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s'Magazin usm Ländle, 03. Juni 2018

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ERNST FORDERND LAUTSTARK<br />

Stille Bedrohung<br />

Jahrhunderthochwasser: Warum<br />

das Projekt RHESI so wichtig ist<br />

Josef Mathis von „Vau Hoch Drei“<br />

fordert stärkere Maßnahmen<br />

gegen die Baulandhortung<br />

Mit den Toten Hosen oder<br />

H-Blockx auf Tour: Anton Loitsch<br />

aus Dornbirn ist dabei<br />

<br />

SONNTAG, 3. JUNI <strong>2018</strong><br />

NORBERT BÖHLER<br />

Foto: Mathis Fotografie<br />

EINER, DER<br />

FEHLEN WIRD<br />

Er war mehr als nur Schuster:<br />

Nun geht er in Pension und<br />

hinterlässt eine Lücke


XXXXXXXX INHALT<br />

Foto: Dietmar Stiplovsek<br />

4<br />

Land unter:<br />

Wenn sich Naturgewalten<br />

Bahn brechen<br />

Fotos: Mathis Fotografie<br />

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3. JUNI <strong>2018</strong> | INHALT<br />

16<br />

22<br />

Schick am Sportplatz,<br />

in den 70ern und heute<br />

Foto: Vorarlberger Landesbibliothek/Helmut Klapper<br />

Foto: lisamathis.at<br />

Schloss auch ohne Adel:<br />

Nur ein bisschen Kleingeld braucht es<br />

21<br />

Schöne, bunte Welt der Veganer:<br />

Heidelbeer und Haselnuss<br />

6<br />

Er will mehr:<br />

Ein Ex-Bürgermeister<br />

und die Raumplanung<br />

Foto: Daniela Lais<br />

4 HOCHWASSER<br />

Wenn alle Dämme brechen!<br />

6 INTERVIEW<br />

Josef Mathis will strengere<br />

Regeln und mutigere Politik<br />

9 SCHNEIDERS BRILLE<br />

Die neue Sparsamkeit im<br />

Hause Schneider<br />

10 SCHUSTER<br />

Er war jahrzehntelang im Dienst, nun<br />

sagt Schuster Böhler Adieu!<br />

12 TONSACHE<br />

Im Studio wie auf der Bühne: Anton<br />

Loitschsorgt für den richtigen Ton<br />

14 GSIBERGER Z’WIAN<br />

Carola Purtscher trifft<br />

Verkaufsleiter Maximilian Häusler<br />

15 PORTRÄT<br />

Ein fahrenderGeselle: Ewald Böhler<br />

16 HINTER DICKEN MAUERN<br />

Luxus-Auszeit am Schloss Glopper<br />

18 HISTORISCHES BILD<br />

Ardetzenberg anno 1963<br />

19 MUNDART<br />

Stefan Vögel findet am Feld<br />

keine „Hoanza“ mehr<br />

20 EVENTS<br />

Was Sie diese Woche auf<br />

keinen Fall verpassen sollten!<br />

21 KULINARIK<br />

Nussiger Sommershake!<br />

18 WAS WURDE AUS ...<br />

...Konrad Lerch?<br />

s’Magazin 32


HOCHWASSERSCHUTZ<br />

Land unter: Beim<br />

Jahrhunderthochwasser<br />

1999 stand Hardtagelang<br />

unter Wasser.See, Rhein und<br />

weitereZuflüsse fluteten die<br />

Marktgemeinde.<br />

Fotos: Dietmar Stiplovsek<br />

Wenn alle<br />

Dämmebrechen<br />

Tritt der Rhein über die Ufer, ist schnelle Hilfe<br />

gefragt. In den kommenden Tagen erhalten rund<br />

80.000 Haushalte in den Rhein-Anliegergemeinden<br />

einen Notfallplan, im <strong>Juni</strong> wird der Ernstfall geprobt.<br />

Nach einem nassen<br />

Herbst, einem schneereichenWinterundwochenlangen<br />

heftigen<br />

Schauern im Frühjahr<br />

erreichen Messungen der Internationalen<br />

Rheinregulierung IRR eine Abflussmenge<br />

des Flusses von gewaltigen<br />

6000 m 3 Wasser(40.000 volle Badewannen)<br />

pro Sekunde –Tendenz<br />

steigend. Seit Wochen verfolgen die<br />

Behörden das Wetter, Mitarbeiter der<br />

IRR kontrollieren die Dämme der<br />

randvollen Überlaufbecken.<br />

Mehrere Risse zwischen Lustenau<br />

und Hard bereiten ihnen Kopfzerbrechen.<br />

Die Schwachstellen wurden bereits<br />

verstärkt. Doch der Damm hält<br />

dem Druck nicht stand –und brichtan<br />

mehreren Stellen. Die unbändigen<br />

Wassermassen ergießen sich weit ins<br />

angrenzende Landesinnere. Die Bevölkerung<br />

ist evakuiert. Die Schäden<br />

sind allerdings enorm.<br />

Ver-Damm-t gefährlich<br />

Zuvor geschildertes Ereignis beschreibt<br />

ein Hochwasser der KategorieEHQ<br />

(Extrem-Hochwasser-Quantität).<br />

Eine bislang glücklicherweise<br />

noch nicht eingetretene Katastrophe.<br />

Dass das Bedrohungsszenario aber<br />

kein theoretischesist,zeigen zwei Ereignisse<br />

ausdem letzten Jahrhundert.<br />

„1927 brach der Damm in Liechtenstein,<br />

die Gemeinde Bangs stand wochenlangunter<br />

Wasser. 1987 dasselbe<br />

bei Fußach –weite Teile derGemeinde<br />

wurden überflutet“,spricht Mathias<br />

Speckle, Österreichischer Rheinbauleiter<br />

der IRR, die stille Bedrohung<br />

vor der Haustüre Zigtausender<br />

Vorarlberger an.<br />

Die Dämme entlang des Alpenrheins<br />

müssen derzeit einer Abflusskapazität<br />

von bis zu 3100 m 3 /s standhalten.<br />

„Im Rahmen von RHESI soll<br />

die Durchflussmenge aber auf 4300<br />

m 3 /s erhöht werden –das entspricht<br />

einem Hochwasserereignis,wie es alle<br />

300 Jahrevorkommt“, so der Experte<br />

für Hochwasserschutz und Flussbau.<br />

Zudem sieht RHESI eine Renaturie-<br />

4<br />

s’Magazin


HOCHWASSERSCHUTZ<br />

rung des Rheins vor –jemehr Platzerbekommt,<br />

desto gemächlicher strömt der<br />

Rhein dahin. Das tut Mensch und Natur<br />

gut.<br />

Und was,wenn doch?<br />

Um für den Notfall gewappnet zu sein,<br />

entwickeltedas Land Vorarlberg gemeinsam<br />

mit IRR, Einsatzkräften und Rheinanliegergemeinden<br />

einen Notfallplan, der<br />

einen Leitfaden bietet, wie man sich im<br />

Katastrophenfall verhalten soll. Rund<br />

80.000 Haushalte entlang des Rheins erhalten<br />

diesen Leitfaden inden kommendenTagen.<br />

Auf derWebseite www.vorarlberg.at/warnung<br />

finden Bürger zudem<br />

weitere Informationen zu Wasserständen,Evakuierungszonen<br />

etc.Und am 22.<br />

und 23. <strong>Juni</strong>wird’s„ernst“:Denn dann simuliertdas<br />

Land gemeinsam mit den Vorarlberger<br />

Sicherheitsbehörden und Rettungsdiensten<br />

den Worst Case.<br />

Harald Küng<br />

Obige Karte zeigt<br />

die errechneten<br />

Überflutungszonen.<br />

Die Gemeinden<br />

halten einen<br />

Evakuierungsplan<br />

bereit.<br />

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RAUMPLANUNG<br />

Wasist Ihr Wunsch für<br />

Vorarlberg, HerrMathis?<br />

INTER<br />

VIEW<br />

Vorarlberg steht vor einer heiklen Aufgabe: Wie lassen sich die Interessen von Wohnbau,<br />

