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Leader 31<br />
STEFAN BELL<br />
„Es ist eine riesige Leistung<br />
vom ganzen Klub, als immer noch<br />
relativ kleiner Verein solange<br />
am Stück in der Liga dabei zu<br />
sein. So viele Mannschaften<br />
waren in den zehn Jahren nicht<br />
konstant in der Bundesliga.”<br />
super Geschichte mit Ridle. Es ist für ihn,<br />
aber auch für uns alle einfach besonders, wie<br />
das alles gelaufen ist. Vor dem Leipzig-Spiel<br />
war er ja schon auf dem Weg nach Freiburg,<br />
stand dann direkt in der Startelf und hatte<br />
eine schwierige Anfangsphase. Er war aber<br />
so schlau, nicht zu versuchen, den Fehler mit<br />
der nächsten Aktion wieder wettzumachen,<br />
sondern zunächst ganz einfach zu spielen.<br />
Da versuchen viele junge Spieler häufig zu<br />
schnell zu viel zu wollen. Dass er jetzt in seinen<br />
ersten beiden Bundesliga-Spielen jeweils<br />
getroffen hat, ist unglaublich, fast kitschig.“<br />
Dass mit dem 20-jährigen Mittelfeldspieler<br />
das nächste große Talent auf dem Weg ist,<br />
fester Bestandteil des Profi-Kaders zu werden,<br />
findet auch Bell bemerkenswert und gleichzeitig<br />
alternativlos für einen Verein wie Mainz<br />
05. „Es ist extrem wichtig, dass regelmäßig<br />
Spieler hochkommen und auf Dauer die Chance<br />
bekommen. Da ist ein kleiner Kader auch<br />
wichtig. In der Vorrunde hätte Ridle die Chance<br />
vermutlich nicht bekommen, weswegen ich ein<br />
Freund davon bin, Spielern mit Vereinsbezug<br />
die Chance zu geben. Es ist ganz entscheidend,<br />
diese Leute zu haben, die sich mit dem Verein<br />
identifizieren und bereit sind, noch mehr zu<br />
machen. Das spüren unsere Fans und sind dann<br />
noch eher bereit, Fehler zu verzeihen.“<br />
Nach dem am Ende so grandiosen<br />
Saisonendspurt gilt es nun heute Nachmittag<br />
gegen Werder trotz des bereits geglückten<br />
Klassenerhalts, noch ein letztes Mal vor der<br />
Sommerpause gemeinsam mit den Fans einen<br />
gelungenen Abschluss des Spieljahres in der<br />
OPEL ARENA zu feiern und den Gesamteindruck<br />
der letzten Wochen zu bestätigen, wie Bell<br />
betont: „Wir wünschen uns natürlich nochmal<br />
ein Fußballfest und es tut wahnsinnig gut,<br />
einfach befreit aufspielen zu können. Wir<br />
haben keinen Druck, wollen uns das Leipzig-<br />
Spiel aber nochmal zum Vorbild nehmen. Wir<br />
müssen die Zweikämpfe annehmen, an unsere<br />
Grenzen gehen und an die letzten Wochen<br />
anknüpfen.“ Immerhin gilt es, sich bestenfalls<br />
erfolgreich in den Urlaub zu verabschieden<br />
und dann Anfang Juli in die Vorbereitung<br />
auf die eingangs erwähnte zehnte Saison<br />
im Oberhaus zu starten. Mit dann mehr<br />
Konstanz auf dem Rasen, aber der gleichen<br />
Kontinuität auf der Trainer- sowie anderen<br />
Führungspositionen. Dass die gewahrte Ruhe<br />
und das in Mannschaft und Trainer gesetzte<br />
Vertrauen die richtigen Mittel waren, dass<br />
der Mainzer Weg, mit Krisen umzugehen,<br />
noch immer zielführend sein kann, das hat<br />
schließlich auch die heute zu Ende gehende<br />
Saison unter Beweis gestellt. Es ist ein Weg,<br />
den es auch aus Sicht des Kapitäns, genauso<br />
fortzuführen gilt.<br />
Bleibt Bell den 05ern auf ihrem Weg und<br />
der FSV der Bundesliga gleichzeitig auch mindestens<br />
bis zum Vertragsende 2020 erhalten,<br />
würde dem Kapitän dann 2019/2020 mit dem<br />
200. Einsatz im FSV-Trikot auch schon das<br />
nächste Jubiläum winken.