br />
Kirrberg, und wollte mit ihrem<br />
Vater Michael unbedingt einmal<br />
ins Hermeskeiler Feuerwehr-Erlebnismuseum.<br />
Es ist <strong>die</strong> landesweit<br />
bedeutendste Präsentation<br />
historischer und moderner Feuerwehrtechnik,<br />
<strong>die</strong> bereits im ersten<br />
Jahr, seit der Eröffnung im<br />
April 2014 rund 10 000 Besucher<br />
zählte. Der Vorsitzende des Fördervereins,<br />
Christoph Unger,<br />
rechnet vor: „Rund 800 Stunden<br />
werden von unseren Mitgliedern<br />
pro Jahr ehrenamtlich an der<br />
Kasse geleistet. Das allein ist<br />
schon bei 8,50 Euro Mindestlohn<br />
ein Wert von 6800 Euro.“ Rund<br />
2500 Stunden <strong>für</strong> Führungen von<br />
Besuchergruppen, Instandhaltung<br />
der Ausstellung, Restaurierung<br />
von Exponaten, Aufbau des<br />
Museumsshops, Pressearbeit und<br />
Werbung, Reinigung und vieles<br />
mehr entsprächen mehr als<br />
21 000 Euro. Der Förderverein<br />
hat inzwischen mehr als 100<br />
Mitglieder<br />
Allein 7,4 Prozent der Einnahmen<br />
stammen aus dem Museumsshop,<br />
wo Produkte der Marke<br />
„Feuerwear“ angeboten werden.<br />
Das sind Taschen, Handyhüllen,<br />
Geldbörsen und vieles<br />
mehr, <strong>die</strong> aus gebrauchten, aber<br />
immer noch sehr stabilen Feuerwehrschläuchen<br />
bestehen.<br />
Ein besonderes Anliegen von<br />
Bürgermeister Mathias Queck<br />
und Museumsleiter Ernst Blasius<br />
sind <strong>die</strong> Kindergeburtstage, <strong>die</strong><br />
angeboten werden. „Da gibt es<br />
Sie sind fasziniert von der Fahrzeugausstellung: Michael Frey und Tochter Jessica (16) kamen aus dem saarländischen Kirrberg ins Feuerwehrerlebnismuseum nach Hermeskeil.<br />
auch eine Rundfahrt mit dem<br />
Feuerwehrauto durch <strong>die</strong> Stadt“,<br />
wirbt Blasius. Die Kinder lernen<br />
spielerisch etwas über Brandschutz.<br />
Das Konzept der<br />
Ausstellung<br />
Die Besucher erwartet ein spannender<br />
Parcours durch unterschiedliche<br />
Themenbereiche. Die<br />
Reise beginnt beim Feuer, einem<br />
elementaren Baustein des Lebens,<br />
das nützlich und gefährlich<br />
sein kann. Erklärt wird, welche<br />
Ereignisse zur Gründung der ersten<br />
Feuerwehren führten, wie<br />
man früher Feuer bekämpfte und<br />
welche Aufgaben <strong>die</strong> heutigen<br />
Feuerwehren haben.<br />
Erzählt werden hautnah Geschichten,<br />
<strong>die</strong> das Leben schreibt.<br />
In Filmen und Fotos erzählen<br />
Retter aus ihren Erfahrungen in<br />
echten Einsätzen. Die Tätigkeiten<br />
Retten, Löschen, Bergen,<br />
Schützen können selbst ausprobiert<br />
werden. Erlebt werden können<br />
auch <strong>die</strong> Werkzeuge da<strong>für</strong><br />
im Wandel der Zeit, <strong>die</strong> Entwicklung<br />
der Fahrzeuge und was<br />
es mit deren Restauration auf<br />
sich hat.<br />
Die Geschichte des<br />
Feuerwehrmuseums<br />
German Hark ist der Mann der<br />
ersten Stunde. Der heute 60-Jährige<br />
