wein.kaltern Magazin 2015
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Kaltern. Heimat des Kalterersee<br />
[<br />
MAGAZIN <strong>2015</strong><br />
ZEI T SCHRIFT D ER INIT I A T I V E<br />
F Ü R Q UAL I TÄT UND W EINKULT U R<br />
DER WEINW I R T SCH A F T K A L T E RN<br />
15.Jahrgang, <strong>2015</strong><br />
# NO.24
INHALT<br />
[ <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2015</strong>, no.2 2<br />
FESTLEGUNG Rote Tradition p.10<br />
GRUNDLAGE Kaltern2014 p.16<br />
STAND DER DINGE <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> –15JahreQualität und Weinkultur in Kaltern p.18<br />
GRUNDLAGE Kalterer Weinkeller im Umbruch p.22<br />
GRABUNGEN Der Weg des Weines über die Alpen p.28<br />
GRABUNGEN Der »Wein-Toni« p.32<br />
BLICKRICHTUNG Anbauflächen in Kaltern p.34<br />
GENUSS&KULINARIK Kalterer Weine als Aperitif p.36<br />
KÜCHE &REZEPTE HirschkarreeinCabernetsauce p.38<br />
KURZPORTRÄT »Inmeinem Weingut warich zu Hause« p.40<br />
WEINLESUNG in vino veritas p.42<br />
EINBLICKE VonSiegeln, Sitten und Stilblüten p.44<br />
WEINKULT UR Solti und der Kellergeist p.46<br />
KALENDARIUM <strong>2015</strong> Termine rund um den Wein p.50<br />
IMPRESSUM [<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> m a g a z i n . Zeitschriftder Initiativefür Qualität und Weinkultur<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> • EintragungbeimLandesgericht Bozen, Nr.9/<br />
01 vom04.05.2001 • Herausgeber: <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> Gen.mbH, Marktplatz 8,I39052 Kaltern amSee an der Südtiroler Weinstraße • Verantwortlicher Direktor<br />
und redaktionelle Leitung: Herbert Taschler • Redaktionsbeirat: Roman Drescher, Sarah Filippi, Peter Thalmann, Veronika Santa • Fotografen: Bildarchiv<br />
Tourismusverein Kaltern, HelmuthRier, Dietmar Meraner,Klaus Peterlin, Tschager Foto,Armin Huber,CastelSallegg, St.Quirinus –Barbara Obkircher, Richard<br />
Krill, Südtirol<strong>wein</strong>, EOS, Weingut Niklas, Weingut Unterhofer,Weingut Klosterhof, Weingut T. Pichler,allesfoto.com, Tiberio Sorvillo • Grafische Gestaltung:<br />
hœretzeder grafische gestaltung, Scheffau/Tirol • Druck: Athesia DruckGmbH, Bozen. • Änderungen und Irrtümer vorbehalten •©02.<strong>2015</strong>
KOPFNOTE<br />
[ MAGAZIN<strong>2015</strong><br />
Aufschwung<br />
fürden Kalterersee<br />
„Von wo,wenn nicht von Kaltern, sollteder Impuls füreinen Aufschwung<br />
des Südtiroler Vernatschausgehen?“ –fragt die „Extrawurst“ der<br />
Südtiroler Wochenzeitschrift„FF“ in einem Kommentarüber Südtirols<br />
Weinwelt. Undfügt hinzu: „Hier istVernatsch, pardon: Kalterersee, noch<br />
ein Hauptwort.“<br />
„Der Kalterersee istkein Wein, über den man philosophieren muss,<br />
aber ein Wein, bei dem man philosophieren kann. Unkompliziert, zugänglich,<br />
ehrlich, wie der Menschenschlag in Kaltern. Aber eben auch ein<br />
bisschen eigen. Die Nuancen von Bittermandeln mögen manchem, der<br />
ihn noch nicht kennt, ungewohnt vorkommen. Aber sie gehörengenauso<br />
zum Kalterersee wie die Himbeerund Kirscharomen in der Nase und<br />
machen ihn so interessant.“, schwärmt das Reisemagazin „Lust auf<br />
Italien“ in hohen Tönen.<br />
Die Saat, die <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>vor über einem Jahrzehnt gesät hat,<br />
geht auf. Das freut uns ganz besonders. Undist füruns Verpflichtung,<br />
den eingeschlagenen Qualitätsweg mit Kraft, Begeisterung und aller<br />
Konsequenz weiterzugehen.<br />
Im neuen <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong><strong>Magazin</strong> <strong>2015</strong>, der „Zeitschriftfür Qualität<br />
und Weinkultur“, stehen Kalterns Rot<strong>wein</strong>e, Kalterns Weinkeller sowie<br />
der Kalterer Jahrgang 2014 im Mittelpunkt. Hinzu kommen spannende<br />
Einblicke in die Vergangenheit und Gegenwartdes Weintransportes<br />
über die Alpen, nützliche Informationen zum Einsatz der Kalterer Weine<br />
zum Aperitif, ein einladendes Rezeptfür HirschkarreeinCabernetsauce<br />
sowie unterhaltsame und anregende literarische und kulturelle Beiträge.<br />
Sighard Rainer<br />
Viel Freude und Genuss mit dem neuen<br />
<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong><strong>Magazin</strong> <strong>2015</strong> wünschen<br />
SighardRainer<br />
Präsident <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong><br />
HerbertTaschler<br />
Chefredakteur <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong><strong>Magazin</strong><br />
HerbertTaschler<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2015</strong> — p.3
VORSPANN<br />
Urige Keller,alte Gemäuer.<br />
Wein ist in Kalternkein schmückendes Zubehör,sondernder Hauptakteur.<br />
Historischgesehen gehörtSüdtirol zu den ältesten Weinbaugebieten der Welt.<br />
DochauchwoTradition lebt, bleibt die Uhr nicht stehen.<br />
Kalternentwirft sichneu. Umbruchstimmung im Weindorf.<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2015</strong> — p.4
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2015</strong> — p.5
EINSTIEG<br />
Sonntag, 26. April <strong>2015</strong>,10–18Uhr<br />
Kalterer Weinwandertag<br />
Wärmende Sonnenstrahlen und die<br />
ersten grünen Frühlingsboten. Und<br />
mittendrin der Kalterer Weinwandertag.<br />
Die Veranstaltung mit dem roten<br />
Punkt öffnetKellertüren und gibt<br />
Einblicke in die Kalterer Weinwelt.<br />
Uriges trifft auf Modernes, historische<br />
Kellergewölbe auf zeitgenössische<br />
Architektur.Inden Partnerbetrieben<br />
gibt es Weinverkostungen, Kellerbesichtigungen<br />
und feine Kulinarik.<br />
Einen ganzen Taglang bietetsich<br />
Kalternzum Entdeckenan. Wandern<br />
Sie vonPartnerbetrieb zu Partnerbetrieb<br />
und lassen Sie sichvon der<br />
Vielfältigkeit Kalterns überraschen.<br />
Samstag, 2. Mai<strong>2015</strong>, ab 19.30 Uhr<br />
Kalterer Wineparty<br />
Aus der nationalen und<br />
internationalen Presse<br />
Kaltern:<br />
DerAufbruch.<br />
Vonwo, wenn nicht von Kaltern, sollte<br />
denn der Impuls für einen Aufschwung<br />
des Vernatsch ausgehen? Hier ist<br />
Vernatsch, pardon: Kalterersee, noch<br />
ein Hauptwort. […] Im Moment sind<br />
etwasüber 30 Prozent der Kalterer<br />
Rebfläche mit Vernatsch bepflanzt.<br />
Unterdiesen Anteil möchten die<br />
Kalterer Kellereien nicht mehr hinunterrutschen.[…]<br />
Zwei exzellente<br />
Kalterer VBotschafter, der „Leuchtenburg“<br />
der Erste+Neuesowie der<br />
„Pfarrhof“ der Kellerei Kalternwurden<br />
vom Renommiertenitalienischen<br />
Weinführer „GamberoRosso“mit den<br />
begehrten„Drei Gläser“ prämiert–ein<br />
wichtiges Signal für nervöse Bauern,<br />
die vom Glauben abgefallen sind …<br />
„FF“-Extrawurst,<br />
April 2014<br />
Wein,wandern<br />
undKultur.<br />
Die Saison in Kalternbeginnt mit einer rauschenden Feier in elegantem<br />
Ambiente. Bevordas Weindorfund der Kalterer See erneut zum<br />
Magneten für unzählige Gäste werden, lädt <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>zur Wineparty.<br />
Ab 19.30 Uhr wirdgemeinsam gefeiert. TreffenSie auf die Kalterer<br />
Weinproduzenten und erleben deren beste Rot- und Weiß<strong>wein</strong>e.<br />
Kulinarische Köstlichkeiten veredeln den Weingenuss. Vonder Weinverkostung<br />
geht es zu späterer Stunde zur Partymit beschwingter<br />
Musik über.<br />
Kalternist bekannt für seine Weinkultur.Wandernd<br />
lässtsich im Weindorfvieles<br />
entdecken: Kellereien,<br />
Vinotheken und Buschenschänken<br />
zum Beispiel. Auf einer Weinwanderung<br />
wirdder Gastindie regionaltypische<br />
Kellereiarchitektur eingeführt.<br />
Weine werden verkostetund kulinarische<br />
Highlights erwarten den<br />
Besucher. […]<br />
La Cucina Italiana,<br />
Februar 2014<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2015</strong> — p.6
»Kalternist bekanntfür seineWeinkultur.<br />
WanderndlässtsichimWeindorfvieles entdecken:Kellereien,<br />
Vinotheken undBuschenschänkenzum Beispiel.«<br />
La Cucina Italiana, Februar 2014<br />
Dielebenswertesten<br />
Gemeinden<br />
Italiens<br />
Kalternbefindetsich unter den Top10<br />
der lebenswertesten Gemeinden Italiens:<br />
auf Platz sieben der Rangliste,<br />
um genau zu sein. Die Wirtschaftszeitung<br />
„Il sole 24 ore“ hat aus 8.100<br />
Gemeinden mit über 5.000 Einwohnernanhand<br />
von 48 Kriterien Italiens<br />
Gemeinden mit dem höchstenLebensniveau<br />
ausgewählt. Die Gemeinden<br />
wurden in Bezug auf Lebensqualität,<br />
Bildung, Kultur,Umwelt, Wirtschaft,<br />
Sicherheit, Gesundheit, Freizeit,<br />
Politik und Soziales auf Herzund<br />
Nieren geprüft. Ein tolles Ergebnis für<br />
die Marktgemeinde.<br />
Dolomiten,<br />
19.August 2014<br />
Symbiose Wein<br />
undArchitektur<br />
Dienstag, 19.Mai <strong>2015</strong>,19–23 Uhr<br />
DasBeste ausKaltern – die<br />
KaltererseeCharta Weine 2014<br />
Gleichwie sein Namensgeber, der<br />
Kalterer See, hat ein Wein die Landschaft<br />
und dieMenscheninKaltern<br />
nachhaltiggeprägt. Am Dienstag,<br />
19.Mai <strong>2015</strong> präsentiert<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong><br />
unter dem Motto Das Besteaus Kaltern<br />
die gelungenstenVertreter dieses Lokalmatadors.<br />
Ausgezeichnet mitder<br />
Kalterersee-Charta,dem Siegel für<br />
Qualität, entfalten die Kalterersee-<br />
Charta-Weine Jahrgang 2014 ihreFülle<br />
an fruchtigen Noten.BeimGenießen<br />
der Weinebietetsichein persönliches<br />
Gespräch mitden anwesenden Produzenten<br />
an. Musik und Kulinarik<br />
rundendie niveauvolle Veranstaltung<br />
am Marktplatz ab.<br />
Dienstag, 23. Juni<strong>2015</strong>, 18–23Uhr<br />
Kaltern Ganz in Weiß<br />
Wein und Architektur bilden an der<br />
gesamten Südtiroler Weinstraße seit<br />
Jahren eine vielfältigeund erfolgreiche<br />
Symbiose. […] Namhafte Vertreter<br />
aus Architektur,Weinwirtschaftund<br />
Tourismus diskutiertenbei den Impulsgesprächen<br />
„<strong>wein</strong>bauen“ in Kaltern<br />
die Herausforderungen und Chancen<br />
dieser Symbiose. […]<br />
Dolomiten,<br />
30. September 2014<br />
Weiß<strong>wein</strong>e gelten als besondersfrischund geschmacksintensiv. Kaltern<br />
ganz in Weiß widmet dem edlen Getränkeinen ganzen Abendund lädt<br />
in die einzigartige Welt der Weiß<strong>wein</strong>e ein. Eine Welt voller intensiver<br />
Geschmackserlebnisse –dennkein Weiß<strong>wein</strong> schmecktwie der andere.<br />
Der Marktplatz schmückt sich ganz in weiß und auchdie Gäste werden<br />
eingeladen, ihreKleidungganz auf das Thema des Abends abzustimmen.<br />
Genießen Sie den KultabendinKaltern.<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2015</strong> — p.7
EINSTIEG<br />
Donnerstag, 3. undFreitag, 4. September<strong>2015</strong><br />
Kalterer Weintage–<br />
das 30-jährigeJubiläum<br />
Kino im<br />
Bahnhof<br />
30 Jahre Kalterer Weintage.Die Kalterer<br />
Weintage stehen für Tradition und Weinvielfalt.Unter<br />
demMotto „Einganzes<br />
Dorfwirdverkostet“ bietetdas Weindorf<br />
Einsicht in den lokalen Sortenreichtum.<br />
Bei über 150Rot-und Weiß<strong>wein</strong>eneine<br />
einmalige Gelegenheit, diesegesammelt<br />
an einem Ortanzutreffen.Zusätzlichzuden<br />
angebotenen Weinen überrascht<br />
das Komitee der Kalterer Weintage<br />
jedesJahrmit einer besonderen<br />
(Wein)Überraschung. Um die Weintage<br />
nicht nurinkulinarischer Hinsicht in<br />
Erinnerung zu behalten, bietet ein abwechslungsreiches<br />
Wochenprogramm<br />
viel Informatives und Aufschlussreiches<br />
über die reiche Weinkultur in Kaltern.<br />
Samstag, 3. Oktober <strong>2015</strong>,10–18 Uhr<br />
4. KaltererWeinkulinarium<br />
WieesderbesondereName bereits verrät,<br />
befindetsichdas Kino in Kaltern<br />
im ehemaligen Bahnhofsgelände.<br />
Schonend saniert, hat das historische<br />
Gebäude nichts vonseiner einmaligen<br />
Struktur verloren. Mit einem ausgewählten<br />
Programm an nationalen und<br />
internationalen Filmen lädt das Kino<br />
zu unterhaltsamen Stunden. Das vollständige<br />
Kinoprogramm finden Sie<br />
unter www.filmtreff-<strong>kaltern</strong>.it<br />
ForumMusik<br />
WarmeHerbstsonne und buntes Laub. Der Herbstzeigt sichinKaltern<br />
mitunter vonseiner glanzvollsten Seite. Während in den Weinbergen<br />
die letzten Trauben eingeholt werden, wirdder neue Jahrgang am<br />
Marktplatz bereits gefeiert. Kalterns beste Weiß- und Rot<strong>wein</strong>e, vonden<br />
Weinproduzenten persönlichpräsentiert, dürfeneinen ganzen schönen<br />
Herbsttag lang gekostet werden. Zusätzlichbieten die gastronomischen<br />
Partnerbetriebe der Initiative<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>allerhand herbstliche Leckereien<br />
an, während Musikgruppen für heitereStunden sorgen. Genießen<br />
Sie beim Dorfspaziergang der besonderen Artden Herbst in Kaltern.<br />
In einemWeindorfwie Kalternspielt<br />
Kultur eine große Rolle. Ein Verein,<br />
der diese Entwicklung seit 20 Jahren<br />
fördert, ist ForumMusik. ForumMusik<br />
organisiertnicht nur anregende Konzerte<br />
örtlicher Musikschaffender,<br />
sondernauchDarbietungen vonhohem,<br />
internationalem Niveau.Der Verein<br />
ist einwichtiger Bestandteil des kulturellen<br />
Lebens in Kalternund lebt an<br />
erster Stelle die Liebe zurMusik.Das<br />
Konzertprogramm finden Sie unter<br />
www.forum-musik.it<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2015</strong> — p.8
DieMitgliedsbetriebe <strong>2015</strong><br />
Weinproduzenten<br />
und Vinotheken<br />
<strong>wein</strong>haus PUNKT<br />
www.<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>.com<br />
Baron Di Pauli<br />
www.barondipauli.com<br />
Castel Sallegg<br />
www.castelsallegg.it<br />
Erste +Neue<br />
www.erste-neue.it<br />
Josef Brigl<br />
www.brigl.com<br />
Kellerei Kaltern–winecenter<br />
www.kellerei<strong>kaltern</strong>.com<br />
www.winecenter.it<br />
Kettmeir<br />
www.kettmeir.com<br />
Weingut Klosterhof<br />
www.<strong>wein</strong>gut-klosterhof.it<br />
Luggin –Steffelehof<br />
www.luggin-steffelehof.com<br />
Manincor<br />
www.manincor.com<br />
Weingut Dominikus<br />
www.dominikus.it<br />
Weingut Niklas<br />
www.niklaserhof.it<br />
Oberpreyhof<br />
www.oberpreyhof.it<br />
Walter Schullian<br />
wwww.lacus-wine.com<br />
Andi Sölva<br />
www.andisoelva.com<br />
Weingut Peter Sölva<br />
www.soelva.com<br />