Wirtschaft und Umweltschutz auf dem knappen Boden im Land vereinen? Josef Mathis,<br />

ehemaliger Bürgermeister von Zwischenwasser und Sprecher des Vereins Vau Hoch Drei<br />

spricht im Interview über mutige und mutlose Politik –und das Vorbild Schweiz.<br />

•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

Raumplanerische Aufgaben<br />

stehen derzeit<br />

ganz oben auf der<br />

Agenda der Landespolitik.<br />

Und wenn sie<br />

das nichttun, dann solltensie es zumindest,<br />

findetJosef Mathis.<br />

Sie waren 33 JahreBürgermeister von<br />

Zwischenwasser, sind inzwischen in<br />

Pension, allerdings alles andere als<br />

untätig: Sie sind im Verein Vau Hoch<br />

Drei tätig, bei LandLuft und den Zukunftsorten.<br />

Leben Sie nach dem<br />

Motto: Es gibt immer was zu tun?<br />

Nichtstun ist nicht meine Profession,<br />

ich brauche Bewegung. Ich<br />

möchte mich mit dem Wissen, das<br />

ich angesammelt habe, weiterhin<br />

einbringen. Es wäre doch sinnlos,<br />

dieses Wissen für mich zu behalten.<br />

Davonkönnen auchandere profitieren<br />

–wenn sie das wollen,was nicht<br />

zwingend der Fall ist – Lacht. Aber<br />

zivilgesellschaftliches Engagement<br />

ist mir wichtig, ein Gebot der Stunde.<br />

Es könnte ja generell ein Erfolgsmodell<br />

werden, wenn sich die ältere<br />

Generation nach ihrem Vollerwerbsleben<br />

mit ihrem Erfahrungsschatz in<br />

die Gesellschaft einbringen könnte.<br />

Stimmt, nur wird das gar nicht so<br />

gerne gesehen. Gerade in meiner<br />

Kollegenschaft gilt: Wenn du einmal<br />

weg bist, dann bist du wirklich<br />

weg.Dabei will ich ja nicht „dazwischenregieren“,<br />

sondern mit gutem<br />

Rat zur Seite stehen –nutzbringend<br />

für alle. Das ist ein entscheidender<br />

Punkt. Ich suche auch<br />

noch nach Verbündeten, etwa Arno<br />

Hirschbühl, ehemaligerBürgermeister<br />

von Krumbach. Vielleicht<br />

wird es ja ein Club der Altbürgermeister,<br />

wer weiß! Wichtig ist,<br />

nicht immer gegen etwas zusein,<br />

sondern auf positive Lösungen<br />

hinzuweisen. Krumbach ist überhaupt<br />

eine Vorzeigegemeinde.<br />

Hirschbühl hat alle Ausschüsse abgeschafft<br />

und dafür Projektgruppen<br />

gegründet, inder nicht nur Gemeinderäte,<br />

sondern die Bürgerschaft<br />

teilnimmt –ein echtes Erfolgsmodell.<br />

Intensive Diskussionen<br />

und Entscheidungen, die von<br />

allen getragen werden.<br />

Wieso hat das Zwischenwasser nicht<br />

auch so gemacht?<br />

Daswar nicht möglich,weilunsere<br />

Parteienlandschaft so war, wie sie<br />

meist ist: „Lieber gegeneinander,<br />

nur im Notfall miteinander.“ Ich<br />

habe immer wieder versucht, das<br />

mittels einer Einheitsliste aufzulösen.<br />

Dann hätte es weniger Parteidruck<br />

gegeben. Das geht aber nur,<br />

wenn alle damit einverstanden<br />

sind, was nichtder Fallwar.Auf Gemeindeebene<br />

könnte man die Parteienstruktur<br />

wirklich abschaffen –<br />

ganz ohne Verluste! Das wäre noch<br />

ein Traum von mir.<br />

Arbeiten Sie an diesem Traum?<br />

Nein.Die Parteienstrukturen sind ja<br />

nicht von vornherein schlecht, aber<br />

es ist schade, wie viel Zeit damit vergeudet<br />

wird, Blödsinn daherzureden,<br />

nur umanderen Leuten zu gefallen,<br />

anstatt der Sache in einer<br />

Diskussion auf den Grund zu gehen.<br />

Davonsollteman sich lösen.<br />

Reden wir jetzt immer noch von der<br />

Gemeindepolitik?<br />

Das schon, aber auf Landes- oder<br />

Bundesebene wäre es umso wichtiger.<br />

Ich finde, dass die Hälfte der<br />

Abgeordneten im Nationalrat freie<br />

Abgeordnete sein sollten, das wäre<br />

ein echter Fortschritt. Denn immer<br />

nur dafür zu stimmen, was der Parteisekretär<br />

vorgibt, ist sicher nicht<br />

sinnvoll.<br />

Gleich wieder eine Ebene tiefer zur<br />

Landespolitik: Die Regierung hat eine<br />

Novelle zum Raumplanungs- und zum<br />

Grundverkehrsgesetz ausgearbeitet.<br />

Vau Hoch Drei hat eine Stellungnahme<br />

geliefert.Wie fiel diese aus?<br />

Schon imJahre 2013 gab eseinen<br />

einstimmigen Landtagsbeschluss,<br />

etwas gegen die Bau- <br />

6<br />

s’Magazin


RAUMPLANUNG<br />

s’Magazin 7


RAUMPLANUNG<br />

FORTSETZUNG<br />

landhortung zu unternehmen. Rausgekommen<br />

ist leider nichts, weil<br />

Wahlen angestanden sind. Diese jahrelange<br />

Untätigkeit hat uns dazu gebracht,<br />

Vau Hoch Drei zu gründen.<br />

Was allerdings in der Vorarlberger<br />

Landespolitik nicht gut ankommt,<br />

sind Vergleiche mit anderen, bei<br />

denen Vorarlberg vielleicht nicht so<br />

gut abschneidet. Bei vielem sind wir<br />

Vorreiter, aber bei der Raumplanung<br />

sind wir fast Letztklässler.Die Steiermark,<br />

Oberösterreich, Salzburg und<br />

Tirol sind unslängst voraus. Ganz zu<br />

schweigenvon der Schweiz. Dort gibt<br />

es Mehrwertabgaben von20Prozent,<br />

beiNichtbebauungvon Bauland muss<br />

man nach zehn Jahren den Gemeinden<br />

das Land zum Kauf anbieten.<br />

Das hat dazu geführt, dass die Baulandpreise<br />

imKanton Sankt Gallen<br />

schlagartig gesunkensind.<br />

Ähnliches ist nun auch für Vorarlberg<br />

geplant.<br />

Da muss man zwischen Grundstücken,<br />

die erst zu Bauland gewidmet<br />

werdenund bereits bestehenden Widmungen<br />

unterscheiden. Bei ersteren<br />

sind die neuen Regelungen gut, aber<br />

bei den bestehenden Bauflächen sind<br />

keinewirksamen Maßnahmenvorgesehen.<br />

Waswäredafür notwendig?<br />

Zum Beispiel das Sankt Galler Modell:<br />

Nach einer bestimmten Frist<br />

muss unbebautes Bauland der Gemeinde<br />

zum Kauf angeboten werden.<br />

Daswäre aktive Bodenpolitik, wie sie<br />

vonseiten des Landes immer von den<br />

Gemeinden gefordert wird. Doch die<br />

Gemeinden haben weder ein Instrument<br />

dafür noch das Geld. Auch sollten<br />

Gemeinden bewilligungsfrei<br />

Landwirtschaftsflächen kaufen können,<br />

mehr als die bisherigen 300<br />

Quadratmeter. Weiters braucht es<br />

eine Infrastrukturabgabe für nichtbebautes<br />

Bauland –Eigenbedarf ausgenommen<br />

– und einer dringenden<br />

Korrektur bedarf die Entschädi-<br />

STECK<br />

BRIEF<br />

Geboren 1951inBatschuns, Ausbildung<br />

zum Karosserie- und Fahrzeugbaumeister,1980–2013<br />

Bürgermeister vonZwischenwasser,Vorstandsmitglied<br />

LandLuft,<br />

Obmann vonZukunftsorte, Sprecher<br />

vonVau Hoch Drei. Verheiratet,vier<br />

Kinder,lebt in Batschuns.<br />

·········································································································································<br />

