04.06.2018 Aufrufe

SPORTaktiv Outdoorguide 2018

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ÖSTERREICHS GRÖSSTES AKTIVSPORT-MAGAZIN<br />

OUTDOOR<br />

G U I D E 2 0 1 8


NO TRAIN, NO GAME.<br />

, NO GAME.<br />

La Sportiva Climbing Training Collection.<br />

www.lasportiva.com<br />

Become a La Sportiva fan<br />

@lasportivatwitt<br />

Val di Fiemme, Trentino<br />

SHOP NOW ON WWW.LASPORTIVA.COM


EDITORIAL<br />

KLAUS MOLIDOR<br />

<strong>SPORTaktiv</strong>-Chefredakteur<br />

klaus.molidor@styria.com<br />

Stefan Glowacz<br />

German professional mountaineer<br />

and extreme climber<br />

DER ERSTE<br />

SCHRITT<br />

Coverfoto: Region Gesäuse/Stefan Leitner; Foto: Thomas Polzer<br />

Mount Everest und „Burg“ – 8848 Meter über dem Meer oder sechs<br />

Meter über dem Neusiedlersee. Vom höchsten Berg der Welt bis zum<br />

niedrigsten „Gipfel“ des Burgenlands – so weit spannt sich das Spektrum<br />

unseres <strong>Outdoorguide</strong>s. Von blinden Pferden ist da genauso die Rede wie<br />

von der Zukunft des alpinen Tourismus. Von der Nacht in der Felswand<br />

bis zu den grundlegenden Sicherheitstipps. Vom Wandern mit Kindern<br />

bis zur legendären Erstbesteigung des Mount Everest vor genau 40 Jahren.<br />

Die Berge sind in unseren Genen. Wie sonst lässt sich erklären, dass<br />

Menschen ihr ganzes Leben den Bergen widmen. Von Extremsportler<br />

David Lama über Hüttenwirtinnen bis zu den ehrenamtlichen Bergrettern<br />

und den Hunderten Bergwanderführern, die anderen die Faszination Berg<br />

und Natur näher bringen, obwohl sie selbst davon kaum leben<br />

können.<br />

Wir leben in einem privilegierten Lebensraum, in Österreich, im<br />

gesamten Alpenbogen. Damit die Natur auch so schön bleibt wie auf<br />

unserem Cover-Foto im Gesäuse, muss sich endlich das Bewusstsein festsetzen,<br />

dass wir sie nicht end- und folgenlos ausbeuten können. Nachhaltigkeit,<br />

respektvoller Umgang mit der Natur und Miteinander – das muss<br />

in die Köpfe. Sonst brauchen wir in Zukunft unsere Geschichten über die<br />

schönsten Hütte-zu-Hütte-Touren nicht mehr zu schreiben, wir könnten<br />

uns die Empfehlungen der Klettersteige sparen und bräuchten nicht mehr<br />

von Materialinnovationen berichten – weil es für all das keine<br />

Verwendung mehr gäbe.<br />

Auch wenn am einen Ende des Spektrums die USA aus dem Klimaabkommen<br />

aussteigen – jeder noch so kleine Beitrag von uns, von Euch ist<br />

wichtig. Denn egal, ob auf den burgenländischen „Burg“ oder den Mount<br />

Everest: Jede noch so weite Reise beginnt mit dem ersten Schritt.<br />

hike<br />

longer<br />

& higher<br />

VERTRIEB ÖSTERREICH<br />

Deeluxe Sportartikel Handels GmbH<br />

Europastraße 8 / I . A-6322 Kirchbichl<br />

T + 43 (0) 5332 930 81<br />

e-mail: info@deeluxe.com<br />

www.deeluxe-sportartikel.com<br />

True<br />

COMPRESSION<br />

since 1951<br />

Outdoor Light<br />

Merino Socks<br />

cepsports.com<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

3


SIGG.COM<br />

INHALT<br />

TOP-STORY<br />

12 DAVID LAMA ÜBER ... STIL<br />

Der kletternde Freigeist im Interview<br />

EMOTION<br />

18 ZEITLOSES GLÜCK<br />

Vier Enthusiasten über ihre Faszination für die Berge<br />

34 URLAUBSRAUM MIT ZUKUNFT<br />

Wie der Bergurlaub künftig ausschauen könnte<br />

44 DIE WILDE KAISERIN<br />

Silvia Huber führt auf dem Hans-Berger-Haus das Regiment<br />

48 DER GROSSE IM HINTERGRUND<br />

Wolfgang Nairz über die legendäre Everest-Expedition<br />

66 BERGE, BLUMEN, SICHERHEIT<br />

Unterwegs mit zwei Bergwanderführern<br />

84 KETTENSÄGE GEGEN KOPFWEH<br />

Beruflich am Berg: die Salzburger Bergputzer<br />

90 HIMMELWÄRTS<br />

Wie sich die Premiere auf einem Klettersteig anfühlt<br />

118 ZWISCHEN TRANCE UND BALANCE<br />

Michael Kemeter und seine Abenteuer in den Bergen<br />

ALUMINIUM TRAVELLER<br />

EINFACH ZU TRAGEN<br />

SICHERHEITS-<br />

GEWINDERING<br />

POLYESTER-INNEN-<br />

BESCHICHTUNG FÜR<br />

NEUTRALEN GESCHMACK<br />

148 AUF DEM HEILIGEN WEG<br />

Pater Johannes Schwarz ist 14.000 Kilometer gewandert<br />

164 LEBENSGEFÜHL KLETTERN<br />

Warum Felswände Menschen miteinander verbinden<br />

170 ZIMMER MIT AUSSICHT<br />

Klaus Höfler über eine Nacht im Zelt – in einer Felswand<br />

12<br />

BPA-FREI<br />

LANGLEBIGES & SEHR<br />

LEICHTES ALUMINIUM<br />

HERGESTELLT IN DER<br />

SCHWEIZ


ÖSTERREICHS NR. 1 IN DER<br />

SPORTERNÄHRUNG<br />

126<br />

NEU<br />

LEISTUNG STEIGERN<br />

• Optimale Versorgung für<br />

Training und Wettkampf<br />

länger als eine Stunde<br />

• Hochwertige Kohlenhydrate<br />

Maltrodextin<br />

• Isomaltulose in Form von<br />

Palatinose<br />

• Vitamin-C-B Komplex<br />

unterstützen den<br />

Energiestoffwechsel<br />

SERVICE<br />

24 7 SCHRITTE ZUR SICHEREN TOUR<br />

Wie sich Gefahren im Bergsport einfach minimieren lassen<br />

76 VON HÜTTE ZU HÜTTE<br />

10 traumhafte Mehrtageswanderungen quer durchs Land<br />

NEU<br />

• Natürliche hochwertige<br />

Kohlenhydrate-Bio Datteln<br />

• 13 Vitamine-Mineralien-<br />

Komplex<br />

• Ideal für Sport, Arbeit<br />

und unterwegs<br />

• Vegan-Glutenfrei-<br />

Laktosefrei<br />

Fotos: Red Bull Content Pool/Corey Rich, iStock<br />

112 SMART NAVIGIEREN<br />

GPS, Smartphone oder Karte? Tipps zur Berg-Orientierung<br />

126 DAS ZIEL EBNET DEN WEG<br />

Wie man Kinder zum Wandern motiviert<br />

176 MIT WAU WAU AUF DEN GIPFEL<br />

So gelingt die Wanderung mit dem vierbeinigen Freund<br />

184 DAS STERNENZELT ZUM GREIFEN NAH<br />

Sieben Möglichkeiten zum Übernachten auf dem Berg<br />

MATERIAL<br />

30 HEUTE FÜR MORGEN<br />

Orientierungshilfe im Dschungel der Nachhaltigkeitszertifikate<br />

56 KLOBIG WAR GESTERN<br />

Wanderschuhe sind heute robuste, modische Leichtgewichte<br />

72 AUSPROBIERT<br />

Am Berg getestet: Schlafsack, Strickschuh, Merino-Kleidung<br />

98 UNKLARHEIT AM KLETTERSTEIG<br />

Das Wichtigste für Spaß und Sicherheit bei dem Trendsport<br />

LEISTUNG STEIGERN<br />

NEU<br />

SCHNELLER REGENERIEREN<br />

NEUER<br />

GESCHMACK<br />

www.peeroton.com<br />

• Von Profis für Sport &<br />

Alltag<br />

• Einfach in der<br />

Anwendung, schnell in<br />

der Wirkung<br />

• Magnesium – Citrat<br />

Komplex mit Kalium<br />

• Natürliches Vitamin C<br />

aus Hagebutten - Extrakt<br />

• Füllt die Elektrolytspeicher<br />

wieder auf<br />

• Unterstützt das<br />

Immunsystem<br />

• Ideal für Sport bis<br />

60 Minuten<br />

• Für mehr Ausdauer<br />

individuell mischbar<br />

mit Carbo +<br />

IMMUNSYSTEM STÄRKEN


VERBORGENE<br />

SCHÄTZE<br />

Wenn die Temperaturen klettern,<br />

beginnt in der Ferienregion<br />

St. Anton am Arlberg die Zeit,<br />

verborgene Schätze zu entdecken,<br />

den spannenden Geschichten<br />

der Hüttenwirte zu lauschen<br />

und in die unverfälschte Natur<br />

einzutauchen. Schauplatz ist die<br />

Bergwelt rund um St. Anton<br />

am Arlberg. Ein Wanderwegnetz<br />

von 300 Kilometern bietet<br />

grenzenlose Möglichkeiten für<br />

ambitionierte Bergsteiger und<br />

Genusswanderer. In unterschiedlicher<br />

Länge und verschiedenen<br />

Schwierigkeitsgraden, locken<br />

bestens markierte Steige in die<br />

Natur der Verwallgruppe und<br />

der Lechtaler Alpen.<br />

Die legendäre, 2811 Meter hohe<br />

Valluga erreicht man bequem<br />

mit drei Gondelbahnen. Oben<br />

angekommen tut sich ein sagenhafter<br />

Blick über die Bergspitzen<br />

Österreichs, Deutschlands,<br />

Liechtensteins, der Schweiz<br />

und Italiens auf. Schon ab einer<br />

Übernachtung in der Urlaubsregion<br />

heißen Hotels und<br />

Pensionen ihre Gäste mit der St.<br />

Anton Sommer-Karte willkommen.<br />

Im Angebot inkludiert:<br />

E-Biken, Yoga-Sessions am Berg,<br />

Bogenschießen und natürlich<br />

das Kernthema: Wandern und<br />

Bergsteigen.<br />

www.stantonamarlberg.com<br />

Foto: TVB St. Anton/Wolfgang Ehn<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

7


GROSSARLTAL:<br />

DAS TAL<br />

DER ALMEN<br />

Die Frage „Gipfelsieg oder<br />

Genuss?“ stellt sich im Großarltal<br />

im Salzburger Land<br />

nicht: Aufgrund der vielen<br />

bewirtschafteten Almen wird<br />

jede Gipfeltour auch zum<br />

Genuss-Erlebnis. Konkret<br />

versorgen im Großarltal<br />

40 bewirtschaftete Hütten<br />

Wanderer und Mountainbiker<br />

mit selbst gemachten<br />

Köstlichkeiten.<br />

Den Blick auf die Bergwelt<br />

des Nationalparks Hohe<br />

Tauern kriegt man dabei<br />

immer mitgeliefert. Nach<br />

der Rast geht es weiter –<br />

über blühende Almwiesen,<br />

zu Bergseen oder auf einen<br />

aussichtsreichen Gipfel.<br />

www.grossarltal.info<br />

Foto: TVB Großarltal<br />

8 <strong>SPORTaktiv</strong>


FINDE DEINEN<br />

GLÜCKSMOMENT<br />

IM LECHTAL<br />

Wer nach einer langen Wanderung<br />

auf einer gemütlichen<br />

Alm einkehrt, seinen<br />

Durst mit einem kühlen<br />

Glas Hollundersaft löscht<br />

und den Hunger mit einer<br />

anständigen Brettljause stillt;<br />

wer schon einmal die vom<br />

Fahrradfahren müden Beine<br />

in die kühle Frische eines<br />

glasklaren Gebirgsbachs getaucht<br />

hat; wer schon einmal<br />

die Ruhe und das majestätische<br />

Bergpanorama hoch<br />

oben an einem Gipfelkreuz<br />

erlebt hat; der weiß, was<br />

Glück bedeutet.<br />

Es sind die raren Momente<br />

absoluter Zufriedenheit, in<br />

denen man mit sich und der<br />

Welt im Einklang ist. Es ist<br />

der Anblick eines glasklaren<br />

Bergsees. Es ist die Zufriedenheit,<br />

die einen in der<br />

Abgeschiedenheit eines<br />

Bergdorfes umgibt. Es sind<br />

die Menschen, die einen<br />

willkommen heißen.<br />

Es ist der Moment, an dem<br />

man endlich im Lechtal<br />

angekommen ist.<br />

www.lechtal.at<br />

Foto: Naturpark Lechtal<br />

10 <strong>SPORTaktiv</strong>


12 <strong>SPORTaktiv</strong>


DAVID LAMA<br />

ÜBER STIL<br />

ER SIEHT LINIEN, WO WIR NUR<br />

EINE FELSWAND ERKENNEN.<br />

DANN SUCHT ER NACH PROBLE-<br />

MEN, UM SIE AUF MÖGLICHST<br />

EINFACHE WEISE ZU LÖSEN.<br />

DAVID LAMA HAT IN JUNGEN<br />

JAHREN SEINEN STIL GEFUNDEN.<br />

WEIL IHM HALTUNG SCHON<br />

IMMER WICHTIG WAR.<br />

INTERVIEW: AXEL RABENSTEIN<br />

David, was siehst du, wenn du vor einem<br />

Berg stehst?<br />

Einen Berg. Eine Formation aus Schotter<br />

und Stein. Die Menschen projizieren gerne<br />

ihre eigene Romantik oder Sehnsüchte auf<br />

einen Berg, aber ich sehe vor allem Strukturen,<br />

die mir verraten, ob ich einen Weg<br />

finden kann, den Berg zu besteigen.<br />

Dein Mentor Peter Habeler soll von deinem<br />

‚Gefühl für Fels’ geschwärmt haben,<br />

als du gerade mal fünf Jahre alt warst.<br />

Was hat er damit gemeint?<br />

Damit meinte er vielleicht die Fähigkeit,<br />

einen Berg oder eine Felsstruktur zu lesen.<br />

Es hat viel mit Vorstellungskraft zu tun,<br />

wie man die natürlichen Gegebenheiten<br />

zu einer Linie und einer geeigneten Route<br />

zusammenführt.<br />

Foto: Red Bull Photofiles/Corey Rich<br />

Dein Vater ist Nepalese, hat als Trekking-Guide<br />

gearbeitet. Wurde dir die<br />

Nähe zu den Bergen in die Wiege gelegt?<br />

In die Wiege vielleicht noch nicht. Aber<br />

es ist von Bedeutung, was einem in frühen<br />

Jahren mitgegeben wird. Von meinen<br />

Eltern habe ich die Verbundenheit zu den<br />

Bergen erlernt. Schon als Kind war ich in<br />

Nepal, zu Hause in Tirol sind wir viel in<br />

den Bergen unterwegs gewesen. Ich denke,<br />

dass dies mein Auge für den Alpinismus geschult<br />

hat, wo man raufkommt – und wo<br />

man nicht raufkommt.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

13


„<br />

SACHEN SCHWER<br />

ZU MACHEN, IST<br />

EINFACH.<br />

SCHWERES MIT<br />

LEICHTIGKEIT ZU<br />

MACHEN,<br />

HAT ETWAS<br />

BESONDERES<br />

Was macht Alpinismus für dich aus?<br />

Ich denke, Alpinismus ist eine freie<br />

Disziplin ohne festgeschriebene Regeln.<br />

Natürlich gibt es Grundsätze, aber du<br />

kannst dir aussuchen, auf welche Weise<br />

du einen Berg besteigen möchtest. Du<br />

selbst legst den Stil fest. Deshalb ist<br />

Alpinismus für mich nicht nur eine Haltung<br />

gegenüber einem Berg. Sondern<br />

auch eine Haltung gegenüber sich selbst.<br />

Das heißt?<br />

Ich will niemandem sagen, was er in den<br />

Bergen zu tun hat und was nicht. Auch,<br />

wenn ich derzeit kein Interesse daran<br />

hätte, am Mount Everest entlang eines<br />

Fixseiles aufzusteigen, weil ich mir lieber<br />

andere Abenteuer suche. Aber was du<br />

auch tust: Wenn du für eine Besteigung<br />

einen Stil auswählst, solltest du diesen<br />

auch durchziehen. Das ist Haltung.<br />

Wenn es in einem bestimmten Stil nicht<br />

funktioniert, sollte man es akzeptieren.<br />

Ich entscheide für mich, wie ich eine Herausforderung<br />

bewältigen möchte. Und<br />

dann bleibe ich dieser Entscheidung treu.<br />

Also nicht gleich bei der ersten problematischen<br />

Stelle einknicken?<br />

Richtig. Es kommen immer wieder Situationen,<br />

die unüberwindbar scheinen.<br />

In solchen Momenten auf zusätzliche<br />

Hilfsmittel zurückzugreifen, hat keinen<br />

Stil. Dann kann ich auch mit dem Hubschrauber<br />

fliegen, irgendwie kommt man<br />

ja immer hoch. Deshalb ist es für den Alpinismus<br />

von entscheidender Bedeutung,<br />

seinen eigenen Stil zu verfolgen.<br />

Ist es auch egal, ob authentischer Alpinstil<br />

oder Expeditionsstil mit Tonnen<br />

an Material und Lastenträgern?<br />

Das kann sich jeder aussuchen. Den<br />

Cerro Torre bin ich frei geklettert, in der<br />

Sagzahn-Verschneidung bin ich zuletzt<br />

einige Passagen technisch geklettert. Es<br />

kommt darauf an, was man sich als Ziel<br />

setzt. Es gibt Diskussionen um Klettersteige<br />

und die Frage, inwieweit ein Berg<br />

erschlossen werden sollte. Ich denke,<br />

dass es in den Bergen ausreichend Platz<br />

gibt, damit alle Spielformen nebeneinander<br />

existieren können.<br />

Beim 100-Meter-Lauf ist es einfach:<br />

Acht rennen, einer gewinnt. Beim<br />

Bergsteigen zeigen einige der besten<br />

Athleten des Planeten spektakuläre<br />

Leistungen, ohne sich wirklich vergleichen<br />

zu können. Hat das eine gewisse<br />

Tragik?<br />

‚Tragik‘ ist vielleicht nicht das schlechteste<br />

Wort. In der Tat ist der Vergleich<br />

beim Bergsteigen nur schwer herzustellen,<br />

so viele Faktoren spielen eine<br />

Rolle. Deshalb sollte der Vergleich beim<br />

Bergsteigen auch nicht der maßgebliche<br />

Beweggrund sein. Bergsteigen ist<br />

eine historische Disziplin der Pioniere.<br />

Es geht um unseren Entdeckergeist,<br />

und damit meine ich nicht nur das<br />

geografische Entdecken, sondern auch<br />

das Erkunden entlegener Orte in uns<br />

selbst. Ich will sehen, was möglich ist.<br />

Ich möchte mich verwirklichen, meine<br />

Ideen in die Realität umsetzen. Für<br />

einen Speed-Bergsteiger ist die Zeit die<br />

Herausforderung. Bei mir ist es eben die<br />

kreative Herangehensweise.<br />

Foto: The North Face<br />

14 <strong>SPORTaktiv</strong>


Bleibt beim Bergsteigen am Ende nicht immer nur<br />

der eine Gegner – man selbst?<br />

In gewisser Weise schon. Es geht um die eigene Haltung.<br />

Darum, wie der eigene Stil definiert ist. Und auf<br />

welche Grenzen man dabei stößt.<br />

Sind diese Grenzen das Spannende am Bergsteigen?<br />

Nicht unbedingt. Seine Grenzen zu finden, ist ja nicht<br />

besonders schwer. Wenn ich es schwer machen mag,<br />

kann ich mir einen Arm auf den Rücken binden und<br />

auf den Mount Everest steigen. Das wäre schwer. Ich<br />

will die Dinge eher einfacher machen, Lösungen für<br />

meine Probleme finden, für die Linien in meinem<br />

Kopf, die ich realisieren möchte. Sachen schwer zu<br />

machen, ist einfach. Schweres mit Leichtigkeit zu bewältigen,<br />

hat etwas Besonderes.<br />

DER FREIGEIST<br />

David Lama wurde am 4. August<br />

1990 in Innsbruck geboren. Im<br />

Alter von fünf Jahren besuchte<br />

er einen Kletterkurs bei Extrembergsteiger<br />

Peter Habeler, mit<br />

zehn kletterte er seine erste „8a“-<br />

Route. 2006 wurde er im Alter von<br />

15 Jahren jüngster Weltcupsieger<br />

der Geschichte. Zudem wurde<br />

er Europameister im Vorstieg<br />

und Bouldern (2006/2007) sowie<br />

WM-Dritter (2009) im Vorstieg.<br />

Zuletzt konzentrierte er sich vermehrt<br />

auf Expeditionen. Weltweit<br />

für Aufsehen sorgte 2012 die<br />

erste Begehung der „Kompressorroute“<br />

(IX+/X-) an der Südostflanke<br />

des Cerro Torre (Patagonien)<br />

ohne künstliche Hilfsmittel.<br />

Im Herbst 2016 kletterte er am<br />

Lunag Ri in Nepal auf 6700 Metern<br />

die größte an diesem noch<br />

unbestiegenen Berg erreichte<br />

Höhe. David Lama ist ledig und<br />

lebt in Götzens (Innsbruck).<br />

www.david-lama.com<br />

Wenn ein Problem unlösbar scheint: Wie behalte<br />

ich die Ruhe?<br />

Als Bergsteiger solltest du dir nicht nur vorstellen,<br />

wie du mühelos durch eine Wand steigst. Sondern<br />

frühzeitig darüber nachdenken, wie es sich anfühlen<br />

könnte, wenn es nicht nach Plan läuft. Was mache<br />

ich, wenn mein Partner sich kurz vor dem Gipfel den<br />

Fuß bricht? Solche Visualisierungen sind wichtig, um<br />

Ruhe bewahren zu können, wenn es darauf ankommt.<br />

Wann war so ein Moment?<br />

Im Herbst 2016 war ich am Lunag Ri, einem der<br />

höchsten noch unbestiegenen Berge der Welt. Mein<br />

Partner Conrad Anker hat in der Wand einen Herzinfarkt<br />

erlitten, wir mussten ihn in Sicherheit bringen.<br />

Conrad wurde mit einem Hubschrauber ausgeflogen.<br />

Als klar war, dass es ihm gut ging, bin ich alleine weitergeklettert,<br />

bis kurz unter den Gipfel, wo ich dann allerdings<br />

meine Grenzen erfahren und akzeptieren musste.<br />

Ist man nach solchen Erlebnissen demotiviert oder<br />

umso heißer auf den nächsten Aufstieg?<br />

Nach dieser Expedition hatte der Abenteuerhunger<br />

ein wenig nachgelassen. Grenzgänge sind mit Risiko<br />

verbunden. Dafür braucht man Motivation, das Feuer<br />

muss brennen. Manchmal fühle ich mich gesättigt.<br />

Aber für den Sommer ist eine Expedition nach Alaska<br />

geplant, auf die ich mich sehr freue.<br />

Und dann bleibt da noch das Projekt am Masherbrum,<br />

dessen Nordostwand du mit deinen Partnern<br />

im Alpinstil besteigen möchtest.<br />

Diese Wand ist gigantisch, wie eine Eiger-Nordwand<br />

mit einem Cerro Torre obendrauf. Als ich zum ersten<br />

Mal mit Peter Ortner dort war, waren wir überwältigt.<br />

Wir sind zweimal gescheitert. Aber natürlich wollen<br />

und werden wir es ein weiteres Mal versuchen.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

15


GROSSES WIESBACHHORN,<br />

BLINDE PFERDE UND EIN<br />

121 METER HOHER GIPFEL.<br />

BEI DER GESCHICHTE UNSERER<br />

BERGE GEHT ES AUCH UM<br />

– ÜBERRASCHUNG! – DAS MEER.<br />

VON CHRISTOPH HEIGL<br />

BERG, DER<br />

Definition laut Wikipedia: Ein Berg ist eine<br />

Geländeform, die sich über die Umgebung<br />

erhebt. Er ist meist höher und steiler als<br />

ein Hügel. Ein Berg sollte sich durch eine<br />

gewisse Eigenständigkeit auszeichnen, also<br />

genügend Abstand von anderen Bergen. Die<br />

Benennung als „eigenständiger Berg“ ist subjektiv<br />

und nicht scharf von der Bezeichnung<br />

Gipfel abgegrenzt. Klar ist einzig, dass es<br />

mehr Gipfel als Berge gibt.<br />

ZAHLENSPIELE<br />

Wie viele Dreitausender hat Österreich?<br />

Je nachdem, wie man einen eigenständigen<br />

Gipfel definiert. Der österreichische Alpenverein<br />

listet 695 Dreitausender auf, die Bundesforste<br />

946, Willy Kreuzer<br />

(siehe unten) kennt 979.<br />

SUPERKLETTERER<br />

Der Niederösterreicher Willy Kreuzer hat<br />

als erster Mensch sämtliche namentlich bekannten<br />

Dreitausender Österreichs bestiegen.<br />

Am 29. September 2014 schaffte er mit dem<br />

Tribbachmannl (3145 m) den letzten.<br />

Für seine 979 Dreitausender-Gipfel<br />

brauchte er von 1957 (damals war<br />

er neun Jahre alt!) bis 2014.<br />

12 FAKTEN<br />

ÜBER UNSERE BERGE<br />

HIGHLIGHTS<br />

Die höchsten Berge Österreichs? Großglockner<br />

(3798 m)? Klar! Aber dahinter? In den<br />

Top-10 finden sich Wildspitze (3768 m),<br />

Weißkugel (3739 m), Glocknerwand (3721<br />

m), Großvenediger (3662 m), Hinterer Brochkogel<br />

(3624 m), Hintere Schwärze (3624<br />

m), Similaun (3599 m), Vorderer Brochkogel<br />

(3565 m) und das Große Wiesbachhorn<br />

(3564 m).<br />

MATERIALFRAGE<br />

Berge entstehen durch die Verschiebung von<br />

Erdplatten. Aber woraus besteht ein Berg?<br />

Aus Kalkstein (Ablagerungen von Muscheln,<br />

Korallen und anderen Organismen am einstigen<br />

Meeresboden), aus Sandstein (mit dem<br />

Mineral Quarz), aus Dolomit (Kalk und<br />

Magnesium, Ursprung im warmen Wasser<br />

tropischer Meere), aus Vulkanit (Gestein aus<br />

dem Erdinneren) und aus Marmor.<br />

HOCHGENUSS<br />

Österreichs höchstgelegene Hütte ist die<br />

Erzherzog-Johann-Hütte (3454 m) am Großglockner,<br />

sie liegt 344 Höhenmeter unter<br />

dem Gipfel und wurde bereits 1880 eröffnet.<br />

Danach folgen das „Cafè 3440“ in der Wildspitzbahn-Bergstation<br />

(3440 m) am Pitztaler<br />

Gletscher, das Brandenburger Haus (3277<br />

m) in den Ötztaler Alpen und die Hochstubaihütte<br />

(3173 m) auf der Wildkarspitze.<br />

Fotolia


DUNKELZIFFER<br />

In Österreichs Bergen gibt es auch unzählige Höhlen,<br />

mehr als 11.000, wird geschätzt. Die längsten<br />

Höhlensysteme sind die Hirlatzhöhle im Dachstein<br />

(85,3 km), die Raucherkarhöhle im Toten Gebirge<br />

(76,2 km) und die Dachstein-Höhlen (50,1 km).<br />

Die tiefste Höhle Österreichs ist die Lamprechtshöhle<br />

in den Leoganger Steinbergen, sie ist bis zu<br />

einer Tiefe von 1630 Metern erforscht und mit 56<br />

km Gesamtausdehnung eine der längsten<br />

Durchgangshöhlen der Welt.<br />

HÖHLEN-HISTORY<br />

In Hinterbühl (NÖ) ist in der Seegrotte der größte<br />

unterirdische See Europas (6200 qm). Das ehemalige<br />

Gipsbergwerk, auch Flugzeugproduktionsstätte<br />

und Nebenlager des KZ Mauthausen, hatte einen<br />

eigenen Pferdestall unter Tage. Die Pferde haben<br />

die schweren Gips-Wagen ans Tageslicht gebracht.<br />

Sie waren bis zu 20 Jahre im Berg und<br />

wurden dadurch blind.<br />

KILOMETERSAMMLER<br />

In Österreich gibt es Tausende Wege. Allein Tirol<br />

z. B. hat 24.000 Kilometer Wanderwege. Das ist<br />

umgerechnet die Autostrecke von Wien ins japanische<br />

Tokio und wieder retour. Österreichweit<br />

laufen Klassiker wie der Nordalpenweg 01 (1000<br />

km von Rust nach Bregenz), der Zentralalpenweg<br />

02 (1200 km von Hainburg nach Feldkirch), der<br />

Südalpenweg 03 (660 km von Bad Radkersburg<br />

nach Bozen), der Voralpenweg 04 (870 km von<br />

Wien-Kahlenberg bis Bregenz) und weitere beliebte<br />

Routen, die bestens kartografiert sind. Im Internet<br />

gibt es GPS-Tracks als Download.<br />

UNTER WASSER<br />

Alle Berge Österreichs lagen einst unter dem<br />

Meeresspiegel. Keine Schande, denn selbst der<br />

höchste Berg der Erde, der Mount Everest (8848<br />

m), war vor 450 Mio. Jahren noch unter Wasser.<br />

Das beweisen Fossilien, die 1924 im Everest-Fels<br />

entdeckt wurden. Apropos Everest: Nimmt man<br />

den Erdmittelpunkt als Bezugspunkt (die Erde ist ja<br />

keine Kugel, sondern ein Rotationsellipsoid), ist der<br />

Chimborazo in Ecuador mit 6267 Metern Höhe<br />

(ü. d. M.) bzw. 6384,55 km über dem Erdmittelpunkt<br />

der höchste Berg. Der Everest (6382,41 km)<br />

ist nach dieser Messmethode knapp 2 km niedriger.<br />

WEISSE PRACHT<br />

Die höchste je gemessene Schneehöhe auf Österreichs<br />

Bergen sind 11,9 Meter (1944 am Sonnblick<br />

in Salzburg). Auf der Villacher Alpe hatte es 1952<br />

7,30 Meter. Wien? Am 18. Februar 1988 wurden<br />

75 Zentimeter Schnee als Rekordwert gemessen.<br />

Während eines durchschnittlichen Winters schneit<br />

es rund um Kitzbühel am Berg etwa 8 Meter, im<br />

Tal circa 2,5. Auch ein Rekord: Am 31. Jänner<br />

1986 hat es in Sillian innerhalb von 24 Stunden<br />

190 Zentimeter geschneit.<br />

TIEFERGELEGT<br />

Leidenschaftlich diskutiert werden auch die niedrigsten<br />

„Gipfel“ Österreichs. Genannt werden der<br />

Schüttenberg (282 m) östlich von Wien, der Hölzlstein<br />

(157 m) und eine Erhebung im burgenländischen<br />

Seewinkel namens Burg (121 m) – Letztere<br />

ist nur ganze sechs Meter über dem Neusiedlersee.


ZEITLOSES<br />

GLÜCK<br />

OUTDOORSPORTARTEN<br />

SIND BEI DER JUNGEN GENE-<br />

RATION GERADE WIEDER SEHR<br />

BELIEBT. ANDERERSEITS GIBT<br />

ES BERGFEXE, DIE FAST<br />

IHR GESAMTES LEBEN IN<br />

DEN BERGEN VERBRACHT<br />

UND DEM BERGSPORT<br />

GEWIDMET HABEN. WAS<br />

GENERATIONENÜBERGREIFEND<br />

AN DEN BERGEN FASZINIERT –<br />

DEM HABEN WIR MIT VIER<br />

UNTERSCHIEDLICHEN<br />

BERGBEGEISTERTEN<br />

NACHGESPÜRT.<br />

VON CHRISTOF DOMENIG<br />

18 <strong>SPORTaktiv</strong>


HELMUT (82) UND<br />

MARKUS BENDLER (34)<br />

Onkel und Neffe aus Kirchdorf<br />

in Tirol: Was der zweifache<br />

Gesamt-Weltcupsieger und zweifache<br />

Weltmeister im Eisklettern<br />

Markus Bendler an seinem Onkel<br />

bewundert – und umgekehrt.<br />

Fotos: Maloja, Kaiserbachtal/Kitzbüheler Alpen<br />

Markus Benlder in<br />

der Wand (links):<br />

„Die Natur ist ein<br />

Geschenk.“ Sein<br />

Onkel Helmut<br />

bestieg schon<br />

1959 das Matterhorn.<br />

Helmut Bendler ist 82 und geht<br />

unverändert auf Bergtouren. Zum<br />

Beispiel auf den Stripsenkopf<br />

oder im Winter mit Tourenskiern aufs<br />

Kitzbüheler Horn. Markus Bendler ist<br />

Helmuts Neffe, zweifacher Weltcup-Gesamtsieger<br />

im Klettern und zweifacher<br />

Eiskletter-Weltmeister. Zahlreiche<br />

Erstbegehungen stehen in seiner Vita.<br />

Die ganz großen Herausforderungen<br />

hat er zugunsten seines Klettershops,<br />

des Rock’n’Roll Mountain Stores in<br />

Kirchdorf, zurückgestellt. „Ich klettere<br />

drei, vier Mal in der Woche, schon auf<br />

hohem Niveau. Aber ohne Druck und<br />

muss mir nichts mehr beweisen.“<br />

Onkel und Neffe sind mit dem<br />

Wilden Kaiser und dem Kaisergebirge<br />

vor der Haustür aufgewachsen. „Mit<br />

acht hat mein Vater mich und die zwei<br />

älteren Brüder zum ersten Mal mitgenommen.<br />

Aufs kleine Törl im großen<br />

Griesner Kar. Die zehn Kilometer Anreise<br />

bewältigten wir mit dem Fahrrad. Der<br />

Weg war mir zu lang, zu hoch und zu<br />

anstrengend – aber ich war stark beeindruckt<br />

von den riesigen Felsgestalten“,<br />

erinnert sich Helmut.<br />

1959, mit 23 Jahren, stand Helmut<br />

Bendler am Matterhorn, Anreise mit<br />

zwei Freunden im VW Käfer. Später war<br />

er in Ostafrika, Ecuador, Nepal unterwegs.<br />

Oder bestieg mit Skiern den 5642<br />

m hohen Elbrus im Kaukasus. Er sieht<br />

sich rückblickend als Bergsteiger, nicht<br />

Kletterer, „mein Ziel waren die Gipfel“.<br />

„Mein Vater ging mit uns wandern.<br />

Aber er war, im Gegensatz zu seinen<br />

Brüdern, ein kompletter Gegner des<br />

Kletterns“, erklärt Markus Bendler. „Gut<br />

möglich, dass die Unternehmungen<br />

meines Onkels einen Eindruck gemacht<br />

haben“. Mit 8, 9 Jahren hat Markus<br />

sich mit seinem älteren Bruder an erste<br />

Klettertouren gemacht. Heimlich, „wir<br />

haben gesagt, dass wir ins Schwimmbad<br />

gehen.“ Markus’ Bruder war talentierter,<br />

„aber das war ein Ansporn für mich,<br />

und so hat sich alles entwickelt“. Die<br />

Bäckerlehre hat Markus schon nach dem<br />

Sport ausgewählt: „Da konnte ich in der<br />

Nacht arbeiten und am Tag klettern.“<br />

Das Alter von 15 bis 20 sieht Markus<br />

Bendler im Rückblick als „intensivste<br />

Zeit“. Zwischen 20 und 30 war die<br />

Zeit der großen Erfolge. „Seine Einstellung,<br />

Zielstrebigkeit und Performance<br />

haben mich sehr beeindruckt“, erzählt<br />

Helmut. „Der Onkel war der in der Familie,<br />

der meinen Unternehmungen die<br />

meiste Aufmerksamkeit geschenkt hat.<br />

Die Eltern haben sich auch gefreut, aber<br />

sie hatten nicht so den Bezug dazu wie<br />

Helmut“, meint Markus.<br />

Über seine Leistungen hat Markus<br />

Bendler nie Buch geführt oder sie groß<br />

dokumentiert, „stattdessen hab ich alle<br />

Erinnerungen im Kopf“. Die Berge und<br />

Naturschauspiele wie den Schleierwasserfall,<br />

die ihn sein Leben lang begleitet<br />

haben, sieht er heute mit ganz anderen<br />

Augen als in der Jugend, als „ein Geschenk,<br />

dass wir mitgekriegt haben“.<br />

„Die Berge haben bei mir nichts an Anziehungskraft<br />

eingebüßt. Auch im fortgeschrittenen<br />

Alter wecken sie Neugier<br />

und Bewunderung. Nur der Respekt,<br />

der wurde deutlich größer“, sagt Helmut<br />

Bendler.<br />

Sein Neffe Markus hat im Moment<br />

kein großes Ziel vor Augen. „Die großen<br />

Ziele entwickeln sich von selber.<br />

Oder vielleicht doch: bis ins Alter die<br />

Freude und die Fitness zu haben, um<br />

am Berg unterwegs zu sein. Da ist<br />

Helmut schon ein Vorbild für mich.“<br />

Und er sagt auch mit Blick auf seinen<br />

Onkel: „Bergsport ist definitiv zeitlos.<br />

Die Mittel und Wege ändern sich. Aber<br />

die Beweggründe sind vor 50 Jahren die<br />

gleichen gewesen, und sie werden auch<br />

in 50 Jahren die gleichen sein.“<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

19


EWALD PUTZ (69)<br />

Der Ortsstellenleiter der Bergrettung<br />

Reichenau an der Rax (NÖ) geht seit<br />

der Kindheit in die Berge.<br />

„DER KONSUMGEDANKE<br />

NIMMT ZU: MAN<br />

KONSUMIERT EINE<br />

BERGTOUR, EINEN<br />

KLETTERSTEIG. DAS<br />

HEISST NICHT, DASS<br />

FRÜHER ALLES<br />

SUPER WAR.“<br />

Die Rax war schon früh das „zweite Kinderzimmer“<br />

von Ewald Putz. Fast jedes<br />

Wochenende ist er mit seinem Vater auf<br />

den Hausberg gegangen, oben in die<br />

Hütte eigekehrt. Prägend war auch eine<br />

dreitägige Dachstein-Überschreitung,<br />

die er Anfang der 1960er-Jahre, im Alter<br />

von etwa 12 mit seinem Vater unternommen<br />

hat. „Mit 15, 16 hab ich dann<br />

zu klettern begonnen“, erzählt er. Mit<br />

dem heutigen Klettern könne man das<br />

aber überhaupt nicht vergleichen. „Man<br />

ist kaum oder gar nicht abgesichert<br />

geklettert, Bohrhaken hat es keine gegeben.<br />

Wir haben Sicherungsmethoden<br />

verwendet, die heute total verpönt sind.“<br />

Kein Wunder, dass die Gefährlichkeit<br />

einer Tour damals zur Schwierigkeitsbewertung<br />

zählte. „Man hat schon Glück<br />

gebraucht, um das zu überleben.“ Was<br />

damals sein Antrieb war? „Schon die<br />

sportliche Herausforderung, eine Art<br />

von Selbstbestätigung. Naturgenuss<br />

war bei der Art zu klettern eher weniger<br />

dabei.“ Die „Gewaltigkeit der Natur“<br />

hat er schon empfunden, besonders<br />

eindrucksvoll in den Dolomiten oder im<br />

Gesäuse.<br />

Die 1970er- und 80er-Jahre waren für<br />

Putz dann vom klassischen Bergsteigen<br />

geprägt. Nur zwei von vielen Höhepunkten:<br />

„Eine der drei großen Nordwände<br />

– also Eiger, Matterhorn und<br />

Grandes Jorasses – war damals schon ein<br />

wichtiges Ziel, und das hab ich mir mit<br />

dem Walkerpfeiler an den Grandes Jorasses<br />

verwirklicht.“ Die Klettertour gilt<br />

als eine der bedeutendsten im Alpenraum<br />

und ist unverändert ein begehrtes<br />

Ziel für Extremkletterer. 1980 nahm<br />

der Niederösterreicher dann an einer<br />

Expedition zum 8027 m hohen Shishapangma<br />

in Tibet teil. Der 14.-höchste<br />

Berg der Welt war erst kurz zuvor für<br />

westliche Expeditionen freigegeben<br />

worden, Putz gelang 31-jährig die dritte<br />

Besteigung des 8000ers.<br />

Ein Leben für die Berge führte er auch<br />

danach – „diese Bezeichnung trifft sicher<br />

zu“. Die Einstellung veränderte sich aber<br />

im Lauf der Zeit – weg vom Leistungsgedanken,<br />

hin zur Natur. „Ich hab mich<br />

viel mit Bergfotografie beschäftigt.“ Als<br />

Fotograf und „Landschaftsbeobachter“<br />

fällt ihm heute auf, dass es den „intakten<br />

Naturraum Berge“, von dem gern<br />

gesprochen wird, eigentlich nicht mehr<br />

in derselben Form gibt wie früher. „Ein<br />

großräumiges Landschaftsbild ohne<br />

menschliche Spuren, zum Beispiel ohne<br />

Forststraße aufzunehmen, das ist schon<br />

schwierig geworden.“<br />

Doch das „ist, wie es ist“, meint Putz.<br />

Als Bergretter hat er naturgemäß über<br />

viele Jahrzehnte auch die weniger schöne<br />

Seite des Bergsports mitbekommen<br />

– andererseits vielen Menschen helfen<br />

können. Gerade in den jüngsten Jahren<br />

fällt ihm in dieser Rolle auch auf, dass<br />

„der Konsumgedanke schon stark zunimmt.<br />

Man konsumiert eine Bergtour<br />

oder einen Klettersteig und erwartet,<br />

dass man gerettet wird, wenn man erschöpft<br />

ist oder sich verrennt“.<br />

Andererseits: „Das klingt vielleicht<br />

negativer, als es gemeint ist. Es soll nicht<br />

so rüberkommen, dass früher alles super<br />

war und heute nicht.“ Siehe die eingangs<br />

beschriebenen Sicherungsmethoden.<br />

„Dass es heute wieder viele Menschen<br />

in die Natur und in die Berge zieht, ist<br />

schon erfreulich. Schließlich bekommt<br />

man damit, nach und nach, mehr Verständnis<br />

für die Natur.“<br />

Foto: Privat<br />

20 <strong>SPORTaktiv</strong>


ULTIMATIVE<br />

BELÜFTUNG<br />

ospreyeurope.at<br />

NEU<br />

HIKELITE<br />

NEU<br />

EXOS & EJA<br />

NEU<br />

LEVITY


YURDAGÜL SENER (32)<br />

Die St. Pöltnerin mit kurdischen Wurzeln<br />

porträtiert Berghütten für einen regionalen<br />

Fernsehsender. Und hat dadurch die<br />

Freude an Bergtouren entdeckt.<br />

Bis vor zwei Jahren hatte Yurdagül Sener<br />

keinerlei Erfahrung im Bergsport und eher<br />

negative Assoziationen mit den Bergen: Als<br />

Kurdin in der Türkei geboren, waren die<br />

Berge in der Heimat ihrer Kindheit Orte, die<br />

vom Militär beherrscht wurden. Die sprichwörtliche<br />

„Freiheit der Berge“ zu erleben<br />

– diese Erfahrung machte „Gül“ erstmals in<br />

Österreich, wohin sie 1998 mit ihrer Familie<br />

im Alter von zwölf Jahren gekommen war.<br />

Es dauerte bis 2016, ehe sie mit den österreichischen<br />

Bergen enger in Kontakt kam: Als<br />

Redakteurin und Kamerafrau des niederösterreichischen<br />

Regional-Fernsehsenders P3tv<br />

sollte sie Schutzhütten der Naturfreunde für<br />

eine Serie porträtieren.<br />

„Am Anfang war ich nicht besonders<br />

glücklich damit“, erzählt sie, „die Kollegen<br />

mussten beim Anmarsch oft auf mich warten.“<br />

Doch das kleine Konditionsproblem<br />

war bald überwunden. „Ein erstes Highlight<br />

war die Tour auf den Traunstein. Fünf Stunden<br />

mit zwischendurch Filmen hinauf und<br />

drei wieder herunter – das war schon ziemlich<br />

anstrengend, aber ich war danach glücklich,<br />

dass ich das geschafft habe.“ Durch<br />

den Kontakt mit den Hüttenbetreibern und<br />

Bergführern lernte Gül viele interessante<br />

Menschen kennen, erfuhr (obwohl schon<br />

lange österreichische Staatsbürgerin) viel<br />

über die österreichische Kultur. Und sie entdeckte<br />

ihre Berg-Affinität. Obwohl sie nach<br />

wie vor immer wieder berufliche Touren mit<br />

der Kamera unternimmt, geht sie auch privat<br />

wandern, bevorzugt im Ötscher-Gebiet.<br />

„Für mich war es eine neue Erfahrung,<br />

die Berge frei zu genießen“, sagt sie. Was<br />

sie an den Touren auch schätzt: „Manche<br />

meinen, dass sie beim Wandern besonders<br />

gut abschalten und den Alltag hinter sich<br />

lassen können. Bei mir ist es ähnlich – aber<br />

eher so, dass ich mir Themen durchdenke,<br />

für die sonst am Tag zu wenig Zeit bleibt.“<br />

Freundschaften hat sie schon einige über<br />

den Bergsport geschlossen. Ihr fällt auch auf,<br />

dass „Kinder mit fünf, sechs Jahren mit ihren<br />

Eltern auf Bergwanderungen unterwegs<br />

sind. Das ist schon bemerkenswert.“ Was sie<br />

weniger nachvollziehen kann, ist der „Laufsteg<br />

Berg“: „Manchmal beobachte ich, dass<br />

Sport offensichtlich deshalb betrieben wird,<br />

um sich selbst und eine Top-Ausrüstung<br />

zu präsentieren. Das sollte aber nicht der<br />

Hauptzweck sein.“<br />

Die Liebe zu Trekkingtouren führte<br />

Yurdagül in den letzten zwei Jahren auch<br />

schon weltweit in die Berge: ins Nemrut-Gebirge<br />

ihrer alten Heimat Türkei. Und<br />

sogar zu einer Trekkingtour nach Nepal.<br />

Eine spezielle Erfahrung, die sie tief beeindruckt<br />

hat – aber auch aufgewühlt: „Weil<br />

sich manche Touristen leider echt aufführen<br />

und zeitweise die heimischen Guides abwertend<br />

behandeln.“ Dennoch: „in Summe<br />

ein tolles Erlebnis.“<br />

Ein Detail, das sie in den österreichischen<br />

Bergen schätzt, ist die Hüttenküche: „In<br />

den Städten ist es gar nicht so leicht, noch<br />

Gasthäuser mit echter österreichischer<br />

Küche zu finden. Ich finde es schade, dass<br />

offenbar die Wertschätzung dafür verloren<br />

geht. Auf den Hütten kann man dagegen<br />

noch echt österreichisch essen.“<br />

„FÜR MICH WAR<br />

ES EINE NEUE<br />

ERFAHRUNG, MICH<br />

IN DEN BERGEN<br />

FREI BEWEGEN ZU<br />

KÖNNEN.“<br />

Foto: Privat<br />

22 <strong>SPORTaktiv</strong>


<strong>SPORTaktiv</strong><br />

23


7<br />

SCHRITTE<br />

ZUR SICHEREN TOUR<br />

DIE FREIHEIT DER BERGE IST<br />

NICHT FREI VON TÜCKEN –<br />

ZEIGT EIN BLICK AUF DIE<br />

JÄHRLICHE ALPINUNFALL-<br />

STATISTIK. DOCH MIT<br />

EINFACHEN MITTELN<br />

LASSEN SICH GEFAHREN IN<br />

DEN BERGSPORTARTEN<br />

DEUTLICH REDUZIEREN.<br />

VON CHRISTOF DOMENIG<br />

Unterschätzen soll man die Gefahren auf<br />

dem „Sportplatz Berg“ nicht. Die jüngst<br />

veröffentlichte Alpin-Unfallstatistik 2017<br />

des Österreichischen Kuratoriums für alpine<br />

Sicherheit weist rund 7800 verletzte Personen<br />

aus. 283 Personen verunglückten im<br />

Jahr 2017 tödlich – dabei mit 110 die größte<br />

Gruppe beim Wandern und Bergsteigen.<br />

Worauf die Experten des Kuratoriums heuer<br />

explizit hinwiesen: „Der Anteil unverletzter<br />

Menschen, die einen Notruf absetzten und<br />

geborgen werden mussten, hat in den letzten<br />

zehn Jahren signifikant zugenommen.“ Meist<br />

würden solche Notrufe von Menschen eingehen,<br />

die „mit den Begebenheiten einer Tour<br />

und den Verhältnissen überfordert sind oder<br />

sich selbst überschätzt haben“. Und eben in<br />

der Folge in eine alpine Notlage geraten sind.<br />

Schon diese Aussage zeigt aber auch eines<br />

– und damit zum positiven Teil dieser<br />

Geschichte: Sehr viele Notfälle ließen sich<br />

bei sorgfältiger Planung und vernünftigem,<br />

risikobewusstem Vorgehen verhindern. Und<br />

das wiederum ist gar nicht schwierig oder<br />

besonders aufwändig – man muss einfach<br />

wissen, wie. In den folgenden sieben Punkten<br />

fassen wir, mithilfe des Bergführers und<br />

Naturfreunde-Experten Martin Edlinger die<br />

Sicherheits-Basics im Sommer-Bergsport zusammen.<br />

Fotos: istock, Martin Edlinger<br />

24 <strong>SPORTaktiv</strong>


I. TOUREN GUT PLANEN<br />

Viele Sicherheitsprobleme und Unfälle<br />

in den Bergen gehen auf fehlende oder<br />

schlechte Tourenplanung zurück. Jede<br />

Tour im Gebirge gehört geplant, auch<br />

jene auf Wegen, die man gut kennt. Im<br />

Grunde sind es bloß vier Punkte, die<br />

dabei zu beachten und in Einklang zu<br />

bringen sind.<br />

• Die „Kenndaten“ der Tour – Länge,<br />

Höhenmeter, Gehzeiten, Schwierigkeiten<br />

und Schlüsselstellen, Wegzustand,<br />

Schutzhütten am Weg;<br />

• eine realistische Einschätzung, ob<br />

Fitness und Können aller Gruppenmitglieder<br />

für die gewählte Tour reichen<br />

(mehr dazu siehe Punkt II);<br />

• ganz wichtig: Die Wetterprognose;<br />

(Punkt III)<br />

• die benötigte Ausrüstung muss in einsatzfähigem<br />

Zustand und vollzählig sein<br />

(siehe Punkt IV).<br />

Falls die gewünschte Tour nicht in<br />

Gehstunden angegeben ist, kann<br />

man für die Wegzeit-Berechnung<br />

eine altbewährte Faustformel anwenden:<br />

Für vier Kilometer Strecke<br />

ist eine Stunde zu veranschlagen,<br />

und für 300 Bergauf- oder 500<br />

Bergab-Höhenmeter ebenfalls eine<br />

Stunde. Beide Werte werden addiert,<br />

der kleinere der beiden aber nur zur<br />

Hälfte gerechnet.<br />

Beispiel: 8 km Wegstrecke mit 600<br />

Bergauf-Höhenmetern: 2+2 Stunden,<br />

ein Wert aber nur zur Hälfte<br />

gerechnet=3 Stunden.<br />

MARTIN EDLINGER<br />

ist staatlich geprüfter Berg- und<br />

Skiführer, Abteilungsleiter für<br />

Bergsport bei den<br />

Naturfreunden Österreich.<br />

II.<br />

FITNESS GUT<br />

EINSCHÄTZEN<br />

Unterwegs jederzeit körperliche Reserven für Unvorhergesehenes<br />

zu haben, ist ein wesentlicher Sicherheitsfaktor.<br />

Anders ausgedrückt: Fit genug für<br />

eine Unternehmung in den Bergen zu sein, bedeutet<br />

nicht, diese am letzten Zacken zu schaffen.<br />

Viele Unfälle beim Wandern passieren etwa durch<br />

Stolpern, und das hat ebenso stark mit Ermüdung<br />

wie mit nachlassender Aufmerksamkeit zu tun. Die<br />

häufigste Todesursache im Bergsport sind überhaupt<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen – auch unter diesem<br />