Ritterhof<br />
www.ritterhof.it<br />
Landgasthof und Weingut Seeperle<br />
www.seeperle.com<br />
Bio-Bauernhof St. Quirinus<br />
www.st-quirinus.it<br />
Weingut Steflhof<br />
www.steflhof.it<br />
Weingut Prälatenhof<br />
www.praelatenhof.it<br />
Tröpfltalhof<br />
www.bio<strong>wein</strong>hof.it<br />
Weingut T. Pichler<br />
www.thomas-pichler.it<br />
Weingut Unterhofer<br />
www.<strong>wein</strong>gut-unterhofer.com<br />
Weingut Lieselehof<br />
www.lieselehof.com<br />
Vinothek Battisti<br />
Tel. +39 0471 963 299<br />
Beherbergungsbetriebe<br />
Hotel Das Badl <br />
Genuss&Romantikhotel<br />
www.hotelbadl.com<br />
Dissertorihof ÃÃÃÃ<br />
www.dissertorihof.com<br />
Boutiquehotel Feldererhof <br />
www.feldererhof.com<br />
Lifestyle- &Designhotel<br />
Gius la Residenza <br />
www.designhotel-<strong>kaltern</strong>.com<br />
Hotel Weinbar<br />
Goldener Stern <br />
www.goldener-stern.it<br />
Haus am Hang <br />
www.hausamhang.it<br />
Hotel Hasslhof <br />
Wohnen im Weinberg<br />
www.hasslhof.com<br />
Jagdhof–Torgglkeller <br />
www.torgglkeller.com<br />
Kalterer See Hof <br />
www.kaltereseehof.com<br />
Kreithof <br />
www.kreithof.it<br />
Lärchenhof ÃÃÃ<br />
www.kalterersee.com/laerchenhof<br />
Leuchtenburg <br />
www.leuchtenburg.it<br />
Hotel Masatsch <br />
www.masatsch.it<br />
Panorama Hotel <br />
www.designhotel-panorama.com<br />
Parc Hotel am See S<br />
www.parchotel.cc<br />
Garni-Hotel Peterlinhof <br />
www.peterlinhof.it<br />
Premstalerhof ÃÃÃÃ<br />
www.premstalerhof.com<br />
Remichhof <br />
www.remichhof.it<br />
Schlosshotel Aehrental <br />
www.schlosshotel.it<br />
Seehotel Ambach <br />
www.seehotel-ambach.com<br />
Seeleiten <br />
www.seeleiten.it<br />
Siganatenhof ÃÃÃÃ<br />
www.siganatenhof.it<br />
Sonnleitenhof <br />
www.sonnleitenhof.it<br />
Hotel Thalhof <br />
www.thalhof.it<br />
Torgglhof <br />
www.torgglhof.it<br />
Traubenhof ÃÃÃÃ<br />
www.traubenhof.it<br />
Wastlhof ÃÃ<br />
www.wastlhof-<strong>kaltern</strong>.com<br />
Gasthof Weißes Rössl <br />
www.weisses-roessl-<strong>kaltern</strong>.com<br />
Gastronomie<br />
Seegarten<br />
www.seegarten.it<br />
Christl im Loch<br />
Tel. +39 0471 963 294<br />
Goldener Stern<br />
www.goldener-stern.org<br />
GretlamSee<br />
www.gretlamsee.com<br />
Seehofkeller<br />
www.seehofkeller.com<br />
Siegi’sEssen &Trinken<br />
www.siegis.it<br />
Konditorei Alex<br />
www.konditorei-alex.com<br />
Bauernmarkt<br />
www.<strong>kaltern</strong>.com<br />
Zum lustigen Krokodil<br />
stefanflorian1@gmail.com<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2015</strong> — p.9
FESTLEGUNG<br />
Arzenhof<br />
Ansitz Castel Sallegg<br />
Weingut PeterSölva<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2015</strong> — p.10
Kalternist natürlichinerster Liniedie Heimat<br />
des Kalterersee.Dochwer das Weindorfnur auf den<br />
fruchtig-frischen,rubinroten Vernatschreduziert,<br />
der riskiert,einiges zu verpassen.<br />
[Rote Tradition<br />
VomhellenRubinrot<br />
zumdunklen Granatrot…<br />
TEXT<br />
PeterThalmann<br />
HistorischgehörtSüdtirol zu den ältesten Weinbaugebieten der Welt.<br />
Archäologische Funde vonRebsamen reichen bis ins 5. Jahrhundertvor<br />
Christus zurück. Sogar der römische Historiker Plinius wies darauf hin,<br />
als er über die Räter,die Bewohner dieser Alpentäler,schrieb. Er stellte<br />
erstaunt fest, dass in dieser Gegend der Wein nicht wie üblichinTon-<br />
Amphoren aufbewahrtwird, sonderninhölzernen Fässern.<br />
Die 60er-und 70er-Jahredes 20. Jahrhunderts warenein dunkles<br />
Kapitel für den Weinbau in Südtirol. Die Zeiten, in denen um eine<br />
Deutsche Markpro Liter,Weine über den Brenner nachDeutschland<br />
gekarrt wurden, sind zum Glücknur nocheine verblassende Erinnerung.<br />
Heute bestimmen aufgeschlossene Winzer und moderne Kellereien das<br />
Bild des Südtiroler Weines. Auch in Kaltern.<br />
Historie1—Tiefgründiger Wein. Mit Historie kennt sichdie Familie<br />
Baron Di Pauli aus. Sie hat sichbereits vorüber 300 Jahren dem Weinbau<br />
verschrieben. Der Name Di Pauli ist eng mit der Geschichte Kalterns<br />
verknüpft. Am Ende des 18.Jahrhunderts gehörte zwei Jahrzehnte lang<br />
sogar der ganze Kalterer See der Familie Di Pauli. Besonders Anton<br />
Di Pauli machte sichumden Weinbau in Kalternverdient. Er warEnde<br />
des 19.Jahrhunderts österreichischer Handelsminister.Als solcher legte<br />
er den Grundstein für die guten Beziehungen zwischen dem Wiener<br />
Hof und der Familie Di Pauli, respektiveKaltern. Das Weingut Baron<br />
Di Pauli durftesich„K&K Hoflieferant“ –Königlich&Kaiserlich–<br />
nennen. Di Pauli Weine wurden laut alten Aufzeichnungen sogar am<br />
Zarenhof in St. Petersburggetrunken.<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2015</strong> — p.11
FESTLEGUNG<br />
[Rote Tradition<br />
Vomhellen Rubinrot<br />
zum dunklen Granatrot …<br />
Lagrein<br />
Er gehört, neben Blauburgunder<br />
und Vernatsch, zu Südtirols<br />
rotenLeitsorten. –Der rubinbis<br />
dunkelgranatroteLagrein<br />
beeindruckt mit Aromen von<br />
Waldbeeren, frischen Kirschen<br />
und Veilchen, im Gaumen zeigt<br />
er samtigeFülle und weiche<br />
Säure. Edle Würznotendurch<br />
den Ausbau in kleinen Eichenholzfässernverleihen<br />
den Topselektionen<br />
Charakter.<br />
Vernatsch<br />
Der Vernatschbringt leichte,<br />
gerbstoffarmeWeine vonhellrubin<br />
–bis rubinroter Farbe mit<br />
moderatem Alkoholgehalt und<br />
individuellem, gebietstypischem<br />
Charakter hervor. Er schmeckt<br />
mild und fruchtig, oftleicht<br />
nachBittermandel. –Die Weinbauerninder<br />
Region bauen verschiedene<br />
Spielartender Sorte an,<br />
etwa den Grau, Groß, Mitteroder<br />
Tschaggelevernatsch.<br />
Besonders beliebt warenschon damals die schweren Rot<strong>wein</strong>e aus<br />
Kaltern. Daran hat sichbis heute nichts geändert. 1999, nacheinigen<br />
Jahren Pause, beschloss die Familie Di Pauli, sichwieder mehr dem<br />
Weinbau zu widmen und einigte sichauf eine Zusammenarbeit mit der<br />
Kellerei Kaltern. „Die Zusammenarbeit umfasst zwei Weingüter“, erklärtTobias<br />
Zingerle, der Verkaufsleiter der Kellerei Kaltern: „Den über<br />
zehn Hektar großen ‚Arzenhof‘ am Kalterer See und das ‚Höfl am Stein‘<br />
in Söll bei Tramin“. Aufden Weingüterndes Arzenhofes wirdCabernet,<br />
Lagrein und natürlichVernatschangebaut. In Söll dominieren die Weiß<strong>wein</strong>e,<br />
allen vorander Gewürztraminer,aber auchRiesling, Sauvignon<br />
und Weißburgunder wächst dort. „Diese Sortenvielfalt isttypischfür<br />
Südtirol“, ist Andrea Moser überzeugt. Er zeichnetsichseit August 2014<br />
als Kellermeister für die Weine der Kellerei Di Pauli verantwortlich.<br />
Die Zukunftdes Weinbaus in Südtirol liegt in der Konzentration auf<br />
höchste Qualität. Ausdruckdieses Versuches, höchste Qualität zu produzieren,<br />
ist der Rot<strong>wein</strong> Arzio. „Arzio ist der Versuch,einen Bordeaux-<br />
Wein mitten in Südtirol herzustellen“, sagt Moser.„Arzioist eine Cuvée<br />
aus 50 Prozent Merlot, 25 Prozent CabernetFranc und 25 Prozent<br />
CabernetSauvignon“, erklärtder Kellermeister.„Drei Wochen lang<br />
Spontangärung im Holzgärbottich, dann kommt der Wein Anfang<br />
November in die Barrique-Fässer,woermindestens 16 Monate reift“,<br />
ergänzt Zingerle. Dunkles, intensives Bordeauxrot im Glas, im Geruch<br />
erinnerteranWaldbeeren und Schokolade. Im Geschmackist er konzentriertund<br />
geprägt vonknackigen Tanninen. „Mit jedem Jahrgang wird<br />
dieser Wein tiefgründiger“, freuen sichdie Verantwortlichen.<br />
CabernetSauvignon<br />
Durch konsequenteErtragsreduktion<br />
zeigt der Cabernet<br />
heuteAromen vonschwarzen<br />
Johannisbeeren, Brombeeren<br />
und Gewürz. Ein Anflug von<br />
Pfeffer trägt zur Komplexität bei.<br />
Dank seiner dichten Struktur<br />
gehörtder Cabernetzuden langlebigstenRot<strong>wein</strong>en<br />
Südtirols.<br />
Historie 2—Adeliger Trunk. Mit Geschichte kennt sichauchdas<br />
Weingut Castel Sallegg in KalternMitterdorfaus. Erzherzog Rainer von<br />
Österreich, Vizekönig der Lombardei und Venetiens, erwarb 1851 das<br />
Schloss und die umliegenden Obst- und Weingüter.Indirekter Erbfolge<br />
kamder Besitz über die Fürsten vonCampofranco an die Grafen von<br />
Kuenburg. Diese haben ihren Stammsitz in Kärnten. Aber Kalternwurde<br />
schon bald zur zweiten Heimat für GeorgGrafKuenburg. Zum Familienbesitz<br />
zählen drei imposante WeinhöfeinKaltern. Der „Preyhof“ liegt<br />
knapp oberhalb des Dorfzentrums. Hier werden vorallem Weiß<strong>wein</strong>e<br />
angebaut. Der „Leisenhof“ auf 500 MeternMeereshöhe ist die Heimat<br />
für den kellereieigenen Blauburgunder.Und schließlichder Seehof, der,<br />
nomen estomen, natürlichamUferdes Kalterer Sees liegt.<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2015</strong> — p.12
»Einprägsame klareNase,duftetnachLakritze,<br />
Tannennadelnund Brombeere,imHintergrund edle<br />
Schokolade, schlägt am Gaumen ein tolles Rad,<br />
viel reife, dunkle Beerenfrucht«<br />
„Seit den 90er-Jahren haben wir sehr viel in den Weinbau investiert“,<br />
erklärtVerkaufsleiter Karl Gumpold. „Die Anlagen wurden auf<br />
Guyot-Erziehung umgestellt und im Schloss selbst wurden die alten<br />
Wein-Keller ausgebaut.“ In den historischen Schlossmauernwurde ein<br />
hochmoderner Gärkeller eingerichtet. Ein Stockwerkdarunter befindet<br />
sichder Holzfasskeller.„Wirverwenden nur Holzfässer aus slawonischer<br />
Eiche. Die Fässer werden bei uns direkt im Keller angefertigt“, erklärt<br />
Gumpold. Noch tiefer im Herzen des alten Schlosses befindetsichder<br />
Barriquekeller.Der tiefste Punkt befindetsichelf Meter unter dem<br />
Schlosshof. „Dadurch können wir eine stets gleichbleibende Temperatur<br />
garantieren“, sagt Gumpold.<br />
Auch das Weingut Castel Sallegg setzt auf schwereRot<strong>wein</strong>e. „Natürlichsind<br />
wir die Heimat des Kalterersee, das heißt aber nicht, dass hier<br />
auchnicht nochanderesehr gute Weine gedeihen können“, erklärtder<br />
verantwortliche Kellermeister Mathias Hauser.„Böden und Klima in<br />
Kalterneignen sichauchfür schwereRot<strong>wein</strong>e.“ Bestes Beispiel: Castel<br />
Sallegg’sMerlot. Er wächst ausschließlichrundumden Kalterer See. Die<br />
erlesensten Trauben schaffenesindie Abfüllung „MerlotNussleiten“.<br />
Jährlichwerden gerade mal 2.500 Flaschen davonabgefüllt, in manchen<br />
Jahren auchweniger.Matthias Hauser und GeorgGrafKuenburgachten<br />
auf höchste Qualität in den Weinbergen. Dass sichein solcheisernes<br />
Qualitätsbekenntnis trotzdem bezahlt macht, stellt Jahr für Jahr besagter<br />
„MerlotNussleiten“ unter Beweis. Das österreichische Weinmagazin<br />
Fallstaffverfälltins Schwärmen: „Einprägsame klar Nase, duftetnach<br />
Lakritze, Tannennadeln und Brombeere, im Hintergrund edle Schokolade,<br />
schlägt am Gaumen ein tolles Rad, viel reife, dunkle Beerenfrucht.“<br />
Blauburgunder<br />
Angebaut wirddiese Rebein<br />
mittelhohen, nicht zu trockenen<br />
Lagen; sie ergibt gut strukturierte<br />
Weine mit einem intensiven<br />
Duftnachroten Beeren und Veilchen.<br />
Die Hauptcharakteristika<br />
sind die rubin bis granatrote<br />
Farbe mit hohem Gerbstoffanteil,<br />
der Geruchnach Waldbeeren<br />
und der anhaltende,<br />
volle Geschmack.<br />
Merlot<br />
Der Merlotwurde, gemeinsam<br />
mit anderen Bordeaux<br />
Varietäten, vorrund 120Jahren<br />
erstmals in Südtirol angepflanzt.<br />
Diese frühreifende Sorte gedeiht<br />
vorallem in warmen Lagen auf<br />
tiefgründigen, lehmhaltigen<br />
Böden und ergibt fruchtige,<br />
körperreiche und vollmundige<br />
Weine mit südlichem Charme<br />
und weichem, reifem Tannin.<br />
Historie3—Tradition im Blut. Zwar nicht adelig, aber ebenso ein<br />
Traditions<strong>wein</strong>gut in Kalternist die Kellerei Peter Sölva im Zentrum<br />
des Weindorfes. Der Familienbetrieb wirdseit Jahrhunderten vomVater<br />
an den Sohn weitergegeben. Seit über zehn Generationen keltertund<br />
verkauftdie Familie Sölva schon Weine in Kaltern. Die Sölvashaben sich<br />
schon früh der Qualität verschrieben. Davonzeugt der Preis des Verbandes<br />
der landwirtschaftlichen Betriebe, den die Kellerei im Jahre1908<br />
beim 12.Deutsch-Tiroler Weinmarkt in Bozen verliehen bekommen hat.<br />
Die Kellerei Sölva setzt auchauf Tradition. Das ist an den Etiketten<br />
der Weinflaschen ablesbar:DeSilva und Amistar heißen die beiden Qualitätslinien<br />
der Kellerei.<br />
Rosenmuskateller<br />
Die unterschiedlich großen<br />
Beeren haben einen leichten<br />
RosaTonund einen feinen,<br />
aromatischen Duftund Geschmack.<br />
Heuteist der vollmundige,<br />
aromatische und komplexe<br />
Süß<strong>wein</strong> mit intensivem Rosenduft<br />
eine gefragteSpezialität.<br />
Der Rosenmuskateller ist<br />
anspruchsvoll und ergibt nur<br />
minimale Erträgevon natursüßen<br />
Trauben, die wie ein Rot<strong>wein</strong><br />
vergoren werden.<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2015</strong> — p.13
FESTLEGUNG<br />
[Rote Tradition<br />
Vomhellen Rubinrot<br />
zum dunklen Granatrot …<br />
Unikate<br />
mitFrucht<br />
undBiss.<br />
Wenn man das Terroir um<br />
den Kalterer See betrachtet,<br />
ist es nicht verwunderlich,<br />
wenn in diesen Lagen einige<br />
der Spitzenrot<strong>wein</strong>e Südtirols<br />
heranwachsen. Bedingt<br />
durch die Entstehungsartvor<br />
vielen tausend Jahren, dem<br />
Kleinklima rund um den<br />
Kalterer See und die nach<br />
Süden ausgerichteten<br />
Hanglagen, haben wir hier<br />
im Süden Südtirols beste<br />
Voraussetzungen für fruchtbetonte,<br />
feinwürzige und<br />
elegante Rot<strong>wein</strong>e. Kalterer<br />
Rot<strong>wein</strong>e sind Unikate mit<br />
Frucht und Biss.<br />
GerhardSanin<br />
Kellermeister, Erste+Neue<br />
„DeSilva warder Name unseres Vorfahren Andreas, der sichum<br />
1200 als Winzer in Südtirol angesiedelt hatte“, erklärtStephan<br />
Sölva,seit 22 Jahren für die Kellerei verantwortlich. „Amistar<br />
ist ebenfalls ein Familienname. Susanna Amistar hat 1678<br />
Kaspar Anton DeSilva geheiratet. Dadurch führen wirauchihre<br />
Geschichte weiter.“ Tradition und Geschichte können natürlichauchlähmen.<br />
Stephan Sölva sorgt aber immer wieder dafür,<br />