gungspflicht von Gemeinden bei<br />

Rückwidmungen von Bauflächen.<br />

Gemeinden schaffen ohne Zutun des<br />

Grundeigentümers einen bedeutenden<br />

Mehrwert durch Bauflächenwidmung<br />

und müssen bei Rückführung<br />

dafür noch bezahlen. Bei raumplanerisch<br />

begründeten Rückwidmungen<br />

sollte deser Mehrwert nicht mehr zu<br />

leisten sein.<br />

Die derzeit unbefriedigende Situation<br />

ist eine Folge von Versäumnissen aus<br />

der Vergangenheit.<br />

Die Landespolitik traut sich einfach<br />

nicht, möglicherweise unpopuläre<br />

Maßnahmenzusetzen. Ich behaupte,<br />

die Bevölkerung akzeptiert auch<br />

schwierige Entscheidungen – man<br />

muss sich ebendie Mühe machen, die<br />

Situation zu erklären. Es braucht<br />

politischen Mut –der fehlt Vorarlberg.<br />

Zum Leerstand in Vorarlberg, alleine<br />

im Bregenzerwald sollen rund 1000<br />

Objekte ungenutztsein.<br />

Der Leerstand im Rheintal ist noch<br />

vielschlimmer als im Bregenzerwald.<br />

Man muss die Leerstandsstudie des<br />

Landes aber ganz genau betrachten,<br />

denn die Vermutung schwebt schon<br />

lange imRaum, dass manche Investoren<br />

ihre Wohnungen absichtlich<br />

leerstehen lassen – eine schlimme<br />

Entwicklung. Wer Wohnraum<br />

schafft und ihn leerstehen lässt,sollte<br />

ordentlich besteuert werden, da hätte<br />

ichkein Mitleid.<br />

Die Industriellenvereinigung fordert<br />

immer wieder, den Umgang mit der<br />

Landesgrünzone zu lockern. Was halten<br />

Sie davon?<br />

Die Landesgrünzone soll Landesgrünzone<br />

bleiben –keinesfalls soll sie<br />

kleiner, eher schon größer werden.<br />

Das beste Beispiel ist für mich der<br />

Fall „Ölz“ in Weiler. Es wurde argumentiert,<br />

dass das Grundstück genau<br />

diese Fläche haben müsse, ansonsten<br />

wäre eine Ansiedlung nicht möglich.<br />

DerPlan war, eingeschoßig zu bauen.<br />

Jetzt baut man auf weniger Grund<br />

mehrgeschoßig –und es geht auch.<br />

Da ist eben Hirnschmalz gefordert.<br />

Oft geht es nicht mal um Kostenfragen,<br />

sondern nur um Bequemlichkeit.<br />

Müssen sich junge Familien vom Einfamilienhaus<br />

verabschieden?<br />

Die Jungen können sich das ohnehin<br />

8<br />

s’Magazin


RAUMPLANUNG<br />

Josef Mathis will sich auch nach seiner<br />

Amtszeit als Bürgermeister von<br />

Zwischenwasser für das Gemeinwohl<br />

einsetzen –selbst wenn das nicht immer<br />

gut ankommt.<br />

·························································································<br />