Aspekt gilt es, den eigenen Fitness- und Gesundheitszustand<br />

realistisch einzuschätzen.<br />

Auch hier gibt es eine Faustregel: Wer eine Stunde<br />

joggen oder in hügeligem Gelände mit Bergauf- und<br />

Bergabpassagen flotter gehen und dabei noch plaudern<br />

kann, verfügt auch über die nötige Grundfitness<br />

fürs Wandern in den Bergen. Wichtig ist auch,<br />

nicht gleich mit einer schwierigen Tour in die Saison<br />

bzw. den Urlaub zu starten, sondern sich erst eine<br />

einfache vorzunehmen und dann Schritt für Schritt<br />

zu steigern. So bekommt man schnell ein Gefühl<br />

dafür, was man sich selbst zutrauen kann.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

25


III.<br />

DAS WETTER BEACHTEN<br />

Das Wetter ist ein wesentlicher Sicherheitsfaktor.<br />

Eine exakte Prognose einzuholen, gehört fix zu jeder<br />

Tourenplanung. Spezielle Bergwetterdienste sind als<br />

Informationsquelle die ideale Wahl, etwa die Wetterdienste<br />

von alpinen Vereinen wie den Naturfreunden<br />

oder die Bergwetter-Seite der ZAMG. Die erstbeste<br />

Gratis-Wetter-App heranzuziehen, empfiehlt sich<br />

dagegen nicht.<br />

Die Hauptgefahr im Sommer sind Gewitter – und<br />

hier kommt es wiederum auf die Art des prognostizierten<br />

Gewitters an: Wärmegewitter entstehen am<br />

Nachmittag. Da heißt es dann: früh aufbrechen und<br />

zu Mittag wieder im Tal sein. Bei Kaltfront-Gewittern,<br />

die mit einem Wetterwechsel einhergehen, sollte<br />

man auf die Tour dagegen ganz verzichten. Noch<br />

ein Tipp: Auch wenn es strahlend schön ausschaut,<br />

Warnungen ernst nehmen. Wetterumschwünge passieren<br />

in der sensiblen alpinen „Wetterküche“ rasch:<br />

Zwischen wolkenlosem Himmel und Unwetter liegen<br />

oft nicht mehr als 20 Minuten.<br />

IV.<br />

VOLLSTÄNDIGE<br />

AUSRÜSTUNG<br />

Der letzte Punkt der Tourenplanung ist die Ausrüstungsliste.<br />

Weil eben Notfälle in den Bergen<br />

nie auszuschließen sind und Wetterumschwünge<br />

mit Nässe und tiefen Temperaturen gerade bei<br />

schlechter Ausrüstung gefährlich werden können,<br />

sollten folgende Teile bei jeder Tour, auch<br />

im Sommer, mit dabei sein:<br />

• für den Einsatzzweck passende, feste Schuhe<br />

mit Profilsohle<br />

• ein Witterungsschutz für Regen und Wind<br />

• warme Bekleidung, Haube, Handschuhe<br />

• Verpflegung, vor allem genügend Getränke<br />

• Orientierungsmittel – Karte und Routenbeschreibung;<br />

optional zusätzlich elektronische<br />

Helfer wie GPS-Gerät oder eine Tourenapp<br />

am Smartphone<br />

• voll aufgeladenes Mobiltelefon<br />

• Erste-Hilfe-Paket und Biwaksack<br />

V.<br />

MIT RESERVEN<br />

UNTERWEGS SEIN<br />

Noch eine Faustregel: Das Tempo ist richtig<br />

gewählt, wenn alle in der Gruppe noch plaudern<br />

können. Stärkere Gruppenmitglieder<br />

sollten immer auch ein Auge auf Schwächere<br />

haben und darauf achten, dass niemand überfordert<br />

ist. Lieber öfter und kürzer rasten als<br />

eine längere Pause einplanen.<br />

Dasselbe gilt sinngemäß auch fürs Essen<br />

und Trinken: Es ist besser, öfter kleine<br />

Schlucke zu trinken bzw. sich mit kleinen<br />

Essensportionen zu stärken, als unterwegs eine<br />

große Mahlzeit einzunehmen. Ideal wäre es,<br />

gar nie Hunger und Durst zu verspüren, denn<br />

das Gefühl deutet bereits auf einen Energieoder<br />

Flüssigkeitsmangel hin. Vor allem aufs<br />

ausreichende Trinken vergessen viele – bei heißen<br />

Temperaturen kann durchaus ein halber<br />

Liter bis Liter Flüssigkeit pro Stunde verloren<br />

gehen. Für einen etwaigen „Hungerast“ ist es<br />

schlau, einen energiereichen und vom Körper<br />

schnell verwertbaren „Notfallsnack“ parat zu<br />

haben, etwa einen Kohlenhydrat-Riegel.<br />

Auch wichtig: Unterwegs den im Vorfeld<br />

erstellten Tourenplan mit dem „Ist-Zustand“<br />

abgleichen, die Wetter-Entwicklung im Blick<br />

haben. Und immer einen Plan B (Notabstieg,<br />

Schutzhütte, Umkehr …) parat haben für den<br />

Fall, dass etwas Unvorhergesehenes eintritt.<br />

Fotos: istock, Getty Images<br />

26 <strong>SPORTaktiv</strong>


VII.<br />

NOTFÄLLE GUT MANAGEN<br />

Und wenn wirklich ein Notfall eintritt, heißt es: kühlen<br />

Kopf bewahren. Wie bei jedem Unfall sind es nur drei<br />

wichtige Schritte, die dabei zu beachten sind:<br />

VI.<br />

NICHT DEN DURCHBLICK<br />

VERLIEREN<br />

Das eben Gesagte funktioniert natürlich nur, wenn<br />

man jederzeit weiß, wo man sich befindet. Auch im<br />

digitalen Zeitalter ist die gedruckte Karte dazu die<br />

erste Wahl. Für den Bergsport eignen sich topografische<br />

Karten mit Maßstab 1:50.000 oder 1:25.000.<br />

Eine Karte richtig interpretieren zu können, ist nicht<br />

selbstverständlich, das Abgleichen von Gelände und<br />

Kartenbild übt man am besten nicht erst in einem<br />

unbekannten Gelände.<br />

1. Für eine sichere Umgebung sorgen<br />

Sich selbst und den oder die Verletzten in Sicherheit<br />

bringen (zum Beispiel vor Steinschlag), Folgeunfälle<br />

verhindern.<br />

2. Notruf absetzen<br />

Der Alpinnotruf ist 140, der Euronotruf 112.<br />

Zweiterer funktioniert auch, wenn vom eigenen<br />

Mobilfunkanbieter kein Netz vorhanden ist.<br />

3. Erste Hilfe leisten<br />

Alles zum Thema Erste Hilfe am Berg findest du in<br />

unserem handlichen <strong>SPORTaktiv</strong> Erste-Hilfe- Guide<br />

für den Outdoorsport. Mehr dazu steht auf der<br />

nächsten Seite.<br />

Gerade beim Bestimmen des eigenen Standorts<br />

oder in einem Notfall, etwa wenn Nebel einfällt,<br />

ist die GPS-Technik ein tolles Hilfsmittel.<br />

Am besten macht man sich mit Kartenlesen,<br />

Orientierung und auch den Möglichkeiten<br />

der GPS-Navigation in den Bergsportarten in<br />

einem Kurs vertraut.<br />

Mehr zur Orientierung und GPS liest du in<br />

einer eigenen Story: Ab Seite 112.<br />

www.tatonka.com/yukon<br />

DIE YUKON-SERIE VON TATONKA<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

27


HELFEN<br />

IST GANZ LEICHT<br />

WIE SEIT VIELEN JAHREN GIBT ES<br />

AUCH HEUER WIEDER UNSEREN<br />

„ERSTE HILFE GUIDE“. ALS GE-<br />

DANKENSTÜTZE BEI NOTFÄLLEN<br />

GEHÖRT DER GUIDE, DEN WIR MIT<br />

DEM ROTEN KREUZ GEMEINSAM<br />

ERSTELLEN, FIX IN DEN RUCKSACK.<br />

Der „Erste Hilfe<br />

Guide <strong>2018</strong>“ liegt<br />

einem Großteil dieser<br />

Ausgabe bei.<br />

Außerdem liegt<br />

er bei den Rotkreuz-<br />

Landesstellen und in ausgewählten<br />

Apotheken auf.<br />

Gegen Versandkosten<br />

kannst du ein Exemplar<br />

direkt bei uns anfordern:<br />

office.sportaktiv@styria.com<br />

Die Basismaßnahmen der Ersten Hilfe<br />

hat (fast) jeder von uns einmal<br />

gelernt. Hättest du das noch gewusst?<br />

Bequem lagern<br />

Lege Verletzte immer so, dass sie sich<br />

möglichst wohlfühlen und möglichst<br />

wenig Schmerzen haben.<br />

Psychisch betreuen<br />

Lass Verletzte nicht allein, sprich beruhigend<br />

mit ihnen und verhindere durch<br />

ruhiges Auftreten, dass Panik aufkommt.<br />

Hör zu und frag Betroffene, wie es ihnen<br />

geht und was sie brauchen.<br />

Atmung erleichtern<br />

Sorge dafür, dass Verletzte leichter atmen<br />

können, zum Beispiel durch Lockern der<br />

Kleidung.<br />

Warm halten<br />

Decke Verletzte, die am Boden liegen,<br />

zu und sorge dafür, dass sie nicht auskühlen.<br />

Viele weitere wertvolle Tipps findest<br />

du in unserem „Erste Hilfe Guide für<br />

den Outdoorsport“, den wir auch heuer<br />

wieder mit dem Österreichischen Roten<br />

Kreuz herausgeben. Auch deshalb, weil<br />

viele Menschen Angst davor haben, bei<br />

Erste-Hilfe-Maßnahmen etwas falsch<br />

zu machen. Dabei kann man im Notfall<br />

nur eines falsch machen: nämlich nichts<br />

zu tun. Zwei Tipps noch dazu.<br />

Erstens: Alle fünf Jahre einen Erste-Hilfe-Kurs<br />

besuchen, wie er vom Roten<br />

Kreuz vielfach in ganz Österreich angeboten<br />

wird (Termine und Anmeldemöglichkeit:<br />

www.erstehilfe.at).<br />

Zweitens: unseren „Erste Hilfe Guide“<br />

besorgen und durchlesen. Der gibt einen<br />

Überblick über alle wichtigen Maßnahmen<br />

der Ersten Hilfe, wie sie im (Outdoor-)Sport<br />

benötigt werden, er erinnert<br />

an einmal Gelerntes und hilft im Ernstfall<br />

auch als „Gedankenstütze“. Dank<br />

des kleinen Formats passt der 60-seitige<br />

Guide danach in jeden Rucksack oder in<br />

die Hosentasche.<br />

Foto: iStock<br />

28 <strong>SPORTaktiv</strong>


Kleine Wunden?<br />

Desinfiziert+Heilt<br />

gleichzeitig<br />

Erste Hilfe<br />

L.AT.MKT.04.<strong>2018</strong>.7914<br />

Wundcreme oder -spray<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.


HEUTE FÜR<br />

MORGEN<br />

BEI OUTDOOR-<br />

AUSRÜSTUNG STEHT<br />

EIN THEMA IN DER<br />

JÜNGSTEN ZEIT IM<br />

BLICKPUNKT:<br />

NACHHALTIGKEIT.<br />

DOCH DAS IST EIN<br />

WEITES FELD: WIE MAN<br />

ALS KONSUMENT DIE<br />

ÜBERSICHT BEWAHRT<br />

UND SICH MIT GUTEM<br />

GEWISSEN FÜR DEN<br />

OUTDOORSPORT<br />

RÜSTET.<br />

VON CHRISTOF DOMENIG<br />

Heute werden<br />

die Weichen gestellt,<br />

damit sie<br />

später noch die<br />

Natur genießen<br />

können. Bewusstsein<br />

dafür<br />

ist vorhanden, es<br />

darf aber auch<br />

noch wachsen.<br />

30 <strong>SPORTaktiv</strong>


A<br />

ÖKOLOGIE UND UMWELTSCHUTZ<br />

Der Verzicht auf PFC, also auf giftige per- und<br />

polyfluorierte Chemikalien in Outdoorbekleidung, ist<br />

derzeit ein großes Thema. Auch das Zurückgreifen auf<br />

recycelte und aufbereitete Rohstoffe wie Bekleidung<br />

aus PET-Flaschen oder Schuhe aus in den Meeren<br />

gesammelten Fischernetzen.<br />

Foto: VAUDE/Attenberger<br />

ls Outdoorsportler will man die Natur als<br />

Grundlage für seinen Lieblingssport bestmöglich<br />

erhalten. Schön, dass sich dieses Ziel mittlerweile<br />

mit den Bestrebungen vieler Hersteller<br />

von Outdoor-Ausrüstung deckt. „Nachhaltigkeit“<br />

rückt immer mehr ins Zentrum der<br />

Überlegungen. Aber: Was meint der Begriff<br />

eigentlich konkret? PFC-freie Textilien oder<br />

die Verwendung von recycelten Materialien<br />

sind zwei Trends, die sich auf der letztjährigen<br />

Outdoor-Messe (wo die Ausrüstung für diesen<br />

Frühling/Sommer vorgestellt wurde) zeigten.<br />

Doch der Begriff „Nachhaltigkeit“ führt viel<br />

weiter und wird auf unterschiedlichste Art und<br />

Weise ausgelegt. Für den Endverbraucher ist es<br />

oft schon schwer, den Durchblick zu bewahren.<br />

Sogar Profis, die Tag für Tag mit Outdoor-Ausrüstung<br />

zu tun haben, tun sich hier<br />

nicht gerade leicht. Für Gigasport hat sich Katharina<br />

Gether ab Herbst 2016 darangemacht,<br />

den „Nachhaltigkeits-Dschungel“ zu durchforsten<br />

– und für die Verkaufsberater und Kunden<br />

(unter dem Begriff „Wear Fair“) die Thematik<br />

verständlich aufzuarbeiten. „Wir haben uns auf<br />

sechs Gütesiegel geeinigt, die uns am meisten<br />

überzeugen. Wohl wissend, dass auch die Gütesiegel<br />

nicht frei von Kritik sind. Oder dass es<br />

auch Hersteller in der Outdoorbranche gibt,<br />

die ihre gesamte Firmenphilosophie auf nachhaltige<br />

Kriterien ausrichten, aber bewusst auf<br />

Zertifizierungen verzichten“, erklärt Gether.<br />

Der Blick aufs Wesentliche<br />

Auch wir wollen an dieser Stelle einen kleinen<br />

Beitrag zum Überblick im Nachhaltigkeits-Dschungel<br />

leisten – nach dem Motto:<br />

Back to the Basics. Grob gesprochen, lassen<br />

sich die Nachhaltigkeits-Initiativen im Bereich<br />

Outdoor-Ausrüstung in drei Bereiche gliedern:<br />

SOZIALE STANDARDS<br />

Dazu gehören auch, aber nicht nur faire Arbeitsbedingungen<br />

in Fernost. Es gibt auch immerhin einen<br />

zarten Trend zu beobachten, die Fertigung ganz oder<br />

teilweise zurück nach Europa bzw. ins Heimatland zu<br />

holen. Was nicht nur Arbeitsplätze in unseren Breiten<br />

schafft und sichert, sondern aufgrund kürzerer Transportwege<br />

auch ein Umweltthema ist.<br />

TIERWOHL<br />

Merinowolle und Daunen spielen bei Outdoor-<br />

Textilien eine immer größere Rolle – und mit beiden<br />

Themen rückt auch das Thema artgerechte Tierhaltung<br />

in den Blickpunkt.<br />

Mit diesem Vorwissen kann man sich als Konsument<br />

nun schon einmal leichter Gedanken machen, welcher<br />

Bereich der Nachhaltigkeit einem besonders wichtig ist.<br />

Geht es aber konkret darum, sich für den Sport auszurüsten,<br />

dann sind es wieder drei Schritte, die beim „bewussten<br />

Einkaufen“ helfen.<br />

Sich über ein gewünschtes Produkt und die Marke dahinter<br />

informieren. Manche Hersteller richten ihre gesamte Firmenphilosophie<br />

nach Kriterien von Fairness und Nachhaltigkeit<br />

aus, andere einen Teil der Produktpalette. Wieder<br />

andere gar nicht. Es gilt auch im Vorfeld: überlegen, ob<br />

man ein Ausrüstungsteil wirklich braucht; nicht zum Billigsten<br />

greifen, weil man das, was man besitzt, dann auch<br />

möglichst lange verwenden und daran Freude haben soll.<br />

Lieber weniger, aber bessere Teile kaufen und besitzen.<br />

An Gütesiegeln orientieren: Klar – auch Gütesiegel sind<br />

nicht der Weisheit letzter Schluss. Aber schon ein wichtiger<br />

Punkt, an dem man sich orientieren kann. Hierbei hilft es,<br />

grob Bescheid zu wissen, wofür gängige Gütesiegel stehen<br />

(siehe hinten).<br />

Einmal angeschaffte Produkte pflegen und möglichst lange<br />

verwenden. Erst im Anlaufen, aber sicherlich ein großes<br />

Zukunftsthema: Outdoor-Ausrüstung nach Ende ihrer<br />

Lebenszeit wieder in den Wiederverwertungs-Kreislauf<br />

zurückzuführen.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

31


GÜTESIEGEL-GUIDE<br />

GOLD FISH<br />

AUSTRIALPIN.AT<br />

Auf diese Gütesiegel treffen Outdoorsportler oft: Was sie<br />

bedeuten und für welche Werte sie stehen.<br />

FAIR WEAR FOUNDATION<br />

Diese gemeinnützige Organisation verfolgt das Ziel angemessener<br />

Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie.<br />

Heißt: Existenzsichernde Löhne und faire Arbeitszeiten,<br />

Sicherheit am Arbeitsplatz; verbindliche Arbeitsverträge<br />

oder Versammlungsfreiheit müssen gewährleistet sein.<br />

Diskriminierungen jeder Art sind streng verboten.<br />

Mitgliedsbetriebe der Fair Wear Foundation und deren<br />

Lieferanten stehen unter strenger Beobachtung.<br />

TEXTILES VERTRAUEN NACH<br />

OEKO-TEX STANDARD 100<br />

„Geprüft auf Schadstoffe“ steht am Logo: Beim Öko-<br />

Tex Standard 100 geht es folglich um Schadstofffreiheit<br />

in Textilien. Durch dieses unabhängige Zertifizierungssystem<br />

werden Textilien nicht nur auf gesetzlich<br />

verbotene, sondern auch auf andere gesundheitsbedenkliche<br />

Stoffe geprüft. Beim weiterführenden Label<br />

„Öko-Tex – Made in Green“ sind zusätzlich auch die<br />

Arbeitsbedingungen auf soziale Verträglichkeit hin<br />

überprüft.<br />

BLUESIGN<br />

Das Schweizer Unternehmen prüft und bewertet die<br />

Umweltbelastungen während des gesamten Produktionsprozesses<br />

von Textilien. Fünf Prinzipien werden<br />

mit einbezogen: Immissionsschutz, Gewässerschutz,<br />

der Umgang mit Energie und Rohstoffen, der Verbraucherschutz<br />

und die Arbeitssicherheit.<br />

GOLD FISH Autotuber im Set mit<br />

HMS RONDO Autolock Selfie mit robustem<br />

Hard Coat TM Finish für<br />

vielfach längere Lebensdauer.<br />

PFC FREI<br />

Perfluorierte und polyflourierte Chemikalien werden<br />

sowohl in der Herstellung von wasserdichten Membranen<br />

als auch beim Imprägnieren eingesetzt, um<br />

eine schmutz- und wasserabweisende Wirkung zu<br />

erzielen. Die Chemikalien werden in der Natur nur<br />

sehr langsam abgebaut und wurden auch an entlegenen<br />

Regionen der Welt schon nachgewiesen. Mittlerweile<br />

gibt es PFC-freie Alternativen, die sehr gut<br />

funktionieren – meinen zumindest die Hersteller, die<br />

auf PFC-Freiheit setzen.<br />

Foto: Outdoor-Show.de


BIO-BAUMWOLLE (ORGANIC COTTON)<br />

Das Zertifikat für Bio-Baumwolle garantiert den ökologischen<br />

Anbau der Wolle. Es darf nur mit natürlichen<br />

Düngemitteln gedüngt werden und es wird von<br />

Hand geerntet. Zum Schutz vor Schädlingen ist eine<br />

Fruchtwechsel-Wirtschaft vorgeschrieben.<br />

WOLLE AUS ZERTIFIZIERTEN<br />

ZULIEFERBETRIEBEN<br />

Merinowolle wird als funktionelle Naturfaser und<br />

damit nachwachsender Rohstoff zum immer beliebteren<br />

Rohstoff, um funktionelle Kunstfasern ganz oder<br />

teilweise zu ersetzen. Ein Problem ist das Mulesing, ein<br />

für die Schafe schmerzhaftes Verfahren, das von manchen<br />

Züchtern angewandt wird, um Schädlingsbefall<br />

zu verhindern. Die meisten Hersteller von Merinobekleidung<br />

aus der Outdoorbranche setzen daher auf<br />

Wolle aus zertifizierten Betrieben, um dieses Mulesing<br />

CAR_Anzeige_05-<strong>2018</strong>.pdf<br />

auszuschließen.<br />

1 5/28/<strong>2018</strong> 2:19:42 PM<br />

RESPONSIBLE DOWN STANDARD<br />

Die US-amerikanische NGO „Textile Exchange“<br />

gibt für dieses weltweit gültige Siegel Mindeststandards<br />

bei der Gewinnung von Daunen vor. Es<br />

will sicherstellen, dass die Enten und Gänse, von<br />

denen Daunen gewonnen werden, gemäß diversen<br />

Tierwohl-Kriterien gehalten werden. Es werden<br />

beispielsweise keine lebenden Tiere gerupft und es<br />

findet keine Zwangsernährung statt.<br />

Auch wenn noch viel zu tun ist: Der „grüne Weg“,<br />

den die Branche eingeschlagen hat, wird sicher<br />

weitergehen. Das wird sich schon bei der Outdoor<br />

<strong>2018</strong> zeigen: Die Branchenfachmesse findet von 17.<br />

bis 20. Juni in Friedrichshafen statt, <strong>SPORTaktiv</strong> ist<br />

vor Ort – und wird in<br />

der nächsten Ausgabe über die Trends für den Outdoorsommer<br />

2019 berichten.


URLAUBSRAUM<br />

MIT ZUKUNFT<br />

PROF. MAG. PETER<br />

ZELLMANN<br />

leitet das Institut für Freizeitund<br />

Tourismusforschung (IFT)<br />

in Wien, das seit vielen Jahren<br />

den jährlichen „Freizeitmonitor“<br />

und die „Österreichische<br />

Tourismusanalyse“ erstellt.<br />

Als Lebensstil- und Zukunftsforscher<br />

berät Zellmann<br />

zahlreiche Unternehmen.<br />

www.zukunftsthemen.at<br />

UNSER OUTDOORGUIDE IST<br />

IMMER AUCH EIN FÜHRER DURCH DIE<br />

SOMMERURLAUBSANGEBOTE<br />

IM ALPENRAUM. WIE DER<br />

TOURISMUS AM BERGSPORT HÄNGT;<br />

UND WIE IN NAHER ZUKUNFT<br />

BERGURLAUBE AUSSCHAUEN KÖNNTEN:<br />

DAS HABEN WIR BEIM TOURISMUS-<br />

UND ZUKUNFTSFORSCHER<br />

PETER ZELLMANN ERFRAGT.<br />

VON CHRISTOF DOMENIG<br />

Fotos: iStock, Privat<br />

34 <strong>SPORTaktiv</strong>


S<br />

chnell ein paar Fakten: Die rund 144<br />

Millionen Nächtigungen im österreichischen<br />

Tourismusjahr 2017 bedeuteten<br />

einen Allzeit-Rekord. Die Nächtigungen<br />

verteilten sich fast zu gleichen Teilen auf<br />

Sommer und Winter. Und beide Saisonen<br />

wuchsen in den letzten Jahren – der<br />

Sommer noch eine Spur mehr. „In den<br />

15 Prozent des BIP, die die Statistik für<br />

die Tourismus- und Freizeitwirtschaft<br />

ausweist, ist zudem eine Vielzahl von<br />

indirekten Effekten nicht enthalten. In<br />

Wahrheit dürfte der Tourismus-Anteil<br />

am BIP bei rund 25 Prozent liegen“,<br />

rechnet der Experte Peter Zellmann vor.<br />

Und dennoch: Es ist beim Sommertourismus<br />

im Alpenraum noch Luft nach<br />

oben – davon ist Zellmann überzeugt.<br />

Sommer und Winter im Vergleich<br />

Ohne Berge und Bergsport wäre der<br />

Wirtschaftsmotor Tourismus jedenfalls<br />

kaum denkbar. Sommers wie winters.<br />

Einen wesentlichen Unterschied zwischen<br />

den Saisonen gibt es aber: Der<br />

Winter ist „zu 80 Prozent vom Skifahren<br />

geprägt“, weiß Zellmann. Auch wenn<br />

eine breitere Themenstreuung im Wintertourismus<br />

immer wieder angestrebt<br />

wird – gelungen ist sie bis jetzt nicht.<br />

Da ist man im Sommer, wenn man so<br />

will, traditionell weiter, die Abhängigkeit<br />

von einem einzigen Thema ist nicht<br />

so groß. Bergurlaub, das ist Wandern,<br />

Klettern, Mountainbiken, Schwimmen:<br />

„Die Kombination zwischen See und<br />

Berg ist ein typisch österreichisches Alleinstellungsmerkmal.“<br />

Und noch einiges<br />

mehr. „Der monosportive Urlauber,<br />

so wie der Skifahrer im Winter, ist im<br />

Sommer die Ausnahme.“<br />

Selbstläufer ist die Sommersaison für<br />

die Alpen-Touristiker deshalb aber keineswegs.<br />

„Der typische Sommerurlauber<br />

ist entsprechend spontan, sehr flexibel<br />

und will Unterschiedliches ausprobieren.<br />

Viele ändern ihre Urlaubsidentität von<br />

Jahr zu Jahr. Die Entscheidung für eine<br />

bestimmte Art von Urlaub fällt kurzfristig“,<br />

erklärt Zellmann.<br />

Wo sich Winter- und Sommerurlauber<br />

dann wieder treffen, sind die Ausgaben.<br />

Und zwar dann, wenn man den Preis für<br />

die Skikarte von rund 50 Euro pro Tag<br />

abzieht: 110 Euro gibt der durchschnittliche<br />

Sommergast täglich aus, 160 Euro<br />

der Wintergast.<br />

Die Suche nach Erlebnissen<br />

Was schon länger zu beobachten ist und<br />

wovon der Tourismus im Alpenraum<br />

deutlich profitiert: Einerseits orientiert<br />

sich die Gesellschaft in Richtung Natur<br />

und anderereits sind die Menschen auf<br />

der Suche nach Erlebnissen. Die Frage,<br />

ob die Berge stärker als Erholungs- oder<br />

als Erlebnisraum wahrgenommen würden,<br />

stelle sich so aber nicht. „Es geht<br />

immer um beides.“<br />

Zellmann präzisiert, was „Erlebnis“<br />

meint: „Das darf nicht mit Action<br />

gleichgesetzt werden. Was als Erlebnis<br />

empfunden wird, bestimmt der Mensch:<br />

Ein Open Air kann genauso ein solches<br />

sein wie eine Sonnenaufgangswanderung.“<br />

Und: „Beides, Naturorientierung<br />

und Erlebnisorientierung, wird sich<br />

auch in Zukunft sicherlich fortsetzen.“<br />

High Touch und Hightech<br />

Um spontane und flexible Gäste immer<br />

wieder zu gewinnen, reichen Natur und<br />

gebotene Erlebnisse nicht aus: „Wir<br />

leben in einer Dienstleistungsgesellschaft<br />

– der Tourismus ist der größte<br />

Dienstleister überhaupt.“ Es beginnt<br />

schon bei der Wahl des Urlaubsziels:<br />

„Die große Chance von Reisebüros ist,<br />

vom Massenveranstalter zum individuellen<br />

Urlaubsberater zu werden. Beratungsleistungen<br />

müssen heute generell<br />

allen Dienstleistungsbranchen etwas<br />

wert sein. Kundenbindung über eine<br />

regelmäßige Beratung ist auf jeden Fall<br />

die Zukunft“, sagt Zellmann. Nachsatz:<br />

Die Beratung müsse aber auch wirklich<br />

hochwertig sein.<br />

Analog gelte am Urlaubsort: Wo der<br />

Gast auf der Suche nach Erlebnissen<br />

ist, ist persönliche Betreuung ebenso<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

