17.05.2018 Aufrufe

Nachhaltig bauen: Themen, Trends und Tipps

Explodierende Immobilienpreise in der Stadt und ein immenser Ressourcenverbrauch im Bausektor: Längst ist das Wohnen zu einer sozialen und ökologischen Frage geworden. Hier sind nachhaltige Lösungen aus Politik und Wirtschaft gefragt. Aber auch der Einzelne kann seine Art zu Wohnen verantwortungsvoll gestalten. Wie, das zeigt das neue UmweltDialog-Magazin „Trautes Heim, Glück allein? So können wir nachhaltig bauen und wohnen“.

Explodierende Immobilienpreise in der Stadt und ein immenser Ressourcenverbrauch im Bausektor: Längst ist das Wohnen zu einer sozialen und ökologischen Frage geworden. Hier sind nachhaltige Lösungen aus Politik und Wirtschaft gefragt. Aber auch der Einzelne kann seine Art zu Wohnen verantwortungsvoll gestalten. Wie, das zeigt das neue UmweltDialog-Magazin „Trautes Heim, Glück allein? So können wir nachhaltig bauen und wohnen“.

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Bauen <strong>und</strong> Wohnen<br />

URBAN MINING–<br />

der verborgene Rohstoffschatz in der Stadt<br />

Foto: skpw / stock.adobe.com<br />

Viele der weltweiten Ressourcen werden knapp. Während natürliche Reserven schrumpfen,<br />

ist die moderne Stadt längst zu einer riesigen Rohstoffmine geworden. Urban Mining will diese<br />

wertvollen Rohstoffe langfristig sichern – <strong>und</strong> steht dabei vor großen Herausforderungen.<br />

Von Victoria Scherff<br />

Etwa 50 Milliarden Tonnen Materialien haben wir seit dem<br />

zweiten Weltkrieg angehäuft, vieles davon verbaut in Gebäuden,<br />

Infrastruktur <strong>und</strong> langlebigen Konsumgütern wie<br />

Autos. Dieses Materiallager ist keine schlechte Basis für<br />

das als rohstoffarm geltende Deutschland, das Erze <strong>und</strong><br />

Metalle komplett importieren muss.<br />

Und nicht nur in den Städten Deutschlands findet sich dieser<br />

Rohstoffreichtum: Jede dicht besiedelte industrialisierte<br />

Stadt ist eine riesige Rohstoffmine. Denn es sind vor allem<br />

die Industrieländer, die mit 15 Prozent Anteil an der weltweiten<br />

Bevölkerung r<strong>und</strong> ein Drittel der globalen Rohstoffe<br />

verbrauchen <strong>und</strong> ver<strong>bauen</strong>. Warum nicht diese städtischen<br />

Rohstoffminen sinnvoll nutzen?<br />

Was ist Urban Mining?<br />

Bei diesem Gedanken setzt Urban Mining an <strong>und</strong> will die<br />

in unseren Städten <strong>und</strong> unserer Umwelt verbauten Rohstoffe<br />

aufspüren, sichern <strong>und</strong> nutzbar machen – ohne sie<br />

abzuwerten. Städtische Rohstoffförderung statt klassischer<br />

Bergbau also – Urban Mining gewinnt Rohstoffe aus langlebigen<br />

Gütern wie Elektrogeräten, Autos, Bahntrassen <strong>und</strong><br />

Gebäuden zurück.<br />

Verbaute Materialien wie Ziegel, Gips, Beton, Stahl, Metalle<br />

wie Kupfer, Aluminium <strong>und</strong> Cobalt, aber auch Asphalt <strong>und</strong><br />

Holz werden so als Sek<strong>und</strong>ärrohstoffe wieder nutzbar. Das<br />

Potenzial des menschengemachten Lagers ist enorm:<br />

f Allein auf einer PC-Leiterplatte gibt es 44 unterschiedliche<br />

chemische Elemente.<br />

f In deutschen Bahnhöfen sind r<strong>und</strong> 32 Millionen Tonnen<br />

Materialien langfristig eingeb<strong>und</strong>en.<br />

f In Japan wird die urbane Silber-Mine auf 24 Prozent der<br />

weltweiten Reserven geschätzt.<br />

f Aus einem durchschnittlichen Altbau mit zehn Wohnungen<br />

fallen r<strong>und</strong> 1.500 Tonnen Material zur Verwertung<br />

an, darunter 70 Tonnen Metalle <strong>und</strong> 30 Tonnen Kunststoffe,<br />

Bitumen <strong>und</strong> Holz, berechnete das Umweltb<strong>und</strong>esamt<br />

(UBA).<br />

40 Ausgabe 9 | Mai 2018 | Umweltdialog.de

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