Facetten Mai 2018
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Ausgabe 34 • Mai 2018
Sozialgruppe Kassel
Mai 2018 | Facetten 34 1
KOMFORT FÜR SIE:
elektrische Antriebe für Türen,
Garagentore und Einfahrten
SICHERHEIT FÜR SIE:
Rauchwarnmelder für Wohnung
und Industriebauten
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des Fachbereichs Gartenbau der Kasseler Werkstatt
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Sozialgruppe Kassel
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser!
Erich Schützendorf (Fachbereichsleiter für
Fragen des Älterwerdens i.R.) nahm anlässlich
der 6. Tagespflegetage die Zuhörer mit
ins „Anderland“. Er erzählte von Begegnungen
der BewohnerInnen, der „Anderländer“,
mit denen der „Normalländer“ bzw. von
Menschen, die an einer Demenz erkrankt
sind, mit Menschen, die sie begleiten. Er erzählte
von einer anderen, von einer ver-rückten
Welt, in der die AnderländerInnen von
den NormalländerInnen nicht mehr verstanden
werden.
Warum kann man Wasser nicht aus einer
Vase trinken? Warum kann man nicht
mit dem Finger den Rest des Desserts auf
der Serviette als Teig auslegen? Vielleicht,
weil es den Betreuenden um die Würde des
Menschen geht? Schützendorf fragt und resümiert:
„Müssen wir die Würde einzig an
der funktionalen Autonomie festmachen? Es
muss doch möglich sein, dass eine Frau beim
Bäcker ihre Puppe im Arm hält, ohne dass
Andere dumme Bemerkungen machen.“ Er
stellt sich vor, dass er selbst später, wenn er
einmal Bewohner im Anderland wird, durch
die Einkaufsstraße geht und ihm völlig unbekannten
Menschen Handküsse zuwirft
oder sie umarmt – einzig wäre gut, wenn er
auf seiner Wanderung einen Reisebegleiter
hätte.
Würde – das ist ein dem Menschen innewohnendes
Recht auf Selbstbestimmung und
Respekt. Wir als Begleitende dürfen nie früher
eingreifen, als es unabdingbar nötig ist.
Es kann sein, dass wir bei einem Verhalten,
das wir nicht verstehen, Augenzeugen von
Selbstbestimmung werden. Haben wir Mut,
die Handlungen von Menschen mit Demenz
als selbstbestimmtes Handeln zu interpretieren!
Ich habe aus dem Vortrag von Erich Schützendorf
viel gelernt. Würde zulassen, Würdeschöpfung
organisieren und ganz grundsätzlich
nichts ohne Respekt vor dem Anderen
tun oder denken,
das ist
die Maxime.
Und natürlich
begrenzt sich
diese Sichtweise
nicht auf die
Begegnung mit
Menschen, die
an einer Demenz
erkrankt
sind, sondern
sie hat gar keine
Grenzen.
Das Grundgesetz
testiert,
dass die Würde des Menschen unantastbar
ist. Leider irrt es mit dieser Aussage. Und
gerade weil die Würde des Menschen viel
zu oft angetastet wird, ist es so wichtig und
unverzichtbar, dass sich jeder Einzelne das
Nicht-Antasten der Würde zum eigenen Gesetz
erklärt und sich selbst anklagt, falls er es
jemals verletzt.
In dieser Ausgabe lesen Sie von Beispielen
würdevoller Begleitung von Menschen und
was Würde mit Gewaltprävention im Kindergartenalter
zu tun hat.
Gerald Reißmann
(Vorsitzender des Vorstands)
Mai 2018 | Facetten 34 3
Gastbeitrag
Das Recht auf Entfaltung
„Die Würde des Menschen ist unantastbar.
Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung
aller staatlichen Gewalt.“ Artikel 1 des
Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland
leitet uns auch als Stadtverwaltung täglich
in unserem Tun und Handeln. Die Verfassung
unserer Demokratie erkennt an, dass
wir verschieden sind. Männer und Frauen,
alte und junge, gesunde und kranke Menschen
oder auch Menschen, die in Deutschland
geboren wurden und solche, die ausländische
Wurzeln haben.
Wir alle sind mit der gleichen Würde ausgestattet,
haben die gleichen Grundrechte.
Menschen mit Behinderungen haben wie
andere das Recht, nicht auf ein Merkmal ihrer
Persönlichkeit oder ihrer Lebensweise reduziert,
sondern mit allen Facetten als ganzer
Mensch gesehen zu werden – und damit
auch zu registrieren, was sie alles leisten können
und wozu sie fähig sind, damit sie sich in
die Gesellschaft eingliedern und ihre Möglichkeiten
nutzen können. Denn die Würde
des Menschen ist sein Recht auf Entfaltung.
Es ist freilich nicht immer einfach, diesem
Prinzip gerecht zu werden. Es gilt, Gleichberechtigung
zu schaffen, Barrierefreiheit zu
gewährleisten, die Teilhabe am gesellschaftlichen,
kulturellen, sportlichen Leben und
an Bildung sicherzustellen. Dabei ist es unser
Ziel, unsere Stadt für alle Menschen zum besten
Zuhause zu machen.
Wir wollen
erreichen,
dass es selbstverständlich
ist, dass jeder
Mensch dazu
gehört. Doch
dies ist keine
Aufgabe, die
nur vom Staat,
den Kommunen
und bestimmten
Institutionen
oder
Berufsgruppen
geleistet werden kann. Inklusion, also die
gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen,
ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, an
der möglichst alle selbstverständlich mitwirken
sollten. Das liegt mir persönlich, auch
als Mitglied der Sozialgruppe Kassel e.V., sehr
am Herzen.
Unsere Stadtgemeinschaft kann dankbar
sein, dass sich die Sozialgruppe Kassel seit
nunmehr 80 Jahren für alte, kranke, behinderte
und hilfebedürftige Menschen einsetzt
– ganz praktisch, mit Menschlichkeit und
einer qualitätsvollen Arbeit. Für dieses engagierte
Handeln sage ich im Namen den Bürgerinnen
und Bürger herzlich: Danke!
Christian Geselle
(Oberbürgermeister der Stadt Kassel)
4 Facetten 34 | Mai 2018
Kasseler Werkstatt
Harmonie und Dynamik
Musikalische Gruppen-Improvisation
Die rhythmisch-musikalische Stunde wird
gemeinsam durch leises und immer lauter
werdendes Regentrommeln eingeläutet. In
den verschiedenen Phasen der Stunde, in welchen
besonders der Rhythmus oder verschiedene
Klänge und Lautstärken erlebt werden,
können die geistig und körperlich behinderten
Erwachsenen nach ihren individuellen
Möglichkeiten gemeinsam musizieren. Alle
Menschen können Musik empfinden und individuell
musikalisch sein.
Wir versuchen auch, musikalisch immer
wieder die Stimmung derer zu spiegeln, die
nicht eigenständig mitmachen können, oder
wir greifen deren Atembewegungen musikalisch
auf, sodass sie miteinbezogen werden.