dass frischer Wind durch die alten Gemäuer weht.<br />
„UnsereWurzeln sind natürlichder Vernatsch. Aber deshalb<br />
brauchen wir uns nicht nur auf diesen zu reduzieren“, sagt<br />
Sölva.„In Kalterngibt es auchsehr schöne Lagen für andere<br />
Rot<strong>wein</strong>e.“ Seit Jahren zählt der Amistar Rotzuden besten Rot<strong>wein</strong>en<br />
Südtirols. Regelmäßig wirddiese Rot<strong>wein</strong>-Cuvée in den<br />
verschiedenen Weinführernmit Lob überschüttet. Im Amistar<br />
steckt das Herzblut des jungen Winzers. „Hier verarbeiten<br />
wir nur unserebesten Trauben“, sagt Sölva.Essind Merlot,<br />
CabernetSauvignon und Lagrein. „Die Assemblage, also die<br />
Zusammensetzung, wechselt jedes Jahr.Jedes Jahr macht die<br />
reifste Sorte den Löwenanteil der Cuvée aus“, erklärtSölva.<br />
Ein kleiner Teil CabernetFranc und die für Südtirol eher<br />
seltene Traubensorte Petit Verdot runden den Rot<strong>wein</strong> ab.<br />
„Petit Verdot ist das Skelett des Weines. Es ist eine sehr spätreifende<br />
Rot<strong>wein</strong>sorte, die aber sehr tanninreichist und dem<br />
Wein Körper gibt“, erklärtder Winzer.Eine weitereBesonderheit<br />
sind die Trockenbeeren. „Wenn es der Jahrgang erlaubt,<br />
dann verarbeiten wir auchamStockgereifte Trockenbeeren<br />
im Rot<strong>wein</strong>. Dadurch wirdDuftund Geschmackdes Weines<br />
nochviel intensiver.“ Die Trauben stammen aus mehreren<br />
Lagen in Kalternund den umliegenden Dörfern.Bei den Böden<br />
dominieren Lehm und Porphyr.Das macht sichauchimWein<br />
bemerkbar.Der DufterinnertanWaldbeeren und Cassis. Im<br />
Gaumen kommt er sehr füllig, aber nicht aufdringlich, sondern<br />
elegant zur Geltung.<br />
Historie 4—Qualität auf ganzer Linie. Wenn GerhardSanin<br />
vomCabernetSauvignon Puntay spricht, strahlen die Augen<br />
des jungen Kellermeisters. Getragen vonder großen Beliebtheit,<br />
die dem CabernetSauvignon in den 80er-Jahren auchin<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2015</strong> — p.14
91112<br />
unserem Gebietentgegen schwappte,<br />
brachte die Erste+Neue 1987<br />
die erste Flasche ihres Cabernet<br />
Sauvignons auf den Markt. Einen<br />
der ersten Prämium-Cabernet’s<br />
überhauptinSüdtirol. „Die Puntay<br />
Linie wardie ersteQualitätslinie<br />
Südtirols“, erzählt Andrea Carpi,<br />
Geschäftsführer der Erste+Neue,<br />
bevorder Wegins Nebengebäude<br />
führt, wo der bekannte Puntay-<br />
Keller genau diesen Namen trägt.<br />
Zuerstwollte man die Qualitätslinie<br />
Rastenbachtaufen, doch<br />
schlussendlichentschied man sich<br />
für Puntay.„Ein Name, mit dem<br />
wir die steilen Hänge, die Spitze –<br />
einfachdas Beste bezeichnen<br />
5612119<br />
ha56119<br />
ha569<br />
43<br />
45<br />
wollten“, sagt GerhardSanin und lächelt. „Eine reduzierte Erntemenge<br />
garantiertdem Wein erstklassige Traubenaus ausgewählten Lagen“.<br />
„Natürlichist die Arbeit im Keller sehr wichtig“, erzählt der Kellermeister<br />
weiter,„aber grundlegende Voraussetzung für die Qualität des<br />
Weines, istdie mikroklimatische Besonderheit durch den Kalterer See.“<br />
Das bedeutetgleichmäßige Temperaturen, viele Sonnenstunden und<br />
windige Nachmittage.<br />
Die Traubenfür denCabernet Sauvignon derErste+Neue wachsen seit<br />
der ersten Flascheinzweiausgewählten Weingüternheran.1,2 Hektar<br />
sind die Grundlage diesesPrämium-Cabernets,das bedeutet ca.6.000<br />
Flaschen proJahr. Die Böden, aufdenen dieTrauben wachsen, sindsandig,<br />
mitfeinkörnigem Kies und mitKalkstein durchsetzt. DieWeingüter,<br />
wo der Cabernet Sauvignon gedeiht, gehörten zu denältesten Rebanlagen<br />
der Erste+Neue und zeichnen sichdurch eine besondereKulturführung<br />
aus. „Keine Herbizide, kurzer Anschnitt, keine oder nur erhaltende Bewässerung<br />
auf dem kargen, sandigen Boden“,zählt Sanin die Merkmale<br />
auf. Im Glasentsteht so ein intensiver Rot<strong>wein</strong>, samtig voll und rund,<br />
dabei gleichzeitig fein und charmant. „Die Puntay-Liniehat sich so einen<br />
Namen gemacht, der bis heutefür Top-Qualitätspricht“, schließt Andrea<br />
Carpi die gesellige Runde rund um den charmanten Roten.]<br />
Kaltern und seine Rot<strong>wein</strong>e<br />
Lagrein<br />
gesamte Weinanbaufläche in Kaltern<br />
Weiß<strong>wein</strong>e<br />
384 ha<br />
Merlot<br />
32 ha<br />
Cabernet Sauvignon<br />
37 ha<br />
Blauburgunder<br />
757ha<br />
Rot<strong>wein</strong>e<br />
362ha<br />
Kalterersee<br />
205ha<br />
Stand: November 2012<br />
Quelle: Handelskammer Bozen/ht<br />
PeterThalmann,<br />
Kaltern. Radio und<br />
TVRedakteur beim<br />
öffentlichrechtlichen<br />
Rundfunk RAI Südtirol.<br />
Beschäftigt sichberuflichund<br />
privat mit<br />
dem unerschöpflichen<br />
Thema Wein.<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2015</strong> — p.15
GRUNDLAGE<br />
[Kaltern 2014<br />
Als„arbeitsintensiv, aber gut“,sowirdder<br />
Jahrgang 2014 in Kalterns Geschichte eingehen.<br />
KalternsWeinbauernund Kellereien müssensich<br />
zwar miteiner geringeren Erntemenge abfinden,<br />
dafürversprichtder Jahrgang trotzmancher<br />
Schwierigkeitenspannende Weine–miteinigen<br />
tollen Spitzen.<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2015</strong> — p.16
»2014sindwir miteinemblauen Auge davon<br />
gekommen. Der Verdienstdafürgehtvor allem<br />
an unsereWeinbauern. Fürihren außerordentlichen<br />
Fleiß undden großen Aufwand<br />
in den Weinbergen seiihnen herzlich gedankt.«<br />
Andrea Moser, Kellermeister Kellerei Kaltern<br />
TEXT<br />
Andrea Moser<br />
Der verregnete Sommer,hohe Luftfeuchtigkeit<br />
und die fehlenden Sonnenstunden stellten dieses<br />
Jahr auchKalterns Weinbauernvor große<br />
Herausforderungen. Hohe Temperaturen im<br />
Frühjahr haben einen frühen Austrieb sowie<br />
eine frühe Blüte mit sichgebracht. Dann folgten<br />
andauernde Niederschläge und ein sehr starkes<br />
Wachstum. Es gabkaum eine längereTrockenperiode<br />
im diesjährigen Frühjahr und Sommer.<br />
Viel Wasser und in der Folge aufgeplatzte<br />
Trauben, das Risikovon Pilzkrankheiten und<br />
die Bedrohung durch die Kirschessigfliege –<br />
besonders bei Rot<strong>wein</strong>sorten wie Blauburgunder<br />
und Vernatsch–verlangten den Bauerngezielte<br />
Eingriffeinden Weinbergen sowie gareiniges an<br />
Einsatz und Mehrarbeit ab. Ein entsprechender<br />
Mehraufwand warauchbei den Erntearbeiten<br />
erforderlich. Traube für Traube musste kontrolliertund<br />
nur die gesunden durften in den Kellereien<br />
abgeliefertwerden. Mengenmäßig liegt<br />
die Traubenernte 2014 um etwa zehn Prozent<br />
unter jener des Vorjahres und pendelt sichauf<br />
langjährige Durchschnittswerte ein.<br />
Erntebeginn und<br />
Qualität 2014<br />
In den tieferen Lagen, wo die Ernte bereits<br />
Anfang September begann, haben vorallem die<br />
früh reifenden Sorten etwas gelitten. Die ersten<br />
Lieferungen der weißen Sorten erwiesen sich<br />
nachden anhaltenden Niederschlägen als eher<br />
problematisch, vorallem in Hinblickauf den<br />
Gesundheitszustand der Trauben, aber auch<br />
wegen des relativ hohen Säuregehaltes. Die mittleren<br />
und höheren Lagen konnten dann aber vom<br />
günstigeren Herbstwetter profitieren und bei<br />
den weißen Sorten konnten gute Qualitäten mit<br />
idealer physiologischer Reifegeerntetwerden.<br />
Die ersten Eindrücke über die Gesamtqualität<br />
des Jahrgangs 2014 sind allerdings ziemlichgut.<br />
Bei den Weiß<strong>wein</strong>en verlief der Gärungsprozess<br />
normal und sauber.Der hohe Säuregehalt erforderte<br />
bei den ersten Partien einen entsprechenden<br />
biologischen Säureabbau. Im Schnitt<br />
wiesen Trauben aus hohen Lagen eine wesentlich<br />
höhereQualität auf als jene aus tieferen Lagen.<br />
Die Rot<strong>wein</strong>-Sorten brachten größereProbleme<br />
mit sich, da es da und dortanphysiologischer<br />
Reifemangelte. Eine sorgfältige und aufmerksame<br />
Vinifizierung im Keller hat es uns aber<br />
ermöglicht, allgemein zufriedenstellende Qualitäten<br />
mit einigen sehr guten Spitzen zu erzielen.<br />
2014 sind wir mit einem blauen Auge davon<br />
gekommen. Der Verdienst dafür geht vorallem<br />
an unsereWeinbauern. Für ihren außerordentlichen<br />
Fleiß und den großenAufwand in den<br />
Weinbergen sei ihnen herzlichgedankt. Kalterns<br />
Weinbauern, Weinproduzenten und Kellermeister<br />
können sichauf einen spannenden und guten<br />
Jahrgang freuen. ]<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2015</strong> — p.17
STAND D ER DINGE<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong><br />
Seit mittlerweile 15 Jahren vermittelt die<br />
Initiative <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>Qualitätund Weinkultur.<br />
Durchein klares Konzeptund einschneidende<br />
Projekte istes<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>gelungen,<br />
dieQualitätsaufwertungder KaltererWeine<br />
voranzutreibenund gelebteWeinkultur<br />
zu vermitteln.<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2015</strong> — p.18
TEXT<br />
VeronikaSanta<br />
Kein schwieriger Wein ist er,der Kalterersee.<br />
Nicht einer dieser Rot<strong>wein</strong>e mit unaussprechlichem<br />
Namen, über die stundenlang diskutiert<br />
werden kann und deren Schwereeinen wohligen<br />
Dämmerzustand auslöst. Leicht ist er,der<br />
Kalterersee und zugänglich. Um ihn zu verstehen,<br />
bedarfeskeiner langatmigen Weinausbildung.<br />
In seiner Ehrlichkeit und Geradlinigkeit ähnelt<br />
er dem Menschenschlag in Kaltern. Unkompliziert<br />
und dochein wenig eigen. Dass der Kalterersee<br />
die Menschen in Kalterngeprägt hat, verwundert<br />
nicht. Seit dem 16.Jahrhundertspielt er eine zentrale<br />
Rolle im Südtiroler Weinbau und hat mit der<br />
traditionellen Anbauform, der „Pergl“,nicht nur<br />
die Kalterer Weinlandschaftgeprägt.<br />
Im WeindorfKaltern ist der Kalterersee nicht<br />
Alleinherrscher.Somanchmineralischer Weiß<strong>wein</strong><br />
ist gleicherfrischend, einige Rot<strong>wein</strong>e um<br />
einiges tiefgründiger.Und doch. Der Kalterersee<br />
bleibt in den Herzen und Köpfen der Menschen<br />
tief verankert. „Durch unsereAdernfließt der<br />
Kalterersee“,sagt so manchblaubeschürzter<br />
Geselle in Kaltern. Undmeint es auchso. Nicht<br />
immer hatte der Kalterersee einen leichten Stand.<br />
Die großenBeerengalten als besonders ertragreich,<br />
die Weinberge und Karren voller Trauben<br />
führten zu einer großen Menge an Wein. Abgefüllt<br />
in der Literflasche, hatte der Kalterersee bald<br />
einen zweifelhaften Ruf.Diesen wiederherzustellen,<br />
bedurfteesvieler Opfer.Die Reben wurden<br />
zurückgeschnitten, der Ertrag reguliert. Ein<br />
Schritt, der schmerzte, aber eine starke Qualitätsaufwertung<br />
mit sichzog.<br />
15 JahreQualität und<br />
WeinkulturinKaltern<br />
Eine Qualitätsaufwertung, die im Jahre2000<br />
einen Namen fand: <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>.Seit mittlerweile<br />
15 Jahren vermittelt die InitiativeWeinkultur<br />
zum Anfassen und verfolgt den Aufstieg<br />
der Kalterer Weine. Immer mit einem besonderen<br />
Blickauf den Kalterersee, Kalterns Liebkind. Dessen<br />
Wertschätzung wirdauchdurch die Kalterersee-Charta<br />
zum Ausdruckgebracht. Die Kalterersee-Charta<br />
ist Kalterns persönliches Gütesiegel,<br />
das an die besten Kalterersee-Weine eines jeden<br />
Jahrganges vergeben wirdund für Qualität bürgt.<br />
Kurz gesagt:eine Selbstverpflichtung der Kalterer<br />
Weinwirtschaft. 2010 von<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>ins Leben<br />
gerufen, steigernklar definierte Qualitätskriterien<br />
für den Kalterersee seine Qualität und<br />
sein Image. Die Charta berücksichtigt die Charakteristik<br />
des Kalterersee-Weines und richtet<br />
ihreAufmerksamkeit auf die Lagen, in denen der<br />
ortstypische Wein angebaut wird. Das festgelegte<br />
Mindestalter für die Reben und die damit reduzierten<br />
Ertragsmengen tragen wesentlichzur Qualitätssteigerung<br />
bei. Eine unabhängige Juryverkostetinmehreren<br />
Durchgängen im Rahmen einer<br />
Blindverkostung die Kalterersee-Weine eines<br />
Jahrganges. Bei positiver Bewertung erhalten die<br />
Weine die geschützte Kapsel mit dem Kalterersee-<br />
Charta-Selectionssiegel.<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2015</strong> — p.19
STAND D ER DINGE<br />
Die„Drei Gläser“ Weine <strong>2015</strong><br />
und ihreWeinproduzenten.<br />
(Nicht im Bild: der Terlaner Weissburgunder<br />
Eichhorn2013vom Weingut Manincor)<br />
Wirtschaft, Tourismus<br />
undGastronomie<br />
Neben der Kalterersee-Charta,bringt<br />
<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>durch verschiedene weitereProjekte,<br />
Veranstaltungen und Produkte, die in Kaltern<br />
einzigartige Weinqualität und Weinkultur Besucherinnen<br />
und Besuchernnäher.Basierend auf der<br />
Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Tourismus<br />
und Gastronomie, verbindet<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>gekonnt<br />
diese drei Zweige. Im Rahmen der verstärkten<br />
Kooperation zwischen <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>und dem<br />
Tourismusverein Kalternwurde 2014 dieerste<br />
Wineparty organisiert. Anfang Mai angesiedelt,<br />
diente sie als Einstieg und Auftakt in die Sommersaison.<br />
Auch zukünftig wird<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>die Zusammenarbeit<br />
mit dem Tourismusverein vertiefen.<br />
Schließlichist in kaum einem Weindorfder Wein<br />
so präsent wie in Kaltern. Unddas möchte man<br />
vermitteln. Nicht nur Gästen, sondernauchEinheimischen.<br />
Ein Weindorfzum Angreifen<br />
sozusagen.<br />
Weinmuseum,<br />
Weinakademie und Punkt<br />
Das Kalterer Zentrum ist geprägt vomSüdtiroler<br />
Weinmuseum, vonder Südtiroler Weinakademie<br />
und vomWeinhaus Punkt, einem kleinen, feinen<br />
Lokal am Marktplatz, in dem die Liebe zum<br />
Kalterer Wein spürbar ist. Außerdem verspricht<br />
die Weinkarte Weine von24Kalterer Weinproduzenten:<br />
eine Panoramatour durch die<br />
Kalterer Weinwirtschaftmit ihrem vielfältigen<br />
Gesicht.<br />
Auch dieArchitektur in Kalternspiegeltdie<br />
Wichtigkeit des edlen Getränkswider. Urige<br />
Keller mittraditionellen Holzfässerntauschen<br />