weiß noch gut: „Die Idee zu<br />
einem Museum kam auf, als wir<br />
1989 überall altes Zeug hatten,<br />
das man doch eigentlich ausstellen<br />
könnte.“ Alles war noch in<br />
Garagen verstaut. Ein leerstehendes<br />
Haus am Bahnhof wurde ins<br />
Auge gefasst. „Doch das funktionierte<br />
nicht, wegen des Brandschutzes.<br />
Und das passiert ausgerechnet<br />
der Feuerwehr“, lästert er<br />
schmunzelnd. Aber bis zur Feststellung<br />
<strong>die</strong>ses Mangels 2006 war<br />
<strong>die</strong> Ausstellung schon damals gut<br />
besucht.<br />
Man fand im Industriegebiet<br />
Grafenwald eine leer stehend<br />
Firmenhalle, <strong>die</strong> 15 Jahre lang als<br />
Provisorium <strong>die</strong>nte, aber schon<br />
eher etwas von einem Museum<br />
hatte. Lustig war der Name<br />
„Feuerpatsche“. Doch der starke<br />
Durchhaltewillen trotz aller<br />
Rückschläge hat sich dann letztendlich<br />
doch gelohnt. Nachdem<br />
man zwischenzeitlich daran gedacht<br />
hatte, das Museum in <strong>die</strong><br />
Ende 2006 geschlossene Hochwaldkaserne<br />
zu verlagern, was jedoch<br />
scheiterte, richtete sich das<br />
Augenmerk auf das leerstehende<br />
und sich in einem unansehnlichem<br />
Zustand befindliche Haus<br />
des ehemaligen Heimatmuseums<br />
am Neuen Markt.<br />
Mit Unterstützung von Innenminister<br />
Bruch und dem Vorsitzenden<br />
des Landesfeuerwehrverbandes<br />
Rheinland-Pfalz, Otto<br />
Fürst wird nun daran gearbeitet,<br />
hier ein neues, anspruchsvolles<br />
Museum entstehen zu lassen.<br />
Hierzu wurde am 28. August<br />
2007 ein Förder- und Trägerverein<br />
gegründet, der das neue Museum,<br />
welches im Besitz der<br />
Stadt Hermeskeil sein wird, betreibt.<br />
Am 10. Juli 2012 führten u.a.<br />
Staatssekretärin Heike Raab und<br />
der damalige Stadtbürgermeister<br />
Udo Moser den Spatenstich <strong>für</strong><br />
den Neubau durch. Die Planung<br />
der Erlebnisausstellung führte das<br />
Kölner Büro dreiform durch. Im<br />
Zusammenhang mit der neuen,<br />
interaktiven Erlebnisausstellung<br />
trägt das Museum ab der Neueröffnung<br />
den Namen feuerwehr<br />
erlebnis museum und Rheinland-<br />
Pfälzische Feuerwehrmuseum<br />
Hermeskeil noch im Untertitel.<br />
Text und Fotos:<br />
Herbert Thormeyer<br />
INFO<br />
Das Rheinland-Pfälzische Feuerwehrmuseum,<br />
Neuer Markt 2 (im<br />
Navi Kunickerstraße ein-geben) ist<br />
<strong>die</strong>nstags bis freitags von 10 bis 12<br />
und 14 bis 17 Uhr, sowie samstags<br />
und sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.<br />
Angemeldete Gruppen können<br />
auch außerhalb der regulären<br />
Öffnungszeiten das Museum besuchen.<br />
Anmeldungen zu Führungen<br />
oder Kindergeburtstagen werden<br />
unter Telefon 06503/ 9216742 oder<br />
per <strong>Mai</strong>l unter<br />
anmeldung@feuerwehr-erlebnismuseum.de<br />
entgegen genommen.<br />
Umfangreich wird im Internet auf<br />