Dabei können alle Teilnehmenden verschiedene
Rhythmus- und Klanginstrumente ausprobieren.
Das musikalische Angebot findet seit
Anfang Februar in der Kasseler Werkstatt
(Werk 1) zweimal wöchentlich statt, regelmäßig
nehmen bis zu acht Menschen teil. Besonders
die Gruppenimprovisation regt zur
musikalischen Eigenaktivität an und macht
allen sehr viel Spaß. Hier wird frei ,drauflos’
gespielt – nach und nach wird es immer dynamischer.
Zum Ausklang der Stunde werden
wir wieder leiser, bis nur noch einzelne
Töne oder ein leises Trommeln übrig bleiben.
Die Teilnehmenden erleben die harmonische
Wirkung der Musik, die Freude und Begeisterung
daran haben die höchste Priorität.
Yasmeen Shirazi (Kunststudentin mit
musikpädagogischer Erfahrung)
Wir trauern um
unsere Mitarbeiterin
Pianke Hecht
* 21. 10. 1961 † 9. 2. 2018
Mai 2018 | Facetten 34 5
Kasseler Werkstatt
Für eine positive Zukunft
Der neue Werkstattrat stellt sich vor
Zum neuen Werkstattrat gehören (von links nach rechts): Kujtim Osmani (1. Vorsitzender), Christian
Prahl, Anja Burghardt, Olaf Haarbusch (2. Vorsitzender) und Sandra diLorenzo, außerdem Gabriele
Dörrbecker, die beim Fototermin leider krank war.
Mein Name ist Kujtim Osmani. Ich bin
der neue Vorsitzende des Werkstattrats der
Kasseler Werkstatt. Ich bin 20 Jahre alt und
arbeite seit drei Jahren in der Kasseler Werkstatt
und bin seit einem Jahr in einer Montageabteilung.
Mein größtes Hobby ist die
Musik. Ich schreibe selber Texte für meine
Herzli chen Glückwunsch
zum 50. Geburtstag
Corina Schwarz, 7. 1.
Alfred Turtl, 15. 3.
zum 60. Geburtstag
Ayse Evci, 1. 1.
Theodor Fassler, 30. 5.
Lieder, in denen ich, unter anderem, mein
Leben verarbeite.
Der Grund, warum ich mich aufstellen
lassen habe, ist der Wunsch, in den Werkstätten
etwas zu verändern und weil mir die
Wünsche und Interessen der Mitarbeiter und
Mitarbeiterinnen sehr wichtig sind. Zum Beispiel
hat sich eine Gruppe gewünscht, öfter
einmal zusammen wegzufahren.
Meine Kollegen und Kolleginnen sind Olaf
Haarbusch, Frank Schmiedel, Christian
Prahl, Sandra diLorenzo, Anja Burghardt
und Gabriele Dörrbecker. Wir versuchen in
der nächsten Zeit, die Interessen zu vertreten,
und bedanken uns für das Vertrauen. Wir
freuen uns auf eine gemeinsame und positive
Zukunft.
Kujtim Osmani
(Vorsitzender Werkstattrat KSW)
6 Facetten 34 | Mai 2018
Kasseler Werkstatt
Es zählt der Mensch
Respekt (-voller Umgang) ist selbstverständlich
Sabine
Strotmann
bekommt von
Christiane
Reiße
das Essen
gereicht.
Fred Winkel ist Bereichsleiter des Förderbereichs
und der Tagesförderstätte der Kasseler Werkstatt.
Hier werden in sieben Gruppen 70 Menschen mit
schweren und Mehrfachbehinderungen von 17
Gruppenfachkräften und einer Jahrespraktikantin
betreut und im Werkstattalltag begleitet.
Was bedeutet Würde im Umgang mit Menschen
mit schwersten Behinderungen?
Fred Winkel: Es gibt auf der Ebene der Würde
überhaupt keinen Unterschied zum Umgang
mit Menschen mit leichten oder ohne
Behinderungen. Es zählt der Mensch.
Wie lassen sich aber die Forderungen, die mit
Würde immer verbunden werden – Selbstbestimmung,
Verselbstständigung, Autonomie
– einlösen bei Menschen, die sich nicht selbst
versorgen oder nicht sprachlich äußern können?
F. W.: Einerseits ist es selbstverständlich,
dass wir die Intimsphäre umfänglich wahren,
in Pflegesituationen ist das besonders
wichtig, in den Gruppe haben wir Nischen,
die mit Vorhängen oder spanischen Wänden
abtrennbar sind. Andererseits machen
wir eine ausgedehnte Anamnese, wir versuchen,
so viel wie möglich über den einzelnen
Menschen zu erfahren, von Angehörigen,
Wohnheimbetreuern, Ärzten usw., um
dieses Wissen dann in einen respektvollen
personenzentrierten Umgang hineinzunehmen.
Können Sie Beispiele nennen für einen würdevollen
Umgang mit schwerstbehinderten Menschen?
Ich nehme einmal das Beispiel der Essenssituation:
Wir gehen mit den MitarbeiterInnen
in denselben Speisesaal, in dem auch alle
anderen essen, das Essen wird so angereicht,
wie es ist, nicht püriert zum Beispiel und
auch wenn möglich mit normalem Besteck.
Wie sähe eine Würdeverletzung z. B. einer Betreuungskraft
gegenüber einem schwerstbehinderten
Menschen aus?
F. W.: Jede Form von Übergriffen ist absolut
tabu, natürlich körperliche oder sexuelle
Gewalt, aber auch Bloßstellen oder verbale
Herabwürdigungen. Den Individuen immer
respektvoll zu begegnen und ihre Würde
unbedingt unangetastet zu lassen, ist selbstverständlich
hier in unserer Arbeit. Aber
manchmal kann es vielleicht von außen so
aussehen, als wäre die Würde nicht gewahrt:
Es gibt Situationen, da müssen wir z. B. jemanden
aus medizinischer Notwendigkeit
zum Trinken ,überreden’ oder jemanden davon
abhalten, sich selbst oder Andere zu verletzen.
Das Interview führte Kirsten Alers
Mai 2018 | Facetten 34 7
Kasseler Werkstatt
Was einem Gesetz nicht gelingt
Würde kann man nicht organisieren
Jennifer
Lenhart im
Zukunftsplangespräch.
Würde lässt sich durch Verwaltungsregelungen
nicht organisieren!
Es ist unstrittig, dass die UN-Behindertenrechtskonvention
(UN-BRK) die Würde der
Menschen mit Behinderung stärkt! Zusammenfassend
will sie, dass es keinen Unterschied
zwischen Menschen mit und ohne
Behinderung gibt. Barrieren sollen durch die
Gesellschaft ausgeglichen werden. Mit dem
Bundesteilhabegesetz (BTHG) ist die nationale
Umsetzung der UN-BRK in Kraft getreten
und es soll mehr ausgleichende Gerechtigkeit
in Deutschland erreicht werden. Das BTHG
bestimmt, wer Anspruch auf staatliche Ausgleichsleistungen
hat und welche Leistungen
genehmigt werden. Dabei sollen die individuellen
Bedarfe im Mittelpunkt stehen. Das
BTHG regelt aber auch, wie Leistungen vergeben
werden.
