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planet toys 3/18

Fachmagazin für den Spielwarenfachhandel

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40<br />

HANDEL<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

T.M.: Wir haben eine neue Gesellschaft<br />

mit uns beiden als Geschäftsführern<br />

gegründet, die MuKK Kinderwelt GmbH<br />

heißt, früher MuKK GmbH. Teddy Toys<br />

ist daran großzügig beteiligt. Das Konzept<br />

MuKK wird genau so, wie es besteht,<br />

weitergeführt. Zudem haben wir<br />

den Vermieter überzeugen können, einen<br />

neuen, zehn Jahre laufenden, aber<br />

günstigeren Mietvertrag mit uns abzuschließen.<br />

MuKK hat tolle Sortimente<br />

und Teddy Toys wird jetzt aufgefrischt.<br />

Effizienz trifft Schönheit, das passt zusammen<br />

und so wird es auch funktionieren.<br />

Der Träumer hat den Rationalisten getroffen?<br />

J.B.: Nein, Träumer dürfen Sie mich<br />

nicht nennen. Teddy Toys und MuKK<br />

sind die Zukunft.<br />

Sind Sie nicht der Auffassung, dass es<br />

mehr braucht als kleine Korrekturen?<br />

Wenn heute schon 37 % der Umsätze<br />

im Internet erzielt werden, braucht<br />

man dann noch so viel Fläche für<br />

Spielwaren?<br />

J.B.: Ich glaube, der Anteil des Online-Handels<br />

liegt schon bei 40 %, aber<br />

wenn wir das Sortiment nicht zeigen<br />

und vorrätig haben, brauchen wir gar<br />

nicht weitermachen.<br />

Braucht man wirklich 14 oder 16 laufende<br />

Regalmeter Bauklötze, wenn<br />

Sie sich doch seit Jahren über die Marge<br />

beklagen?<br />

T.M.: Ich möchte dazu gerne etwas sagen<br />

und es wäre schön, wenn Sie es<br />

auch schreiben. Müssen wir den Wahnsinn<br />

mittragen und Firmen wie Lego<br />

immer größer machen, weil das in den<br />

Verträgen schon festgeschrieben wird?<br />

Wir wollen nicht 14, sondern wir kriegen<br />

20 oder 30 Meter, während wir tatsächlich<br />

andere interessante Firmen brauchen,<br />

die nicht unbedingt ihr Heil bei<br />

Amazon suchen. Wir würden sie führen.<br />

»Nach wie vor bin ich der<br />

festen Überzeugung – und<br />

das kann ich belegen –,<br />

dass der stationäre Handel<br />

eine Chance hat.«<br />

JÜRGEN BUDKE<br />

Geschäftsführer MuKK<br />

Herr Mester, Sie sind ein Verfechter<br />

von FOB und Importen, die Sie selber<br />

organisieren. Ist dies ein Modell<br />

für das Kinderkaufhaus, um neuen<br />

Schwung zu kriegen?<br />

T.M.: Unbedingt, genau so!<br />

Und was können die Eigenmarken der<br />

Verbände leisten?<br />

T.M.: Normalerweise könnte man von<br />

den Verbänden erwarten, dass sie Importe<br />

und Eigenmarken zu sensationell<br />

günstigen Preisen anbieten. Tun sie<br />

aber nicht, weil ihr Wasserkopf zu groß<br />

ist. Es gibt ausreichend Beispiele, die<br />

das belegen und die jeder kontrollieren<br />

kann. Wir machen das selbst und natürlich<br />

freuen wir uns, dass mit MuKK<br />

die Mengen jetzt größer werden.<br />

Herr Budke, Sie haben immer mehr<br />

Engagement von der Industrie gefordert,<br />

was oft ein frommer Wunsch<br />

blieb, oder?<br />

J.B.: Die Industrie muss uns entgegenkommen.<br />

Will sie aber nicht, jedenfalls nicht<br />

gerne!<br />

J.B.: Vielleicht nicht die Top 10, aber<br />

vielleicht die anderen 300. Ich glaube,<br />

dass das, was in den nächsten drei Jahren<br />

passiert, noch dramatischer sein<br />

wird als das, was in den letzten drei<br />

Jahren geschehen ist. Die Industrie<br />

muss umdenken.<br />

T.M.: Sie ist gefordert, die Schaufenster<br />

besser zu honorieren und Ungerechtigkeiten<br />

zu beseitigen, sonst fallen wir<br />

bald flächendeckend in Deutschland<br />

weg. Ich kann mir nicht vorstellen, dass<br />

es das Ziel der Industrie ist, nur noch<br />

über Amazon zu verkaufen.<br />

Was wünschen Sie sich konkret?<br />

T.M.: Wir wünschen uns z. B. einen Präsentationsrabatt<br />

und Entgegenkommen<br />

beim teuren Fachpersonal.<br />

Also eine Art Bonus?<br />

T.M.: Exakt, genau den möchten wir<br />

haben, denn der stationäre Facheinzelhandel<br />

braucht ganz klar andere Konditionen<br />

als jeder Online-Händler.<br />

»Normalerweise könnte<br />

man von den Verbänden<br />

erwarten, dass sie Importe<br />

und Eigenmarken zu sensationell<br />

günstigen Preis anbieten.<br />

Tun sie aber nicht.«<br />

TORSTEN MESTER<br />

Geschäftsführer Teddy Toys<br />

J.B.: Um die Frequenz in unseren Geschäften<br />

zu erhöhen, benötigen wir<br />

mehr Unterstützung, ob fürs Schaufenster<br />

oder für Indoor-Schaustücke.<br />

Viele Lieferanten engagieren<br />

sich schon, aber wir brauchen einfach<br />

mehr, um noch stärker Emotionen und<br />

Anfasserlebnisse zu schaffen. Es kann<br />

nicht sein, dass ich meine Ware auspacken<br />

muss, damit der Kunde sie bespielen<br />

kann.<br />

T.M.: MuKK und Teddy Toys stehen für<br />

Aktionen mit Kindern. Wir könnten und<br />

würden viel mehr Aktionen realisieren,<br />

wenn die Industrie auf uns zukäme.<br />

Meine Herren, wir bedanken uns für<br />

das Gespräch.

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