sichabmit hochmodernen Verkostungsräumen,<br />
deren Architekten ihr guter Rufvorauseilt. „Wie<br />
in kaum einer anderen Branche manifestiertsich<br />
die Qualität des Produktes in seiner räumlichen<br />
Übersetzung als hochwertigeArchitektur“, sagt der<br />
Wiener Architekt Volker Dienst. Undesist wahr.<br />
Kein anderes Getränk ist so edel wie der Wein –<br />
eine Anziehungskraft, die sichineiner schönen<br />
Umgebung nur widerzuspiegeln vermag.<br />
Ganz wie der Kalterersee<br />
Undschlussendlichsindesdie Weinproduzenten<br />
selbst, die Kalternals Weindorfzudem machen,<br />
wasesist. Einsatz und Hingabe zum Wein prägen<br />
die Arbeit im Weinbergund anschließend im<br />
Keller.Wenn man die Weinproduzenten zu ihrer<br />
Arbeit befragt, sprudeln die Antworten nur so<br />
hervorund eifrig werden auchLaien in alle<br />
Wein-Geheimnisse eingeweiht. Selbst ein wettertechnischschwieriges<br />
Jahr wie 2014 vermag den<br />
Kalterer Weinproduzenten nicht ihreFreude an<br />
der Arbeit zu nehmen. Sie nehmen es einfachhin,<br />
leicht und ungezwungen –und allenWiderständen<br />
trotzend. Ganz wie der Kalterersee. ]<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2015</strong> — p.20
Weinführer<br />
Kalterns Weinwelt auf knapp<br />
100Seiten<br />
Der Kalterer Weinführer bieteteine genaue<br />
Darstellung des Anbaugebietes Kalternund beleuchtetneben<br />
dem geologischen auchden kulturgeschichtlichen<br />
Hintergrund. Im Mittelpunkt<br />
stehen natürlichdie Weine aus Kaltern, in ihren<br />
verschiedenen Ausprägungen und Qualitäten.<br />
Verschiedene Faktoren wie Jahrgang, Terroir und<br />
Charakteristiken der einzelnen Winzer wirken<br />
zusammen und geben der einzigartigen Vielfalt<br />
der Kalterer Weine Gestalt. Abgerundetwirddie<br />
Darstellung durch dieBeschreibung der Partnerbetriebe<br />
von<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>. Erhältlichbei den<br />
Partnerbetrieben und im Tourismusverein<br />
Kaltern.<br />
4ׄ3 Gläser Weine“<br />
für Kaltern<br />
28 Südtiroler Weine haben es in die Auflage <strong>2015</strong><br />
des renommierten italienischen Weinführers<br />
„GamberoRosso“ geschafft und wurden mit den<br />
begehrten „Drei Gläsern“ ausgezeichnet. Kaltern<br />
nimmt dabei eine ausgezeichnete Position ein,<br />
mit gleichvier„3Gläser Weinen“ –eine Bestätigung<br />
für das Qualitätsstreben im Weindorf.<br />
„Drei Gläser <strong>2015</strong>“gibtesfür:<br />
• den Kalterersee Pfarrhof 2013<br />
der Kellerei Kaltern,<br />
•den Südtiroler Gewürztraminer Auratus<br />
Crescendo 2013 vomWeingut Ritterhof,<br />
•den Terlaner Weißburgunder Eichhorn 2013<br />
vomWeingut Manincor<br />
•und den Passito Anthos 2010<br />
der Erste+Neue.<br />
»<strong>wein</strong>bauen«inKaltern<br />
In Kalternwurden in den letzten Jahren einige<br />
Gebäude errichtet, die vonsichreden machen und<br />
die Verbindung Wein und Architektur erfolgreich<br />
umsetzen. Das Impulsgespräch»<strong>wein</strong>bauen« im<br />
Oktober 2014 ging dieser Entwicklung auf den<br />
Grund. Vertreteraus Architektur,Weinwirtschaft<br />
und Tourismus diskutierten die Herausforderungen<br />
und Chancen dieser ertragreichen Symbiose.<br />
Anschließend nahmen Vertreter aus den Bereichen<br />
Tourismus, Kunst, Weinwirtschaftund Architektur<br />
an einer breit angelegten Diskussion teil.<br />
Organisiertwurde das Impulsgesprächvon<br />
architektur in progress aus Wien gemeinsam<br />
mit der Initiative<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>und dem Tourismusverein<br />
Kaltern. Architektur in progress<br />
hat sichder Förderung junger und innovativer<br />
Architektur verschrieben und organisiertImpulsvorträge<br />
und Diskussionen –auchinSüdtirol.<br />
Im Vorfeld der Veranstaltung wurde die Ausstellung<br />
KALT undWARM über vorbildliche<br />
Tourismusbauten in Seen- und Thermengebieten<br />
vorgestellt. Die vorgestellten Objekte aus Kaltern<br />
wurden bei einer Exkursion besichtigt.<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2015</strong> — p.21
GRUNDLAGE<br />
[Kalterer<br />
Weinkeller<br />
im Umbruch<br />
Weingut Seeperle<br />
Weingut Niklas<br />
Eine Entdeckungsreise<br />
durchdie<br />
Keller desWeindorfes<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2015</strong> — p.22
KalternsWeinweltbefindet sich im Umbruch.<br />
Sieüberraschtdabei mitvielenkleinen undgroßen,<br />
traditionellen undzeitgenössischenKellerschätzen.<br />
Verena Andergassen hatsichfür das<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong><br />
<strong>Magazin</strong>auf eine ersteEntdeckungsreisedurch einige<br />
der neuenKaltererWeinkellergemacht.<br />
TEXT<br />
Verena Andergassen<br />
Neben den zwei großenKellereigenossenschaften<br />
Kellerei Kalternund Erste +Neue sowie<br />
traditionsreichen Weingüternwie Castel Sallegg<br />
oder Manincor,Josef Brigloder Kettmeir,warten<br />
immer mehr auchdie kleineren privaten Weingüter<br />
und Freien Weinbauernmit großartigen<br />
Weinen und neuer Kelleratmosphäreauf.<br />
Kalterns Weinwelt überrascht dabei mit vielen<br />
kleinen und großen, traditionellen und zeitgenössischen<br />
Kellerschätzen.<br />
WeinstraßeNummer1<br />
UnsereEntdeckungstour beginnt an der Weinstraße<br />
Nummer 1: beim Weingut Ritterhof. Seit<br />
die FamilieRoner im Jahr 2000 den Betrieb übernommen<br />
hat, stiegdie Produktion von10.000<br />
Flaschen im Jahr auf 300.000. „Die Betriebsidee<br />
fußt auf drei Säulen: Warenqualität, qualitätsgerechte<br />
Verarbeitung sowie Marketing“, erklärt<br />
Geschäftsführer Ludwig Kaneppele. DerRitterhof<br />
hat in den letzten Jahren viel in die zweite<br />
Säule investiert: in die Kellererweiterung und in<br />
die neue, einladende Vinothek.Die Planung lag<br />
in den Händen vonArchitekt Zeno Bampi: „Dem<br />
Erweiterungsbau liegen in erster Linie funktionale<br />
Kriterien der Qualitäts<strong>wein</strong>verarbeitung<br />
zugrunde. Optimal geplante Produktionswege<br />
gehören ebenso dazu wie eine Top-Technik.“<br />
Die Kellerbesichtigung beginnt bei der<br />
Traubenannahme, einem quaderförmigen Bau<br />
am südöstlichen Rand desParkplatzes. „Oben<br />
kommen die Traubenrein, fallen nachunten, wo<br />
sie entrapptwerden.“ Über den unterirdischen<br />
Weingut Ritterhof<br />
Lagerraum gelangen wir in den neuen Kellertrakt.<br />
Edelstahlfässer soweit das Auge reicht.<br />
Die Wände sind bis auf halber Höhe braun bemalt.<br />
Braun, Grün und Blau sind die Farben,die zukünftig<br />
auchdie Ritterhof-Weine kennzeichnen:<br />
Braun wie „Terra“, der Boden, Grün wie „Collis“,<br />
die Hügel und Weinberge, Blau wie „Rarus“, die<br />
besonderen Schätze.<br />
Der Übergang zum alten Keller verläuftnahtlos.<br />
Dorterinnerneinige alte Holzfässer von<br />
langer Weintradition. Eine Treppeführthinauf<br />
in den neuen Holzfasskeller.Ein Deckengemälde<br />
ist am Entstehen, die Farben Braun, Grün und<br />
Blau zieren wieder die Wände. Spielerische<br />
Lichteffekte geben dem Kellerraum einen stimmungsvollen<br />
Rahmen. Ein Verkostungsraum mit<br />
Panoramablickzum Kalterersee führtindie Vinothek.Die<br />
geraden Linien der Regale treffenauf<br />
gebogene Weinbergsäulen. Über der aus Quadern<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2015</strong> — p.23
GRUNDLAGE<br />
[Kalterer Weinkeller im Umbruch<br />
zusammengesetzten Thekehängen Holzstücke<br />
der alten Pergel-Anlagen. „Tradition muss immer<br />
beibehalten werden. In unserer Vinothek ist diese<br />
Mischung aus Tradition und Moderne sehr gut<br />
gelungen“, freut sichLudwig Kaneppele.<br />
begrenzt, eine zukünftige Erweiterung ist nicht<br />
ausgeschlossen. „Vielleichtwirdesdannaber<br />
nicht eine rein funktionelle Erweiterung sein“,<br />
verrät der Weinbauer.Erhat nochnicht ausgeträumt.<br />
Weingut Unterhofer<br />
EinWein-Traum wirdwahr<br />
Den Traumvom eigenen Weinkeller hegte<br />
Thomas Unterhofer schon lange. Im Jahre2006<br />
waresendlichsoweit:Die Traubendes Weingutes<br />
Unterhofer in Oberplanitzing wurden erstmals<br />
selber eingekellert. Mit der nötigen Portion<br />
Realitätssinn und Geduld hat sichdas Weingut<br />
Schritt für Schritt weiterentwickelt. Sohn<br />
Andreas teilt die Wein-Leidenschaftdes Vaters<br />
und arbeitetnachzahlreichen Praxisaufenthalten<br />
im In- und Ausland im Weingut mit. „Zwei Generationen,<br />
ein Ziel“, definiertder Vaterdas Duo.<br />
Die Kellerbesichtigung beginnt im Weingut<br />
Unterhofer im schlichten Verkaufsraum. Vondort<br />
geht es in den Stahlfasskeller –sauber,ordentlich,<br />
funktionell. Hinter einer robustenHolztür<br />
schlägt das Herzdes Kellers: der urige Holzfasskeller.Gepflasterter<br />
Boden, Kalksteinwände<br />
und traditionelles Kellergewölbe sorgen für Wein-<br />
Atmosphäre. Eine edle Verkostungsecke lädt zum<br />
Verweilen ein. Erstauf den zweiten Blickerkennt<br />
man die alten Weinfässer,die zu Tischund<br />
Stühlen umgezimmertwurden. „UnsereKunden<br />
sollen nicht nur den Wein, sondernauchden<br />
Keller in Erinnerung behalten“, erzählt Thomas<br />
Unterhofer.Wein erleben mit allen Sinnen sozusagen.<br />
Die derzeitigen Kellerkapazitäten sind<br />
VomGaragenwinzer<br />
zum Kellerwinzer<br />
Einen Traum verwirklicht habensichauchArthur<br />
undAntonRainer vom Landgasthof und<br />
Weingut Seeperle in St. JosefamSee.Fünfzehn<br />
Jahrelang probiertenund experimentierten sie<br />
in ihremKeller. In den letzten Jahrenwurde nach<br />
und nachder Maschinenparkeingerichtet. 2012<br />
folgte schließlichder letzte Schritt:der Kellerbau.<br />
„Damit warder Schritt vomGaragenwinzer zum<br />
Kellerwinzer vollzogen“, scherzt Arthur Rainer.<br />
Der Kellerbau erfolgterein nachzweckmäßigen<br />
Kriterien:Fliesen an Boden und Wänden, Edelstahltüren,Hochdruckleitungen,<br />
Kühlsystem –<br />
allesunter Einhaltung der hygienischen Vorgaben.<br />
So sehr der Keller rein nach zweckmäßigen<br />
Kriterien eingerichtetwurde, so durchdacht sind<br />
Namensgebung und grafisches Konzeptder Flaschenetiketten.<br />
„Die Namensfindung wareigentlichschwieriger<br />
als die Produktion selbst“, gibt<br />
der junge Weinbauer zu. Gewagt und provokant<br />
ist das Ergebnis. Ausdrücke wie „knackig“ und<br />
„scharf“, „echt geil“ und „waschecht“ zieren die<br />
Flaschen aus dem Hause Rainer am Kalterer See.<br />
Traditionund Moderne<br />
Etwas länger zurückliegt die Kellererweiterung<br />
bei Josef und Dieter Sölva im Weingut Niklas<br />
in St. Nikolaus. Das Herzstückihres Kellersaus<br />
dem Jahr 1994 ist der Holzfasskeller.Ein typisches<br />
Überetscher Gewölbe in Sichtbeton wacht<br />
über zwei Holzfass-Reihen. Kalkstein ziertdie<br />
Seitenwände sowie den Boden aus Kies. „Alle unsereWeiß<strong>wein</strong>e<br />
wachsen auf Kalkböden, deshalb<br />
kamnur dieser Stein in Frage“, begründetDieter<br />
Sölva die Wahl. Neudagegen ist der Verkostungsund<br />
Verkaufsraum, geplant vomArchitekten<br />
Johannes Niederstätter.Der moderne, aber doch<br />
zeitlose Bau –wie derWinzer betont –ist in einen<br />
Hügel direkt über dem Keller hinein gebaut.<br />
„Der Raum ist so konzipiert, dass das Produkt<br />
Wein voll und ganz zurGeltung kommt.“ Im<br />
Verkostungsbereichdominiert die FarbeWeiß.<br />
Erstbei genauem Hinsehen entdeckt man Türen<br />
und versteckte Regale in der weißen Wand. „Der<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2015</strong> — p.24
»Ein Wein bleibt besser in Erinnerung,wenn<br />
man einmalden Weinberg,den Kellerund den<br />
Verkostungsraum beifreundlichen Winzern<br />
besuchthat,die über die perfekte Vinifizierung<br />
hinaus einengutenArchitekten mitdem Bau<br />
ihresAnwesens betrauten.Dastimmt dann alles,<br />
vonder Ästhetik bis zurSensorik.«<br />
Andreas Gottlieb Hempel,<br />
Architekt und Sommelier<br />
Weingut Niklas<br />
Weingut Klosterhof<br />
Blickdes Verkosters soll durch nichts abgelenkt<br />
werden“, erklärtSölva.Dies gilt auchfür die Verkostungstafel.<br />
„Nur auf weißem Untergrund<br />
kann die Farbe des Weines voll zur Geltung<br />
kommen.“<br />
Kontraste prägen den Ausstellungsbereich:<br />
Weiße, ovale Nischen in schwarzer Gipswand<br />
beherbergen jeweils eine Weinflasche des<br />
Weingutes Niklas. Raffinierte Lichttechnik sorgt<br />
für einen Endlos-Effekt. Weder Flaschenhalter<br />
nochSchatten sind sichtbar; die Flasche scheint<br />
im weißen Lochzuschweben. Zeitgenössisch<br />
präsentiertsichder Verkostungsraum, traditionell<br />
der Keller.Würde Dieter Sölva den<br />
Keller heute anders bauen? „Nicht unbedingt.<br />
Es kann gernetwas Besonderes sein, aber die<br />
Funktionalität darfnicht aus den Augen gelassen<br />
werden. Undnatürlichmuss es landschaftlich<br />
passen.“<br />
Wein istKultur<br />
undKultur ist Tradition<br />
Im Weingut Klosterhof sind Bauarbeiten im<br />
Gange. Ein Verkostungsraum –eine Bauernstube<br />
in Akazienholz –ist im Entstehen. DieKellererweiterung<br />
liegt bereits zehnJahre zurück.„Einerseits<br />
ist die Menge stetsmehr geworden, andererseits<br />
hat es Entwicklungen im Weinausbau gegeben“,<br />
so Junior Hannes Andergassen. „Der Weggeht<br />
hin zum Holz. Holz ist ein Werkstoff,der harmonischereWeine<br />
erzeugt, aber auchmehr Platz<br />
benötigt.“ Im älteren Kellerteil stehen die<br />
Stahlfasstanks, während der neue Keller auf<br />
130QuadratmeternzweiReihen Holzfässern<br />
Platz bietet. Die Entscheidung, ob traditionell<br />
oder modern, ist Vater und Sohn nicht schwer<br />
gefallen: ein Gewölbekeller in bäuerlichem Stil<br />
sollte es werden. „Traditionell passt einfach<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2015</strong> — p.25
GRUNDLAGE<br />
[Kalterer Weinkeller im Umbruch<br />
»Die Reaktionen aufmeine Entscheidung,<br />
modern zu bauen sind durchwegs positiv.<br />
Sicher,meinNeubau wird etwas Besonderes,<br />
aber das sind auch meine Weine.«<br />
Thomas Pichler,<br />
Weinproduzent<br />
Weingut Thomas Pichler<br />
besser,vor allem im Holzfasskeller “, erklärt<br />
Oskar Andergassen.<br />
„Wein ist Kultur und Kultur ist Tradition.<br />
Traditionell heißt ja auchnicht Stehenbleiben.<br />
WasKellertechnik und -ausstattung angeht, sind<br />
wir auf dem aktuellen Stand“. Den Boden zieren<br />
Porphyrplatten. Ein Kuriosum dazu: Die Platten<br />
stammen voneinem alten Bozner Platz. Nebenan,<br />