Im Verständnis der Sozialgruppe Kassel
kommt Würde jedem Menschen als solchem
zu und ist unabhängig von Lebensumständen
oder Verhalten. Menschen mit Behinderung
machen oft eine umgekehrte Erfahrung:
Es kommt auf ihre Lebensumstände oder ihr
Verhalten an, ob sie eine Leistung erhalten
oder nicht. An dieser Situation ändert das
BTHG nur wenig. Es wird weiterhin ein Kampf
um ein würdiges Leben, in dem die Barrieren
ausgeglichen werden, bleiben, und auch
weiterhin werden oft völlig fremde Menschen
über die Leistungsansprüche entscheiden.
In Hessen wird der Landeswohlfahrtsverband
(LWV) als Kostenträger zukünftig
über die Leistungen für Menschen mit Behinderung
alleine entscheiden. Dabei soll es
zu Kosteneinsparungen kommen. Mit dem
BTHG will der Gesetzgeber nämlich auch erreichen,
dass Menschen mit Behinderung auf
dem ersten Arbeitsmarkt arbeiten und ihren
Lebensunterhalt selbst bestreiten können.
Viele der Beschäftigten der Kasseler Werkstatt
werden es nicht schaffen, auf dem ersten
Arbeitsmarkt zu arbeiten, sie werden lebenslang
auf Ausgleichsleistungen angewiesen
bleiben. Von der Zielsetzung des BTHG ausge-
8 Facetten 34 | Mai 2018
Kasseler Werkstatt
hend, ist das Beanspruchen dieser Gelder und
somit das Arbeiten in einer Werkstatt für behinderte
Menschen unwürdig. Besonders also
wird die Würde der in Werkstätten beschäftigten
Menschen durch das BTHG angegriffen.
Es stellt sich die Frage, wie die Würde der
Menschen mit Behinderung gestärkt werden
kann, wenn es einem BTHG nicht gelingt?
Die InklusionsberaterInnen des LWV,
die Reha-BeraterInnen der Bundesagentur
für Arbeit und wir als BetreuerInnen und
KollegInnen der MitarbeiterInnen müssen
diese Antwort durch die tägliche Arbeit geben.
Eine solche Antwort könnte sein, die
Werkstatt als Netzwerkpartnerin in einem
ausgleichenden Arbeitsmarkt zu verstehen,
der individuelle Wege ermöglicht und dabei
die Lebensumstände und das Verhalten der
Menschen mit Behinderung mit Würde und
Respekt behandelt!
Mike Alband-Nau
(Einrichtungsleitung KSW)
Interne Fallsupervision
Professionelles Fallmanagement in der Kasseler Werkstatt
„Für manche Menschen brauchen wir
mehr Zeit“, sagt Markus Grote. Er ist in der
Kasseler Werkstatt für die Bildung zuständig
und hat nun einen Fragebogen entwickelt,
der als Grundlage für die interne
Fallsupervision dienen soll. Die Idee dieses
neuen methodischen Angebots für das Personal
ist es, sich Zeit für einen Mitarbeiter
zu nehmen, bei dem man das Gefühl hat,
sich auf der Beziehungs-, der Verhaltensoder
der Perspektivenebene ,im Kreise zu
drehen’.
Bei der internen Fallsupervision, die Grote
für seine KollegInnen ab sofort anbietet, nehmen
er, die jeweilige Gruppenleitung und der
zuständige Soziale Dienst sich zwei Stunden
Zeit, in der sie den Fragebogen durcharbeiten.
Da wird z. B. gefragt, wie der emotionale
Entwicklungsstand eines Mitarbeiters ist oder
was sein Selbstwertgefühl steigert. Geschaut
wird auch auf die Bindungsfähigkeit und die
Reizverarbeitung.
In der kollegialen Reflexion entstehen neue
Ideen, die dem Personal und schließlich in
Folge dem Mitarbeiter helfen, die Situation
zu verbessern. „Mit all diesen Informationen
schauen wir noch einmal ganz neu auf diese
Person und verabreden dann die nächsten
Schritte“, so Grote.
Kirsten Alers
Mai 2018 | Facetten 34 9
Kasseler Werkstatt
Berufsbildungsbereich geschafft!
AbsolventInnen erhalten Zertifikate
Mike Alband-
Nau (Werkstattleitung,
3. von rechts)
und Markus
Grote (Bildungsreferatsleitung,
links) gratulieren
den
erfolgreichen
AbsolventInnen
des Berufsbildungsbereichs.
Es war eine große Bühne im Ständesaal
des Landeswohlfahrtsverbandes (LWV),
und auf ihr konnten die Gäste am 20. Februar
2018 über 100 Frauen und Männer
sehen, die im Jahr 2017 ihre berufliche Bildung
in einem Berufsbildungsbereich einer
nordhessischen Werkstatt absolviert hatten.
Vertreten waren die Baunataler Diakonie
Kassel, die Soziale Förderstätte Bebra, das
Lebenshilfe-Werk Waldeck-Frankenberg, die
Hephata-Werkstätten und die Kasseler Werkstatt
(KSW).
Im Hauptprogramm wurden natürlich die
Zertifikate überreicht. Neben sehr persönlichen
und informativen Reden von Dr. Andreas
Jürgens (1. Beigeordneter des LWV in
Hessen), Ilona Friedrich (Bürgermeisterin der
Stadt Kassel), Gerald Reißmann (Vorstand
der Sozialgruppe Kassel e.V.), Mike Alband-
Nau (Einrichtungsleiter der KSW), Dr. Walter
Lübcke (Regierungspräsident), Detlev Ruchhöft
(Vorsitzender des Verwaltungsrates der
Sozialgruppe Kassel e.V.) gab es als musikalischen
Höhepunkt einen Rap mit dem Titel
Stift und Papier ,auf die Ohren’, vorgetragen
von Kujtim Osmani, Mitarbeiter und Werkstattratsvorsitzender
in der KSW.
Dass AbsolventInnen eines Berufsbildungsbereiches
ein Zertifikat zum Nachweis ihrer
beruflichen Bildungsinhalte bekommen, soll
dabei helfen, Zugänge zum Arbeitsmarkt zu
finden. Mit diesem Zertifikat können diese
zumeist jungen Menschen einen Nachweis
ihrer Leistungsfähigkeit vorlegen. Wir hoffen,
dass diese Fähigkeiten in der Gesellschaft
und bei den Betrieben in Zukunft noch mehr
Anerkennung finden.
