Wandervorschlag
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CHEISACHERTURM<br />
VOM BÜRERSTEIG NACH ELFINGEN<br />
16<br />
Route<br />
Bürersteig – Cheisacherturm –<br />
Cheisacher – Dimmis – Sennhütten –<br />
Elfingen<br />
An- und Rückreise<br />
Mit dem Zug nach Brugg und mit dem<br />
Postauto nach Bürersteig oder mit dem<br />
Zug von Basel nach Laufenburg und<br />
mit dem Postauto auf den Bürersteig.<br />
Zurück mit dem Postauto nach Brugg<br />
oder Frick und dann nach Basel.<br />
Wanderzeit<br />
2 Std. 30 Min.<br />
Höhendifferenz<br />
270 m Aufstieg, 370 m Abstieg<br />
Karte<br />
Wanderkarte 1 : 50 000, 214T Liestal<br />
Einkehren / Übernachten<br />
Sennhütte Stübli (Selbstbedienung),<br />
(Fr−So geöffnet), www.sennhuette.ch,<br />
Tel. 062 876 13 67<br />
Elfingen: Restaurant Sternen<br />
(Mo / Di geschl.), Tel. 062 534 76 95<br />
Varianten<br />
▲ Von Sennhütten auf einem Fahrsträsschen<br />
nach Oberbözberg<br />
( Bushalt Riedacher) wandern; flach,<br />
aber etwas länger und eintönig.<br />
▲ Von Sennhütten weiterhin auf dem<br />
Fricktaler Höhenweg bleiben:<br />
durch den grossen Marchwald zum
Wettacherhof und nach Frick oder<br />
über den Schienberg nach Ittenthal;<br />
1–2 Std. länger.<br />
Informationen<br />
www.fricktal.ch<br />
Besonderes<br />
Fricktaler Höhenweg mit Infotafeln<br />
CHEISACHERTURM<br />
Ort: Gansingen (AG)<br />
Bauweise: Holzturm<br />
Baujahr: 2010<br />
Turmhöhe: 25 m<br />
Aussichtsplattform: 24 m<br />
Treppenstufen: 109<br />
Koordinaten: 650’992 / 264’389<br />
Höhenlage: 698 m ü. M.<br />
Besonderes: Fernrohr, Panoramatafel
CHEISACHERTURM<br />
AUF DEM FRICKTALER HÖHENWEG<br />
Eine Höhenwanderung zu unternehmen, bedeutet im Tafeljura vor allem gemütliches<br />
Wandern auf der Höhe (in Vermeidung eines Talabstiegs), denn der Gang ins<br />
Tal – wie auch der Aufstieg vom Tal – ist im Allgemeinen steil, während die Höhen<br />
eher flach sind. Auch der Fricktaler Höhenweg bleibt, wenn immer möglich, auf der<br />
Höhe. Um den steilen Aufstieg zu vermeiden, fahren wir mit dem Postauto zum<br />
Bürersteig hinauf. Dieser kleine Pass verbindet Remigen mit Gansingen und Mönthal<br />
mit Hottwil oder regional gesehen den Bezirk Brugg mit dem Oberfricktal.<br />
Auf dem Bürersteig führt auch der 60 Kilometer lange Fricktaler Höhenweg (Rheinfelden–Mettau)<br />
vorbei. Wir folgen diesem Weitwanderweg in entgegengesetzter<br />
Richtung bis Sennhütten, um kurz danach nach Elfingen abzusteigen. Unterwegs<br />
klettern wir auf den Cheisacherturm, der auf dem höchsten Punkt unserer Wanderung<br />
auf fast 700 m ü. M. steht.<br />
Bereits 1913 war an dieser Stelle von der Eidgenössischen Landestopografie ein<br />
Turm für Vermessungs- und Beobachtungszwecke erbaut worden. Dieser alte Vermessungsturm<br />
musste jedoch bereits 1924 wegen Baufälligkeit wieder abgebrochen<br />
werden. 2005 wurde die Idee eines Aussichtsturms von lokalen Initianten wieder<br />
aufgegriffen und mit der Unterstützung der Anliegergemeinden und unter dem Patronat<br />
des ehemaligen Forums Fricktal 2010 verwirklicht. Von Anfang an war klar,<br />
dass der Turm dereinst nicht nur die Rundsicht von den Alpen bis in den Schwarzwald<br />
zu gewährleisten hat, sondern auch ästhetische Kriterien erfüllen sollte. Das<br />
Ergebnis ist ein filigraner Holzturm mit zwei symmetrisch angeordneten Elementen<br />