www.feuerwehr-erlebnis-museum.de<br />
informiert.<br />
Übrigens: Der Eintritt kann mit<br />
dem Besuch des benachbarten Heimatmuseums<br />
kombiniert werden.<br />
Sie packen mit an:<br />
Max Schmitt kümmert sich um<br />
<strong>die</strong> kindgerechten Führungen<br />
und Kindergeburtstage. Er sagt:<br />
„Bei uns dürfen Kinder alles anfassen.<br />
Hier kommen auch <strong>die</strong><br />
Kleinen schon der Feuerwehr<br />
sehr nahe, weil <strong>die</strong>ses Museum<br />
viele Überraschungen bietet.“<br />
Der zweite Vorsitzende Alexander<br />
Schmitt kümmert sich um <strong>die</strong><br />
Technik – von Strahler über Projektoren<br />
bis zum Internet. „Ich gehe<br />
in <strong>die</strong>ser Arbeit voll auf, denn<br />
wir sind ein eingespieltes Team.<br />
Diese Arbeit ist vor allem auch<br />
Nachwuchsförderung. Wenn<br />
schon Kindergartenkinder und<br />
Schulkinder in der Brandschutzausbildung<br />
alles richtig machen,<br />
kann das im Ernstfall Menschenleben<br />
retten.“<br />
Die 77-jährige Christa Unger ist<br />
<strong>die</strong> gute Seele des Hauses. Ihr<br />
Ziel ist: „Den Leuten soll es hier<br />
gefallen. Sie sollen sich wie zuhause<br />
fühlen. Das Museum unterstütze<br />
ich, weil ich es wichtig finde,<br />
dass <strong>die</strong> Jugend sieht, was <strong>die</strong><br />
ältere Generation geleistet hat<br />
und Feuerwehrleute bis heute<br />
leisten.“ Gemeinsam mit Maria<br />
Dietz ist Christa Unger auch <strong>für</strong>s<br />
Kuchenbacken zuständig.<br />
Christine Boesen ist begeistert<br />
vom Förderverein des Feuerwehrmuseums:<br />
„Ich finde <strong>die</strong><br />
Kameradschaft der Museumsaktiven<br />
toll. Für <strong>die</strong> gesamte<br />
<strong>Region</strong> ist <strong>die</strong>ses Haus etwas<br />
Besonderes. Wenn ich an der<br />
Kasse stehe, und <strong>die</strong> funkelnden<br />
Augen von Kindern und Erwachsenen<br />
sehe, dann weiß<br />
ich: Hier steckt viel Erlebnis<br />
drin.“<br />
Das ist <strong>die</strong> richtige Ausrüstung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Retter, wenn’s<br />
mal sehr brenzlig wird.<br />
Schutz von Kopf und Kragen: Die Helmsammlung<br />
des Muse-ums.<br />
Beim Internationalen Museums-tag am 13. <strong>Mai</strong> sich das Hermes-keiler Feuerwehr-Erlebnismuseum mit<br />
einem umfangreichen Programm einbringen. Auch eine mit einer Fettexplosion werden Eindrücke vermittelt,<br />
<strong>die</strong> so schnell nicht vergessen werden. Für <strong>die</strong> musikalische Unterhaltung sorgt der Musikverein<br />
Concordia Damflos. Kinder gehen auf Museumsrallye oder backen Stockbrot am offenen Feuer.<br />
Museumsleiter Ernst Blasius (4. von links) und Beigeordneter Willi Auler (3. von links), der <strong>für</strong> <strong>die</strong> städtischen Museen zuständig ist, erlauben<br />
es Kindern alles anzufassen. Louis, Anna, Joscha, Bennet und Max (von links) nutzen das an der historischen Spritze aus.