Die meisten der ZertifikatsempfängerInnen
werden vorerst in Arbeitsbereichen der Werkstätten
tätig sein. Aber niemand weiß, wie individuelle
Entwicklungswege verlaufen. Der
Regierungspräsident hat in seiner Rede betont,
dass der Mensch in unserer Gesellschaft immer
im Mittelpunkt stehen muss und dass der unverbrüchliche
Wert, den jeder Mensch hat, nie
durch eine Maschine ersetzt werden kann. Und
so kommt nun auch eine zentrale Botschaft
aus den teilnehmenden Einrichtungen: Im
Gestalten von Arbeitsbeziehungen mit hohem
menschlichem Wert sind die Menschen mit
Vermittlungshemmnissen aus den Werkstätten
eine enorme Bereicherung für jedes Umfeld.
Markus Grote
(Leitung Zentrales Bildungsreferat KSW)
10 Facetten 34 | Mai 2018
Kasseler Werkstatt
Tanzmariechen + Männerballett
Karneval mit dem Eltern- und Förderverein
Nachdem wir das Jahr 2017 mit dem Adventsbasar
in der Kasseler Werkstatt (KSW 1)
festlich hinter uns gelassen hatten, fand am
28. Januar unsere alljährliche und stets gut
besuchte Karnevalsfeier statt. In der Ernst-
Freudenthal-Halle in Wolfsanger hat uns die
Karnevalsgesellschaft Die Pääreschwänze wie
in den vorangegangenen Jahren mit einem
Programm erfreut, das sich sehen lassen
konnte. Diverse Tanzgruppen und Tanzmariechen
präsentierten vor dem begeisterten
Publikum ihr Können, und das Männerballett
ließ so manchen Tränen lachen.
Zwischen den Darbietungen wurde die Bühne
zur Tanzfläche – besonders die Schlager
und Karnevalsmusik von Manni Schmelz steigerten
die Stimmung, sodass Feiernde in den
unterschiedlichsten Kostümen das Tanzbein
schwangen. Es durften natürlich auch die für
den Karneval typischen Berliner zum Kaffee
nicht fehlen – eine Spende vom Eltern- und Förderverein
der KSW (EFV) –, doch auch an Kuchen
und herzhaften Snacks mangelte es nicht.
In großer Vorfreude auf den Karneval im
nächsten Jahr gibt es nun eine Neuerung, die
erfreuen könnte: Der EFV sucht ab sofort ein
Prinzenpaar aus der KSW, das auf verschiedenen
Karnevalsveranstaltungen in Kassel die
KSW repräsentieren soll. Ein erster Aufruf fand
bereits beim letzten Tanznachmittag statt, am
9. Juni und am 27. Oktober bietet sich dann
bei den nächsten Tanz-Events erneut die Möglichkeit,
sich als Karnevalsprinz oder -prinzessin
vorzustellen: in der KSW 2, von 14 bis
17 Uhr bei freiem Eintritt. Wir hoffen auf rege
Teilnahme, damit wir unser Prinzenpaar bis
zum nächsten Karneval gefunden haben!
Klaus Borzych
(Beisitzer im EFV)
Mai 2018 | Facetten 34 11
Sozialgruppe Kassel
Wie viel Wille ist gewollt?
Impulse zum Nachdenken
„Autor seines eigenen Lebens werden –
Freiheit als Handwerk“ (Peter Bieri)
Innere Distanz und Selbsterkennen wird
als eine Voraussetzung beschrieben, um eine
Übereinstimmung mit dem eigenen Selbstbild
zu schaffen. Um nicht außengeleitet zu
leben, kann die fremde Perspektive als Möglichkeit
der Spiegelung und zur Überwindung
der Kluft disparater Wahrnehmungen
genutzt werden.
Soziale Arbeit ,zwischen den Stühlen’ ...
… bedeutet, zwischen den Individuen und
der aktuellen Sozialpolitik zu arbeiten, zwischen
Hilfe und Kontrolle (Staat). Silvia Staub-
Bernasconi hat die „Menschenrechtsprofession
für die Soziale Arbeit“ entwickelt, auf die
der Autor immer wieder Bezug nimmt.
In diesem schmalen Band gibt Felix Manuel
Nuss einen philosophischen und emanzipatorischen
Konzeptansatz zum freien Willen
des Menschen als zentralem Ausgangspunkt
Sozialer Arbeit. Seine wichtigsten Stichworte
sollen hier als Denkangebot dargelegt werden:
Was bedeutet Selbstbestimmung?
Ein allgemeiner Definitionsversuch unterscheidet
zwischen positiver Freiheit (der inneren
Freiheit zu etwas) und der negativen Freiheit
(der Freiheit von etwas). Hier gibt Nuss
Verweise zur Idee der Freiheit und Gleichheit
aller (Aufklärung), zum Kategorischen Imperativ
Kants, dem Existenzialismus Sartres,
der Philosophie des Absurden Camus‘, der
Instrumentellen Freiheit des Ökonomen
Amartya Sen und zum im Grundgesetz verankerten
Menschenrecht auf freie Entfaltung
der Persönlichkeit: Kann ich selbstbestimmt
leben, unabhängig von äußeren Grenzen?
Welche gesellschaftliche und politische Ordnung
fördert dies?
Soziale Arbeit und Freier Wille
Wie kann der gesellschaftliche Raum mitgestaltet
werden, in dem individuelle Fähigkeiten
entfaltet werden können? Eine politische
Einmischung der Sozialen Arbeit, um
Verhältnisse zu verändern, setzt wiederum
voraus, dass sich Soziale Arbeit mit (lokalen)
politischen Verhältnissen und Eingriffsmöglichkeiten
auseinandersetzt.
Sozialraumorientierung
Eine ganzheitliche Sichtweise des Menschen
und seiner Position im Sozialen Raum,
seiner Konzentration auf seine Ressourcen innerhalb
dieses Raums, verbunden mit unterstützender
Eigeninitiative und Selbsthilfe – so
sollte Sozialraumorientierung in der Praxis
verstanden werden.
Nuss schafft es, das Thema auch für interessierte
Laien verständlich darzulegen, ohne
dass Fachleute mit sattsam Bekanntem gelangweilt
werden.
Ulrike Müller
Felix Manuel Nuss
Wie viel Wille ist gewollt? Beitrag zum philosophischen
Verständnis von Selbstbestimmung
und Willensfreiheit im Kontext Sozialer Arbeit
Tectum Verlag, Baden-Baden 2017
12 Facetten 34 | Mai 2018
Pro Dokument
Quer durch Kassel
Michael Schöpf ist Fahrer in der Sozialgruppe
Michael Schöpf ist seit Januar 2007 im Inklusionsunternehmen
Pro Dokument beschäftigt.
In den ersten Jahren hat er als Mitarbeiter für
Pro Clean Leerstandswohnungen gereinigt. Später
wechselte er in den Verpackungsbereich und
begann, seine ersten internen Posttouren zu fahren.
Das Angebot der Tagespflege am Holzmarkt
vor zwei Jahren, Fahrer für die BesucherInnen zu
werden, brachte eine erneute Herausforderung.
Michael Schöpf ist 57 Jahre alt und lebt seit 2005
mit Anhang in Kaufungen.
Herr Schöpf, inwiefern hat sich Ihr Arbeitsleben
geändert?
