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Dieses Paket mit 1.000 Unterschriften von namhaften Vertretern aus Wirtschaft und Politik wurde von der Agentur Südwind an<br />

das Blumenbüro Österreich (BBÖ) für den verstärkten Handel mit FFP-Blumen und Pflanzen überreicht.<br />

Komm.-Rat Rudolf Hajek, Mag. Monika Burket und Komm-Rat Emil Steffek (im Bild v.l.n.r.)<br />

<strong>Nutzen</strong> <strong>Sie</strong> <strong>Ihre</strong> <strong>Chance</strong>!<br />

Keine Hürde, sondern eine individuelle <strong>Chance</strong> bietet das FFP-<strong>Sie</strong>gel dem Floristik-Fachhändler. Nicht nur die<br />

Medien, sondern auch die zunehmenden Ansprüche des Konsumenten machen Druck auf die grüne Branche<br />

nach ökologisch, ökonomisch und sozial gewissenhaft hergestellten Blumen und Pflanzen. Ein Grund für das<br />

Blumenbüro Österreich (BBÖ), um im kommenden Jahr die Werbekampagnen intensiv unter den Aspekt der<br />

Nachhaltigkeit zu stellen. Gärtner+Florist hat ein Gespräch mit den Vertretern des BBÖ geführt.<br />