nicht mehr leisten –und das Einfamilienhaus ist<br />

ein Bodenfresser erster Güter. Die sozialen<br />

Strukturen ändern sich, daher braucht es auch<br />

neue Wohnmodelle. Die Gemeinden sollten aktiver<br />

eingreifen können. Ich denke etwa anBaugruppen<br />

oder an Modelle, in denen die GemeindenGrundstücke<br />

inErbpacht vergeben.<br />

Die Gemeinden haben schon allerlei zu tun. Fehlt<br />

es mancherorts nicht auch am Know-how für eine<br />

aktiveBodenpolitik?<br />

Den Kleinen fehlt dieses sicher. Deswegen plädiereich<br />

dafür, verstärkt gemeindeübergreifende<br />

Kooperationeneinzugehen, wie es bei der Vision<br />

Rheintal Neu vorgesehen ist. SolcheKooperationen<br />

sind anfangs wenig beliebt, bewähren sich<br />

aberimLaufe der Jahre meist.<br />

Wasist Ihr Wunsch für Vorarlberg?<br />

Mutige Landespolitik, die auch scheinbar unpopuläre<br />

Maßnahmen umsetzt. Durch die neue<br />

mediale Landschaft ist man ja in Sekundenschnelle<br />

der schlechteste Mensch der Welt. So<br />

etwas muss man erst mal verkraften. Deswegen<br />

verstehe ich schon, wenn man sich nicht mehr<br />

traut. Genau das ist aber fatal, denn dann folgt<br />

automatisch der Ruf nach einem starken Mann,<br />

nach jemanden, der sagt, wie’s läuft. Deswegen:<br />

Rückgrat zeigen,dazu stehen!<br />

Interview: Angelika Drnek<br />

Fotos: lisamathis.at<br />

<br />

Datenberge<br />

••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

Inden vergangenen Tagen war mein E-mail-Account<br />

voller Bettelpost,die den einen Zweck hatte,<br />

die Newsletter diverser Firmen und Unternehmen,<br />

in die ich im Lauf der Jahrestill eingewilligt hatte,<br />

doch bitte weiter empfangen zu wollen, ansonsten<br />

man sich „very sorry“von mir verabschieden müsste.<br />

Ich wusste gar nicht,dass ich auf so viele Newsletter<br />

und Websites abonniert war und habe natürlich<br />

sofort ausgemistet.Das war ein wirklichesVergnügen.<br />

Regelrecht gewütet habe ich. Na, euch zeig<br />

ich's jetzt! Ihr müllt mich nicht mehr zu! Ich habe<br />

den Bogen offensichtlich überspannt,denn meine<br />

Frau, die leidenschaftlich Regenbogenpresse liest,<br />

wollte vordem Einschlafen mal kurz bei der „Bunten“vorbeischauen.<br />

Daraus wurde aber nichts, weil<br />

ich eben alle Einwilligungen zur Datenweitergabe<br />

konsequent negiert hatte. Die „Bunte“reagierte darauf<br />

verschnupft,und die Seite ließ sich nicht mehr<br />

öffnen nach dem Motto: Entweder willigst du in die<br />

Datenspeicherung ein, oder du schaust nie mehr im<br />

Leben „Bunte“. Sofort habe ich eingewilligt,ganz<br />

egal, was „Bunte“oder „Bild“ vonmir sammeln und<br />

archivieren will. Mir ist der Friede im Haus wichtiger<br />

als irgendein Server auf der Welt,der meine Daten<br />

hortet.Das sind meine ersten Erfahrungen mit der<br />

am 24.Mai in Kraft getretenen DSGVO. Das ist<br />

nicht etwa ein Unterliga- Fußballverein, sondern die<br />

hochoffizielle neue „Datenschutz-Grundverordnung“.Von<br />

großer Verunsicherung und Angst habe<br />

ich munkeln gehört.Ich musste mich da zuerst einmal<br />

einlesen, machte mich also halbwegs schlau,<br />

und dann stieß ich plötzlich auf einen neuen Begriff<br />

–„Datensparsamkeit“.Unternehmen dürfen nicht<br />

mehr „überschießend und ohne Zweck Daten sammeln“.<br />

Vielmehr müssen Informationen gelöscht<br />

werden, sind sie nicht mehr vonnöten. Aha, dachte<br />

ich, langsam wachsen die Datenberge denen selbst<br />

über den Kopf.Ist ja auch wieder beruhigend, grübelte<br />

ich weiter.Jemehr einer über dich sammelt,<br />

desto weniger weiß er am Ende, was er eigentlich<br />

vondir wollte.<br />

s’Magazin 9


PORTRÄT<br />

Eine Bregenzer Institution ging in Pension: Am 30.<br />

Mai, nach 25 Jahren, sperrte der Schuhmacher<br />

Norbert Böhler (65) sein Geschäft für immer zu. Die<br />

Tage davor ging’s rund wie eh und je, von<br />

Vorruhestand keine Spur. Chantal Dorn hat ihrem<br />

Lieblingsschuster einen letzten Besuch abgestattet:<br />

Für einen Plausch<br />

nahm sich „Notsch“<br />

immer Zeit!<br />

AufleisenSohlen<br />

Fotos: Mathis Fotografie<br />

Norbert Böhler: Schumacher mit Leib und<br />

Seele –und ein Mensch mit großem Herz!<br />

DerWohltäter<br />

Zumindest einen Orden hätte er<br />

sich dafür verdient, denn reichist er<br />

mit mir nichtgeworden. Unzählige<br />

Male beließ eresstatt der Rechnung<br />

bei einem „Komm, lass stecken!“<br />

oder „Zahlst mir halt mal ein<br />

Bier“.Ja, er warauch der Wohltäter<br />

unter denSchuhmachern:Schülern<br />

gab ermal einen „Taschengelderholungsbonus“,<br />

Senioren eine<br />

„Pensionistenermäßigung“, Be-<br />

Noch siehtesinder 25<br />

Quadratmeter kleinen<br />

Werkstatt im<br />

Untergeschoss des<br />

GWL nicht nach<br />

Ruhestand aus. Norbert schleift,<br />

klebt, näht, steppt und poliert<br />

ganz so wie all die vielen Jahre zuvor.<br />

Das beruhigt mich persönlich<br />

sehr. Denn wogearbeitet wird, ist<br />

Leben, undwoLeben ist,denktkeiner<br />

an Stille –geschweige denn an<br />

Rente.<br />

Dass mir mein Schuhmacher mit<br />

seiner Rente „in den Rücken fällt“,<br />

wirft eine geradezu existenzielle<br />

Frageauf: „Werrepariert mir künftigdie<br />

Hacken?“ Freilichstirbt mit<br />

Norberts Pensionierung nicht<br />

gleich der ganze Berufsstand aus,<br />

aber„Notsch“, wie ihn die meisten<br />

nennen, war mir seit 25 Jahren vertraut.<br />

Er war vieles und alles: der<br />

Frauenversteher unter den Schuhmachern.<br />

DerJesusimKlebenvon<br />

Riemenschuhen, derPantoffelheld<br />

amSeniorenhimmel. Oder Inspektor<br />

Columbo, wenn es um die<br />

scheinbar unlösbaren Fälle ging.<br />

Alleinwennichdarandenke,wieoft<br />

ich ihn all die Jahre mit meinen<br />

Sonderwünschen genervt habe.<br />

Wie er fürmich immer wiederkreativePatente<br />

entwarf, nur damit ich<br />

meinedeformierten Füße schmerzfreiinvermeintlicheLieblingsschuhe<br />

quetschen konnte.<br />

10<br />

s’Magazin


PORTRÄT<br />

kannten einen „Freundschaftspreis“und<br />

Studenten einen „Bist eh<br />

ein armer Hund“-Rabatt. Wo gibt<br />

es so wasnoch? „Für mich hat Geld<br />

nie die Welt bedeutet. Mir war es<br />

immer viel wichtiger, Spaß an der<br />

Arbeit zu haben, meineigenerHerr<br />

zu sein und Mensch zu bleiben.“<br />

Treffender kann eine Selbstbeschreibung<br />

nichtsein.<br />

Menschlicher Kummerkasten<br />

Es wundert daher nicht, dass die<br />

Menschen nicht nur mit diversen<br />

Besohlungs-, Absatz- oder Riemchenproblemen<br />

zu ihm kamen –<br />

viele schauten aucheinfach nurfür<br />

ein kleines Schwätzchen vorbei.<br />

Und „Notsch“ nahm sich immer<br />

Zeit dafür, selbst wenn erbis über<br />

beide Ohren zu tun hatte. Er konnte<br />

gleichzeitig zuhören, reden und<br />

arbeiten –einer der wenigen Männermitder<br />

FähigkeitzumMultitasking.<br />

Was soll nur aus uns Schuhträgern<br />

werden, jetzt wo der<br />

menschliche Kummerkasten im<br />

GewandeinesSchusters seineLeisten<br />

fürimmer an den Nagelhängt?<br />

Sollen wirjetzt barfuß gehen, einen<br />

Fußlappen umbinden? Eine Selbsthilfegruppe<br />

gründen?<br />