14 VEREINSZEITUNG<br />
Im Seniorenzentrum St. Martin, Schweich, unterhaltsamer Chor- und gemeinschaftlicher Gesang mit den Bewohnern.<br />
Fotos: Polizeichor <strong>Trier</strong><br />
Zum Singen braucht’s keine Polizeierlaubnis<br />
Beim <strong>Trier</strong>er Polizeichor setzt man auf Gemeinschaft – Zahlreiche Auftritte über das ganze Jahr<br />
I<br />
n den 1980er Jahren war<br />
bei der <strong>Trier</strong>er Polizei so<br />
manches anders als heute.<br />
Nicht bloß waren <strong>die</strong><br />
Uniformen grün statt<br />
blau, viele Beamte folgten einer<br />
inzwischen etwas in den Hintergrund<br />
getretenen Leidenschaft:<br />
dem Singen. Als 1981 ein Polizeichor<br />
in der Moselstadt gegründet<br />
wurde, stieg <strong>die</strong> Mitgliederzahl<br />
schon im ersten Jahr<br />
sprunghaft auf 45 an. Aktuell gehören<br />
dem Chor nur noch vier<br />
Personen aus dem Polizei<strong>die</strong>nst<br />
an – der Spaß am Singen hat<br />
sich, dessen ungeachtet, erhalten.<br />
Den Beweis da<strong>für</strong> tritt das Ensemble<br />
das ganze Jahr über bei<br />
zahlreichen Auftritten an – sei es<br />
bei der Matinee im Brunnenhof,<br />
bei Besuchen im Seniorenzentren<br />
oder bei gemeinsamen Konzerten<br />
der Polizeichöre aus Rheinland-<br />
Pfalz und dem Saarland.<br />
Gemischter Chor<br />
seit 2009<br />
Die Freude am Singen hat<br />
Svenja Kriebel schon in der<br />
Kindheit gepackt: Mit zehn Jahren<br />
war sie in ihrem ersten Chor<br />
aktiv, dem sie dann auch weitere<br />
zehn Jahre angehörte. Der spätere<br />
Weg zum Polizeichor schien<br />
über den Beruf geradezu vorgezeichnet:<br />
Svenja Kriebel ist Kriminalhauptkommissarin.<br />
Zunächst<br />
klappte es trotzdem nicht.<br />
„Als ich das erste Mal gefragt habe,<br />
hieß es noch es sei ein reiner<br />
Männerchor“, begründet Kriebel.<br />
Eine Haltung, <strong>die</strong> heute niemand<br />
mehr teilt – längst stellen in dem<br />
seit 2009 gemischten Chor Frauen<br />
<strong>die</strong> Mehrheit. Kriebel wurde<br />
deshalb bei ihrer zweiten Anfrage<br />
sofort aufgenommen und wurde<br />
nur zwei Wochen später schon<br />
beim ersten Auftritt eingebunden.<br />
Inzwischen ist sie nicht nur<br />
aktive Sängerin, sondern sogar<br />
Vorsitzende im Verein.<br />
Auch von der Beschränkung<br />
rein auf aktive und pensionierte<br />
Mitglieder der Polizei hat man<br />
sich längst verabschiedet. „Es wäre<br />
natürlich schön, mehr Kollegen<br />
in unseren Reihen zu haben,<br />
aber eine tolle Gemeinschaft haben<br />
wir auch so“, meint <strong>die</strong> Vorsitzende.<br />
Was solch eine Gemeinschaft<br />
auf <strong>die</strong> Beine stellen<br />
kann, durfte Peter Rother bei einer<br />
besonderen Überraschungsaktion<br />
erleben.<br />
Der Chor wollte seinem Geschäftsführer<br />
ein Dankeschön<br />
aussprechen und hatte sich bei<br />
der Fernsehaktion des SWR<br />
„Von Herzen live“ beworben.<br />
Während Rother nichtsahnend<br />
mit dem Chorvorstand bei einer<br />
Sitzung zusammensaß, versammelte<br />
sich still und leise vor seiner<br />
Haustür <strong>die</strong> gesamte Sängerschar.<br />
Wenig später gab’s <strong>für</strong><br />
Rother ein Ständchen im Wohnzimmer<br />
vor laufender Kamera.<br />
„Ein hochemotionaler Moment“,<br />
erinnert sich der Überraschte gerne.<br />
Glückliche Momente beim<br />
Singen erlebe er auch immer wieder<br />
bei einer Spezialität des Polizeichors:<br />
den Besuchen in Senioreneinrichtungen.<br />
Mehrfach im<br />
Jahr tritt der Chor <strong>für</strong> Bewohner<br />
verschiedener solcher Häuser auf.<br />
„Was dort an Reaktionen aus<br />
dem Publikum kommt, ist einzigartig.<br />
Man sieht richtig wie<br />
sich <strong>die</strong> Leute von Herzen freuen,<br />
teilweise regelrecht aufblühen“,<br />
meint Rother. Im Programm<br />
seien stets Lieder zum<br />
Mitsingen – ein Angebot, dass<br />
von den Älteren meist ausgiebig<br />
genutzt werde.<br />
Keine Angst<br />
vor fremden Sprachen<br />
Berührungsängste mit völlig<br />
unterschiedlichem Liedgut kenne<br />
der Polizeichor nicht. Beim<br />