im Lager-und Maschinenraum, verbirgt sich<br />
nochein kleiner Schatz: ein Brennofen, in dem<br />
seit 2013 Schnaps gebrannt wird.<br />
„Die Kellerräumlichkeiten wurden so geplant,<br />
dass auchGäste geladenwerden können. Die<br />
Leute möchten den Wein nicht nur trinken,<br />
sondernaucherleben“, so Hannes Andergassen.<br />
Trotzdem ist er froh, dass die neue Verkostungsstube<br />
gebaut wird. „Der Wein braucht schließlich<br />
auchseine Ruhe“.<br />
Bauen mit derZeit<br />
Im November 2014 istdas Weingut vonThomas<br />
Pichler in KalternMitterdorfnocheine Baustelle.<br />
Thomas Pichler führtuns deshalb in denalten Keller:eine<br />
steile Treppe, alte Holzfässer, ein dunkler<br />
Tisch, spärliche Beleuchtung,der typische Kellergeruchmit<br />
einer Mischung ausFeuchtigkeitund<br />
Wein. Spätestens im Herbst <strong>2015</strong> wirdder junge<br />
Weinbauer seine Gästeinneuem, modernem<br />
Ambiente empfangen.Die Pläne versprechen viel.<br />
„Ich habeeinfachhinten und vorn keinen Platz<br />
mehr“, begründet Thomas Pichlersein Bauvorhaben.„Auch<br />
qualitativkann ichineinemneuen<br />
Keller besserarbeiten.“ Im Erdgeschoss über dem<br />
Keller sieht der Planmoderne Verkaufsräumlichkeitenvor.Gäste<br />
einladen, Weinpräsentationen<br />
und -veranstaltungenorganisierenund mehr ab<br />
Hof verkaufen–das möchte der WinzerinZukunft.<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2015</strong> — p.26
eindeutig mit Wein in Verbindung gebracht wird,<br />
bedarfesbei Schwarzder Erklärung des Winzers.<br />
„Schwarz steht für Weite, diese Farbelässt den<br />
Raum tiefer wirken.“ Die ersten Flaschen des<br />
Bio-Weingutes St. Quirinus tragen Jahrgang 2013.<br />
BesondereZiele fürdie Zukunftsteckt sich<br />
RobertSinn nicht. „Mein großerRückhalt ist<br />
mein Sohn Michael. Wenn unser Projekt gelingt,<br />
ist das natürlichsuper und wir können an mehr<br />
denken. Freude undLeidenschaftsollen aber<br />
immer im Vordergrund stehen.“ Ein Schmuckstückdes<br />
Bio-Weingutes bildetder Verkaufsund<br />
Verkostungsraum in Eichenholz. Nicht nur<br />
hier,imgesamten Bau kommen natürliche<br />
und traditionelle Materialien wie Zirben- und<br />
Lärchenholz, Stein und Glas zum Einsatz.<br />
Weingut St. Quirinus<br />
Thomas Pichler hat sichden Architekten<br />
Walter Angonese ins Bootgeholt:„WerWalter<br />
Angonese kennt, weiß, dass das Ergebnis der<br />
Zeit entsprechen wird. Natürlich erhoffe ich<br />
mir durch den modernen Bau aucheinen Werbeeffekt“.<br />
In den zwei Obergeschossen ist eine<br />
Winzerwohnung eingeplant. Der Platz ist<br />
begrenzt, daher eine untypische Gebäudeform:<br />
„Unter Einhaltung aller baulichen Vorschriften<br />
haben wir versucht, den zur Verfügung stehenden<br />
Platz optimal auszunutzen.“ Viereckig istder<br />
Bau jedenfalls nicht. Natürlich sei auchauf<br />
funktioneller Ebene alles optimal aufeinander<br />
abgestimmt. „Die Reaktionen auf meine Entscheidung,<br />
modernzubauen sind durchwegs<br />
positiv.Sicher,mein Neubau wirdetwas Besonderes,<br />
aber das sind auchmeine Weine“, lacht<br />
Thomas Pichler.<br />
Freude undLeidenschaft<br />
In Oberplanitzing hat sichRobertSinn mit dem<br />
Bio-Weingut St. Quirinus sein Weinreichgeschaffen.<br />
Wieder hat Walter Angonese die Hände<br />
im Spiel. „Vom Keller über die Ferienwohnungen<br />
bis zum Dachist alles ein Konzept. Walter Angonese<br />
bezieht Umgebung und Ortscharakter mit<br />
ein: „Modernja, aber im Einklang mit der Landschaft“.<br />
Bei der Kellerplanung standen funktionelle<br />
Kriterien wie Kellertechnik und optimale<br />
Arbeitsablauf-Planung im Vordergrund. Die<br />
Traubenverarbeitung läuftnachdem „von oben<br />
nachunten“-Prinzip. Die Farben Bordeaux und<br />
Schwarzzierenden Keller.Während der Rotton<br />
Die Kellerarchitektur in Kalternist so vielfältig<br />
wie es die Charaktereder Winzer,die dahinter<br />
stehen, sind. Trotzder Unterschiede sind es bei<br />
allen in erster Linie pragmatische Gründe, die<br />
den Anstoß zum Kelleraus-, um- und -neubau<br />
gegeben haben. Es geht den Kalterer Winzern<br />
in ersterLinie nicht ums Zur-Schau-Stellen. Aber<br />
siesind sichbewusst, dass die Qualität in der<br />
Flasche nicht ausreicht, um erfolgreichzusein.<br />
Wein muss erlebt werden. Ob dies in<br />
neuem oder traditionellem, in bodenständigem<br />
oder modernem Ambiente<br />
erfolgt, ist zweitrangig. Wichtiger<br />
ist, dass Winzer,Keller und Wein auf<br />
derselben Linie liegen und denselben<br />
Charakter verkörpern. ]<br />
Verena Andergassen<br />
Lehrerin, Übersetzerin<br />
undRedakteurin,<br />
Kaltern<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2015</strong> — p.27
GRABUNGEN<br />
16 Tage –solange brauchte ein Wagen vonKalternzum Kloster Tegernsee in Bayern.<br />
Saumsattel mit zwei Weingefäßen<br />
(sogenannten „Weinlaggeln“)<br />
im Südtiroler Weinmuseum in Kaltern.<br />
Maischefuhrwerk auf der Straße<br />
vomKalterer See hinauf zum Markt.<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2015</strong> — p.28
VomWeintransport im Mittelalter<br />
[DerWeg desWeines<br />
über dieAlpen<br />
Schon im 11.und 12.Jahrhunderthat ein regelrechter<br />
Ansturm ausdem Norden aufdie südlichen Weingüter<br />
im Land an der Etschoder im Gebirgestattgefunden.<br />
TEXT<br />
Ivo Maran und Stefan Morandell<br />
Nachrichten über Weingüter im heutigen Südtirol und Weintransporte<br />
über den Brenner oder Reschen nachNorden häufen sichinjener Zeit<br />
nämlichderart, dass sie den größeren Teil des vorhandenen Urkundenmaterials<br />
ausmachen. Bayerische und schwäbische Adelige, Kirchen und<br />
Klöster nördlichder Alpen werden als Besitzer,Schenker und Empfänger<br />
vonWeingärten genannt. Allein bis zur Mitte des 13.Jahrhunderts treten<br />
sechs Bistümer und 32 Klöster als Weingartenbesitzer in Südtirol auf<br />
oder beziehen zumindestZins<strong>wein</strong>e vondort.<br />
Weintransporte mit Wagenund Rössern<br />
Um den Wein sicher und vorallem kostengünstig vonSüdtirol über<br />
die Alpen zu schaffen, haben die Klöster ursprünglichoft Höfeentlang<br />
des Weges erworben. Die Bauleute dieser Höfemussten für das Kloster<br />
Weinsaumdienste verrichten, also den Transportdes Weins auf einer<br />
bestimmten Strecke durchführen. Für das Kloster Tegernsee, welches in<br />
Oberplanitzing einen großen Weinhof besaß und lange Jahreeiner der<br />
größten Weinproduzenten in Kalternwar,mussten drei Höfebei Matrei<br />
am Brenner und drei HöfeumIglsbei Innsbruckdiesen Weintransport<br />
mit eigenen Wagen und Rösserndurchführen.<br />
Südtirols Weinexportum1383<br />
Eine Abschätzung für die Weinmenge, welche insgesamt vonSüdtirol<br />
damals exportiertwurde, liefernuns Zollisten. Für das Jahr 1383 gibt<br />
Josef Nössing, ehemaliger Südtiroler Landesarchivar,eine untereGrenze<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2015</strong> — p.29
GRABUNGEN<br />
[Der Wegdes Weinesüber die Alpen<br />
VomWeintransportimMittelalter<br />
für die exportierte Weinmenge an. In einer Aufstellung aus diesem Jahr<br />
wirdnämlich dieWeinmenge vermerkt, welche die landesfürstlichen<br />
Zollstätten frei passieren durften. Zollbefreiung genossen demzufolge<br />
Bayerische Stifte und Klöster für 295 Fuder,Tiroler Stifte für 52 Fuder,<br />
90 Tiroler Adelige für 880 Fuder und die Herzöge vonBayernfür<br />
400 Fuder.Unverzollt durften –jenachdem wie man das Fuder umrechnet–insgesamt<br />
also 8.500bis 9.800 Hektoliter Wein exportiertwerden.<br />
Bedenkt man, dass lange Zeit vorallem kirchliche Institute und Adelige<br />
zu den Weingutbesitzerngehörten und erstdanachdie Bürger dazukamen,<br />
kann man vermuten, dass diese Menge ungefähr ein Drittel der<br />
gesamten damaligen Weinproduktion in Südtirol ausmachte.<br />
Lästige Konkurrenz vonWeinen aus dem Trentinohat man schon<br />
damals zu verdrängen versucht. Im Jahr 1372 erließ nämlichHerzog<br />
Leopold III. auf Drängen der lokalen Weinwirtschaftein Einfuhrverbot<br />
für welsche Weine, die südlichvon Lavis, knapp unterhalb der deutschen<br />
Sprachgrenze, produziertwurden. Dieses Verbotwurde immer wieder<br />
erneuert, auchwenn Ausnahmeregelungen gerade in Jahren mit geringer<br />
Weinernte zunahmen.<br />
Verwendete Quellen<br />
• JosefNössing, Die Bedeutung<br />
der Tiroler Weine im Mittelalter.In:<br />
Weinwirtschaftim<br />
Mittelalter.(Quellen und<br />
Forschungenzur Geschichte<br />
der StadtHeilbronn ;9).<br />
Heilbronn1997. S. 193–203.<br />
• JürgenBücking, Kultur und<br />
GesellschaftinTirol um 1600.<br />
(Historische Studien; 401).<br />
Lübeck und Hamburg1968.<br />
S. 62–64<br />
• FriedrichMerzbacher,<br />
Tegernsee und der Südtiroler<br />
Wein im ausgehenden Spätmittelalter.In:<br />
AusWirtschaft<br />
und Gesellschaft. Festschrift<br />
für Ferdinand Ulmer. (Tiroler<br />
Wirtschaftsstudien ;17).<br />
Innsbruck1963. S.199–213.<br />
• BayHStA,Kl. Tegernsee<br />
Fasz. 769/108<br />
In 16 Tagenvon Kalternzum Tegernsee<br />
Über 200 Jahrespäter,nämlich im Jahr 1596, passierten schon über<br />
sechs Millionen Liter,das sind 60.000 Hektoliter Wein, die landesfürstlichen<br />
Zollstätten in Richtung Norden. Der Wein wurde mit Fuhrwerken<br />
über den Brenner oder den Reschen gebracht. Ab Hall warder Inn schiffbar<br />
und im Jahr 1603 wurden ungefähr 15 Prozent des exportierten Weines<br />
vonHall aus mit dem SchiffRichtung Rosenheim weitertransportiert.<br />
Der weitaus größereTeil wurde durchgehend mit Fuhrwerken bis zum<br />
Endkunden an den Bestimmungsortgebracht. Die Alternativroute über<br />
Mittenwald, ab wo die Isar schiffbar war, botsichgerade für das Kloster<br />
Tegernsee an. Eine Aufstellung aus der Zeit um 1600 gibt uns über Reiserouten,<br />
Reisezeiten, Zollgebühren und Größe der Transportfässer Aufschluss.<br />
Die Ausgaben für den Transportmit eigenem Fuhrwerk werden<br />
darin jenen mit einem Lohntransporteur detailliertgegenübergestellt.<br />
Normalerweise wurden anscheinend zwei Wagen, gezogen vonjeweils<br />
vier Rössern, losgeschickt. Ein Wagen brauchte damals offensichtlich<br />
16 Tage, um vomKlosteramTegernsee nachKalternzufahren und mit<br />
einer Ladung von1.200 LiternWein wieder heimzukehren. Für diesen<br />
Zeitraum wurden nämlichdie Ausgaben für Mahlzeiten der Fuhrleute<br />
und das Futter für die Pferde berechnet. Da kein weiterer Lohn anfiel,<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2015</strong> — p.30
machte dies bereits über 90 Prozent der Unkosten für den Transportaus.<br />
Zu Rechthießesdaher fürdas Kloster Tegernsee: „Dy fuer an der Etsch<br />
isttheur oder wolfaylnachdem dy zerung und der haber wolfayloder<br />
theur ist“. Die Kosten der Weinfuhren bestimmten sichalsovollkommen<br />
nachden jeweiligen Lebensmittel- und Haferpreisen.<br />
Der Transportmit fremden Fuhrwerken bis Mittenwald, vondortmit<br />
dem Schiffbis Tölz und dann wieder mit dem Fuhrwerk bis zum Tegernsee<br />
kamfünf Prozent teurer als mit eigenem Fuhrwerk.Wenn auf einen<br />
Wagen in Hall Salz geladen wurde und auf dem anderen die zwei leeren<br />
Fässer nachKalterntransportiertwurden, konnten sogar 20 Prozent<br />
gegenüber dem Lohntransporteingespartwerden. Eine Yhrezu78Liter<br />
besseren Weines wurde in Bozen um 1600 mit etwa sechs Gulden veranschlagt.<br />
Allein der Transportüber die Alpen verteuerte also damals den<br />
Wein um 35 bis 45 Prozent.<br />
Wasser im Wein, Qualität und Geschmackswandel<br />
Dazu kamdas Gewohnheitsrecht der Fuhrleute, den mitgeführten Wein<br />
bis zur Daumentiefetrinken zu dürfen. Dies scheint jedochunter Zuhilfenahme<br />
eines Röhrchens oftzuBetrugausgeartetzusein, indem der<br />
unterschlagene Wein durch Wasser ersetzt wurde. Es wirdvon einem Fall<br />
berichtet, wo einInnsbruckerEdelmann sichvon rastenden Fuhrleuten<br />
auf das zwielichtige Vergnügen einließ, vommitgeführten Wein zu trinken.<br />
Nicht wenig überrascht warer, als er durch Zufall erfuhr,dass man<br />
seinen eigenen Wein trank.<br />
Der Weinexportvon Südtirol ging von6,18Millionen Liter im Jahr<br />
1596 auf 2,9 Millionen Liter im Jahr 1598 zurück. Innerhalb vonzwei<br />
Jahren brachalsoder Exportumüber 50 Prozent ein underholte sich<br />
zumindest bis 1600 nicht mehr.Dadie Erntemenge im Jahr 1600 höher<br />
ausfiel als 1596, können nicht Missernten die Ursachedafür gewesen sein.<br />
Um 1600 mehren sichdagegen Hinweise für Qualitätsmängel des<br />
„etschländischen“ Weines. Ob mangelnde Qualität, ein Geschmackswandel<br />
oder eine andereUrsachehinter dem Exportrückgang steht, ist<br />
schwierig zu klären. Sicher istjedoch, dass es in Südtirol in jener Zeit<br />
große Änderungen bei Rebsorten und in der Keltertechnik gegeben hat<br />
und in der Folge neue Weintypen entstanden sind. ]<br />
IvoMaran<br />
führtnach seinem<br />
naturwissenschaftlichen<br />
Studium eine Pension<br />
am Kalterer See.<br />
Stefan Morandell<br />
istHistorikerund<br />
hauptberuflichals<br />
Bibliothekar tätig.<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2015</strong> — p.31
GRABUNGEN<br />
40 JahreBotschafter desSüdtirolerWeines<br />
[Der»Wein-Toni«<br />
„Der Wein istmein Leben!“ DerKalterer Toni Romen,<br />
Jahrgang 1949,blickt mit Freude undStolz zurück.<br />
Seit über 40 Jahren ist er in SachenSüdtiroler Wein<br />
unterwegs.1973übernahm der junge Bäcker vonseinem<br />
Onkeldas Handwerkdes Weinfrächters.EineMilliarde<br />
und200 Millionen LiterWeinlieferteder „Wein-Toni“<br />
in alldiesenJahren über den Brenner–davon übereine<br />
MilliardeLiter Kalterersee- und Vernatsch-Weine.<br />
Toni Romen in seinem Keller –<br />
Hier zelebrierterseit Jahrzehnten<br />
Südtiroler Wein und Gastfreundschaft.<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2015</strong> — p.32
TEXT<br />
HerbertTaschler<br />
Toni Romen, wiehat vorüber 40 Jahren<br />
alles begonnen? Am 4. Jänner 1973 hatte ich<br />
meine erste große Fahrt: Zwei Holzfass St. Magdalener<br />
vomPlonerhof musste ichzur Firma<br />
Gottardi in Innsbruckliefern. Zu jener Zeit wurde<br />
ja nur Offen<strong>wein</strong>ingroßen Holzfässerntransportiert.<br />
Vier große Eichenfässer zu je 25 Hektoliter<br />
warenauf meinem kleinen Lastkraftwagen<br />
FIAT91montiert. An die 30 Weinhändler waren<br />
in Nordtirol und in Vorarlberg zu beliefern. Allein<br />
in Kalternwaren dafür fünf Weinfrächter tätig.<br />