Undwas macht „Notsch“ eigentlichkünftigohneuns?Esmussdoch<br />

schrecklich langweilig sein, plötzlich<br />

Zeit für sich zu haben, zu wandern,<br />

mit der Gold Wing nach Italien<br />

zu fahren oder mit guten Freunden<br />

zu feiern undauf alte Zeiten anzustoßen.<br />

Was aber, wenn er sich<br />

genauauf das freut? Wird er unszumindest<br />

aber ein ganz kleines bisschenvermissen?Mir<br />

undvielenanderen<br />

wird er jedenfallsfürchterlich<br />

fehlen. Hoffentlich trifft man ihn<br />

manchmal ... Chantal Dorn<br />

Nach 25 Jahren schließt Norbert<br />

Böhler sein Geschäft –jetzt freut er<br />

sich auf seine Pension!<br />

s’Magazin 11


MUSIK<br />

Den Moment einfangen!<br />

Er hat ein außergewöhnliches Ohr für Musik –Anton Loitsch ist<br />

Produzent und Mixing-Engineer mit eigenem Studio in Dornbirn.<br />

Wem das nichts sagt, der hat aber zumindest von Silbermond,<br />

Donots, den Toten Hosen oder den H-Blockx gehört. Bands, für<br />

deren Sound unter anderem Toni Loitsch sorgt!<br />

Seit vier Jahren betreibt Toni<br />

Loitsch in Dornbirn das<br />

Nautilus Soundstudio.<br />

Quer durch Deutschland mit<br />

Silbermond, auf Amerika-<br />

Tour mit den Donots und<br />

immer auch mit dabei, wenn<br />

mit den Toten Hosen vor<br />

Tausenden Zuschauern der<br />

Punk abgeht. Wenn diese Bandsden Masseneinheizen,<br />

steht Toni Loitschals Front<br />

of House Engineer hinter den Mischpulten.<br />

Er ist der Mann, der dafür sorgt, dass<br />

der Sound auf der Bühne perfekt dosiert<br />

beim Publikum ankommt. „Meine Philosophie<br />

ist, dass gute Musik auf der Bühne<br />

und nicht hinter den Reglern gemachtwird.<br />

Ich will den Moment einfangen. Im Mix<br />

kommt nur noch das Sahnehäubchen<br />

drauf.“<br />

Toni Loitsch lebt seit vier Jahren in<br />

Dornbirn,woerdas Nautilus Soundstudio<br />

Der Tüftler: Toni hat<br />

sich sogar beigebracht,<br />

Vorhänge zu nähen –<br />

„als Schalldämpfer“.<br />

betreibt – und das mit großem Erfolg.<br />

Schonals Kind bannteder gebürtige Kärntner<br />

seineLieblingsmusik auf Kassette. Als<br />

Jugendlicherspielte er dannselbst ineiner<br />

Band und versuchte sich zudem darin, das<br />

Gespielte auf Tonträgern zu verewigen –<br />

Letzteres zog ihn sofort in seinen Bann.<br />

Angetrieben vom Ideal des perfekten<br />

Sounds, scheute erfortan weder Mühen<br />

noch Kosten: „Mein ganzes Geld floss in<br />

Mikrofoneund Equipment.“ Schnellfeilte<br />

Fotos: Philipp Vondrak<br />

12<br />

s’Magazin


MUSIK<br />

Der Produzent Toni Loitsch<br />

ist ein wahrer Virtuose an<br />

den Reglern.<br />

Toni auch mit anderen Bands an deren<br />

Soundbild, sammelte so Erfahrung und<br />

knüpfte Kontakte.<br />

VomHobbyzum Beruf<br />

Nach der Lehre als Werbegrafiker realisierte<br />

er mit Anfang 20imselbst gebauten<br />

StudioinKlagenfurtdie ersten professionellen<br />

Aufnahmen. „Damals spielte ich auch<br />

mit dem Gedanken, am SAE-Institut in<br />

Wien zu studieren –das war mir dann aber zu<br />

theoretisch.“ Etwa zudieser Zeit kam auch<br />

die damals ziemlich gehypte Grazer Band<br />

Red Lights Flash auf Toni zu, um mit ihm<br />

eine Platte aufzunehmen. Eine Begegnung,<br />

die für ihn zum Sprungbrett werden sollte:<br />

Die „Rotlichter“ waren nämlich aus gemeinsamen<br />

Auftritten bestensmit der deutschen<br />

Kultband Donots bekannt –und so kam es,<br />

dass für die Aufnahmen deren Produzent<br />

Vinzent Sorg sein Studio in Nordrhein-<br />

Westfalen zur Verfügung stellte: „Als ich<br />

sein Studio gesehen habe, wusste ich: Hier<br />

will ich was lernen!“<br />

Über ein Jahr lang rief Toni immer wieder<br />

bei Sorg an,umsich als Praktikant anzudienen.<br />

Seine Hartnäckigkeit wurde belohnt,<br />

zehn Jahre lang saugte Toni alles auf, was es<br />

dort zu erlernen galt. Schnell wurde der<br />

Lehrlingzum Meister: Er warbei den Anfängen<br />

vonH-Blockx mit dabei, späterarbeitete<br />

er mit Großkalibern wie den Toten Hosen,<br />

In Extremo oder Silbermond. Am meisten<br />

beeindruckt haben Toni die Hosen:<br />

„Klar trinken die Jungs auch gern mal<br />

einGläschenWein, grundsätzlich sind<br />

sie aber sehrfokussiertund achten extrem<br />

auf ihre Fitness. Vor allem aber<br />

gehen siemit ihrer Crew –vom Praktikanten<br />

bis zum Beleuchter –total<br />

kollegial und menschlich um.“<br />

Vorarlberg lernte Toni über die<br />

Metal-Band The Sorrow kennen.<br />

Die „Metaller“ wollten mit ihm unbedingt<br />

eine Platte aufnehmen, Toni<br />

erkannte sofort ihrPotenzial und so<br />

entstand letztlich ein Album, dass<br />

von der Fachzeitschrift „Metal<br />

Hammer“ zum besten des Jahres ausgezeichnet<br />

wurde. Zwischenzeitlich stand er<br />

auch immer wieder mit der Bregenzer Combo<br />

Surfaholics selbst auf der Bühne. Es entstanden<br />

Freundschaften, Toni lernte die<br />

Vorarlberger Landschaft lieben unddie Ruhe<br />

im <strong>Ländle</strong> zu schätzen–Gründe, die ihn<br />

schließlich vor vier Jahren dazu veranlassten,<br />

Angeboteaus Berlin und Hamburg auszuschlagen<br />

und imDornbirner Hämmerle-<br />

Areal den Traum vom eigenen Studio zu verwirklichen.<br />

Obwohl er extrem viel um die Ohren hat,<br />

zur „Studio-Assel“ verkommen möchte er<br />

nicht: „Dazu machen mir die Live-Geschichten<br />

viel zu viel Spaß!“ Und so steht<br />

auchschon die nächsteTour mit den Donots<br />

an ...<br />

Philipp Vondrak<br />

s’Magazin 13


GESELLSCHAFT<br />

Maximilian Häusler<br />

Verkaufsleiter<br />

••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

„Generell sind die Wiener super leiwand“,<br />

schwärmt Maximilian Häusler.Das Wording lässt erahnen,<br />

dass der gebürtige Bregenzer bereits seit vielen<br />

Jahren in Wien verwurzelt ist.Aufgewachsen ist<br />

der heute 34-Jährige in Lochau, als Zehnjähriger<br />

übersiedelte er zunächst wenig begeistert mit seinen<br />

Eltern nach München. Die neue Heimat hat er im<br />

Laufeder Jahreallerdings sehr liebgewonnen: „Von<br />

der Coolness und dem Grünanteil her hat München<br />

mehr zu bieten als Wien, zudem hat man es näher<br />

zum Skifahren“, erklärt der passionierte Wintersportler.Das<br />

Bundesheer,woMax als Sanitäter in<br />

der Kaserne in Bregenz diente, brachte ihn gleich<br />

nach demAbitur für einige Monate zurück ins <strong>Ländle</strong>.<br />

FürsStudium ging’s dann nachWien,Theaterwissenschaften<br />

wurden mit Betriebswirtschaft verknüpft –<br />

eine recht exotische Kombination. Max schloss beide<br />

Studien ab und jobbte nebenherfür diverse Medien.<br />

Nach Stationen in der Unternehmensberatung kam<br />

der junge Mann dann zu „Procter &Gamble Austria“.<br />

Seit zwei Jahren leitet er erfolgreich den Vertrieb in<br />

Österreich für prominente Handelsmarken. Seine<br />

Frau stammt aus Bayern, seit eineinhalb Jahren ist<br />

Max Papa einer Tochter.Schön,<br />

dass<br />

er seine Wurzeln<br />

noch immer im<br />

<strong>Ländle</strong> sieht und<br />

ihm sein Dialekt<br />

geblieben ist.<br />

Die Vorarlberger Kommunikationsberaterin<br />

Carola<br />

Purtscher (PR-Agentur<br />

Purtscher Relations) lebt<br />

