INFORMIERT - in Fulda

Fulda aus der Vogelperspektive
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Im kommenden Jahr wird Fuldas „Gelber Engel“ Christoph 28 seit 25 Jahren im Dienst sein /
ungewohnte Impressionen beim Nachtflug
Wo ist „Christoph 8“? Eigentlich waren
Pilot Klaus Schreiber und OB Gerhard
Möller für halb neun am neuen Hubschrauberlandeplatz
verabredet. Der Landeplatz
ist jedoch verwaist. Schreiber ist
unerwartet noch zu einem letzten Einsatz
an diesem Tag gerufen worden. Der
für diesen Termin vorgesehene Nachtflug
muss wegen eines tragischen Autounfalls
in Unterbernhards – ein junger Fahrer
ist in einem Waldstück von der Straße
abgekommen und gegen einen Baum
geprallt – nach hinten verschoben werden.
Gut 40 Minuten später: Glasklar ist
die Sicht, kühl die Luft des frühen Abends,
als sich plötzlich die Rotorengeräusche
von „Christoph 8“ bemerkbar machen.
Sanft wie eine Feder setzt Pilot Klaus
Schreiber seinen 3,3 Millionen Euro teuren
„Vogel“ auf der Landeplattform auf.
Nacht über Fulda
Möller und sein Persönlicher Referent Michael
Schwab haben sich in der Wartepause
beim Rettungsteam in der Station
bei einer Tasse „Latte macchiato“ aufgewärmt
und gleich ein wenig über den
Alltag des Teams informiert. Draußen begrüßt
Schreiber mit einem herzlichen
„Guten Abend Herr Oberbürgermeister.
Gleich geht’s los“ den OB und seinen Begleiter.
Bevor es ab in den nächtlichen
Himmel über Fulda geht, braucht die Begleit-Crew
Helme. Dann heißt es Platz
nehmen im engen Cockpit, Helm auf und
Sprechanlage an. Schreiber wirft per
Knopfdruck die zweimal 650 PS starken
Triebwerke des „Gelben Engels“ an. Binnen
weniger Minuten hat der Eurocopter
vom Typ EC 135 seine volle Leistungsfähigkeit
erreicht, um geschmeidig von seinem
Standort in die Nacht über Fulda zu entschwinden.
Für Klaus Schreiber ist selbst
der Nachtflug eine immer währende
Routine. Regelmäßig müssen er und seine
Pilotenkollegen solche Flüge aus Sicherheitsgründen
absolvieren. An diesem
Abend ist der Himmel über der Domstadt
traumhaft klar. Von pastellenem Blau bis
Orangerosa wechseln die Farben in ein
tiefes Schwarz, darüber leuchten die Sterne
und unter der Hubschrauberbesatzung
das von Straßenlampen illuminierte
Fulda. Die Minuten in Christoph 8 sausen
nur so dahin. Für Möller und seinen
Begleiter ist dieser Nachtflug, der über
den Industriepark West, Bronnzell und
Kohlhaus über den Uniplatz und einige
andere Innenstadtquartiere geht, eine
ungewöhnliche und eindrucksvolle Erfahrung.
Für den routinierten Piloten von Christoph
8 ist das jedoch nichts Neues. Seit
1971 ist Schreiber „Herr der Lüfte“. Damals
hatte er bei der Bundeswehr mit dem
Fliegen begonnen und in einer zehnmonatigen
Ausbildung seinen Pilotenschein
erworben. Der Stationsleiter der Luftrettung
gehört in Fulda zu den „Männern
der ersten Stunde“. Viele Jahre ist Klaus
Schreiber auf dem Vorgänger des heutigen
Christoph 8, eine Maschine vom
Typ „BO-105“, geflogen. Der neue Hubschrauber
ist um vieles leiser, sagt der Pilot
und fügt hinzu „er verbraucht auch
weniger“. Rund 30 bis 40 Liter Treibstoff
fließen pro Stunde durch die Turbinen
des Eurocopters. 680 Liter fasst der Tank.
Mit einer maximalen Fluggeschwindigkeit
von rund 50 Stundenkilometern
kann schon eine ordentliche Strecke zurückgelegt
werden. Nach gut zwanzigminütigem
Flug über das nächtliche
Fulda ist der Nachtflug Schreibers
und seiner Begleiter zu Ende.
Ebenso sanft wie der Hubschrauber
abgehoben
hat, landet er auch wieder
und wartet auf
den nächsten Einsatz
am kommenden
Tag.
Michael
Schwab
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