Komm.-Rat Emil Steffek, Bundesgremialobmann<br />

des Blumengroßhandels<br />

und Ehrenpräsident<br />

des weltweiten Blumenhandelsverbandes<br />

„Union<br />

Fleurs“; der Bundesinnungsmeister<br />

der Gärtner und Floristen<br />

und Präsident des Blumenbüro<br />

Österreich Komm.-Rat Rudolf<br />

Hajek sowie Mag. Monika<br />

Burket vom BBÖ trafen Gärtner+Florist<br />

zur Diskussion über<br />

die Einführungskampagne des<br />

Gütesiegels FFP.<br />

Gärtner+Florist: Welche Werte<br />

vertritt das (FFP) Fair Flowers<br />

Fair Plants-<strong>Sie</strong>gel? Welche Leistungen<br />

bietet dieses für die<br />

Branche?<br />

Steffek: Die ursprüngliche Intention<br />

hinter der Entstehung dieses<br />

Labels war die Schaffung<br />

einer weltweit gültigen Dachmarke.<br />

Das ist uns aufgrund von<br />

Widerständen aus Drittländern<br />

nur zum Teil gelungen. Von der<br />

europäischen Kommission<br />

wurde eine dreijährige Subvention<br />

für die Einführung dieses<br />

Blumenlabels in Europa zur Verfügung<br />

gestellt. In den Jahren<br />

2005 und 2006 wurde in Öster-<br />

34<br />

••<br />

Gartner<br />

1/2012 Florist<br />

Floristik<br />

reich in der Bundeswirtschaftskammer<br />

bereits eine Kampagne<br />

für die Einführung von FFP betrieben.<br />

Damals konnten wir jedoch<br />

keine Zertifizierung von<br />

FFP durchsetzen. Die Nachfrage<br />

der Großhändler und Konsumenten<br />

war noch nicht so groß.<br />

Auch für die Promotion des Labels<br />

gab es zu wenige finanzielle<br />

Mittel.<br />

Der Großhandel hat die <strong>Chance</strong><br />

des FFP-<strong>Sie</strong>gels rechtzeitig erkannt<br />

und vermarktet damit<br />

erfolgreich unter dem Aspekt<br />

der Nachhaltigkeit<br />

Neben finanziellen Gründen<br />

und Kritik an den damals vorgeschlagenenZertifizierungsrichtlinien<br />

gab es im Floristikfachhandel<br />

vor allem Zweifel und<br />

Verunsicherungen, ob eine weltweite<br />

Führung des Labels überhaupt<br />

möglich sei. In dieser<br />

Werthaltung gegenüber Zertifizierungen<br />

hat sich in der Zwischenzeit<br />

einiges geändert. Der<br />

Großhandel hat die <strong>Chance</strong> des<br />

FFP-<strong>Sie</strong>gels rechtzeitig erkannt<br />

und vermarktet damit bereits<br />

seit mehreren Jahren Blumen<br />

sehr erfolgreich unter dem Werbeaspekt<br />

der Nachhaltigkeit.<br />

Aktuell nimmt der Druck nach<br />

fair produzierten Blumen und<br />

Pflanzen von allen Seiten zu. Die<br />

Medien, zahlreiche Organisationen<br />

und letztlich auch der Konsument<br />

ver-<br />

langen fair produzierte Ware<br />

und vor allem die Rückverfolgbarkeit<br />

des Produktweges von<br />

der Züchtung bis hin zum Verkauf<br />

beim Fachhandel. Für diese<br />

Gewährleistung steht das Gütesiegel.<br />

Und diese Forderung betrifft<br />

nicht nur den grünen Fachhandel,<br />

sondern auch alle anderen<br />

Branchen. Dem dürfen und<br />

können wir uns nicht verschließen,<br />

sondern wir müssen darauf<br />

reagieren.<br />

Gärtner+Florist: Welche Gründe<br />

sprechen für eine Mitgliedschaft<br />

bei FFP?<br />

Hajek: Besonders Blumen und<br />

Pflanzen sind Emotionsträger<br />

und sollten daher ökologisch,<br />

ökonomisch und sozial vertretbare<br />

Werte vermitteln. Die neue<br />

Generation an Kunden wird sich<br />

durch ein globales und vernetztes<br />

Denken auszeichnen und zunehmends<br />

Transparenz in der<br />

Herkunft von Produkten fordern.<br />

Diesen Ansprüchen kommt<br />

FFP auch in seinen Zertifizierungs-<br />

und Kontrollbestimmungen<br />

nach. Die Produkte erhalten<br />

innerhalb der Handelskette je<br />

Kettenglied, bereits beim Zuchtbetrieb<br />

beginnend, eine Zertifizierungsnummer.<br />

Anhand dieser<br />

können die Wege innerhalb<br />

der Handelskette zurückverfolgt<br />

werden. Um die Einhaltung der<br />

Anforderungen an das Gütesiegel<br />

sicherzustellen, werden fallweise<br />

Kontrollen durch sogenannte<br />

Mystery Shopper durchgeführt.<br />

Kontrolliert werden<br />

können die FFP-Teilnehmernummern,<br />

der Kauf und Verkauf<br />

von FFP-Produkten, die Seriennummern<br />

auf den FFP-Labels<br />

und die Kommunikation durch<br />

die FFP-Kette. Eine Mitgliedschaft<br />

bei FFP beträgt für Blumenfachgeschäfte<br />

55 Euro/Jahr.<br />

Die Anmeldung kann einfach<br />

online über www.fairflowersfairplants.com<br />

vorgenommen<br />

werden. Dort werden den Teil-<br />

Foto: Fassler


nehmern auch sämtliche Promotionsmaterialien<br />

zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Gärtner+Florist: Aus welchem<br />