Ich fahre jetzt hauptsächlich für die Tagespflege
am Holzmarkt. Morgens bringe ich die
Besucher der Tagespflege zur Einrichtung.
Anschließend fahre ich die Posttour und mache
Erledigungen für die Einrichtungen.
Sie haben für die Touren einen Kleinbus?
Ja, wir haben inzwischen sogar zwei Kleinbusse.
Insgesamt sind wir vier Fahrer. Wenn
ich Frühschicht habe, bringt mein Kollege die
Besucher der Tagespflege abends wieder nach
Hause.
Sie teilen sich Ihre Zeit demnach frei ein?
Ich habe meine täglichen festen Aufgaben.
Aber wirklich planen kann ich nie. Ich werde
zwischendurch oft angerufen, ob ich zum
Beispiel fehlende Schrauben holen kann oder
ob ich für die KiTa noch schnell Einkäufe erledigen
kann. Wenn mal irgendwo ein Spendenfahrrad
abzuholen ist, dann mache ich
das auch.
Das sind viele Fahrwege quer durch die Stadt ...
Ich achte sehr auf den Spritverbrauch und
darauf, meine Fahrwege wirtschaftlich zu
planen. Nur in Notfällen lassen sich doppelte
Touren nicht vermeiden.
Planen Sie nur Ihre Touren oder auch die Ihrer
Kollegen?
Ich bekomme die Aufträge per E-Mail oder
Telefon. Anschließend leite ich sie dann an
die Kollegen weiter. Auch wenn die Besucher
der Tagespflege wegen Krankheit ausfallen,
wird das entsprechend von mir berücksichtigt
bei der Tourenplanung.
Ihre Arbeit hört sich sehr vielfältig an.
Das stimmt. Sie ist sehr abwechslungsreich
und macht mir viel Spaß. Ich bin sehr gerne
draußen, und der Kontakt mit meinen Kollegen
und auch den Besuchern der Tagespflege
bereichert meinen Arbeitsalltag ungemein.
Es ist eine Arbeit, die ich noch sehr gern bis
zur Rente machen möchte.
Das Interview führte Martina Vaupel
Mai 2018 | Facetten 34 13
Tagespflege am Holzmarkt
Neu: Fahrräder werden gesäubert
Unterstützung für Männer-Kreativangebote gesucht
Eyob Gebregiorgis
ist
schnell und
sorgfältig
beim Säubern
der Speichen.
Sie wollen werkeln, schrauben, sägen, frickeln
– so wie zuhause. Die männlichen Besucher
der Tagespflege am Holzmarkt können
sich seit einigen Jahren über Angebote
zur kreativen Betätigung freuen, die ihren
biografisch erworbenen Interessen und Fähigkeiten
entgegenkommen.
Seit einigen Jahren verändert sich das Klientel
in der Tagespflege, es kommt die Generation
von Männern, die im Krieg Kinder
waren oder erst danach geboren wurden, berichtet
Gunda Hoßbach, die die Einrichtung
seit 28 Jahren leitet. Es gebe auch weniger
pflegende Angehörige, aber auch bessere Beratung,
sodass insbesondere pflegende Frauen
sich trauen, entlastende Angebote wie
Tagespflege anzunehmen. So also steigt der
Prozentsatz der männlichen Besucher in den
Einrichtungen – und die Notwendigkeit, auch
aus dem Biografiearbeits-Ansatz heraus, die
Bedürfnisse der Männer stärker in den Blick
zu nehmen.
„Die Männer wollen keine Osterdeko basteln,
die meisten auch nicht so gern backen
oder kochen, das haben sie ja ihr ganzes
Leben nicht gemacht – sie waren in ihrem
Heimwerkerkeller, in der Garage oder beim
Angeln“, sagt Hoßbach. Also hat die Tagespflege
2012 eine mobile Holzwerkstatt eingerichtet,
die mittlerweile zweimal in der Woche
im Mehrzweckraum geöffnet wird und
sich großer Beliebtheit erfreut. Zurzeit werden
Kräutergärtchen für die Wand gefertigt,
bepflanzt und gegen eine Spende abgegeben.
2016 kam die Fahrradwerkstatt hinzu. Ganz
neu im Angebot: Die Männer der Tagespflege
bieten an, Fahrräder blitzsauber zu putzen,
damit die Saison beginnen kann. Eine kleine
Spende wird erbeten.
Es gibt in der Tagespflege natürlich geschlechterübergreifende
Angebote wie Gymnastik,
Gedächtnistraining, Kartenspielen
oder Tanzen, aber wichtig ist auch, dass die
Geschlechter ab und zu unter sich sind – für
14 Facetten 34 | Mai 2018
Tagespflege am Holzmarkt
Roland Vielhauer
freut
sich über das
Werkergebnis:
einen
Kräutergarten
für die
Wand.
Frauen ja selbstverständlich seit Jahrzehnten.
„Die Männer reden anders, wenn sie unter
sich sind, beschweren sich auch schon mal
über ,die Frauen’ – gerade in der Pflege leben
Männer ja in einer sehr frauendominierten
Welt“, erklärt Hoßbach. Auch im betreuenden
Kollegium gibt es hier nur einen Mann.
Dass die Tagespflege mit den männerbezogenen
Kreativangeboten einen Nerv getroffen
hat, zeigt sich daran, dass es verstärkt
Anfragen von Angehörigen gibt, die davon
gehört haben. Einer der Tagesgäste war früher
Polsterer, einer Haustechniker, ein dritter
Elektriker – sie werden ernst genommen in ihren
speziellen Bedürfnissen. Mittlerweile gibt
es sogar eine elektrische Laubsäge, die mit
einer Hand zu betätigen ist, sodass auch die
derzeit zwei Besucher, die halbseitig gelähmt
sind, wieder ,an die Maschine’ können.
Zur Unterstützung der männerspezifischen
Angebote sucht die Tagespflege am Holzmarkt
einen Mann mit handwerklichem Geschick
und Lust am Tüfteln, der ehrenamtlich
einmal in der Woche mit den Besuchern
handwerkt.
Kontakt: Gunda Hoßbach, (0561) 970 100-25
Kirsten Alers
Norbert
Neigenfind
ist halbseitig
gelähmt,
kann aber
die spezielle
Dekupiersäge
einhändig
bedienen.
Mai 2018 | Facetten 34 15
Seniorenzentrum Unterneustadt
Würde? Unantastbar!
Grundsatz der Qualitätspolitik des Seniorenzentrums
Würde – ein viel benutzter Begriff, gerade
in der heutigen Zeit, und offensichtlich etwas
so Wichtiges, das sie sogar im Grundgesetz
der Bundesrepublik Deutschland an herausgehobener
Stelle steht: „Die Würde des Menschen
ist unantastbar.“
Eigentlich ist Würde etwas Selbstverständliches
bzw. etwas, das selbstverständlich sein
sollte. Dass nämlich jeder Mensch, egal welcher
Herkunft, welchen Geschlechts , welcher
Religion, welchen Alters, ob reich oder arm,
klug oder dumm, gutaussehend oder hässlich,
ja, selbst ob gut oder böse und auch
egal welcher geistigen Verfassung nicht wie
eine leblose Sache behandelt werden darf,
sondern als Person geachtet werden muss.