35


wichtig wie zukunftsträchtig. „Der wichtigste<br />

Kontaktpunkt ist beim Frühstück. Wer als<br />

Gastgeber hier seine Gäste mit Ideen überrascht,<br />

punktet.“ Ebenfalls wichtig: „Die<br />

Liebe zum Detail ist das Um und Auf: Nicht<br />

der große Event, sondern die kleine Freude im<br />

Urlaubsalltag löst positive Emotionen aus –<br />

und macht zufriedene Gäste.“<br />

Zellmann sagt auch: „Persönliche Betreuung<br />

soll man nicht outsourcen. Oder an eine App<br />

delegieren.“ Doch deshalb auf digitale Helfer<br />

gleich zu verzichten, sei auch keine Option.<br />

Sondern es brauche wieder beide vermeintlichen<br />

Kontrapunkte: smarte Technik genauso<br />

wie den zwischenmenschlichen Kontakt.<br />

„High Touch ist mindestens ebenso wichtig<br />

wie Hightech“, formuliert es Zellmann.<br />

Potenziale liegen noch brach<br />

Wer sich den Sommer-Bergurlaub der (nahen)<br />

Zukunft also irgendwo zwischen Drohnengeschwadern<br />

und seelenlosem Alpen-Disneyland<br />

angesiedelt ausmalt, der liegt doch um einiges<br />

daneben. Für den Experten ist – hinsichtlich<br />

des Urlaubs bis 2030 – doch relativ klar: Was<br />

schon derzeit zu beobachten ist, wird sich<br />

fortsetzen und weiterentwickeln.<br />

Zahlreiche Punkte sprechen jedenfalls dafür,<br />

dass der Sommerurlaub in den Alpen eine<br />

gute Zukunft vor sich hat.<br />

ZUM BEISPIEL<br />

<br />

In Zeiten des Temperaturanstiegs sind<br />

eine kühlende Bergwelt und eine intakte<br />

Umwelt wichtige Ressourcen: Wo der Klimawandel<br />

im Winter Sorgen macht, kann<br />

er im Sommer zum Vorteil werden.<br />

<br />

Der „Erlebnishunger“ wird sich fortsetzen.<br />

„Eine behutsame Weiterentwicklung<br />

des Angebots wird den Sommertourismus<br />

weiter beleben“, ist Zellmann sicher.<br />

<br />

Große Potenziale ortet der Experte in der<br />

Vorsaison und Nachsaison. „Auch Mai<br />

und Oktober sind wunderbare Urlaubsmonate.<br />

Was es braucht, sind gesicherte Wetterprognosen<br />

über 14 Tage – dann werden<br />

viele spontan buchende Gäste in Zukunft<br />

ausweichen.“<br />

<br />

Die zunehmende Digitalisierung<br />

spricht für eine weitere Aufwertung<br />

des Outdoor-Naturraumes. Wobei<br />

wiederum gilt: Es heißt nicht „analog“<br />

oder „digital“ – sondern beides.<br />

<br />

Auch die Urbanisierung spricht<br />

für eine touristische Aufwertung der<br />

ländlichen Regionen. „Zahlreiche<br />

Regionen mit Potenzial sind noch<br />

nicht annähernd touristisch erschlossen.<br />

Viele Schätze ruhen dort“, formuliert<br />

Zellmann.<br />

PERSÖNLICHE|<br />

BETREUUNG|<br />

SOLL MAN NICHT|<br />

OUTSOURCEN.|<br />

HIGH TOUCH IST|<br />

MINDESTENS SO|<br />

WICHTIG WIE |<br />

HIGHTECH.|<br />

Foto: iStock<br />

36 <strong>SPORTaktiv</strong>


SUCH DIR DEINEN<br />

URLAUBSORT<br />

VIELE TOURISMUS-<br />

REGIONEN STELLEN<br />

SICH IN UNSEREM<br />

OUTDOORGUIDE<br />

WIEDER VOR. DER<br />

ÜBERBLICK, WO DU<br />

WELCHE REGIONEN<br />

FINDEST:<br />

Was Peter Zellmann Urlaubsanbietern<br />

für eine rosige Zukunft ans Herz legt,<br />

ist außerdem „Vernetzung“. Angebote in<br />

regionalen Räumen sollen sich ergänzen<br />

und aufeinander abgestimmt werden.<br />

Denn der Gast denke nicht in klassischen<br />

Regions-, Bundesländer- oder<br />

Staatsgrenzen – eine Region sei für ihn<br />

vielmehr das, „was in einer Autostunde<br />

vom Urlaubsort aus erreichbar ist.“<br />

Ökologie und Ökonomie<br />

Einen Knackpunkt, der über allem steht,<br />

gibt es aber schon noch: Es müsse gelingen,<br />

den alten Widerspruch zwischen<br />

Ökonomie und Ökologie möglichst<br />

harmonisch aufzulösen. Denn auch hier<br />

dürfe es nicht heißen: entweder – oder.<br />

Sondern beides im Einklang. Schließlich<br />

braucht es sowohl den Naturraum<br />

als Ressource als auch die wirtschaftliche<br />

Grundlage zum Leben in den ländlichen<br />

Naturräumen.<br />

„Die in den Tourismusregionen lebenden<br />

Menschen sind ins Boot zu holen.<br />

Es gilt, eine Tourismusgesinnung<br />

im ländlichen Raum zu schaffen“, sagt<br />

Zellmann. Auch Kritiker müssten dabei<br />

zur Mitgestaltung eingeladen sein,<br />

ein „Drüberfahren“ sei von beiden Seiten<br />

zu vermeiden. Wenn aber nur einiges<br />

vom Angesprochenen gut gelinge,<br />

dann habe der Alpenraum wirklich das<br />

Zeug zum „Tourismus-Weltmeister“ …<br />

38 TIROL<br />

80 SALZBURG<br />

121 STEIERMARK<br />

138 KÄRNTEN<br />

154 NIEDERÖSTERREICH<br />

160 OBERÖSTERREICH<br />

162 SÜDTIROL/ITALIEN<br />

173 BAYERN<br />

179 KROATIEN<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

37


EVENT-TIPPS:<br />

7.–8. Juli: Die „Enduro One“-<br />

MTB-Rennserie macht in der<br />

Wildschönau Station.<br />

27.–29. September: Da findet<br />

die Wander-Weltmeisterschaft<br />

hier statt.<br />

WILDSCHÖNAU<br />

TOURISMUS<br />

T. +43 53 39/82 55-0<br />

info@wildschoenau.com<br />

www.wildschoenau.com<br />

ERST E-BIKEN,<br />

DANN HIKEN<br />

DIE WILDSCHÖNAU IN<br />

TIROL PUNKTET MIT<br />

ABWECHSLUNGSREICHEN<br />

BIKEROUTEN EBENSO<br />

WIE MIT 300 WANDER-<br />

KILOMETERN. UND BIETET<br />

DAZU PASSEND NEUE,<br />

GEFÜHRTE „E-BIKE AND<br />

HIKE“-TOUREN AN.<br />

Mountainbikeguide, Fahrtechniktrainer,<br />

Bergwanderführer und<br />

waschechter Wildschönauer: Rainer<br />

Schoner hat die neuen „E-Bike and<br />

Hike“-Touren im charmanten Tiroler<br />

Hochtal initiiert und nimmt Gäste<br />

persönlich mit auf diese Touren.<br />

Der Vorteil – neben dem Extraspaß,<br />

den die Kombination zweier unterschiedlicher<br />

Bewegungsarten in der<br />

Natur bieten: Das E-Mountainbike<br />

hilft, für die spätere Wanderung Kraft<br />

zu sparen. Dadurch rücken entlegenere<br />

Ziele in Reichweite. Auch für Personen,<br />

die über keine überdurchschnittliche<br />

Kondition verfügen.<br />

Jeden Freitag stehen in der Sommersaison<br />

die „E-Bike and Hike“-Touren<br />

mit Rainer Schoner auf dem Programm.<br />

Mitmachen können alle ab 16, und<br />

mit der Wildschönau Card, die jeder<br />

Übernachtungsgast bei der Anreise gratis<br />

erhält, ist die Teilnahme kostenlos. Bloß<br />

für das Ausleihen eines E-Bikes inkl.<br />

Helm sind 38 Euro zu bezahlen.<br />

Rainer Schoner ist auch sonst der<br />

perfekte Ansprechpartner, wenn es ums<br />

Biken und E-Biken in der Wildschönau<br />

geht. In seiner „Mountainbike-<br />

Schule Wildschönau“ kann man sein<br />

Können bei Trainings und geführten<br />

Touren verbessern. Jeden Mittwoch<br />

nimmt Rainer Gäste bei einer geführten<br />

E-Mountainbike-Tour mit zu den<br />

schönsten Hochalmen. Die Bikerouten<br />

des Tals kann man aber natürlich auch<br />

auf eigene Faust erkunden, dabei hilft<br />

die interaktive Tourenkarte.<br />

In der Karte sind auch alle 300<br />

Kilometer Wanderwege der Region<br />

verzeichnet. Das Hochtal ist eine<br />

traumhafte Wanderregion, die vor allem<br />

Genusswanderer schätzen – bei Outdoor-Liebhabern<br />

hat die Wildschönau<br />

Geheimtipp-Charakter. Übrigens: Jeden<br />

Werktag geht es (mit Wildschönau<br />

Card gratis) auf geführte Wandertouren.<br />

Übernachten kann man ab 28 Euro in<br />

einer Frühstückspension, ab 45 Euro im<br />

3-Sterne-Hotel mit Halbpension.<br />

Foto: Rainer Schoner<br />

38 <strong>SPORTaktiv</strong>


<strong>SPORTaktiv</strong><br />

39


HOCHGEFÜHL<br />

IN TUX-<br />

FINKENBERG<br />

Von den sanften Wiesen in<br />

Finkenberg bis zum ewigen<br />

Eis des Hintertuxer<br />

Gletschers erstreckt sich<br />

die Ferienregion Tux-Finkenberg.<br />

Dazwischen liegt<br />

ein Wander-Eldorado mit<br />

Hochgefühl-Garantie – mit<br />

eindrucksvollen Gipfeln, tosenden<br />

Wasserfällen, glasklaren<br />

Seen und duftenden<br />

Almwiesen. Letztere schätzen<br />

nicht nur die Menschen.<br />

Tipp: Die eindrucksvolle<br />

Natur- und Kulturlandschaft<br />

kann täglich bei bis zu drei<br />

verschiedenen Themenwanderungen<br />

mit Guides des<br />

Hochgebirgs-Naturparks Zillertaler<br />

Alpen entdeckt werden.<br />

Den Einstieg erleichtern<br />

drei Sommerbergbahnen.<br />

www.tux.at<br />

Foto: Ferienregion Tux-Finkenberg<br />

40 <strong>SPORTaktiv</strong>


<strong>SPORTaktiv</strong><br />

41


INFOS & BUCHUNGEN<br />

HOTEL TAURERWIRT<br />

9981 Kals am Großglockner<br />

T. +43 48 76/82 26<br />

info@taurerwirt.at<br />

www.taurerwirt.at<br />

GUT GERÜSTET<br />

FÜR DEN GROSSGLOCKNER<br />

Das Hotel Taurerwirt in Kals am Großglockner liegt<br />

mitten im Nationalpark Hohe Tauern. Es ist ideal für<br />

sportliche Aktivitäten von Sonnenaufgang bis<br />

Sonnenuntergang. Ein besonderes Highlight <strong>2018</strong><br />

sind die Großglockner-Gipfelwochen.<br />

ANGEBOT<br />

GROSSGLOCKNER-<br />

GIPFELWOCHE<br />

ZWISCHEN 2. JUNI UND<br />

2. OKTOBER<br />

6 Übernachtungen,<br />

Taurerwirt Verwöhnpension,<br />

1 Hüttenübernachtung auf der<br />

Adlersruhe mit Halbpension,<br />

Salat- und Vorspeisenbuffet<br />

und dreigängigen Wahlmenüs am<br />

Abend, freie Benutzung der<br />

Taurerwirt-Wohlfühlräume<br />

1 Großglockner-Gipfelbesteigung<br />

mit einem Kalser Bergführer,<br />

1 Bergsteigermassage<br />

(25 Minuten)<br />

ab € 863,– pro Person<br />

Das Leben am Berg. Der Großglockner<br />

prägt nicht nur die Landschaft im<br />

Kalsertal, sondern auch die Menschen.<br />

Wer einmal auf Österreichs höchsten<br />

Berg möchte, tut das am besten vom<br />

„Basislager“ beim Taurerwirt aus, der<br />

heuer ein ganz besonderes Programm für<br />

die Bergsteiger geschnürt hat, die auf den<br />

Glocknergipfel möchten. Was sonst noch<br />

für den Taurerwirt spricht:<br />

Natürlich verwöhnt …<br />

Küchenchef Sigi genießt es, dich mit regionalen<br />

Produkten zu verwöhnen.<br />

Natürlich vital …<br />

Der „GlocknerSpa“ ist ein Ort der Wärme<br />

und Regeneration. Saunen und Ruheräume,<br />

Massagen und Kräuterbäder oder erfrischende<br />

Kosmetikanwendungen wie das<br />

„Original Taurerwirt Gletscherschliffpeeling“<br />

sind Wohltaten für Körper und Geist.<br />

Natürlich entspannt …<br />

„Schlafen wie die Murmeltiere“ – ein<br />

gesunder Schlaf ist im Urlaub sehr<br />

wichtig. Umso mehr, wenn es Großes zu<br />

leisten gilt. Die Lage am Ende des Tales<br />

garantiert Ruhe und Entschleunigung.<br />

Natürlich umweltbewusst …<br />

Der gewissenhafte Umgang mit<br />

Naturressourcen, Umweltbewusstsein und<br />

Regionalität liegen der Gastgeberfamilie<br />

seit Generationen am Herzen.<br />

Natürlich aktiv ...<br />

Die Mitglieder der Gastgeberfamilie sind<br />

von Kindesbeinen an sehr naturverbunden.<br />

Sie begleiten ihre Gäste zu allen Jahreszeiten<br />

als Wander- und Naturführer,<br />

Fischer und Jäger in die einmalig schöne<br />

Natur des Nationalparks Hohe Tauern.<br />

Fotos: Taurerwirt, Großglockner ULTRA-TRAIL®<br />

42 <strong>SPORTaktiv</strong>


The Future of Rainwear<br />

Stell Dir vor….<br />

• diese Jacke hält auch nach häufigem Tragen trocken<br />

und muss nicht nachimprägniert werden,<br />

• diese Jacke bleibt dauerhaft atmungsaktiv,<br />

• diese Jacke ist besonders nachhaltig und umweltfreundlich hergestellt.<br />

PFC<br />

FREE<br />

100% PFC frei<br />

von der Imprägnierung<br />

bis zum Reißverschluss<br />

recycled<br />

fabric<br />

100% recyceltes Nylon<br />

nachhaltig und<br />

besonders robust<br />

Wasserdicht<br />

20.000mm Wassersäule<br />

Atmungsaktiv<br />

20.000 MVTR<br />

Solution Dye<br />

gefärbtes Garn<br />

spart Wasser, Energie<br />

und CO 2 in der Produktion<br />

Innovative High Definition<br />

Finish Imprägnierung<br />

wird direkt ins Garn<br />

eingearbeitet und hält<br />

permanent<br />

Men’s & Wm’s Eclipse Jacket


DIE WILDE<br />

KAISERIN<br />

TÜR AUF ZUM HANS-BERGER-HAUS IM<br />

TIROLER KAISERTAL: SILVIA HUBER (55)<br />

PLAUDERT ÜBER DEN ALLTAG ALS HÜTTENWIRTIN,<br />

16-STUNDEN-TAGE UND WANDERNDE BÜCHER.<br />

DABEI KÖNNTE SIE HEUTE POLITIKWISSENSCHAFTERIN<br />

SEIN. „ICH BEREUE NICHTS.“<br />

VON CHRISTOPH HEIGL<br />

Die Kontraste werden es wohl sein.<br />

Tiroler Almhütte mit Bergsteigerschule<br />

trifft auf TippTopp-Internetauftritt,<br />

ein Sozialprojekt in<br />

Nepal und eine Hüttenwirtin mit Standard-Abo.<br />

Und die Hüttenwirtin im Besonderen<br />

schafft es, die schroffe, felsige<br />

Umgebung mit umso größerer Herzlichkeit<br />

zu entschärfen. „Gastfreundschaft<br />

ist eine Herzensangelegenheit“, steht auf<br />

der Homepage des Hans-Berger-Hauses,<br />

in dem Silvia Huber die Chefin ist. Genauer<br />

gesagt „Herrin der Lage“, so heißt<br />

es auf einem Schild über der Tür. Und<br />

daneben als gut gemeinte Warnung:<br />

„Viele Köche verderben die Köchin.“<br />

Hier am Wilden Kaiser regiert die<br />

55-Jährige als „Wilde Kaiserin“.<br />

Es ist ungewöhnlich, was Huber hier<br />

im Kaisertal nahe Kufstein auf 936<br />

Metern Seehöhe, zweieinhalb Stunden<br />

Fußmarsch vom letzten Parkplatz entfernt,<br />

anbietet. Seit sie sechs Jahre alt ist,<br />

lebt sie hier oben, reifte schon als Junge<br />

neben ihrem Papa, der Bergsteigerlegende<br />

Adi Huber, zu einer hervorragenden<br />

Kletterin und führte Haus und angeschlossene<br />

Bergsteigerschule ihres 2015<br />

verstorbenen Vaters weiter.<br />

Ihr Vater stammte aus dem obersteirischen<br />

Palfau, war Bürgermeister,<br />

Ausbildungsleiter bei der Bergrettung<br />

und schaffte 1971 die Erstbegehung<br />

des 7751 Meter hohen Dhaulagiri II<br />

im Himalaya. „Er war extrem belastbar,<br />

das habe ich wohl von ihm“, sagt seine<br />

Tochter Silvia und lacht.<br />

Ihre Arbeitstage beginnen um 6.30<br />

Uhr mit dem Frühstück für die Gäste<br />

und enden nach 22 Uhr mit dem<br />

Abendessen und einem Tratscherl in<br />

der Stube. „16-Stunden-Tage sind keine<br />

Seltenheit“, sagt sie. Und, nur um das<br />

klarzustellen: sieben Tage Arbeit in der<br />

Woche. „Sechs Monate im Jahr sind<br />

wir auf der Hütte und da geht es quasi<br />

ohne Pause durch. Vielleicht schauen als<br />

Highlight drei, vier freie Tage raus, da<br />

Foto: Kufsteinland.com/Lauk.at<br />

Foto: Blindtext<br />

44 <strong>SPORTaktiv</strong>


SILVIA HUBER<br />

ist Hüttenwirtin und Köchin<br />

im Hans-Berger-Haus der<br />

Naturfreunde im Kaisertal<br />

bei Kufstein (T)<br />

www.bergsteigerschule.at<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

45


entlastet mich mein hervorragendes<br />

Team.“ Im Winter beschäftigen sie die<br />

Organisationsarbeit, die Buchungen<br />

(80 % ist bis Anfang Mai fixiert) sowie<br />

Vor- und Nacharbeiten. Ein Job fast<br />

rund um die Uhr. Wie hält man das<br />

aus? Von ihrem Vater bekam sie neben<br />

der Ausdauer auch einen wertvollen<br />

Tipp: „Wenn du das aushalten willst,<br />

musst du einmal im Jahr für vier Wochen<br />

abhauen. Und das mache ich.<br />

Wenn i weg bin, bin i weg.“ Vier Wochen<br />

im Spätherbst lässt sie die Hütte<br />

Hütte sein und tankt neue Energie.<br />

Kein Gesudere<br />

Silvia Huber macht aber noch viel<br />

mehr: Sie bietet Ladies-only-Kletterkurse<br />

an, mit der Kufsteiner Autorin<br />

Brigitte Weninger Schreibseminare<br />

und das „Frauen.Berge.Projekt“, auch<br />

Seminare für Mann und Frau („Zeit.<br />

Genuss“). Zu Saisonbeginn gibt es<br />

Kochworkshops samt Wanderungen,<br />

wo die Kräuter der Saison gleich zu<br />

Girschknödeln oder Brennnesselspinat<br />

verarbeitet werden. „Wir arbeiten regional<br />

und nachhaltig. Das sagt zwar<br />

eh jeder, aber der Ochs hat bei uns<br />

keine 20 Kilometer zwischen Bauernhof,<br />

Metzgerei und Teller.“ Huber ist<br />

mit Leib und Seele Hüttenwirtin und<br />

mit Begeisterung Köchin. „Ich koche<br />

einfach gerne. Leider habe ich zu wenig<br />

Zeit. Müsste ich nur kochen, einkaufen<br />

und Menüs zusammenstellen,<br />

wäre ich der glücklichste Mensch der<br />

Welt. Deshalb kann ich das Gastronomie-Gesudere<br />

gar nicht mehr hören“,<br />

sagt Huber. „Leute, machts, was ihr<br />

gerne tuts! Dann haltet man alles aus.<br />

Die meisten sind halt zu feig dafür“,<br />

meint die Herzliche, die auch eine<br />

Resolute sein kann. „Nicht alle Gäste<br />

kommen mit unserer Offenheit und<br />

Direktheit klar.“<br />

Der Weg als Hüttenwirtin wurde ihr<br />

scheint’s in die Wiege gelegt. Dabei<br />

hatte sie anderes im Kopf. Nach Matura<br />

und Tourismuskolleg wollte Huber<br />

eigentlich Politikwissenschaften studieren.<br />

„Ich hatte die besten Zeugnisse,<br />

alle haben mich um meine Chancen<br />

,,<br />

beneidet.“ Doch der rigide Stundenplan<br />

ließ sich nicht mit der Mithilfe im<br />

Hans-Berger-Haus vereinbaren. Mit nur<br />

26 Jahren übernahm sie schließlich das<br />

Haus. „Ich war noch sehr jung, aber ich<br />

habe es bis heute nie bereut.“ Nur eben<br />

die erwähnte Auszeit muss sie sich zwischendurch<br />

nehmen, damit im Wohnsitz<br />

unten im Kufsteinerland auch Zeit<br />

für die Familie (Lebenspartner, Mutter,<br />

erwachsener Sohn) bleibt.<br />

Nahrung für den Kopf<br />

In der 2009 generalsanierten Hütte gibt<br />

es auch eine Bibliothek, damit die Gäste<br />

nicht nur für den Magen und Rest-Körper,<br />

sondern auch für den Kopfinhalt<br />

etwas bekommen. „Unsere Gäste können<br />

MÜSSTE ICH NUR<br />

KOCHEN, WÄRE ICH<br />

DER GLÜCKLICHSTE<br />

MENSCH DER WELT.<br />

“<br />

lesen“, lacht sie, „und eben nicht die herkömmliche<br />

Hüttenliteraratur.“ Die „erste<br />

Gipfelbibliothek der Welt“ hat auch<br />

einen wunderbaren Ableger: Nach dem<br />

Motto „Literatur in der Natur“ gab Huber<br />

ihren Bergführern in wetterfesten Taschen<br />

25 Bücher mit, die sie auf den Gipfeln<br />

der Region hinterlegten. Darin findet<br />

sich eine Notiz: „Als Finder musst du das<br />

Buch lesen, dich dann bei uns melden<br />

und das Buch an einen anderen Gipfel<br />

bringen.“ So begannen faszinierende Reisen<br />

über die Landes- und Staatsgrenzen<br />

hinaus. Bis nach Südafrika, Peru und Nepal<br />

haben es die literarischen Werke dank<br />

Hubers Gipfelbibliothek geschafft.<br />

Zimmer und Lager haben in Summe<br />

50 Betten, 90 Prozent der Gäste kom-<br />

Fotos: Kufsteinland.com/Lauk.at<br />

46 <strong>SPORTaktiv</strong>


men interessanterweise aus Deutschland,<br />

vorwiegend Mittel- und Norddeutschland.<br />

Die bleiben dann zum Wandern<br />

auch eine ganze Woche. „Generell haben<br />

wir eine bunte Gästeschicht, individuelle<br />

und besondere Gäste. Gastgeber<br />

und Gäste müssen sich irgendwie ansprechen.“<br />

Statt Stornogebühren gibt es<br />

oben im Kaisertal übrigens die freundliche<br />

Bitte nach der Spende für das Sozialprojekt<br />

„Namaste“ in Nepal. Dort hat<br />

sich schon Hubers Vater mit Projekten<br />

für Sherpa-Familien eingesetzt.<br />

Für die ganz Kleinen gibt es im<br />

Hans-Berger-Haus einen Spielplatz, für<br />

Größere eine Boulder-Anlage. Apropos:<br />

Beim Bouldern sieht man auch Silvia<br />

Huber noch ab und zu. Nur die richtige<br />

Kletterei hat sie mittlerweile gelassen.<br />

„Das raubt so viel Energie in der Planung.“<br />

Die steckt Huber lieber in die<br />

Bewirtung ihrer Gäste.<br />

„Was ich nicht erlernt habe, das habe ich erwandert.”<br />

Johann Wolfgang von Goethe<br />

Warth-Schröcken Tourismus Sebastian Stiphout<br />

SKI- UND WANDERHOTEL<br />

****Superior Ski- und Wanderhotel Jägeralpe // Familie Jäger<br />

Hotel Jägeralpe GmbH, Hochkrumbach 5, 6767 Warth am Arlberg,<br />

Österreich, Tel.: +43 5583 4250 // www.jaegeralpe.at<br />

Bergsommer beim Wanderprofi.<br />

www.jaegeralpe.at


DER<br />

GROSSE<br />

IM HINTERGRUND<br />

JEDER WEISS, DASS REINHOLD MESSNER UND PETER<br />

HABELER AM 8. MAI 1978 DIE ERSTEN MENSCHEN OHNE<br />

FLASCHEN-SAUERSTOFF AM MOUNT EVEREST WAREN.<br />

KUNDIG FÜHLT SICH, WER ROBERT SCHAUER ALS<br />

ERSTEN ÖSTERREICHER TITULIERT, DER AM 3. MAI 1978<br />

AM DACH DER WELT STAND. NUR INSIDER WISSEN, DASS<br />

WOLFGANG NAIRZ GEMEINSAM MIT SCHAUER UND<br />

HORST BERGMANN „OBEN“ WAR. UND DASS ER DIE<br />

EXPEDITION DER REKORDE VOR 40 JAHREN GELEITET HAT.<br />

VON OLIVER PICHLER<br />

Sein nächstes Ziel? 100 Mal Nepal!<br />

Wolfgang Nairz war immer schon<br />

ein Mann großer Pläne. Auch<br />

vor 40 Jahren lag sein Ziel in Nepal.<br />

In 8848 m Höhe. Der Mount Everest.<br />

1978 führte der Tiroler die Expedition<br />

an, bei der es Reinhold Messner und<br />

Peter Habeler erstmals ohne künstlichen<br />

Sauerstoff auf den Gipfel des höchsten<br />

Berges der Welt schafften. Und Nairz<br />

selbst war der 60. Mensch am Everest.<br />

Ehrensache, dass der Termin seines 100.<br />

Nepal-Trips bereits feststeht: November<br />

2019. Zu seinem 75. Geburtstag.<br />

Fotos: Archiv Wolfgang Nairz<br />

48 <strong>SPORTaktiv</strong>


Was fasziniert dich bis heute an den Bergen?<br />

Früher war es mein Ehrgeiz, große schwere Touren<br />

zu machen und hohe Berge in den Alpen genauso<br />

wie in den Weltbergen zu besteigen. Abenteuerlust<br />

und alpinistisch etwas Besonderes leisten zu wollen,<br />

standen im Mittelpunkt. Heute sind Freude<br />

an der Natur und Lust an der Bewegung meine<br />

Motivation. Die Berge werden mit zunehmendem<br />

Alter „höher“. Deshalb bin ich abseits der Extreme<br />

unterwegs. Wichtig ist, dass man sich machbare<br />

Ziele steckt.<br />

Was verstehst du unter „machbaren Zielen“?<br />

Man soll seinen Glückshorizont so gestalten, dass<br />

man ihn erreichen kann. Dann wird man in den<br />

Bergen, egal, wie hoch und wie schwierig sie sind,<br />

Faszination, Glück und Begeisterung erleben. Man<br />

soll ambitioniert dabei sein, ohne sich zu überfordern<br />

oder sich zu großen Risiken auszusetzen.<br />

Links oben: Wolfgang Nairz mit Reinhold<br />

Messner (links). Großes Bild: Das<br />

Everest-Basislager ist heute ein Dorf.<br />

Bild oben: Nairz (rechts) am Gipfel mit<br />

Robert Schauer.<br />

Hast du Lieblingsberge, auf die es dich immer<br />

wieder zieht?<br />

Ich habe im Stubaital eine kleine private Alm. Sie<br />

ist mein Kraftplatz. Hier tanke ich Energie, finde<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

49


EXPEDITION<br />

DER REKORDE<br />

<br />

Dauer: Ende Februar – Anfang<br />

Juni 1978<br />

<br />

12 Teilnehmer, 20 Träger<br />

<br />

Teilnehmer (9 davon am Gipfel):<br />

Horst Bergmann ( ), Peter<br />

Habeler, Helmut Hagner,<br />

Reinhard Karl ( ),<br />

Josef Knoll ( ), Raimund<br />

Margreiter, Reinhold<br />

Messner, Wolfgang Nairz,<br />

Oswald Oelz, Franz Oppurg ( ),<br />

Robert Schauer, Hanns Schell<br />

HÖHEPUNKTE<br />

<br />

3. Mai: Horst Bergmann,<br />

Wolfgang Nairz und Robert<br />

Schauer als erste Österreicher<br />

am Gipfel. Nairz als<br />

erster Expeditionsleiter<br />

am Gipfel. Dreh des ersten<br />

16-mm-Films am Gipfel<br />

durch Bergmann<br />

<br />

8. Mai: Reinhold Messner und<br />

Peter Habeler – die ersten<br />

Menschen ohne Flaschen-<br />

Sauerstoff am Gipfel<br />

<br />

11. Mai: Reinhard Karl – erster<br />

Deutscher am Gipfel<br />

13. Mai: Franz Oppurg – erster<br />

Solo-Gipfelsieg<br />

Ruhe und Erholung. Und von Innsbruck<br />

aus sind die Nordkette sowie<br />

die Kalkkögel in den Stubaier Alpen<br />

meine Favoriten.<br />

Stichwort Massen am Berg und<br />

Modeberge?<br />

Die Modeberge als plakative Sehnsuchtsziele<br />

sind nicht zu verteufeln. Es<br />

gibt sie in den Alpen genauso wie im<br />

Himalaya. Großglockner, Matterhorn<br />

oder Mont Blanc zählen dazu, wie auch<br />

der Everest. Sie haben enormen Zulauf.<br />

Doch wer sich Stille und Ruhe in den<br />

Bergen wünscht, findet sie mehr denn<br />

je. Abseits der großen Namen gibt es<br />

wunderschöne, einsame Gipfel. Und<br />

selbst am Glockner gibt es Zeiten, speziell<br />

im Frühjahr und Herbst, zu denen<br />

man alleine unterwegs ist.<br />

Was möchtest du einem ambitionierten<br />

Bergsteiger mit auf den Weg<br />

geben?<br />

Höhenbergsteigen ist ein logisches<br />

Ziel. Die Schritte dorthin so zu setzen,<br />

dass binnen kurzer Zeit auf den Patscherkofel<br />

der Großglockner folgt und<br />

darauf dann der Mont Blanc sowie der<br />

Kilimandscharo und dann gleich der<br />

Everest folgen müsse, halte ich für nicht<br />

richtig. Man soll sich langsam an die<br />

Berge herantasten und sie genießen.<br />

Auf Basis einer guten Ausbildung sollte<br />

man zuerst bei uns das Bergsteigen<br />

optimieren, um sich dann an die hohen<br />

Berge der Welt heranzuwagen.<br />

Was unterscheidet das Bergsteigen<br />

am Everest von heute mit dem vor 40<br />

Jahren?<br />

Die Menge der Bergsteiger am Everest<br />

und die Dauer der Expeditionen haben<br />

sich deutlich verändert. Wir waren 1978<br />

die einzige zugelassene Expedition, für<br />

die wir bereits sechs Jahre zuvor angesucht<br />

hatten. Heute ist das Basislager<br />

ein belebtes „Dorf“ mit über 1000<br />

Menschen. Es gibt ein Internet-Café<br />

und eine Bäckerei. Wir waren damals<br />

von Ende Februar bis Anfang Juni unterwegs.<br />

Heute wird der Everest-Gipfelsieg<br />

binnen drei Wochen angeboten. Doch<br />

wer sich danach aus dem Basislager per<br />

Hubschrauber ausfliegen lässt, versäumt<br />

viel. Für uns war es nach Monaten im<br />

Eis eines der schönsten Erlebnisse, vom<br />

Basislager talwärts zu gehen und endlich<br />

wieder grüne Wiesen und blühende<br />

Pflanzen zu sehen.<br />

Ist der Aufstieg heute leichter?<br />

Heute sind zwischen Basislager und<br />

Gipfel Fixseile angebracht. Durch den so<br />

gefährlichen Khumbu-Eisfall sind es sogar<br />

zwei Routen – eine hinauf und eine<br />

herunter. Und alle Lager sind fix eingerichtet.<br />

Um Fixseile und Lager kümmern<br />

sich die Sherpas. Sie haben das<br />

Zepter am Everest in der Hand. Durch<br />

ihre Vorbereitungen soll möglichst vielen<br />

Bergsportlern der Weg zum Gipfel<br />

eröffnet werden. Das hat natürlich auch<br />

kommerzielle Gründe.<br />

Wie viele der heutigen Everest-Gipfelsieger<br />

hätten es auch 1978 geschafft?<br />

90 % der heutigen Everest-Bezwinger<br />

wären vor 40 Jahren nicht auf den Gipfel<br />

gekommen. Wir haben alle Lager<br />

selbst eingerichtet, selbst gespurt und,<br />

wo nötig, selbst Fixseile angebracht.<br />

Aufwand und Risiko waren damals viel<br />

größer. Es gab auch keinen Wetterbericht<br />

und die Kommunikation war<br />

schwierig. Funk war nur teilweise vorhanden.<br />

Funkgeräte waren 18 kg schwer.<br />

Und einen Brief oder eine Filmrolle aus<br />

dem Basislager nach Wien zu senden,<br />

dauerte im besten Fall sechs Tage.<br />

50 <strong>SPORTaktiv</strong>


Stark verändert hat sich die Ausrüstung.<br />

Unsere von damals ist im Museum. Sie ist<br />

mit der Ausrüstung von heute nicht vergleichbar.<br />

Die Schuhe etwa waren 3-teilig.<br />

Ein äußerer Lederschuh, ein zweiter Lederschuh<br />

und innen ein Filzschuh. Sie wogen<br />

je Schuh rund 2 kg.<br />

Wie lässt sich deine Rolle bei der Expedition<br />

1978 beschreiben?<br />

Seit 1972 (Manaslu 8163 m) haben wir als<br />

kleine Tiroler Gruppe gemeinsame Himalaya-Expeditionen<br />

unternommen. Weil ich<br />

damals studierte, wurde ich von den Kollegen<br />

zum Expeditionsleiter bestimmt. Für<br />

den Everest wurde unser kleines Stammteam<br />

aus Reinhold Messner, Oswald Oelz,<br />

Horst Bergmann, Josef Knoll und mir auf<br />

zwölf Bergsteiger erweitert. Besonders freut<br />

es mich, dass wir bis heute in enger Freundschaft<br />

verbunden sind. Deshalb waren wir<br />

acht noch lebenden Expeditionsteilnehmer<br />

im April gemeinsam noch einmal in Nepal.<br />

NAIRZ<br />

HILFT<br />

NEPAL<br />

„Bei Reinhold Messner und mir<br />

steht heute das Bewusstsein,<br />

Nepal etwas zurückgeben zu<br />

wollen, im Vordergrund“, betont<br />

Wolfgang Nairz. Mit der von ihm<br />

geleiteten NepalHilfe Tirol unterstützt<br />

er soziale Projekte. Zuletzt<br />

wurde ein vom Erdbeben 2015<br />

zerstörtes Krankenhaus in Khunde<br />

mit Mitteln der Messner Mountain<br />

Foundation, der NepalHilfe Tirol<br />

und der Himalaya Foundation von<br />

Everest-Erstbesteiger Edmund<br />

Hillary neu aufgebaut.<br />

„Zurück zum Everest 1978–<strong>2018</strong>“<br />

nennt sich ein Bild der renommierten<br />

Tiroler Künstlerin Maria Peters.<br />

Es wurde in limitierter Auflage (100<br />

Stück) aufgelegt und von den acht<br />

lebenden Expeditionsteilnehmern<br />

signiert. Nun wird es zugunsten<br />

der NepalHilfe Tirol für € 220,– angeboten.<br />

Bestellung:<br />

alpinconsult@nairz.at<br />

ES IST EINE<br />

REISE WERT<br />

office@hotel-hubertus.at<br />

www.hotel-hubertus.at


EIN SOMMER<br />

VOLLER FESTE<br />

PURES BERGERLEBNIS WIRD IN<br />

TUX-FINKENBERG MIT FESTEN<br />

UND BRAUCHTUM KOMBINIERT.<br />

TOURISMUSVERBAND<br />

TUX-FINKENBERG<br />

info@tux.at<br />

www.tux.at<br />

PACKAGE-TIPP<br />

SOMMERBERGERLEBNIS<br />

Buchbar von 23.6. bis<br />

6.10.<strong>2018</strong>, 7 Nächte inkl. 6<br />

Tage Zillertal Activcard für<br />

alle Bergbahnen, Shuttles<br />

und alle Freibäder;<br />

Preise: von € 259 p.P.<br />

(Appartement) bis € 598 p.P.<br />

(****Hotel mit HP).<br />

Den aktiven Urlaubern wird viel geboten:<br />

Der 422 Quadratkilometer<br />

große Hochgebirgsnaturpark Zillertaler<br />

Alpen mit dem Hintertuxer Gletscher<br />

als Österreichs einzigem Ganzjahresskigebiet,<br />

die vielen Seen, Wanderrouten,<br />

MTB-Strecken, die TUX-Welten – die<br />

Ferienregion Tux-Finkenberg bietet alles.<br />

Doch im Zillertal haben seit jeher<br />

auch Brauchtum und Tradition einen<br />

hohen Stellenwert. Im Sommer vergeht<br />

keine Woche ohne entsprechende<br />

Würdigung im Rahmen eines großen<br />

Festes. Das Bergfeuer (23.6.) zur<br />

Sommersonnenwende ist ein sichtbares<br />

Zeichen, dass der Almsommer<br />

beginnt. Es folgen Schmankerlfeste,<br />

Bike-Challenge, Sommerkonzerte und<br />

Theaterabende, Holzhackmeisterschaft,<br />

Traktorentreffen und Oktoberfest<br />

mit Almabtrieb. Am 4. August bebt<br />

Finkenberg, wenn beim Open Air die<br />

Schürzenjäger ihren Fans mit bestem<br />

Alpenrock einheizen.<br />

Fotos: TVB Tux-Finkenberg/Johannes Sautner/Maren Krings<br />

52 <strong>SPORTaktiv</strong>


AKTIVER GENUSSURLAUB<br />

ALPINHOTEL<br />

BERGHAUS &<br />

BERGHAUS SUITES<br />

6293 Tux/Tirol<br />

T. +43 52 87/87 36 4<br />

info@hotel-berghaus.at<br />

www.hotelberghaus.at<br />

Herrlich grüne Berge, Bergseen und einladende<br />

Hütten: So schön ist der Sommer in den Zillertaler<br />

und Tuxer Alpen! Als Ausgangspunkt<br />

für Touren bietet sich das Hotel Berghaus<br />

in Tux auf 1400 m Seehöhe bestens an. Du<br />

wohnst in luxuriösen Suites – oder in gemütlichen<br />

Zimmern. Zwei Wanderführer und Chef<br />

Thomas zeigen dir die schönsten Plätze in den<br />

Bergen. Wir legen Wert auf höchste Qualität<br />

unserer verwendeten Lebensmittel, das Lamm-,<br />

Schweine- und Angus-Rindfleisch kommt von<br />

der familieneigenen Landwirtschaft.<br />

BERGHAUS AKTIVPAKET<br />

<br />

7 Tage mit Genusspension,<br />

inkl. Wanderproviant<br />

<br />

5 geführte Wanderungen, Gratis-Wanderbus<br />

Fotos: Alpinhotel Berghaus<br />

<br />

wöchentlicher Grillabend<br />

<br />

Buchung auch mit Selbstverpflegung möglich<br />

<br />

Kinder bis 14 Jahre im Elternzimmer frei<br />

Ab € 484,– p. P. (Hotel), ab € 634,– p. P. (Suite)<br />

Buchbar von 30. Juni bis 6. Oktober <strong>2018</strong><br />

Kinder bis 14 Jahre sind im Elternzimmer frei!<br />

MOUNTAIN BOOTS<br />

HANDCRAFTED WITH PASSION<br />

WORN AROUND THE WORLD<br />

Mitentwickelt von<br />

der Hanwag<br />

Women’s Alliance<br />

Hanwag Makra Combi Lady GTX ®<br />

Für die echt anstrengenden Etappen! Der bedingt<br />

steigeisenfeste Bergschuh ist ein leichter und doch stabiler<br />

Allrounder. GORE-TEX ® Futter garantiert trockene Füße,<br />

eine aggressive Sohle perfekten Gripp.<br />

WWW.HANWAG.DE<br />

ECHTE HANDARBEIT AUS EUROPA<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

53


FÜNF GUTE GRÜNDE FÜRS<br />

ZILLERTAL<br />

1 Regionaler Genuss und Zillertaler<br />

Herzlichkeit warten auf 150 Hütten<br />

2 Der Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler<br />

Alpen nimmt über 40 % der Fläche<br />

des Tals ein<br />

3 1400 km ausgewiesene Wanderwege<br />

garantieren Bergerlebnisse für<br />

jedermann<br />

4 Zehn Sommerbergbahnen unterstützen<br />

ausgiebige Panoramawanderungen<br />

und Gipfeltouren auf zahlreiche<br />

3000er<br />

5 Eine Schneeballschlacht im Sommer<br />

auf dem Hintertuxer Gletscher,<br />

Östereichs einzigem Ganzjahresskigebiet<br />

ZILLERTAL TOURISMUS GMBH<br />

Bundesstraße 27d, A-6262 Schlitters<br />

T. +43 52 88/871 87<br />

holiday@zillertal.at,<br />

www.zillertal.at<br />

Foto: Zillertaltourismus/Simon Hausberger<br />

54 <strong>SPORTaktiv</strong>


OUT<br />

DOOR<br />

NEWS<br />

DIE KOMBI AUS<br />

LEDER UND STRICK<br />

Der Super Leggera Guide GTX von<br />

DACHSTEIN ist mit einer innovativen<br />

Kombination aus Veloursleder<br />

und Strick-Obermaterial das neue<br />

Highlight der Knit-Kollektion.<br />

Features: beste Passform dank<br />

3D-Strickmaterial, Lederelemente,<br />

GORE-TEX-Membran und<br />

Vibram®-Multifilm-Sohle.<br />

www.dachsteinschuhe.com<br />

DAS PACKTIER<br />

Für Abenteuer abseits der<br />

ausgetretenen Pfade: der<br />

Skarvan-Trekking-Rucksack<br />

von VAUDE, ist ein echter<br />

Schwertransporter (70 +<br />

10 Liter). Erstaunlich leicht<br />

und extrem robust, mit<br />

praktischem Wickelverschluss<br />

und individuell verstellbarem<br />

Tergolight-Comfort-<br />

Rückensystem.<br />

www.vaude.com<br />

BLEIBE IMMER<br />

IN KONTAKT<br />

Kommunikation im<br />

Gelände ist nicht<br />

immer einfach. Besser<br />

geht’s mit CEECOACH,<br />

einem Bluetooth-<br />

Kommunikationsgerät,<br />

mit dem bis zu sechs<br />

Personen über eine Distanz<br />

von maximal 500 Metern<br />

miteinander sprechen<br />

können. www.ceecoach.de<br />

HALT IM GELÄNDE|<br />

Der Lycan von LA SPORTIVA<br />

ist ein Trailrunningschuh für<br />

mittlere Distanzen.<br />

Durch die widerstandsfähige<br />

FriXion-Sohle mit Origami-<br />

Einfluss eignet er sich<br />

besondere für felsigen<br />

Untergrund.<br />

www.lasportiva.com/de<br />

Fotos: Hersteller<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

55


KLOBIG WAR<br />

GESTERN<br />

DER GROSSE TREND<br />

AUF DEM BERG- UND<br />

WANDERSCHUH-<br />

SEKTOR: INDIVIDUALITÄT<br />

UND LEICHTIGKEIT.<br />

STEIFE BÖCKE SIND<br />

DAFÜR LÄNGST PASSÉ<br />

VON KLAUS MOLIDOR<br />

Wandern gilt als Inbegriff des<br />

sanften, entschleunigten<br />

Natur erlebens. Fernab der<br />

Technik klare Luft genießen, sich am<br />

Grün der Wälder erfreuen und ohne<br />

Steigeisen, Pickel, Haken und Karabiner<br />

bis in alpines Gelände vordringen. Zurück<br />

zur Natur im besten Sinne. Allein<br />

– Hightech macht auch vor diesem Segment<br />

nicht halt. Auf dem Schuhsektor<br />

nämlich tut sich einiges. Seit einigen<br />

Jahren schon arbeiten die namhaften<br />

Hersteller daran, die Schuhe leichter,<br />

bequemer und individueller zu machen.<br />

Komfort ist der Schüssel.<br />

„Die Individualisierung wird das große<br />

Thema der kommenden Jahre“, ist<br />

sich Fürtbauer sicher. Die Leute wollen<br />

Schuhe, die perfekt passen und ihnen<br />

das Outdoorerlebnis nicht durch Druckund<br />

Reibestellen vermiesen. „Und der<br />

Handel forciert das Thema, weil es dazu<br />

persönliche Beratung braucht, die es im<br />

Internet nicht gibt.<br />

Vorbei die Zeit der klobigen, schweren<br />

und oft bockigen Wanderschuhe.<br />

Wer hat sie nicht in Erinnerung, die<br />

Druckstellen am Knöchel, die aufgeriebene<br />

Ferse. Es war einmal. Moderne<br />

Wanderschuhe haben viel Gewicht eingebüßt,<br />

ihre Stabilität im Gelände aber<br />

behalten und sind sogar noch bequemer<br />

geworden.<br />

Leicht und robust<br />

Auch Eingehen ist passé. „Die Schuhe<br />

heute sind ab dem ersten Schritt<br />

angenehm“, sagen unsere beiden<br />

Bergsport-Experten, Georg Doppler<br />

von Gigasport und Bernd Fürtbauer<br />

von Intersport unisono. „Und die Gewichtsreduktion<br />

schreitet schon seit ein<br />

paar Jahren stetig voran“, sagt Georg<br />

Fotos: Dachsteinschuhe/Wolfgang Lienbacher<br />

56 <strong>SPORTaktiv</strong>


EINGEHEN BRAUCHT MAN DIE<br />

SCHUHE NICHT MEHR.<br />

SIE SIND AB DEM ERSTEN<br />

SCHRITT BEQUEM<br />

Die neue Leichtigkeit des Gehens sieht er<br />

aber nicht unreflektiert nur positiv. „Für<br />

längere und schwierigere Wanderungen<br />

empfiehlt sich ein stabileres Modell, weil<br />

der Schuh im unwegsamen Gelände<br />

besser hält. Je länger man unterwegs ist,<br />

desto mehr macht sich so ein Schuh dann<br />

bezahlt.<br />

Doppler. „Wer seinen Bergschuh seit<br />

fünf, sechs Jahren hat und jetzt einen<br />

neuen probiert, merkt ganz sicher einen<br />

Unterschied.“ Bernd Fürtbauer bestätigt<br />

diesen Trend. „Auch die steigeisenfesten<br />

Schuhe werden immer leichter.“<br />

Dachstein zum Beispiel hat schon<br />

seit zwei Jahren den „Super Leggera“<br />

im Programm, einen Wanderschuh,<br />

dessen Obermaterial gestrickt ist.<br />

Schon beim ersten Reinschlüpfen fühlt<br />

sich der Schuh angenehm weich und<br />

komfortabel an. Druckstellen? Beim<br />

durchschnittlichen Fuß keine, denn der<br />

gestrickte Schaft gibt nach und engt den<br />

Fuß nicht ein. Auf leichten bis mittelschweren<br />

Wanderungen ist der Schuh<br />

zu Hause, denn wie der Name schon<br />

sagt, ist er „Super Leggera“, zu deutsch:<br />

„superleicht“. Das mag beim ausgedehnteren<br />

Spaziergang noch nicht ins<br />

Gewicht fallen, auf einer Tagestour über<br />

die Baumgrenze macht sich das bezahlt.<br />

Almboden, kleinere Geröllfelder, schmale<br />

Wegerln – kein Problem. In diesem<br />

Gelände bietet er ausreichend Halt.<br />

In dieser Saison hat der Hersteller<br />

noch einmal nachgebessert und gestrickte<br />

Modelle auch mit Lederelementen<br />

verstärkt. So soll er mehr Halt im Knöchel<br />

bieten. An der Spitze schützt jetzt<br />

eine leichte Folie vor Geröll. Mit diesen<br />

beiden Maßnahmen soll der Aktionsradius<br />

des Strickschuhs noch einmal erweitert<br />

werden. „Durch die vielen Fäden<br />

der Konstruktion ist der Schuh auch<br />

sehr robust und lässt auch nicht gleich<br />

Nässe durch“, erklärt Doppler.<br />

Anpassbarkeit ist Trumpf<br />

Von einer anderen Seite nähert sich Tecnica<br />

dem Thema Komfort. Der für Skischuhe<br />

bekannte Hersteller überträgt das<br />

System der „Customer Adaptive Shape“,<br />

also der kompletten Anpassbarkeit, vom<br />

Winter in den Sommer und hat mit dem<br />

„Forge S“ den ersten anpassbaren Wanderschuh<br />

auf den Markt gebracht. Im Jänner<br />

wurde er auf der Sportartikelmesse ISPO<br />

in München als „Product of the Year“<br />

ausgezeichnet. Fußbett, Schaft und Fersenbereich<br />

können beim „Forge S“ genau an<br />

den Fuß des Trägers angepasst werden.<br />

Andere Hersteller wie Lowa haben<br />

verschiedene Leisten, um schmalen, „normalen“<br />

und breiten Füßen bestmöglichen<br />

Komfort zu bieten. Der „Air Revolution“<br />

von Meindl wiederum hat eine Lasche,<br />

die man per Klettverschluss in der Höhe<br />

verstellen kann und so je nach Risthöhe<br />

die bequemste Position einstellen kann.<br />

„Und ihre Innenschuhe passen sich dank<br />

eines speziellen Schaums durch die Körperwärme<br />

ein wenig an den Fuß an“, sagt<br />

Intersport-Experte Fürtbauer.<br />

Scarpa wiederum macht seine Modelle<br />

mit Sockfit-Konstruktion angenehmer.<br />

Schale und Lasche sind dabei aus einem<br />

Stück, wodurch es potenziell weniger<br />

Druckstellen am Rist und im Sprunggelenksbereich<br />

gibt.<br />

Aber auch Leder bleibt hoch im Kurs.<br />

„Weil es robust ist, weil es traditionell bei<br />

den Bergschuhen zum Einsatz kommt<br />

und weil es mit dem Lederwachs auch sehr<br />

geschmeidig und widerstandsfähig ist“,<br />

sagt Doppler.<br />

Auf dem Sohlensektor ist Vibram immer<br />

noch am weitesten verbreitet. „Viele<br />

greifen aber auch auf Reifenhersteller wie<br />

Michelin oder Continental zurück, weil<br />

die bei den Gummimischungen einfach<br />

die Erfahrung von Auto- und Mountainbikebereifung<br />

haben“, weiß Doppler.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

57


KLETTERSPASS FÜR<br />

JEDES ALTER<br />

Der Hornpark in<br />

St. Johann in<br />

Tirol bietet auf<br />

acht Parcours<br />

Erlebnisse für<br />

Jung und Alt. Und<br />

fliegen kann man<br />

dort auch.<br />

TIROL. 85 Elemente, verteilt auf acht Parcours – im Hornpark<br />

Kletterwald ist wirklich für alle Alters- und Könnensstufen<br />

etwas dabei. Los geht es mit der Bergbahn St. Johann<br />

Harschbichl zur Mittelstation. Direkt beim Speichersee<br />

wartet dann der Kletterwald. Wo man auch abheben kann,<br />

denn der im Sommer wie im Winter geöffnete Flying-Fox-<br />

Parcours erstreckt sich über 530 Meter und entführt auf<br />

Höhen von bis zu 21 Meter. Heuer neu ist die Action Card.<br />

Damit kannst du mit der Gondel zum Hornpark fahren,<br />

klettern und danach mit dem MountainCart ins Tal flitzen.<br />

Das Komplettprogramm für einen Action- und Spaßtag.<br />

www.hornpark.at<br />

WANDERN IN DEN SONNENAUFGANG<br />

Das frühe Aufstehen lohnt sich, wenn es vom Dorfplatz<br />

in Itter über 650 Höhenmeter auf die Kraftalm geht.<br />

TIROL. Am 5. August lädt die Ferienregion Hohe Salve zur<br />

Sonnenaufgangswanderung auf die Kraftalm in Itter. Gemeinsam<br />

mit Wanderführerin Elke geht es über idyllische<br />

Wald- und Wiesenwege zur 1983 errichteten Wallfahrtskirche<br />

Kraftalm auf 1355 Meter. Nach dem Genuss der ersten<br />

Sonnenstrahlen und des Panoramablicks findet eine Morgenandacht<br />

statt, danach gibt es im Alpengasthof köstliche<br />

Frühstücksvariationen. Start ist um 4 Uhr am Dorfplatz in<br />

Itter. Stirnlampe nicht vergessen. Anmeldung und Info:<br />

www.hohe-salve.com/events<br />

Foto ©Coen Weesjes<br />

Fotos: Hornpark, Hohe Salve<br />

»Garantiert 5geführte Wanderungen pro Woche<br />

»Sorgenfrei Wandern mit geprüften Bergwanderführern<br />

»Wellness &Entspannung in ****Hotels<br />

»Rundum-Wanderbetreuung durch<br />

die Gastgeberfamilien<br />

58 <strong>SPORTaktiv</strong><br />

ARGE Premium Wanderhotels<br />

Hannes Pitzer |Vorberg 6<br />

A-8973 Pichl bei Schladming<br />

Telefon: +43 6454 7372-0<br />

urlaub@premium-wanderhotels.at<br />

Wanderurlaub jetzt buchen: www.premium-wanderhotels.at


DAS<br />

BESTE<br />

AUS 2 WELTEN<br />

DER ORTLIEB GEAR PACK IST RO-<br />

BUSTER PACKSACK UND PRAKTI-<br />

SCHER RUCKSACK IN EINEM UND<br />

SOWOHL IN DEN BERGEN ALS<br />

AUCH AUF DEM WASSER<br />

ZU HAUSE.<br />

ANZEIGE/Fotos: Ortlieb<br />

andern, Stand-up-Paddling, Canyoning,<br />

Schneeschuhwandern<br />

W<br />

– wer sportlich vielseitig ist, braucht<br />

vielseitiges Equipment. Wie den Gear<br />

Pack von Ortlieb. Der vereint das beste<br />

aus zwei Welten und ist ein Hybrid aus<br />

Packsack und Rucksack.<br />

Vom Packsack bringt er die extreme<br />

Robustheit mit. Er ist zudem wasserdicht<br />

und mit dem Rollverschluss<br />

ausgestattet – damit auch von oben<br />

keine Nässe eindringen kann.<br />

Trotzdem lässt er sich mit wenigen<br />

Handgriffen zu einem Rucksack<br />

umfunktionieren. Das Tragesystem ist<br />

komplett abnehmbar und verfügt über<br />

einen Tragegriff und einen Lastenkontrollgurt.<br />

Darüber hinaus ist es – wie<br />

sich das für einen guten Rucksack<br />

gehört – mehrstufig höhenverstellbar.<br />

Dadurch lässt sich der Gear Pack an<br />

jede Rückenlänge optimal anpassen.<br />

Auch Hüft- und Brustgurte lassen sich<br />

bei Bedarf separat abnehmen.<br />

Vorne und an den Seiten kann<br />

außen zusätzlich Equipment befestigt<br />

Robust wie ein Packsack,<br />

praktisch wie ein<br />

Rucksack ist der Gear<br />

Pack von Ortlieb.<br />

werden, wie etwa Stöcke oder<br />

Kompressionsgurte.<br />

Damit man auf anstrengenden<br />

Berg- und Wandertouren nicht<br />

allzu schnell ins Schwitzen kommt,<br />

verfügen die Schulterträger und die<br />

Hüftflossen über Belüftungsschlitze.<br />

Weil das Material besonders<br />

schnell trocknet, eignet sich der<br />

Gear Pack nicht nur gut zum<br />

Wandern und Klettern, sondern<br />

natürlich auch sehr gut für alle<br />

Wassersportarten.<br />

GEAR PACK<br />

Erhältlich in 32 bzw. 40<br />

Liter und drei Farben.<br />

UVP: € 139,99 bzw. 149,99<br />

www.ortlieb.com<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

59


SCARPA MARMOLADA TREK OD M<br />

wasserdichte OutDry®-Membran<br />

SCARPA-SOCK-FIT-Konstruktion<br />

für eine präzise Passform<br />

Vibram® Sohle<br />

SCARPA-„Drumlin“-Sohlenkon-<br />

struktion für hohen Gehkomfort,<br />

hohe Trittsicherheit und Präzision<br />

PREIS (UVP): € 230,–<br />

www.scarpa.net<br />

LA SPORTIVA STREAM<br />

GTX SURROUND M<br />

leichter Fast-Hiking-Schuh für<br />

schnelle Bergtouren<br />

atmungsaktiv und wasserfest dank<br />

GTX®-Surround®-Technologie<br />

Nylon-Schutznetz verhindert, dass<br />

Geröll in die Zwischensohle gelangt<br />

PREIS (UVP): € 199,–<br />

www.lasportiva.com/de<br />

GARMONT RAMBLER GTX M<br />

orientiert sich an der natürlichen Fußform<br />

und am natürlichen Bewegungsablauf und<br />

unterstützt dadurch die Träger optimal bei<br />

Bewegungstabilisation, Stoßdämpfung und<br />

Vorwärtsbewegung<br />

Heel Lock zur besseren Fersenfixierung<br />

und um Blasen zu verhindern<br />

PREIS (UVP): € 219,99<br />

www.garmont.com<br />

AUF<br />

GEHT’S<br />

VON LEICHT BIS MITTELSCHWER:|<br />

WANDERSCHUHE FÜR FAST ALLE WEGE|<br />

MAMMUT KENTO HIGH GTX M<br />

Mix aus weichen Innen- und stabilen<br />

Außenmaterialien für Komfort und gute<br />

Anpassbarkeit<br />

2-Zonen-Schnürung<br />

verstärkte, aber flexible Innenseite verhindert<br />

das Umknicken des Fußes bei<br />

voller Bewegungsfreiheit<br />

PREIS (UVP): € 229,–<br />

www.mammut.com<br />

DOLOMITE STEINBOCK HIKE<br />

GTX 1.5 M<br />

Wanderschuh für Touren am<br />

Berg und auf Wanderwegen<br />

Schaft aus Stretch-Material<br />

für hohen Tragekomfort<br />

sehr bequem durch die neue<br />

PU-Zwischensohle<br />

PREIS (UVP): € 195,95<br />

www.dolomite.it/at/de<br />

Fotos: Hersteller<br />

60 <strong>SPORTaktiv</strong>


HANWAG TATRA LIGHT GTX W<br />

GORE-TEX®-Futter für<br />

trockene Füße<br />

extraleichte und gut gedämpfte<br />

Sohlenkonstruktion<br />

ergonomischer Schaftaufbau<br />

PREIS (UVP): € 229,99<br />

www.hanwag.de<br />

SALEWA MS MTN<br />

TRAINER GTX M<br />

GORE-TEX®-Membran<br />

sicherer Halt auf felsigem<br />

Grund und Geröll<br />

OrthoLite-Fußbett<br />

3F-System für perfekte<br />

Passform und Support<br />

PREIS (UVP): € 190,–<br />

www.salewa.com<br />

RAMBLER GTX®<br />

DACHSTEIN SUPER<br />

LEGGERA GUIDE GTX M<br />

gestricktes Obermaterial<br />

für mehr Flexibilität<br />

Lederelemente sorgen für<br />

mehr Stabilität und Schutz<br />

wasserdichte und<br />

atmungsaktive Gore-<br />

Tex-Membran<br />

PREIS (UVP): € 249,95<br />

www.dachsteinschuhe.com<br />

Der Bergschuh Rambler GTX® ist überall einsetzbar, von<br />

Rucksacktouren über Zustieg bis zu Reisen in den Bergen: der<br />

authentische Lieblingsschuh für erfahrene Wanderer. Vielseitig<br />

und leicht, eignet er sich für Rücksacktouren, Berg- und<br />

Hüttenwanderungen.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong> 61<br />