Anlass wird gerade jetzt eine<br />

Mitgliedschaft bei FFP so aktuell?<br />

Hajek: Politisch hat es in den vergangenen<br />

Monaten einige Entwicklungen<br />

gegeben, die uns<br />

dazu veranlasst haben, die Promotionskampagne<br />

für FFP im<br />

kommenden Jahr 2012 intensiv<br />

aufzunehmen. Im Juni hatten<br />

wir, dank unserer guten Zusammenarbeit<br />

mit Herrn Steffek in<br />

seiner Funktion als Vertreter von<br />

Union fleurs, die Möglichkeit,<br />

gemeinsam mit FIAN, Fairtrade<br />

und Südwind ein Informationsgespräch<br />

zu führen, in welchem<br />

wir den Organisationen die Zusicherung<br />

gaben, unsere Berufsgruppe<br />

auf FFP vorzubereiten.<br />

Auch Details der Finanzierung<br />

und Promotion wurden hier besprochen.<br />

Weiters wurde im November<br />

von der Agentur Südwind<br />

ein Paket von 1.000 Unterschriften<br />

an die Bundes-<br />

Wirtschaftskammer übergeben,<br />

in welchem namhafte Vertreter<br />

aus Wirtschaft und Politik nach<br />

fair gehandelten Blumen im<br />

Fachhandel verlangen. Dieses<br />

Paket wurde an das BBÖ überreicht<br />

und zum Anlass für den<br />

Kampagnenstart genommen.<br />

Unser Beruf und unsere Produkte<br />

erfahren durch eine Mitgliedschaft<br />

bei FFP eine<br />

enorme Aufwertung<br />

Eine Aktion haben wir bereits im<br />

Herbst in Form von Rundmailings<br />

an den Floristikfachhandel<br />

durchgeführt, worin wir in Form<br />

von bereits veröffentlichten Medienberichten<br />

vor den Konsequenzen<br />

eines Verzichts auf FFP<br />

warnen. Der grüne Großhandel<br />

ist ja bereits großflächig FFP-zertifiziert.<br />

Problematisch gestaltet<br />

sich die bisherige Zurückhaltung<br />

der Endverkäufer im Fachandel.<br />

Eindeutige Gründe für deren<br />

Skepsis sind uns nicht bekannt.<br />

Mögliche Ursachen für deren<br />

Zurückhaltung können mangelnde<br />

Informationen über die<br />

Leistungen von FFP oder Angst<br />

vor einschränkenden Verpflich-<br />

tungen und Kontrollen sein.<br />

Ein weiterer Vorteil von FFP ist<br />

das umfangreichere Angebot<br />

an Blumen und Pflanzen<br />

gegenüber anderen Labels<br />

Ängste dieser Art sind jedoch<br />

unbegründet. Die Bedingungen,<br />

welche erfüllt werden müssen,<br />

sind sehr anwendungsfreundlich<br />

geworden. Ein weiterer Vorteil<br />

von FFP ist das umfangreichere<br />

und vielfältigere Angebot<br />

an Blumen und Pflanzen gegenüber<br />

anderen Labels sowie die<br />

zahlreiche Mitgliedschaft bei<br />

FFP durch die verschiedensten<br />

Verbände und Organisationen.<br />

Gärtner+Florist: Welche Aktivitäten<br />

bzw. Kampagnen werden<br />

2012 durchgeführt und wer wird<br />

die Zielgruppe sein.<br />

Hajek: Wir werden den Floristikfachhandel<br />

von der <strong>Chance</strong><br />

einer Mitgliedschaft überzeugen.<br />

Wenn sowohl die Medien<br />

als auch der Konsument Druck<br />

auf den Fachhandel machen,<br />

kann ein Umdenken bei bisherigen<br />

Skeptikern erfolgen. Mir ist<br />

es sehr wichtig, dass unserer Zielgruppe<br />

die Riesenchance bewusst<br />

wird, welche hinter dem<br />

Label steckt.<br />

FFP steht in erster Linie für den<br />

richtigen Umgang mit ausländischen<br />

Blumen und Pflanzen<br />

Unser Beruf und unsere Produkte<br />

erfahren durch eine Mitgliedschaft<br />

bei FFP eine enorme<br />

Aufwertung und eine hohe Werbewirksamkeit.<br />

Die Wichtigkeit,<br />

FFP-Pflanzen anzubieten, werden<br />

wir auch im Rahmen der Valentinstour<br />

hervorheben. Wir<br />

werden Sträuße, kombiniert mit<br />

heimischen Blumen und FFP-Blumen<br />

an unsere Politiker überreichen<br />

und somit ein medienwirksames<br />

Signal setzen.<br />

Eine weitere Zielgruppe unserer<br />

Kampagnentätigkeit wird unser<br />