Man muss das Wohlergehen jedes Menschen
bewahren oder fördern und darf ihm vor allem
nicht die Selbstbestimmung und damit
die Selbstachtung nehmen. Und was bedeutet
dies nun für die, die mit der Pflege alter und
vorrangig demenziell erkrankter Menschen
beschäftigt sind?
Zunächst einmal ist es dem Personal im
Seniorenzentrum Unterneustadt so wichtig,
dass sogar in der Qualitätspolitik festgelegt
wurde, dass die Wahrung der Würde
des Menschen Maßstab des Handeln
ist. Die Pflege geht von einer palliativen
Versorgung und Begleitung der Menschen
mit Demenz und vergleichbaren Erkrankungen
aus. Die Würde des Erkrankten
steht im Mittelpunkt, die Versorgungsleistung
richtet sich daher nicht nach allgemeinen
Vorstellungen, sondern ausschließlich
nach den Bedürfnissen des Einzelnen.
Der Bewohner selbst entscheidet über Tagesablauf
etc., erhält allerdings je nach Demenz-
Stadium Empfehlungen und Anregungen,
die dann in Anleitung und Unterstützung
übergehen. Das Team des Seniorenzentrums
bemüht sich, in den Hausgemeinschaften ein
Umfeld zu schaffen, in dem sich jeder Bewohner
anerkannt fühlt und im Rahmen seiner
Möglichkeiten so selbstbestimmt wie möglich
leben kann.
16 Facetten 34 | Mai 2018
Seniorenzentrum Unterneustadt
Demenziell Erkrankte, die das Gefühl haben,
in Sicherheit und Geborgenheit zu leben
und anderen Menschen und Situationen
nicht ausgeliefert zu sein, ihrer Würde nicht
beraubt zu werden, weil sie immer noch etwas
darstellen, bleiben länger geistig rege,
zeigen weniger körperliche Unruhe und neigen
weniger als andere zu aggressivem Verhalten.
Beste Voraussetzungen, den Lebensabend
zufrieden zu verbringen.
Birgit Pöppler
(Altenpflegerin)
Aus dem syrischen Krieg
ins Seniorenzentrum Unterneustadt
Ich wurde 1988 in Aleppo (Syrien) geboren
und legte auch dort meine Abiturprüfung ab.
Nach verschiedenen Tätigkeiten im Bankwesen
stand die Einziehung zum Militärdienst
bevor, da mittlerweile ein heftiger Bürgerkrieg
tobte. Dies hätte für mich das Ende all meiner
Zukunftspläne bedeutet. Ich wollte nicht
auf meine eigenen Landsleute schießen und
ich wollte selbst auch nicht getötet werden.
Meine Frau – ich hatte inzwischen geheiratet
– und ich beschlossen, dass ich versuchen
sollte, nach Europa zu flüchten. Als Endziel
stand mir immer Deutschland vor Augen,
ein Land, das ich schon immer bewundert
hatte. Also machte ich mich 2016 schweren
Herzens und voller Trauer auf den Weg, um
dem drohenden Unheil in Syrien zu entkommen
und mir in Deutschland für meine Frau
und mich eine bessere Zukunft aufzubauen.
Der Weg war hart und beschwerlich, mehrmals
wurde ich unterwegs verhaftet und gefoltert.
Doch nach zwei Monaten hatte ich es
geschafft und war in Deutschland angekommen.
Nach Umwegen landete ich in einem
Flüchtlingsheim des Landkreises Kassel. Von
dort aus begann ich, nachhaltig an meiner
Zukunft zu arbeiten, Sprache und neue Regeln
zu lernen. Ganz entscheidend war für
mich, eine Unterkunft für mich allein zu finden,
um in Ruhe leben und lernen zu können.
Im April 2017 fand ich durch glückliche
Umstände eine Wohnung in Kassel. Nach einigen
Praktika gab mir das Seniorenzentrum
Unterneustadt die Chance auf eine Ausbildung
zum Altenpfleger. Als mir das Seniorenzentrum
die Zusage gab, habe ich innerlich
voller Freude und Dankbarkeit geweint.
Meine Zukunft hat begonnen, seit Oktober
2017 mache ich die Ausbildung, der Nachzug
meiner Ehefrau wurde bewilligt. Mein Glück
ist vollkommen. Ich bin voller Dankbarkeit
gegenüber meiner Ausbildungsinstitution und
werde alles versuchen, die Menschen, die an
mich geglaubt haben, nicht zu enttäuschen.
Adeeb Dayoub (Auszubildender, geschrieben
mit Unterstützung durch einen Nachbarn)
Mai 2018 | Facetten 34 17
Georg-Wündisch-Haus
Würde und positives Selbstbild
Gewaltprävention in der Kindertagesstätte
Unter Würde versteht man den Wert eines
Menschen und die ihm dadurch zukommende
Bedeutung. Würde – von Anfang des
Lebens an wohnt sie jedem Menschen inne;
und auch der andere Mensch, der ihm begegnet,
hat das Recht auf Selbstbestimmung und
Respekt, also eben darauf, gewürdigt, angenommen
zu werden in seinem So-Sein.
Ein Mensch, der sich angenommen fühlt,
entwickelt ein positives Selbstbild. Das geschieht
bereits in der frühesten Kindheit, im
unmittelbaren Umfeld und somit auch in der
Kindertagesstätte (KiTa).
Ein immer wieder in der Forschung betonter
Effekt eines positiven Selbstbildes ist der
der Gewaltprävention: Ein Kind, das mit dem
Wissen aufwächst, wertvoll und wichtig zu
sein, greift seltener zu Gewalt, um seine Bedürfnisse
und Wünsche durchzusetzen. Gewaltprävention
ist ein zentrales Thema im
KiTa-Alltag. Wichtige Aspekte hierbei sind
Empathie (Mitgefühl), Partizipation (Teilhabe),
Kritikfähigkeit, Frustrationstoleranz
und ein gutes Sozialverhalten. Im täglichen
Miteinander und mit gezielten Projekten ermöglicht
das Georg-Wündisch-Haus die Entwicklung
dieser Fähigkeiten, die zu einem
positiven Selbstbild führen und gewaltpräventiv
wirken.
Das Projekt „Das bin ich“
Das im Georg-Wündisch-Haus immer wieder
durchgeführte Projekt „Das bin ich“ greift
viele der genannten Aspekte auf. Die Kinder
beschäftigen sich kreativ gestaltend mit ihrer
Person, ihrem Körper, ihren FreundInnen
und ihrer Familie. Dadurch wird ihnen die
Möglichkeit gegeben, sich als eigenständige
Personen wahrzunehmen. Dem Kind wird
bewusst, dass es ein wichtiger Teil der Gesellschaft
ist. Es erlebt: Ich bin jemand, ich kann
etwas, ich kann stark sein, ich bin wertvoll,
ich gehöre dazu.