Frühlingskonzert einen durch<br />
Krankheitsfälle unterbesetzten<br />
Kinderchor stimmlich unterstützen<br />
gehe ebenso wie über Lautschrift<br />
Gospels in Englisch einstu<strong>die</strong>ren.<br />
Europäisch ist man<br />
ohnehin aufgestellt durch Partnerschaftsbesuche<br />
bei anderen<br />
Polizeichören. Dabei haben <strong>die</strong><br />
<strong>Trier</strong>er schon mehrfach Sprachbarrieren<br />
überwunden. Beispielsweise<br />
2012 beim Besuch des Polizeichors<br />
Warschau in Schweich.<br />
„Ich bin in Oberschlesien aufgewachsen<br />
und kannte daher noch<br />
einige alte polnische Lieder“, erzählt<br />
Rother. In den Niederlanden<br />
klappt’s auch: Zu Gast in<br />
<strong>Trier</strong>er Partnerstadt Herzogenbusch<br />
brillierte man auf Holländisch<br />
mit der inoffiziellen Hymne<br />
der <strong>Region</strong>.<br />
Text: Martin Recktenwald<br />
Musikalische Vertretung der Polizei<br />
Der Polizeichor <strong>Trier</strong> besucht als gemischter Chor den Politie Mannenkoor Brabant Noord in Herzogenbusch.<br />
Geschäftsführer Peter Rother<br />
spricht über Aktivitäten und<br />
nicht vorhandenen Uniformzwang<br />
beim Polizeichor <strong>Trier</strong>.<br />
Polizeichor – heißt das, bei Ihnen<br />
singen nur Beamte in Uniform?<br />
Rother: Nein, der Chor wurde<br />
zwar von Polizeibeamten gegründet,<br />
aber bei uns kann jeder<br />
mitsingen. Uniformen haben<br />
wir auch keine mehr. Nach der<br />
Umstellung auf <strong>die</strong> blauen Uniformen<br />
in Rheinland-Pfalz haben<br />
wir uns entschieden auf<br />
normale Chorkleidung zu wechseln.<br />
Das ist praktischer.<br />
Was verbindet den Chor denn mit<br />
der Polizei außer dem Namen?<br />
Rother: Wir sind so etwas wie<br />
<strong>die</strong> musikalische Vertretung <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Polizei des Präsidiums <strong>Trier</strong>.<br />
Wir gestalten offizielle Anlässen<br />
wie dem jährlichen Gottes<strong>die</strong>nst<br />
<strong>für</strong> verstorbene Polizisten mit.<br />
Auch bei Tagen der offenen Tür<br />
sind wir eingebunden. Außerdem<br />
sind einige aktive und pensionierte<br />
Polizeibeamte bei uns<br />
Mitglied, wenn auch nicht mehr<br />
so viele wie in der Gründungszeit.<br />
Deshalb würden wir uns<br />
natürlich freuen, weitere zu gewinnen.<br />
Wie sieht es generell mit der Mitgliederentwicklung<br />
aus – manche<br />
Vereine klagen da ja über Sorgen?<br />
Rother: Von der Grundtendenz<br />
über <strong>die</strong> Jahre ist es bei uns, wie<br />
bei vielen Chören, eher rückläufig.<br />
Allerdings gelingt es immer<br />
wieder einmal neue Sängerinnen<br />
und Sänger zu werben. Der<br />
jüngste ist bei uns zurzeit 25<br />
Jahre alt, <strong>die</strong> Älteste 89 - Singen<br />
hält jung. Gemeinschaft ist uns<br />
wichtig und <strong>die</strong> pflegen wir<br />
auch, zum Beispiel beim jährlichen<br />
Grillfest im August oder<br />
dem Familienfest vor dem Advent.<br />
Wo kann man den Chor in nächster<br />
Zeit hören?<br />
Rother: Eine gute Gelegenheit<br />
ist sicher das Frühlingskonzert<br />
am 26. <strong>Mai</strong>. An <strong>die</strong>sem Sonntag<br />
singen wir ab 18 Uhr in der Jesuitenkirche<br />
in <strong>Trier</strong>. Der Eintritt<br />
ist frei, Spenden sind aber<br />
gerne gesehen. Sie gehen zugunsten<br />
des Kinderchors „Eurener<br />
Kirchturmkoben“. Da bestehen<br />
gute Verbindungen: Kinderchor-Gesang<br />
zu fördern ist<br />
uns schon lange ein Anliegen.<br />
KONTAKT<br />
Polizeichor <strong>Trier</strong> 1981 e.V.<br />
Alte Poststraße 93<br />
54292 <strong>Trier</strong><br />
Telefon: Peter Rother 06502/5454<br />
Mitglieder: 45 (23 aktive Sänger)<br />
Angebote: Chorgesang mit breitem<br />
Repertoire<br />
Proben: mittwochs, 17.30 bis 19<br />
Uhr im Gebäude des Polizeipräsidiums<br />
Südallee 3 (Aufzug ins 7.<br />
Obergeschoss nehmen)<br />
Im Internet:<br />
www. polizeichor-trier.de<br />
Familienabend als Jahresabschluss, traditionell in jedem Jahr am letzten Samstag vor dem Ersten Advent.<br />
Bundesgartenschau im Koblenz: Mitgestaltung des Tages der Polizei.