@garmont.international<br />

@garmontboots<br />

Garmont International


HÖHER<br />

STEIGEN<br />

BERGSCHUHE FÜR UNTERNEHMUNGEN IM|<br />

ANSPRUCHSVOLLEN GELÄNDE|<br />

HANWAG TATRA II<br />

der beliebteste Hanwag-Trekkingstiefel<br />

aller Zeiten mit Facelift<br />

leichter und dennoch stabiler Aufbau<br />

hoher Tragekomfort<br />

Click Clamps für Zwei zonen-Schnürung<br />

PREIS (UVP): € 249,99<br />

www.hanwag.de<br />

SALOMON X ALP HIGH<br />

LTR GTX M<br />

ein kantenstabiler Schuh mit<br />

gutem Abrollkomfort<br />

3D-Edging-Chassis<br />

Pronationsstütze<br />

hoch geschnitten<br />

PREIS (UVP): € 200,–<br />

www.salomon.com<br />

DACHSTEIN STÜDLGRAT GTX W<br />

bedingt steigeisenfest<br />

Neopren-Schaftabschluss<br />

schützt vor Geröll und Schnee<br />

Perwanger-Velourleder und<br />

Cordura-Mesh<br />

wasserdichte und atmungsaktive<br />

Gore-Tex- Membran<br />

PREIS (UVP): € 299,95<br />

www.dachsteinschuhe.com<br />

SALEWA MS RAVEN 2 GTX M<br />

Gore-Tex-Membran<br />

abriebfestes Obermaterial aus<br />

Mikrofaser und Wildleder<br />

steigeisenkompatible<br />

Vibram-WTC-Sohle<br />

3F-System für perfekte Passform<br />

und Support<br />

PREIS (UVP): € 280,–<br />

www.salewa.com<br />

LA SPORTIVA TX 5 GTX M<br />

stabiler, komfortabler sowie<br />

schützender Schuh<br />

wasserfest und atmungsaktiv dank<br />

Gore-Tex-Membran<br />

Vibram-Mega grip-Sohle mit<br />

Klettersteigzone an der Fußspitze<br />

PREIS (UVP): € 199,–<br />

www.lasportiva.com/de<br />

Fotos: Hersteller<br />

62 <strong>SPORTaktiv</strong>


VIKING KULING II<br />

optimiertes Schuhklima<br />

bei gleichzeitigem Nässeschutz<br />

dank Gore-Tex-<br />

Surround-Technologie<br />

Lace-Lock-Schnürung für<br />

dauerhaft optimalen Halt<br />

UGC Sohle für Grip auf<br />

fast allen Untergünden<br />

EVA-Zwischensohle zur<br />

Stoßabsorption<br />

PREIS (UVP): € 239,95<br />

www.vikingfootwear.com<br />

AUF 5 ETAPPEN<br />

ZU SICH FINDEN<br />

Auf dem Laufsteg durch die<br />

Kitzbüheler Alpen wandern und<br />

76 Kilometer lang Natur genießen:<br />

Das ist der KAT Walk.<br />

Foto: Mirja Geh / Eye 5<br />

DOLOMITE TORQ GTX 2.0 M<br />

Bergstiefel für gesicherte<br />

Kletterwege und leichtes<br />

Bergsteigen<br />

elastisches Material auf<br />

Schaft und Zunge für mehr<br />

Komfort und Präzision<br />

Vibram-Sohle für optimale<br />

Traktion und Trittsicherheit<br />

PREIS (UVP): € 299,95<br />

www.dolomite.it/at/de<br />

SCARPA RIBELLE OD M<br />

wasserdichte OutDry®-<br />

Membran<br />

SCARPA-SOCK-FIT-Kon-<br />

struktion für eine präzise<br />

Passform<br />

360°-Gummirand für besten<br />

Grip und Schutz<br />

PREIS (UVP): € 330,–<br />

www.scarpa.net<br />

Wer im Pillerseetal ankommt, hat<br />

viel hinter sich. Unzählige Eindrücke,<br />

Ausblicke – und fünf Etappen mit 76<br />

Kilometern und 5000 Höhenmetern.<br />

So lang ist der Kitzbüheler Alpen<br />

Trail, der über die Grasberge der<br />

Kitzbüheler Alpen führt. Am ersten<br />

Tag von Hopfgarten bis Brixen, dann<br />

weiter nach Kirchberg und über die<br />

legendäre Streif nach Kitzbühel und<br />

schlussendlich über St. Johann in<br />

Tirol nach St. Ulrich am Pillersee.<br />

Einfach gehen, dem eigenen Rhythmus<br />

folgen, ganz bei sich sein. Und<br />

dann ragt am Ende das Jakobskreuz<br />

am Horizont auf. 30 Meter hoch<br />

und den Pilgern gewidmet, die das<br />

Pillerseetal auf dem Weg nach Santiago<br />

de Compostela durchqueren.<br />

Besser könnte die letzte Etappe nicht<br />

inszeniert sein. Bei der Einkehr auf<br />

der Winterstelleralm realisiert man es<br />

dann: Man hat den KAT Walk durch<br />

die Kitzbüheler Alpen geschafft.<br />

KITZBÜHELER ALPEN<br />

MARKETING GMBH<br />

Dorfstraße 11, 6365 Kirchberg in Tirol<br />

T. +43/575 07/85 00, info@kat-walk.at<br />

www.kat-walk.at<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

63


ALLES MIT<br />

DABEI<br />

MIT DIESEN TAGESRUCKSÄCKEN BIST DU|<br />

AUF DEM BERG IMMER BESTENS VERSORGT|<br />

TATONKA STORM 20<br />

X-Vent-Zero-Tragesystem<br />

Deckelfach und seitliche<br />

Einstecktaschen<br />

Trinksystemvorbereitung<br />

höhenverstellbarer<br />

Brustgurt<br />

PREIS (UVP): € 90,–<br />

www.tatonka.com<br />

ORTOVOX PEAK LIGHT 32<br />

für anspruchsvolle<br />

Hochtouren<br />

vereint Leichtigkeit und<br />

Tragekomfort<br />

dank Swisswool-Tec-<br />

Knit-Back-System hervorragendes<br />

Temperaturmanagement<br />

und hohe<br />

Stabilität<br />

PREIS (UVP): € 180,–<br />

www.ortovox.com<br />

SALEWA MTN TRAINER 25<br />

körpernahes Tragesystem<br />

verbesserter Feuchtigkeitstransport<br />

und Luftzirkulation<br />

einfaches Komprimieren<br />

der Seiten- und Frontpartie<br />

Bewegungsfreiheit der<br />

Arme<br />

PREIS (UVP): € 130,–<br />

www.salewa.com<br />

DEUTER FUTURA 30<br />

neues Aircomfort-Rückensystem<br />

separates Bodenfach mit herausnehmbarem<br />

Zwischenboden<br />

Features wie Regenhülle, Stockhalterung,<br />

SOS-Label, Deckeltasche,<br />

Wertsacheninnenfach,<br />

verstellbarer Brustgurt<br />

PREIS (UVP): € 149,95<br />

www.deuter.com<br />

STUBAI BERGSPORT<br />

TOURENRUCKSACK 30<br />

Pickel- und Stockhalterung<br />

Netz zur Helmbefestigung<br />

gefüttertes Brillenfach/<br />

Smartphonefach<br />

Trinksystem kompatibel<br />

PREIS (UVP): € 139,99<br />

www.stubai-sports.com<br />

Fotos: Hersteller<br />

64 <strong>SPORTaktiv</strong>


JACK WOLFSKIN ORBIT 28<br />

PACK<br />

Zwei-Kammer-Wander-<br />

rucksack<br />

Haupt- und Bodenfach,<br />

9 Taschen und Fächer<br />

2-facher Zugriff auf das<br />

Hauptfach<br />

Regenhülle<br />

PREIS (UVP): € 139,95<br />

www.jack-wolfskin.de<br />

Die neuen<br />

Sporthotels<br />

in den Alpen<br />

ORTLIEB GEAR PACK 32<br />

Hybrid: Packsack & Rucksack<br />

wasserdicht, absolut<br />

robust und extrem<br />

wandlungsfähig<br />

komplett abnehmbares<br />

Tragesystem<br />

PREIS (UVP): € 139,99<br />

www.ortlieb.com/de<br />

3 ÜN inkl. gratis Bergbahnkarte,<br />

Frühstück,<br />

Sport Spa & WLAN<br />

ab €119,- p. P.<br />

Mit dem Code OUTDOORGUIDE<strong>2018</strong><br />

bis 31.08.<strong>2018</strong> Urlaub buchen und<br />

gratis Late Check-Out sichern!<br />

OSPREY HIKELITE 26<br />

belüftete AirSpeed-<br />

Rückenplatte aus<br />

gespanntem Mesh<br />

internes Trinkblasenfach<br />

integrierte und abnehmbare<br />

Regenhülle<br />

leichtgewichtiger,<br />

umfassender Rahmen<br />

PREIS (UVP): € 90,–<br />

www.ospreyeurope.at<br />

DE +49 8322 /940 79 445<br />

AT +43 5558 /20333 445<br />

www.explorer-hotels.com/sommer<br />

Jetzt Urlaub buchen!<br />

<strong>SPORTaktiv</strong> 65<br />

Explorer Hotels Entwicklungs GmbH<br />

GF: Jürnjakob Reisigl, An der Breitach 3, 87538 Fischen


JUDY<br />

GIACOMELLI<br />

aus Zell am Ziller ist<br />

Berg wanderführerin<br />

im Tiroler Zillertal.<br />

Kontakt:<br />

judy@aon.at<br />

WOLFGANG<br />

KINZ<br />

aus Faistenau führt<br />

Wandergäste in<br />

der Salzburger<br />

Fuschlsee-Region<br />

im Salzkammergut.<br />

www.wanderguide.at<br />

BERGE,<br />

BLUMEN,<br />

SICHERHEIT<br />

WANDERN KANN (FAST) JEDER.<br />

MIT EINEM BERGWANDERFÜHRER<br />

GEMEINSAM AUF WANDERTOUR<br />

ZU GEHEN, IST DENNOCH<br />

EINE FEINE SACHE.<br />

VON CHRISTOF DOMENIG<br />

Fotos: Wolfgang Kinz, Judy Giacomelli<br />

66 <strong>SPORTaktiv</strong>


Manche wandern einfach gern,<br />

wollen sich aber möglichst<br />

nicht um „Nebengeräusche“<br />

kümmern – wie Tourenplanung, Orientierung<br />

oder die Frage, wo es die beste<br />

Mittagsjause gibt. Und andere wandern<br />

ebenfalls gern, kennen sich in der Natur<br />

richtig gut aus und haben Freude daran,<br />

anderen die Schönheiten der Berge und<br />

der Natur noch etwas näher zu bringen.<br />

Perfekt, wenn sich zwei solche finden:<br />

nämlich Bergwanderführer und Gast.<br />

Den Beruf des Bergwanderführers<br />

gibt es schon lang. Die Ausbildung dazu<br />

wird etwa bei der Dachorganisation der<br />

heimischen Bergsportverbände VAVÖ<br />

seit 1978 angeboten. Doch erst in den<br />

letzten Jahren kommen auch Touren mit<br />

Bergwanderführern so richtig in Mode.<br />

Und was unterscheidet Bergführer<br />

und Bergwanderführer? Schon einiges.<br />

Das erkennt man bereits, wenn<br />

man die Ausbildung als Vergleichswert<br />

heranzieht. Während sich eine Ausbildung<br />

zum Bergführer über rund<br />

drei Jahre zieht, gilt es bei der Bergwanderführer-Ausbildung<br />

des VAVÖ<br />

ein viertägiges Grundmodul sowie ein<br />

ebenso langes Intensivmodul mit einer<br />

Abschlussprüfung zu absolvieren. Wer<br />

will, kann sich danach noch im rund<br />

eine Woche dauernden Winterkurs fortbilden.<br />

So ausgebildet und geprüft, darf<br />

man – in den meisten Bundesländern –<br />

Menschen gegen Entgelt auf gesicherten<br />

Wegen führen. In einigen Bundesländern<br />

braucht es noch eine Zusatzprüfung,<br />

in Tirol etwa beim Bergsportführerverband<br />

Tirol. Weiters benötigen<br />

Bergwanderführer eine Haftpflichtversicherung<br />

für ihre spezielle Tätigkeit.<br />

Die Kompetenz des Bergwanderführers<br />

endet dort, wo im Sommer gesichert<br />

werden muss, weil Absturzgefahr<br />

herrscht. Und im Winter im lawinengefährlichen<br />

Gelände. Hier beginnt die<br />

Zuständigkeit des Bergführers.<br />

Nur nicht oberlehrerhaft<br />

So weit die Theorie. Doch wie läuft der<br />

Alltag eines beruflichen Bergwanderführers<br />

in der Praxis ab? Dafür haben wir<br />

zwei von vielen Hunderten heimischen<br />

Bergwanderführern befragt. Judy Giacomelli<br />

aus Zell am Ziller im Tiroler<br />

Zillertal ist im Winter selbstständige<br />

Skilehrerin und mit einem Bergführer<br />

verheiratet. Als ideale Ergänzung zum<br />

„Familienunternehmen“ hat sie 1995<br />

die Prüfung zur Bergwanderführerin<br />

abgelegt: „Ich liebe den Sport, die Natur,<br />

und den Umgang mit Menschen.<br />

Und meine schöne Heimat“, erzählt<br />

sie von ihrer Motivation. Im Sommer<br />

arbeitet Judy heute in erster Linie für ein<br />

Hotel, „wir haben ein Vitalprogramm<br />

und bieten drei bis vier geführte Wanderungen<br />

pro Woche an.“ Ihre Aufgabe:<br />

„Gäste sollen einfach die Natur und die<br />

Umwelt genießen können. Alles Organisatorische,<br />

von der Tourenplanung über<br />

den Check von Busverbindungen bis<br />

zur Planung der Hütteneinkehr, übernimmt<br />

der Wanderführer. Natürlich gilt<br />

es auch, unterwegs auf die Sicherheit zu<br />

achten.“<br />

Morgens holt Judy ihre Gäste beim<br />

Hotel ab. So wie es auch ihr Berufskollege<br />

Wolfganz Kinz im Salzkammergut,<br />

in der Fuschlsee-Region (Salzburg) tut.<br />

„Beim Weggehen geht man die Ausrüstung<br />

durch: Schuhe, Regenausrüstung,<br />

Sonnenschutz, Brille. Wie viel jeder zu<br />

trinken mithat.“ Gerade die benötigte<br />

Flüssigkeitsmenge werde von Gelegenheits-Bergsportlern<br />

gern unterschätzt –<br />

Wolfgang hat immer Wasser für zwei andere<br />

dabei. Dass man bei all dem nicht<br />

oberlehrerhaft, sondern mit Charme<br />

auftritt, versteht sich von selbst.<br />

Wolfgang führt Wandergruppen mit<br />

maximal acht Teilnehmern, das ist noch<br />

überschaubar und es bleibt genügend<br />

Zeit für jeden. Denn wer sich einer<br />

Gruppe anschließt, möchte in der Regel<br />

auch angemessen betreut werden. „Oft<br />

sind es Familien, die mit Wanderführer<br />

gehen. Oder Personen ab 50. Meinem<br />

Gefühl nach geht es den meisten einerseits<br />

um das persönliche Gefühl der<br />

Sicherheit, nicht allein zu gehen. Und<br />

andererseits macht es vielen mehr Spaß,<br />

in einer Gruppe als allein zu gehen.“<br />

Ein wenig Psychologe zu sein, gehört<br />

für einen erfolgreichen Bergwanderführer<br />

schon dazu. „Man braucht schon ein<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

67


isserl Fingerspitzengefühl“, formuliert<br />

es Judy, die auch betont: „Schwierige<br />

Gäste gibt es aber kaum. Und wenn,<br />

dann kommt es schon auf uns Bergwanderführer<br />

an, sich auf unterschiedliche<br />

Charaktere einzustellen.“ Auch Wolfgang<br />

kann das bestätigen: „Fast alle Gäste<br />

sind pflegeleicht“. Er kennt dennoch<br />

die eine oder andere Anekdote: „Probleme<br />

gibt es am ehesten mit der Selbsteinschätzung.<br />

Da tun sich gerade manche<br />

Männer etwas schwerer. Bei den Anstiegen<br />

täuscht mancher lieber ein Problem<br />

mit der Achillessehne vor, als zuzugeben,<br />

dass ihm einfach die Luft fehlt.“<br />

Was die Nationalitäten der Gäste betrifft,<br />

widersprechen seine Beobachtungen<br />

mitunter so einigen Klischees: Engländer<br />

etwa, die nicht gerade den Ruf<br />

großer Berg-Affinität genießen, „sind in<br />

der Regel top ausgerüstet und konditionell<br />

auch ganz gut drauf. Vor allem<br />

jammern Engländer nie. Was man von<br />

einigen anderen Nationen nicht behaupten<br />

kann.“ Welche? Da hüllt sich der<br />

Wanderprofi in nobles Schweigen. Wie<br />

er auch betont: „Wenn jemand seine<br />

eigenen Fähigkeiten falsch eingeschätzt<br />

hat, liegt es auch am Fingerspitzengefühl<br />

des Guides, denjenigen vor der Gruppe<br />

nicht bloßzustellen.“ Und ist die Ausrede<br />

auch noch so originell …<br />

Den Bürozwängen entkommen<br />

Heimat- und naturkundliche Inhalte<br />

gehören nicht zur Pflichtausbildung von<br />

Bergwanderführern – sehr wohl aber ist<br />

ein gewisses Grundwissen darüber zu<br />

empfehlen. Beim ersten nachgefragten<br />

Gipfel oder bei der ersten Alpenblume<br />

gleich passen zu müssen, das macht für<br />

einen Guide keinen schlanken Fuß.<br />

Doch wer leidenschaftlich wandert,<br />

interessiert sich in der Regel sowieso für<br />

Geologie, Flora, Fauna und Co. Und<br />

leidenschaftliche Wanderer, das sind<br />

sowohl Judy Giacomelli wie auch Wolfgang<br />

Kinz: „Zu 99 Prozent ist man auch<br />

mit netten Menschen unterwegs“, sagt<br />

Wolfgang – der sich vor Jahren selbstständig<br />

gemacht hat und damit den<br />

Bürozwängen entflohen ist. Er benennt<br />

schließlich den einzigen Pferdefuß an<br />

BEI STEILEN<br />

ANSTIEGEN TÄUSCHT<br />

MANCHER LIEBER EIN<br />

PROBLEM MIT DER<br />

ACHILLESSEHNE VOR,<br />

ALS ZUZUGEBEN,<br />

DASS IHM EINFACH<br />

DIE LUFT FEHLT.<br />

diesem Outdoor-Traumjob: „Überleben<br />

kann man als selbstständiger Bergwanderführer<br />

nur schwer.“ Er ist daher<br />

auch Unternehmensberater, bietet<br />

Outdoor-Teamtrainings und Führungskräftetrainings<br />

an – und schafft sich im<br />

Rest des Jahres einen finanziellen Polster,<br />

um die Sommermonate über das<br />

Bergwanderführer-Leben zu genießen.<br />

Und was kostet’s nun? Rund 200<br />

Euro für Ganztagestouren und eine<br />

ganze Gruppe sind – bei allen regionalen<br />

Unterschieden – ein Richtwert.<br />

„In Tirol liegt der Tagestarif bei €<br />

190,– exkl. 20 % Mehrwertsteuer“,<br />

erklärt Judy. Wolfgang: „35 Euro pro<br />

Person für eine vierstündige Tour sind<br />

ortsüblich im Salzkammergut.“ Über<br />

ein Trinkgeld freuen sich Bergwanderführer<br />

natürlich auch – zufriedene<br />

Gäste geben ein solches auch gern.<br />

Und das sind bei Wolfgang und Judy<br />

beinahe alle. Wolfgang: „Viele sind<br />

schon Stammgäste geworden. Sogar<br />

tolle Freundschaften haben sich übers<br />

Tourenführen schon entwickelt.“<br />

68 <strong>SPORTaktiv</strong>


FÜR BLICKE, DIE WEITER GEHEN<br />

Mit dem CL Pocket Mountain sind Sie für alle Entdeckungen<br />

gerüstet. In den Bergen, bei einer unerwarteten Tierbeobachtung<br />

oder einfach auf Reisen begeistert dieses kleine, faltbare Fernglas<br />

mit großer optischer Qualität. Überall dabei und immer zur Hand.<br />

Augenblicke intensiver erleben – mit SWAROVSKI OPTIK.<br />

SEE THE UNSEEN<br />

WWW.SWAROVSKIOPTIK.COM


MIT DEM BLICK<br />

AUF 70 DREITAUSENDER<br />

Nicht umsonst ist die Hohe Salve Tirols Aussichtsberg<br />

Nummer 1. Wer zu Fuß oder mit der Gondel aufsteigt,<br />

genießt auf 1829 Metern einen sagenhaften 360-Grad-<br />

Panoramablick und kann sich dabei noch mit Tiroler<br />

Spezialitäten für weitere Abenteuer stärken.<br />

Ferienregion Hohe Salve<br />

Innsbrucker Straße 1<br />

6300 Wörgl<br />

Tel.: +43 57507/7000<br />

info@hohe-salve.com<br />

www.hohe-salve.com<br />

Bis auf 1829 Meter Höhe führen die<br />

markierten Routen auf Tirols Aussichtsberg<br />

Nummer 1, die Hohe Salve. Für<br />

jede Kondition und für jeden Anspruch<br />

findet sich da das Richtige. Den 360°-Panoramablick<br />

auf über 70 Dreitausender<br />

gibt’s bei Bedarf aber auch ganz ohne große<br />

Anstrengung, denn mit den Bergbahnen<br />

Hopfgarten wird der Gipfelsieg mit zwei<br />

hochmodernen Gondelbahnen, die bis<br />

21. Oktober täglich von 8.45 bis 17 Uhr<br />

fahren, leicht und bequem.<br />

Besonders genießen lässt sich dieser atemberaubende<br />

Ausblick auf der drehenden Panoramaterrasse<br />

der Gipfelalm. Zum Beispiel<br />

bei einem ausgiebigen Gipfelfrühstück – da<br />

lohnt sich das frühe Aufstehen auf jeden<br />

Fall. Tipp: Jeden Mittwoch bereitet die<br />

Chefin des Hauses mittags ihre berühmten<br />

Ziachkiachl zu, eine Tiroler Spezialität. Die<br />

Gipfelalm präsentiert neben der drehbaren<br />

Panoramaterrasse auch ein Drehrestaurant<br />

im Innenbereich; einfach drehen – sehen –<br />

genießen.<br />

Genussvoll weitwandern<br />

Oder suchst du das Weite? Die Route<br />

„Kompakt“ des Kitzbüheler Alpen Trails<br />

(KAT Walk) entführt dich auf zahlreiche<br />

schöne Aussichtsplätze mit Weitblick. Und<br />

das alles leichten Schrittes – denn das Gepäck<br />

kannst du bequem zum Transport aufgeben.<br />

Falls der Schuh doch einmal drückt,<br />

gibt es zahlreiche Abkürzungsmöglichkeiten<br />

mit den Bergbahnen.<br />

Von Hopfgarten aus kann man genussvoll<br />

76 Kilometer am „KAT Walk Kompakt“<br />

wandern und viele zauberhafte Erinnerungen<br />

mit nach Hause nehmen. Von Hopfgarten<br />

über die Hohe Salve, die Filzalm<br />

nach Brixen, Kirchberg, Kitzbühel, St. Johann<br />

bis nach St. Ulrich am Pillersee.<br />

Fotos: SkiWelt Wilder Kaiser-Brixental, Hannes Dabernig<br />

70 <strong>SPORTaktiv</strong>


hohesalve.at<br />

Begeisterung?<br />

KENNT KEINE GRENZEN.<br />

B<br />

I K E<br />

&<br />

J O Y<br />

P A C K A G E<br />

Biken in den<br />

KitzbühelerAlpen<br />

4 Tage / 3 Nächte inkl. Energy-<br />

Halbpension, 1 geführte Tour rund um die<br />

Hohe Salve (inkl. gesundem Mittagessen<br />

im Gasthaus), 1 Mountainbike oder<br />

E-Bike gratis im Verleih, 1 Teilkörpermassage<br />

inkl. Heilmoorbehandlung,<br />

1 Hydroxeur Therapiewanne<br />

ab EUR 426,-<br />

pro Person im DZ<br />

Genießen Sie Ihre Radsaison in den Kitzbühler Alpen<br />

und lassen Sie sich von unserem Mountainbikeguide die schönsten Biketouren<br />

in der Region zeigen. Gönnen Sie Ihren Beinen und Ihrem Bewegungsapparat<br />

die richtige Entspannung und lassen Sie sich von unseren Masseuren die<br />

Muskulatur lockern. Zusätzlich rdern wir Ihre Durchblutung durch die<br />

aktive Regeneration in unserer Hydrotherapiewanne.<br />

Meierhofgasse 26 | 6361 Hopfgarten im Brixental<br />

<strong>SPORTaktiv</strong> 71<br />

T +43 5335 2420 | welcome@hohesalve.at


AUS<br />

PRO<br />

BIERT<br />

OUTDOOR<br />

STRICK-SCHUH FÜR DEN BERGEINSATZ<br />

Ein neuer Bergschuh. Ja und? Mit Strickeinsätzen?<br />

DACHSTEIN versucht mit einem speziellen Strickmaterial sein<br />

Schuhangebot um innovativ-leichte und doch robuste Modelle<br />

zu erweitern. Beim Testen wird klar: Versuch gelungen.<br />

Der neue knöchelhohe „Super Leggera Guide GTX“<br />

(UVP € 249,95) wird den hohen Erwartungen gerecht.<br />

Er ist nicht schwer (610 g je Testschuh, Größe 9) und<br />

innen wie außen sehr bequem.<br />

Im Test beweist der Super Leggera Guide, dass er sich sehr<br />

angenehm trägt und dabei doch robust ist. Das Strick-Obermaterial<br />

ist – bewusst ausprobiert – tatsächlich wasserabweisend<br />

und abriebfest. Auf Asphalt oder auf wurzelig-steindurchsetzten<br />

Steigen gibt er bequeme Stabilität, wenn man sie<br />

braucht. Und die Sohle „hält“ sehr gut, selbst wenn der Boden<br />

etwas feucht ist. Druckstellen verhindert das weiche, nahtfreie<br />

Innere gänzlich. Den neuen Schuh gibt es jeweils in dezenterer<br />

oder auffälligerer Farbgebung als Damen- und Herrenmodell.<br />

JETZT RUFT DER BERG WIEDER.<br />

UND WIR TESTEN: STRICK AM<br />

SCHUH, MERINO AM FELS UND<br />

DEN SCHLAFSACK, DER AUCH<br />

ALS MORGENMANTEL GLÄNZT.<br />

VON OLIVER PICHLER<br />

Fotos: Wolfgang Lienbacher, Matthias Robl, Paolo Emmanuele<br />

72<br />

<strong>SPORTaktiv</strong>


DER SCHLAFSACK ALS MORGENMANTEL<br />

Sie wurden in den letzten Jahren immer leichter, wasserdichter,<br />

kleiner packbar. Und doch blieben Schlafsäcke, wie ihr<br />

Name sagt, „Säcke“, in denen man steckt wie ein angehender<br />

Schmetterling in seinem Kokon. Wer wünschte sich nicht<br />

schon einmal Ärmel, um seine Arme gewärmt und gleichzeitig<br />

einsetzbar zu haben? BERGSTOP heißt eine Schweizer Firma,<br />

die dabei ist, aus Schlafsäcken multifunktionelle, wärmende<br />

Hüllen zu machen, die Schlafsack, Decke, Jacke und<br />

Morgenmantel in einem sein sollen.<br />

Ein vollmundiges Versprechen? Ja, absolut. Allein, im Test zeigt<br />

sich – es hält. Konkret erweist sich der „CozyBag“-Modell<br />

Classic (bis 5° C Komforttemperatur), als vollwertiger<br />

Schlafsack. Dass man seine Arme, wenn man möchte, bequem<br />

bewegen kann, ist fein. Dass man in der Nacht bei knapp unter<br />

10° C Außentemperatur im Schlafsack zur Toilette am<br />

Test-Campingplatz gehen kann, ist ein echter Mehrwert.<br />

Geliefert mit Trage-Schultertasche und Packsack kostet<br />

der CozyBag Classic € 179,– (UVP).<br />

ANGENEHM UND UNZERSTÖRBAR<br />

Kletterbekleidung, die bisher Bekanntes klar übertreffen soll.<br />

Robust, leicht, elastisch, atmungsaktiv, schnell trocknend und<br />

wasserabweisend. Angenehm zu tragen überdies. ORTOVOX<br />

geht mit dem neuen Merino-Shield-Tec-Material sehr<br />

ambitioniert ans Werk. Die Pala-Modelle – benannt nach der<br />

Pala-Gruppe in den Dolomiten – setzen auf die Kombination<br />

von Wolle tasmanischer Merinoschafe und dem<br />

High-Tech-Material Cordura. Das Ergebnis: weich-bequemes<br />

Innenleben. Gleichzeitig scheint der außenliegende<br />

superrobuste Cordura-Materialmix unzerstörbar.<br />

Am Fels zeigt sich zweierlei: Jacke (€ 200,–) wie Hose (€ 170,–)<br />

sind im unvermeidbaren Kontakt mit dem Gestein tatsächlich<br />

superabriebfest. Und die Bewegungsfähigkeit in dem<br />

4-Wege-Stretch-Teilen ist perfekt. Durchdacht sind die Reißverschlusstaschen<br />

und die Klett-Weitenregulierung der Hose.<br />

Natürlich tragen sich die neuen Pala-Produkte auch bei<br />

Berg- und Alpintouren überaus angenehm.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

73


AUS DER ALTSTADT<br />

IN DEN NATURPARK<br />

INNSBRUCK<br />

TOURISMUS<br />

T. +43 512/59 85 0<br />

office@innsbruck.info<br />

www.innsbruck.info<br />

Weiter gehen heißt mehr genießen. Die Berge, die<br />

Natur, die Wanderung. Die neuen Weitwanderwege<br />

„Innsbruck Trek“ und „Karwendel Höhenweg“ sind<br />

dafür bestens geeignet und laden ein, den Alltag<br />

einmal komplett hinter sich zu lassen.<br />

www.innsbruck.info<br />

Namen gibt es viele: Trekking, Weitwanderung,<br />

Mehrtagestour. Sie alle<br />

beschreiben den Trend zum „Weitergehen“,<br />

bei dem man sich selbst mit jedem Schritt<br />

ein Stückchen näher kommt. In der Region<br />

Innsbruck gibt es aber heuer zwei besonders<br />

reizvolle Möglichkeiten, dem Alltag<br />

in unvergleichlich schöner Bergkulisse zu<br />

entfliehen: den Innsbruck Trek und den<br />

Karwendel Höhenweg.<br />

Der Trek erschließt alle Bergmassive der<br />

Region und führt die Wanderer zu nahezu<br />

allen wichtigen Punkten wie die Kalkkögel<br />

oder den bekannten Zirbenweg. Von der<br />

Innsbrucker Altstadt aus startet er über<br />

die luftigen Höhen des Karwendelgebirges<br />

und das Mieminger Plateau, weiter in die<br />

Stubaier Alpen nach Kühtai. Von dort aus<br />

werden die Bergsteigerdörfer St. Sigmund<br />

und Gries am Sellrain angesteuert, ehe es in<br />

die Axamer Lizum geht. Auf der siebenten<br />

und letzten Etappe geht es dann zurück in<br />

die Tiroler Landeshauptstadt.<br />

Wer schon Weitwandererfahrung und eine<br />

gute Kondition hat, den begeistert der neue<br />

„Karwendel Höhenweg“. Ambitionierte<br />

Bergsportler finden auf 63 Kilometern<br />

an sechs abwechslungsreichen Tagen eine<br />

anspruchsvolle Tour mit insgesamt 7000<br />

Höhenmetern vor.<br />

Saftige Wiesen und schroffer Fels, dazu<br />

einmalige Ausblicke auf Innsbruck machen<br />

den Weg besonders. Und: Der Naturpark<br />

Karwendel ist auch Lebensraum selten<br />

gewordener Arten. Hier ist man mit Steinbock,<br />

Adler und Gämse auf „du und du“.<br />

Wer sich auf den Karwendel Höhenweg<br />

macht, bekommt nicht nur reizvolle Kontraste<br />

geliefert, sondern eine Trekking-Tour,<br />

auf der Begegnungen mit Gämsen und ihre<br />

eindrucksvollen Kletterkünsten nahezu<br />

garantiert sind.<br />

Fotos: Daniel Zangerl<br />

74 <strong>SPORTaktiv</strong>


MADE<br />

DIFFERENT.<br />

WAS WÄRE, WENN UNSERE KUNDEN ALLES SEHEN<br />

KÖNNTEN, WAS WIR TUN?<br />

Wir finden, dass Verbraucher genau darüber<br />

informiert sein sollten, was sie auf der Haut tragen<br />

und wie das Produkt hergestellt wurde.<br />

Vollständige Transparenz ermöglicht es uns,<br />

bewusstere Entscheidungen zu treffen.<br />

Bei Icebreaker ist Nachhaltigkeit nicht nur eine<br />

Eigenschaft unserer Produkte. Vielmehr spiegelt<br />

sich Nachhaltigkeit in unseren Werten und in<br />

unserem Unternehmen wider.<br />

LADE UNSEREN<br />

TRANSPARENCY REPORT HERUNTER:<br />

icebreaker.com/transparency<br />

Dieser Bericht ist das Ergebnis unseres Bestrebens<br />

in den vergangenen 21 Jahren, ein ethisches und<br />

nachhaltiges Unternehmen aufzubauen. Zwar sind<br />

wir bei weitem nicht perfekt, aber stolz und<br />

bestrebt, uns kontinuierlich zu verbessern.<br />

Du hast Fragen? Sende uns gerne eine E‐Mail an:<br />

transparency@icebreaker.com<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

75


Foto: Tourismus Region Seefeld/Karnischer Höhenweg<br />

WER VON HÜTTE ZU HÜTTE DURCH<br />

DIE BERGE UNTERWEGS IST, WEISS:<br />

INTENSIVER LÄSST SICH DIE ALPINE<br />

WELT KAUM GENIESSEN. ES SIND<br />

DIE ABENDE, DIE NÄCHTE UND DIE<br />

MORGENSTIMMUNGEN, DIE MAN SO<br />

NUR „OBEN“ ERLEBEN KANN. ZEHN<br />

EINLADENDE MEHRTAGESTOUREN,<br />

HÜTTENNÄCHTIGUNG INKLUSIVE, IM<br />

SPORTAKTIV-PORTRÄT.<br />

VON OLIVER PICHLER<br />

VON HÜTTE<br />

ZU HÜTTE<br />

Binnen weniger Minuten wird es<br />

ruhig im Hannoverhaus. Immer<br />

um knapp nach 16 Uhr. Logisch. Um<br />

16.30 Uhr fährt das letzte Mal die Ankogelbahn<br />

talwärts. Und die wollen sie<br />

erreichen, all die Besucher, die schnell<br />

zum Schauen – und weil die Berg-/<br />

Talfahrt mit Kärnten Card inklusive ist,<br />

hinauf ins Hochgebirge, auf über 2600<br />

m gondeln.<br />

Die wenigen Gäste, die jetzt noch da<br />

sind, bleiben über Nacht. Meist, um<br />

früh am nächsten Morgen aufzubrechen.<br />

Entweder Richtung Osten, also<br />

Richtung Ankogel. Oder Richtung<br />

Westen, Sonnblick und Großglockner<br />

vor Augen. Denn das Hannoverhaus<br />

ist Etappenziel des Tauernhöhenwegs.<br />

Faszination Hüttentouren<br />

Auf alpinen Hütten zu übernachten, ist<br />

historisch insbesondere der Notwendigkeit<br />

geschuldet, dass viele Berge an<br />

einem Tag nicht zu erreichen waren.<br />

Bis heute machen „Schutzhütten“ viele<br />

Mehrtagestouren erst möglich. Und sie<br />

sind Teil der alpinen „Anderswelt“, die<br />

Tagesgästen verborgen bleibt.<br />

76 <strong>SPORTaktiv</strong>


KARNISCHER HÖHENWEG<br />

Friedensweg an der österreichischitalienischen<br />

Grenze<br />

8–11 Tagesetappen, in zwei<br />

Teilabschnitten möglich<br />

Wanderer, Kletterer, Geologen und Bergliebhaber<br />

schätzen den Karnischen Höhenweg. Dort, wo im 1.<br />

Weltkrieg Gebirgskämpfe tobten, wird heute, teils in<br />

Österreich, teils in Italien gewandert. Der attraktive,<br />

selektive Höhenweg beginnt in Sillian (Osttirol) und<br />

endet in Thörl-Maglern (Kärnten). Eines der landschaftlich-alpinistisch-kulinarischen<br />

Highlights ist<br />

der Wolayersee samt gleichnamiger Hütte (im Bild).<br />

Die Bergwelt ist hier besonders mitreißend. Und<br />

Hüttenwirt ist Everest-Bezwinger Helmut Ortner.<br />

Tipp von Bergführer Hubert Granitzer.<br />

www.karnischer-hoehenweg.com<br />

ZWEI BISCHOFSMÜTZEN UMRUNDEN<br />

Unterwegs am Wilden Gosaukamm<br />

3 Etappen, Start/Ziel in Filzmoos<br />

Die Kleine (2430 m) und die Große Bischofsmütze<br />

(2458 m) sind zwei dominante Gipfel des Gosaukamms.<br />

Sie zu umrunden ist landschaftlich wie<br />

alpinistisch lohnenswert. Ab Filzmoos, mit zwei<br />

Hüttennächtigungen (Hofpürglhütte und Gablonzer<br />

Hütte) ist das gut möglich. 37 km Wegstrecke und<br />

3000 hm sind zu bewältigen. Buchbare Packages<br />

gibt es. Tipp von Stefan Kohlmaier, Österreichs<br />

Wanderdörfer.<br />

www.filzmoos.at<br />

Foto: TVB Filzmoos/Jessica Weigel<br />

KARWENDEL-HÖHENWEG<br />

Prachtberge inklusive Innsbrucker<br />

Nordkette<br />

6 Etappen von Seefeld bis Scharnitz<br />

TAUERNHÖHENWEG|<br />

In den Hohen Tauern – vom<br />

Glockner ostwärts<br />

6 Etappen, Glocknerhaus–Kölnbreinsperre<br />

Sechs Hochtouren warten. Er ist anspruchsvoll<br />

und wird als „schwer“ eingestuft, der Tauernhöhenweg.<br />

Ausgesetzte Streckenteile erfordern<br />

Trittsicherheit. Vergletscherte Abschnitte sind<br />

ebenso zu bewältigen wie seilgesicherte Gratpassagen.<br />

Ab Glocknerhaus geht es 70 km (gut 5000<br />

hm) weit Richtung Osten. Spielmann (3027 m),<br />

Hocharn (3254 m), Sonnblick (3106 m) und Ankogel<br />

(3250 m) sind ein paar der Hotspots.<br />

Tipp von Bergführer Hubert Granitzer.<br />

www.nationalpark-hohetauern.at<br />

Foto: Sam Strauss<br />

In all seinen Facetten erlebbar, ist das Karwendel<br />

auf einem neuen Höhenweg. 60 km lang (7000 hm)<br />

zieht er sich durch den als Naturpark geschützten<br />

Gebirgszug. Tallagen und Gipfelregionen werden<br />

während der 6 Etappen erkundet. Übernachtet wird<br />

in Schutzhütten: Nördlinger Hütte, Solsteinhaus,<br />

Pfeishütte, Bettelwurfhütte und Hallerangerhaus.<br />

Gestartet kann in Reith bei Seefeld (1130 m) werden.<br />

Das Ziel ist Scharnitz (964 m). Umgekehrt ist die Tour<br />

genauso gut möglich.<br />

www.karwendel-hoehenweg.at<br />

Fotos: TVB Lesachtal<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

77


SCHLADMINGER-TAUERN-HÖHENWEG|<br />

ZILLERTALER RUNDE<br />

Klassiker durch den Hochgebirgs-<br />

Naturpark<br />

9 Etappen, Start in Finkenberg, Ziel in Mayrhofen<br />

Die Zillertaler Runde, die auch als „Berliner<br />

Höhenweg“ bekannt ist, zählt zu den Klassikern<br />

unter den Hochgebirgs-Mehrtagestouren in<br />

Österreich. Ab Finkenberg stehen 9 Etappen und<br />

8 Hüttennächtigungen am Programm. Jede der<br />

Etappen ist so angelegt, dass sie nach Lust & Laune<br />

um einen oder mehrere Gipfel erweiterbar ist.<br />

Und es gibt mehrere Möglichkeiten, die Runde zu<br />

verkürzen. Topprofessionelles Gesamtangebot.<br />

www.naturpark-zillertal.at<br />

Traumtour südlich des Dachsteinmassivs<br />

5 Etappen von der Hochwurzen zur Breitlahnhütte<br />

Sie stehen alpinistisch im Schatten des Dachsteins. Dabei<br />

sind sie – sehr wasser- und damit seenreich – an landschaftlicher<br />

Pracht und alpiner Abwechslung kaum zu überbieten<br />

– die Schladminger Tauern. Der sie durchquerende<br />

Höhenweg ist in 5 Etappen (4 Hüttennächte: Giglachseehütte,<br />

Keinprechthütte, Gollinghütte, Preintalerhütte), gut<br />

bewältigbar. Die Tour ist perfekt organisiert und als Package<br />

buchbar. Je nach Ambition, Kondition und alpinistischem<br />

Können gibt es Variationsmöglichkeiten. Tipp von Fotokünstler<br />

& Bergführer Herbert Raffalt.<br />

www.schladming-dachstein.at<br />

DURCHS TOTE GEBIRGE|<br />

Steirisch-oberösterreichische<br />

Grenzland-Tour<br />

4 Etappen, von Altaussee nach Hinterstoder<br />

Mit Start am Altausseer See und Abstecher<br />

zum Wildensee endet die erste Etappe beim<br />

Albert-Appel-Haus (1638 m). Wirt Flo Marl ist<br />

einer dieser Gesellen, für die es sich allein<br />

schon lohnen würde, hier herauf zu kommen.<br />

Und doch, am nächsten Morgen geht es weiter<br />

via Wildgößl (2062 m) zur Pühringerhütte (1637<br />

m). Am dritten Tag wird via Rotgschirr (2261 m)<br />

Oberösterreich erreicht, um durch die Klinserschlucht<br />

zum Prielschutzhaus (1420 m) zu<br />

gelangen. Der vierte Tag ist dem Abstieg nach<br />

Hinterstoder vorbehalten. Tipp von Freiluftleben-Wanderführerin<br />

Stefanie Lettner.<br />

GROSSE ZIRBITZKOGEL-RUNDE<br />

Die steirischen Seetaler Alpen erwandern<br />

3 Etappen, Start & Ziel: Tonnerhütte<br />

Landschaftlich abwechslungsreich-prachtvoll – so lässt<br />

sich die Zirbitzkogel-Runde am besten beschreiben. Am<br />

ersten Tag wird ab Tonnerhütte (1600 m) unterhalb des<br />

Zirbitzkogels auf den Kreiskogel (2306 m) marschiert und<br />

dann vorbei am Großen Winterleitnersee zur Sabathyhütte<br />

(1620 m). Tag 2: via Türkenkreuz (1839 m) zur Stoanahütte<br />

oder zur St. Martiner Hütte. Am dritten Tag wird – endlich<br />

– der Zirbitzkogel (2396 m) erklommen, ehe es zurück zur<br />

Tonnerhütte geht. Tipp von Stefan Kohlmaier, Österreichs<br />

Wanderdörfer.<br />

www.tonnerhuette.at<br />

Fotos: TVB Schladming/Herbert Raffalt, Tirol Werbung, Tonnerhütte, Ötztal Tourismus/Bernd Ritschel, Steiermark Tourismus, Florian Loitz<br />

78 <strong>SPORTaktiv</strong>


ÖTZTAL-TREK<br />

HOCHSCHWAB INTENSIV|<br />

Unterwegs im „steirischen Gebirg“<br />

5 Etappen, Start & Ziel: Gasthaus Bodenbauer<br />

Fünf Tage lang die Hochschwab-Region genießen:<br />

ab Bodenbauer (884 m) in St. Ilgen, via<br />

Klammboden zur Sonnschienhütte (1523 m). Am<br />

Sackwiesensee vorbei zum Schiestlhaus (2156<br />

m) und dann den Sonnenuntergang am Hochschwab-Gipfel<br />

(2277 m) genießen. Via Ringkarwand<br />

(2014 m) Richtung Staritzen und den steilen<br />

Weg nach Seewiesen (974 m), um im Seeberghof<br />

zu nächtigen. Via Seetal und Höllkampl (1449 m)<br />

zur Voisthaler Hütte (1654 m). Via Trawiessattel<br />

unterhalb der Hochschwab-Südwand retour zum<br />

Bodenbauer. Tipp von Gregor Krenn,<br />

Naturfreunde Österreich.<br />

Das Ötztal alpin & hochalpin erkunden<br />

22 Etappen, in 6 Teilabschnitte gliederbar<br />

Spätestens wer den Ötztal-Trek erlebt hat; weiß: Das Ötztal bietet<br />

weit mehr als Sölden, Aquadome, Timmelsjoch & Co. Die Bergwelt<br />

ist gewaltig, imposant, ursprünglich. Die Ein- und Ausblicke, die der<br />

Trek mit seinen 22 Etappen (400 km, 30.000 hm) ermöglicht, sind atemberaubend.<br />

Östlich des Tals geht es über Scharten, Grate und Gipfel<br />

von Hütte zu Hütte taleinwärts bis Obergurgl. Am Geigenkamm, dem<br />

westlichen Bergkamm, führt der Trek wieder talauswärts. Die Etappen<br />

sind in 6 Teilabschnitte mit jeweils 2–5 Tagesblöcken gliederbar. Das<br />

Angebot ist hochprofessionell gestaltet und organisiert. Tipp von Stefan<br />

Kohlmaier, Österreichs Wanderdörfer.<br />

www.oetztal.com/oetztal-trek<br />

I AM DRY BAG.<br />

I AM BACKPACK.<br />

I AM GEAR-PACK.<br />

GEAR-PACK:<br />

Wasserdichter Hybrid aus Packsack und Rucksack.<br />

Modular, mit abnehmbarem Hüftgurt und Tragesystem.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

79


SOMMER<br />

IM HOME<br />

OF LÄSSIG<br />

Saalbach<br />

Hinterglemm Leogang<br />

Fieberbrunn kennen<br />

viele vom Skifahren.<br />

Die Region hat aber<br />

auch im Sommer<br />

extrem viele<br />

lässige Seiten.<br />

E<br />

ingerahmt von den grünen Hängen<br />

der Pinzgauer Grasberge, von den<br />

Gipfeln der Kitzbüheler Alpen und den<br />

Hohen Tauern, da liegen die lässigsten<br />

Bergdörfer Österreichs. Dort, wo im<br />

Winter die Skifahrer ihre Spuren in<br />

den Schnee ziehen, erwartet Gäste im<br />

Sommer eine Vielzahl an Erlebnissen in<br />

der herrlich klaren Alpenluft.<br />

Von der Morgensonne geweckt, die<br />

durchs Fenster scheint, fällt der Blick<br />

gleich in die Berge. Mehr als 400 Kilometer<br />

an Wanderwegen und Biketrails<br />

warten dort. Tritt man vor die Tür, tut<br />

sich ein großer Spielplatz mitten in der<br />

80 <strong>SPORTaktiv</strong>


<strong>SPORTaktiv</strong><br />

81


Natur auf, der Wanderer und Mountainbiker,<br />

ehrgeizige Bergsportler genauso wie<br />

Familien anzieht.<br />

Als Mountainbike- und E-Bike-Eldorado<br />

der Alpen hat sich die Region längst<br />

einen Namen gemacht. Doch Saalbach<br />

Hinterglemm, sowie Leogang und Fieberbrunn<br />

sind auch ideale Stützpunkte<br />

für alle, die die Berge am liebsten zu Fuß<br />

erobern. Als Ziele bieten sich über 40<br />

Hütten an, die mit regionalen Köstlichkeiten<br />

für kulinarische Genüsse sorgen.<br />

Abenteuer-Angebote für Familien<br />

Gerade Eltern mit Kindern erwartet ein<br />

Outdoor-Urlaubsparadies. Das Familien-Angebot<br />

beginnt bei aufwendig<br />

inszenierten Themenwanderungen wie<br />

dem Berg Kodok, Montelinos Erlebnisweg,<br />

Timoks Alm oder dem Berg der<br />

Sinne. Und reicht – wenn die Kids schon<br />

etwas größer sind – bis zum Klettern und<br />

Biken. Insgesamt finden Groß und Klein<br />

zahlreiche Möglichkeiten vor, um die<br />

Ferien nach Herzenslust zu gestalten.<br />

Fotos: saalbach.com, Mirja Geh,Daniel Roos;<br />

82 <strong>SPORTaktiv</strong>


INFOS & BUCHUNGEN<br />

REGION SAALBACH HINTERGLEMM<br />

LEOGANG FIEBERBRUNN<br />

saalbach.com<br />

Die Bergwelt der Region Saalbach<br />

Hinterglemm Leogang<br />

Fieberbrunn besticht durch<br />

ihre Weite, das Angebot durch<br />

seine riesige Vielfalt.<br />

Ein Highlight für aktive Naturliebhaber<br />

ist der Canyoning-Parcours im Talschluss<br />

von Hinterglemm. Er führt durch eine<br />

wasserreiche Schlucht und bietet die richtige<br />

Route für jeden – egal, ob man wagemutiger<br />

oder eher vorsichtig veranlagt ist.<br />

Spaß im Nass bietet auch der Themenpark<br />

„Teufelswasser“ im Talschluss, der Kinder<br />

wie Eltern mit verschiedenen Stationen<br />

begeistert. Direkt daneben liegt Schnitzas<br />

Holzpark, ein Erlebnisspielpark rund um<br />

das Element Holz.<br />

Ebenfalls im Talschluss befindet sich<br />

Europas größter Hochseilpark. Wer hoch<br />

hinaus will, sollte darüber hinaus auch<br />

den Baumzipfelweg mit der „Golden<br />

Gate Bridge der Alpen“ – aus massivem<br />

Lärchenholz gebaut – austesten.<br />

Weitere Attraktionen wie der Flying<br />

Fox XXL, das „Stille Wasser“ am Asitz in<br />

Leogang, das „Museum Goes Wild“ sowie<br />

Klettersteige in Fieberbrunn machen den<br />

Sommerurlaub zum abwechslungsreichen<br />

360-Grad-Erlebnis. Ganz schön lässig.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

83


BERUFLICH AM BERG:<br />

DIE BERGPUTZER<br />

IN SALZBURG<br />

VERHINDERN, DASS<br />

DEN TOURISTEN DER<br />

MOZARTSTADT<br />

GRANITBLÖCKE AUF<br />

DEN KOPF FALLEN. EIN<br />

LOKAUGENSCHEIN BEI<br />

KETTENSÄGE,<br />

STEINHAMMER<br />

UND E.T.<br />

VON KLAUS MOLIDOR<br />

KETTENSÄGE<br />

GEGEN<br />

KOPFWEH<br />

Die Buche ächzt noch einmal tief,<br />

der Jägerzaun beugt sich über den<br />

Abgrund und das Moos bekommt<br />

dicke Stahlsohlen zu spüren. Dann geht<br />

es los. Das Moos kann aufatmen, die<br />

Stahlsohle schwingt sich über den Zaun<br />

und das Seil, das die Buche um den<br />

Hals trägt, spannt sich. „Jagaaa“ schreit<br />

Stefan Leitner, der Hüne, der in den<br />

festen Schuhen mit der harten Sohle<br />

steckt. Im nächsten Moment sind seine<br />

weichen Gesichtszüge und sein Lachen<br />

verschwunden. Der Salzburger Bergputzer<br />

ist aus einem kleinen Garten am<br />

Mönchsberg abgefahren. So nennen es<br />

Fotos: Stadt Salzburg/Johannes Killer<br />

84 <strong>SPORTaktiv</strong>


die elf Magistratsbediensteten, wenn<br />

sie am Seil in die Tiefe gelassen werden,<br />

um Kapuziner-, Mönchs- und<br />

Rainberg zu putzen. Nicht von den<br />

Jausensackerln und Dosen der Touristen,<br />

sondern von Ästen, Wurzeln und<br />

vor allem losem Gestein.<br />

Seit 342 Jahren sind Leitner und<br />

seine Vorgänger im Dienste der Volksgesundheit<br />

unterwegs. Im Juli des Jahres<br />

1669 krachten riesige Felsmassen<br />

vom Mönchsberg, zertrümmerten 16<br />

Häuser und rissen 230 Menschen jäh<br />

aus dem Leben. „Hauseeeer“, dröhnt<br />

es krachend aus dem Funkgerät. Jetzt<br />

Seilschaft mit<br />

Auftrag: Die<br />

Bergputzer<br />

befreien die<br />

Salzburger<br />

Stadtberge von<br />

losem Gestein.<br />

zischt auch Gerhard Berer den Fels hinunter<br />

und bremst sich neben Leitner<br />

ein. Jager und Hauser, sind die „Seilnamen“.<br />

Daran erkennen die Kollegen<br />

oben am Berg, wer wieder ein Stück in<br />

die Tiefe gelassen werden möchte. Die<br />

Namen gehen zurück auf die ersten<br />

Bergputzer, Jager, Hauser und Brandauer,<br />

die nach dem Felssturz damit begonnen<br />

haben, die Berge zu säubern. Heute<br />

hängen aber nur noch zwei Männer<br />

gleichzeitig an den Kletterseilen, weshalb<br />

Herr Brandauer zumindest bei den<br />

Bergputzern keine Rolle mehr spielt.<br />

Fast auf der gleichen Höhe greifen<br />

Jager und Hauser, vulgo Leitner und<br />

Berer zu ihren Werkzeugen. Leitner<br />

klopft mit einem Steinhammer den Fels<br />

ab. Tack, tack, tack. Solide. Eine Ellenbogenlänge<br />

weiter links. Poch, poch,<br />

poch. Hohl. Zum Glück keine große<br />

Platte. Zwei Schwünge mit dem Hammer,<br />

der Brocken springt aus der Wand<br />

und zersplittert in der Salzburger Innenstadt.<br />

Ohne Schaden anzurichten, denn<br />

am Fuße des Berges wacht ein weiterer<br />

Bergputzer und sperrt die Straße. Von<br />

dort weht der Duft von Pferdeäpfeln<br />

der Fiaker nach oben. Ein kurzer Hauch<br />

Landluft, ehe eine Benzinwolke über<br />

die Geländekante zieht – die Motorsäge<br />

will auch zu ihrem Recht kommen<br />

und knattert in der rechten Faust von<br />

Leitner. Mit einer Hand schneidet er<br />

Wurzeln und Äste aus der Wand. Eine<br />

ebenso wichtige Arbeit, denn die Wurzeln<br />

können das Gestein sprengen und<br />

zentnerschwere Felsblöcke aus der Verankerung<br />

lösen.<br />

Die Arbeit sieht nicht nur schwer aus,<br />

sie ist es auch. Nach 30 Minuten wech-<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

85


seln die Männer an den Seilen. Dabei ist<br />

die Zeit gerade ideal. Die Sonne wärmt,<br />

sie sticht aber nicht vom Himmel. Der<br />

Wind streichelt die Wangen, beißt aber<br />

nicht. Und es regnet weder Schusterbuben,<br />

noch schneit es ein letztes Mal in<br />

diesem Winter. Aber selbst wenn dem<br />

so wäre – Wetterschicht gibt es für die<br />

Bergputzer keine. Das ganze Jahr und<br />

bei jedem Wetter bohren, hämmern,<br />

schrauben, schneiden sie über den Köpfen<br />

der Salzburger, Japaner und Deutschen.<br />

Profibergsteiger oder Kletterer sind<br />

die elf keine. Es gibt auch keine spezielle<br />

Ausbildung. Die Alten geben die Erfahrung<br />

an die Jungen weiter. Schwindelfrei<br />

sollte man sein, Höhenangst sollte man<br />

nur vom Hörensagen kennen. Erfahrung<br />

im Umgang mit Werkzeug ist jedoch<br />

hilfreich. Den Rest, so Leitner, könne<br />

man lernen. Von ihm zum Beispiel. Mit<br />

49 ist er einer der Längstgedienten. Er<br />

spürt, wann ein Stein locker ist, und<br />

kann beurteilen, ob er gleich raus muss<br />

oder ob er den Winter noch an seinem<br />

angestammten Platz verbringen darf.<br />

„Was nutzt mir ein Gscheiterl, wenn er<br />

in der Wand unvorsichtig ist und sich<br />

und seinen Kollegen in Gefahr bringt.“<br />

Vertrauen ist das Um und Auf. Darum<br />

sagt er auch „Jaga fertig“, wenn er sich<br />

aus dem Seil aushängt und das Klettergeschirr<br />

ablegt, auch wenn der sichernde<br />

Kollege daneben steht. Nicht an allen<br />

Stellen sehen sich die Arbeiter beim Ausstieg<br />

aus der Wand. Daher müsse es in<br />

Fleisch und Blut übergehen, sich immer<br />

doppelt abzusichern.<br />

Doppelt ist überhaupt vieles bei den<br />

Bergputzern. Auch das Seil.Wenn sich<br />

das Hauptseil an einer scharfen Kante<br />

abwetzt und reißt, springt das zweite in<br />

die Bresche. Wie ein Sicherheitsgurt im<br />

Auto rastet es bei einem starken Ruck<br />

ein und rettet Jagern und Hausern das<br />

Leben. Seit vielen Jahren, denn an einen<br />

schweren Unfall kann sich Leitner nicht<br />

mehr erinnern. Wohl auch, weil die<br />

Seile auf den ersten beiden Metern vom<br />

Arbeiter weg mit Stahl verstärkt sind.<br />

Arbeitsplatz<br />

Wand:<br />

Profi-Bergsteiger<br />

sind<br />

die Salzburger<br />

Bergputzer<br />

aber keine.<br />

Dagegen kann auch eine Motorsäge<br />

außer Kontrolle keinen großen Schaden<br />

anrichten.<br />

Die legt Leitner jetzt ins Gras neben<br />

seinen Forstarbeiterhelm mit dem Gehörschutz<br />

und klopft sich Steinstaub<br />

aus der schnittsicheren Hose. Einmal<br />

WAS NUTZT MIR EIN<br />

GSCHEITERL, WENN<br />

ER IN DER WAND<br />

UNVORSICHTIG IST<br />

UND SICH UND DIE<br />

KOLLEGEN IN<br />

GEFAHR BRINGT<br />

hat er sie nicht angehabt und sich<br />

mit der Säge das Knie eingeritzt. Aus<br />

Schaden wird man klug. Heute fährt<br />

er auf seine Arbeitshose ab und nur<br />

noch mit ihr ab.<br />

Wechsel ist angesagt. Höchste Zeit,<br />

denn das Hängen im Seil beansprucht<br />

den Rücken. Leitner klettert herauf<br />

und lacht über die Geländekante. Der<br />

Schweiß tropft von seiner Stirn, er<br />

streckt sich nach hinten durch und<br />

stapft nach zwei tiefen Atemzügen die<br />

Wiese hinauf unter die Äste der Buche.<br />

Dort sind die Seile angebunden, dort<br />

wartet E.T. auf ihn. Der Außerirdische<br />

aus Steven Spielbergs Film hat einem der<br />

wichtigsten Geräte der Bergputzer seinen<br />

Namen gegeben. Der Rutschschutz<br />

mit dem langen Hebel gibt das Seil zum<br />

Abfahren frei und sichert es, wenn ihn<br />

Leitners Hand wieder loslässt.<br />

Bei großen Platten, so erklärt er<br />

schnaufend, werden Pfeiler in die Wand<br />

geschlagen und darauf ein Stahlplateau<br />

errichtet. Dorthin werden die Steine<br />

dann in einem Stahlnetz abgeseilt und<br />

letztlich mit Kränen aus der Wand entfernt.<br />

Leitners Atem geht wieder ruhiger<br />

und auch der Frühlingsduft ist zurückgekehrt.<br />

Die vier Sägen liegen erschöpft<br />

im Moos neben Spielzeugrasenmäher<br />

und Dreirad. Genug für heute. Der<br />

Hochrisiko-Putztrupp packt Drucklufthammer,<br />

Seile, Bohrer und Karabiner<br />

in Seesäcke und wirft eine Plane zum<br />

Schutz vor Feuchtigkeit darüber. Abmarsch<br />

im Kleinbus.<br />

Die Buche atmet auf, der Zaun streckt<br />

sich wieder und das Moos leckt seine<br />

Wunden. Bis zum nächsten Morgen.<br />

Foto: Stadt Salzburg/Johannes Killer<br />

86 <strong>SPORTaktiv</strong>


EQUIPMENT<br />

QUALITY AND SAFETY MADE IN TIROL<br />

TOURENRUCKSACK<br />

THIRTY 30 L<br />

TOURENSTÖCKE<br />

CRIMP<br />

TRINKFLASCHE<br />

FLASK<br />

stubai-sports.com<br />

LEDERHANDSCHUHE<br />

ICONIC<br />

STABLAMPE<br />

LED<br />

nuovoline.at | Fotos: Stubai ZMV, Max Meissner.