18 Facetten 34 | Mai 2018
Georg-Wündisch-Haus
Konflikte, Frustrationstoleranz,
Kritikfähigkeit und Partizipation
Im Alltag kommt es zwischen Kindern auch
immer wieder zu Konflikten, die manchmal
zu körperlichen oder verbalen Auseinandersetzungen
führen. Hier besteht die Aufgabe
der ErzieherInnen darin, den Kindern eine
einfühlsame, gewaltfreie Kommunikation
zu verdeutlichen und das Bewusstsein für die
Gefühle des Gegenübers zu schärfen. Dabei
müssen auch die Erwachsenen empathisch
handeln. Ein kleines Beispiel aus dem Kindergartenalltag,
morgens im Gruppenraum:
Kevin möchte ins Badezimmer laufen, sein
Freund Mark stellt ihm ein Bein. Kevin stürzt,
verletzt sich und weint. Die Erzieherin setzt
sich mit beiden Kindern zusammen und bespricht
die Situation. Sie verdeutlicht Mark
Kevins Gefühle und versucht, Einfühlungsvermögen
und Mitgefühl zu sensibilisieren.
Besonders wichtig hierbei ist, dass Mark sich
bei Kevin entschuldigt.
Die Zeichnungen
entstanden
im Projekt
„Das bin
ich“.
Frustrationstoleranz spielt ebenfalls eine
große Rolle bei der Gewaltprävention. Die
KiTa bietet zum Erlernen dieser Fähigkeit ein
gutes Umfeld und vielfältige Möglichkeiten.
Ein sehr konkretes Beispiel hierfür sind Gesellschaftsspiele
wie Jenka oder Mensch-ärgere-dich-nicht:
Im gemeinsamen Spiel lernt
man, dass Verlieren gar nicht so schlimm ist
und man trotzdem miteinander Spaß haben
kann. Das Gewinnen steht im Hintergrund,
und die Kinder entwickeln soziale Verhaltensweisen
einfach durch das spielerische
Miteinander.
Neben Frustrationstoleranz sollten auch
schon kleine Kinder lernen, mit Kritik umzugehen.
Und ErzieherInnen müssen die Fähigkeit
besitzen, wertschätzende Kritik zu üben
und konsequent zu handeln. Ein Kind, das
lernt, kritikfähig zu sein, besitzt zugleich die
Fähigkeit, Regeln und Grenzen anzunehmen.
Schließlich fördert Partizipation – Teilhabe,
Mitwirkung, Mitsprache, Mitbestimmung –
ein positives Selbstbild. „Was möchte ich sin-
Mai 2018 | Facetten 34 19
Georg-Wündisch-Haus
gen und spielen? Wo möchte ich spielen? Was
frühstücke ich heute? Mit wem spiele ich heute?“
Wenn Kindern der Raum gegeben wird,
Fragen zu stellen, selbstbestimmt Entscheidungen
zu treffen und die Verantwortung
für diese zu übernehmen, können sie sich zu
starken Persönlichkeiten entwickeln.
Resilienz
Das alles verdeutlicht eines unserer wichtigsten
Ziele: Resilienzförderung. Mit diesem
Begriff ist gemeint, die kindliche Widerstandskraft
zu fördern: Die Kinder sollen sich
zu eigenständigen, lebensbejahenden, zufriedenen
und glücklichen Persönlichkeiten entwickeln,
die fähig sind, das Leben – mit all
seinen Facetten – zu meistern.
Es sind Beziehungsstrukturen, die im Werden
einer Persönlichkeit eine große Rolle
spielen, die prägen und das Beste eines Kindes
zum Vorschein bringen. Gewaltprävention,
das Erkennen der eigenen Würde, die
Bildung eines positiven Selbstbildes und die
Förderung der Resilienz sind Aspekte, auf die
alle Personen, die mit dem Kind in Beziehung
stehen, Einfluss nehmen. Im Grunde geht es
also darum, ein Umfeld zu schaffen, welche
das Kind stärkt und ihm Halt gibt, dadurch
wird ihm ermöglicht, zu einer gefestigten
Persönlichkeit heranzuwachsen.
Das Team des Georg-Wündisch-Hauses
20 Facetten 34 | Mai 2018
Georg-Wündisch-Haus
Teilhaben und mitgestalten
ElternvertreterInnen im Georg-Wündisch-Haus
Welche Mutter, welcher Vater hat das nicht
schon erlebt: Es stehen Wahlen an und alle gucken
aus dem Fenster, müssen ganz dringend auf
die Toilette ... Hier berichten die Elternvertreterinnen
aus den fünf Gruppen in der Kindertagesstätte
(KiTa) Georg-Wündisch-Haus, warum sie ihr
Engagement wichtig finden und welchen Gewinn
sie und Andere daraus ziehen.
Helene Möller (Froschgruppe)
Seit Oktober 2016 bin ich die Elternvertretung
der Froschgruppe. Dadurch habe ich
einen tieferen Einblick in die KiTa-Struktur
bekommen. Außerdem macht es mir Spaß,
bei diversen Organisationen, wie z. B. vom
Sommerfest oder Laternenfest, mitzuwirken
und somit den KiTa-Alltag meines Kindes ein
wenig mit zu gestalten.
Nadine van Engelen (Bärengruppe)
Ich bin gerne Elternvertreterin, um mich
aktiv am KiTa-Leben zu beteiligen und die
Arbeit der Erzieherinnen zu unterstützen.
Außerdem kann ich meine Ideen mit einbringen
und so z. B. Feste und Feiern kreativ
mitgestalten.
Stephanie Kleschinski (Nilpferdgruppe)
Ich bin Elternvertreterin, weil ich am Leben
meines Kindes teilhaben möchte. Es verbringt
einen Teil des Tages in der KiTa. Als
Elternvertreterin erfahre ich, was den Alltag
in der KiTa ausmacht.
Astrid Herber-Löffler (Nilpferdgruppe)
Mein Name ist Astrid Herber-Löffler. Unsere
Tochter besucht seit dreieinhalb Jahren die
Nilpferdgruppe im Georg-Wündisch-Haus.
Ich bin seit eineinhalb Jahren Elternvertreterin,
weil ich es wichtig finde, mit den Erzieherinnen
zum Wohle unserer Kinder immer im
Gespräch zu bleiben. Im Sommer kommt unsere
Tochter in die Schule. Ich hoffe, es findet
sich erneut jemand für dieses Amt.
Paola Pisani (Pinguingruppe)
Ich bin Elternvertreterin, weil ich gerne aktiv
am KiTa-Leben teilhaben will und weil
ich gerne für die Gruppe stellvertretend agieren
möchte.