seit über 30 Jahren in Wien.<br />

Als Netzwerkerin lädt sie<br />

regelmäßig zu ihrer exklusiven<br />

„Tafelrunde“.<br />

twitter.com/<br />

CarolaPurtscher<br />

Sein Selfie: Maximilian<br />

Häusler auf seiner Terrasse in<br />

Neubau mit Blick über Wien.<br />

Täglicher<br />

Rummel<br />

Für Ewald Böhler ist der Rummelplatz<br />

einer der wenigen verbliebenen Orte, in<br />

denen sich Menschenunterschiedlicher<br />

Herkunft, Alters und Geschlechts treffen,<br />

amüsieren und akzeptieren. Er ist<br />

Schausteller aus Leidenschaft sowie<br />

Organisator und „Mädchen für alles“<br />

beim größten Volksfestes des Landes,<br />

dem Bregenzer Frühlingsfest.<br />

Lebensgefährtin Susanne,<br />

selbst aus einer Schausteller-Familie,<br />

brachte<br />

ihn auf den Geschmack.<br />

„Bei unserer Amerika-<br />

Reise durch Vergnügungsparks haben<br />

wir zwar stundenlang vor Achterbahnen<br />

gewartet – aber dabei die<br />

Vielfalt an Menschen und deren<br />

Freude an den Attraktionen genossen.<br />

Da wusste ich – das ist auch<br />

mein Ding“, schwärmt Ewald vom<br />

„fahrenden Volk“ mit seinen vielen<br />

Facetten. „Allein in meinem Betrieb<br />

arbeiten Menschen aus fünf Nationen;<br />

beim Frühlingsfest sind sicher<br />

20 Länder vertreten –und alle verstehen<br />

sich“, so der überzeugte Kosmopolit.<br />

Für Ewald sind die Bezeichnungen<br />

Vergnügungspark und Rummelplatz<br />

Programm: „Hier ist man von<br />

Positivem umgeben – Spaß, Spiel<br />

und Thrill; das ideale Umfeld, um<br />

seine Sorgen für ein paar Stunden zu<br />

vergessen“, so der 49-Jährige. „Es<br />

werden alle Sinne bedient –der Geruch<br />

von gebrannten Mandeln, die<br />

Musik, die Lichtergirlanden, die<br />

Gänsehaut auf Achterbahn und Freifallturm<br />

–Dinge, die das Lieblingsspielzeug<br />

von heute, das Handy, nicht<br />

bieten kann!“<br />

14<br />

s’Magazin


PORTRÄT<br />

PositiveWelt<br />

Ewald selbst betreibt mittlerweile<br />

14 verschiedene Stände und Fahrgeschäfte,<br />

darunter auch das „Herz des<br />

Rummelplatzes“, das Autodrom. „Es<br />

wird immer der Klassiker bleiben,<br />

denn was wollen junge Leute lieber,<br />

als hinterm Steuer zu sitzen und bei<br />

Zusammenstößen gelobt statt bestraft<br />

zu werden?“ Strafen gibt es<br />

beim Frühlingsfest ohnehin nicht:<br />

„Seit acht Jahren mussten wir die<br />

Polizei kein einziges Mal rufen“,<br />

freut sich der aus Buch stammende<br />

gelernte Tischlermeister. Dass kein<br />

Schnaps ausgeschenkt wird und sich<br />

die Altersstruktur verändert hat<br />

(„...früher kam die Oma mit fünf Kindern,<br />

heute kommt ein Kind mit Eltern<br />

und vier Großeltern“) war da<br />

wohl ebenso hilfreich wie der Wegfall<br />

des Wirtschaftszeltes („... lege den<br />

Fokus auf das Fahrvergnügen und<br />

weniger auf Bierzelt-Atmosphäre“).<br />

Überhaupt sieht er sein Gewerbe im<br />

Wandel: „Was die Fahr-Attraktionen<br />

betrifft, ist die Grenze dafür, was<br />

man Menschen zumuten kann, bald<br />

erreicht. Die Tendenz geht einerseits<br />

Richtung Nostalgie, etwa klassische<br />

Karussells oder Wahrsagerei, sowie<br />

zu virtuellen 3-D-Erlebnissen.“ Dass<br />

die Branche allgemein wieder an Akzeptanz<br />

gewonnen hat, erlebt Ewald<br />

täglich: „Oft kommen Nachbarn und<br />

laden uns zum Kaffee ein; die Toleranz<br />

ist beträchtlich –immerhin sind<br />

wir mit Auf- und Abbau fast drei Wochen<br />

recht lautstark hier zu Gast“,<br />

streut er den Anrainern Rosen. Tolerant<br />

ist auch seine Familie: „Ich<br />

übernachte, so oft es geht, zu Hause<br />

in Schlins, aber rund 100 Nächte verbringe<br />

ich vor Ort im Wohnwagen“,<br />

so der Vater eines 15-jährigen Sohnes.<br />

Dennoch bereut er seine Berufswahl<br />

keine Sekunde: „Der Rummelplatz<br />

ist wie der Mikrokosmos einer<br />

friedlichen, lebensbejahenden Welt!“<br />

Dann nichts wie hin ...<br />

Raimund Jäger<br />

Foto: Lisa Mathis<br />

s’Magazin 15


SCHLOSS GLOPPER<br />

Ein privates<br />

Königreich<br />

Das Schloss Glopper<br />

bietet geschichtliches<br />

Ambiente gepaart mit<br />

modernem und<br />

luxuriösem Komfort.<br />

Man schläft unter 700-jährigen Holzbalken und<br />

badet in einem ehemaligen Kerker. Im Schloss<br />

Glopper oberhalb von Hohenems wird Geschichte<br />

lebendig. Die besterhaltenste gotische Burg<br />

Österreichs wurde von der Besitzerfamilie<br />

Waldburg-Zeil aus dem Dornröschenschlaf erweckt.<br />

Man thront<br />

majestätisch<br />

über dem<br />

Rheintal<br />

und fühlt sich wie der Herrscher<br />

des<strong>Ländle</strong>s–Schloss<br />

Glopper kann man nun<br />

mieten! Um das Bauwerk<br />

erhalten zu können, entschied<br />

sich Familie Waldburg-Zeil<br />

zur Investition<br />

und Modernisierung.<br />

Von einer „Hauruck-Aktion“<br />

spricht Stephanie<br />

Waldburg-Zeil, denn der<br />

Großteil der Umbauarbeiten<br />

war innerhalb nur eines<br />

Jahres abgeschlossen. Es<br />

war natürlich kein Leichtes,<br />

die ehrwürdigen Gemäuer<br />

mit der modernsten Technikund<br />

dem Komfort eines<br />

5-Sterne-Hotels auszustatten.<br />

„Mein Mann Franz<br />

Clemens ist der strengste<br />

Denkmalschützer, da er ja<br />

auch Sachverständiger ist.<br />

Wir haben Lösungen gefunden,<br />

die ermöglichten, dass<br />

von der gotischenUr-Substanz<br />

alles unberührt blieb.<br />

Die Burg war noch nie in<br />

einem besseren Zustand“,<br />

schwärmt die Schloss-Besitzerin.<br />

Nun können<br />

urlaubsreife Gotik-Liebhaber<br />

zwei Suiten in der Burg<br />

bewohnen: Die Jäger- und<br />

die Emser-Suite sorgen für<br />

Ferienwohnungsstimmung<br />

deluxe. Wenn man genau<br />

hinschaut, kann man sogar<br />

nochdie Spuren von Hellebarden<br />

im Holz entdecken<br />

oder symbolhafte Verzierungen,<br />

die der Besitzerfamilie<br />

Rätselaufgeben. „Die<br />

ersten Gäste aus Amerika<br />

kamen aus dem Staunen<br />

nicht heraus“, berichtet<br />

Waldburg-Zeil von der Reaktion<br />

derUrlauber.Dieser<br />

charmante „secret place“<br />

mit viel Historie eignet sich<br />

aber auch hervorragend für<br />

Workshops, Firmen-Incentives<br />

oder in Kombination<br />

Stephanie Waldburg-Zeil führte die „Krone“durchs Schloss<br />

mit dem Besuch derBregenzer<br />

Festspiele. Die gute Lage<br />

in der Nähe des Hohenemser<br />

Flugplatzes erleichtert<br />

die Anreise. Man ist<br />

zwar eigentlich mitten in<br />

der Zivilisation, fühlt sich<br />

aber wie auf einer abgeschiedenen<br />

Insel –mit Blick<br />

auf Bodensee und Alpen.<br />

Dreh- und Angelpunkt<br />

der Burg ist der Grand Salon<br />

mit Bar, Ess-, Kartenund<br />

Sofa-Ecke –alles stilvoll<br />

von Waldburg-Zeil eingerichtet.<br />

Teils fand man<br />

die Materialien im <strong>Ländle</strong>,<br />

ein paar Möbel wurden<br />

auch in Wien erstanden.<br />

Kombiniert mit in der eigenen<br />

Werkstatt hergestellten<br />

Stücken und Relikten aus<br />

vergangenen Zeiten ergibt<br />

sich ein besonderer Spirit:<br />

Gotiktrifft Komfort.<br />

Ritter Ulrich I. von Ems<br />

ließ die Burg imJahre 1343<br />

