WebCafé Fantasy Mai Sonderausgabe 2018
In dieser Zeitung finden Sie aktuelle Bücher, die am Kindle Storyteller Wettbewerb von Amazon teilnehmen. Zudem 2 interessante Interviews von tollen Autoren: Nicole Franziska Horn und Alisha Mc Shaw
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Leseprobe<br />
Mila sah sich im Raum um und wunderte sich. Dieses Zimmer hatte offensichtlich keine<br />
Tür oder ein Fenster, wie zur Hölle war sie hier rein gelangt, noch dazu wo war sie hier<br />
genau? In ihrem innersten machte sich das Gefühl von Panik breit, dabei brauchte sie<br />
wahrscheinlich gerade jetzt einen klaren Kopf. Aber das war ihrem Körper ziemlich egal,<br />
er zitterte wie Espenlaub.<br />
Sie stand auf und sah sich um. Irgendwo hier musste es doch einen Ausgang geben,<br />
schließlich musste sie ja auch auf irgendeine Weise hier reingekommen sein. Sie<br />
spürte, wie sich ihre Augen mit Tränen füllten, zugleich hämmerte mit geballten Fäusten<br />
immer wieder gegen die Wände, bis sie wieder am Ausgangspunkt angekommen war.<br />
Nichts. Nicht einmal ein hohles Geräusch, das auf einen Ausgang oder Hohlraum hindeutete.<br />
Ängstlich und enttäuscht ließ sie sich auf die Knie sinken. Das konnte doch alles nicht<br />
wahr sein. Sie war hier gefangen, an einem für sie unbekannten Ort, der in ihr das kalte<br />
Grausen auslöste.<br />
Der eisig kalte Boden ließ sie frösteln. Instinktiv setzte sie sich und zog die Beine an<br />
ihren zitternden Köper heran, um ihm so ein wenig Wärme zu spenden.<br />
Sie trug noch immer die Sachen, die sie sich für die Party herausgesucht und vor<br />
dem Spiegel anprobiert hatte. Eine blaue dünne Jeans zu der sie das kurze rote Leinen<br />
T-Shirt anprobiert hatte, was ihr angeblich so gut stand. Doch jetzt verfluchte sie es<br />
eher und wünschte sich an seiner Stelle lieber einen Pullover angezogen zu haben.<br />
Zum Glück wollte sie wissen, wie ihr die Turnschuhe und die Jacke dazu standen, sonst<br />
hätte sie hier jetzt wahrscheinlich ohne Schuhe herumgehangen. Sie atmete tief durch<br />
um sich zu beruhigen, und sah sich in diesem Gefängnis, in dem sie festsaß, genauer<br />
um.<br />
Nur durch eine alte Fassung an der Decke bekam sie gerade genug Licht. Die Wände<br />
waren wie der Boden auch kahl und kalt. Es war nur grauer Putz darauf verteilt worden,<br />
damit die Steine nicht sichtbar blieben. Trotzdem konnte sie erkennen, dass sich die<br />
Feuchtigkeit einen Weg hineingebahnt hatte und einzelne Stellen dunkler färbte. In den<br />
Ecken sammelten sich bereits die Spinnweben, zudem seilte sich an der Lampe die<br />
Bauarbeiterin der Netze, gerade an einem langen Faden herab. Behaart und wahrscheinlich<br />
gerade auf der Suche nach einer neuen Möglichkeit, ihr Bauwerk zu<br />
beenden. Gott sei Dank fürchtete sie sich nicht vor diesen achtbeinern. Und zur Zeit war<br />
sie ja sogar, wie es aussah, ihre einzige Gesellschaft in diesem muffigen Raum, in dem<br />
die Luft zu stehen schien.<br />
In diesem Moment dachte sie schlagartig wieder an die Anweisung, die neben ihr<br />
gelegen hatte, als sie aufgewacht war, worauf sie zu allem Überfluss gerade eben noch<br />
Platz genommen hatte. Mit zitternden Händen zog sie sie hervor und hoffte, dass sie<br />
darin eine Erklärung finden würde. Es musste ja schließlich einen Grund für all das<br />
geben. Nervös zog sie die blaue Karte aus dem Umschlag, der nicht verschlossen war<br />
und begann die Zeilen zu lesen.<br />
»In diesem Spiel stelle ich dir vier Mitspieler zur Verfügung. Ihr werdet gegen<br />
andere Gruppen antreten, in denen jeweils die gleiche Anzahl Mitspieler vertreten<br />
sind.<br />
Und damit das Spiel spannend bleibt, spielt ihr nicht nur um euer eigenes überleben,<br />
sondern auch um das wichtigste in eurem Leben. Was das ist, muss jeder