Radostina Petrova (Pinguingruppe)
Ich bin im Gegensatz zu anderen Elternvertretern
nicht voller Begeisterung in das
Amt eines Elternvertreters eingestiegen, doch
Mai 2018 | Facetten 34 21
Georg-Wündisch-Haus
beim Elternabend war niemand bereit, sich
in der Elternvertretung zu engagieren, und
so wurde mir das Amt der zweiten Elternvertreterin
zugetraut. Ich war anfangs skeptisch
und unsicher, denn ich wusste nicht,
was mich erwartet. Des Weiteren konnte ich
mir nicht wirklich vorstellen, wie ich als Vermittler
zwischen Eltern und den Fachkräften
agieren soll, denn ich selbst würde mich bei
Problemen mit den Erzieherinnen oder der
Einrichtung an sich nicht an einen Elternvertreter
wenden, sondern würde es direkt
ansprechen. Der größte Vorteil für mich, als
Elternvertreterin tätig zu sein, ist, dass ich
dadurch mehr Einblick in die Organisation
der KiTa bekam und die Abläufe und Entscheidungen
der Einrichtung besser nachvollziehen
konnte. Darüber hinaus erfahre
ich bei Gesprächen mit den Erzieherinnen,
welche Themen die einzelnen Gruppen beschäftigen.
Es ist natürlich auch ein bisschen
Arbeit, aber die hält sich in Grenzen, sodass
ich letztendlich die Erfahrung, die ich als Elternvertreterin
gemacht habe, als Bereicherung
empfinde und anderen Eltern nur weiterempfehlen
und sie ermuntern kann, diese
Erfahrung persönlich zu machen.
Anastasia Schwarz (Elefantengruppe)
Hallo liebe Eltern, ich bin in unserem Kindergarten
seit eineinhalb Jahren Elternvertreterin.
Warum? Es macht Spaß. Wir organisieren
verschiedene Festlichkeiten und beraten
über verschiedene Themen. Es ist einfach
schön, den Alltag etwas mitzugestalten. Es ist
natürlich auch ein bisschen Arbeit, aber die
hält sich in Grenzen.
Christiane Gertz (Elefantengruppe)
Mein Name ist Christiane Gertz (38 Jahre).
Ich bin Elternvertreterin für die Elefantengruppe
im Kindergarten Georg-Wündisch-
Haus in Kassel. Meine Tochter (5 Jahre) geht
seit ihrem 3. Lebensjahr in diesen Kindergarten.
Ich finde es sehr wichtig, dass man
ein Bindeglied zwischen den Eltern und den
Erzieherinnen herstellen kann, wenn nötig,
und Ausflüge, Veranstaltungen im Kindergarten
und Feste zusammen planen kann
und immer ein offenes Ohr hat für die Anliegen
der Eltern und auch der Erzieherinnen.
22 Facetten 34 | Mai 2018
Unser
Portfolio
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hier und jetzt.
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Den Tag gemeinsam
verbringen
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Gesunde Mahlzeit –
nach Hause geliefert
Mehrgenerationenhaus
Begegnungsstätte
für Jung und Alt
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Unterstützung im Alltag
Ambulante Pflege + Betreuung
Neu:
Frauenbeauftragte
für die Mitarbeiterinnen der
Kasseler Werkstatt
Im Herbst 2017 wurde eine Frauenbeauftragte von den
Mitarbeiterinnen der Kasseler Werkstatt (KSW) gewählt:
Franziska Meißner (im Bild vorn). Sie und Justina Keim
als ihre Stellvertreterin traten am 1. Oktober ihr Amt an,
das es vorher nicht gab.
Die Frauenbeauftragte und ihre Stellvertreterin sind
Ansprechpartnerinnen für die Mitarbeiterinnen und
unterstützen diese dabei, ihre Rechte wahrzunehmen.
Bei Problemen und Ärger kann man sich an sie wenden.
Wenn Konflikte zu lösen sind, können sie hinzugezogen
werden. Darüber hinaus möchten sie in Zukunft
verschiedene Angebote nur für Frauen machen wie
Schwimmen, Frauencafé und Tanznachmittage.
Die offenen Sprechzeiten sind jeden Donnerstag von
10 bis 11 Uhr in der KSW 2 in Waldau.
Kontakt: Franziska Meißner 01573-0909974,
Justina Keim 01573-7606104
Mail: frauenbeauftragte@kasseler-werkstatt.de
Martina Vaupel
Adressen
Einrichtungen der Sozialgruppe Kassel e. V.
n Kasseler Werkstatt 1
Mündener Straße 45, 34123 Kassel
Tel. (05 61) 9 52 34-0, Fax 9 52 34-34
email: info@kasseler-werkstatt.de
www.kasseler-werkstatt.de
n Kasseler Werkstatt 2
Werner-Heisenberg-Straße 18, 34123 Kassel
Tel. (05 61) 58 06-0, Fax 58 06-100
n Kasseler Werkstatt Gartenbau
Oberzwehrener Straße 105, 34132 Kassel
Tel. (05 61) 51 22 21, Fax 51 71 00
n Georg-Wündisch-Haus
Kinder tagesstätte mit Integrationsplätzen
Bei den vier Äckern 11, 34125 Kassel
Tel. (05 61) 87 77 84
n Seniorenzentrum Unterneustadt
Unterneustädter Kirchplatz 4, 34123 Kassel
Tel. (05 61) 7 09 93-16, Fax 7 09 93-28
www.seniorenzentrum-unterneustadt.de
n Tagespflege am Holzmarkt
Holzmarkt 1, 34125 Kassel
Tel. (05 61) 97 01 00-25/26, Fax 97 01 00-23
n Pro Dokument gGmbH
Mündener Str. 45, 34123 Kassel
Tel. (05 61) 22 07 99-00, Fax 52 99 07-41
email: info@pro-dokument.de
www.pro-dokument.de
Impressum Facetten
n Zeitung für MitarbeiterInnen, Personal,
Eltern, Vereinsmitglieder, FreundInnen und
in teressierte Öffentlichkeit von: Kasseler
Werk statt, Georg-Wündisch-Haus, Seniorenzentrum
Unterneustadt, Tagespflege am Holzmarkt
und ProDokument
n Nummer 34, Mai 2018, Auflage: 2000
Herausgeber: Sozialgruppe Kassel e. V.,
Holzmarkt 1, 34125 Kassel,
Tel. (05 61) 97 01 00-0, Fax 97 01 00-21
www.sozialgruppe-kassel.de
n Redaktion/Lektorat: Kirsten Alers/Wortwechsel,
Gestaltung/Gesamtherstellung:
Ulrich Ahrend/Satzmanufaktur
Raiffeisenstraße 15, 34260 Kaufungen,
Tel. (0 56 05) 92 62 71, Fax 92 62 73,
www.satzmanufaktur.net
n AnsprechpartnerInnen in den Einrichtungen:
Christian Lehnert, Mike Alband-Nau
(Kasseler Werkstatt), Regina Loh (Georg-Wündisch-Haus),
Martina Dittel (Seniorenzentrum
Unterneustadt), Gunda Hoßbach (Tagespflege),
Mike Alband-Nau (Pro Dokument)
n V.i.S.d.P.: Detlev Ruchhöft, Gerald Reißmann
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