errichten, 1407 zerstörten<br />

sie die Appenzeller, die<br />

Außenmauern blieben aber<br />

erhalten und die Anlage<br />

wurde 100 Jahre später wieder<br />

aufgebaut. Und nun ist<br />

der nächste Schritt getan.<br />

Auf die Frage, ob hier vielleicht<br />

noch ein Ritter von<br />

damals herumspukt, entgegnet<br />

Stephanie von<br />

Waldburg-Zeil: „So gut wie<br />

hier schläft man nirgends.<br />

Wir dulden nur gute Geister:<br />

die süßen Fledermäuse<br />

im Treppenhaus!“<br />

Sandra Nemetschke<br />

16<br />

s’Magazin


SCHLOSS GLOPPER<br />

Fotos: lisamathis.at<br />

Stil trifft auf Gotik: Schlafen<br />

unter 700-jährigen<br />

Holzbalken, und das<br />

Badezimmer war ein Kerker –<br />

so sieht historischer<br />

Traumurlaub aus.<br />

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s’Magazin 17


FrühlingamArdetzenberg, anno 1963<br />

•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

Einen malerischen Blick auf<br />

den Katzenturm und die<br />

Schattenburg bietet dieses<br />

Bild aus dem Jahr 1963, aufgenommen<br />

vom Feldkircher<br />

Ardetzenberg. Der 631 Meter<br />

hohe Hausbergder Montfortstadt,die<br />

in diesem Jahr ihren<br />

800. Geburtstag feiert, ist im<br />

Südwesten durch die Illschlucht<br />

begrenzt, rund um<br />

den Bergliegen die Stadtteile<br />

Tisis,Tosters,Gisingen, Altenstadt,<br />

Levis sowie Feldkirch<br />

Stadt. Auf dem Berg gelegen<br />

ist das Institut St. Josef, ein<br />

Kloster der Barmherzigen<br />

Schwester mit integrierter<br />

Ausbildungsstätte. Den meisten<br />

Menschen dürfte der Ardetzenberg<br />

aber vor allem<br />

wegen des weitläufigen Wildparks<br />

ein Begriff sein. 1998<br />

wurde der Feldkircher Hausberg<br />

imRahmen des Baus der<br />

L53 (Bangser Straße) untertunnelt,<br />

der Ardetzenbergtunnel<br />

verbindet seitdem die<br />

Bärenkreuzung am Rand der<br />

Altstadt mit den nordwestlich<br />

gelegenen Ortsteilen Tosters<br />

und Gisingen. Seit mehreren<br />

18<br />

s’Magazin


MUNDART<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

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<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Jahren wird über einen Ausbau<br />

des Tunnels diskutiert.<br />

Haben Sie auch historische Fotoschätze<br />

zuhause, dann schicken<br />

Sie sie uns per E-Mail an vorarlberg@kronenzeitung.at.<br />

Die besten<br />

Bilder werden veröffentlicht.<br />

Foto: Vorarlberger Landesbibliothek/SammlungRisch-Lau<br />

••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

Bei dem oder der Hoanza (Heinze) haben wir es mit<br />

einem Sprachpatienten zu tun, der –was seine physische<br />

Existenz und sprachliche Verwendung betrifft –auf dem<br />

Seziertisch der Mundart liegt.Nur noch dem aufmerksamen<br />

Auge werden heute jene Holzgestelle unter Vordächern<br />

alter Bauern-Schöpfe (Schuppen) auffallen:<br />

Pfähle mit drei Querlatten vonunterschiedlicher Länge,<br />

penibel in Reih und Glied angeordnet,obwohl<br />

sie schon seit Jahrzehnten außer<br />

<br />

Hoanza, hoanzna<br />

Haupt-und Zeitwort<br />

Verwendung sind. An solche Hoanza<br />

hängte der Bauer einst das gemähte<br />

Gras zum Trocknen, sodass sich<br />

jedem Betrachter im Sommer das<br />

vertraute Bild einer Armee von<br />

braungrauen Heu-Männchen bot,die<br />

wie Vogelscheuchen über sämtliche<br />

„Wer will<br />

denn hüt no<br />

hoanzna!“<br />

Wiesen des Landes wachten. Je nach Vorliebe des Bauern<br />

und Landschaftsform waren neben den Hoanza auch die<br />

sogenannten Schwedaritter (Schwedenreiter) im Einsatz.<br />

Bei diesen wurden Pfähle in einer Reihe aufgestellt und<br />

mit Drähten verbunden, um das Gras daran aufzuhängen.<br />

Statt einer Armee vonHeufiguren entstanden so<br />

lange Heukorridore, zwischen denen die Kinder Versteckatlis<br />

(Verstecken) spielten. Abgelöst wurden Hoanza<br />

und Schwedenrütter vonhässlichen Heuballen,die –<br />

verpackt in weißem Plastik –heute auf den Feldern herumstehen<br />

wie genmanipulierte Schneemänner,denen<br />

weder Sommer noch Klimawandel etwas antun können.<br />

In der Alltagssprache ist Hoanza nur noch in übertragenem<br />

Sinne erhalten: als spindeldürreFrau,die mit ihrem<br />

hölzernen, heulosen Namensgeber verwechselt wird.<br />

s’Magazin 19


Foto: TommyBrown<br />

EVENTS<br />

Internationales<br />

Tanzfestival<br />

am Spielboden<br />

in Dornbirn<br />

Das „tanz ist“-Festival bringt<br />

heuer wieder aufsehenerregenden<br />

internationalen Tanz nach<br />

Vorarlberg. VonDonnerstag,<br />

den 7. <strong>Juni</strong>, bis Sonntag,den 17.<br />

<strong>Juni</strong>, sind Tanzbegeisterte<br />

wieder<br />

im Spielboden<br />

Dornbirn<br />

willkommen.<br />

Zur Festivaleröffnung<br />

wird<br />

das Stück „Aghori“<br />

vonShailesh<br />

Bahoran<br />

gezeigt.Eine<br />

Mischung aus<br />

Hip Hop und<br />

Tradition.<br />

Infos: www.tanzist.at<br />

Rockmusik der alten Schule<br />

mit Canned HeatimAlten Kino<br />

Die Band Canned Heat wirdamMontag (4. 8.) das Alte<br />

Kino in Rankweil zum Beben bringen. Rockmusik, wie sie<br />

sich zur Pionierzeit ab Endeder 1980eretabliert hat,klingt<br />

auch heute noch frisch, denn wirklich Gutes wirdeinfach<br />

nicht alt,sowie „Canned Heat“. www.alteskino.at<br />

Foto: SjoerdDerine<br />

Cirque du Soleil<br />

Der Cirque du Soleil schlägt im<br />

kommenden Herbst sein zum Markenzeichen<br />

gewordenes Zirkuszelt<br />

in Zürich auf und zeigt eine einzigartige<br />

Show: „Totem“, eine faszinirende<br />

Reise durch die Evolutionsgeschichte<br />

der Menschheit, ist von<br />

•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

•<br />

5. September bis 14. Oktober auf<br />

dem Hardturm Areal in Zürich zu<br />

sehen. Mit akrobatischen Darbietungen<br />

verkörpern die Artisten ausgewählte<br />

Abschnitte der Evolutionsgeschichte.<br />

Infos und Tickets:<br />

www.musical.ch/totem<br />

Kultursommer-Open-Air<br />

mit Parkway Drive &Guests<br />

Am Fuße des<br />

Dornbirner<br />

Firsts, an der<br />

Dornbirner Ach,<br />

mitten im Tannenwald,<br />

vor<br />

dem Conrad<br />

Sohm –genau<br />

dort findet das<br />

exklusiveKultur-<br />

sommer-Open-<br />

Air mit Australiens<br />

populärster Hardcore-Metalband Parkway Drive<br />

(+ ThyArt Is Murder,Emmure, Miss May Iund Knocked<br />

Loose) statt.Am8.<strong>Juni</strong> geht’s ab 18 Uhr los. Infos und<br />

Tickets unter: www.conradsohm.com<br />

Foto: Cirque_du_Soleil_Inc<br />

Foto: Soundevent<br />

•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

Impressum<br />

Medieninhaber: KRONE-Verlag GmbH &Co. KG .Herausgeber und Chefredakteur: Dr.Christoph Dichand<br />

Verleger: Mediaprint Zeitungs- und Zeitschriftenverlag GmbH &CoKG, Alle: 1190 Wien, Muthgasse 2<br />

Redaktionsleitung: EmanuelWalser, Redaktion: Harald Küng, Sandra Nemetschke, Angelika Drnek, Sekretariat: Nicole Kinzel, Quellenstr.16, 6900 Bregenz, Tel. 057060-59300<br />

vorarlberg@kronenzeitung.at, emanuel.walser@kronenzeitung.at, harald.kueng@kronenzeitung.at, sandra.nemetschke@kronenzeitung.at, angelika.drnek@kronenzeitung.at<br />