EINFACH WANDERN,<br />

DEIN STOCK<br />

IST SCHON DA<br />

TRADITION TRIFFT MODERNE.<br />

IN SAALFELDEN LEOGANG TRÄGT<br />

MAN DEM MIT DEM NEUEN<br />

„STECKEN-SHARING-KONZEPT“<br />

RECHNUNG.<br />

Saalfelden Leogang<br />

Touristik GmbH<br />

info@saalfelden-leogang.at<br />

www.saalfelden-leogang.com<br />

Einst schnitzten sich Opa und Enkerl<br />

am Beginn der Wanderung mit dem<br />

Taschenfeitl einen Stock zum Marschieren<br />

zurecht. Daraus wurden im Trend der Jahre<br />

moderne Walking- und Hiking-Stöcke aus<br />

Carbon. In Saalfelden Leogang hat man<br />

jetzt einen ganz neuen Zugang zu dem<br />

Thema gefunden.<br />

Einfach wandern<br />

Die neue Idee heißt neudeutsch „Stecken-Sharing-Konzept“<br />

und ist eine genial<br />

einfache Erfindung. An den Start- und<br />

weiteren beliebten Punkten der Wanderwege<br />

wurden „Stecken-Sharing-Stationen“<br />

eingerichtet. Dort warten pro Station rund<br />

40 naturbelassene, regional produzierte<br />

Holzstöcke mit eingebrannten Saalfelden-<br />

Leogang-Logos. „Die Idee ist, dass sich<br />

jeder Wanderer, egal, wie groß oder alt,<br />

einen Stecken schnappen kann und damit<br />

wandern geht“, erklärt Marco Pointner,<br />

Geschäftsführer der „Saalfelden Leogang<br />

Touristik“. Am Ende der Tour können die<br />

Wanderstöcke dann einfach wieder an einer<br />

der Stationen in die Halterungen zurückgestellt<br />

werden und warten dort auf den<br />

nächsten Wanderer.<br />

Die Idee ist Teil des Konzepts „einfach<br />

wandern“, mit dem Gäste und Besucher<br />

das Ursprüngliche des Wanderns entdecken<br />

und genießen sollen. Die 360-Grad-Sitzbänke<br />

aus Holz sind eine weitere Einladung,<br />

genauso wie die schmiedeeisernen<br />

Waldschaukeln (Bild oben). Da geht der<br />

Blick dann ganz entspannt gen Himmel.<br />

Fotos: Saalfelden-Leogang/Florian Lechner<br />

88 <strong>SPORTaktiv</strong>


Die Schönheit ganz oben.<br />

Über den Gipfeln. Land der<br />

Berge. Salzburger Land.<br />

Natur wie von Meisterhand<br />

geschaffen auf über<br />

500 km Wanderwegen<br />

und 720 km Mountainbike-<br />

Wegen. Facetten der<br />

Vielfalt. Hier zeigt die Bergwelt<br />

alles, was schön ist.<br />

Naturgenuss am Krallerhof<br />

entspannt.<br />

Hotel Krallerhof · Altenberger GmbH & Co KG<br />

+43/6583/8246-0 · office@krallerhof.com · krallerhof.com<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

89


HIMMELWÄRTS<br />

WER ZUM ERSTEN MAL<br />

EINEN KLETTERSTEIG<br />

ERKLIMMT, MUSS<br />

DIE EIGENEN ÄNGSTE<br />

ÜBERWINDEN UND –<br />

SCHWERWIEGENDER<br />

– DAS EIGENE GEWICHT.<br />

SPORTAKTIV HAT’S<br />

AUSPROBIERT UND<br />

EINEN BLUTIGEN<br />

AMATEUR AUF DEN<br />

EISENWEG GESCHICKT.<br />

WOLFGANG LIU KUHN<br />

90 <strong>SPORTaktiv</strong>


Fotos: Martin Edlinger/Naturfreunde, Thomas Polzer<br />

E<br />

inmal habe ich einen gehabt, der wollte<br />

mir am Großglockner keinen Schritt nach<br />

vorne oder zurück gehen. Der ist kurz<br />

vor dem Gipfel draufgekommen, dass er<br />

Höhenangst hat. Den habe ich dann langsam<br />

abseilen müssen“, erzählt der Martin<br />

so beiläufig in einem Nebensatz. Martin<br />

Edlinger ist Bergführer, der beste der Welt,<br />

meiner Meinung nach, aber gut, ich kenne<br />

ja auch keine anderen. Als Leiter der Abteilung<br />

„Bergsport“ bei den Naturfreunden<br />

ist er jedenfalls ein Mann für die ganz<br />

schwierigen Fälle. Also genau der Richtige,<br />

um einen hoffnungslosen Fall wie mich<br />

über einen Klettersteig auf einen Berg zu<br />

hieven. Das ist nämlich die Herausforderung:<br />

herauszufinden, wie sich das anfühlt,<br />

wenn man zum ersten Mal über einen<br />

Klettersteig einen Berg erklimmt. Für diesen<br />

Menschenversuch in Echtzeit eignen<br />

sich insbesondere Kandidaten, die den<br />

Rest ihres Lebens üblicherweise auf einem<br />

Bürosessel verbringen und ihre Tastatur<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

91


zerhacken – Helden der Büroarbeit also,<br />

Leben am Limit. Da scheine ich wiederum<br />

der richtige Mann zu sein.<br />

In den Wochen vor dem Himmelfahrtskommando<br />

flehe ich meinen<br />

<strong>SPORTaktiv</strong>-Kontaktmann Thomas<br />

Polzer an, einen Klettersteig zu finden,<br />

der auch für Dreijährige geeignet ist.<br />

Der erklärt mir treuherzig, dass es kaum<br />

Klettersteige gäbe, die ohne die Schwierigkeitsgrade<br />

C und D auskommen<br />

würden. Ich gehe mal davon aus, dass es<br />

sich dabei um die Kürzel für „Certainly<br />

Easy“ und „Dodeleinfach“ handelt.<br />

Wer braucht schon Recherche, wenn<br />

man auf das Fachwissen ausgewiesener<br />

Sportexperten zurückgreifen kann (siehe<br />

Infokasten)?<br />

Klick-Klick<br />

Und tatsächlich: In der Breitenau am<br />

Hochlantsch gibt es einen Naturfreunde-Klettersteig,<br />

dessen maximale<br />

Schwierigkeitsgrade C und D (da haben<br />

wir’s wieder) laut Tourenbeschreibung<br />

leicht umgangen werden können. Was<br />

kann da schon schiefgehen? Einem<br />

faulen Sack wie mir kommt zudem entgegen,<br />

dass der Berg nur eine Dreiviertelstunde<br />

von Graz entfernt ist. Und es<br />

gibt Einkehrmöglichkeiten. Bingo.<br />

Das Wetter passt schon einmal, als<br />

wir am Parkplatz Zirbisegger ankommen.<br />

Der Himmel zeigt sein schönstes<br />

Blau, ein paar Wölkchen hängen als<br />

Postkartenverzierung am Himmel, und<br />

irgendwo im Hintergrund ragt eine<br />

steile Felswand auf. Eine sehr steile Felswand.<br />

Das kann unmöglich der Berg für<br />

einen Anfänger-Klettersteig sein. Doch?<br />

Weia, reingelegt. Der Hochlantsch ist<br />

nämlich der höchste Gipfel des Grazer<br />

Berglands und laut Beschreibung „hat er<br />

ein beeindruckendes, zerklüftetes Antlitz<br />

und verkauft sich fast schon hochalpin!“<br />

Dummerweise lese ich das erst im<br />

Nachhinein. Jetzt steht der Martin da<br />

und legt mir die Ausrüstung an: eine<br />

Kombination aus Hüft- und Brustgurt,<br />

Bergsteigerhelm, Klettersteighandschuhe.<br />

Aufbruchsstimmung. Olé olé.<br />

„<br />

VIA FERRATA -<br />

DAS KLINGT WIE<br />

VIA DOLOROSA,<br />

DER<br />

LEIDENSWEG<br />

CHRISTI<br />

“<br />

Um es gleich vorwegzunehmen: Der<br />

Wanderweg zum Klettersteig ist das<br />

Anstrengendste an der ganzen Tour.<br />

Während Martin und Thomas fröhlich<br />

plappernd vorangehen, werde ich<br />

immer stiller. „Passt das Tempo eh?“,<br />

fragt der Martin irgendwann. Ja, eh.<br />

So komme ich nach einer gefühlten<br />

Ewigkeit verschwitzt und außer Atem<br />

am „Franz Scheikl Klettersteig“ an.<br />

„Via Ferrata“ nennt man so etwas<br />

auch, also „Eisenweg“. Das klingt so<br />

ähnlich wie „Via Dolorosa“, der Lei-<br />

densweg Christi, geht es mir durch den<br />

Kopf. Nachdem ich mir jedoch wenig<br />

Hoffnung auf Auferstehung mache,<br />

lerne ich von Martin zunächst die<br />

fachgerechte Sicherung am Stahlseil,<br />

welches in die Felswand verhakt nach<br />

oben führt. Mit zwei speziellen Karabinern<br />

hängt man sich in das Seil ein<br />

und hangelt sich so von Verankerung<br />

zu Verankerung, wobei immer zumindest<br />

ein Karabiner eingehakt sein muss.<br />

Klick-Klick. Das ist nicht besonders<br />

schwer und sogar in einem emotionalen<br />

Ausnahmezustand leicht zu verstehen.<br />

Klick-Klick. Gemma.<br />

Faszination und Demut<br />

Und schon nach den ersten Metern<br />

fühlt sich das alles weit weniger wild<br />

an, als es noch am Parkplatz den<br />

Anschein hatte. Der Trick ist es, die<br />

beiden Sicherungs-Karabiner mit einer<br />

Hand vor sich herzuschieben. Die Seile,<br />

an denen man hängt, scheinen einen<br />

dann auf magische Art und Weise nach<br />

oben zu ziehen. Und es ist tatsächlich<br />

nicht allzu schwer: Der Bergfelsen bie-<br />

92 <strong>SPORTaktiv</strong>


DIE SCHWIERIGKEITS-<br />

GRADE AM<br />

KLETTERSTEIG<br />

WENIG SCHWIERIG: A<br />

Gelände flach bis steil,<br />

Voraussetzungen: Trittsicherheit<br />

und Schwindelfreiheit empfohlen<br />

MÄSSIG SCHWIERIG: B<br />

einfach bis mäßig schwierig,<br />

Voraussetzungen: bessere Kondition<br />

und etwas Kraft und Ausdauer<br />

in Armen und Beinen<br />

SCHWIERIG: C<br />

größtenteils schwierig,<br />

anstrengend und kräfteraubend,<br />

Voraussetzungen: gute Kondition<br />

SEHR SCHWIERIG: D<br />

sehr anstrengend und kräfteraubend,<br />

senkrechtes, oft auch überhängendes<br />

Gelände; meist sehr ausgesetzt.<br />

EXTREM SCHWIERIG: E<br />

äußerst kräfteraubend, Gelände<br />

senkrecht bis überhängend;<br />

durchwegs ausgesetzt; sehr kleine<br />

Tritte oder Reibungskletterei<br />

MEHR ALS EXTREM SCHWIERIG: F<br />

Gelände primär überhängend;<br />

ausgesetzt; sehr kleine Tritte<br />

oder Reibungskletterei<br />

HÖCHSTE SCHWIERIGKEIT: G<br />

Gelände oft auf langen Passagen<br />

überhängend, sehr gutes Sportkletterkönnen<br />

obligatorisch.<br />

Es gibt weltweit einen einzigen G-<br />

Klettersteig, auf Gran Canaria (Spanien)<br />

tet ausreichend Halt, um irgendwo eine Hand<br />

oder einen Fuß zu platzieren, bei glatteren<br />

Stellen helfen in den Fels gerammte Eisengriffe<br />

oder eben das Seil weiter. Das macht sogar<br />

Spaß und ist im Gegensatz zur Wanderei von<br />

vorhin ausgesprochen kurzweilig, weil alle<br />

Gliedmaßen ständig gefordert und in Bewegung<br />

sind. Die Aussicht über das Tal bis zur<br />

Rax ist ohnehin fantastisch, während man<br />

Meter um Meter an Höhe gewinnt. Angesichts<br />

des raschen Aufstiegs macht sich fast schon ein<br />

wenig Übermut breit, ist ja alles so einfach, das<br />

nächste Mal geht’s mit Thomas Bubendorfer<br />

auf den Klettersteig Dopamin Masochist. (Der<br />

heißt wirklich so.) Da hören wir plötzlich rasche<br />

Schritte – und ein zirka 70-jähriger Mann<br />

trippelt lässig und ohne Sicherung an uns<br />

vorbei. „Ich gehe hier jeden Tag ein bisschen<br />

trainieren, so drei Mal rauf und runter.“ Aso.<br />

Wiederschaun.<br />

Nach dieser Lektion in Demut wartet schon<br />

das Grande Finale, denn durch Schluchten<br />

und über größere Blöcke geht es bergan bis<br />

zum Ende der seilversicherten Passage auf<br />

den Gipfel. Hier wird es richtig steil. „Diese<br />

Stelle wurde ein bisschen verändert und hat<br />

jetzt Schwierigkeitsgrad D. Wollen wir das<br />

machen?“ Hätte ich geschwiegen, wäre ich<br />

ein Philosoph geblieben. So allerdings hänge<br />

ich in der Wand, sehe den Abgrund unter mir<br />

gähnen und dafür sehr wenige Stellen, die mir<br />

Halt geben könnten. Jetzt steigt die Nervosität<br />

dann doch ein bisschen, plötzlich wird es<br />

schwierig, die Karabiner fachgerecht im rettenden<br />

Seil zu verhaken. Doch Martin wäre nicht<br />

der beste Bergführer der Welt, wenn er nicht<br />

auch in dieser Situation den Überblick bewahren<br />

würde, und so zieht er mich mit ein paar<br />

gekonnten Handgriffen über die schwierige<br />

Stelle. „Pfuh, die Passage haben sie ganz schön<br />

scharf gemacht“, meint er anschließend. Im<br />

Nachhinein weiß man’s eben immer besser.<br />

Und auch ich weiß jetzt: Selbst Menschen,<br />

die zu allem fähig sind, aber zu nichts zu gebrauchen,<br />

können einen Klettersteig schaffen.<br />

Ich kann mir sogar vorstellen, in Zukunft wieder<br />

einen zu gehen. Besonders dann, wenn ein<br />

Sessellift nach oben führt.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

93


TVB SANKT JOHANN<br />

ALPENDORF<br />

T. +43 64 12/60 36<br />

info@sanktjohann.com<br />

www.sanktjohann.com<br />

ZWISCHEN ALMEN<br />

UND NATURGEISTERN<br />

IN SANKT JOHANN-ALPEN-<br />

DORF FINDET MAN EINEN DER<br />

SCHÖNSTEN AUSSICHTSBERGE<br />

DES SALZBURGER PONGAUS,<br />

HUNDERTE KILOMETER MALE-<br />

RISCHE ALMWEGE UND JEDE<br />

MENGE LOHNENSWERTE ZIELE.<br />

D<br />

ie atemberaubende Bergwelt immer im<br />

Blick, Plätze mit Postkartenidyll (etwa:<br />

am Tappenkarsee); unzählige stille Momente<br />

auf Almwegen. Das alles liegt in<br />

Sankt Johann-Alpendorf ganz nah. Etwa<br />

am Hahnbaum oder am Alpendorf-Panoramaweg.<br />

Vom etwas erhöhten Alpendorf<br />

aus kann man sich den Aufstieg<br />

ins herrliche Gernkogel-Almen- und<br />

Wanderland per Bergbahn verkürzen<br />

und von der Bergstation aus zu Höhenwanderungen<br />

starten. Ein beliebtes Ziel<br />

ist die Maurachalm am Sonntagskogel<br />

im Großarltal. Wöchentlich kann man<br />

sich geführten Wanderungen auf Hochglocker<br />

und Hochgründeck anschließen.<br />

Der Geisterberg auf 1750 m<br />

Top für Familien ist der Erlebnispark<br />

Geisterberg, der vom Alpendorf aus per<br />

Gondel schnell erreicht ist. Dort warten<br />

rund 40 Attraktionen: Wasserspiele,<br />

Klettertürme, Schaukeln, Rutschen<br />

und Wege, an denen Geschichten zu<br />

Naturgeistern und Sagengestalten erzählt<br />

werden. Vom höchsten Punkt aus,<br />

der 360-Grad-Aussichtsplattform am<br />

Gernkopf, ist der Überblick grandios.<br />

Nur eine halbe Stunde Fußweg<br />

entfernt liegt der neue Speichersee, wo<br />

man am Ufer flanieren, in Hängematten<br />

schaukeln und zum krönenden Abschluss<br />

in die Almhütte einkehren kann.<br />

Foto: TVB Sankt Johann-Alpendorf - Mirja Geh Photography<br />

94 <strong>SPORTaktiv</strong>


<strong>SPORTaktiv</strong><br />

95


Flachau Tourismus<br />

Hermann-Maier-Platz 1<br />

5542 Flachau<br />

T. +43 64 57/ 22 14<br />

info@flachau.com<br />

www.flachau.com<br />

AM GIPFEL<br />

DER GAUDI<br />

NATUR, FUN UND BERGE –<br />

DER SOMMER <strong>2018</strong> BIETET IN<br />

FLACHAU NOCH MEHR ACTION<br />

UND URLAUBSSPASS FÜR DIE<br />

GANZE FAMILIE.<br />

F<br />

lachau im SalzburgerLand ist ein Eldorado<br />

für alle, die sich gerne in schönster<br />

Umgebung bewegen und dabei so viel<br />

wie möglich erleben möchten. Mit<br />

täglichen geführten Erlebniswanderungen<br />

und einem actionreichen Funsport-,<br />

Abenteuer- und Aktivprogramm ist hier<br />

immer was los. Ein weiteres Highlight<br />

ist die Eröffnung des neuen<br />

„Stoneman TAURISTA“. Nach Südtirol,<br />

der Schweiz und Deutschland kommt<br />

das Erfolgskonzept der international<br />

gehypten Mountainbike-Challenge<br />

„Stoneman by Roland Stauder powered<br />

by Rocky Mountain“ in die Region rund<br />

um Flachau und feiert hier ihre Österreich-Premiere.<br />

Die 123 Kilometer lange<br />

Strecke mit 4500 Höhenmetern ist ein<br />

Spitzen-Highlight für echte Bike-Cracks.<br />

Natürlich gibt es aber auch für Familien<br />

jede Menge zu erleben. Eingebettet<br />

zwischen dem Dachstein und<br />

dem Tauernmassiv bietet Flachau eine<br />

geniale Kombination aus Entspannung,<br />

Bewegung, Naturgenuss und Action –<br />

in den zwei Hochseilgärten etwa oder<br />

beim Rafting, Höhlenwandern, Standup-Paddling,<br />

Mountaincart oder bei<br />

Segway-Trips. Zwei Badeseen und die<br />

Erlebnistherme Amadé bieten zusätzlichen<br />

Spaß.<br />

Ein ganz besonderer Service ist das<br />

Sport- & Aktivzentrum Flachau, in<br />

dem das Urlaubs-Wunschprogramm<br />

individuell zusammengestellt und<br />

gebucht werden kann. Dort erfährst du<br />

aus erster Hand, welche Aktivitäten und<br />

Events auf dem Programm stehen.<br />

Fotos: Dennis Stratmann<br />

96 <strong>SPORTaktiv</strong>


Am Ende zählt<br />

das Ergebnis.<br />

Zwischendurch<br />

aber auch.<br />

kleinezeitung.at/app<br />

Jetzt App testen.


UNKLARHEIT AM<br />

KLETTERSTEIG<br />

KLETTERSTEIGE SIND IN MODE.<br />

DESHALB ENTSTEHEN JAHR FÜR<br />

JAHR ZIG NEUE KLETTERSTEIGE. IHNEN<br />

GEMEINSAM IST EIN TRÜGERISCHES<br />

SICHERHEITSVERSPRECHEN.<br />

ZUSÄTZLICH GIBT ES AUCH NOCH EINE<br />

NEUE NORM FÜR KLETTERSTEIGSETS.<br />

DAS WICHTIGSTE IN SACHEN KLETTER-<br />

STEIGE – IM SCHNELLDURCHLAUF.<br />

VON OLIVER PICHLER<br />

Einen Sturz am Klettersteig soll man möglichst<br />

ausschließen können. Man soll nur<br />

die Klettersteige gehen, denen man sich gewachsen<br />

fühlt. Wenn man die Schwierigkeit<br />

steigert, soll man das in kleinen Schritten<br />

machen“, rät Walter Bauer vom Bergsportfachhändler<br />

Bergfuchs. Für Klettersteig-Einsteiger<br />

ist eine fundierte Einführung unabdingbar.<br />

Ebenso wichtig ist professionelle<br />

Ausrüstung (Hüft-Sitz-Gurt, Klettersteigset,<br />

Helm, Handschuhe, passende Schuhe, klettertauglicher<br />

Rucksack, Berg-Grundausstattung<br />

u.ä.), die es auch zum Ausleihen gibt.<br />

Die neue Norm<br />

„Sets der neuen Norm stellen sicher, dass 40<br />

bis 120 kg schwere Personen im Fall eines<br />

Sturzes gewichtsunabhängig weich gebremst<br />

werden“, erläutert Oskar Pavelka, Klettersteigexperte<br />

bei Bergsport Schwanda. Ein anderer<br />

Vorteil der neuen Norm sei, so Pavelka, dass<br />

die Sets auch, nachdem sie nass wurden,<br />

funktionieren müssen. „Zentral ist, dass neue<br />

Klettersteigsets bezogen auf 40 bis 120 kg<br />

schwere Personen getestet werden und die<br />

Dauerbelastbarkeit der elastischen Arme nun<br />

auch geprüft wird. Sie müssen nach 10.000<br />

Belastungszyklen noch immer ihre Leistung<br />

bringen“, weiß Walter Bauer von Bergfuchs.<br />

KLETTERGURT &<br />

KLETTERSTEIGSET VEREINT<br />

„Die Kombination, die es<br />

nur von Edelrid gibt, ist eine<br />

kompakt-optimierte Lösung.<br />

Einziger Nachteil: Nach Aufreißen<br />

des Bandfalldämpfers<br />

muss man das Gesamtsystem<br />

tauschen“, weiß Bauer. Edelrid<br />

Jester Comfort: € 190,–<br />

www.edelrid.de<br />

DAS SET MIT BREMSE<br />

„Der Skylotec Rider ist ein<br />

absoluter Sicherheitstipp. Ideal<br />

für ängstliche Personen und für<br />

die, die viele extreme Klettersteige<br />

gehen. Nachteilig ist, dass es<br />

auch Steige gibt, bei denen man<br />

ihn nur als ‚normales‘ Set nutzen<br />

kann“, hält Schwanda-Experte<br />

Pavelka große Stücke auf den Rider.<br />

Skylotec Rider 3.0, € 245,–<br />

www.skylotec.com<br />

Fotos: Skylotec, Hersteller<br />

98 <strong>SPORTaktiv</strong>


HÜFT-SITZ-GURT ODER BRUSTGURT?<br />

Hüft-Sitz-Gurte sind heute Standard. Bei schweren Rucksäcken<br />

(über etwa 8 kg) sowie für Personen mit größerem<br />

Bauchumfang ist ein zusätzlicher Brustgurt ratsam. Brustgurte<br />

haben alle Gurthersteller im Programm.<br />

PATENTIERTE SICHERUNG<br />

BEIM RASTEN<br />

„Petzl bietet ein patentiertes System, bei<br />

dem die zum Rasten zu verwendende<br />

Schlaufe in den Falldämpfer eingebunden<br />

ist“, erklärt Walter Bauer. Ein Sturz beim<br />

Rasten wird beim Petzl-Set mit der gleichen<br />

Dämpfung abgefangen wie jeder andere<br />

Sturz. Petzl Scorpio Eashook, € 120,–<br />

www.petzl.com<br />

DREIFACH AUSDREHEND<br />

„Wer eine schlüssige Lösung für das<br />

Problem der verdrehten Klettersteigarme<br />

sucht, findet sie beim Gyro“,<br />

lobt Bergfuchs-Profi Bauer. „Der<br />

Gyro ist herausragend komfortabel“,<br />

hebt Oskar Pavelka hervor. Camp<br />

Kinetic Gyro Rewind Pro, € 139,95.<br />

www.camp.it<br />

FÜR ABSOLUTEN<br />

EINSATZ UND GRIP<br />

Spezialist CHIBA bietet eigene<br />

Handschuhe für den Klettersteig.<br />

ANZEIGE / Foto: Chiba<br />

Marcus<br />

Chiba ist<br />

Geschäftsführer<br />

des<br />

traditionsreichen<br />

Handschuh-<br />

Spezialisten<br />

CHIBA<br />

Auf einem Klettersteig sollte der<br />

Handschuh unbedingt guten Schutz<br />

bieten und hohen qualitativen Ansprüchen<br />

gerecht werden.<br />

Wir als traditionsreiches Familienunternehmen<br />

in fünfter Generation<br />

produzieren als einer der wenigen<br />

europäischen Sporthandschuh-Hersteller<br />

noch im eigenen Werk und<br />

können so von Anfang an alle Schritte<br />

der Produktion steuern und kontrollieren,<br />

um hohe Qualitätsstandards zu<br />

garantieren.<br />

Der CHIBA-Via Ferrata X-Trem-<br />

Klettersteighandschuh ist dank seiner<br />

Kevlarverstärkung sehr robust. Seine<br />

griffbetonte Lederinnenhand schützt<br />

zuverlässig vor Verletzungen durch<br />

Fels oder defekte Stahlseile. Durch die<br />

offenen Finger bleibt das Tastgefühl<br />

vollständig erhalten.<br />

NACHSICHERN FÜR KINDER &<br />

EINSTEIGER<br />

Nachsichern gehört bei Kindern unter<br />

40 kg und sich unsicher fühlenden<br />

Personen zum Standard. Soll heißen,<br />

der Sichernde bewegt sich über dem<br />

zu Sichernden. Dieser ist zusätzlich<br />

zum eigenen Klettersteigset mit einer<br />

weiteren Seilsicherung geschützt. Die<br />

praktischste und kompakteste Lösung<br />

bietet Edelrid: Via Ferrata Belay Kit II,<br />

€ 85,–<br />

www.edelrid.de<br />

VIA FERRATA X-TREM<br />

Mit Silikon-Knöchelschutz,<br />

Kevlarverstärkung, Nappa-Leder<br />

und Belüftungslöchern<br />

www.chiba.at<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

99


SICHER<br />

AM STEIG<br />

SICHERHEIT GEHT VOR: MIT DIESEN|<br />

KLETTERSTEIGSETS UND -HELMEN|<br />

PETZL SCORPIO EASHOOK<br />

Klettersteigset mit EASHOOK-<br />

Karabinern und Verdrehschutzsystem<br />

für Anwender, die zwischen<br />

40 und 120 kg wiegen<br />

zwei elastische Arme mit hohem<br />

Dehnungsvermögen<br />

PREIS (UVP): € 120,–<br />

www.petzl.com<br />

AUSTRIA ALPIN HYDRA.EVO<br />

Kombination aus dem Klettersteigset<br />

COLT.EVO und<br />

dem FERRATA.BLOC<br />

Eingehängt in das gespannte<br />

Drahtseil verhindert FER-<br />

RATA.BLOC weite Stürze<br />

in die nächste Zwischensicherung<br />

PREIS (UVP): € 144,90<br />

www.austrialpin.at<br />

CAMP GYRO REWING PRO<br />

mit Bandfalldämpfer,<br />

leicht und kompakt<br />

elastische Sicherungsarme<br />

mit 22-mm-Schlauchband<br />

(Rewind-System) für<br />

körpernahes Handling<br />

patentiertes System Gyro<br />

mit dreifachem Gelenk,<br />

das das Verdrillen der<br />

Bänder vermeidet<br />

PREIS (UVP): € 139,95<br />

www.camp.it<br />

SKYLOTEC RIDER 3.0<br />

sicherstes KS-Set dank selbstlaufender<br />

Seilklemme mit Rücklaufsperre<br />

für Stahlseile von 12–16 mm<br />

Seilklemme mit Karabineröse für<br />

Steige oder Passagen ohne passendes<br />

Drahtseil, um Rider als<br />

konventionelles Set verwenden<br />

zu können<br />

PREIS (UVP): € 245,–<br />

www.skylotec.com<br />

STUBAI BERGSPORT<br />

SUMMIT LIGHT X1<br />

ergonomisch geformte<br />

Karabiner<br />

große Schnapperöffnung<br />

Metall-Rastpunkt für<br />

Extra- Karabiner<br />

unterschiedliche Farben<br />

von Arm und Karabiner<br />

für bessere Übersicht<br />

PREIS (UVP): € 99,95<br />

www.stubai-sports.com<br />

100 <strong>SPORTaktiv</strong>


BLACK DIAMOND<br />

KID‘S TRACER HELMET<br />

leicht und bequem<br />

Belüftungsöffnungen mit Netzabdeckung<br />

für Schutz vor herabfallenden<br />

Objekten<br />

geformter EPS-Schaumstoff mit<br />

harter Helmschale aus Polykarbonat<br />

PREIS (UVP): € 70,–<br />

www.blackdiamondequipment.com<br />

INFINITE<br />

POSSIBILITIES <br />

CAMP STORM<br />

der leichteste unter den<br />

Helmen von CAMP<br />

Inneres aus EPS und Außenschale<br />

aus Polykarbonat<br />

„in-moulding”<br />

22 Öffnungen für hervorragende<br />

Belüftung<br />

PREIS (UVP): € 79,95<br />

www.camp.it<br />

PETZL BOREO<br />

vielseitig verwendbarer<br />

robuster Helm mit erhöhtem<br />

Kopfschutz zum Klettern<br />

und Bergsteigen<br />

optimaler Aufprallschutz<br />

an den Seiten, sowie im<br />

Vorder- und Hinterkopfbereich<br />

PREIS (UVP): € 60,–<br />

www.petzl.com<br />

Öffne die Tür in eine<br />

Welt voll unbegrenzter<br />

Möglichkeiten.<br />

SKYLOTEC GRID VENT<br />

leichte Inmold-Konstruktion<br />

drei großzügige Lüftungsöffnungen<br />

optimierte Passform und<br />

Größenanpassung per<br />

Justierrädchen<br />

PREIS (UVP): € 95,–<br />

www.skylotec.com<br />

lowealpine.com/aeon<br />

<strong>SPORTaktiv</strong> 101


STEIG ÜBER DER<br />

STADT<br />

KLETTERN ÜBER DEN DÄCHERN<br />

DER MOZARTSTADT SALZBURG.<br />

DIE EXTREME FERRATA HAT<br />

ZWEI LEICHTE GESCHWISTER BE-<br />

KOMMEN, SOMIT IST DER<br />

VERTIKALE CITYTRIP JETZT FÜR<br />

„JEDERMANN“ INTERESSANT.<br />

VON AXEL JENTZSCH-RABL<br />

Buchtipp:<br />

Klettersteigführer<br />

Österreich mit DVD<br />

www.alpinverlag.at<br />

Die „City Wall“-Klettersteige bieten<br />

nicht nur eine wunderschöne<br />

Aussicht über die historische<br />

Altstadt und die Dächer der Stadt, sondern<br />

auch die Möglichkeit, mitten in<br />

Salzburg etwas alpines Flair aufkommen<br />

zu lassen – auch für die Touristen in der<br />

Linzer Gasse, von denen man nach dem<br />

Abstieg bestaunt wird. Ein idealer Klettersteig-Kurztrip,<br />

wenn man mal kaum<br />

Zeit hat. Benötigt werden nur etwa eine<br />

Stunde Zeit, die Klettersteigausrüstung<br />

und für die schwere Originalroute eine<br />

große Portion Kraft.<br />

Anreise<br />

Auf der A1 bis zur Abfahrt Salzburg<br />

Nord, dann weiter über die Vogelweiderstraße<br />

bis zum Kapuzinerberg. Dort die<br />

letzte Möglichkeit nach rechts nehmen<br />

und parken (Schallmooser Hauptstraße<br />

bis zur Linzer Garage bzw. in der Kurzparkzone<br />

der Stadt parken). Genaue Adresse:<br />

Akzente Salzburg, Glockengasse 4c.<br />

Mit Öffis: mit der Bahn nach Salzburg.<br />

Zustieg<br />

In zwei Minuten zum Einstieg des<br />

Klettersteiges rechts hinter dem Haus<br />

nach dem Absperrzaun. Der Klettersteig<br />

ist mit einem Zaun abgesichert, das<br />

Zauntor ist aber nicht versperrt. Vom<br />

Hauptbahnhof ist der Klettersteig in ca.<br />

15 Minuten zu Fuß zu erreichen.<br />

Route<br />

Aus dem „City Wall“-Klettersteig sind<br />

die „City Wall“-Klettersteige geworden.<br />

Die Kapuziner-Gams ist mit E der<br />

schwerste Klettersteig, gefolgt von der<br />

Bergspezl-Route (C) und der Salewa-Route<br />

(C). Am Wandfuß befindet<br />

Fotos: Axel Jentzsch-Rabl<br />

102 <strong>SPORTaktiv</strong>


AXEL<br />

JENTZSCH-RABL<br />

aus Bad Häring (T) kennt als Verfasser<br />

der umfangreichsten heimischen<br />

Klettersteigführer die meisten Klettersteige<br />

in Österreich und im umliegenden<br />

Ausland. Bei uns stellt er regel mäßig<br />

einen seiner Favoriten vor.<br />

Abstieg zur<br />

Linzer Gasse<br />

Aussichtspunkt<br />

sich noch ein kurzer Übungssteig, die<br />

Aqua-Salza (A/B).<br />

Abstieg<br />

Am Ausstieg rechts (westlich), auf dem<br />

asphaltierten Weg zur Linzer Gasse absteigen<br />

und zurück zur Glockengasse.<br />

Bemerkung<br />

Der Klettersteig ist zum Schutz brütender<br />

Vögel (mobile Vogelbrutnester)<br />

vom 1. März bis 30. Juni gesperrt.<br />

Wenn des Zauntor verschlossen ist, fragt<br />

man nach dem Schlüssel beim Portier<br />

der Tiefgarage, Akzente Salzburg (Tel.:<br />

0662/849291), oder bei den Naturfreunden<br />

Salzburg.<br />

TOP-KLETTERSTEIG<br />

Der „City Wall“-Klettersteig<br />

Schwierigkeitsgrad A/B bis E<br />

90 Hm/1 Std.<br />

Talort: Salzburg, 425 m<br />

Berg: Kapuzinerberg, 636 m<br />

Ausgangspunkt: Parkplätze im<br />

Bereich der Glockengasse, 430 m<br />

Zu - und Abgang<br />

Tiefgarage<br />

1 Bergspezl (C)<br />

2 Kapuziner-Gams (E)<br />

3 Salewa (C)<br />

4 Aqua-Salza (A/B)<br />

A/B<br />

A/B<br />

A/B<br />

A<br />

B<br />

A/B<br />

B<br />

3<br />

B<br />

C<br />

B<br />

E<br />

A<br />

D/E<br />

2<br />

D<br />

C<br />

B<br />

B<br />

E<br />

A<br />

B<br />

3 1<br />

3<br />

D<br />

C/D<br />

D/E<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

1<br />

B<br />

A<br />

A/B<br />

B<br />

B<br />

A<br />

D/E<br />

4<br />

A/B<br />

B/C<br />

1<br />

A/B<br />

C<br />

1 2<br />

D<br />

D<br />

B/C<br />

Expos.<br />

Nord<br />

2<br />

Adresse: Akzente Salzburg,<br />

Glockengasse 4 c<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

103


BOREO<br />

Verbesserter Seitenaufprallschutz<br />

für die Vertikale.<br />

Photo © www.kalice.fr<br />

Der robuste, vielseitige BOREO-Helm ist zum Klettern, Bergsteigen und für<br />

Klettersteige ebenso geeignet wie für die Speläologie und fürs Canyoning.<br />

Das tief gezogene Design und die TOP AND SIDE PROTECTION Technologie<br />

gewährleisten erhöhten Aufprallschutz an den Seiten sowie im Vorder- und<br />

Hinterkopfbereich. Der Boreo sitzt flach auf dem Kopf und die großen<br />

Belüftungsöffnungen bürgen für Komfort bei allen Aktivitäten. www.petzl.com


AUF DAS DARUNTER|<br />

KOMMT ES AN|<br />

NACHHALTIG GEMACHT!<br />

DER NORWEGISCHE<br />

TEXTILSPEZIALIST<br />

ACLIMA ENTWICKELT<br />

SPORTUNTERWÄSCHE<br />

AUS MERINOWOLLE –<br />

FÜR OUTDOOR-ACTION<br />

DAS GANZE JAHR.<br />

ANZEIGE / Fotos: Aclima AS<br />

LightWool, HotWool,<br />

DoubleWool – finde die<br />

passenden Base- & Midlayer<br />

für deinen Sport:<br />

www.aclima.com<br />

Seit 1939 ist das norwegische Familienunternehmen<br />

Aclima AS in den Händen<br />

der Familie Johansen in Krøderen. Von<br />

Beginn an stets im Mittelpunkt: die Arbeit<br />

mit Merinowolle. Im Jahr 2002 wurde<br />

schließlich der Brand „Aclima“ aus der Idee<br />

geboren, funktionale Base- und Midlayer<br />

für aktive Damen, Herren und Kinder zu<br />

entwickeln, die bei Outdoor-Sportarten<br />

trocken und warm halten.<br />

Eine Wolle für alle Fälle<br />

Neben der Bekleidung fürs Klettern,<br />

Wandern, Biken & Co. hat das Unternehmen<br />

auch die passenden Merinolayer für<br />

viele weitere Einsatzmöglichkeiten in der<br />

Produktpalette – so vertrauen etwa auch<br />

Feuerwehrleute aus Norwegen auf die hochwertig<br />

verarbeiteten Aclima-Produkte.<br />

Auf feinste (und zertifizierte) Merinowolle<br />

wie beim „LightWool Hoodie“ (Bild links)<br />

setzt man bei der Herstellung nicht ohne<br />

Grund: Wolle absorbiert nicht nur Schweiß<br />

und ist geruchsneutral, sondern sie isoliert<br />

auch Wärme wie Kälte.<br />

Nachhaltigkeit als Grundwert<br />

Soziale Verantwortung, Umwelt- und Tierschutz<br />

liegen Aclima am Herzen: So stehen<br />

etwa Recycling und der Kauf von Fairtrade-<br />

Produkten an der Tagesordnung. Doch vor<br />

allem, wenn es um das Produkt geht, wird<br />

bei der Nachhaltigkeit nicht gespart: Von<br />

artgerechter Tierhaltung bis hin zum kompletten<br />

Verzicht auf schädliche Substanzen<br />

in der Wolle reicht die Maßnahmenliste.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

105


RETTUNG<br />

IN HÖCHSTER NOT<br />

MEHR ALS 12.600 BERGRETTERINNEN UND BERGRETTER<br />

STEHEN IN ÖSTERREICH 365 TAGE IM JAHR BEREIT, UM<br />

BEI EINEM UNFALL IN DEN BERGEN ZU HELFEN – FREIWILLIG<br />

UND UNENTGELTLICH. FÜR DIE ORTSSTELLEN IST ES<br />

DENNOCH NICHT ALLZU SCHWIERIG, JUNGE MENSCHEN<br />

FÜR DEN NACHWUCHS ZU BEGEISTERN.<br />

VON WOLFGANG LIU KUHN<br />

Fotos: reginastanger.com<br />

106 <strong>SPORTaktiv</strong>


Zugegeben, es klingt zunächst nicht<br />

allzu verlockend, wenn man sich<br />

auf einen Dienst bei der Bergrettung<br />

einlässt. Man opfert ein gewisses<br />

Kontingent an Freizeit, muss sich laufend<br />

bei Schulungen weiterbilden und<br />

übernimmt Dienste, die potenziell gefährlich,<br />

zumindest jedoch anstrengend<br />

sein können. Dennoch erfreut sich die<br />

Bergrettung derzeit regen Zulaufs. Eine<br />

der aktuellen Anwärterinnen ist Regina<br />

Stanger, die sich bei der Ortsstelle Graz<br />

engagiert: „Ja, in unserer Ortsstelle erleben<br />

wir derzeit einen kleinen Boom.<br />

Das hat schon dazu geführt, dass wir uns<br />

einen temporären Aufnahmestopp überlegen<br />

müssen. Natürlich wird es wieder<br />

mal eine kleine Flaute geben, es kommt<br />

doch immer wieder zu Fluktuationen.“<br />

Verständlich, dass nicht alle Anwärter<br />

tatsächlich bei der Bergrettung bleiben,<br />

denn die Anforderungen sind durchaus<br />

hart (siehe dazu auch Infokasten). Die<br />

Mindestdauer der Ausbildung beträgt in<br />

ganz Österreich zwei Jahre. Zusätzlich<br />

muss man eine erweiterte Ausbildung in<br />

Erster Hilfe sowie Grundlagen der Alpinmedizin<br />

absolvieren. Die Ausbildung<br />

ist in allen sieben Landesorganisationen<br />

unterschiedlich geregelt, wobei am Ende<br />

jedoch dasselbe Ziel steht. „Es dauert<br />

schon, bis man ein fertiger Bergretter ist,<br />

so einfach geht das nicht. Ein Jahr Mitarbeit<br />

bei der Ortsstelle ist notwendig,<br />

um an den Landesklassen teilnehmen<br />

zu können. Wichtig sind vor allem der<br />

Sommer- und der Wintergrundkurs mit<br />

den entsprechenden Abschlussprüfungen.<br />

Dazu kommen noch spezifische<br />

Schulungen in Lawinenkunde und Pistenrettung.“<br />

,,<br />

BERGUNG<br />

MIT EINER<br />

SEILWINDE IM<br />

STEILEN<br />

GELÄNDE – DAS<br />

MUSST DU<br />

IM SCHLAF<br />

BEHERRSCHEN<br />

“<br />

Familiär vorbelastet<br />

Die meisten angehenden Bergretter<br />

werden vor allem über die Mundpropaganda<br />

auf die ehrenamtliche Tätigkeit<br />

aufmerksam, wobei das Internet<br />

als Rekrutierungskanal immer wichtiger<br />

wird: „Dort kann man sich einfach<br />

informieren, wie man Bergretter wird,<br />

es gibt einen eigenen Button mit allen<br />

Informationen. Die meisten melden<br />

sich von selbst; bei den Jüngeren ist es<br />

häufig so, dass schon ihre Eltern oder<br />

Freunde bei der Bergrettung waren<br />

oder sind. Und natürlich gibt es da viele<br />

Menschen, die einfach gerne in den<br />

Bergen unterwegs sind. Ich selbst bin<br />

über meinen Beruf dazugekommen,<br />

denn ich veranstalte Radrennen, bei<br />

denen ich immer wieder mit der Bergrettung<br />

Kontakt hatte. Ich bin neu-<br />

REGINA<br />

STANGER<br />

ist Bergretterin und betreibt<br />

eine Werbeagentur in Graz<br />

www.reginastanger.com<br />

gierig geworden und wollte mir einmal<br />

persönlich anschauen, wie das so funktioniert.<br />

In den Bergen bin ich ja ohnehin<br />

gerne. Die Kontaktaufnahme war ganz<br />

unkompliziert, ich durfte mir das einmal<br />

anschauen – und es hat mir vom ersten<br />

Moment an voll getaugt!“<br />

Logisch, dass Regina weiter dabeigeblieben<br />

ist und sich mit Feuereifer in<br />

die Ausbildung gestürzt hat. Wobei sich<br />

nicht alle Anwärter ihren Enthusiasmus<br />

auf die Dauer aufrechterhalten können.<br />

Manche können das zeitaufwendige<br />

Ehrenamt schwer mit ihrer Familie, dem<br />

Privat- und Berufsleben vereinbaren.<br />

„In Graz treffen wir uns jeden Freitag<br />

zu einer Übung, da muss man sich die<br />

Zeit gut einteilen und mit Herz dahinter<br />

stehen“, erzählt Regina. Wobei „Herz“<br />

schon das richtige Stichwort ist, denn<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