VEREINSZEITUNG 15<br />
Viele bekannte Namen konnte Rainer Laupicher schon verpflichten – zum Beispiel Wladimir Kaminer.<br />
Volles Haus: Bei den Veranstaltungen der Eifelkulturtage heißt es sehr häufig „Ausverkauft!“.<br />
Kultur bis vor <strong>die</strong> Haustür<br />
Große Namen holt Rainer Laupichler seit zwölf Jahren im Rahmen der Eifelkulturtage in <strong>die</strong> Eifel<br />
Auch Gudrun Landgrebe war schon da.<br />
Lustige Acts wie <strong>die</strong>ser hier machen das Bild der Eifelkulturtage bunter.<br />
An Gerhard Polt hätte sich der Organisator Laupicher fast <strong>die</strong> Zähne<br />
ausgebissen.<br />
Fotos (6): Werner Pelm<br />
STRUKTUREN DER<br />
EIFEL-KULTURTAGE<br />
Die Eifel-Kulturtage sind ein Verein,<br />
der aus sieben aktiven Mitgliedern<br />
besteht. Es finanziert sich aus<br />
dem Eintritten, dem Kultursommer<br />
Rheinland-Pfalz, und Sponsoren.<br />
Der Kultursommer ist ebenfalls ein<br />
Verein, der Projekten Geld zur Verfügung<br />
stellt, damit <strong>die</strong> ihre Kulturarbeit<br />
leisten können. Das Eifel-<br />
Kulturfestival wird von dort mit<br />
10 000 Euro unterstützt. Wenn<br />
Überschüsse erwirtschaftet werden,<br />
muss der Verein <strong>die</strong>se zurückzahlen.<br />
24 000 Euro geben <strong>die</strong> Sponsoren.<br />
70 000 Euro Einnahmen haben <strong>die</strong><br />
Eifel-Kulturtage insgesamt. Rainer<br />
Laupichler bekommt <strong>für</strong> seine Arbeit<br />
eine Aufwandsentschädigung.<br />
Z<br />
wischen April und<br />
Oktober, sind 15<br />
Veranstaltungen, von<br />
Comedy über Lesungen,<br />
Kabarett,<br />
Comedy, Satire, Musik, bis hin<br />
zur Varieté-Dinnershow und<br />
Marionettentheater geplant.<br />
Nicht nur <strong>die</strong> Großen, auch <strong>die</strong><br />
ganz Großen der deutschen Kulturszene<br />
hat Rainer Laupichler<br />
schon im Kreis Bernkastel-Wittlich<br />
zu Veranstaltungen bringen<br />
können, darunter waren Ben Becker,<br />
Katharina Thalbach, Guido<br />
Cantz, Gudrun Landgrebe, Hannelore<br />
Hoger oder Kaya Yanar.<br />
Insgesamt sind es mehr als 180<br />
Künstler gewesen.<br />
Angefangen hat alles vor 14<br />
Jahren mit den Manderscheider<br />
Kulturtagen, <strong>die</strong> zwei Jahre lang<br />
auf der Burg stattgefunden haben.<br />
Unverzichtbar: Ein starkes Vereinsteam steht hinter dem Veranstaltungsmarathon.<br />
Doch als <strong>die</strong>se von der Stadt<br />
nicht mehr gewollt war, hat sich<br />
Rainer Laupichler gefragt: „Ganz<br />
Aufhören oder Weitermachen<br />
und einen Schritt weitergehen?“<br />
Er hat sich <strong>für</strong> Letzteres entschiedengend<br />
tet, er schätzt sie selbst auf über<br />
90 Prozent, macht ihm Freude,<br />
denn: „Wir haben ein großartiges<br />
Publikum, das flexibel, gutmütig<br />
und erfahren ist.<br />
nur in eine Richtung gehen, sondern<br />