Undwas haben Sie da alles über den Brenner<br />
geliefert? AusschließlichVernatsch, vom<br />
Kalterersee bis zum St. Magdalener.Das warbis<br />
in die 1990er-Jahreherauf der einzige Südtiroler<br />
Rot<strong>wein</strong>, der in den Exportging. Undder Vernatschist<br />
in all den Jahren meine große Leidenschaftgeblieben.<br />
Es gibt keinen besseren Wein als<br />
unseren Südtiroler Vernatsch. Es istein großer<br />
Fehler,dass nochheute so manche Kellermeister<br />
nicht an unseren Lokalmatador glauben und damit<br />
fortfahren, Vernatsch-Weinberge zu roden. Über<br />
eine Milliarde Liter Vernatschhabe ichinall den<br />
Jahren nachNorden über den Brenner geliefert.<br />
Undnochheute halten michüberall Leute an und<br />
fragen: Toni, hast du keine Flasche Vernatsch<br />
dabei?<br />
Dabei warder Rufdes Südtiroler Vernatsch<br />
gerade in den 1970er-/80er-Jahren nicht gerade<br />
der beste! Das stimmt. Die Massenproduktion in<br />
jenen Jahren hat nicht immer zur besten Qualität<br />
beigetragen. Wirhaben in Südtirol nicht immer<br />
das Beste aufgelegt. Unddie österreichischen<br />
Weinhändler haben das Ganze dann nochmit anderen<br />
Weinen verschnitten –nicht zum Vorteil des<br />
Endproduktes. Wirwaren in jenen Jahren häufig<br />
in Genua, um vongroßen Tankschiffen schwere<br />
Rot<strong>wein</strong>e aus Algerien oder Spanien zu laden und<br />
diese als Verschnitt<strong>wein</strong>e nachNorden zu liefern.<br />
Aber auchbei manchSüdtiroler Kellereien war<br />
damals beim Füllen der Holzfässer der Wasserschlauchlänger<br />
als der Weinschlauch. Da hat man<br />
michinÖsterreich oftgefragt, wie groß denn der<br />
Kalterersee eigentlichsei?Diese Zeiten sind aber<br />
Gottseidank schon lange vorbei und wir können<br />
heute auf einen Kalterersee stolz sein, der noch<br />
nie so gut war.<br />
Wann haben Sie die ersten Weinflaschen über<br />
den Brenner geliefert? Die ersten 50 Karton<br />
0,75-l-Flaschen Vernatsch–„Justiner“ und<br />
„14-Heilige“ –von einer Überetscher Kellerei habe<br />
ich1985 nachSt. Johann in Tirolaneine Privatkellerei<br />
geliefert. Da musste ichein Holzfass von<br />
meinem LKW dafür abmontieren. Der Südtiroler<br />
Wein hatte in dieser Zeit die meisten Abnehmer in<br />
Tirolund Vorarlberg, der angrenzenden Schweiz<br />
und im süddeutschen Raum. Offen<strong>wein</strong>inFässern<br />
habe ichaber bis 2005 nochgeliefert.<br />
Seit 1995 fahren Siemit dem offiziellen Logo<br />
der Südtiroler Weinwerbung, den stilisierten<br />
drei Gläsernmit Schriftzug, auf Ihrem LKW.<br />
Ichfreumichimmer wieder über das Kompliment,<br />
in all den Jahrzehnten vomHausfrächter der<br />
Südtiroler Weinwirtschaftzum Botschafter des<br />
Südtiroler Weines und zu dessen Werbeträger geworden<br />
zu sein. Es gibt wohl kaum eine Südtiroler<br />
Kellerei oder ein Weingut, wofür ichnicht schon<br />
einmal Wein gelieferthabe. An die 200 Mal bin<br />
ichalljährlichüberden Brenner gefahren. Über<br />
vier Millionen Kilometer habe ichinden vier Jahrzehnten<br />
zurückgelegt. Durch denWein habe ich<br />
so viele nette Leute auf der ganzenWelt kennen<br />
gelernt und tolle Kontakte geknüpft.<br />
UndSie sind in der Weinwelt überall zu Hause?<br />
Ichhabe in all den Jahrzehnten viel erlebt und<br />
viele nette Leute kennengelernt. Überall bin ich<br />
als der „Wein-Toni“ bekannt. Undich habe viele<br />
interessante Leute nachKalterngebracht. In<br />
meinem offenen Keller in St. Nikolaus in Kaltern<br />
drückensichSkilegenden, Fußballgrößen, Kellermeister<br />
und Gäste aus nah und fern bei einem Glas<br />
Wein und einer Speckmarende die Türklinkein<br />
die Hand. Da wurde nicht selten auchein Stück<br />
Südtiroler Weinpolitik geschrieben. Wein ist<br />
nicht nur Kultur! Wein ist Leben und führtalle<br />
Menschen zusammen. Wenn ichdannnochmeine<br />
treue Begleiterin, die Ziehharmonikaauspacke,<br />
dann gab’soft kein Halten mehr.<br />
Undwie geht es mit dem „Wein-Toni“ weiter?<br />
Offiziell ist jetzt nachvier Jahrzehnten zwar<br />
Schluss. Aber ganz kann ichesnicht lassen. Ich<br />
hänge zu sehr an den Kellereien und der Südtiroler<br />
Weinwirtschaft. Meinen großenLKW mit<br />
dem Südtirol-Logo wirdman in Zukunftzwar<br />
nicht mehr auf den Straßen sehen, aber für kleine<br />
Aufträge und schnelle Einsätze stehe ichauf Abruf<br />
auchinZukunftimmer bereit –sonst geht mir in<br />
meinem Keller ja der Wein aus!]<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2015</strong> — p.33
B L I C K R I C H T U N G<br />
[Anbauflächen<br />
in Kaltern.<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />
Stand: Februar<strong>2015</strong><br />
Quelle: Handelskammer Bozen/ht<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2015</strong> — p.34
Klima und Böden rund um den Kalterer See bieten ideale Voraussetzungen dafür,<br />
dass sichdie Reben seit Jahrtausenden hier heimischfühlen. Fruchtbare Schwemmböden –<br />
ein Geschenk der Etsch, die vorJahrmillionen durch dasÜberetschfloss –sowie Kalkablagerungen<br />
vomMendelgebirge bringen fruchtig-frische Weine hervor. Unterschiedliche<br />
Höhenlagen, Hangneigungen und Mikroklimataprägendie Vielfalt der Kalterer Weine.<br />
7.567.643m²Weinbaufläche sind in Kalternzurzeit mit Reben bepflanzt.<br />
Der Kalterersee führt, nachkonsequenter Ertragsregulierung und Qualitätsbestrebungen,<br />
mit 1.604.993 m², nachwie vordie Listeder Rebsorten an.<br />
Chardonnay<br />
2000: 535.819 m 2<br />
2014: 696.939 m 2<br />
Goldmuskateller<br />
2000: 110.368 m 2<br />
2014: 293.855 m 2<br />
Riesling<br />
2000: 23.529 m 2<br />
2014: 80.563 m 2<br />
Sauvignon<br />
2000: 74.206 m 2<br />
2014: 515.051 m 2<br />
Kerner<br />
2000: 0 m 2<br />
2014: 35.137 m 2<br />
Müller Thurgau<br />
2000: 61.888 m 2<br />
2014: 223.749 m 2<br />
Weißburgunder<br />
2000: 817.853 m 2<br />
2014: 765.161 m 2<br />
Ruländer/PinotGrigio<br />
2000: 116.227 m 2<br />
2014: 460.537 m 2<br />
Gewürztraminer<br />
2000: 95.211 m 2<br />
2014: 725.531 m 2<br />
Kalterersee/Vernatsch<br />
2000: 4.906.794 m 2<br />
2014: 1.888.475 m 2<br />
CabernetSauvignon<br />
2000: 134.465 m 2<br />
2014: 285.710 m 2<br />
Lagrein<br />
2000: 83.133 m 2<br />
2014: 465.006 m 2<br />
Merlot<br />
2000: 94.177 m 2<br />
2014: 297.542 m 2<br />
Rosenmuskateller<br />
2000: 19.148 m 2<br />
2014: 28.485 m 2<br />
Blauburgunder<br />
2000: 229.661 m 2<br />
2014: 466.943 m 2<br />
2009 2010 2011 2012 2013 2014<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2015</strong> — p.35
GENUSS & K ULINARIK<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2015</strong> — p.36
[KaltererWeine<br />
alsAperitif<br />
Appetitanreger oder einstimmendesRitual?<br />
DerAperitif–einekleineKunst fürsich.<br />
TEXT<br />
Christine Mayr<br />
Ein Aperitif sollte den Appetit anregen und auf die<br />
bevorstehende Mahlzeit einstimmen. Während<br />
der Aperitif in den angelsächsischen sowie in den<br />
romanischgeprägten Ländernwie Frankreich,<br />
Spanien und Italien als ein unverzichtbarer Anfang<br />
eines gepflegten Essens gilt, steckt diese<br />
Gewohnheit bei uns in Südtirol und in den benachbarten<br />
deutschsprachigen Ländernmeistin<br />
den Kinderschuhen. Dabei erbringt eine gepflegte<br />
Aperitifkultur einen bedeutenden Beitrag zum<br />
Umsatz eines Restaurantbetriebes. Ein Aperitif<br />
kann zudem auchdas Warten auf einen freien<br />
Tischoder das Essen wunderbar „versüßen“.<br />
Neben verschiedenen Mischungen aus Weinen,<br />
Schaum<strong>wein</strong>en, Fruchtsäften und Likören werden<br />
in manchen Ländernauchgespritete oder versetzte<br />
Weine, Bier,Whisk(e)y,Aquavit, Cocktails<br />
oder Bitter als Aperitif serviert. Es gibt eine Vielzahl<br />
vonTrends und Vorlieben. Da gilt es, seine eigenen<br />
Vorlieben zu entdeckenund zu entwickeln!<br />
der eher niedrige Alkoholgehalt eignen sichauf<br />
spezielle Artzur Eröffnung eines Essens.<br />
Frische Weißburgunder,jugendliche Chardonnays<br />
oder animierende Weine aus Müller Thurgau<br />
eröffnen den Reigen. Es kann aber auchein zarter,<br />
trockener Goldmuskateller sein, welcher mit seiner<br />
harmonischaromatischen Artauf die Speisen<br />
vorbereitet.<br />
Rosé und Kalterersee. Rosés oder leichte<br />
Rot<strong>wein</strong>e sind ebenfalls immer geeignete „Eröffnungs-Weine“:<br />
Lagrein Kretzer und im Stahltank<br />
vergorener Kalterersee lassen sichauf hervorragende<br />
Artauchvor dem Essen genießen. Gut gekühlt<br />
serviert, vereinen diese Weine Fruchtigkeit<br />
und animierende Frische.<br />
Aufzuopulente, aromatische und<br />
körperreiche Weine sollte man beim<br />
Aperitif verzichten, da man schnell<br />
davon„erschlagen“ wird. Diese eignen<br />
sichmehr für deftige Vorspeisen<br />
und vorallem zu Hauptgerichten!<br />
Trockene Weiß<strong>wein</strong>e und Schaum<strong>wein</strong>e.<br />
Unverfälscht und original präsentiertsichimmer<br />
ein trockener Wein aus einheimischen Landen.<br />
Fruchtig und mit frischer Säuregesegnet, leiteter<br />
jede Mahlzeit ein. Die Säurewirkt nicht nur belebend,<br />
sondernsie aktiviertauchden Speichelfluss<br />
und regt damit den Appetit an. Vorallem Schaum<strong>wein</strong>e<br />
bieten sichals Aperitif-Weine an, da die<br />
Perlage besonders anregend wirkt:Klassische<br />
weiße Sekte aus Burgunder-Trauben (Weißburgunder,Chardonnayund<br />
Blauburgunder) gekeltertmit<br />
wenig Restsüße (Brut) oder klassische<br />
Rosé-Sekte mit etwasZusatz vonPinotNoir sind<br />
besonders geeignet. Die delikate Aromatik und<br />
In diesem Sinne:<br />
Prosit und guten Appetit!]<br />
Christine Mayr,<br />
Präsidentin der Südtiroler<br />
Sommeliervereinigung<br />
und der<br />
Südtiroler Weinakademie<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2015</strong> — p.37
KÜCHE & R EZEPTE<br />
[Hirschkarree<br />
in Cabernetsauce<br />
mitKürbisgemüse<br />
undRosmarin-Polenta<br />
Karl Dichristin,<br />
ChefkochHotel Thalhof am See,<br />
www.thalhof.it<br />
Das Hotel Thalhof liegt, eingebettet<br />
in grünen Weinbergen,<br />
in unmittelbarer Umgebung zum<br />
Kalterer See. Hier führtund lebt<br />
Familie Dissertoriden Vier-Sterne-<br />
Betrieb. Die Liebe zum Detail<br />
spiegelt sichauchimRestaurant<br />
wider.Mediterrane Küche, ein<br />
buntes Vorspeisen- und Salatbuffetsowie<br />
vegetarische Gerichte<br />
in einer wunderbar entspannten<br />
Atmosphäre, machen jeden Besuch<br />
unvergesslich.<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2015</strong> — p.38
Weinempfehlung:<br />
Zum HirschkarreeinCabernetsauce<br />
mit Kürbisgemüse und<br />
Rosmarin-Polentapasst hervorragend<br />
ein fruchtiger-würziger<br />
und stoffig-vollmundiger<br />
Cabernetaus Kaltern.<br />
* Parüren —das sind die Abfälle und<br />
Abschnitte, die beim Parieren, dem Entfernen<br />
vonungewünschtem Fett,von<br />
Sehnen und Häuten vorder Zubereitung<br />
vonFleischoder Fischentstehen.<br />
Rezeptfür 4Personen<br />
Zutaten:<br />
Für das Hirschkarree:<br />
1kgHirschkarree<br />
1Rosmarinzweig<br />
1Thymianzweig<br />
5Wacholderbeeren<br />
4ELOlivenöl<br />
Salz und Pfefferaus der Mühle<br />
Für die Cabernetsauce:<br />
Hirschknochen und parüren *<br />
Olivenöl zum Anbraten<br />
200g Röstgemüse aus<br />
Schalotten, Karotten und Lauch<br />
5zerdrücktePfefferkörner,<br />
3zerdrückteWacholderbeeren,<br />
1TLPreiselbeeren<br />
½lCabernet, 2ELPort<strong>wein</strong>,<br />
1l braune Wildbrühe<br />
50g kalteButter,Salz<br />
für das Kürbisgemüse:<br />
einen halben Kürbis<br />
ein Stückchen frischen Ingwer<br />
1TLCurry<br />
Olivenöl zum Anbraten<br />
für die Rosmarin-Polenta:<br />
ca. 200 gPolenta/Maisgrieß<br />
¼lMilch<br />
2ELkalteButter,Salz<br />
1TLfrischer Rosmarin<br />
Zubereitung: Das Hirschkarree<br />
bratfertig parieren. Die anfallenden<br />
Knochen und Parüren zur Saucenherstellung<br />
beiseitelegen. Den Rosmarin<br />
und den Thymian zupfen und<br />
zusammen mit den Wacholderbeeren<br />
kleinhacken. Das Fleischmit etwas<br />
Olivenöl einölen und mit der Gewürzmischung<br />
bestreuen beziehungsweise<br />
einmassieren.<br />
In einer passenden Bratpfanne das<br />
restliche Olivenöl erhitzen, das Fleisch<br />
salzen und pfeffern und kurz anbraten.<br />
Das Hirschkarreeinden vorgeheizten<br />
Ofen geben und bei 80°C etwa eine<br />
Stunde rosa garen.<br />
Die Knochen nussgroßzerkleinern<br />
und zusammen mit den Parüren mit<br />
etwasÖlineinem passenden Geschirr<br />
anrösten. Das Röstgemüse, die Gewürze<br />
sowie die Preiselbeeren dazugeben<br />
und mitrösten. Diesen Ansatz<br />
mit den Weinen ablöschen und stark<br />
reduzieren. Mit der Wildbrühe aufgießen<br />
und etwa eine Stunde köcheln<br />
lassen. Die Sauce abseihen, abschmecken<br />
und mit der eiskalten Butter<br />
montieren.<br />
Den reifen Kürbis in Würfelschneiden,<br />
mit Ingwer und Curry abschmecken<br />
und in einer Pfanne mit Olivenöl<br />
anbraten, bis er bissfest wird.<br />
¼lt. Wasser und ¼lt. Milchzum<br />
Kochen bringen, die Polenta einrühren.<br />
Eine halbe Stunde köcheln lassen.<br />
Zum Schluss 2Esslöffelkalte Butter<br />
einrühren, salzen und den feingehackten<br />
Rosmarin im letzten Moment<br />
dazugeben.<br />
Gutes Gelingen<br />
und guten Appetit<br />
wünscht Karl Dichristin,<br />
HotelThalhof am See]<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2015</strong> — p.39
KURZPORTRÄT<br />
Maria Gutmorgeth<br />
„Vor allem die Weinernte war<br />
immer lustig. Mittags wurde<br />
auf heisen Steinen in den<br />
Weinbergen Polentagekocht,<br />
man hat gesungen und getratscht.<br />
Heutzutage schaut<br />
jeder nur nochauf die Uhr.“<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2015</strong> — p.40
[»InmeinemWeingut<br />
warich zu Hause«<br />
MariaGutmorgethsGeschichtenvon harter<br />
Arbeit undeinem kleinenStück Seligkeit.<br />
TEXT<br />
Elisabeth Turker<br />
„Ichhabe eigentlichnicht viel zu erzählen“, murmelt<br />
Maria Gutmorgeth leise, bevorsie beginnt,<br />
eine interessante Geschichte nachder anderen zu<br />
erzählen. Vonihrer Familie, die nie viel Geld hatte,<br />
und vonder harten Arbeit, die daraus folgte. Wie<br />
sie mit 14 Jahren als Landmagd in den Weinbergen<br />
vonAlgund das Gras mit der Hand ausreißen<br />
musste, weil es dortkeine Ochsen und schon gar<br />