107


zweifellos sind die Mitglieder der<br />

Truppe mit Leidenschaft bei der Sache.<br />

Die klassischen Draufgängertypen, wie<br />

man sie vor allem aus Hollywoodfilmen<br />

kennt, sind bei der Bergrettung<br />

allerdings fehl am Platz: „Solche Leute<br />

gibt es bei uns eigentlich gar nicht.<br />

Da steht mehr die Sicherheit und eine<br />

überlegte Planung im Mittelpunkt.<br />

Das sind durch die Bank sehr besonnene<br />

Menschen, die sich für diese<br />

Tätigkeit entscheiden. Grundsätzlich<br />

gibt es bei uns recht vielschichtige<br />

Persönlichkeiten, die jedoch eines eint:<br />

die Liebe zu den Bergen. Eine soziale<br />

Komponente und das Erleben in einer<br />

Gemeinschaft spielen bei dem Engagement<br />

auch eine Rolle.“<br />

GRUNDVORAUSSETZUNGEN<br />

FÜR BERGRETTER<br />

KLETTERN IM III. SCHWIERIGKEITSGRAD<br />

IM VORSTIEG<br />

FÄHIGKEIT ZUM SICHEREN<br />

TOURENSKILAUF IM<br />

ALPINEN GELÄNDE<br />

ZEITLICHE VERFÜGBARKEIT<br />

Harte Arbeit, viel Übung<br />

Die Arbeit in der Bergrettung ist also<br />

vor allem eine Lebenseinstellung. Die<br />

Aktivität in der Organisation bringt<br />

viele Mitglieder auch persönlich voran<br />

– einige halten sich durch die<br />

zahlreichen Übungen und Einsätze<br />

körperlich in Schuss, andere wiederum<br />

finden Hilfe bei Sinnkrisen und<br />

anderen Tiefpunkten im Leben. Und<br />

natürlich eignen sich die Mitglieder<br />

auch Wissen an, das ihnen in anderen<br />

Bereichen jederzeit zugutekommt.<br />

Auch wenn die Schulungen und Prüfungen<br />

hart sein können: „Schwierig<br />

sind auf alle Fälle die Seiltechnik und<br />

die allgemeinen technischen Grundlagen.<br />

Man lernt in der Ausbildung alle<br />

wichtigen Kniffe, aber die muss man<br />

anschließend permanent trainieren.<br />

Wenn man verschiedene Sachen ein<br />

Jahr nicht gemacht hat, hat man sie<br />

längst wieder vergessen. Bergung im<br />

steilen Gelände über eine Seilwinde<br />

ist beispielsweise eine sehr komplexe<br />

Angelegenheit. Da muss viel Gerät aufgebaut<br />

werden – wenn du das nicht im<br />

Schlaf beherrschst, bist du nicht fit für<br />

den Einsatz. Der zweite große Part ist<br />

die Erste Hilfe, bei der wir eine super<br />

Ausbildung bekommen, was dir natürlich<br />

in jeder Lebenslage hilft, also nicht<br />

nur in den Bergen.“<br />

Viel harte Arbeit also, die in flotten<br />

Fernsehserien wie „Die Bergretter“<br />

meist nicht zu sehen ist. Auf die Frage,<br />

ob die Realität mit der TV-Fiktion eigentlich<br />

etwas zu tun hat, muss Regina<br />

KÖRPERLICHE UND<br />

GEISTIGE EIGNUNG<br />

VOLLENDETES 16. LEBENSJAHR<br />

lachen: „Ich bin selbst oft in Schladming<br />

und kenne daher die Drehorte.<br />

Das ist eine Fernsehserie, da kommt<br />

es eben auf spektakuläre Effekte an.<br />

Aber der Ablauf der Einsätze und die<br />

angewendeten Techniken kommen<br />

der Wirklichkeit schon recht nahe.<br />

Die Fernsehteams arbeiten ja mit den<br />

echten Bergrettern in Ramsau und<br />

Schladming zusammen, die ihnen fachlich<br />

zur Seite stehen. Für das Image der<br />

Bergrettung ist das natürlich super!“<br />

108 <strong>SPORTaktiv</strong>


SKYLOTEC.COM<br />

OUTSIDE<br />

WENIGER<br />

IST MEHR<br />

RIDER 3.0 -<br />

KLETTERSTEIGSET<br />

So sicher wie nie zuvor im Klettersteig.<br />

Das ausgeklügelte System des RIDER<br />

3.0 Klettersteigsets verhindert<br />

zuverlässig lange Stürze im Klettersteig<br />

und bietet so maximale Sicherheit.<br />

Fotos: Ranggetiner<br />

HERBERT<br />

RANGGETINER<br />

... ist Profikletterer<br />

und einer der<br />

besten Extrem kletterer<br />

Europas – und ein<br />

„Querdenker“ der<br />

Outdoorsport szene.<br />

In seiner „Outside“-<br />

Kolumne lässt er die<br />

SPORT aktiv-Leser<br />

an seinen Gedanken<br />

teilhaben.<br />

Niki Lauda hat sein Kapperl, mein Markenzeichen<br />

ist die Sonnenbrille, unverwechselbar!<br />

Ein Ding, das äußerlich<br />

zeigt, wie man innerlich tickt und wofür man<br />

steht. Mit einem breiten Grinsen und dem hier<br />

leider oft hinderlichen Fachwissen registriere<br />

ich, wie sich der Endverbraucher meist über<br />

eine Marke definiert. Ja, im Prinzip eh alles wie<br />

auch bei mir, nur hier sagt die Werbung, was<br />

gebraucht wird. Die Industrie bedient ein Vakuum,<br />

das durch ein ständiges Verlangen nach<br />

Neuem entsteht, denn das innere Kind hat immer<br />

Hunger! „Funktionelles und Langlebiges“,<br />

alles längst Philosophie von gestern, oder? Mit<br />

ähnlichen Slogans kannst du heute maximal<br />

Werbung für ein Gerät gegen Cellulite machen.<br />

Heute wird viel Geld in Werbung gepumpt, mit<br />

dem einen Ziel: Lass ein Bild einer Marke in<br />

den Köpfen des „Suchenden“ entstehen, das nur<br />

eine Handlung zulässt, nämlich die Anschaffung<br />

dieses „im Moment genialsten Teiles“. Produkte<br />

müssen Emotionen auslösen, Preis-Leistungs-<br />

Verhältnis, uninteressant! Ist es extrem cool<br />

oder bedenklich, in einer Zeit zu leben, wo man<br />

Dinge kauft, die keiner braucht und die nichts<br />

können? Hmmm.<br />

Ich steh auf diese genialen Teile, die ein Tüftler<br />

nach zweijähriger Forschung und totaler Hingabe<br />

voller Stolz in die Höhe hält. Hänge ich total<br />

exponiert in einer Kletterroute, ja, dann, genau<br />

dann liebe ich diese Teile, die etwas können. In<br />

meinem Universum sind Blender gesundheitsschädlich<br />

und Funktionalität und Qualität ständige<br />

Wegbegleiter. Ich definiere mich nicht über<br />

eine Marke, sondern über die Menschen, die<br />

dahinter stehen und deren Philosophie. Ich liebe<br />

Elementares/Einfaches/Praktisches – ein Lagerfeuer,<br />

der Sternenhimmel und meine Freiheit,<br />

denn ich finde: Weniger ist oft mehr!<br />

SKYLOTEC entwickelt und produziert<br />

hochspezialisierte Fallschutzausrüstungen<br />

für Industrie und Klettersport.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

109


PIONIER BEIM<br />

SICHERN<br />

Bergsteiger, Kletterer<br />

und Klettersteiggeher<br />

können mit gutem<br />

Gewissen auf Skylotec<br />

setzen. Und das<br />

aus mehreren<br />

Gründen – wie unser<br />

„Business porträt“ zeigt.<br />

Beim Klettern, im Klettersteig oder auf<br />

Hochtouren: Wann immer das Leben<br />

an einem Seil hängt, muss man vertrauen<br />

können. Auf sich selbst und auf seine<br />

menschlichen Partner. Und besonders auf<br />

seine Ausrüstung. Der Schriftzug Skylotec auf<br />

dem Klettergurt, dem Klettersteigset oder dem<br />

Helm gibt schon einmal ein gutes Gefühl.<br />

Das Unternehmen aus Neuwied in Rheinland-Pfalz<br />

(D) feiert <strong>2018</strong> sein zehnjähriges<br />

Jubiläum in der Outdoorbranche. Die Firmengeschichte<br />

ist mit Gründungsjahr 1948 jedoch<br />

viel älter, die Erfahrung im Bereich der Absturzsicherung<br />

ist entsprechend groß. Gesichert<br />

wird eben nicht nur in einer Felswand, sondern<br />

auch in der Industrie. „Industry born – Sports<br />

Fotos: Skylotec<br />

110 <strong>SPORTaktiv</strong>


Das Unternehmen sitzt in<br />

Neuwied (D), wurde 1948<br />

gegründet und stellt seit 2008<br />

auch Bergsportausrüstung her.<br />

www.skylotec.com<br />

driven“ – so lautet ein Motto des Familienunternehmens.<br />

Im Sport spielte das Unternehmen<br />

vom Start weg in der obersten Liga. Bald<br />

nach dem Einstieg und der Präsentation<br />

der ersten Produkte für Bergsportler gab<br />

es die ersten Auszeichnungen, zum Beispiel<br />

2009 den ISPO Brand New Award<br />

für den Klettergurt Skyfit, und im selben<br />

Jahr den Outdoor Industry Award für<br />

den Kinderklettergurt Gekko. Apropos<br />

Auszeichnung: 2017 trat bekanntlich die<br />

neue Klettersteignorm in Kraft. Skylotecs<br />

Beitrag zu dieser Norm war das<br />

innovative Klettersteigset „Rider 3.0“.<br />

Die mitlaufende Seilklemme sorgt für<br />

ein zusätzliches Sicherheitspolster und<br />

verhindert weite Stürze. Diese Innovation<br />

wurde mit dem Outdoor Industry<br />

Gold Award im Bereich Bergsportausrüstung<br />

belohnt.<br />

Aktuell umfasst das Skylotec-Sortiment<br />

für Outdoorsportler Gurte,<br />

Klettersteigsets, Helme und Karabiner,<br />

Seile und Schlingen. Dazu Chalk, Bags<br />

und Accessoires. Von der Qualität der<br />

Ausrüstung sind nicht nur viele Freizeitsportler<br />

überzeugt, sondern auch<br />

Profiathleten wie Michael „Much“ Mayr.<br />

Die hohe Kompetenz beweist auch<br />

das „Vertical Rescue College“ (VRC):<br />

In diesem Schulungsgebäude auf dem<br />

Firmengelände in Neuwied werden Ausbilder<br />

und Mitarbeiter unterschiedlicher<br />

Unternehmen in Sachen Höhensicherung<br />

und Höhenrettung geschult.<br />

Ein ausgezeichneter Arbeitgeber<br />

Um die hohen Qualitätsansprüche, die<br />

das Unternehmen an sich selbst stellt,<br />

auch immer erfüllen zu können, gilt<br />

eine strenge Prämisse: „Made in Europe“.<br />

Skylotec verzichtet auf eine Fertigung<br />

in Asien. Neben dem Firmensitz<br />

in Deutschland gibt es noch Standorte<br />

in Ungarn und Slowenien. Das sorgt zusätzlich<br />

auch für kurze Fertigungs- und<br />

Transportwege.<br />

Diese Philosophie erntet Anerkennung:<br />

Nach 2016 wurde Skylotec <strong>2018</strong><br />

schon zum zweiten Mal in jüngster<br />

Zeit mit dem renommierten deutschen<br />

Arbeitgeber-Gütesiegel „Top Job“ als<br />

„bester Arbeitgeber“ prämiert. Noch<br />

ein Grund für Bergsportler, auf die<br />

Sicherungskompetenz von Skylotec zu<br />

vertrauen.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

111


SMART<br />

OUTDOOR-GPS-GERÄT, SMARTPHONE, GPS-UHR<br />

ODER DOCH DIE GUTE ALTE PAPIERKARTE? WAS<br />

BRAUCHT UND VERWENDET MAN <strong>2018</strong> ZUM<br />

ORIENTIEREN AM BERG? NATURFREUNDE-<br />

AUSBILDNER UND GPS-EXPERTE MATTHIAS<br />

PILZ IM „TECHNIK-TALK“.<br />

VON CHRISTOF DOMENIG<br />

NAVIGIEREN<br />

112 <strong>SPORTaktiv</strong>


Vorweg: Die Empfehlung, die gedruckte<br />

Karte am Berg immer mitzuhaben, gilt<br />

auch im Jahr <strong>2018</strong>. Denn ein elektronisches<br />

Gerät kann immer ausfallen – wenn<br />

es in der Outdoor-Stromversorgung (siehe<br />

hinten) auch deutliche Fortschritte gegeben<br />

hat. „Und die Empfehlung gilt auch deshalb,<br />

weil für die große Geländeübersicht, die man<br />

in vielen Situationen braucht, der Ausschnitt<br />

auf einem kleinen Bildschirm nicht reicht“,<br />

sagt Matthias Pilz.<br />

Der Grazer Outdoor-Profi kennt aus seinen<br />

GPS-Kursen auch ein häufiges Missverständnis:<br />

„GPS-Einsteiger erwarten oft, dass<br />

das Orientieren damit einfacher ist als mit einer<br />

Papierkarte. Doch das stimmt nicht: Eine<br />

Karte lesen zu können, ist die Grundlage<br />

jeder Outdoor-Navigation. GPS-Anwendung<br />

kommt oben drauf, erweitert die Möglichkeiten<br />

und ist ein zusätzliches Sicherheitsnetz.“<br />

Die Möglichkeiten, die GPS outdoor bietet,<br />

sind seit Jahren mehr oder weniger unverändert<br />

– rechts im Kasten haben wir die<br />

Hauptanwendungen kompakt zusammengefasst.<br />

Was sich in Sachen GPS zuletzt jedoch<br />

stark gewandelt hat, sind die Endgeräte:<br />

Klassische Outdoor-GPS-Geräte bekommen<br />

im Bergsport zunehmend Konkurrenz von<br />

stärkeren Smartphones auf der einen Seite<br />

und von den kleinen GPS-Uhren, die immer<br />

besser funktionieren, auf der anderen. Im<br />

Interview erklärt Matthias Pilz den Stand der<br />

Technik.<br />

Das Smartphone verändert unser Leben,<br />

das gesamte menschliche Verhalten. Gilt<br />

das auch beim Thema GPS-Nutzung im<br />

Bergsport?<br />

Grundsätzlich kann man sagen, dass die<br />

Jungen – soweit ich Einblick habe – fast nur<br />

noch das Smartphone verwenden. Klassische<br />

Handheld GPS-Gerät sind bei der Zielgruppe<br />

„40plus“ verbreitet und da bei jenen, die<br />

wirklich gut damit umgehen können.<br />

GPS IM<br />

OUTDOOR-EINSATZ<br />

Generell kann man die wichtigsten<br />

Funktionen von GPS-Geräten bzw. Navigations-Apps<br />

auch selbst erlernen – ein<br />

Kursbesuch macht die Sache aber einfacher.<br />

Das sind die Hauptfunktionen:<br />

TOUR PLANEN: Touren mithilfe von<br />

GPS-Koordinaten am Computer erstellen<br />

und ans GPS-Gerät bzw. Smartphone schicken<br />

oder als fertigen Track aufs Gerät laden.<br />

EINEM TRACK FOLGEN: Bereits wenige<br />

Meter Abweichung können damit erkannt<br />

werden. Wichtig immer dann, wenn der<br />

weitere Wegverlauf unklar ist (zum Beispiel<br />

bei Weggabelungen).<br />

DEN TRACK AUFZEICHNEN: Im<br />

Notfall (z.B. bei Nebel) kann man einfach<br />

umdrehen und auf dem aufgezeichneten<br />

Track zurückgehen. Und beim nächsten Mal<br />

auf derselben Tour dem Track nachgehen.<br />

WEGPUNKTE MARKIEREN: Die akkuschonende<br />

Variante zum Aufzeichnen eines<br />

gesamten Tracks, indem man markante Wegpunkte<br />

speichert und zu einer Tour verbindet.<br />

STANDORTANZEIGE: Auch bei schlechter<br />

Sicht ist immer klar, wo man sich befindet.<br />

Bei Notfällen gibt man die Koordinaten<br />

einfach der Bergrettung durch.<br />

POINTS OF INTEREST: Vorgegebene<br />

oder individuell abgespeicherte interessante<br />

Punkte lassen sich damit ansteuern, der Weg<br />

und die voraussichtliche Wegzeit<br />

dorthin berechnen.<br />

Fotos: Martin Edlinger, Matthias Pilz<br />

Kaufen sich auch junge Bergsportler<br />

noch ein Outdoor-GPS-Gerät?<br />

Eher nicht. Brauchbare Markengeräte gibt<br />

es ab 300 Euro. Viele Junge sagen sich,<br />

das ist es mir nicht wert, mir reicht mein<br />

Smartphone auch. Und ich muss sagen:<br />

Ganz unrecht haben sie damit nicht.<br />

LIVE-TRACKING: Damit können Freunde<br />

und Familienmitglieder deinen Standort<br />

und den Verlauf deiner Aktivität zu jeder<br />

Zeit in Echtzeit mitverfolgen.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

113


Akkulaufzeit, Robustheit und Wasserdichtheit<br />

waren immer die Hauptargumente<br />

für ein „richtiges“ Outdoor-<br />

GPS-Gerät. Gilt das nun nicht mehr?<br />

Es kommt stark aufs Smartphone an:<br />

Ich selbst verwende mittlerweile fast<br />

nur noch das Smartphone am Berg.<br />

Ich muss aber dazusagen, dass ich ein<br />

spezielles Outdoor-Smartphone habe:<br />

Das hat eine gewaltige Akkuleistung, ist<br />

stoßfest und wasserdicht, fällt es einmal<br />

in den Schnee, ist es dem Gerät völlig<br />

egal. Die Empfangsqualität ist etwas<br />

schlechter als beim Handheld-Gerät,<br />

aber nicht entscheidend.<br />

Dennoch ist eines wichtig zu betonen:<br />

Navigiere ich mit Smartphone und leere<br />

dabei den Akku, dann kann ich auch<br />

keinen Notruf mehr absetzen. Das ist<br />

der springende Punkt. Dessen muss man<br />

sich bewusst sein und dafür muss man<br />

vorsorgen. Ich selbst habe in der App<br />

eine Funktion eingestellt, die bei 25 Prozent<br />

Akkuleistung die App abschaltet.<br />

Wie schaut es beim Durchschnitts-<br />

Smartphone mit der Akkuleistung aus?<br />

Reicht die für Bergsportler?<br />

Mit meinem Vorgänger-Handy war<br />

nach fünf Stunden der Akku leer. Beim<br />

jetzigen komme ich, wenn ich GPS<br />

sinnvoll und selektiv einsetze, eine Woche<br />

durch. Ich kenne auch Bergführer,<br />

die verwenden ein Akku-Sleeve fürs<br />

Smartphone, das einerseits schützt und<br />

andererseits einen Zusatzakku beinhaltet.<br />

Damit wird das Gerät halt dicker.<br />

Akkupacks zum Nachladen mitzunehmen,<br />

funktioniert mittlerweile auch sehr<br />

gut (Anm.: Siehe die nachfolgende Story<br />

„Nie mehr saftlos“).<br />

Gibt es in der Funktion noch Unterschiede<br />

zwischen GPS-Gerät und<br />

Smartphone-Navigations-App?<br />

Überhaupt nicht. Bei einer guten App<br />

sind Benutzeroberfläche und Funktionen<br />

ident. Ich selbst verwende und<br />

empfehle in meinen Kursen die Twonav-App.<br />

Die lässt sich ident mit einem<br />

Twonav-GPS-Gerät bedienen und das<br />

ist mit Garmin der Marktführer. Die<br />

App kostet sechs Euro und beinhaltet<br />

schon recht viele Karten. Für<br />

den Alpenraum kann man dann<br />

die amtlichen ÖK-Karten relativ<br />

günstig dazukaufen. Auch von der<br />

haptischen Bedienung und von der<br />

Bildschirm-Darstellung sehe ich keine<br />

Nachteile mehr bei einem guten<br />

Outdoor-Smartphone gegenüber dem<br />

GPS-Gerät. Im Gegenteil: Beim Bildschirm<br />

ist mein Smartphone besser.<br />

Wie weit kommt man mit dem<br />

serienmäßigen Kartenmaterial<br />

am GPS-Gerät oder in der<br />

Smartphone-App?<br />

Grob lässt sich sagen: Basiskarten,<br />

wie sie meist vorinstalliert sind,<br />

reichen überall, wo man in der Zivilisation<br />

unterwegs ist. Zum Wandern<br />

auf Wanderwegen in den Bergen<br />

sind Vektor-Karten, beispielsweise<br />

die Garmin-Topo-Karte die richtige<br />

Lösung. Wenn ich Hochtouren oder<br />

Skitouren gehe, also Wege verlasse,<br />

dann brauche ich topografische<br />

ÖK-Karten.<br />

Haben also Outdoor GPS-Geräte<br />

über kurz oder lang ausgedient?<br />

Würde ich nicht sagen. Es hat schon<br />

nach wie vor Vorteile gegenüber<br />

vielen Smartphones. Und die Tendenz<br />

beim Handheld-Gerät geht in<br />

Richtung ganz neuer Möglichkeiten:<br />

Etwa, auch zusätzlich GSM- und Satellitenkommunikations-Empfänger<br />

zu verbauen. Überall, wo ein Mobilfunknetz<br />

ist, habe ich damit einen<br />

„klassischen“ Internetzugang, unabhängig<br />

vom Netzbetreiber. Dort, wo<br />

das normale Handynetz nicht mehr<br />

funktioniert, läuft die Verbindung<br />

über Kommunikationssatelliten<br />

wie bei einem Satellitentelefon. Ein<br />

Emergency-Knopf ist in so einem<br />

Gerät dann schon ein zusätzliches<br />

Sicherheitsnetz. Die nahe Zukunft<br />

wird auch sein, Echtzeitdaten, zum<br />

Beispiel über das Wetter, zur Verfügung<br />

zu haben. Oder Karten nicht<br />

mehr als Offlineprodukt zu beziehen,<br />

sondern „realtime“ gegen eine<br />

Jahresgebühr.<br />

MATTHIAS PILZ<br />

aus Graz ist 28, Bergsportler,<br />

Ausbildner der Naturfreunde<br />

für Klettern, Hochtouren<br />

und Skitouren, hält Kurse<br />

zur GPS-Anwendung<br />

im Outdoorsport.<br />

www.naturfreunde.at<br />

KURSTERMINE DER<br />

NATURFREUNDE<br />

22./23. Juni: Orientieren beim Wandern,<br />

Klippitztörl (K), Naturfreundehaus<br />

1./2. September: Orientieren beim<br />

Bergsteigen, Rauris (S), Neubauhütte<br />

13./14. Oktober: GPS und Smartphone,<br />

Tauplitz (St)<br />

akademie.naturfreunde.at<br />

Stark entwickelt haben sich in den<br />

letzten Jahren die GPS-Outdoor-Uhren,<br />

eine Kartendarstellung beherrschen<br />

schon viele. Wofür eignen sich die?<br />

Was die Akkuleistung und die Empfangsqualität<br />

betrifft, sind die Uhren<br />

heute wirklich gut. Die Hauptanwendung<br />

sehe ich in der Aufzeichnung und<br />

im Analysieren von Aktivitäten und<br />

nicht im Orientieren. Also: Wenn ich<br />

beispielsweise die Einstiegskoordinaten<br />

von einem Klettersteig habe, dann lässt<br />

sich die Stelle damit schon gut finden<br />

– doch für anspruchsvollere Orientierungsaufgaben<br />

ist schlicht die Kartendarstellung<br />

auf der Uhr zu klein.<br />

Fotos: Matthias Pilz, iStock<br />

114 <strong>SPORTaktiv</strong>


NIE MEHR<br />

SMARTPHONE UND<br />

CO. WOLLEN IM<br />

BERGSPORT MIT<br />

STROM VERSORGT<br />

WERDEN. UNSER<br />

TECHNIK-EXPERTE<br />

MATTHIAS PILZ<br />

ERKLÄRT, WELCHE<br />

MÖGLICHKEITEN<br />

ES DAZU GIBT.<br />

SAFTLOS<br />

I.<br />

LADEN AUF SCHUTZHÜTTEN<br />

In Österreich sollte man nicht unbedingt damit<br />

kalkulieren, sein Smartphone auf einer Schutzhütte<br />

aufladen zu können. Vor allem nicht zu „Stoßzeiten“.<br />

Im Notfall und bei Übernachtung wird es der<br />

Hüttenwirt wohl nicht verwehren. Matthias Pilz:<br />

„In der Schweiz oder in Frankreich ist die diesbezügliche<br />

Mentalität eine andere – dort wirst du beim<br />

Ankommen gleich darauf hingewiesen, wo du dein<br />

Handy laden kannst.“ Nachsatz: „Positive Ausnahmen<br />

sind natürlich auch in Österreich zu finden.“<br />

II.<br />

AKKUPACKS<br />

Die Stromspeicher für unterwegs funktionieren<br />

heute schon sehr gut. Auch mehrtägige Touren<br />

abseits jeder Infrastruktur lassen sich damit gut<br />

über die Runden bringen. Wichtig ist, den<br />

benötigten Strombedarf realistisch einschätzen zu<br />

können und vorauszuberechnen – und<br />

entsprechend viele Akkupacks einzupacken: „Dann<br />

sind Akkupacks, was das Verhältnis aus Packmaß,<br />

Gewicht und Leistung angeht, für mich die<br />

sinnvollste Lösung“, sagt Pilz.<br />

III.<br />

SOLARPANEELE<br />

Hier kommt es laut den Erfahrungen<br />

unseres Experten auf die Preisklasse<br />

an. Hochpreisige Solarpaneele funktionieren<br />

heute sehr gut und liefern auch<br />

bei weniger optimalen Bedingungen<br />

zuverlässig Strom. Dafür sollte man sich<br />

allerdings schon in der Preisklasse um<br />

500 Euro umschauen. Bei günstigeren<br />

Paneelen ist man von den äußeren Bedingungen<br />

stärker abhängig. Solarpaneele<br />

haben gegenüber Akkupacks einen<br />

deutlichen Nachteil, was Gewicht und<br />

Packmaß betrifft. Pilz: „Ideal eingesetzt<br />

sind sie auf Expeditionen, die von einem<br />

Basislager aus unternommen werden, wo<br />

man sie nicht immer mitnehmen muss.“<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

115


MITTERSILL PLUS<br />

TOURISMUS<br />

Stadtplatz 1<br />

5730 Mittersill<br />

T. +43 65 62/40 86 917<br />

www.mittersill.info<br />

AUS DEM ALLTAG<br />

HINAUSWANDERN<br />

DIE NATIONALPARKORT-<br />

SCHAFTEN MITTERSILL–HOL-<br />

LERSBACH–STUHLFELDEN<br />

LASSEN DIE WANDERHERZEN<br />

IN MITTEN DER ZAHLREICHEN<br />

3000ER DER HOHEN TAUERN<br />

UND DER KITZBÜHELER ALPEN<br />

HÖHERSCHLAGEN.<br />

H<br />

inein in die Bergschuhe, am besten noch<br />

bevor es hell wird – denn eindrucksvoller<br />

als mit einem Sonnenaufgang in den Bergen<br />

kann ein Tag kaum beginnen. Früh<br />

aufzustehen lohnt sich, denn es gibt einiges<br />

zu erleben und zu entdecken in den<br />

Hohen Tauern. Grüne Wiesen, charmante<br />

Waldwege, urige Almen, majestätische<br />

Berggipfel – all das erwartet dich in den<br />

Nationalparkortschaften Mittersill–<br />

Hollersbach–Stuhlfelden.<br />

Eine Vielzahl an markierten Wanderwegen<br />

in allen Schwierigkeitsstufen wartet<br />

und führt Naturliebhaber zu immer<br />

neuen Zielen. Bestens untergebracht in<br />

14 zertifizierten Wanderbetrieben der<br />

Region, kann man im Sommer sechs Mal<br />

pro Woche (im Fühjahr und Herbst drei<br />

Mal pro Woche) direkt vom Hotel aus<br />

geführte Wanderungen unternehmen –<br />

und das in allen Schwierigkeitsstufen. Besonderes<br />

Highlight: Alle Touren beginnen<br />

und enden direkt beim Hotel, denn der<br />

kostenlose Wandershuttle bringt dich zum<br />

Ausgangspunkt der Tour und vom Ende<br />

wieder zurück.<br />

Wer jetzt Lust bekommen hat, bestellt<br />

den Wanderguide mit über 65 Touren,<br />

Höhenprofil und Anforderungsliste.<br />

URLAUBSTIPP:<br />

Wanderwochen in Salzburgs<br />

Nationalpark Wanderdorf<br />

7 Nächte mit Frühstück, geführte Wandertouren<br />

im Nationalpark Hohe Tauern<br />

und in den Kitzbüheler Alpen, kostenloser<br />

Wandershuttle und 1 Wanderkarte mit<br />

Wanderguide. Ab € 399.– pro Person.<br />

Fotos: Mittersill Plus GmbH_Michael Huber<br />

116 <strong>SPORTaktiv</strong>


Fotos: Sporthotel Kogler<br />

URLAUB IM NATIONALPARK<br />

SPORTHOTEL<br />

KOGLER<br />

Hallenbadstraße 1<br />

5730 Mittersill<br />

Austria<br />

T +43 (0) 65 62 46 15<br />

F +43 (0) 65 62 46 12-444<br />

info@hotel-kogler.at<br />

www.hotel-kogler.at<br />

Das ganzjährig geöffnete Hotel in zentraler Lage in<br />

Mittersill inmitten der Ferienregion Nationalpark Hohe<br />

Tauern ist der ideale Ausgangspunkt für den perfekten<br />

Sport- und Aktivurlaub. Mit Hallenbad (300 m² Waserfläche),<br />

Wellnessbereich, Fitnessstudio, Tennishalle, etc.<br />

finden Sie in der Koglers Ferienwelt 100 % Urlaub für<br />

die ganze Familie. Als zertifiziertes Wanderhotel bieten<br />

wir geführte Touren inmitten des Nationalparks Hohe<br />

Tauern oder in den Kitzbüheler Alpen.<br />

Ein umfangreiches Sportangebot macht das Angebot<br />

komplett: Mountainbiking, Laufen, Trailrunning,<br />

Nordic-Walking, Tennis, Bogensport, Golf u.v.m.<br />

GRATIS: NATIONALPARK-CARD<br />

<br />

Tageskarte Großglockner-Hochalpenstraße<br />

<br />

Tageskarte Gerlos-Alpenstraße<br />

<br />

tägliche Nutzung einer der Bergbahnen<br />

<br />

freie Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel<br />

<br />

freie Nutzung der teilnehmenden Wanderbusse<br />

<br />

Informationen: www.nationalpark-sommercard.at<br />

DIE REGION DER UNGEAHNTEN MÖGLICHKEITEN<br />

<br />

über 5000 km Wanderwege<br />

<br />

über 1000 km Rad- und Bikevergnügen<br />

<br />

266 Dreitausender, 7 Bergbahnen in der Umgebung<br />

<br />

6 x pro Woche geführte Wanderungen<br />

PASST MIR UND ZU MIR.<br />

MAIER SPORTS – der Passformspezialist – bei unserer breiten Auswahl an Outdoorhosen<br />

muss man nicht lang suchen und es kommt niemand zu kurz.<br />

Hier geht‘s zum Video: www.maier-sports.com/passform


ZWISCHEN<br />

TRANCE<br />

UND<br />

BALANCE<br />

MICHAEL KEMETER<br />

GEHT OBERKÖRPERFREI<br />

ZUR ARBEIT. MIT<br />

WAGHALSIGEN KLETTER-<br />

ROUTEN OHNE SEIL UND<br />

MIT BASE-JUMPS SORGT<br />

ER FÜR SCHLAGZEILEN.<br />

ANGST HAT ER NIE.<br />

ÜBER VERTRAUEN,<br />

ELF MONATE IM BUS<br />

UND EINEN TYPEN MIT<br />

NERVEN AUS STAHL.<br />

VON CHRISTOPH HEIGL<br />

Im chinesischen Fernsehen nennen<br />

sie ihn „Austrian Spiderman“, als<br />

er außen an der Fassade auf ein<br />

268 Meter hohes Gebäude klettert<br />

und von dort mit dem Fallschirm<br />

runterspringt. In den USA hat er<br />

den Spitznamen „The Daredevil“.<br />

Und dann sitzt er da, der Bursche aus<br />

Tragöß (St), mit seinen langen blonden<br />

Locken, blauen Augen und dem<br />

freundlichen Lachen. So soll ein Spinnenmann<br />

aussehen? Ein Teufelskerl?<br />

Michael Kemeter hält aktuell noch<br />

einen seiner sieben Weltrekorde und<br />

mehrere Erstbegehungen. Als Slackliner<br />

balancierte er in seinem Heimat-<br />

Fotos: Michael Kemeter/Alexandre Buisse<br />

118 <strong>SPORTaktiv</strong>


FREE-SOLO<br />

KLETTERN IM ALLEINGANG<br />

OHNE HILFS- UND SICHERUNGS-<br />

MITTEL<br />

BASE-JUMPING<br />

SPRINGEN MIT FALLSCHIRM<br />

VON FESTEN OBJEKTEN (BASE<br />

= BUILDING, ANTENNA, SPAN,<br />

EARTH)<br />

SOLO-BASE-KLETTERN<br />

BZW. BASE-SOLOING<br />

KOMBINATION AUS<br />

FREIKLETTERN<br />

UND BASE-JUMPING<br />

ort 250 Meter weit über den berühmten<br />

Grünen See, zwischen Klein- und<br />

Großglockner, zwischen Heißluftballons<br />

und zwischen Ocean-Race-Segelbooten.<br />

Manchmal verwendet er ein Sicherungsseil,<br />

aber nicht immer. Auf seiner<br />

Homepage scrollt man lange, um alle<br />

Erstbegehungen und Rekorde zu erfassen.<br />

Seit einigen Jahren ist Kemeter auch<br />

Basejumper und Wingsuit-Flieger. Für<br />

einige seiner Youtube-Videos sollte man<br />

keinen empfindlichen Magen haben.<br />

Für einige seiner Aussagen auch nicht.<br />

Zu Hause in den Bergen<br />

Der 30-Jährige, am Berg meist oberkörperfrei,<br />

lebt nicht nach herkömmlichen<br />

Konventionen. „Die meiste Zeit im Jahr<br />

bin ich im Bus unterwegs und an den<br />

schönsten Plätzen“, erzählt er von seiner<br />

Idealvorstellung des Lebens. „Es ist zwar<br />

schwer, davon leben zu können, aber es<br />

geht sich gerade so mit null aus.“ Bis ins<br />

Letzte vermarkten, wie viele Kollegen<br />

in der Sportbranche, will sich Kemeter<br />

eben nicht.<br />

Apropos Kollegen: Als einer von aktuell<br />

ganz wenigen kombiniert Kemeter<br />

Freiklettern ohne Seil (free solo) mit<br />

Basejumpen aus der Felswand. „Viele<br />

„MEIN<br />

SCHWIERIGSTES<br />

PROJEKT?<br />

ES IST IMMER<br />

DER ERSTE<br />

SCHRITT.“<br />

haben damit aufgehört oder sind verstorben“,<br />

sagt Kemeter. „Ich habe in den<br />

letzten Jahren sehr viele gute Freunde<br />

verloren.“ Bumm. Solche Sätze sitzen.<br />

Und provozieren unweigerlich Fragen.<br />

Kemeter weicht diesen Fragen nicht<br />

aus. „Was ich mache, ist gefährlich, das<br />

ist mir voll bewusst“, sagt er. „Aber ich<br />

bin in diesem Moment 100-prozentig<br />

bei mir, ganz klar im Kopf. Es gibt kein<br />

Stürzen. Ich kann mir nicht einmal<br />

0,1 Prozent Zweifel oder Angst leisten,<br />

weil ich 100 Prozent für das Gelingen<br />

des Projektes brauche. Aber es kann<br />

etwas passieren und ich bin bereit zu<br />

handeln.“ Sehr viele unterstützen ihn,<br />

was ihm sehr wichtig ist. „Die Familie<br />

ist mitgewachsen und hat Verständnis<br />

dafür.“<br />

Vertrauen ist ein Schlüsselwort. „Ich<br />

habe Vertrauen in meine Fähigkeiten,<br />

das in 300 Meter Höhe zu schaffen, was<br />

ich auch am Boden kann.“ Wer Kemeter<br />

auf atemberaubenden Videos sieht, wie<br />

dem Slackline-Dreh zum Lost Arrow<br />

Spire im Yosemite-Nationalpark (USA),<br />

ungesichert Hunderte Meter über dem<br />

Boden, bekommt selbst schweißnasse<br />

Hände und sieht ihn danach kurz und<br />

befreit jubeln. Genugtuung? „Nein, das<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

119


war schon am Limit, aber ich fühle keine<br />

Genugtuung, wenn ich etwas schaffe,<br />

weil mir der Erfolg schon beim ersten<br />

Schritt klar ist.“ Eine Einschätzung ist<br />

Kemeter übrigens wichtig: Er ist kein<br />

Adrenalin-Junkie. Slacklining ist für ihn<br />

wie Meditation. In diesem tranceartigen<br />

Zustand ist neben Vertrauen die Balance<br />

ein zweites Schlüsselwort. Bei Vorträgen<br />

und bei Firmencoachings versucht er das<br />

zu vermitteln. „Balance ist die absolute<br />

Ausgeglichenheit. Dafür muss man sich<br />

Zeit nehmen. Die Menschen haben Job<br />

und Familie, aber man soll versuchen,<br />

das rationale Denken hintanzustellen.<br />

Man wird kreativ und kann einen Moment<br />

der Schwerelosigkeit erleben.“ Die<br />

Folge sei eine gestärkte Persönlichkeit,<br />

meint der Steirer, mehr Disziplin, mehr<br />

Wertschätzung. „Und das Beste bei Balance:<br />

Man kann sie nicht kaufen, man<br />

muss sie sich erarbeiten.“<br />

Der erste Schritt<br />

Kemeter trainiert jeden Tag, sieht sich<br />

aber nicht als Kletterprofi. Seine Definition:<br />

„Ich bin viel unterwegs. Ich bin ein<br />

Tourist, ein extremer Tourist.“ Wenn es<br />

sein muss und der Anmarsch mühsam<br />

ist, übernachtet er gleich in der Felswand.<br />

Er absolvierte Free-Solo-Routen<br />

MICHAEL KEMETER<br />

AUS TRAGÖSS (ST),<br />

GEBOREN AM 3. JUNI 1988<br />

WAR FRÜHER MEHRFACHER<br />

ÖSTERREICHISCHER MEISTER<br />

MIT DER LUFTPISTOLE BEI EM<br />

UND WM, MACHTE SICH AB 2007<br />

ALS SLACKLINER UND KLETTERER<br />

UND AB 2010 MIT SKYDIVING<br />

UND BASE-JUMPING (AB 2011)<br />

EINEN NAMEN. MEHRERE<br />

WELTREKORDE UND<br />

SPEKTAKULÄRE BEGEHUNGEN IN<br />

DER BERGWELT, AUF GEBÄUDEN<br />

UND SOGAR SCHIFFEN.<br />

WWW.MICHAEL-KEMETER.COM<br />

im unteren 10. Schwierigkeitsgrad und<br />

verbringt diesen Sommer im steirischen<br />

Gesäuse an einer der schwersten alpinen<br />

Routen der Welt, die er im Vorjahr im<br />

Alleingang erstbegangen hatte. Was<br />

bei allen Abenteuern sein schwierigstes<br />

Projekt war, kann er nicht genau be-<br />

stimmen. „Das schwierigste Projekt ist<br />

immer der erste Schritt“, glaubt Kemeter.<br />

Nach erfolgreichen Projekten, wie<br />

er es nennt, braucht er Pause. „Die Tage<br />

danach merke ich, wie müde Geist und<br />

Körper sind.“<br />

Bis zu seinem 30er Anfang Juni wollte<br />

Kemeter noch ein besonderes Projekt<br />

realisiert haben: eine weitere Klettertour<br />

im elften Schwierigkeitsgrad. Danach<br />

sieht er seine Zukunft wieder beim Solo-Base-Klettern,<br />

oder wie er es formuliert<br />

– „in der Luft“.<br />

Fotos: Michael Kemeter/Frank Kretschmann/Wolfgang Lienbacher<br />

120 <strong>SPORTaktiv</strong>


EIN BEWEGTER<br />

SOMMER IM SÜDEN<br />

Ob wandern, Rad fahren oder laufen: Die Region Bad<br />

Radkersburg in der südöstlichen Steiermark ist mit<br />

ihren schattigen Aulandschaften und sanften Hügeln<br />

ideal für aktive Erlebnisse in der freien Natur.<br />

INFOS & BUCHUNGEN<br />

REGION BAD RADKERSBURG<br />

GF Christian Contola<br />

T. +43 34 76/25 45<br />

info@badradkersburg.at<br />

www.badradkersburg.at<br />

ANGEBOTS-TIPP<br />

4 SOMMERGLÜCKSTAGE<br />

sind in den Monaten Juni bis<br />

August buchbar ab:<br />

€ 110,70 p. P.<br />

In der Region Bad Radkersburg im<br />

Thermen- und Vulkanland Steiermark<br />

belebt der Duft von Kräutern und Blumen<br />

die Luft, wohltuendes Wasser lockt zum<br />

Schwimmen und swingende Musik erklingt.<br />

Im Sommer wohnt hier die Lebenslust.<br />

Ein mildes Klima, sanfte Hügel und<br />

weite Aulandschaften bilden die Naturkulisse<br />

für bewegende Sommer-Erlebnisse.<br />

„Beweg-Gründe“ gibt es in Österreichs<br />

sonnigster Region genug: Auf zwei Rädern<br />

lassen sich herrliche Panoramablicke aufs<br />

sanfte Hügelland ebenso wie gemütliche<br />

Buschenschänken, die Weinberge und einsame<br />

Wege durch die Murauen entdecken.<br />

Mit E-Bikes ist grenzenloses Radfahren<br />

über die hügelige Weinlandschaft und zu<br />

den Nachbarn Slowenien und Ungarn problemlos<br />

möglich.<br />

Viel zu entdecken gibt es auf den Themenwanderwegen<br />

durch die Weingärten<br />

– Traminerweg in Klöch und TAU-Weg der<br />

Riede in Tieschen. Hier laden zahlreiche<br />

herzliche Gastgeber in Buschenschänken<br />

zum „Wein-, Wasser- und Vulkanerlebnis“<br />

und zur kulinarischen Stärkung ein. Abenteuer<br />

warten auch auf kleine Entdecker.<br />

Viel Spaß versprechen das Familienmagazin<br />

mit vielen Tipps und Ideen, die Rad-Rätselrallye<br />

oder der Kids Coach der Parktherme.<br />

Dann heißt es rein ins mineralstoffreiche<br />

Thermalwasser: Zum Schwimmen ist das<br />

50-Meter-Sportbecken der Parktherme<br />

ideal. Oder man lässt sich beim Faszien-<br />

Fitness training in Form bringen.<br />

Und am Abend? Punktet die Region Bad<br />

Radkersburg mit ihrer sommerlichen Leichtigkeit<br />

und dem südlichen Flair. Flanieren<br />

durch die historische Altstadt, unter Millionen<br />

von Sternen der Musik lauschen, die<br />

bunte Lokalszene und das Leben genießen<br />

– viel zu schön, um bloß kurz zu bleiben.<br />

Fotos: zoom.at/Ulrich Grill<br />

122 <strong>SPORTaktiv</strong>


MERINO UND<br />

KOMPRESSION<br />

Merino und Hightech Compression<br />

vereinen die CEP Outdoor Light<br />

Merino Socks. Der Merino-Synthetik-<br />

Mix sorgt für perfektes Fußklima und<br />

die Kompressionswirkung für Stabilität<br />

und Trittsicherheit. Die Mid-Cut-Socken<br />

überzeugen nicht nur Merino-Fans.<br />

www.cepsports.at<br />

KLACK-KLACK<br />

Das Klettersteig-Set STUBAI<br />

Summit Light X1 ist eine völlige<br />

Neuentwicklung von STUBAI. Die<br />

Karabiner sind ergonomisch gestaltet<br />

und ermöglichen ein extraeinfaches<br />

Einhängen, sodass man sich voll aufs<br />

Klettern konzentrieren kann.<br />

www.stubai-sports.com<br />

OUT<br />

DOOR<br />

NEWS<br />

LEICHTER<br />

WANDERN<br />

Der KOMPERDELL C3 Carbon<br />

Pro wiegt lediglich 224 g.<br />

Möglich macht es der Materialmix<br />

aus leichtem Carbon<br />

und hochfestem Titanal. Der<br />

Powerlock-3.0-Verschlussmechanismus<br />

sorgt für eine<br />

unkomplizierte Längenverstellung.<br />

Packmaß: 66 cm.<br />

www.komperdell.com<br />

ERSTE<br />

SPORTCOLA<br />

Mach aus Wasser Energie.<br />

Der „PEEROTON MVD<br />

– Mineral Vitamin Drink“<br />

ist das ideale Getränk für<br />

Workouts oder Belastungen<br />

bis 60 Minuten. Die„Limited<br />

Summer-Edition“ gibt es in<br />

Cola-Zitrone und Birne. Mit<br />

Soda im Glas aufgespritzt,<br />

richtig erfrischend.<br />

www.peeroton.com<br />

SPEED AM BERG<br />

Der SALEWA Ultra Train 2<br />

bietet Halt beim Speed Hiking<br />

und schnellen Training in den<br />

Bergen. Seine Michelin-Ultra-<br />

Train-Sohle wurde exklusiv<br />

mit Salewa entwickelt. Sie<br />

gibt starke Traktion, auch auf<br />

feuchtem, rutschigem Boden.<br />

www.salewa.at<br />

Fotos: Hersteller<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

123


Alle Infos unter<br />

www.derdachstein.at<br />

HOCHGEFÜHLE AM<br />

DACHSTEINGLETSCHER<br />

NATURKULISSE TRIFFT AUF ERLEB-<br />

NISWELT: WILLKOMMEN AUF DEM<br />

HÖCHSTEN BERG DER STEIERMARK.<br />

Fotos: Mediadome, Gery Wolf, Herbert Raffalt<br />

Schon die Auffahrt mit der Aussicht<br />

aus der Panoramagondel – mit<br />

Rundum-Vollverglasung – ist ein Erlebnis.<br />

Ein Balkon am Dach der Gondel<br />

sorgt zusätzlich für Cabrio-Feeling.<br />

Beeindruckend präsentiert sich aber<br />

nicht nur die Technik, sondern auch die<br />

Natur. Der höchste Berg der Steiermark,<br />

der Dachstein, besticht durch eine Kulisse,<br />

die ihresgleichen sucht. Umgeben<br />

von den schroffen Felsen rückt der<br />

Alltag in die Ferne.<br />

Oben angekommen, begeistern<br />

viele Wanderrouten die Wanderer und<br />

Genießer. Ein Tipp ist die Wanderung<br />

auf dem Hochgebirgs-Erlebnisweg zum<br />

Kleinen Gjaidstein: In etwa 40 Minuten<br />

erreicht man von der Dachstein-Bergstation<br />

aus den 2685 m hohen Gipfel. Die<br />

Möglichkeiten für sportliche Unternehmungen<br />

ab der Bergstation sind freilich<br />

vielfältig und reichen übers Wandern<br />

weit hinaus – bis hin zum Klettern oder<br />

Paragleiten.<br />

Hängebrücke und Co.<br />

Bekannt ist der Dachstein auch für seine<br />

weiteren Attraktionen: Die Hängebrücke,<br />

der Skywalk und die Treppe ins<br />

Nichts ermöglichen atemberaubende<br />

Aus- und Tiefblicke. Der Eispalast<br />

entführt Besucher tief in das Innere des<br />

Gletschers hinein. Detailgetreu aus Eis<br />

geschnitzte und mit Lichteffekten in<br />

Szene gesetzte, bekannte Sehenswürdigkeiten<br />

sorgen für Staunen.<br />

Gaumenfreuden auf 2700 m Höhe<br />

erwarten die Gäste im Dachstein<br />

Gletscherrestaurant, wo man sich mit<br />

regionalen Spezialitäten stärken kann.<br />

Dazu serviert wird ein Panoramablick<br />

auf die umliegende Bergwelt.<br />

Der perfekt geplante Tag<br />

Die Gondelauffahrt, der Skywalk, die<br />

Hängebrücke, das Gletscher-Restaurant<br />

und der Eispalast: Das alles lässt sich<br />

auch perfekt durchgeplant an einem<br />

einzigen Tag erleben. Dieses spezielle<br />

„Gletscher-Erlebnis“-Angebot findest du<br />

auf www.derdachstein.at.<br />

Den Tag oder die Nacht auf dem<br />

Dachstein hereinbrechen zu sehen, das<br />

ist ein Naturschauspiel erster Güte. Sonnenauf-<br />

oder -untergangsfahrten ermöglichen<br />

auch dieses besondere Erlebnis.<br />

Naturgenießer reservieren für diesen Fall<br />

ihre Plätze für die gewünschte Berg- und<br />

Talfahrt – ebenfalls einfach unter www.<br />

derdachstein.at<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

125


126 <strong>SPORTaktiv</strong><br />

Fotos: iStock


DAS ZIEL<br />

EBNET<br />

DEN WEG<br />

STREICHELZOO, GEOCACHING UND<br />

EINE „LEICHE“ NAMENS „T.ANNE“.<br />

KINDER BRAUCHEN BEIM WANDERN<br />

IMMER EIN LOHNENDES ZIEL. SONST<br />

SIND SIE SCHWER ZU MOTIVIEREN.<br />

VON CHRISTOPH HEIGL<br />

Der Trend zur Urbanisierung zieht die<br />

Menschen in städtische Regionen.<br />

Zum Arbeiten und zum Wohnen.<br />

Zum Entspannen und zum Urlaubmachen<br />

kommen im Umkehrschluss viele Menschen<br />

wieder raus aus den Städten und rein in<br />

die Natur. So ist auch der aktuelle Outdoor-Boom<br />

zu verstehen. Mit den Erwachsenen,<br />

den Mamas und Papas, den Omas<br />

und Opas, zieht es auch die Kinder auf die<br />

Almen und Berge.<br />

Viele Destinationen und Regionen haben<br />

sich schon auf die kleinen Gäste eingestellt<br />

und bieten eigene Programme. „Jahrelang<br />

war beim Wandern eine Flaute spürbar. Jetzt<br />

ist wieder eine Generation von Eltern um<br />

die 30 da, die das Wandern aus ihrer eigenen<br />

Kindheit kennt und auch mit ihrem Nachwuchs<br />

aktiv in die Natur geht“, sagt Christine<br />

Pollhammer vom Tourismusverband<br />

Almenland in der Steiermark. Die Region<br />

nördlich von Graz ist wegen der sanften<br />

Almen besonders beliebt. „Was die Kinder<br />

betrifft, sind wir davon überzeugt, dass sie<br />

immer ein lohnendes Ziel brauchen, um für<br />

eine Wanderung motiviert zu sein.“ Das<br />

Ziel ebnet den Weg, sozusagen. Wo den Erwachsenen<br />

ein schöner Gipfel mit Aussicht,<br />

ein spektakuläres Gipfelkreuz, ein duftender<br />

Schweinsbraten auf der Traumalm reicht,<br />

um jegliche Mühen vergessen zu lassen, da<br />

sind die Kinder natürlich anders zu motivieren.<br />

Das Almenland etwa bietet als Ziel<br />

einen Tierpark, einen kleinen Kletterpark,<br />

einen Ökopark oder einfach Plätze zum<br />

Wasserpritscheln in der Raabklamm, eine<br />

Sommerrodelbahn oder das Bootfahren im<br />

Teichalmsee. Bonus: Dass die Kids dorthin<br />

gewandert sind, merken sie gar nicht.<br />

Besonders beliebt bei Klein (und Groß)<br />

sind auch Lehrpfade und Themenwege,<br />

die mit einer besonderen Geschichte in<br />

die Wälder locken. Die Roßlochklamm im<br />

Naturpark Mürzer Oberland (bei Neuberg,<br />

St) etwa bietet sehr humorvoll die „mörderische“<br />

Geschichte um die „Leiche“ der „T.<br />

Anne“. So nebenbei bringt man den Kindern<br />

auch noch biologische Zusammenhänge<br />

in der Tier und Pflanzenwelt bei.<br />

Wanderungen zu Burgen, Ruinen oder in<br />

Höhlen eignen sich bestens, den Kindern<br />

Sagen, Märchen oder möglichst blutrünstige<br />

Räubersgeschichten zu erzählen. Das<br />

lieben sie. Sie vermuten dann hinter jedem<br />

Baum einen Unhold oder Zauberer, hinter<br />

jeder Hütte eine Fee und hinter jeder<br />

Biegung eine Schar Ritter. Man darf aber<br />

natürlich auch bei der Wahrheit bleiben<br />

und Fakten von historischen Tafeln ablesen,<br />

etwa auf der Burgruine Dürnstein in Niederösterreich.<br />

So trifft die historische Vergangenheit<br />

die kindliche Gegenwart.<br />

Spezialisierte Destinationen bieten in den<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