vielfältig sein. Es sind immer<br />
drei Zugpferde dabei,<br />
deutschlandweit bekannte Künstler<br />
mit Substanz, dann vorwiedem<br />
ist in Klausen eine Bürgerlesung,<br />
über ein Jahr, an jedem<br />
Sonntag: Menschen aus der <strong>Region</strong><br />
lesen ihre Lieblingsgeschichte<br />
aus dem Alten und Neu-<br />
neue und auch Wiederhoen<br />
Testament vor. Jeder Vortrag<br />
Hätte er damals schon gewusst, Kultur bis in <strong>die</strong><br />
lungstäter, wie beispielsweise dauert zwischen zwanzig und<br />
welche Menge an Arbeit da auf kleinsten Dörfer<br />
Carmela de Feo, <strong>die</strong> bereits zum dreißig Minuten, anschließend<br />
ihn zukommt, hätte er es sich<br />
fünften Mal in Folge in der Eifel sollen sich Gespräche entwickeln.<br />
vielleicht noch einmal überlegt. In den vergangenen zwei Jahren,<br />
ist.<br />
Neben dem Engagement und<br />
so habe ich den Eindruck, ist<br />
der Freude, gibt es durchaus auch<br />
Er sagt: „In den ersten Jahren<br />
waren es rund 1500 Stunden, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Identifikation mit den Kulturtagen<br />
Ganz Neues<br />
Momente, <strong>die</strong> Rainer Laupichler<br />
noch gestiegen.“ Weiter in <strong>die</strong>sem Jahr<br />
auf <strong>die</strong> Palme bringen können.<br />
ich in das Festival investiert habe,<br />
inzwischen ist es weniger.“ berichtet er: „Die Besucher sind<br />
Das sind zum einen Künstler, mit<br />
38 mal angerufen<br />
froh und tragen es mit, dass <strong>die</strong> In <strong>die</strong>sem Jahr wird das Programm<br />
noch breiter sein. In Het-<br />
Ritualen. „Da muss man auch<br />
übergroßem Ego oder seltsamen<br />
Künstler bis vor ihre Haustür<br />
Um an <strong>die</strong> Künstler zu kommen<br />
braucht es vor allem Beharrlichkeit.<br />
„Bei Gerhard Polt beispielsweise<br />
musste ich richtig<br />
Überzeugungsarbeit leisten, ihn<br />
habe ich 38 Mal angerufen, bis er<br />
zugesagt hat.“ Er argumentiert<br />
mit intakten Strukturen, Liquidität<br />
und er lockt mit den großen<br />
Namen der Kollegen, <strong>die</strong> schon<br />
da waren. Wenn er dann doch<br />
Absagen bekommt, verkraftet er<br />
das. „Ich habe ein dickes Fell, das<br />
braucht man auch. Wer zu sensibel<br />
ist, kann in <strong>die</strong>sem Geschäft<br />
nur schwer bestehen.“ Doch <strong>die</strong><br />
viele Arbeit <strong>die</strong> er im Verein leis-<br />
kommen.“ Das gehörte von Anfang<br />
an zum Konzept, dass man<br />
<strong>die</strong> Kultur bis in <strong>die</strong> kleinsten<br />
Dörfer bringt. „Wir sind beispielsweise<br />
in Arenrath, Minderlittgen,<br />
Niederöfflingen oder in<br />
größeren Orten wie Hetzerath<br />
und Klausen. Dort werden wir<br />
sehr unterstützt.“ Dem Festivalleiter<br />
ist wichtig, dass <strong>die</strong> Dorfbevölkerung<br />
an den Veranstaltungen<br />
