plasmatis - INP Greifswald
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FOrSchUngSSchWErPUnKt - PlASMAMEDIzIn/DEKOntAMInAtIOn<br />
Plasmaquellen für die biomedizinische Forschung<br />
Problemstellung<br />
Untersuchungen zum biomedizinischen Einsatz von Atmosphärendruckplasmen<br />
setzen die Verfügbarkeit geeigneter<br />
Quellen voraus. Dem Einsatzzweck entsprechend sind die<br />
Anforderungen an die Quellen sehr spezifisch hinsichtlich<br />
der Geometrie des Plasmas. Wesentliche weitere Auswahlkriterien<br />
sind Temperatur, elektrischer Strom, Strahlung und<br />
erzeugte reaktive Spezies. Seitens des Zuwendungsgebers<br />
im Forschungsverbund „campus PlasmaMed“ besteht die<br />
Forderung nach Plasmaquellen, die die Voraussetzungen zur<br />
Zulassung als Medizinprodukt erfüllen.<br />
Lösungsansatz<br />
zur realisierung der gewünschten Plasmaquellen stehen<br />
eine reihe grundlegender Prinzipien der Plasmaerzeugung<br />
zur Auswahl (DBE, corona, Jet …). Durch geeignete Quellenkonstruktion<br />
sowie entsprechende Wahl der Betriebsparameter<br />
und des Gasgemisches ist das Plasma an die Aufgabenstellung<br />
anzupassen. Dies erfordert im Weiteren eine<br />
grundlegende charakterisierung der Quellen entsprechend<br />
den oben genannten Kenngrößen sowie Untersuchungen<br />
zur Wirksamkeit im Sinne der biomedizinischen Anforderung.<br />
Aufgrund des standardmäßigen Einsatzes des k<strong>INP</strong>en<br />
09 bei allen Partnern im „campus PlasmaMed“ und den<br />
daraus resultierenden umfangreichen Messergebnissen<br />
stellt dieses Gerät einen guten Ausgangspunkt zur Verwirklichung<br />
eines Medizinproduktes dar.<br />
Technologischer Nutzen<br />
Plasmamedizin ist ein sehr modernes, intensiv bearbeitetes<br />
Forschungsgebiet, das neue Ansätze zur Behandlung eines<br />
breiten Spektrums von Erkrankungen, insbesondere in der<br />
Dermatologie und der Zahnheilkunde verspricht. Parallel<br />
dazu herrscht ein großes Interesse an Plasmaquellen zur Behandlung<br />
von Flüssigkeiten und zur Entkeimung von thermolabilen<br />
Werkstoffen, wie sie häufig in Medizinprodukten<br />
zum Einsatz kommen. Derzeit werden Plasmaquellen für die<br />
biomedizinische Forschung in erster Linie eingesetzt, um<br />
grundlegende Fragestellungen zur Wirksamkeit und den<br />
möglichen Wirkmechanismen zu klären. Für spezifische Indikationen<br />
konnte die Wirksamkeit in präklinischen Untersuchungen<br />
bereits nachgewiesen werden, so dass weitere<br />
Schritte in richtung klinischer Studien bevorstehen. Der erfolgreiche<br />
Abschluss derartiger Studien stellt die Voraussetzung<br />
zur Vermarktung einer Plasmaquelle als Medizinprodukt<br />
dar.<br />
36<br />
Wissenschaftliche Ergebnisse 2010/2011<br />
Aufbau von Labormustern für insbesondere räumlich<br />
ausgedehnte Plasmen: Anpassung der Plasmageometrie<br />
durch Wahl der Elektrodenansteuerung möglich<br />
„hairlInPlasma“: Quelle zum Einsatz in der zahnheilkunde,<br />
Paper zu grundlegenden Eigenschaften veröffentlicht,<br />
Patent beantragt<br />
Spannungsgenerator für Untersuchungen zur Plasmabehandlung<br />
von Flüssigkeiten mittels dielektrisch<br />
behinderter Entladungen entwickelt und im plasmamedizinischen<br />
Labor des <strong>INP</strong> bereitgestellt, umfangreiche<br />
elektrische charakterisierung zum vergleich mit Ergebnissen<br />
eines bestehenden Aufbaus<br />
redesign des kInPen 09 und test in Prüflabor entsprechend<br />
der Normen nach Medizinproduktegesetz<br />
k<strong>INP</strong>en MED: Plasmaquelle, die die technische Zulassungsvoraussetzungen<br />
für ein Medizinprodukt erfüllt,<br />
Zertifizierung erfolgt nach erfolgreichem Abschluss einer<br />
klinischen Studie<br />
hairl<strong>INP</strong>lasma - Labormuster<br />
k<strong>INP</strong>en MED