127


,,ES IST NICHT<br />

DIE KILOMETER-<br />

LEISTUNG, DIE<br />

EINE GELUNGENE<br />

WANDERUNG<br />

AUSMACHT.“<br />

Sommermonaten und vor allem in den<br />

Schulferien ganze Kinderprogramme,<br />

um den Kindern den Aufenthalt in den<br />

Bergen zu versüßen. Das Angebot der<br />

Wildkogel-Arena in Neukirchen am<br />

Großvenediger lädt zu „Spiel, Spaß und<br />

Abenteuer“ und hat dazu sogar zwei<br />

Maskottchen als Helfer: Kogel-Mogel<br />

und Kogel-Mia. Landesweit gibt es Planetenwege,<br />

Sonnenwege, Klimawege,<br />

Bienenlehrpfade, Ameisenpfade und<br />

Barfußparcours. Dabei nicht vergessen:<br />

Es ist nicht die Kilometerleistung, die<br />

eine gelungene Wanderung ausmacht.<br />

Für etwas Ältere bietet sich die<br />

moderne Form der Schnitzeljagd an:<br />

Geocaching. Bei dieser elektronischen<br />

Schatzsuche werden versteckte „Schätze“<br />

gesucht, die anhand von geografischen<br />

Koordinaten (Geocaches) gefunden<br />

werden. Unter dem Motto „Erlebe den<br />

Berg neu“ hat die Bergbahn Kitzbühel<br />

eine GPS-Schatzsuche für Jung und Alt<br />

am Hahnenkamm im Programm. Am<br />

Abenteuerberg auf der Muttereralm<br />

bei Innsbruck gibt es speziell angelegte<br />

Routen nur für Kinder. Dort kann man<br />

dann übrigens mit Downhill-Karts ins<br />

Tal brettern.<br />

Ganz wichtig für die Kleinen: die<br />

Jause! Wenn man gemeinsam mit ihnen<br />

schon den Rucksack einpackt und den<br />

Lieblingssnack, Obst und das Getränk<br />

der Wahl vorbereitet, klappt es auch mit<br />

den schwierigsten Metern bei einem<br />

Wanderausflug: den Schritten zum abfahrbereiten<br />

Auto.<br />

Foto: iStock<br />

BEWEGUNG FÜR<br />

DIE GANZE FAMILY<br />

Ameisenpfad, Corona Coaster und<br />

Wexl Trails – in St. Corona am Wechsel<br />

wird der ganzen Familie etwas<br />

geboten. Spaß und Bewegung<br />

stehen auch im Motorikpark am<br />

Plan. Und erst das Mountainbiken!<br />

St. Corona am Wechsel im südlichen<br />

Niederösterreich bietet Spaß und Bewegung,<br />

lädt Familien und Naturliebhaber<br />

zum Entspannen und Genießen ein und<br />

liefert Programm für ein ganzes Wochenende.<br />

Auf Coronas Ameisenpfad erfahren<br />

die Kinder auf den Spuren der Königin<br />

des Waldes vieles über die Natur und<br />

ihre Waldbewohner. Bei einer Fahrt mit<br />

der Sommerrodelbahn „Corona Coaster“<br />

können sie flott den Berg hinunterrasen.<br />

Im Motorikpark werden sie ihr<br />

Gleichgewicht auf die Probe stellen und<br />

ihre Kraft mit Papa messen oder auf den<br />

„Wexl Trails“ Mountainbike fahren und<br />

wie die Profis lernen. Während die Kids<br />

im Mini-Bikepark ihre Runden drehen<br />

oder sich am Erlebnisspielplatz austoben,<br />

können Eltern ihren Kindern ganz<br />

entspannt von den Sonnenterassen aus<br />

zusehen und den Tag genießen.<br />

FAMILIENARENA<br />

ST. CORONA AM WECHSEL<br />

ab 31. Mai täglich von<br />

9 bis 18 Uhr geöffnet<br />

T.: +43 2641/21 0 09<br />

www.familienarena.at<br />

www.wexltrails.at<br />

ANZEIGE / Foto: Angelika Morgenbesser<br />

128 <strong>SPORTaktiv</strong>


Tourismusverband<br />

Naturpark Almenland<br />

8163 Fladnitz 100<br />

T. +43 3179/23 000<br />

info@almenland.at<br />

www.almenland.at<br />

SOMMERFRISCHE<br />

IM ALMENLAND<br />

DER NATURPARK ALMENLAND<br />

IST NAH GENUG FÜR<br />

JEDEN AUSFLUG. AUF DEN 400<br />

ALMEN IM BERGLAND NÖRDLICH<br />

VON GRAZ WIRD VOR<br />

ALLEM KINDERN UND<br />

FAMILIEN VIEL GEBOTEN.<br />

Fotos: TVB Almenland/Bergmann/Berghofer<br />

D<br />

as Bergland nördlich von Graz bietet<br />

viele Überraschungen. Die Landschaft<br />

erstreckt sich zwischen 460 und 1720<br />

Metern Seehöhe und wird von der<br />

Bärenschützklamm im Westen und dem<br />

Feistritztal im Osten eingerahmt.<br />

Dass sich die vielen Wiesen und<br />

Weiden in Tal- und Hanglagen perfekt<br />

zum Wandern eignen, muss nicht näher<br />

erläutert werden, das Almenland ist<br />

eine gefragte Ausflugsdestination. Auch<br />

die vielen imposanten Schluchten und<br />

Klammen kennzeichnen die Region.<br />

Die Bärenschützklamm etwa führt vom<br />

Murtal über Wanderwege und vor allem<br />

ganz abenteuerlich über 109 Brücken<br />

und 51 Leitern hinauf auf die Teichalm.<br />

Die Raabklamm ist ein Naturparadies<br />

und Österreichs längste Klamm.<br />

Besonderes Augenmerk wird im Almenland<br />

den Kindern und Familien geschenkt.<br />

Über Almböden laufen, in Bächen<br />

pritscheln, Verstecken spielen im<br />

Laubwald, eine Fahrt auf der Sommerrodelbahn,<br />

die Angebote sind vielfältig.<br />

Ponys zum Reiten, kleine Häschen zum<br />

Streicheln, das Kinderglück ist perfekt.<br />

Sollte das Wetter einmal nicht mitspielen,<br />

bietet sich ein Ausflug in den<br />

Kletterpark oder zur Schokoladenfabrik<br />

an. Dazu gibt es jetzt die GENUSSCard<br />

für den Gratiseintritt bei über 120<br />

Ausflugszielen: Nächtigen bei einem<br />

Mitgliedsbetrieb und die oststeirischen<br />

Ausflugsziele inklusive Graz kostenfrei<br />

besuchen! Auch der lukullische Genuss<br />

kommt nicht zu kurz, schließlich ist das<br />

ALMO-Rindfleisch das Leitprodukt.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

129


INFOS & BUCHUNGEN<br />

TVB AUSSEERLAND –<br />

SALZKAMMERGUT<br />

T. +43 36 22/54 0 40-0<br />

info@ausseerland.at<br />

www.ausseerland.at<br />

BERGE, SEEN UND<br />

HOCHGENUSS<br />

WER EINMAL KOMMT, KOMMT IMMER WIEDER: SO HALTEN ES VIELE GÄSTE<br />

DES AUSSEERLAND – SALZKAMMERGUTS. HAUPTGRUND DAFÜR IST DIE<br />

LANDSCHAFT, DIE IDEAL IST, UM ABZUSCHALTEN UND KRAFT ZU TANKEN.<br />

HOTEL-TIPPS<br />

ALPENPARKS HAGAN LOGDE<br />

Altaussee<br />

T. +43 36 22/72 3 23<br />

www.alpenparks.at/haganlodge<br />

NARZISSEN VITAL RESORT<br />

Bad Aussee<br />

T. +43 36 22/55 3 00<br />

www.vitalresort.at<br />

Von imposanten Bergen und glasklaren<br />

Seen ist das Landschaftsbild im<br />

Ausseerland – Salzkammergut geprägt.<br />

Diese Landschaft ist Garant für einen<br />

erholsamen Urlaub. Gerade auch wegen<br />

der vielen sportlichen Möglichkeiten,<br />

die sich auftun.<br />

Zwischen Dachstein und Totem<br />

Gebirge bieten sich jede Menge Touren<br />

in den unterschiedlichsten Schwierigkeitsgraden<br />

an. Das gilt für Wanderer,<br />

Bergsteiger und Kletterer, aber auch für<br />

Biker.<br />

Im Sommer laden dabei die Seen<br />

immer wieder zu einer Abkühlung zwischendurch<br />

ein, und im Herbst, wenn<br />

die Wälder sich verfärben, haben die<br />

Touren einen ganz speziellen Charme.<br />

Zahlreiche Einkehrmöglichkeiten sorgen<br />

für das leibliche Wohl und dafür, dass<br />

man die Kraftreserven vor der nächsten<br />

Tour wieder aufladen kann.<br />

Tipps zum Einchecken<br />

Zwei spezielle Tipps für eine sportlergerechte<br />

Unterkunft: Die AlpenParks<br />

Hagan Lodge ist Mitglied bei Mountainbike<br />

Holidays, den Mountainbike-<br />

Urlaubsprofis der Alpen. Das Hüttendorf,<br />

das mitten im Grünen liegt, wird<br />

von Alexander Kalss geleitet, der selbst<br />

passionierter Biker ist und die Region<br />

wie seine Westentasche kennt. Die Hagan<br />

Lodge bietet aber auch einen eigenen<br />

Outdoor-Kletterpark.<br />

Ein ebenso ideales Basislager für<br />

sportliche, aktive Gäste ist auch das<br />

Narzissen Vital Resort. Wer dort seinen<br />

Urlaub verbringt, kommt nach fordernden<br />

Bike- oder Wandertouren zurück<br />

ins Hotel und kann direkt ins Solebad<br />

wechseln oder in einer der Saunen entspannen.<br />

Und bei Schlechtwetter ganz<br />

einfach in den Panorama-Fitnessbereich<br />

ausweichen.<br />

Foto: TVB Ausseerland – Salzkammergut/Himsl<br />

130 <strong>SPORTaktiv</strong>


4 NÄCHTE BLEIBEN, 3 ZAHLEN<br />

NARZISSEN VITAL<br />

RESORT<br />

Bad Aussee/Steiermark<br />

www.vitalresort.at<br />

Raum zum Wohlfühlen, eine Top-Ausstattung<br />

und ein traumhafter Panoramablick auf<br />

die Berge: Das erwartet Gäste des 4-Sterne-<br />

Narzissen Vital Resorts in Bad Aussee.<br />

Rundum finden sich optimale Bedingungen<br />

für aktive Urlauber – zum Wandern,<br />

Biken oder Golfen. Danach geht es ins direkt<br />

angebundene und frei nutzbare Solebad und<br />

in die Sauna. Oder in den Medical-Fitness-<br />

Bereich, wo qualifizierte Trainer warten.<br />

Fotos: Narzissen Vital Resort<br />

4=3 LEBENSFRISCHE<br />

<br />

5 Tage/4 Nächte zum Preis von 3 Nächten<br />

(bei Anreise an Sonntag oder Montag)<br />

<br />

Reichhaltiges Vitalresort-Frühstücksbuffet<br />

<br />

Inkludierte Eintritte in Solebad, Sauna,<br />

Fitnessbereich<br />

<br />

Tägliches Aktivprogramm<br />

Ab € 312,– p. P.<br />

VORBEREITET<br />

PHOTO Hansi Heckmair<br />

SEIN<br />

ENTDECKE<br />

UNSERE DIGITALE<br />

AUSBILDUNGSPLATTFORM<br />

FÜR MEHR SICHERHEIT BEIM<br />

ALPINKLETTERN.<br />

powered by<br />

ORTOVOX SCHÜTZT. Durch Produkte und Ausbildung. Das<br />

SAFETY ACADEMY LAB ROCK haben wir gemeinsam mit dem<br />

Deutschen Bergführerverband entwickelt - für mehr Wissen und<br />

weniger Risiko am Fels. Teste jetzt deine Skills auf ortovox.com<br />

32 TUTORIALS<br />

INTERAKTIVES E-LEARNING<br />

PROFI KNOW-HOW


MARMOT<br />

TRIFFT<br />

THREAD<br />

Marmot ist davon überzeugt,<br />

dass unser Einfluss auf die Umwelt<br />

durch innovative, langlebige<br />

und hochwertig produzierte<br />

Produkte am sinnvollsten minimiert<br />

wird. Ein Beispiel dafür ist<br />

Marmots Zusammenarbeit mit<br />

seinem Partner Thread International.<br />

Thread International<br />

sammelt Müll in den ärmsten<br />

Gegenden der Welt, macht daraus<br />

Stoffe und schafft so für viele<br />

Menschen eine Lebensgrundlage.<br />

Eine einfache Plastikflasche<br />

ermöglicht einen Arbeitsplatz.<br />

Sie wird aufgesammelt, sortiert,<br />

in kleine Plastikflocken gestückelt<br />

und zu Garn verarbeitet.<br />

Die Marmot-Thread-T-Shirts<br />

sind aus 50 Prozent recycelten<br />

Plastikflaschen und 50 Prozent<br />

recycelter Baumwolle hergestellt.<br />

So stecken in jedem T-Shirt ca.<br />

2,25 recycelte Plastikflaschen.<br />

Im Vergleich zu reinen Baumwollshirts<br />

werden im Herstellungsprozess<br />

weniger Pestizide<br />

benötigt und gut 400 Liter weniger<br />

Wasser verbraucht. Für den<br />

Druck werden nur PVC- und<br />

Phthalat-freie Farben verwendet.<br />

Und die T-Shirts tragen dazu<br />

bei, dass mehr als 1300 Jobs auf<br />

Haiti geschaffen wurden.<br />

Weitere Infos:<br />

www.marmot.de<br />

ANZEIGE / Fotos: Marmot<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

133


MAIER SPORTS METOR M<br />

vielseitige Packaway-Jacke<br />

mTEX-10.000-Wetterschutz,<br />

wasserdicht und atmungsaktiv<br />

klein in sich selbst verpackbar<br />

abnehmbare Kapuze<br />

PREIS (UVP): € 149,95<br />

www.maier-sports.com<br />

MAIER SPORTS INARA SLIM W<br />

bi-elastische Funktionshose<br />

mit viel Bewegungsfreiheit<br />

femininer Slimfit-Schnitt für<br />

eine schmale Silhouette<br />

wasserabweisend mit<br />

umweltfreundlicher PFCfreier<br />

Imprägnierung<br />

PREIS (UVP): € 99,95<br />

SALEWA PEDROC DST 2/1<br />

PANT M<br />

4-Wege-Durastretch<br />

uneingeschränkte<br />

Bewegungsfreiheit<br />

abriebfestes Material mit<br />

DWR Finish<br />

PREIS (UVP): € 140,–<br />

SALEWA PEDROC HYBRID<br />

ALPHA 2/1 M JACKET<br />

abnehmbare Ärmel<br />

wind- und wasserabweisend<br />

optimaler Feuchtigkeitstransport<br />

durch Polartec Alpha<br />

PREIS (UVP): € 220,–<br />

www.salewa.com<br />

BERGANS OF NORWAY<br />

UTNE PANTS M<br />

leichte, bequeme Hose<br />

atmungsaktives, schnell<br />

trocknendes Stretch-<br />

Material<br />

bluesign approved<br />

PREIS (UVP): € 100,–<br />

BERGANS OF NORWAY<br />

LETTO JACKET M<br />

sehr leichte Hardshelljacke aus<br />

3-Lagen-Dermizax®-Material<br />

minimales Packvolumen<br />

lange Belüftungsreißverschlüsse<br />

unter den Armen und Fronttaschen<br />

PREIS (UVP): € 250,–<br />

www.bergans.com<br />

SCHÖFFEL TREKKING HOSE<br />

SEMMERING W<br />

höchste Bewegungsfreiheit<br />

durch 4-Wege-Stretch<br />

abriebfest durch Ripstop-<br />

Material im Knie-, Saumund<br />

Gesäßbereich<br />

hoher Feuchtigkeitstransport<br />

PREIS (UVP): € 149,95<br />

SCHÖFFEL ZIPIN! JACKET<br />

ADELAIDE W<br />

sportliche Hybridjacke mit<br />

hoher Funktionalität<br />

atmungsaktiv durch Pertex-<br />

Quantum-Material<br />

extrem leicht<br />

wasserabweisend und<br />

winddicht<br />

PREIS (UVP): € 169,95<br />

www.schoeffel.com<br />

Fotos: Hersteller<br />

134 <strong>SPORTaktiv</strong>


BERG<br />

WETTER<br />

FEST<br />

SCHÜTZEN UND SCHAUEN GUT<br />

AUS: DIE AKTUELLEN OUTDOOR-<br />

JACKEN UND -HOSEN<br />

ORTOVOX FLEECE LIGHT TEC HOODY W / M<br />

abriebfestes Cordura- Material<br />

noch robusterer Materialmix an besonders<br />

exponierten Stellen<br />

Merinowolle auf der Innenseite sorgt für<br />

Komfort und ein angenehmes Körperklima<br />

PREIS (UVP): € 180,–<br />

www.ortovox.com<br />

MARMOT ECLIPSE<br />

JACKET W/M<br />

komplett PFC-freie<br />

Regenjacke<br />

recyceltes Nylon<br />

kein Nachimprägnieren<br />

nötig<br />

atmungsaktiv:<br />

20.000 MVTR<br />

wasserdicht: 20.000 mm<br />

PREIS (UVP): € 270,–<br />

www.marmot.eu<br />

ORTOVOX MERINO SHIELD TEC PALA<br />

PANTS M<br />

extrem abriebfeste Cordura<br />

noch robusterer Materialmix an besonders<br />

exponierten Stellen<br />

Merinowolle auf der Innenseite sorgt<br />

für Komfort und ein angenehmes Körperklima<br />

PREIS (UVP): € 170,–<br />

MARMOT ECLIPSE PANT W/M<br />

komplett PFC-freie<br />

Regenhose<br />

recyceltes Nylon<br />

kein Nachimprägnieren nötig<br />

PREIS (UVP): € 240,–<br />

LA SPORTIVA NORTHERN JACKET M<br />

leichte Softshell-Jacke mit<br />

wind- und wasserabweisendem<br />

Nylongewebe<br />

schnell trocknendes Mesh auf der<br />

Innenseite<br />

Polygiene-Behandlung für lang<br />

anhaltende Frische und weniger<br />

Waschgänge<br />

PREIS (UVP): € 169,–<br />

www.lasportiva.com/de<br />

FJÄLLRÄVEN GREENLAND<br />

JEANS M<br />

strapazierfähiges, schnell<br />

trocknendes G-1000-Eco<br />

Regular-Fit mit schmal<br />

zulaufendem Bein<br />

Zwickel im Schritt sorgt für<br />

maximale Bewegungsfreiheit<br />

PREIS (UVP): € 149,95<br />

LA SPORTIVA TX MAX PANT M<br />

lange Berghose für Wander<br />

ungen, Klettersteige und<br />

Mehrseillängentouren<br />

Regulierung der Weite durch<br />

Kordelband an der Taille<br />

PREIS (UVP): € 149,–<br />

FJÄLLRÄVEN GREENLAND<br />

HALF-CENTURY JACKET W<br />

getapte Nähte für ein geschmeidiges,<br />

leichtes Tragegefühl<br />

wind- und wasserabweisendes<br />

G-1000-Eco<br />

kann mit Greenland-Wax an<br />

verschiedene Witterungsbedingungen<br />

angepasst werden<br />

PREIS (UVP): € 479,95<br />

www.fjallraven.de<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

135


FJÄLLRÄVEN ABISKO<br />

SHADE SHIRT M<br />

leichter, kühler und<br />

funktioneller Stoff<br />

leitet Feuchtigkeit ab und<br />

trocknet schnell<br />

lange Ärmel<br />

PREIS (UVP): € 69.95<br />

www.fjallraven.de<br />

MARMOT WINDRIDGE<br />

LONG SLEEVE M<br />

leichtes, atmungsaktives<br />

Freizeitshirt<br />

Lichtschutzfaktor 50<br />

Mesh-Einsätze für<br />

bessere Belüftung<br />

Flachnähte<br />

PREIS (UVP): € 45,–<br />

www.marmot.eu<br />

DEVOLD NIPA TEE M<br />

kühlt bei Wärme aufgrund<br />

natürlicher Eigenschaften<br />

der Wolle<br />

strenge Auswahl von<br />

Rohstoff-Lieferanten<br />

100 % Merino<br />

in Europa gefertigt<br />

PREIS (UVP): € 70,–<br />

www.devold.com<br />

STYLE NACH<br />

OBEN<br />

FUNKTIONELL UND GUT GEKLEIDET MIT DEN|<br />

NEUEN WANDERSHIRTS UND -HEMDEN|<br />

ORTOVOX 120 TEC SHIRT M<br />

Materialmix aus 85 %<br />

Merino-Schurwolle und<br />

15 % Polyamid<br />

aufwendiges<br />

Fertigungsverfahren<br />

PREIS (UVP): € 80,–<br />

www.ortovox.com/de<br />

ICEBREAKER SPHERE SHIRT W<br />

atmungsaktives, leichtes Cool-<br />

Lite-Merino-T-Shirt<br />

toller Style durch versetzte<br />

Seitennähte und tiefen<br />

Rundhalsausschnitt<br />

hoher Tragekomfort<br />

PREIS (UVP): € 69,95<br />

www.icebreaker.com<br />

Fotos: Hersteller<br />

136 <strong>SPORTaktiv</strong>


LÖFFLER TREKKING HEMD M<br />

Funktionswebstoff<br />

Zip-Schlüsseltasche<br />

verdeckte Knopfleiste<br />

schnelltrocknend und<br />

atmungsaktiv<br />

PREIS (UVP): € 69,95<br />

www.loeffler.at<br />

SCHÖFFEL WANDERHEMD<br />

COLMAR UV M<br />

4-Wege-Stretch<br />

hoher Feuchtigkeitstransport<br />

schnelltrocknend<br />

spezielle Materialkonstruktion<br />

für Sonnenschutz UPF 25+<br />

PREIS (UVP): € 89,95<br />

www.schoeffel.com<br />

FJÄLLRÄVEN HIGH COAST<br />

SHIRT LS M<br />

Feuchtigkeit ableitender<br />

Baumwoll-Tencel-Mix<br />

kühl und angenehm auf<br />

der Haut<br />

Knöpfe aus recyceltem<br />

Polyester<br />

PREIS (UVP): € 99,95<br />

www.fjallraven.de<br />

SALEWA PUEZ MINICHECK<br />

DRY M S/S SHIRT M<br />

spezielle Ärmelkonstruktion<br />

für gute Bewegungsfreiheit<br />

aufgesetzte Brusttasche<br />

atmungsaktiv und schnelltrocknend<br />

4-Wege-Stretch<br />

PREIS (UVP): € 90,–<br />

www.salewa.com<br />

MARMOT DOBSON SHORT<br />

SLEEVE M<br />

leicht, vielseitig und funktionell<br />

Lichtschutzfaktor 50<br />

Nanowick-Technologie für<br />

schnelleren Feuchtigkeits-<br />

Abtransport<br />

gut packbar<br />

PREIS (UVP): € 60,–<br />

www.marmot.eu<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

137


DAS GLÜCK<br />

LIEGT<br />

AM WEG<br />

Kulturelle Vielfalt und<br />

unterschiedlichste landschaftliche<br />

Reize: Damit<br />

lockt der „Alpe- Adria-Trail“.<br />

Wie hier auf der 12. Etappe<br />

hoch über dem Millstätter<br />

See beim Tschierweger Nock.<br />

Typisch in Kärnten: die Berg-<br />

See-Kombination.<br />

Der 43-tägige und 750 Kilometer<br />

lange Weg vom Gletscher<br />

zum Meer führt durch<br />

drei Länder (Kärnten, Slowenien<br />

und Italien), man wandert<br />

entlang von Schluchten,<br />

Flüssen, Wasserfällen, durch<br />

Naturparks , Weinberge und<br />

die Hochebene des Karsts.<br />

Begleitet vom mediterranen<br />

Klima, vielen Sonnenstunden<br />

und Ausblicken auf die<br />

schönsten Naturschauplätze<br />

der Alpen-Adria-Region.<br />

www.alpe-adria-trail.com<br />

Foto: Kärnten Werbung / Franz Gerdl<br />

138 <strong>SPORTaktiv</strong>


DEIN WEG<br />

VOM GROSSGLOCKNER BIS ANS MEER<br />

DER ALPE-ADRIA-TRAIL FÜHRT DURCH<br />

KÄRNTEN, SLOWENIEN UND ITALIEN<br />

UND ERFÜLLT WEITWANDERTRÄUME.<br />

ALPE-ADRIA-TRAIL<br />

INFO- &<br />

BUCHUNGSCENTER<br />

KÄRNTEN<br />

T. +43 4782/93093<br />

info@alpe-adria-trail.com<br />

www.alpe-adria-trail.com<br />

Atemberaubend, kontrastreich, grenzüberschreitend:<br />

Das alles ist der<br />

Alpe-Adria-Trail. Der Weitwanderweg<br />

startet beim ewigen Eis des Großglockners<br />

und führt durch Kärnten und Slowenien bis<br />

nach Muggia in Italien, einem idyllischen<br />

Hafenstädtchen südlich von Triest.<br />

43 Etappen ist der Weg lang – aber kaum<br />

ein Wanderer geht alle Etappen am Stück.<br />

Nicht nur wegen der Dauer, sondern auch<br />

wegen der vielen Besonderheiten, die am<br />

Weg liegen und die es sich nach und nach<br />

zu entdecken lohnt. Jede Etappe kann<br />

deshalb einzeln oder variabel kombiniert<br />

bewältigt werden. Schon bisher stand bei<br />

der Organisation der individuellen Touren<br />

das Alpe-Adria-Trail-Buchungscenter<br />

kompetent zur Seite. Ab heuer sind alle<br />

Serviceleistungen auch online buchbar.<br />

Je nach Bedarf können Wanderer Unterkunft,<br />

Verpflegung, Shuttleservice und<br />

Guide buchen. Bei der Planung leisten die<br />

Alpe-Adria-Trail-App und ein kostenloser<br />

Tourenguide wertvolle Hilfestellung.<br />

Fotos: Alpe-Adria-Trail<br />

140 <strong>SPORTaktiv</strong>


Vorbei am Granattor<br />

in den Millstätter<br />

Alpen (gr. Bild); Blick<br />

auf den Ossiacher<br />

See vom Ossiachberg<br />

aus (Bild oben); am<br />

Startpunkt auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe<br />

(Bild unten): Nur drei<br />

von vielen Highlights<br />

im Kärntner Teil des<br />

Alpe-Adria-Trails.<br />

WANDERE ...<br />

... WANN du willst: täglich buchbar<br />

Wandern im Garten Eden<br />

Der Startpunkt liegt in Kärnten, im Nationalpark<br />

Hohe Tauern. Wahre Schätze der<br />

Natur begleiten Wanderer auf dem Weg<br />

durch das südlichste Bundesland Österreichs:<br />

etwa durchs Mölltal, über die Millstätter<br />

Alpe mit Blicken auf den Millstätter<br />

See, die Nockberge, die Gerlitzen Alpe oder<br />

vorbei an Ossiacher See, Wörthersee und<br />

Faaker See. Von Letzterem geht es weiter<br />

nach Slowenien. Also: Tour buchen und<br />

Schuhe schnüren: Es gibt viel zu erleben.<br />

... WO du willst: Start bei jeder<br />

gewünschten Etappe möglich<br />

... WIE LANGE du willst:<br />

von einer bis zu 43 Etappen<br />

... WIE du willst: mit dem<br />

gewünschten, flexiblen Service<br />

... ALLEINE oder mit<br />

... WEM du willst<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

141


SANFT, WILD<br />

UND HERZLICH<br />

Foto: Blindtext<br />

142 <strong>SPORTaktiv</strong>


Wer sich an ursprünglicher<br />

Natur und herzlicher<br />

Gastfreundschaft<br />

erfreut, der<br />

muss nicht weitersuchen.<br />

Das Kärntner<br />

Lesachtal ist das Ziel.<br />

Eingebettet zwischen Karnischen<br />

Alpen im Süden und den Lienzer<br />

Dolomiten im Norden liegt das<br />

„naturbelassenste Tal Europas“. Wer<br />

einmal im Kärntner Lesachtal zu Gast<br />

war, versteht, dass diese Auszeichnung<br />

wohlverdient ist. Die Naturschönheit ist<br />

wiederum nur aufgrund der Lebensweise<br />

der Menschen – möglich: Bäuerliche<br />

Kultur und gelebte Tradition begegnen<br />

einem hier allerorts. Wer im Lesachtal<br />

Urlaub macht, kommt automatisch mit<br />

interessanten – und vor allem gastfreundlichen<br />

Menschen in Kontakt.<br />

Diese Besonderheiten ergeben ein<br />

einzigartiges Reiseziel für aktive Urlauber<br />

– und das zu jeder Jahreszeit.<br />

Frühling und Sommer<br />

Im Frühling kann man auf den Almen<br />

die wärmenden Sonnenstrahlen<br />

genießen und die Wanderwege durch<br />

blühende Landschaften abschreiten. Der<br />

2038 m hohe Mussen ist der Blumenberg<br />

in Kärnten, über 500 Blumenarten<br />

wachsen auf ihm. Viele Almwiesen und<br />

Hänge werden noch von Hand mit der<br />

Sense gemäht – das gehört zur nachhaltigen<br />

Almwirtschaft, so wie sie im<br />

Kärntner Lesachtal interpretiert wird.<br />

Wer mehr Abenteuer sucht, wird im<br />

Lesachtaler Frühling ebenso fündig:<br />

etwa auf den Klettersteigen. Eine Attraktion<br />

ist der „Mega Dive“, die größte<br />

Schaukel der Alpen: Auf einer Brücke in<br />

70 Metern Höhe montiert, wartet ein<br />

Schwung Adrenalin auf Mutige ab zehn<br />

Jahren.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

143


Ab diesem Sommer empfiehlt sich dann<br />

eine Wanderung auf dem „Brot- und<br />

Morendenweg“ („Morende“ ist „des<br />

Bauern Kost“). Dabei können auf einer<br />

Genusstour entlang des Steineckenalm-Rundweges<br />

bei verschiedenen Einkehrstationen<br />

Lesachtaler Jausen verkostet<br />

werden: beispielsweise Bergkäse aus<br />

Bio-Heumilch, Lesachtaler Stockplattlan<br />

(eine regionale Süßspeise), hauseigener<br />

Speck und knuspriges Brot, Lesachtaler<br />

Schlipfkrapfen und viele weitere<br />

Spezialitäten. Der Geschmackssinn wird<br />

im Lesachtal übrigens ganz generell<br />

verwöhnt (mehr zur kulinarischen Seite<br />

des Tals siehe rechts im Kasten).<br />

Im Frühsommer zieht es zusätzlich<br />

auch viele Freunde des wilden Wassers<br />

in Kärntens Westen. Die Gail entspringt<br />

auf 1500 m Seehöhe in der Nähe des<br />

Kartitscher Sattels (noch im benachbarten<br />

Osttirol) und fließt dann in einem<br />

steilen Canyon 20 Kilometer durch das<br />

Lesachtal. Anders als im unteren Gailtal<br />

ist sie hier ein echter Wildwasserfluss,<br />

und hat sich eine enge, bis zu 200 m<br />

tiefe Schlucht in den Boden gegraben.<br />

Kajakfahrer freuen sich über dieses Paradies<br />

– auch dank lückenloser Beschilderung<br />

samt Gefahrenhinweisen.<br />

Wenn der Herbst einkehrt ...<br />

Der Herbst ist dann die schönste<br />

Wanderzeit im Lesachtal: Die Luft ist<br />

besonders klar und die Kulisse entlang<br />

der 300 Kilometer Wanderwege zeigt<br />

sich farbenprächtig. Von leichten Rundwegen<br />

über Almwanderungen bis hin<br />

zu Gipfeltouren mit beeindruckender<br />

Fernsicht ist für jeden die passende Tour<br />

dabei. Am Karnischen Höhenweg geht<br />

es über teils jahrhundertealte Schmugglerpfade<br />

hinüber nach Italien und<br />

wieder zurück. Heute ist der Höhenweg<br />

entlang der Grenze ein Friedensweg, auf<br />

dem Wanderer die weitläufige Natur<br />

genießen können. Schluss ist damit<br />

erst, wenn der Winter die Landschaft in<br />

Weiß hüllt und die Stille der Berge bei<br />

Skitouren und Schneeschuhwanderungen<br />

genossen werden kann.<br />

Man sieht: Es gibt zu jeder Jahreszeit<br />

viele Gründe, das Lesachtal zu seinem<br />

Reiseziel auszuwählen. Also heißt es<br />

jetzt: Rucksack packen und Wanderschuhe<br />

mitnehmen – Europas naturbelassenstes<br />

Tal erwartet dich!<br />

Fotos: Lesachtal/Daniel Zupanc, Kärnten Werbung<br />

144 <strong>SPORTaktiv</strong>


TOURISMUSVERBAND<br />

LESACHTAL<br />

T. +43 47 16/242 12<br />

info@lesachtal.com<br />

www.lesachtal.com<br />

www.slowfood.travel<br />

Eine ursprüngliche Landschaft,<br />

herzliche Gastgeber<br />

und Lebensmittel, in denen<br />

Handarbeit steckt: Diese<br />

seltene Kombination bietet<br />

das Kärntner Lesachtal.<br />

„SLOW FOOD TRAVEL“<br />

REISEN ZU DEN WURZELN DES GUTEN GESCHMACKS<br />

Das Gail- und Lesachtal ist die weltweit<br />

erste „Slow Food Travel“-Region.<br />

Hier kann man die Produktion von<br />

hochwertigen Lebensmitteln durch<br />

viele kleine Produzenten mitverfolgen.<br />

Und auch selbst mitanpacken.<br />

Wer wissen und erleben möchte, wie<br />

knuspriges Brot und Gebäck hergestellt<br />

werden, wie Käse entsteht, wie<br />

viel Arbeit in einem Glas Honig steckt<br />

oder wie man mit selbst gepflückten<br />

Kräutern leckere Gerichte veredelt, ist<br />

hier genau an der richtigen Adresse.<br />

KULINARIK-TIPPS<br />

„FEST DER SINNE“<br />

19. August – der Top-Kulinarik-Outdoor<br />

Event im Lesachtal mit umfangreichem<br />

Rahmenprogramm<br />

HERBSTWANDERN MIT KULINARIK<br />

Die schönste Jahreszeit zum Wandern<br />

ist gleichzeitg geprägt durch die<br />

„AlpinKulinarik“-Veranstaltungen:<br />

Brotfest, kulinarische Wanderungen<br />

u. v. m.<br />

„ALPIN-KULINARIK BEIM WIRT“-TERMINE<br />

31. 8.– 6. 9.: Brotwoche im „kleinen Berghotel“<br />

7. 9.–13. 9.: Lammwoche im Mühlenstüberl<br />

14. 9.–20. 9. Vegetarische & Vegane Woche in<br />

der „Kuhlen Einkehr“<br />

21. 9.– 27. 9.: Schlipfkrapfenwoche im<br />

Alpenhotel Wanderniki<br />

28. 9.– 4. 10.: Wildwoche beim Gasthof Mascha<br />

5. 10.–11. 10.: Steakwoche im Lahnerhof<br />

12. 10.–21. 10. Kürbiswoche „Der Paternwirt“<br />

Detaillierte Infos unter www.lesachtal.com<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

145


WILD, MYSTISCH,<br />

HEIMELIG UND<br />

LEGENDÄR<br />

In Heiligenblut am Großglockner<br />

schnürt man die Bergschuhe und<br />

startet durch: auf Familienwanderungen<br />

und zu Gipfelsiegen.<br />

Das legendäre Bergdorf Heiligenblut am<br />

Großglockner liegt direkt am Fuße<br />

des höchsten Berges Österreichs, des<br />

Großglockners (3798 m). Dieser dominiert<br />

seit jeher das Ortsbild, genauso wie die gotische<br />

Wallfahrtskirche St. Vinzenz. Das wohl<br />

berühmteste Fotomotiv Kärntens unterstreicht<br />

die Lebenseinstellung vor Ort: naturverbunden,<br />

ungekünstelt, ehrlich und heimelig. Wer seine<br />

Wander- oder Bergschuhe schnürt, führt auch<br />

fast immer irgendetwas rund um den Großglockner<br />

im Schilde.<br />

Wandermöglichkeiten gibt es genügend.<br />

Der Gamsgrubenweg startet direkt an der<br />

Kaiser-Franz-Josefs-Höhe an der Großglockner<br />

Hochalpenstraße. In den Fels der Tauern<br />

geschlagen, vermittelt der Weg viel Wissenswertes<br />

über Gestein und natürliche Prozesse im<br />

Nationalpark. Am Lehrpfad „Natura Mystica“<br />

erfährt man viel Wissenswertes und Besonderes<br />

aus längst vergangen Tagen. Von seinem höchsten<br />

Punkt hat man einen tollen Blick über den<br />

Gößnitz-Wasserfall. Der Geotrail Tauernfenster<br />

startet nach einer Fahrt mit der Großglockner-<br />

Bergbahn auf 2600 m Seehöhe. Vom Gipfel<br />

des Scharecks erfreut man sich sagenhafter Aus-<br />

blicke in die umliegende Bergwelt der Hohen<br />

Tauern. Wer nicht auf eigene Faust unterwegs<br />

sein mag, schließt sich einer geführten Tour<br />

mit einem Nationalpark-Ranger an, die unter<br />

anderem auch ins Reich der Steinböcke führt.<br />

Entdeckungsreise im ewigen Eis<br />

Die Hohen Tauern verdanken ihre Form<br />

den Gletscherbewegungen und natürlichen<br />

Vorkommnissen rund ums ewige Eis. Beim<br />

Gletschertrekking auf der Pasterze taucht man<br />

tief ein in die Welt des größten Gletschers der<br />

Fotos: Martin Steinthaler, Klaus Dapra, Markus Lackner<br />

146 <strong>SPORTaktiv</strong>


Rund um Heiligenblut am<br />

Großglockner warten herrliche<br />

Tourenmöglichkeiten. Auf<br />

Wunsch auch mit einem<br />

Bergführer oder Nationalpark-Ranger.<br />

TOURISMUSVERBAND<br />

HEILIGENBLUT<br />

AM GROSSGLOCKNER<br />

T. +43 4824/2700-20<br />

office@heiligenblut.at<br />

www.heiligenblut.at<br />

PACKAGE-TIPP<br />

DAS GEHEIMNIS DER WILDEN<br />

WASSER<br />

<br />

5–7 Übernachtungen in Ihrer<br />

Wunschunterkunft<br />

<br />

Tourenmappe „Wilde Wasser“<br />

<br />

Relaxmatte (leihweise)<br />

<br />

Wahlweise Nationalpark<br />

Kärnten Card oder<br />

Kärnten Card<br />

ab € 207,– p. P./Appartement<br />

PROGRAMM-TIPP<br />

Gletschertrekking am<br />

Pasterzengletscher mit staatl.<br />

gepr. Bergführer. Jeden Dienstag<br />

vom 19. Juni bis 18. September<br />

um € 115,– p. P.<br />

Ostalpen. Die Gletschertrekking-Tour mit<br />

einem Bergführer dauert rund sechs Stunden.<br />

Nach der Auffahrt zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe<br />

beginnt der Abstieg zur Pasterze, die man<br />

anschließend angeseilt und mit Steigeisen an<br />

den Schuhen begehen darf. Rund 400 Höhenmeter<br />

sind dabei zu überwinden.<br />

Dem Mythos auf der Spur<br />

Mystisch steht er da, der 3798 m hohe Großglockner<br />

– und für manche ist er das Ziel<br />

lang gehegter Bergsteigerträume. Die geführte<br />

Gipfeltour auf den Großglockner startet beim<br />

Alpincenter Glocknerhaus. Unter fachkundiger<br />

und sicherer Anleitung eines Bergführers<br />

erklimmt man in etwa sechs Stunden die Erzherzog-Johann-Hütte.<br />

Und am darauffolgenden<br />

Tag in weiteren 1,5 Stunden den Gipfel<br />

des Großglockners.<br />

Interessierte sollten Trittsicherheit, Schwindelfreiheit<br />

und alpine Erfahrung mitbringen.<br />

Und Sie können sicher sein: Wer einmal ganz<br />

oben gestanden ist, den lässt diese Erfahrung<br />

und Aussicht nicht mehr los.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