teilnimmt. Er sagt:<br />
„Selbst, wenn wir ausverkauft<br />
sind, aber <strong>die</strong> Anzahl der Bürger<br />
aus dem Ort auffallend gering ist,<br />
dann kommen wir nicht wieder.“<br />
Das Programm soll dabei nicht<br />
zerath bieten <strong>die</strong> Eifel-Kulturtage<br />
etwas ganz Besonderes an, das es<br />
so in der <strong>Region</strong> noch nicht gegeben<br />
hat: Eine Varieté-Dinner-<br />
Show, bei dem ein Viergang-Menü<br />
von Sascha Serwaty und seinem<br />
Team gekocht wird, Daphne<br />
de Luxe durch das Programm<br />
führt und eine Varieté-Show das<br />
Publikum unterhält. In Himmerod<br />
gibt es Tea for Two… im<br />
Fluss. Dabei geht es um Kommunikation.<br />
An den Tischen<br />
paarweise plaziert, spricht man<br />
über Themen, <strong>die</strong> auf einer Karte<br />
vorgegeben sind, und hat so einen<br />
Gesprächseinstieg. Außer-<br />
mal Grenzen aufzeigen, wenn etwas<br />
anfängt, sich zu verselbstständigen“,<br />
sagt Laupichler. „Und<br />
wenn es gar nicht geht, dann ziehe<br />
ich das As aus dem Ärmel<br />
und sage: Ìch bin Schauspieler`,<br />
dann habe ich meist gewonnen,<br />
und es geht entspannt weiter.“<br />
Aber auch manche Verwaltungsstrukturen,<br />
können an seinen<br />
Nerven zerren. „Doch das ist<br />
schon besser geworden“, so sein<br />
Eindruck. Erst einmal genießt er<br />
jetzt <strong>die</strong> aktuelle Saison, <strong>die</strong> seine<br />
volle Konzentration und noch einige<br />
Arbeit kosten wird.<br />
Text: Christina Bents<br />
Das Programm der Eifel-Kulturtage<br />
26.05.<strong>2018</strong>: Volker Weininger „Bildung.Macht.Schule“ –<br />
AUSVERKAUFT, Kabarett – Strotzbüsch<br />
09.06.18: Tea for Two... Warm-Up mit Carmela de Feo –<br />
AUSVERKAUFT, Gespräch – Niederöfflingen<br />
09.06.<strong>2018</strong>: Carmela de Feo „Träume und Tabletten“ –<br />
AUSVERKAUFT, Musik-Comedy – Niederöfflingen<br />
05.08.<strong>2018</strong>: Tea For Two ... im Fluss, Kommunikation –<br />
Großlittgen, Abtei Himmerod/Fischteich<br />
15.08.<strong>2018</strong>: NightWash – Live, Comedy – Mayen<br />
25.08.<strong>2018</strong>: Sascha Korf „Aus der Hüfte, fertig, los“,<br />
Improvisations-Comedy trifft auf Kabarett – Arenrath<br />
05.09.<strong>2018</strong>: Elke Heidenreich liest aus „Alles kein Zufall“ –<br />
AUSVERKAUFT, Lesung und Musik – Hetzerath<br />
07.09.<strong>2018</strong>: Carmela de Feo vs. Helmut Sanftenschneider,<br />
Comedy Battle – Wittlich-Wengerohr<br />
22.09.<strong>2018</strong>: ONKEL FISCH „Europa –<br />
Wenn ja, wie viele„, Kabarett/Satire – Greimerath/Eifel<br />
14.10.<strong>2018</strong>: Tea for Two ... am Set mit Stefan Bockelmann<br />
„Alles bleibt unter uns“, Lesung mit anschließendem Gespräch –<br />
Wittlich<br />
21.10.<strong>2018</strong>: Varieté-Dinner-Show, Essen, trinken, staunen! –<br />
Hetzerath