keinen Mulcher gab. Wiesehr sie vorden Schlangen<br />
Angst hatte, die im Gras lauerten. Undwie sie<br />
bereits um sechs Uhr morgens schwereMilchkannen<br />
auf dem Rücken zurSennerei tragen musste,<br />
stets gegen den Vinschger Wind ankämpfend.<br />
Zwischen der Großstadt und dem einfachen<br />
Landleben. 1949 ging die damals 15-jährige<br />
Maria nachRom, um dortals Kindermädchen<br />
auszuhelfen. „Icharbeitete in einem sehr feinen<br />
Haus. Die ‚Signora‘ brachte mir Tischmanieren<br />
bei: Sie klemmte mir Zeitungen unter die Achseln,<br />
damit ichdie Arme beim Essen zusammenhalte“,<br />
schmunzelt die heute 80-Jährige. Die fremde<br />
Sprache machte ihr ebenso Angst wie die Soldaten,<br />
vordenen sie sichinden Kirchen Roms versteckte.<br />
Dennochhinterließen die wenigen Monate in der<br />
Großstadt Spuren bei Maria: „Als ichwieder in<br />
unser bescheidenes Zuhause kam, fühlte ichdie<br />
Armut umso mehr.Alles warsosimpel, bei den<br />
Metalltellernangefangen. Also habe ichvon dem<br />
ersparten Geld sofortschönes Geschirrgekauft.“<br />
Ansonsten spielte sichdas Leben vonMaria<br />
Gutmorgeth vorwiegend in den Überetscher<br />
Güternund Feldernab. „Ichhabe in allen Weingüternvon<br />
Kalterngearbeitet“, erzählt die zweite<br />
vonvier Kindern. Die Arbeit warhart, der Tag<br />
lang: Drei Stunden musste die Familie laufen,<br />
um vonihrem zeitweiligen WohnortinSt. Anton<br />
in Kalternzuden GüternimMoos zu gelangen.<br />
Heute trauertMaria den alten Zeiten nach:<br />
„Vor allem die Weinernte warimmer lustig. Mittags<br />
wurde auf heißen Steinen in den Weinbergen<br />
Polentagekocht, man hat gesungen und getratscht.<br />
Heutzutage schaut jeder nur nochauf die Uhr.“<br />
VonSchicksalsschlägen und dem Loslassen.<br />
Es sind Geschichten aus anstrengenden, aber<br />
glücklichen Zeiten, die die 80-Jährige mit einem<br />
seligen Lächeln erzählt. So wie jener Tag, als<br />
sie sichendlichein StückWeingut in Altenloch<br />
kaufen konnte: „Ichhabe hartdafür gespart. Das<br />
Weinstück‚Kiem‘ hat nur mir gehört. Dortwar<br />
ichzuHause.“ Aber auchvon Schicksalsschlägen<br />
erzählt Maria, während sie in ihrer Küchenoch<br />
ein Glas Wasser einschenkt. Vondem Motorradunfall,<br />
der ihreMutter bis an deren Lebensende<br />
zum Pflegefall machte: „Für michwar sie eine<br />
Heilige. Sie hat stets hartgearbeitet und warsehr<br />
fromm. Undplötzlichkonnte man sie nicht mehr<br />
alleine lassen.“ Vorkurzem hat Maria ihr geliebtes<br />
Weingut „Kiem“ verkauft.Kinder haben sie und<br />
ihr Mann Karl keine, und ihreNeffenund Nichten<br />
haben keine Verwendung für das Weingut.<br />
„Es hat mir sehr Leid getan, das Grundstück<br />
zu verkaufen. Aber dann habe ich<br />
gesehen, wie begeistertder Käufer<br />
warund mit wie viel Herzblut er sich<br />
an die Arbeit macht. Das hat mir<br />
geholfen. Jetzt kann sichein anderer<br />
an dem Weingut erfreuen, das mir<br />
so viel Seligkeit gebracht hat.“]<br />
ElisabethTurker<br />
Journalistin, lebt in<br />
Kalternund istinder<br />
Welt zu Hause.<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2015</strong> — p.41
WEINLESUNG<br />
[in vino veritas<br />
TEXT<br />
Helene Morgenstern<br />
Ich philosophiertemit meinem Hustentee<br />
und träumte vomSommer am Kalterer See<br />
und öffnete aus Lust und zum Klischee<br />
eine Flasche D.O.C. Kalterersee.<br />
Ichwollte mit der Flasche Wein zu z<strong>wein</strong><br />
ganz gemütlichallein sein.<br />
Dochich weckte hierbei wohl beim „Prosit! Wohl bekomm’s!“<br />
viel oh so viele Vertreter des Räsonbattailons,<br />
die da im Grunde als Ens rationis,inGedanken bloß seiend, bei mir waren.<br />
Schwupps oder schwipps,<br />
standen sie plötzlichals Entität wirklichda,<br />
also dort, also hier,und lehrten meine Flasche Rotgegen ihren Durst.<br />
Unddiesentfachte einen philosophischen Diskurs<br />
über die menschliche Natur auf der Spur zu seinem innersten Selbst<br />
ex corpore aus sichheraus in Richtung to on,<br />
d. h. direction Noumenon.<br />
D. h. es gibt mein Ichals Ding an sich.<br />
Im Volksmund sagt man: „Oschtia, do ischoaner obo voll!“<br />
High Class heißt das: In vino veritas.<br />
Unddas hörtesichsoan:<br />
„Na, du Hegel du!“, murrteMarx,<br />
„komm, reichmir mal die Flasche her!“<br />
Dochder warechauffiert: „Kollege Karl,<br />
ichbin zwar Idealist,aber die ist leer.“<br />
„Excuse me“, gockelteLocke,<br />
„mayIsay afew wordsabout thetruth?<br />
Ichmöchte Sie, Sir,dringendersuchen,<br />
thebottle empirisch zu untersuchen.“<br />
Underspähte bis auf den Flaschengrund.<br />
„Ulalá, ichweiß nicht“, tatDescartes kund,<br />
„ob er real da, der Wein in der Flasche auf dem Tisch?<br />
Ichbezweifle prinzipiell generell, dass irgendetwas,<br />
den Zweifel ausgenommen, zweifelsfrei da ist.“<br />
Da schmetterte ihm Marxzweifellos eine Faust<br />
in sein zweifelndes Gesicht. Kawumm!<br />
„René! Wasnutzt jetzt lamentieren?!<br />
Undrationales Herumphantasieren!?<br />
Vielmehr muss konkret etwaspassieren!<br />
Wirstürmen den Keller und holen uns den Wein!<br />
Revolution Prolepstarier!!<br />
Der Materialismus bestimmt das Bewusstsein!“<br />
„Nun. Vino wärzwarrecht ästhetisch“,<br />
kommentierte Kierkegaard,<br />
„aber entwicklungsmäßig dochunethisch.<br />
Oi.Das stürzt michinein Stimmungstief.<br />
Ach, my Kummer is my castle. Snieefff.”<br />
„Alles fließt. Normalerweise.”<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2015</strong> — p.42
Heraklit haderte leise.<br />
„Nur nicht der Wein. Verdammte Sch…!“<br />
„Sch...wierigkeiten“, erklärte Hegel dreist,<br />
„sind Bestandteil im Plan vom Weltengeist.“<br />
„Herr“, betete Thomas vonAquin,<br />
„oh Herr, hilf! Wirsind in Not!“<br />
DochNietzsche berichtete: „Dein HerrGottist tot.“<br />
Währenddessen oder eben drum<br />
schwafelte Marxvon notwendigem Opium,<br />
weil der MenschTrost nunmal braucht.<br />
Da gestand Freud, dass er Morphium raucht,<br />
unbewusst natürlich, und nur weil sein ES es will,<br />
und nicht sein ICH.Und dann übergab ER sich.<br />
Da zeigte ein Moralfinger stoisch nachoben:<br />
„Stopp dem Alkohol und den Drogen!“<br />
Zackbumm, fiel der Dröhnemarxi um.<br />
Dochdiesbemerkte nur sein Nachbar Hobbes,<br />
und der dachte sich: „Ooops,<br />
ichbin homo homini lupus.Ich binein Egoist<br />
und nehme mir das Opium, weil Karl ja kommun ist.“<br />
Undesrauchten die Köpfeder weisen Ghostreiter,<br />
die nach veritas suchten, und sie konferierten weiter.<br />
„Wenn wir diese leereFlasche sehn“, erklärte Kant kategorisch,<br />
„ist das im Grunde kein Problem,<br />
ist sie dochbloß ein Phänomen.<br />
Sie ist in ihrem Wesen apriori garnie voll gewesen.“<br />
Ah ha.<br />
Man schwieg zu so viel Genie,<br />
und so blieb diese Theorie bloß Theorie oder transzendental.<br />
Unddas warpraktischunpraktisch, ergo fatal.<br />
Die Klagen darob wurden greller,<br />
da fragte michSokrates nachdem Wegzum Weinkeller.<br />
Undich warpfff …, ichwar ratlos.Und da meinte der Greis:<br />
„Ich weiß, dass du weißt, dass ich weiß, dass ich nichts weiß.“<br />
Da warf des Platons Anamnesis ein,<br />
die Weinflasche sei in Wahrheit eigentlichnur<br />
der Schatten der Idee der Flasche Wein.<br />
Er schreibe, sagte Platon, nun sein philosophisches Bis.<br />
Es hieße „Ich gehe lieber wieder zurückindie Höhle<br />
undzwargleich nis“.<br />
In mir klingelte mein Wecker schrill und forte,<br />
und ichsprach: „Meine Herrenund Flaschen,<br />
es ist Zeit für Schlussworte.<br />
Sie erwecken den dringenden Anschein,<br />
dass Sie ganz allgemein<br />
unbedingt bei einem Glas Wein sitzen wollten.<br />
Na,dann soll es so sein!“<br />
Undich ergänzte formeller:<br />
„Folgen Sie mir in den Keller.“<br />
Neben meine Weine platzierte ichungeniert<br />
meine Philosophiebücher und amüsiertsagte ich:<br />
„Gute Nachtmeine Lieben und viel Spaß!<br />
In vino veritas.“]<br />
Lene Morgenstern<br />
… ist Spokenword<br />
Performerin, Autorin<br />
und Philosophin, Ideatorin<br />
und Begründerin der<br />
ersten Südtiroler Lesebühne<br />
MundWerk, hat<br />
landesweit viele Poetry<br />
Slams initiert und/oder<br />
moderiert. 1.Platzierte<br />
des PhilosophieSlam der<br />
philCOLOGNE 2014 und<br />
damit beste deutsche<br />
Nachwuchsphilosophin<br />
2014.<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2015</strong> — p.43
EINBLICKE<br />
Tscharta?<br />
[VonSiegeln,Sitten<br />
undStilblüten.<br />
TEXT<br />
Harti Mumelter<br />
Roman Drescher<br />
Wie sprichtman eigentlichkorrekt „Charta“aus?<br />
Im Wesentlichen keine Stilfrage: nämlichmit<br />
„K“, wie Kalternund nicht mit„Tsch“, wie<br />
Tschaggele-Vernatsch.Wenngleich letztere<br />
VersionsichimKalterer Raum teilweise hartnäckig gehalten hat.<br />
Chianti!<br />
Knotschi?<br />
Das heute vielfachmissbrauchte Wort stammt vomLateinischen<br />
„Charta“ -„Papierblatt“, dessen Wurzeln bis ins antike Ägypten<br />
zurückreichen. Es bezeichnetdie fürdas Staats- undVölkerrechtgrundlegenden<br />
Urkunden (siehe Charta der Vereinigten<br />
Nationen …).<br />
Nun, dass dieKalterer ihrem Wein eine staatstragende Bedeutung<br />
beimessen, ist klar.Wurde ihr geliebter Kalterersee-Wein<br />
in Vergangenheit durchsämtliche Auswüchse desangewandten<br />
Etikettenschwindelsverunglimpft: VomKalterer Hügel-Wein<br />
biszum TirolerEtschtaler –der geliebteLokalmatador musste<br />
in dieverwegensten Rollen schlüpfen, um dann auf irgendeinemSchanktischzwischen<br />
Kiefersfelden und Kiel verzehrt<br />
zu werden.<br />
Die jüngsten Qualitätsbestrebungen stiften aber mitunter<br />
auchVerwirrung. In den 1990er-Jahren kamdie geschützte<br />
Herkunftsbezeichnung –imitalienischen Weinrecht besser als<br />
DOC bekannt. Kaltern spielte plötzlichmit seinen Vernatschspielarten<br />
in derzweiten nationalen Qualitätsliga, und dies<br />
zu einer Zeit, als sichinder HeppenheimerPartnergemeinde<br />
gerade die Beckenbauer-Elf auf ihrennächsten WM-Titel<br />
vorbereitete.<br />
Der blaubeschurzte WeinbaueramGasthausbudel kamzunehmend<br />
ins Grübeln.Ursprünglich begnügte mansichmit einem<br />
TypSchank<strong>wein</strong>. Die Entscheidung überließ man der Tageszeit–<br />
bis 12 Uhrweiß, dann rot! Dann unterschied manzwischen<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2015</strong> — p.44
einem„guaten“und einem „normalen“.Obdie Qualitätsstufen<br />
damals vonallen verinnerlicht worden sind, ist unwahrscheinlich.<br />
Gerade an den höheren Preis des„guaten“ gewöhnt, mussten<br />
sichdie Konsumenten bereits miteinem neuen Qualitätssiegel<br />
herumschlagen:Kalterersee Auslese hieß ab sofortder<br />
magische Weingenuss. In denörtlichen Sprachgebrauchübersetzt,<br />
hießedas „a bsundreProschgel“!<br />
Charta!<br />
Mit der Tüfteleider fleißigen Kellermeister um höhereQualität,<br />
ist aber auchder Alkoholgehalt des einst so leichten,süffigen<br />
Rot<strong>wein</strong>es erheblichgestiegen und hat jenen vonMedòc-oder<br />
Pomerol-Weinenbereits überholt. Einetückische Begleiterscheinung<br />
allemal.Die meisten Budel-Trinker schraubten ihren<br />
TagesbedarfanKalterersee keineswegs zurück. Zwei bis drei<br />
Liter vomeinst durststillenden Elixier konnte eine gesunde<br />
Kalterer Bauernleber locker verarbeiten.<br />
Tschianti?<br />
MitEdel<strong>wein</strong>en von13,5 Volumenprozenten hat da aber doch<br />
so mancher zu beißen underzähltwehmütig vonden vier Unterplanitzinger<br />
Weinbauern. Diese ließen sich regelmäßig in den<br />
ruhigen Wintermonaten für einige Tage in den Keller sperren,<br />
um dem jungen Wein zu frönen. Dann und wann brachten die<br />
Ehefrauen den Einsiedlernwarme Mahlzeitenindie Klausur<br />
und sahen nachdem Rechten.Solche Helden gabesimKaltern<br />
der 1950er/1960er-Jahre einige. Mit dem heutigen Rebensaft<br />
hätte daswohl keinerüberlebt.<br />
Gnocci!<br />
WelchGlück, dass die Qualitätsbestrebungenerstheute so<br />
ausgefeilt sind.Und dann nochdiese Charta, sorryTscharta!<br />
Da kennt sichnun wohl keinermehr aus. „Madonna!“ Die<br />
Etiketten nehmen epenhafte Formen an. „SelectionKaltererseeAusleseclassicosuperioreDOC<br />
Charta“. Dann sollten<br />
nochdie Kellerei, der Jahrgang und vielleicht noch eine Lagenbezeichnung<br />
Platz haben. Ja, gutsind sie freilich, die Chartas!<br />
Saugut!!! Dochschätzen dasHerrund Frau Urlaubsgast<br />
überhaupt? Wirwünschen es undhoffen, dass Tscharta ein<br />
genauso fester Begriff in ihrenKöpfen wird, wie Tschianti, und<br />
Knotschi.]<br />
Hartwig Mumelter,<br />
ORFJournalistund<br />
Musiker mit einer großen<br />
Affinität zu lukullischen<br />
und dionysischen<br />
Themen. Kolumnist<br />
und Restaurantkritiker<br />
und ebenso leidenschaftlicher<br />
Koch.<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2015</strong> — p.45
WEINKULTUR<br />
[Soltiund der<br />
Kellergeist<br />
Geschieht<br />
dasganz von<br />
alleine?<br />
Wassind<br />
denn das?<br />
Eigentlich schon!<br />
Dasist einganz natürlicher<br />
Prozess, den die Hefen<br />
übernehmen!<br />
Dassind ganz<br />
kleine Pilze, die wir<br />
auch beim Kuchen backen<br />
oder dem Bier machen<br />
brauchen!<br />
Und die Gärung<br />
passiert in diesen<br />
Fässern?<br />
Dauert die<br />
Gärung lange?<br />
Nein,<br />
in einpaar Tagen<br />
ist alles vorbei!<br />
Ja, meistens nehmenwir<br />
solche Stahlfässer, weil wir hier die<br />
Temperatur einfacher kontrollieren können!<br />
Bei der Gärung entsteht nämlichWärme,<br />
unddie darf nicht zu hoch<br />
oder zu niedrig sein!<br />
*Was istein „Saltner“<br />
Der Name Saltner leitet<br />
sichvom lateinischen<br />
Wort „saltus“ ab und<br />
bedeutet „Flur“. Saltner<br />
warenFlurhüter und<br />
erfüllten früher eine sehr<br />
wichtigeAufgabe: Sie<br />
schützten die Weingüter<br />
vorungebetenen Gästen<br />
und Traubendieben.<br />
Beim Kalterer Wochenprogramm<br />
werden eigens<br />
für Kinder konzipierte<br />
und ausgerichteteVeranstaltungen<br />
durch das<br />
SoltiLogo gekennzeichnetund<br />
ermöglichen<br />
so eine einfache Orientierung<br />
für Familien.<br />
6|Solti und der Kellergeist<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2015</strong> — p.46<br />
Schreck!<br />
Waswar denn das?<br />
Haben die hier<br />
einen Kellergeist?<br />
Quatsch mit Soße!<br />
Dashat nach einer ganzen<br />
Ladung zerbrochener<br />
Flaschen geklungen!