und Holzlamellen, die dem Turm seine Leichtigkeit geben, wie die Projektleitung<br />
der Berner Fachhochschule für Architektur, Bau und Holz schreibt.<br />
Es bleibt noch die Frage, woher eigentlich der Name Cheisacher kommt. In älteren<br />
Quellen wird der Hügel nämlich auch Kreisacker genannt, was durchaus Sinn macht,<br />
wenn man sich die Rodungsinsel südlich des Turms anschaut. Tatsächlich hat der<br />
Die Blüten des Lungenkrauts erscheinen in<br />
verschiedenen Rosatönen.<br />
Der Seidelbast blüht schon, bevor seine Blätter<br />
spriessen.<br />
CHEISACHERTURM 113
Blick vom Cheisacher auf Sulz<br />
Sennhütten<br />
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CHEISACHERTURM
Cheisacher seinen Namen schon oft gewechselt. Er war ein Keiss, eine Geiss, ein<br />
Kreis, ein Chais, ein Chreis, bis er zuletzt zu einem Cheis wurde. Ob das die letzte<br />
Version ist? Sein höchster Punkt wurde zudem auch Grundbühl genannt. Und auch<br />
dieser «Höhepunkt» hat schon viele Veränderungen erfahren: von 698,4 m ü. M.<br />
(2017) über 701,6 m (1843) bis zu 708 m im Jahr 1875.<br />
Vom Cheis- oder Chreisacherturm wandern wir auf dem Fricktaler Höhenweg westwärts<br />
zur Sternwarte Cheisacher, dort scharf nach links zur Neumatt hinunter, wo<br />
wir wieder auf den gelb markierten Wanderweg treffen. Weiter geht es am Waldhügel<br />
Dimmis zum Gehöft der Sennhütten hinüber. Ob das urchige Beizli geöffnet<br />
ist, ist zu hoffen, aber keineswegs sicher.<br />
Fast alle Fricktaler Dörfer – und dazu zählen wir auch Elfingen, Effingen und Bözen,<br />
die zwar zum Bezirk Brugg gehören, aber westlich des Bözbergs liegen – verfügen<br />
über mehr oder weniger grosse Rebberge und produzieren zu etwa gleichen Teilen<br />
Weissweine (vornehmlich Riesling x Sylvaner) und Rotweine (vor allem Blauburgunder).<br />
Warum nicht als Souvenir im Dorfladen eine Flasche Wein aus heimischer<br />
Produktion kaufen?<br />
Der Rebberg von Elfingen wird im Spätherbst von Schafen abgeweidet.<br />
CHEISACHERTURM 115
Blick vom Cheisacherturm auf das Oberfricktal mit Gansingen (rechts) und auf das Mettauertal; im<br />
Hintergrund der Schwarzwald.<br />
KANTON FRICKTAL<br />
Kein Aprilscherz! Das Fricktal war tatsächlich einmal ein eigenständiger Kanton der<br />
Schweiz mit eigener Verfassung und einem eigenen Wappen, dem grünen Lindenblatt, das<br />
beispielsweise auf den Schildern des Fricktaler Höhenwegs prangt. Allerdings dauerte die<br />
kantonale Eigenständigkeit nur ein Jahr lang von 1802 bis 1803. Am 19. März 1803 wurde<br />
das Fricktal auf Beschluss Napoleons gemeinsam mit dem Kanton Baden dem neu gegründeten<br />
Kanton Aargau angeschlossen.<br />
Zuvor, nämlich von 1386 bis 1799, also über vierhundert Jahre lang, gehörte das Fricktal<br />
zu Vorderösterreich und damit zum grossen Habsburgerreich. Ob dieser jahrhundertelange<br />
österreichische Einfluss heute noch auf die Mentalität der Fricktaler nachwirkt, sei dahingestellt.<br />
Es bestehen jedenfalls noch immer zahlreiche grenzüberschreitende Aktivitäten<br />
zwischen dem Fricktal und dem Südschwarzwald, nicht nur in Bezug auf den Einkaufstourismus,<br />
sondern auch im kulturellen Bereich. So fördert die Fricktalisch-Badische Vereinigung<br />
für Heimatkunde (FBVH) die geschichtliche und landeskundliche Forschung beidseits<br />
des Hochrheins.<br />
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CHEISACHERTURM