Ausgabe 4 als PDF-Dokument - Elde Online
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> Friedrich – Naumann – Stiftung<br />
für die Freiheit<br />
Walter-Scheel-Kolloquium 2010:<br />
Schwache und scheiternde Staaten: Welche Herausforderung<br />
stellen sie für eine globale Außenund<br />
Sicherheitspolitik dar? Diese Frage stand im<br />
Mittelpunkt des diesjährigen Walter-Scheel-<br />
Kolloquiums zur Außen- und Entwicklungspolitik.<br />
Es fand in der niedersächsischen Landesvertretung<br />
in Berlin statt. Veranstalter war die Friedrich-Naumann-Stiftung<br />
für die Freiheit.<br />
In zwei Podiumsdiskussionen ging es um die Erfolge<br />
des entwicklungspolitischen Engagements<br />
der Europäer, um die Gefahren des Linkspopulismus<br />
in Lateinamerika, um das Wechselspiel von<br />
Scheindemokratie und Islamismus in der arabischen<br />
Welt und um die Rolle Chinas in Afrika.<br />
elde 4|2010<br />
Einmischen, wenn die Demokratie gefährdet ist<br />
„Bei uns gilt die Zivilgesellschaft nicht <strong>als</strong> Partner. Alle Regierungen betrachten<br />
uns <strong>als</strong> Gefahr.“ Mit diesen Worten brachte der ägyptische Menschenrechtsanwalt<br />
Hafez Abou Seada die unterschiedlichen Rahmenbedingungen<br />
für Zivilgesellschaften in Europa und der arabischen Welt auf den Punkt. Die<br />
Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit brachte Anfang Juni Vertreter arabischer<br />
und europäischer NGOs in Potsdam und Berlin zusammen, um sich<br />
Unter den Gästen aus dem In- und Ausland: Mamadou Lamine Ba, Senegal,<br />
Präsident des African Liberal Network, Otto Guevara Guth, Costa Rica, Präsident<br />
von Red Liberal de America Latina, Mohamed Tamaldou, Marokko, Präsident<br />
des Network of Arab Liber<strong>als</strong>, sowie die FDP-Bundestagsabgeordneten<br />
Michael Link und Patrick Meinhardt.<br />
Walter Scheel, der Namensgeber des Kolloquiums, hatte ein Grußwort übermittelt.<br />
Das Thema erinnere ihn an den Beginn seiner politischen Arbeit. Schon<br />
dam<strong>als</strong>, in den 50er Jahren, durfte er <strong>als</strong> Mitglied des Europäischen Parlaments<br />
viele „fragile states“ kennen lernen, so Scheel.<br />
In einem weiteren Grußwort hatte Wolfgang Gerhardt, Vorsitzender des Vorstands<br />
der Stiftung für die Freiheit, zu bedenken gegeben, dass nicht nur Staaten<br />
zerbrechlich seien, sondern auch die Demokratie an sich. Dem schloss sich<br />
Hans van Baalen, Präsident von Liberal International, in seinem Schlusswort an:<br />
Es gelte, sich einzumischen, wenn die Demokratie gefährdet ist. Boris Eichler<br />
Arabisch-europäischer Dialog zur Zivilgesellschaft<br />
Europäisch-arabische Zusammenarbeit in Potsdam.<br />
Auf dem Podium: Christian Taaks, Mamadou Lamine Ba,<br />
Michael Link, Norica Nicolai und Jules Maaten (v.l.n.r.).<br />
über eben diese grundverschiedenen Rahmenbedingungen<br />
und Erfahrungswerte auszutauschen.<br />
So sei das Eintreten für die Zivilgesellschaft für Liberale<br />
keine „konjunkturell bedingte Laune“, sondern<br />
gehöre „zum Kernbestand liberaler Philosophie“,<br />
wie Manfred Richter, Vorstandsmitglied der<br />
Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit betonte.<br />
Im Vorfeld der Konferenz hatten sich führende<br />
Vertreter des unlängst gegründeten Arabischen<br />
Rates für Vereinigungsfreiheit in Gesprächen<br />
mit Regierungs- und Parteienvertretern, Polizeibeamten<br />
und wissenschaftlichen Einrichtungen ein<br />
Bild von den Rahmenbedingungen zivilgesellschaftlichen<br />
Handelns in Deutschland gemacht.<br />
Der begonnene Dialog soll fortgesetzt werden, so<br />
die einhellige Meinung der Teilnehmer.<br />
Seinen Abschluss fand der einwöchige Aufenthalt<br />
der Gruppe im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung<br />
in der niedersächsischen Landesvertretung,<br />
an der auch der Beauftragte der Bundesregierung<br />
für Menschenrechte und humanitäre Hilfe,<br />
Markus Löning, teilnahm. Michael Roick