Solti ist zurück–Zum mittlerweile vierten Mal streiftder pfiffige Hund und Saltner* aus dem<br />
gleichnamigen Comic gemeinsam mit FreundIngo, dem Igel, durch Kaltern. Immer auf der<br />
Suche nachAbenteuernund bösen Halunken, rückt in dieser Ausgabe ein angeblicher Kellergeist<br />
in den Mittelpunkt. Bei einer Gruppenführung durch eine Kellerei gehen auf mysteriöse Art<br />
und Weise einige Weinflaschen zu Bruch. Ein großer Schreckfür die Kellerei und dann ist es auch<br />
nochder beste Wein des Hauses. Dochwer ist der Missetäter,der den Schaden verursachthat.<br />
Oder geistertesinder Kellerei wirklich? Solti und FreundIngo witterneine heiße Spur …]<br />
Und was<br />
geschieht nach<br />
derGärung?<br />
Dannwird der<br />
Wein in andere<br />
Fässer gepumpt!<br />
Dassind dann<br />
meist Holzfässer, dortkannder<br />
Wein atmenund dort bekommt<br />
er seinen typischen Geschmack<br />
undseine Farbe!<br />
AuswelchemHolz<br />
sind diese Fässer?<br />
Hier kann<br />
unser Wein dannreifen<br />
undzueinemganz<br />
besonderen Tropfen<br />
werden!<br />
Meistens aus<br />
Eiche, hin und wieder<br />
auch ausKastanie<br />
oder Akazie!<br />
Nach einigen<br />
Monatenoderoft auch<br />
erst viel später wird der Wein<br />
dannge tertund mit dieser<br />
Maschine in Flaschen abgefüllt<br />
undverpackt!Dannkommt er<br />
in den Verkauf!<br />
Undin<br />
hoffentlich viele<br />
Gläser überall<br />
auf der Welt!<br />
Solti’sAbenteuer<br />
2014<br />
Solti<br />
und der<br />
Kellergeisteist<br />
Erhältlichist<br />
das Kalterer<br />
Comic-Heft<br />
„Solti“ im<br />
Tourismusverein<br />
KalternamSee.<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2015</strong> — p.47
PRODUKTE<br />
DieProdukte<br />
von<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong><br />
Sie erhalten die hier vorgestellten Produkte bei <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>imBürodes Tourismusvereins<br />
KalternamSee am Marktplatz in Kaltern, sowie bei den Mitgliedsbetrieben der Qualitätsinitiative.<br />
NähereInformationen: www.<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>.com<br />
Das <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>-Glas<br />
Das vonRiedel kreierte Kalterersee-Glas mit<br />
dem Schriftzug <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>, verpackt in edlem<br />
Karton, natürlichmit typischKalterer Weinbegleitung.<br />
Fest steht:Nicht nur der Kalterersee,<br />
sondernalle Weine aus Kalternentfaltensich<br />
besonders gut, wenn sieim<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>-Glas<br />
kredenzt werden.<br />
Der „Kalterer Plent“<br />
Lange Zeit stand im heutigen WeindorfKaltern<br />
ein Getreide im Mittelpunkt des Dorflebens:<br />
der Mais. Früher allgegenwärtig, dann zumeist<br />
verdrängt, gedeiht der Mais jetzt wieder in<br />
Kaltern: Ein GrundstückamSee wurde gepachtet<br />
und durch fleißige Bauernund Helfer bewirtschaftet.<br />
Der idealer Begleiter zu einem guten Glas<br />
Kalterersee-Wein. (→ €6,–)<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2015</strong> — p.48
DerWeinführer<br />
undder Weinwegweiser<br />
Der Weinführer bieteteine genaue Darstellung<br />
des Anbaugebietes Kalternund beleuchtetneben<br />
dem geologischen auchden kulturgeschichtlichen<br />
Hintergrund. Im Mittelpunkt stehen natürlich<br />
die Weine aus Kaltern, in ihren verschiedenen<br />
Ausprägungen und Qualitäten. Abgerundet<br />
wirddie Darstellung durchdie Beschreibung der<br />
Partnerbetriebe. (→ €5,–)<br />
DerWeinwegweiser stellt alle 64 Partnerbetriebe<br />
von<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>vor und präsentierteinen<br />
beliebten Spazierweg–den Weinweg.<br />
Weinlesen …<br />
GeschichteninKaltern<br />
AufEinladung von<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>ist voreinigen<br />
Jahren ein besonderes Buchentstanden: Kurzgeschichten<br />
zum Thema Wein. Ein Sammelband<br />
verschiedenster Erzählungen bekannter Autorinnen<br />
und Autoren –etwaAlfred Komarek,Sabine<br />
Gruber und Franzobel–rund um die Kalterer<br />
Weinwirtschaftund Weinkultur.Ein Muss für<br />
Kaltern-Liebhaber! (→ €10,–)<br />
Ältereund neuereBauten<br />
in Kaltern<br />
Der Wein prägt die Architektur und unser Ortsbild.<br />
Zwei Broschüren erzählen vonder historischen<br />
Architektur Kalterns ebenso wie von<br />
der zeitgenössischen. Denn neben den wunderschönen<br />
historischen Bauten im „Überetscher<br />
Stil“ ist in der Gegenwart auchvon einem<br />
„Architekturwunder“ Kalterndie Rede. (→ €1,–)<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2015</strong> — p.49
KALENDARIUM<br />
[Rund um denWein<br />
<strong>2015</strong><br />
Kalterer<br />
Weıṅwandertag<br />
Wandern<br />
und genießen<br />
Kalterer<br />
Weıṅparty<br />
Das Saison-<br />
Opening<br />
26. April <strong>2015</strong>,10–18Uhr<br />
Weinwandertag<br />
Genuss im Frühling erleben!<br />
Die Partnerbetriebe öffnen<br />
ihreToreund laden zu Weinverkostungen,<br />
Kellerbesichtigungen<br />
und kulinarischen<br />
Leckerbissen.<br />
www.<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>.com<br />
2. Mai <strong>2015</strong>,ab19.30 Uhr<br />
Wineparty<br />
Das Saison-Opening <strong>2015</strong><br />
Bei der Winepartyim<br />
winecenter wirdstilechtund<br />
mit klirrenden Gläserndie<br />
Saison eröffnet. Im edlen<br />
Ambiente feiernGäste und<br />
Einheimische gemeinsam<br />
den Auftakt in einenvielversprechenden<br />
Sommer.<br />
www.<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>.com<br />
25. April bis 6. Juni <strong>2015</strong><br />
Südtiroler<br />
WeinstraßenWochen<br />
Zwei Monate lang Genuss,<br />
Wein, Wissen, Kultur und<br />
Unterhaltung. Fulminantes<br />
Finale: die Nachtder Keller<br />
am 6. Juni <strong>2015</strong>.<br />
www.suedtiroler-<strong>wein</strong>strasse.it<br />
In und um Kaltern<br />
DasSüdtiroler Weinjahr<br />
4. bis 7. März<strong>2015</strong><br />
Bozner Weinkost<br />
in Bozen Schloss Maretsch<br />
www.suedtirol<strong>wein</strong>.com<br />
22. bis 25. März<strong>2015</strong><br />
VinitalyinVerona<br />
www.vinitaly.it<br />
16.bis 18.Mai <strong>2015</strong><br />
Südtiroler Blauburgundertage<br />
in Montan und Neumarkt<br />
www.blauburgunder.it<br />
17.Mai <strong>2015</strong>,10–17 Uhr<br />
Internationaler Museumstag<br />
www.<strong>wein</strong>museum.it<br />
23. Mai <strong>2015</strong>,19–20.30 Uhr<br />
Weinverkostung –<br />
Weine aus alten Rebsorten<br />
www.<strong>wein</strong>museum.it<br />
6. Juni <strong>2015</strong><br />
Nachtder Keller<br />
www.suedtiroler-<strong>wein</strong>strasse.it<br />
3. September <strong>2015</strong>,15.30–17Uhr<br />
Weinverkostung –<br />
Weine aus alten Rebsorten<br />
www.<strong>wein</strong>museum.it<br />
4. September <strong>2015</strong>,16–17.30 Uhr<br />
Alte Südtiroler Rebsorten –<br />
Themenführung durch<br />
den Weingarten<br />
www.<strong>wein</strong>museum.it<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2015</strong> — p.50
10.September <strong>2015</strong>,15.30–17Uhr<br />
Weinverkostung –<br />
Weine aus alten Rebsorten<br />
www.<strong>wein</strong>museum.it<br />
8. November <strong>2015</strong>,10–13Uhr<br />
Kastanienbraten im Weingarten<br />
Eintritt frei<br />
www.<strong>wein</strong>museum.it<br />
6. bis 9. November <strong>2015</strong><br />
Merano International Winefestival<br />
im Kurhaus vonMeran<br />
www.meranowinefestival.com<br />
„Kalterer Plent: Natur und Genuss“<br />
19.Mai <strong>2015</strong>,19–23Uhr<br />
Das Beste aus Kaltern<br />
Verkostung der Kalterersee-<br />
Charta-Weine 2014!<br />
Nurdie Besten erhalten das<br />
Qualitätssiegel Charta.<br />
www.<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>.com<br />
23. Juni <strong>2015</strong>,18–23Uhr<br />
Kalternganz in Weiß<br />
Der wunderschöne Marktplatz<br />
als Bühne für Kalterns<br />
Weiß<strong>wein</strong>e. VerkostenSie<br />
das vielfältige Spektrum<br />
und verwöhnen Sie ihren<br />
Gaumen mit besonderen<br />
Genüssen!<br />
www.<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>.com<br />
Das Beste<br />
aus Kaltern<br />
Verkostung der<br />
Kalterersee<br />
ChartaWeine<br />
Kaltern<br />
Ganz in Weiß<br />
Kalterns beste<br />
Weiß<strong>wein</strong>e<br />
auf einer Bühne<br />
„Die allerersteund größte<br />
Aufgabe im Leben besteht darin,<br />
das Gleichgewicht zu halten.“<br />
Wolfgang Wiesmann<br />
Dieser Aufgabe stellen wir uns Tag<br />
für Tag. Die richtige Balance zu finden<br />
zwischen Zuviel und Zuwenig,<br />
zwischen Anstrengung und „sich<br />
treiben lassen“, wirdinSüdtirol zum<br />
entspannten Erlebnis: Mystische<br />
Plätze entdeckenund sichdabei auf<br />
sein Inneres einlassen, Stabilität<br />
gewinnen und sichauf die wertvollen<br />
Dinge des Lebens rückbesinnen.<br />
Machen Sie sichauf die Suche nach<br />
Ihren individuellen Kraftquellen in<br />
Kalternund Umgebung. Sie werden<br />
feststellen, wie ruhig und entspannt<br />
Sie in den Alltag zurückkehren<br />
werden. Ideen und Tipps für einen<br />
ausgewogenen BesuchinKaltern<br />
erhalten Sie im Tourismusbüro.<br />
Veranstaltungshighlight<br />
im Frühling: „Kalterer Plent:<br />
Natur und Genuss“.<br />
3. und 4. September <strong>2015</strong>,<br />
18 –23Uhr<br />
Kalterer Weintage–<br />
30-jähriges Jubiläum<br />
Seit 30 Jahren der Höhepunkt<br />
im Kalterer Weinjahr!<br />
Über 150Weine aus Kaltern<br />
stehen zur Verkostung<br />
bereit –ein Muss für Weinund<br />
Kalternliebhaberinnen<br />
und -liebhaber.<br />
www.<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>.com<br />
3. Oktober <strong>2015</strong>,10–18Uhr<br />
4. Kalterer<br />
Weinkulinarium<br />
Ein kulinarischer Dorfspaziergang<br />
durch Kaltern.<br />
Während die letzten<br />
Trauben nochreifen, wird<br />
am Marktplatz in Kaltern<br />
bereits gefeiert.<br />
www.<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>.com<br />
Kalterer<br />
Weintage<br />
Ein ganzes Dorf<br />
wirdverkostet<br />
Kalterer<br />
Weinkulinarium<br />
Ein Genussspaziergang<br />
Informationen und Anmeldung im<br />
TourismusbüroKaltern<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2015</strong> — p.51
KALENDARIUM<br />
Kaltern<br />
Wochenprogramm<br />
Montag<br />
15 Uhr –Mit derKutsche<br />
auf den Spuren des Weines<br />
Krönung ist der Besucheines Weingutes<br />
mitanschließender Weinverkostung.<br />
Anmeldung bis Montag 12 Uhr im<br />
Tourismusbüro.<br />
Erwachsene: €20,–; Kinder: €8,–<br />
(Juli bis Mitte September um 16 Uhr,<br />
ab Juni auchdonnerstags.)<br />
Dienstag<br />
16.30 Uhr –Fach<strong>wein</strong>probe<br />
Tiefer in die Welt desWeines eintauchen:<br />
Nach einer Kellerbesichtigung wird<br />
zusammen mit dem Weinfachmann eine<br />
Auswahl verschiedener Weineverkostet und<br />
über Gott und die Welt,den Keller undden<br />
Wein geredet. Anmeldung im Tourismusbüro<br />
bis Dienstagmittag!<br />
Kostenbeitrag ab 16 Jahren: €19,–<br />
(inklusiveWeinführer)<br />
Mittwoch<br />
30. März bis 30. Juni <strong>2015</strong><br />
10–14Uhr –Kalterer Polenta:<br />
Natur und Genuss<br />
EntdeckenSie mit unserer Natur- und Landschaftsführerin<br />
die einzigartige Rastenbachklamm<br />
und lernen Sie Kalterns Qualitäsprodukte<br />
mit dem Kalterer Plent und dem<br />
Kalterersee-Wein, der nicht unberechtigt als<br />
die „Seelenessenz vonKaltern“ bezeichnet<br />
wird, näher kennen. Anmeldung im Tourismusbürobis<br />
Dienstagabend. Treffpunkt<br />
um 10 Uhr bei der KircheinAltenburg.<br />
Dauer der Führung: ca. 4Stunden.<br />
Kostenbeitrag ab 14 Jahre<br />
€15,– inkl. Mittagessen.<br />
Teilnehmeranzahl: min. 2Personen.<br />
16.30 Uhr –Weinbergbegehung<br />
Das Ergebnis in der Flasche hängt größtenteils<br />
davonab, wo und wie der Wein wächst.<br />
Ein Weinbauererklärtam<strong>wein</strong>.weg Interessantes<br />
zu Anbaumethoden, Rebsorten und<br />
Weinlagen. Der Abschluss der Wanderung mit<br />
Weindegustation findetineiner Weinkellerei<br />
statt. Treffpunkt vordem Tourismusbüro.<br />
Kostenbeitrag ab 14 Jahren: €10,–<br />
(inklusiveWeinführer und Weinverkostung)<br />
Donnerstag<br />
10 Uhr –ZwischenaltenReben und<br />
jahrhundertealten Traditionen:<br />
Geführter Rundgang durch das Südtiroler<br />
Weinmuseum<br />
Begeben Sie sichauf die Spuren der jahrtausendealten<br />
Südtiroler Weinbaugeschichte.<br />
Der geführte Rundgang durch das Weinmuseum<br />
lässt Sie eintauchen in eine vergangene<br />
Welt.AmEnde der Führung wirdim<br />
stimmungsvollen „Tiefen“ Keller einGlas<br />
Kalterersee verkostet.<br />
Treffpunkt um 10 Uhr vordem<br />
Tourismusbüro, Kostenbeitrag inklusive<br />
Weinprobe und Führung: €4,–<br />
Programm <strong>2015</strong><br />
März<br />
05.03.<br />
Champagner –Verkostung<br />
mit Christine Mayr<br />
Bozen<br />
10.03.<br />
Das Sekt-ABC<br />
Neustift<br />
17.03.<br />
Wein &Kochen<br />
Knigge<br />
Bozen<br />
18.03.<br />
Bierland USA<br />
Bruneck<br />
19.03.<br />
Das kleine Wein-ABC<br />
Kaltern<br />
27.-28.03.<br />
Basis-Seminar (Tagesseminar)<br />
Neustift<br />
31.03.<br />
Riesling –Verkostung<br />
mit UlrichPedri<br />
Kaltern<br />
April<br />
16.04.<br />
Südtiroler Bier<br />
Kaltern<br />
21.04.<br />
Das kleine Wein-ABC<br />
Nals<br />
28.04.<br />
Italien und seine Weine–Teil 1<br />
Kaltern<br />
Mai<br />
05.05.<br />
Italien und seine Weine–Teil 2<br />
Kaltern<br />
07.05.<br />
Weißburgunder –Verkostung<br />
mit UlrichPedri<br />
Kaltern<br />
12.05.<br />
Das Sekt-ABC<br />
St. Pauls/Eppan<br />
13.05.<br />
Weine der Welt<br />
Bozen<br />
20.05.<br />
Die WeineSüdtirols<br />
Kaltern<br />
21.05.<br />
Das kleine Wein-ABC<br />
Neustift<br />
Juni<br />
03.06.<br />
Elsass-Highlight –Verkostung<br />
mit Frank SmuldersMW<br />
Tramin<br />
04.06.<br />
Wein &Kochen<br />
Krustentiere<br />
Girlan<br />
05.06.<br />
Das kleine Wein-ABC<br />
Tramin<br />
17.06.<br />
Das vertiefende Wein-ABC<br />
Eppan<br />
19.-20.+ 26.-27.06.<br />
Aufbau-Seminar 1–Weinland<br />
Italien (Tagesseminar)<br />
Neustift<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2015</strong> — p.52
Juli<br />
01.07.<br />
Einflussfaktoren vonMikroklima<br />
und Bodenstruktur<br />
auf den Wein –Workshop<br />
mit WilliStürz<br />
Kaltern<br />
08.07.<br />
Das kleine Wein-ABC<br />
Bruneck<br />
09.07.<br />
Belgische Biere<br />
Bozen<br />
14.07.<br />
„Besondere“ WeineSüdtirols –<br />
Verkostung mit Konrad Pixner<br />
Kaltern<br />
22.07.<br />
Weinerlebnis: Besuch<br />
im Weinrebenmuseum<br />
Kaltern<br />
August<br />
19.08.<br />
Wein-Marketing –<br />
Workshop mit Klaus Gasser<br />
Kaltern<br />
26.08.<br />
Das kleine Wein-ABC<br />
Montan<br />
27.08.<br />
Italien und seine Weine–Teil 1<br />
Neustift<br />
September<br />
02.–04.+10.–11.09.<br />
Basis-Seminar<br />
(Abendseminar)<br />
Kaltern<br />
08.09.<br />
Bierreise Europa<br />
Algund<br />
10.09.<br />
Italien und seine Weine–Teil 2<br />
Neustift<br />
16.09.<br />
Wein&Kochen<br />
Kräuterküche<br />
Bozen<br />
17.09.<br />
Das kleine Wein-ABC<br />
Eppan<br />
29.09.<br />
Whiskey-Verkostung<br />
Bozen<br />
Oktober<br />
05.10.<br />
Das kleine Wein-ABC<br />
Neustift<br />
07.–09.+14.–16.+21.–23.10.<br />
Aufbau-Seminar 1–Weinland<br />
Italien (Abendseminar)<br />
Kaltern<br />
13.10.<br />
Die WeineSüdtirols<br />
Kaltern<br />
20.10.<br />
Bier &Essen<br />
Bozen<br />
22.10.<br />
Weinerlebnis:<br />
Der Kalterer Weinlehrpfad<br />
Kaltern<br />
28.10.<br />
Das vertiefende Wein-ABC<br />
Neustift<br />
29.10.<br />
Das neue Nord-Amerika-<br />
Highlight –Verkostung<br />
mit Andreas WickhoffMW<br />
Marling<br />
November<br />
03.11.<br />
Internationale Biere<br />
Neustift<br />
04.11.<br />
Wein &Kochen<br />
Geflügel &Co.<br />
Bozen<br />
06.–07.+13.–14.+20.–21.11.+<br />
04.12.<br />
Diplom-Bier-Experten<br />
Bozen<br />
09.–11.+16.–17.+23.–24.11.<br />
Aufbau-Seminar 2–<br />
Wine &Spirits International<br />
Neustift<br />
11.11.<br />
Terroir,Boden, Standort–<br />
Workshop mit UlrichPedri<br />
Laimburg<br />
19.11.<br />
Das kleine Wein-ABC<br />
Meran<br />
26.11.<br />
Weine der Welt<br />
Neustift<br />
Dezember<br />
02.12.<br />
Biodynamik –Workshop<br />
mit Graf Goëss-Enzenberg<br />
Kaltern<br />
03.12.<br />
Das kleine Wein-ABC<br />
Girlan<br />
10.12.<br />
Das vertiefende Wein-ABC<br />
Kardaun<br />
Bier-<br />
akademie<br />
Kursprogramm<br />
Programmacorsi<br />
<strong>2015</strong><br />
Aktuelle Informationen<br />
und Anmeldung:<br />
Südtiroler Weinakademie,Maria<br />
v. Buol<br />
Platz 4A,39052 Kaltern,<br />
Tel. +390471964 609,<br />
info@<strong>wein</strong>akademie.it,<br />
www.<strong>wein</strong>akademie.it<br />
Diese Ausgabe des <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong><br />
<strong>Magazin</strong>s erscheint mit freundlicher<br />
Unterstützung von:<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2015</strong> — p.53
ABSPANN<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2015</strong> — p.54
Kaltern. Heimat des Kalterersee. Aber nicht nur.<br />
Kalternist auchSitz edler Rot<strong>wein</strong>sorten wie Blauburgunder,Lagrein,<br />
Merlotund CabernetSauvignon. Das Weindorfhält viele Überraschungen bereit.<br />
Nicht nur architektonisch, sondernauchinBezug auf seine Weinvielfalt.<br />
Ob älterer Jahrgang oder frischabgefüllt- eine Konstante bleibt.<br />
Weingenuss durch höchste Qualität.<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2015</strong> —p.55
»Kaltern istnatürlich in<br />
erster Liniedie Heimat des<br />
Kalterersee.Dochwer das<br />
Weindorf nurauf den fruchtigfrischen,<br />
rubinroten Vernatsch<br />
reduziert, derriskiert,<br />
einigeszuverpassen.«]<br />
Rote Tradition –Vom hellen Rubinrot<br />
zum dunklen Granatrot … → Seite 11<br />
Eine Initiativefür<br />
Qualität und Weinkultur<br />
der Weinwirtschaft<br />
in Kaltern amSee.<br />
Marktplatz8<br />
I-39052 Kaltern<br />
T+39 0471 965 410<br />
F+39 0471 963469<br />
info@<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>.com<br />
www.<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>.com