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Demographische Entwicklung im - Bundesverband der ...

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Anpassungsstrategien für Kommunen<br />

mit demographischer Schrumpfung<br />

■ Die Siedlungsentwicklung sollte auf ein<br />

Schrumpfungsparadigma ausgerichtet werden.<br />

Hierzu ist die Anpassung <strong>der</strong> Bauleitplanung<br />

hin zu einer Bestandsentwicklung mit <strong>der</strong><br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> verän<strong>der</strong>ten qualitativen<br />

Wohnnachfrage notwendig. Die förmlichen<br />

Grundlagen für Umnutzung, Nachnutzung und<br />

eine bevorzugte Innenentwicklung sollten<br />

hierzu geschaffen werden. Bei <strong>der</strong> gewerblichen<br />

Flächenentwicklung sind interkommunale<br />

Kooperationen lokalen Ausweisungen vorzuziehen.<br />

Die neuen rechtlichen Möglichkeiten<br />

des Stadtumbaus <strong>im</strong> Baugesetzbuch sollten<br />

kreativ genutzt werden. Bei den vorgehaltenen<br />

netz- und leitungsgebundenen Infrastrukturen<br />

ist es unter dem Aspekt <strong>der</strong> Pro-Kopf-Kosten<br />

erfor<strong>der</strong>lich, diese räumlich differenziert darzustellen<br />

und unter Berücksichtigung <strong>der</strong> weiteren<br />

Schrumpfung fortzuschreiben.<br />

■ Bei <strong>der</strong> Betreuungsinfrastruktur ist es notwendig,<br />

die Kin<strong>der</strong>gartenbedarfsplanung den<br />

Auswirkungen <strong>der</strong> Schrumpfung anzupassen.<br />

Dabei sollten nicht nur Kin<strong>der</strong> zwischen 3 und<br />

6 Jahren berücksichtigt werden, son<strong>der</strong>n aufgrund<br />

des zunehmenden Betreuungsbedarfs<br />

zusätzlich Kin<strong>der</strong> unter 3 Jahren sowie die<br />

Schulkin<strong>der</strong> bis 14 Jahre. Des Weiteren können<br />

freie und private Träger für Kin<strong>der</strong>gärten vermehrt<br />

berücksichtigt werden. Das Ehrenamt<br />

sowie die Eltern können bei den Planungen für<br />

Statement: Fallstudienuntersuchung ...<br />

Fallstudienuntersuchung: Betreuungs- und Bildungsinfrastrukturentwicklung<br />

in ländlichen Kommunen mit<br />

schrumpfen<strong>der</strong> und altern<strong>der</strong> Bevölkerung<br />

Die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Altersstruktur mit einem zunehmenden<br />

Anteil alter Menschen und einem abnehmenden Anteil <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><br />

und Jugendlichen wirkt sich in ländlichen Räumen u. a. auf die<br />

Nachfrage nach Kin<strong>der</strong>gartenplätzen, Schulangeboten und weiteren<br />

Betreuungsangeboten aus. Diese Auswirkungen auf kleine<br />

Kommunen in zwei Typen ländlicher Raumentwicklung sowie<br />

mögliche Handlungsansätze waren Gegenstand einer Untersuchung,<br />

die <strong>im</strong> Rahmen einer Diplomarbeit <strong>im</strong> Arbeitsgebiet<br />

„Orts-, Regional- und Landesentwicklung/Raumplanung“ <strong>der</strong> Universität<br />

Münster <strong>im</strong> Jahre 2005 durchgeführt worden ist.<br />

Multifunktionale Nutzung öffentlicher Gebäude<br />

* Zum Autor:<br />

* Markus Löwer<br />

Markus Löwer (27)<br />

Dipl.-Geogr.; Doktorand in <strong>der</strong><br />

Abteilung Orts-, Regional- und<br />

Landesentwicklung/Raumplanung,<br />

Institut für Geographie, Westfälische<br />

Wilhelms-Universität;<br />

Münster<br />

die Vorhaltung <strong>der</strong> Angebote und <strong>der</strong> Ausgestaltung<br />

frühzeitig einbezogen werden. Einsparpotenziale<br />

lassen sich durch die Einrichtung<br />

von kommunalen o<strong>der</strong> interkommunalen<br />

Waren- und Personalpools sowie die Umwandlung<br />

<strong>der</strong> kommunalen Kin<strong>der</strong>beför<strong>der</strong>ung in<br />

einen Bürgerbus erzielen.<br />

■ Bei kleinen Grundschulen sollte zum Erhalt<br />

<strong>der</strong> Standorte eine Verwaltungszusammenlegung<br />

mehrerer Schulen mit <strong>der</strong> Einführung von<br />

jahrgangsübergreifendem Unterricht erfolgen.<br />

Außerdem ist das Instrument <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Schuleinzugsbereiche bei Grundschulen<br />

durch die Schulträger voll auszureizen. Bei den<br />

weiterführenden Schulen können Standorte<br />

durch organisatorische Verän<strong>der</strong>ungen wie<br />

bspw. <strong>der</strong> schulformübergreifenden<br />

Unterrichtung gesichert werden.<br />

Durch einen Schulverbund können<br />

weiterführende Schulen ihre Potenziale<br />

bündeln und ein qualitativ besseres<br />

Angebot schaffen. Im Wettbewerb<br />

<strong>der</strong> Schulen ist ein attraktives<br />

Profil notwendig, wobei alle Personenkreise<br />

(Lehrer, Eltern, Schüler,<br />

Unternehmer etc.) in die Schulentwicklung<br />

einbezogen werden sollten.<br />

Anpassungsstrategien für<br />

Kommunen mit demographischer<br />

Alterung<br />

■ Trotz <strong>der</strong> noch anhaltenden Nachfrage<br />

nach Bauland sollte eine mittelfristige<br />

Abwendung von einer Wachstumspolitik<br />

herbeigeführt werden. Die<br />

Bauleitplanung könnte nicht zuletzt<br />

aufgrund <strong>der</strong> Infrastrukturauslastung<br />

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