Berufsnachwuchs sein. In Form<br />

einer Erziehungskampagne werden<br />

wir nachhaltiges Bewusstsein<br />

bereits in den Berufsschulen<br />

unterrichten. Bei den Landes-<br />

und Bundeslehrlingswettbewerben<br />

sind in Zukunft außerdem<br />

nachweislich FFP-Blumen mitzuverarbeiten.<br />

Unbedingt hervor-<br />

heben möchte ich, dass FFP-Blumen,<br />

wie vielleicht vermutet<br />

werden könnte, kein Konkurrenzprodukt<br />

zu inländischer<br />

Ware herstellen. FFP steht in erster<br />

Linie für den richtigen Umgang<br />

mit ausländischen Blumen<br />

und Pflanzen. Es ist uns auch ein<br />

Anliegen, unseren Branchenkollegen<br />

den Geschäftssinn, der<br />

auch hinter dem Wert von Nachhaltigkeit<br />

steht, zu vermitteln.<br />

FFP bietet mit seinem umfangreichen<br />

Werbeangebot außerdem<br />

die <strong>Chance</strong> für individuelle<br />

Werbung und reagiert auf das<br />

Bedürfnis des Konsumenten<br />

nach einer detaillierten Aufklärung<br />

über Produktionsweise<br />

und Produktherkunft. Auf diese<br />

Notwendigkeit müssen wir reagieren.<br />

Unsere Branchenkollegen<br />

müssen aufmerksam werden,<br />

dass es wichtig ist, dieses<br />

Gütesiegel anzunehmen. Das<br />

gilt übrigens auch für heimische<br />

Produzenten. Auch sie sollten<br />

sich daher nach FFP zertifizieren<br />

lassen.Ich möchte auch noch darauf<br />

hinweisen, dass im September<br />

2011 die beiden Standards<br />

FFP und FLP (Flower Label Programm)<br />

erfolgreich gleichgestellt<br />

wurden. FLP zertifizierte<br />

Produzenten können nun ihre<br />

Produkte mit dem FFP-Verbraucher-Label<br />

kennzeichnen, wenn<br />

sie FFP-Teilnehmer geworden<br />

sind.<br />

Gärtner+Florist: Wie sich aus<br />

den bisherigen Entwicklungen<br />

abzeichnet, wird an eine eventuelle<br />

Zusammenarbeit zwischen<br />

FFP und der Agentur Südwind<br />

gedacht. Welche Zielsetzung<br />

ist damit verbunden?<br />

Steffek: Die Agentur Südwind ist<br />

uns ursprünglich eher ablehnend<br />

begegnet. Aktuell entwickelt<br />

sich jedoch eine gute Basis<br />

in der Zusammenarbeit. Die notwendige<br />

Anpassung an die wirtschaftlichen<br />

Gegebenheiten<br />

wird von Südwind zunehmends<br />

erkannt, was eine verbesserte<br />

Gesprächsbereitschaft nach sich<br />

führt. Eine gemeinsame Plattform,<br />

um den Weg in die Zukunft<br />

gemeinsam gehen zu können,<br />

wäre ein erstrebenswertes<br />

Ziel. UF<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.fairflowersfairplants.com<br />

Floristik<br />

Landleben genießen<br />

Dieses Buch bringt ländliches<br />

Flair ins Haus: von Sitzecken,<br />

Bauerngärten und Kaninchen<br />

halten, Naschgarten und Vogelhäuschen.<br />

Für träumende<br />

Städter und anpackende<br />

Landsleute.<br />

Ute Ochsenbauer, Susanne<br />

Bruns, Kosmos Verlag, 204 S.,<br />

24,95 €<br />

ISBN 978-3-440-12282-2<br />

Hecken – Lebensräume<br />

in Garten und Landschaft<br />

Mit spannendem Hintergrundwissen<br />

und kreativen<br />

Denkanstößen weist dieses<br />

Buch den Weg zum Lebensraum<br />

Hecke. Geeignete Gehölzarten<br />

werden vorgestellt<br />

und wichtige Pflegeaspekte<br />

praxisnah erklärt.<br />

Uwe Westphal, Pala Verlag,<br />

200 S., 14,– €<br />

ISBN 978-3-89566-296-6<br />

Ach, du liebes Grün!<br />

Gestrandet in einer Dorfpfarrei,<br />

sieht sich William Graffam,<br />

Pastor und passionierter<br />

Stadtmensch, konfrontiert mit<br />

einem riesigen Stück Brache –<br />

und dem seit Jahren gehegten<br />

Wunsch seiner Frau nach<br />

einem Garten.<br />

William Graffam, Kosmos<br />

Verlag, 112 S., 12,95 €<br />

ISBN 978-3-440-12994-4<br />

••<br />

Gartner 35<br />

+Florist 1/2012

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