Herstellung:Druckzentrum Salzburg Betriebsges. m. b. H. ,5020 Salzburg; Offenlegung gem. §25 MedienG online unter www.krone.at/krone-offenlegung<br />

20<br />

s’Magazin


KULINARIK<br />

Heidelbeer-Bananen-<br />

Haselnuss-Shake<br />

<br />

<br />

Noch mehr Rezepte findet man<br />

in Danielas Kochbüchern<br />

„Einfach Vegan Backen“und<br />

„Vegane Lunchbox“.<br />

<br />

Einechtes<br />

Sommervergnügen:<br />

Haselnüsse, Bananenund<br />

Heidelbeerensindindiesem<br />

ShakeeinunschlagbaresTrio!<br />

Selbsthergestellte Pflanzenmilch ist etwasbesondersFeines.<br />

Aus Mandeln, Cashews, Walnüssen, Hafer, Soja oder Reis<br />

lassen sich tolle Pflanzendrinks kreieren. Die Möglichkeiten<br />

sind fast unbegrenzt. Eine sehr aromatische Nussvariante<br />

ist die Milch aus Haselnüssen. Der Aufwand ist<br />

klein, das Ergebnis großartig. Hier verrate ich nicht nur das Basisrezept,<br />

sondern auch eine Weiterverarbeitung zu einem leckeren, sommerlichen<br />

Heidelbeer-Bananen-Shake. Ein paar Eiswürfel ins Glas –<br />

und die Fruchtshake-Saisonist eröffnet. Ganz offiziell.<br />

www.facebook.com/laisdaniela<br />

Foto: Daniela Lais<br />

Zubereitung:<br />

1 Die Haselnüsse amVortag mit dem Zitronensaft<br />

und ¼TeelöffelSalz vermengen und<br />

mitWasser bedecken. In den Kühlschrank stellen.<br />

2 Am nächstenTagimHochleistungsmixer<br />

mit 1½ lWasser etwa fünf Minuten mixen. Immer<br />

wieder ein-und ausschalten.<br />

3 Einegroße Schüssel und einen Nussmilchsack<br />

(klappt auch mit einemLeinentuch)herrichten<br />

und die Nussmilch durchsieben. Die<br />

aufgefangene Pulpe zur Seite stellen.<br />

4 Den Mixbehälter ausspülen, die Nussmilch<br />

wiederzurückgießen, Datteln,Vanille und Prise<br />

Salz dazugeben und alles abermals für einige<br />

Minuten mixen. Die Milch in Flaschen füllen,<br />

sie hältsich im Kühlschrank für bis zu drei<br />

Tage.<br />

5 In weiterer Folge für die Heidelbeer-Bananen-Haselnuss-Milch<br />

einen halbenLiter von<br />

der Haselnussmilch abnehmen,imHochleistungsmixer<br />

mit den Bananen und Heidelbeerenmixen<br />

und kalt genießen.Wernoch mehr<br />

Süße mag, kann sich mit ein oderzweiweiterenDatteln<br />

helfen.<br />

Zutaten:<br />

Für die Haselnussmilch (Natur):<br />

300 g Haselnüsse<br />

1ElZitronensaft<br />

¼TlSalz<br />

1½lWasser<br />

6 Datteln<br />

¼TlVanille<br />

1Prise Salz<br />

Für den Heidelbeer-Bananen-Haselnuss-<br />

Shake:<br />

½lHaselnussmilch Natur<br />

2große Bananen<br />

300 g Heidelbeeren<br />

s’Magazin


WAS WURDE EIGENTLICH AUS ...<br />

...KonradLerch?<br />

Das Götzner Mehrkampfmeeting, das am vergangenen Wochenende<br />

seine 44. Auflage erlebte, ist eine Sportveranstaltung von Weltrang.<br />

Zu verdanken ist dies in erster Linie Konrad Lerch (78), der den<br />

Event aus der Taufe gehoben und vorangetrieben hat. Das Zepter hat<br />

er vor acht Jahren abgegeben, die Begeisterung ist geblieben.<br />

1973: Konrad Lerch als Trainer mit der<br />

einstigen Topsprinterin Carmen Mähr im<br />

damals neu errichteten Götzner<br />

Mösle-Stadion.<br />

Was treibt einen<br />

Mann dazu, in<br />

Vorarlberg ein<br />

internationales<br />

Mehrkampfmeeting<br />

auf die Beine stellen zu wollen?<br />

Im Falle von Konrad Lerch war es<br />

eine Mixtur aus Begeisterung, Sachkenntnis<br />

und Gelegenheit. Von Jugend<br />

an warder Götzner vonder Leidenschaft<br />

für die Leichtathletik gepackt,<br />

1962 sprintete er gar über die<br />

110 Meter Hürden zum Staatsmeistertitel.<br />

Nach seiner aktiven Laufbahn<br />

wurde er zum rot-weiß-roten<br />

Mehrkampftrainerbestellt,eine erste<br />

Lunte zum Mösle-Meeting wardamit<br />

gelegt. Dass diese dann auch zündete,<br />

war einer glücklichen Fügung zuverdanken:<br />

Anfang der 1970er-Jahre<br />

entschloss sich die Gemeinde Götzis<br />

zum Neubau der Sportanlage im<br />

Mösle. In weiser Voraussicht setzten<br />

Lerch und seine Mitstreiter – darunter<br />

auch Werner Ströhle und die<br />

spätere ORF-Legende Elmar Oberhauser<br />

–durch, dass anstatt der gängigen<br />

Aschenbahn für vier Läufer eine<br />

Kunststoffbahn mit sechs Laufbahnen<br />

errichtet wurde. Der Rest ist Geschichte:<br />

1974 wurden die Mehrkampfstaatsmeisterschaften<br />

in Götzis<br />

ausgetragen, ein Jahr später lud<br />

Lerch, der im Brotberuf eine Handelsagentur<br />

betrieb, zum ersten Mösle-Meeting.<br />

Die Premiere war zwar<br />

von Wetterpech begleitet und endete<br />

im finanziellen Desaster, danach<br />

ging’s aber steil bergauf. Das lag nicht<br />

zuletzt an einem gewissenHerrn Daily<br />

Thompson, der in Götzis in steter<br />

Regelmäßigkeit zu Höchstform auflief<br />

und mit einem <strong>Juni</strong>orenweltrekord<br />

undzwei Weltrekordenden Ruf<br />

als „Mekka des Mehrkampfs“ mitbegründete.<br />

Bis 2010 lenkte Lerch die Geschicke<br />

des Meetings, dann reichte er das<br />

Zepter weiter: „Ich habe mich nie<br />

mehr eingemischt. Das war auch<br />

nicht nötig: Mein Nachfolger Christoph<br />

Kathan und sein Team machen<br />

das ja wirklich perfekt!“ Langweilig<br />

wird ihm trotzdem nie: Seit Jahren<br />

engagiert er sich „mehrere Stunden<br />

täglich“ inder Flüchtlingshilfe, zudem<br />

ist bei fünf Kindern und sieben<br />

Enkeln immer was los. Und schließlich<br />

hatder topfitte78-Jährige ja auch<br />

noch einige Hobbys: „Skifahren und<br />

Skitourengehen im Winter, Segelnim<br />

Sommer!“ Aber für eines findeternatürlich<br />

immer Zeit: Wenn sich im<br />

Mösle die besten Siebenkämpferinnen<br />

und Zehnkämpfer der Welt treffen,<br />

dann fehlt Konrad Lerch nach<br />

wie vor keineSekunde! Elred Faisst<br />

<strong>2018</strong>: Der<br />

heute 78-<br />

jährige KonradLerch<br />

ist<br />

nach wie vor<br />

topfit:Erbetreibt<br />

viel<br />

Sport und ist<br />

zudem sozial<br />

engagiert.<br />

22<br />

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