147


M<br />

it seinem schwarzen, bodenlangen Priestergewand,<br />

seiner stattlichen Figur, dem<br />

kahlen Kopf und dem Rauschebart ist<br />

Johannes M. Schwarz eine imposante<br />

Erscheinung. Kombiniert mit einer sonoren<br />

Ö1-Stimme, genauso tiefgehender<br />

wie unterhaltsamer Rhetorik und einem<br />

Talent für Medienarbeit (Fotos, Videos,<br />

Social Media, Youtube-Kanal) ist der<br />

40-jährige Priester aus Oberösterreich<br />

gern gesehner Gast bei Vorträgen.<br />

Mit seiner Pilgerreise von Liechtenstein<br />

nach Jerusalem und retour wurde<br />

er auch außerhalb kirchlicher Kreise<br />

bekannt. Ab 15. Mai machte sich Pater<br />

Schwarz auf die 4100 Kilometer lange<br />

Route von Aquileia (ITA) über den gesamten<br />

Alpenbogen bis auf die Klosterinsel<br />

von Lerins (FRA). Davor fand der<br />

Priester noch Zeit für ein Interview mit<br />

<strong>SPORTaktiv</strong>.<br />

Sie beschreiben, dass es Ihnen Freude<br />

bereitet, wenn Sie sich auf Wanderungen<br />

als Priester zu erkennen geben,<br />

weil die Menschen dann offen und<br />

neugierig sind. Welche Anekdote davon<br />

erzählen Sie am liebsten?<br />

Wenn man bei einer Berghütte als Priester<br />

auftaucht, kann das in zwei Richtungen<br />

gehen. Die erste ist, dass man mit<br />

den üblichen Themen gelöchert wird:<br />

Zölibat, Kreuzzüge, Zölibat, Hexenverfolgungen,<br />

Zölibat und dann endlich<br />

der Zölibat. Tatsächlich scheint die<br />

selbst auferlegte „Intim-Verweigerung“<br />

vielen Menschen mehr zu schaffen zu<br />

DR. THEOL.<br />

JOHANNES M. SCHWARZ<br />

JAHRGANG 1978,<br />

KATHOLISCHER PRIESTER,<br />

DOGMATIKER, BUCHAUTOR,<br />

MEDIENSCHAFFENDER.<br />

WUCHS IN DER NÄHE VON<br />

LINZ AUF, IN JUNGEN JAHREN<br />

STRASSENKÜNSTLER, AUSBIL-<br />

DUNGSSCHWERPUNKT SCHAU-<br />

SPIEL UND BILDENDE KUNST IN<br />

SYDNEY UND LINZ, STUDIERTE<br />

AM ITI IN GAMING THEOLOGIE,<br />

VON 2004 BIS 2013 KAPLAN IN<br />

TRIESENBERG, LIECHTENSTEIN.<br />

VON 2013 BIS 2014 ÜBER 15<br />

MONATE PILGERREISE ZU FUSS<br />

NACH JERUSALEM UND WIEDER<br />

ZURÜCK. 2014 BERUFUNG ZUM<br />

VIZEDIREKTOR AM PRIESTERSE-<br />

MINAR IN HEILIGENKREUZ.<br />

AB SOMMER 2016 DREIJÄHRIGE<br />

FREISTELLUNG FÜR KATECHE-<br />

TISCHE MEDIENARBEIT. VON<br />

MAI BIS OKTOBER ALS PILGER<br />

AUF DER VIA ALPINA SACRA<br />

UNTERWEGS.<br />

WWW.4KMH.COM<br />

Fotos: Johannes M. Schwarz, Franz Holzapfel<br />

148 <strong>SPORTaktiv</strong>


JOHANNES MARIA SCHWARZ<br />

IST PRIESTER UND WEITWANDERER.<br />

NACH DEM FUSSMARSCH NACH<br />

JERUSALEM UND RETOUR ÜBER<br />

14.000 KILOMETER MACHT ER SICH<br />

JETZT AUF PILGERSCHAFT<br />

ÜBER DIE ALPEN.<br />

VON CHRISTOPH HEIGL<br />

AUF DEM<br />

HEILIGEN WEG<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

149


„<br />

machen als die komplexen Mechanismen<br />

der Dreifaltigkeitslehre.<br />

Und bei religiösen Menschen?<br />

In die andere Richtung geht es, wenn<br />

ich auf einen gläubigen Menschen treffe,<br />

der mich als Priester in seinen Dienst<br />

nimmt. Dazu hat er nämlich ein Recht.<br />

Priester ist man nicht während einer<br />

40-Stunden-Woche, als Priester ist man<br />

für den Dienst an den Menschen geweiht.<br />

Unterwegs meist durch das Segnen,<br />

durch das Tragen eines Anliegens<br />

im Gebet, durch ein Wort des Rates<br />

oder der Ermutigung. Am schönsten<br />

ist für mich der priesterliche Dienst<br />

unterwegs jedoch in der Feier der heiligen<br />

Messe und im Hören der Beichte.<br />

Und mit der Beichte hängen auch ein<br />

paar meiner ergreifendsten Erfahrungen<br />

zusammen. Auf dem Rückweg von Jerusalem<br />

durfte ich einem Menschen eine<br />

besonders schwierige Beichte abnehmen.<br />

Ich übertreibe nicht, wenn ich sage,<br />

14.000 Kilometer zu marschieren, nur<br />

um diese eine Beichte zu hören, wäre es<br />

wert gewesen. Jeder Umweg, jedes Sich-<br />

Verlaufen, jeder verlorene Tag, jeder<br />

Gewaltmarsch, der mich in genau jenem<br />

Moment diesem Menschen begegnen<br />

haben lassen, fanden darin einen Wert.<br />

14.000 KILOMETER<br />

ZU MARSCHIEREN,<br />

NUR UM DIESE<br />

EINE BEICHTE ZU HÖREN,<br />

IST ES WERT GEWESEN.<br />

“<br />

Auf Ihrer Homepage steht groß „Vita<br />

Hominis Peregrinatio“ – das Leben<br />

des Menschen ist Pilgerschaft. Warum<br />

muss der Mensch immer wieder aufbrechen?<br />

Und wohin?<br />

Die lateinische Wurzel für das deutsche<br />

Wort Pilger [peregrinus] bedeutet eigentlich<br />

„der Fremde“. So schwingt in<br />

dem Spruch mit, dass der Mensch hier<br />

auf Erden in der Fremde ist. So gesehen<br />

muss er gar nicht aufbrechen. Er ist<br />

schon unterwegs, noch bevor er seine<br />

ersten wackeligen Schritte macht. Wohin?<br />

Nun, hoffentlich dorthin, wo seine<br />

eigentliche Heimat ist. Diese Heimat, so<br />

würde ich sagen, ist bei Gott. Nur dort,<br />

bei seinem Schöpfer, ist der Mensch<br />

nicht fremd, ist er bis ins Letzte erkannt<br />

und geliebt. Das ist eine „fromme“ Antwort,<br />

ich weiß, aber schließlich bin ich<br />

katholischer Priester.<br />

Wo ist Ihnen der Glaube leichtgefallen.<br />

Und wo besonders schwer?<br />

Der Glaube ist mir auf meinem Weg nie<br />

sonderlich schwergefallen. Neun Jahre<br />

Studium und viele Erfahrungen waren<br />

ja hoffentlich nicht umsonst. Aber, dass<br />

mein Glaube immer von ruhender,<br />

kraftvoller Liebe begleitet gewesen wäre,<br />

kann ich nicht behaupten. Ich bin oft<br />

mit meinen Schwächen konfrontiert<br />

gewesen, mit meiner Ungeduld beispielsweise.<br />

Durch Russland mit den<br />

schwierigen Bedingungen und einer<br />

gewissen Müdigkeit nach den ersten<br />

hundert Tagen, stand mir dieser Fehler<br />

oft vor Augen.<br />

Wo war es auf Ihren Reisen schwer,<br />

täglich die Messe zu lesen?<br />

Logistisch war es nur im Iran eine Herausforderung.<br />

Da musste ich hoffen,<br />

dass man mein Gepäck nicht genau<br />

durchsucht und mir den Messwein nicht<br />

abnimmt. Das Messfeiern war mehr eine<br />

Frage der Organisation. Ich war ja nicht<br />

auf Kirchen angewiesen, ich hatte meine<br />

eigene kleine Sakristei im Rucksack dabei.<br />

Und mein Zelt war so ausgewählt,<br />

dass ich darin knieend die Messe feiern<br />

konnte – eine mobile Kapelle sozusagen.<br />

In Ihren Büchern finden sich viele<br />

Details zu Land und Leuten. Woher<br />

stammen Ihr großes Wissen und die<br />

Neugierde über Geschichte und Geografie<br />

der bereisten Länder?<br />

Ein großes Wissen habe ich gar nicht.<br />

Aber eine gewisse Neugierde und ein<br />

Fotos: Johannes M. Schwarz, Franz Holzapfel<br />

150 <strong>SPORTaktiv</strong>


Forscherdrang wurden mir in die Wiege<br />

gelegt. So versuche ich unterwegs immer,<br />

etwas zu entdecken und zu lernen.<br />

Ihre Wanderungen sind voller Erzählungen<br />

über unendlich große Gastfreundschaft.<br />

Sind die Menschen zu<br />

Reisenden besonders freundlich?<br />

In einer ukrainischen Stadt kann man so<br />

fremd und verlassen sein wie irgendwo.<br />

In einem ukrainischen Dorf hingegen<br />

werden Tür, Tor und Herz geöffnet. Es<br />

kommt also auf die Situation an. Ich als<br />

europäischer Exot wurde in Jordanien<br />

auch dort herangewunken, wo der syrische<br />

Flüchtling vielleicht keine Aufnahme<br />

fand. Und in ein ärmliches armenisches<br />

Haus wird man eher eingeladen als<br />

in eine Schweizer Villa.<br />

Sie beschreiben auch Begegnungen<br />

mit wilden Hunden, aggressiven Autofahrern<br />

und Maschinengewehren.<br />

Haben Sie nie Angst?<br />

Natürlich habe ich auch Angst. Angst ist<br />

für sich genommen ja nichts Schlechtes.<br />

Angst signalisiert, dass die Sinne etwas<br />

Bedrohliches wahrnehmen. Ohne Angst<br />

hätten wir eine unüberschaubare Anzahl<br />

von Bergunfällen. Niemand würde mehr<br />

auf sicheren Tritt achten, sich anseilen<br />

oder bei Gewitter vom Grat absteigen.<br />

Ein Problem wird die Angst nur, wenn<br />

sie die Vernunft nicht nur zum Handeln<br />

bewegt, sondern entgegen der Vernunft<br />

das Handeln regiert.<br />

Machen Sie körperliches Training vor<br />

den Wanderungen? Oder vertraut man<br />

auf Kraft und Energie „von oben“?<br />

Wer monatelang durch die Landschaft<br />

stiefelt, findet unterwegs zu seiner Form.<br />

Wichtig ist, dass man langsam beginnt<br />

und auf den Körper achtet. Da die Via<br />

Alpina Sacra vom Terrain und dem<br />

verfügbaren Zeitfenster eine besondere<br />

Herausforderung wird, habe ich jetzt<br />

versucht, mich wieder an das Rucksackgewicht<br />

zu gewöhnen und etwas abzuspecken.<br />

In den Wochen vor dem Start<br />

möchte ich wenigstens für 8 bis 14 steile<br />

Kilometer täglich vor die Tür kommen.<br />

In Videos und Büchern setzen Sie sich<br />

detailliert mit Ihrem Material auseinander.<br />

Sind Sie ein Materialfreak?<br />

Grammzähler bin ich eigentlich keiner.<br />

Mit meinen priesterlichen Gerätschaften<br />

und der Filmausrüstung habe ich allein<br />

schon 6 kg Zuladung als „Sonderposten“.<br />

Dass ich bei den anderen Gegenständen<br />

dann auf das Gewicht achten<br />

muss, ist klar. Aber meine Ausrüstung ist<br />

nicht das Teuerste und Leichteste, das es<br />

gibt. Ich kürze auch nicht den Griff der<br />

Zahnbürste oder schneide die Etiketten<br />

aus der Kleidung. Mir ist ein gutes Tragesystem<br />

wichtiger als ein für mich utopisch<br />

minimales Rucksackgewicht. Bin<br />

eben Priester und Filmenthusiast. Mein<br />

Rucksack-Grundgewicht von 12 kg ist<br />

gerade noch tragbar. Zum Glück bin ich<br />

ja ein „stabil gebauter“ Mann ...<br />

Worauf achten Sie beim Material?<br />

Langlebigkeit ist mein Thema. Ein<br />

gebraucht gekauftes Leicht-Zelt, das<br />

nach 15.000 Kilometern immer noch<br />

einwandfrei funktioniert, bekommt die<br />

Daumen hoch. Ansonsten bevorzuge ich<br />

Ausrüstung, die in Europa oder in kleinen<br />

Familienbetrieben hergestellt wurde.<br />

Das gilt noch nicht für alle meine Ausrüstungsgegenstände,<br />

von denen viele<br />

auch schon älter sind, aber ganz allgemein<br />

ist das Thema rund um nachvollziehbare<br />

Sozial- und Umweltstandards<br />

mit dem Boom im Outdoorbereich<br />

wichtiger geworden.<br />

Auf der Jerusalemreise waren Sie<br />

für Ihren Blog „4kmh.com“ oft online,<br />

hatten Smartphone, Solarpanele und<br />

für jedes Land eine SIM-Karte dabei.<br />

Welche Technik verwenden Sie bei<br />

der Via Alpina Sacra?<br />

Solarpanele und SIM-Karten erübrigen<br />

sich bei einer Alpentraverse heutzutage.<br />

Die Technik, die ich mittrage, ist auf das<br />

Produzieren von Videos zugeschnitten.<br />

Stativ, drei Objektive, eine Systemkamera,<br />

Batterien, Mikrofon machen<br />

den Hauptteil aus. Ich hoffe, damit im<br />

Anschluss eine interessante Reihe zu<br />

erstellen.<br />

Wie und nach welchen Kriterien<br />

stellen Sie Routen und Tagesetappen<br />

zusammen?<br />

Die Route der Via Alpina Sacra ergibt<br />

sich aus dem Versuch, die wichtigsten,<br />

schönsten, interessantesten, höchstgelegenen<br />

Wallfahrtsorte, Kirchen, Klöster<br />

und Pilgerstätten im Alpenbogen durch<br />

einen Weg zu verbinden. Ich habe zwar<br />

schon 3000 Höhenmeter an einem Tag<br />

in Angriff genommen, aber in voller<br />

Montur und das über Wochen versuche<br />

ich, pro Tag nicht weit über 2200 Höhenmeter<br />

im Aufstieg bei gleichzeitig 30<br />

Kilometer in der Horizontalen zu machen.<br />

Die Tagesetappen sind nur grob<br />

geplant, da Wetter und andere Faktoren<br />

unweigerlich zu Änderungen führen.<br />

Bei einer 4100 Kilometer langen Strecke<br />

muss man flexibel bleiben.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

151


NATURSCHAUSPIEL<br />

FÜR HEISSE TAGE<br />

„Wandern, einmal anders“ ist das Motto der<br />

Tscheppaschlucht in Ferlach. Die Wege, Brücken,<br />

Leitern und Wasserfälle muss man gesehen haben.<br />

Selbstbewusstsein auf Kärntnerisch:<br />

„Weil’s da am schönsten ist“, hört man,<br />

wenn die Rede auf die Faszination<br />

Tscheppaschlucht im Süden Kärntens kommt.<br />

In der Nähe von Ferlach können Besucher,<br />

Gäste und Urlauber die Urgewalt des Wassers<br />

in eindrucksvoller Form erleben. Das herabstürzende<br />

Wasser hat eine Landschaft erschaffen,<br />

die atemberaubend ist. Tiefe Schluchten,<br />

steile und zerklüftete Felsen, eine einmalige<br />

Fauna, das beeindruckende Naturschauspiel<br />

des herabfallenden Wildbaches und tosende<br />

Wasserfälle. Dieses Naturerlebnis offenbart<br />

sich allen Besuchern, die sich in ein Abenteuer<br />

begeben wollen, die gut bei Fuß sind und die<br />

Natur mit allen Sinnen genießen möchten. Ideal<br />

ist ein Ausflug hierher, wenn es im Sommer<br />

brütend heiß ist, Abkühlung dringend notwendig<br />

wird und schattige Platzerl gefragt sind. Das<br />

kristallklare Wasser lädt zum Abkühlen ein.<br />

Fotos: Tscheppaschlucht Ferlach<br />

152 <strong>SPORTaktiv</strong>


DIE TSCHEPPASCHLUCHT<br />

Tscheppaschlucht Ferlach,<br />

Adresse: Unterbergen 65,<br />

9163 Unterloibl;<br />

Öffnungszeiten von 28. April<br />

bis 26. Oktober,<br />

jeweils von 8.30 bis 17 Uhr.<br />

www.tscheppaschlucht-ferlach.at<br />

Die Tscheppaschlucht Ferlach ist<br />

das ideale Ausflugsziel für Hitzetage.<br />

Bei Kindern und Familien ist sie sehr<br />

beliebt, das kristallklare Wasser<br />

erfreut auch die Vierbeiner.<br />

Die Wanderung beginnt im Ortsteil Unterloibl<br />

beim Parkplatz Tscheppaschlucht. Von dort<br />

geht es bis zum „Goldenen Brünnl“, wo sich<br />

der Eingang zur Schlucht befindet. Von hier<br />

führt der enge Wanderweg hinauf bis zum<br />

Gasthof „Deutscher Peter“. Die Wege, Brücken,<br />

Leitern und Steige sind gut gesichert,<br />

aber festes Wanderschuhwerk ist empfehlenswert.<br />

Der absolute Höhepunkt der Wandertour<br />

ist der 26 Meter hohe Tschaukofall mit dem<br />

Felsentor und der berüchtigten Teufelsbrücke.<br />

Über die neu errichtete Wendeltreppe und<br />

eine lange Hängebrücke gelangt man zu einem<br />

bisher nie gesehenen Abschnitt der Tscheppaschlucht<br />

mit mehreren Wasserfällen.<br />

Seit Jahrtausenden<br />

Die Tscheppaschlucht wurde vom Loiblbach<br />

geformt, der seit Jahrtausenden den gleichen<br />

Weg nimmt und sich immer tiefer in das Gestein<br />

eingräbt. Das fasziniert auch Familien:<br />

Eltern und Kinder sind bei ihrer Wanderung<br />

durch diese beeindruckende Schlucht stets<br />

angetan von der Kombination aus stürzendem<br />

Wasser, Felsen und Gesteinsformationen. Sehenswert<br />

ist auch die Vegetation, die sich in<br />

der engen Schlucht trotz geringem Lichteinfall<br />

durchgesetzt hat.<br />

Die Familien, vor allem die bewegungshungrigen<br />

Kids, müssen über gute Trittfähigkeit verfügen,<br />

wenn sie die schmalen Steige, die zahlreichen<br />

Brücken und Leitern der 1,2 Kilometer<br />

langen Tscheppaschlucht bewältigen wollen.<br />

Vom Parkplatz bis zum Schluchteingang wandert<br />

man etwa 20 Minuten, für die Tscheppaschlucht<br />

selbst braucht man ca. eine Stunde.<br />

Bequem per Bus<br />

Und noch ein Tipp: Familien oder ältere Gäste,<br />

denen die Wanderung durch die Tscheppaschlucht<br />

zu kühn ist, brauchen auf das Naturschauspiel<br />

an der Teufelsbrücke nicht zu verzichten,<br />

da auch der „Tscheppaschlucht-Bus“<br />

alle zum gewünschten Ziel bringt. Der<br />

Rückweg erfolgt ebenfalls per Bus. Bei den<br />

Eintrittspreisen ist der Bus-Rücktransport zum<br />

Parkplatz inkludiert, Kärnten-Card-Besucher<br />

zahlen keinen Eintritt.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

153


Zeit für eine Auszeit:<br />

Die Wiener Alpen<br />

in Niederösterreich<br />

locken mit herrlichen<br />

weiten Wegen durch<br />

die Natur und mit<br />

landschaftlicher<br />

Vielfalt.<br />

SO WANDERBAR,<br />

DIE WIENER ALPEN<br />

Wenn andere Touren enden, fängt auf Weitwanderungen<br />

der Genuss erst an. Mit weiten Wegen sind die Wiener<br />

Alpen (NÖ) reich gesegnet.<br />

Alles zur Region<br />

Wiener Alpen in<br />

Niederösterreich:<br />

www.wieneralpen.at<br />

Da gibt es einmal den 120 Kilometer langen<br />

„alpannonia“, der ebenso genussvolles wie<br />

grenzenloses Weitwandern verspricht. Der Höhen-<br />

und Panoramatrail führt von den letzten<br />

Gipfeln der Alpen bis in die pannonische Tiefebene.<br />

Die landschaftlichen Unterschiede des<br />

alpinen Raums, der Buckligen Welt, des waldreichen<br />

Mittelgebirges von Bernsteiner und<br />

Günser Gebirge, und schließlich jenseits der<br />

Staatsgrenze die Weingärten von Köszeg: Das<br />

alles lässt sich gemütlich in sechs Tagen mit 15<br />

bis 23 Kilometer langen Etappen erwandern.<br />

Mehr Info: www.alpannonia.at<br />

Der Wandertipp für Fortgeschrittene<br />

Ein noch weiteres Wandererlebnis ermöglicht<br />

der Wanderweg am Wiener Alpenbogen, ein<br />

300 Kilometer langer Weg durch die Wiener<br />

Alpen, mit 19 Etappen und 21 regionalen Routen.<br />

Der Start des durchgehend beschilderten<br />

Wegs ist in Katzelsdorf südöstlich von Wiener<br />

Neustadt und er endet in Bad Fischau-Brunn.<br />

Dazwischen liegt purer, vielfältiger Landschaftsgenuss.<br />

Los geht es mit den Hügeln der<br />

Buckligen Welt. Über das Schwaigenland, ein<br />

Almgebiet entlang des Wechsels, gelangt man<br />

ins Kultur-Idyll Semmering. Es folgen das<br />

hochalpine Gelände von Rax und Schneeberg<br />

(2076 m). Die daran anschließenden Gutensteiner<br />

Alpen (besonders toll: das Karstplateau<br />

der Hohen Wand) und das Pistingtal, wo einst<br />

Biedermeierkünstler Inspiration fanden: Beides<br />

soll man sich ebenfalls nicht entgehen lassen.<br />

Alle Details: www.wieneralpen.at/wandern<br />

Foto: Wiener Alpen<br />

154 <strong>SPORTaktiv</strong>


Die schönsten<br />

Seiten des Sports!<br />

11x<br />

um nur € 39,90<br />

abonnieren!<br />

01/514 14 800<br />

magazin-abo.com<br />

www.sportmagazin.at


HOCH HINAUS<br />

AUF DAS HOCHKAR<br />

Das Hochkar in Niederösterreich<br />

ist mit seinen 1808 m nicht nur<br />

eines der vielseitigsten und bekanntesten<br />

Gebirge im Osten<br />

Österreichs. Sondern auch ein<br />

besonders familienfreundlicher<br />

Berg. Wer mit Kindern wandern<br />

oder erste Schritte hin zum<br />

Klettern unternehmen will, findet<br />

hier perfekte Bedingungen vor.<br />

Ein Hochkar-Kenner ist einer, der<br />

schon in vielen Gebirgen der<br />

Welt unterwegs war: Heli Putz,<br />

Alpinist und eigentlich im Salzkammergut<br />

daheim, bringt die Vorzüge des<br />

niederösterreichischen Berges auf den<br />

Punkt: „Es ist selten, dass man so einfach<br />

in ein vielseitiges Gebirge gelangt<br />

und dort in kurzer Zeit mit kurzen<br />

Anstiegen alle Facetten des Bergsports<br />

ausleben kann. Das Hochkar ist einfach<br />

und lieblich – und zugleich abenteuerlich<br />

für alle Altersgruppen.“<br />

Gerade Familien mit Kindern schätzen<br />

diesen Erlebnisreichtum. Den Weg<br />

nach oben kann man auch im Sommer<br />

mit der Hochkarbahn bis zur Bergstation<br />

auf 1770 m Höhe abkürzen. Dort<br />

startet der Gipfelweg: 20 Minuten<br />

sind es auf dem gut begehbaren Weg<br />

bis zum 1808 m hohen Gipfel. Die<br />

Hochkar-360°-Skytour sollte man<br />

mitnehmen: Über eine 60 m lange<br />

Hängebrücke gelangt man zu Niederösterreichs<br />

höchster Aussichtsplattform<br />

auf 1760 m. Bei optimaler Weitsicht<br />

Fotos: Hochkar Bergbahnen<br />

156 <strong>SPORTaktiv</strong>


,,FAMILIEN ERLEBEN AUF<br />

KLETTERSTEIGEN EINE<br />

INTENSIVE GEMEINSAME ZEIT.“<br />

HELI PUTZ, ALPINIST<br />

ERLEBNISSE & EVENTS<br />

HOCHKARHÖHLE<br />

Führungen finden ab 17. Juni jeden<br />

zweiten Sonntag um 13 Uhr und zusätzlich<br />

von 4. Juli bis 5. September<br />

jeden Mittwoch um 14 Uhr statt.<br />

Treffpunkt ist bei der Talstation<br />

der Hochkarbahn.<br />

SONNENAUFGANGSFAHRTEN<br />

Erlebe den Sonnenaufgang auf<br />

1770 m Seehöhe und genieße ein<br />

Bergfrühstück im Joschi Berghaus.<br />

Preis: € 27,– inkl. Frühstück, Bergund<br />

Talfahrt. Termine: Sa., 28. Juli,<br />

Abfahrt 4.15 Uhr; Sa., 11. August,<br />

4.30 Uhr; So., 26. August, 4.45 Uhr,<br />

Sa., 8. September, 5 Uhr.<br />

KLETTERSTEIG-SCHNUPPERN<br />

Der perfekte Einstieg in den<br />

Klettersteigsport für die ganze<br />

Familie. Termin: 10.–12. August.<br />

Infos und Anmeldungen:<br />

www.mostviertel.at/<br />

schnupperklettern<br />

lassen sich über 100 Zweitausender-Gipfel<br />

einsehen.<br />

Einstieg ins Erlebnis Klettern<br />

Für bergaffine Familien sind einfache<br />

Klettersteige der nächste Schritt<br />

nach dem Wandern. Auch dafür ist<br />

das Hochkar ideal. Der 280 m lange<br />

Bergmandl-Steig führt über drei Pfeiler<br />

mit maximalem Schwierigkeitsgrad<br />

B/C zur Gipfelhütte auf 1660 m Höhe.<br />

Heli Putz: „Dabei geht es um das erste<br />

Erleben von leichtem Klettern in alpiner<br />

Landschaft. Auch für Erwachsene ist<br />

das gut geeignet – doch die Tritte und<br />

Griffmöglichkeiten sind vor allem so<br />

angelegt, dass sie für Kinder ab 10<br />

Jahren gut erreichbar sind.“ Etwas<br />

sportlicher und ab 12 Jahren passend<br />

ist der Heli-Kraft-Klettersteig – ein<br />

350 m langer C-Klettersteig mit kurzem<br />

Zustieg und herrlicher Aussicht.<br />

Der Event-Tipp dazu ist das Klettersteig-Schnuppern<br />

für die ganze<br />

Familie von 10. bis 12. August – mehr<br />

dazu: Siehe rechts oben im Kasten.<br />

Hochkar Bergbahnen<br />

T. +43 74 84/21 22-0<br />

info@hochkar.com<br />

www.hochkar.com<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

157


WIR MÜSSEN<br />

REDEN<br />

GERADE BEIM BIKEN KANN ES VIELE<br />

VORTEILE HABEN, WENN MAN SICH<br />

WÄHREND DER FAHRT MIT ANDEREN<br />

UNTERHALTEN KANN. OB AUS INFO-<br />

ODER SICHERHEITSGRÜNDEN.<br />

Keine Angst, das wird keine Beziehungsgeschichte.<br />

Aber oft wäre es beim Sport<br />

gut, wenn zwei oder mehr Personen<br />

miteinander reden könnten. Aus Sicherheitsgründen<br />

zum Beispiel oder um einander<br />

technische Tipps zu geben, damit der Spaß<br />

am Sport größer wird. Manchmal aber einfach<br />

auch um zu erfahren, wie der Gipfel da heißt,<br />

den wir in der Ferne sehen oder an dem wir<br />

gerade vorbeiwandern. Handys sind schon<br />

erfunden, ja. Aber nicht überall, wo Sport im<br />

Freien stattfindet, wo wir Naturerlebnisse und<br />

Gipfelgenüsse erleben, ist auch Empfang.<br />

Gruppengespräch über 500 Meter<br />

Also braucht es ein Kommunikationssystem.<br />

Klingt ein bisschen nach Agentenfeeling und<br />

Einsatzkommando, ist aber für jedermann<br />

zugänglich. Ceecoach zum Beispiel bietet so<br />

etwas an. Ein Headset, ein Sender/Empfänger<br />

ANZEIGE / Fotos: Ceecoach<br />

158 <strong>SPORTaktiv</strong>


CEECOACH<br />

ist ein Kommunikationssystem,<br />

das nicht mehr durch<br />

Frequenzüberlappungen<br />

unterbrochen werden kann.<br />

Ideal auf Bike- und Skitouren<br />

oder Skikursen.<br />

www.ceecoach.de<br />

Klein, handlich und<br />

praktisch zu bedienen: Das<br />

staub- und spritzwassergeschützte<br />

Ceecoach 2 mit<br />

Bluetooth-Headset.<br />

mit drei Tasten – fertig. Über eine Distanz von<br />

500 Metern können sich bis zu sechs Personen<br />

miteinander unterhalten. Ist schon einmal ein<br />

Argument.<br />

Also, ab damit zum Herz-und-Nieren-Praxistest.<br />

Wandern, Skifahren, Mountainbiken. Zu<br />

zweit, zu dritt, in größerer Gruppe. Gekoppelt<br />

werden das Ceecoach 2 und das – kabellose –<br />

Headset per Bluetooth. Das geht, instruiert von<br />

einer leicht verständlichen Bedienungsanleitung,<br />

leicht mit ein, zwei Tastendrücken. Ähnlich<br />

funktioniert die Rollenzuweisung. Definiert<br />

werden ein Moderator, dessen Verbindung<br />

dann ohne Tastendruck immer offen ist, und<br />

bis zu vier/fünf Teilnehmer. Sie sind standardmäßig<br />

im Empfangsmodus und hören alle, was<br />

der Moderator sagt. Per Knopfdruck können<br />

sie dann die Sprechverbindung aktivieren.<br />

Getragen wird das Ceecoach dank Clip<br />

praktisch am Gürtel oder am Hosenbund. Das<br />

fällt gewichtstechnisch überhaupt nicht auf.<br />

Es ist schnell aktiviert und einfach zu handhaben.<br />

Finger auf den runden Knopf – und<br />

die Sprechverbindung steht. Das funktioniert<br />

bestens ohne hinzuschauen.<br />

Bei Mountainbike-Touren in der Gruppe<br />

spielt das System seine Vorteile ganz aus. In<br />

einer fremden Gegend kann ein Guide oder<br />

Ortskundiger der Gruppe die Umgebung<br />

erklären, ohne dass man Pausen machen<br />

müsste. Aber selbst im Freundeskreis zahlt<br />

sich ein Kommunikationssystem aus. Am Trail<br />

etwa, wenn der Vorausfahrende die anderen<br />

vor schwierigen Passagen warnen und ihnen<br />

Fahrtechniktipps geben oder schlicht vor Wanderern<br />

oder plötzlich auftauchenden Hindernissen<br />

warnen kann.<br />

Die Sprachqualität ist sehr gut, auch weil<br />

durch Full-Duplex gleichzeitiges Sprechen<br />

möglich ist. Die Akkuleistung reicht locker für<br />

eine ausgedehnte Biketour. Perfekt geeignet ist<br />

Ceecoach für Sportarten, bei denen Trainer und<br />

Sportler nicht in Sprechweite sind, aber rasche<br />

Instruktionen sinnvoll sind.<br />

Und wenn wir doch einmal reden müssen –<br />

es gibt auch einen Privatmodus, bei dem sich<br />

nur zwei Personen miteinander unterhalten<br />

und einander hören können.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

159


VIER SEEN<br />

UND EIN WANDERPARADIES<br />

Rund um Ebensee am Traunsee (OÖ) lässt es sich<br />

herrlich in die Natur eintauchen. Gemeinsam mit dem<br />

Offensee sowie Vorderem und Hinterem Langbathsee<br />

zeigt sich dieser schmucke Teil des Salzkammerguts als<br />

Idealziel für alle, die Berg und See kombinieren wollen.<br />

Tourismusbüro Ebensee<br />

T. +43 61 33/80 16<br />

info@ebensee.com<br />

www.ebensee.com<br />

Ebensee liegt am Südufer des Traunsees und<br />

gehört zu den größten Marktgemeinden<br />

Österreichs. Zu den aktivsten bestimmt auch.<br />

Durch die zentrale Lage im Salzkammergut<br />

kann man sternförmig in alle Richtungen<br />

starten und die prächtige Berg- und Seenlandschaft<br />

erwandern.<br />

Rund 200 Kilometer Wanderwege führen zu<br />

Gipfeln mit traumhafter Aussicht, zu Schutzhütten,<br />

rund um einen See oder einfach zu<br />

stillen Plätzen in der Natur. Ein empfehlenswertes<br />

Ziel ist das Hochplateau des Feuerkogels<br />

auf rund 1600 m, das man zu Fuß oder<br />

auch per Seilbahn erreicht. Oben gibt es zwei<br />

Aussichtskanzeln mit tollem Blick über das<br />

Salzkammergut, mehrere Berggasthöfe laden<br />

zur Stärkung ein. Neu am Feuerkogel sind<br />

der Karst- und Dolinen-Erlebnisweg sowie<br />

das Latschenlabyrinth. Zwischen 4. Juni und<br />

5. September kann man sich bei geführten<br />

Almwanderungen in rund eineinhalb Stunden<br />

die Natur näherbringen lassen.<br />

Baden im Bergwasser<br />

Weitere Highlights für Wanderer sind die<br />

Wege rund um drei weitere, kleinere Seen: das<br />

Naturschutzgebiet Offensee liegt am Fuß des<br />

Toten Gebirges, der Vordere und der Hintere<br />

Langbathsee am Fuß des Höllengebirges.<br />

Diese Bergseen kann man in 45-minütigen bis<br />

zweistündigen Wanderungen umrunden, und<br />

im Sommer laden sie zusätzlich zum Baden im<br />

glasklaren Bergwasser ein.<br />

Die Gassel-Tropfsteinhöhle sowie mehrere<br />

Themenwege (z. B. der „historische Soleweg“)<br />

lohnen sich in Ebensee ebenfalls, entdeckt zu<br />

werden. Unterkünfte gibt es für jeden Geschmack<br />

und der Transfer in die Seitentäler<br />

und zu Wandereinstiegen funktioniert ganz<br />

einfach mit dem Traunsee-Taxi.<br />

Fotos: Ferienregion Traunsee<br />

160 <strong>SPORTaktiv</strong>


LEICHT, LUFTIG<br />

UND VIELSEITIG<br />

Die FJÄLLRÄVEN-Abisko<br />

Shade-Zip-Off-Trousers<br />

für Damen lassen sich per<br />

Kordelzug auf 3/4-Länge<br />

hochkrempeln oder durch Zips<br />

in Shorts verwandeln. Der<br />

Materialmix (65 % Polyester,<br />

35 % Baumwolle) zeigt sich<br />

leicht und luftig.<br />

www.fjallraven.de<br />

NATURE MADE<br />

Das ICEBREAKER Sphere-<br />

Shirt ist aus Cool-Lite-Material<br />

gemacht, eine Mischung<br />

aus der Naturfaser Tencel<br />

und merinoummantelten<br />

Nylonfasern. Es fühlt sich<br />

weich an, ist robust und<br />

schaut toll aus – ideal für die<br />

Berge wie für daheim.<br />

www.icebreaker.com<br />

OUT<br />

DOOR<br />

NEWS<br />

HÄLT WARM<br />

Fotos: Hersteller<br />

Der ZANIER VENEDIGER.ZB<br />

ist ein dünner Handschuh, der<br />

dennoch warm hält. Dafür ist<br />

einerseits die winddichte<br />

ZA-Blocker-Membran<br />

verantwortlich und<br />

andererseits Merinowolle<br />

als Isolationsmaterial.<br />

www.zanier.com<br />

DER NEUE TATRA<br />

Der Tatra ist der beliebteste<br />

HANWAG-Trekkingschuh<br />

– als Tatra II ist jetzt das<br />

„Facelift“-Modell auf dem<br />

Markt. Neu sind zum Beispiel<br />

die Schnürung und die<br />

Einlegesohle. Bewährt das<br />

Gesamtkonzept mit stabilem<br />

Aufbau und hohem Komfort.<br />

www.hanwag.at<br />

EIN STOCK FÜR<br />

ALLE FÄLLE<br />

Der LEKI Micro Vario Carbon<br />

ist ein Faltstock aus reinem<br />

Carbon für alle Gelegenheiten:<br />

für den Zustieg zum<br />

Klettersteig, fürs Trailrunning,<br />

für kleinere Touren oder als<br />

Reisestock. Die Verstellvariante<br />

des Stocks vertraut<br />

auf Lekis Speed-Lock-<br />

2-System.<br />

www.leki.at<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

161


DOLOMITEN<br />

OHNE GRENZEN<br />

Good News für Klettersteig-Fans:<br />

„Dolomiten ohne<br />

Grenzen“ ist der erste und<br />

einzige Höhenweg, bestehend<br />

aus Klettersteigen! Er<br />

führt über Landesgrenzen<br />

durch die felsigen Giganten<br />

der Dolomiten. Ein massives<br />

Bergerlebnis auf über 90 km<br />

und 12 Klettersteigen.<br />

DREI ZINNEN<br />

ALPINE RUN<br />

Der Berglauf in den Sextner<br />

Dolomiten! Mit einer Strecke<br />

von 17,5 km und 1350 hm,<br />

welche von Sexten zum Ziel an<br />

den berühmten Drei Zinnen<br />

führt, begeistert der „Drei<br />

Zinnen Lauf“ jährlich 1000<br />

Trailrunner aus aller Welt.<br />

www.sexten.it<br />

162 <strong>SPORTaktiv</strong>


OLPERL UND<br />

SEINE FREUNDE<br />

Begib dich auf eine spannende<br />

Entdeckungstour zu Olperls besten<br />

Freunden ins Reich der alpinen<br />

Tierwelt. Auf dem 1,5 km<br />

langen Rundweg erwarten dich<br />

10 spannende Erlebnispunkte, 9<br />

absolute Highlights und Natur<br />

pur. Olperl, der Schlawiner mit<br />

den großen Kulleraugen, und<br />

seine Tierfreunde erwarten dich.<br />

DIE DREI ZINNEN<br />

IMMER IM BLICK<br />

Wandern über grüne Almwiesen<br />

mit fesselnden Panoramen. Genau<br />

das macht die Almenwanderung<br />

so besonders. Von der<br />

Bergstation Stiergarten auf 2092<br />

m geht es für die ganze Familie<br />

auf einem breiten Wanderweg<br />

über die Klammbachalm bis zur<br />

Nemesalm und wieder zurück<br />

zum Ausgangspunkt.<br />

www.dreizinnen.com<br />

Foto: Norbert Eisele-Hein<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

163


LEBENSGEFÜHL<br />

K<br />

L<br />

E<br />

T<br />

T<br />

E<br />

R<br />

N<br />

164 <strong>SPORTaktiv</strong>


WER SELBST KLETTERT, WEISS ES,<br />

WER NICHT KLETTERT, HAT DAVON<br />

GEHÖRT UND FÜR VIELE<br />

KLETTERNEULINGE IST ES DIE<br />

PERSPEKTIVE, UM ÜBERHAUPT<br />

ANZUFANGEN – KLETTERN IST MEHR<br />

ALS EIN SPORT – MEHR ALS NUR<br />

AUSGLEICH ZUM ALLTAG. KLETTERN<br />

VERBINDET MENSCHEN AUF EINE<br />

BESONDERE WEISE UND KANN SOGAR<br />

ZU DEM EINEN BESTIMMENDEN<br />

FAKTOR IM LEBEN WERDEN.<br />

VON NIKO VAN HAL<br />

Menschen klettern bereits seit<br />

Jahrtausenden auf Felsen, auch<br />

wenn ein sportlicher Gedanke in diesem<br />

Zusammenhang erst im 19. Jahrhundert<br />

in der Schweiz entstand. Davor spielten<br />

vor allem Jagd und Verteidigung eine<br />

Rolle beim Erklimmen von exponierten<br />

Stellen. Klettern in diesen frühen Formen<br />

war zumeist ein Versuch, sich eine<br />

bessere Übersicht zu verschaffen, und<br />

auch wenn heutzutage dieses Vorgehen<br />

meist keine Notwendigkeit mehr hat, so<br />

ist es doch eine Parallele, die nach wie<br />

vor für viele Kletterer eine Rolle spielt.<br />

Eine Wand zu durchklettern und anschließend<br />

oben zu stehen und den Blick<br />

in die Ferne richten – den Überblick<br />

genießen –, auf die eigene Route hinabblicken<br />

und durchaus auch ein Gefühl<br />

von Freiheit in diesem kurzen Moment<br />

auf sich wirken zu lassen. Es ist ein Zeitpunkt<br />

wo sich selbst die introvertiertesten<br />

Personen zu einer kleinen Pose hinreißen<br />

lassen – ob man sich dann nur zufrieden<br />

die Sonne ins Gesicht scheinen lässt oder<br />

die Arme in den Himmel streckt, hängt<br />

nicht zuletzt auch von der Einschätzung<br />

der eigenen Leistung ab.<br />

Fotos: iStock<br />

Partner fürs Leben?<br />

Eine absolute Besonderheit im Klettersport<br />

ist die außergewöhnliche<br />

Verbindung, die zwei oder auch mehr<br />

Menschen dadurch bekommen können.<br />

In unserem Fall sind es zwei – die Salzburger<br />

Peter Klaus und Frank Bürger.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

165


Die beiden klettern seit ca. 16 Jahren<br />

fast ausschließlich miteinander – nie auf<br />

Wettkampfniveau aber kontinuierlich als<br />

Hobby und Ausgleich zum Alltag. „Angefangen<br />

hat das ganze zu Studienzeiten.<br />

Wir waren Wohnungskollegen und<br />

wollten irgendwas gemeinsam angehen.<br />

Wichtig war eigentlich nur, dass es draußen<br />

stattfindet. Also nicht nur draußen<br />

aus dem Haus, sondern auch außerhalb<br />

der Stadt, da wir beide ursprünglich<br />

vom Land kommen und uns die Natur<br />

irgendwie fehlte“, erklärt Peter.<br />

So sind sie zum Klettern gekommen<br />

und seitdem haben sie trotz Job und<br />

Familie nicht damit aufgehört. „Uns<br />

ging’s immer eher um Qualität als um<br />

Quantität und gleichzeitig weniger um<br />

die Schwierigkeit als um die Landschaft<br />

und den Ausflug. Früher haben wir oft<br />

bewusst Routen gewählt, wo wir auch<br />

einmal zwei, drei Stunden hingewandert<br />

sind“, erzählt Peter weiter und Frank<br />

ergänzt: „Mittlerweile ist das aber auch<br />

etwas anders geworden – da kommen<br />

schon auch mal die Kids mit oder man<br />

geht im Winter einmal in eine Kletterhalle.“<br />

Spannend wird es, wenn man ihnen<br />

beim Klettern zusieht. Noch bevor in<br />

der Wand die Suche nach dem nächsten<br />

Griff oder Tritt intensiv wird, kommt<br />

schon von unten das Kommando:<br />

„Rechts oben hast eine Leiste!“ oder etwas<br />

Vergleichbares. Viele Kletterkollegen<br />

kennen dieses blinde Verständnis – wo<br />

sich einer auf den anderen vollkommen<br />

verlässt und man mehr Angst vor einem<br />

eigenen Fehler hat, als dass der Partner<br />

was verbockt.<br />

Bei der Frage, was ihnen Klettern<br />

bedeutet, bleiben die zwei allerdings<br />

entspannt: „Wir sind jetzt keine totalen<br />

Freaks – also bei uns dreht sich<br />

nicht alles ums Klettern. Es ist aber auf<br />

jeden Fall was Gemeinsames für uns<br />

und irgendwie schon auch zu einem<br />

UNS GING ES IMMER|<br />

UM DIE QUALITÄT UND|<br />

AUCH WENIGER UM DIE|<br />

|SCHWIERIGKEIT|<br />

ALS UM DIE|<br />

LANDSCHAFT UND|<br />

DEN AUSFLUG|<br />

wesentlichen Teil unserer Freundschaft<br />

geworden. Aber das ist auch so eine<br />

Sache – frag 20 Leute, die klettern<br />

und du kriegst da 20 unterschiedliche<br />

Antworten. Da macht ja dann auch<br />

irgendwie jeder sein eigenes Ding.“ Wie<br />

lange sie noch gemeinsam klettern werden,<br />

wissen sie nicht, sehen aber auch<br />

kein Problem darin, wenn’s irgendwann<br />

vielleicht nur mehr Wanderungen oder<br />

Klettersteige mit den Familien sind. Auf<br />

jeden Fall zeigen die beiden sehr schön,<br />

dass die wechselseitige Beziehung beim<br />

Klettern auch eine starke Verbindung<br />

fürs Leben sein kann.<br />

Ein Leben fürs Klettern<br />

Es geht aber auch ganz anders. Ist man<br />

viel am Fels unterwegs, begegnet einem<br />

schnell einmal jemand, wo klar ist: Da<br />

geht es jeden Tag nach dem Aufstehen<br />

los und bis zum Abend dreht sich alles<br />

nur um neue Routen, beeindruckende<br />

Videos von Erstbegehungen, den<br />

nächsten Trip nach Sonstwohin. Und<br />

überhaupt gehören die Schuhe endlich<br />

mal wieder neu besohlt. Manche Kletterer<br />

richten ihr Leben vollkommen nach<br />

dem Sport aus – die Arbeit finanziert<br />

sozusagen das Hobby und wenn mal<br />

ein paar Euros zu viel in der Kasse sind,<br />

steht schon die nächste Reise, in ein<br />

noch nicht besuchtes Klettergebiet, an.<br />

Oft sind es richtige Lebenskünstler,<br />

auf die man so trifft und das interessante<br />

daran ist, man trifft sie überall: ob in<br />

Europa oder Südamerika. In irgendeinem<br />

entlegenen Winkel stößt man<br />

plötzlich auf jemanden, bei dem es nur<br />

darum geht, dass jetzt endlich diese<br />

Route klappt. Um danach bei einem<br />

kühlen Getränk in aller Ruhe über das<br />

Leben und besonders über das Klettern<br />

philosophieren zu können.<br />

Vom Wettkampf bis zum Einsiedler<br />

Wer sind denn jetzt die Kletterer?<br />

Schnell wird klar, dass es dafür eigentlich<br />

keine objektive Antwort gibt. Klettern<br />

als Sport ist sehr facettenreich und<br />

wenn man noch die vielen Charaktere<br />

betrachtet, die diesen Sport ausüben, ist<br />

es schnell vorbei mit dem einen Typus<br />

Kletterer. Klettern ist ein Lebensgefühl<br />

und ein Lebensgefühl interpretiert jeder<br />

individuell.<br />

Wo der eine nur fit bleiben möchte<br />

und dreimal die Woche in die Halle<br />

geht, sucht der andere immer wieder<br />

stundenlang nach neuen möglichen<br />

Erstbegehungen. Wo der eine nur stressfrei<br />

ein paar Routen klettern will, plant<br />

der andere schon die nächste Leistungssteigerung<br />

für diese Saison. Man könnte<br />

dies fast endlos fortführen. Was bleibt,<br />

ist ein toller Sport, der von sinnstiftend<br />

bis lustig und herausfordernd alles sein<br />

kann.<br />

166 <strong>SPORTaktiv</strong>


AKTIVER FAMILIEN-GENUSS<br />

SPORTHOTEL ZOLL<br />

green & active<br />

Sterzing/Südtirol<br />

T. +39 04 72/765 651<br />

www.sporthotel-zoll.com<br />

Mountainbikes und E-Bikes gibt es gratis<br />

zu leihen, geführte Wandertouren werden<br />

geboten. Tennis, Tischtennis und Beachvolleyball<br />

stehen bei den Gästen des Sporthotels<br />

Zoll weit oben auf der Beliebtheitsliste. Das<br />

Angebot passt für die ganze Familie.<br />

Spezielle Highlights sind die zwölf Meter<br />

hohe Kletterwand, das kleine Sportmuseum<br />

– oder das Angebot, mit Extrembergsteiger<br />

Hanspeter Eisendle auf Klettertour zu gehen.<br />

Fotos: Sporthotel Zoll<br />

ANGEBOTS-TIPP<br />

<br />

4 Übernachtungen mit 3/4-Verwöhnpension<br />

<br />

Kostenloser Eintritt zur Kletterhalle im Hotel<br />

<br />

Leih-Kletterausrüstung inklusive<br />

<br />

1 Kletterführer-Buch „Sportclimbing Eisacktal“<br />

<br />

Gegen Aufpreis: z. B. 1,5 Std. Kletter-Grundkurs<br />

(€ 25,–); Tages-Klettertouren mit Extrembergsteiger<br />

Hanspeter Eisendle (€ 400,–)<br />

Ab € 310,– p. P.<br />

LEICHT, LEICHTER, LOT<br />

KARPOS LOT RAIN JACKET<br />

UND WALL EVO PANT<br />

Zwei Top-Bekleidungsteile aus<br />

der KARPOS Lot-Kollektion<br />

www.karpos-outdoor.com<br />

Ein extrakleines Packmaß und geringes<br />

Gewicht zeichnen die Karpos Lot Rain<br />

Jacket aus, während die Wall Evo Pant<br />

widerstandsfähig ist und eine Top-Passform<br />

besitzt. In Kombination sind beide<br />

unschlagbar für den anspuchsvollen<br />

Einsatz im Gebirge – auf Trekkingtour,<br />

beim Zusteigen oder direkt am Fels.<br />

Alpinisten wissen den Wetterschutz und<br />

die Leichtigkeit der Lot Rain Jacket und<br />

die Passform und Abriebfestigkeit der<br />

Wall Evo Pant zu schätzen.<br />

ANZEIGE / Fotos: Karpos<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

167


Links die Marmolada-<br />

Bahn auf dem letzten<br />

Abschnitt zum 3265 m<br />

hohen Punta Rocca.<br />

Unten: Klettersteige<br />

lassen sich mit der Tofana-Seilbahn<br />

erreichen.<br />

MARMOLADA UND TOFANA<br />

PER SEILBAHN<br />

ZUM ALPIN-ERLEBNIS<br />

Zwei Berge in den italienischen Dolomiten,<br />

zwei Seilbahnen und zwei Jubiläen: Die Tofana-Seilbahn<br />

von Cortina und die Marmolada- Bahn eröffnen beide<br />

eine große alpine Erlebnisvielfalt, die deutlich über<br />

3000 m Seehöhe hinaufführt.<br />

Mehr Informationen:<br />

www.freccienelcielo.com<br />

www.funiviemarmolada.com<br />

Seit 1968 gehört die Seilbahn Tofana–<br />

Freccio nel Cielo zu den bekanntesten<br />

Bergbahnen Italiens. Sie feiert heuer ihr<br />

50-Jahre-Jubiläum – weil sie ständig renoviert<br />

wurde, am neuesten Stand der Technik,<br />

wohlgemerkt. Von Cortina d’Ampezzo<br />

aus geht es in drei Abschnitten zum Col<br />

Drusciè (1778 m), zum Ra Valles (2470 m)<br />

und schließlich zum Cima Tofana (3244),<br />

dem höchsten Gipfel der Cortina-Region.<br />

Die Auffahrt lohnt sich – nicht nur weil<br />

oben tolle Wandermöglichkeiten und vier<br />

Klettersteige warten. Sondern auch wegen<br />

des Restaurants mit Panoramaterrasse am<br />

Col Drusciè oder dem Bikepark ebendort.<br />

Auch am Ra Valles kann man leckeres Essen<br />

mit Fernsicht genießen. Groß gefeiert wird<br />

das 50-Jahre-Jubiläum am 21. Juli.<br />

Im UNESCO-Weltnaturerbe<br />

Mit 3342 m ist die Marmolada der höchste<br />

Gipfel der Dolomiten. In 12 Minuten<br />

erreicht man mit der Seilbahn von Malga<br />

Ciapela (1450 m) aus die Bergstation Punta<br />

Rocca (3265 m). Die Panoramaterrasse<br />

ist auch für Menschen mit Behinderung<br />

bequem erreichbar und bietet einen<br />

wunderschönen 360-Grad-Blick auf die<br />

Dolomiten. Dank zweier neuer Aufzüge<br />

können Besucher von dort auch direkt den<br />

Gletscher erreichen.<br />

Die Marmolada ist weiters für das Museum<br />

des Ersten Weltkriegs, das höchstgelegene<br />

Museum Europas, bekannt. Und: Sportliebhaber<br />

erwarten viele Möglichkeiten:<br />

Trekking, Klettersteige, Nordic Walking,<br />

Mountainbiken und vieles mehr ...<br />

Fotos: Marmolada & Tofana Marketing<br />

168 <strong>SPORTaktiv</strong>


JETZT 2X<br />

GRATIS TESTEN!<br />

DAS ABO ENDET<br />

AUTOMATISCH.<br />

BESTELLEN<br />

SIE JETZT!<br />

unter 01/514 14800 oder<br />

www.magazinshop.at/wienerin<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

169


170 <strong>SPORTaktiv</strong><br />

Fotos: Klaus Höfler


ZIMMER<br />

MIT AUSSICHT<br />

ÜBERNACHTEN IN<br />

EINER FELSWAND MUSS<br />

NICHTS MIT EINEM<br />

ALPINEN NOTFALL ZU<br />

TUN HABEN. MAN KANN<br />

EINEN SCHLAFPLATZ<br />

HUNDERTE METER ÜBER<br />

DEM ERDBODEN AUCH<br />

BUCHEN – UND EINE<br />

UNVERGESSLICHE<br />

NACHT ERLEBEN.<br />

WIE UNSER AUTOR.<br />

VON KLAUS HÖFLER<br />

Ein Blick aus dem Zeltfenster: Vor<br />

mir streckt sich der Wilde Kaiser in<br />

den Abendhimmel – majestätisch<br />

und selbstbewusst überstrahlt er „sein“<br />

Reich. Auf der anderen Talseite verstellen<br />

die Loferer Steinberge die Aussicht<br />

Richtung Süden – schroff und spektakulär<br />

wachsen die Steilwände nach oben.<br />

„Ende nie“ heißt eine der Klettertouren<br />

hier. Wie treffend. Mit 38 Seillängen ist<br />

es eine der längsten Kletterrouten in den<br />

Ostalpen.<br />

Meine rechte Schulter lehnt an der<br />

Felswand des Urlkopfs – glatt und senkrecht<br />

ragt auch hier der Fels nach oben.<br />

Unter mir? Gähnt der Abgrund – tief.<br />

Sehr tief. Sind es 100 Meter? 120? 150?<br />

„Wohl ein bisserl mehr“, höre ich Chris<br />

sagen. Christoph „Chris“ Krahbichler<br />

hängt neben mir im Seil. Der staatlich<br />

geprüfte Bergführer, Obmann der 25<br />

„Tauernguides“, hantiert mit ruhiger<br />

Selbstverständlichkeit an Knoten und<br />

Karabinern herum, während ich auf<br />

einer dünnen Kunststoffplane liege, die<br />

Nase vorsichtig über den Rand ziehe<br />

und meinen Blick langsam nach unten<br />

senke. Es ist noch immer da: das Nichts.<br />

Hier also soll ich heute schlafen. „Ein<br />

bisserl mehr“ als 150 Meter über Grund.<br />

Eingepackt in einen Schlafsack, fixiert<br />

mit Klettergurt, Seil und Achterknoten.<br />

Auf einer in der Felswand hängenden<br />

Mini-Plattform. Na dann: gute Nacht!<br />

„Übernachten in luftiger Höhe in einem<br />

Portaledge“ wird das unter www.tauernguide.at/touren<br />

buchbare Abenteuer<br />

angepriesen. Der Titel kommt ohne<br />

marketingtechnische Übertreibung aus.<br />

Im Gegenteil. „Da ist viel Luft unter<br />

dem Hintern“, beschreibt Matthias<br />

„Matze“ Scherer unsere aktuelle Position<br />

allumfassend. Wir liegen auf der Plane.<br />

Er, der Bergführeranwärter wenige Tage<br />

vor seiner Abschlussprüfung, entspannt.<br />

Ich, der Flachlandindianer ohne Klettererfahrung,<br />

mit leicht beschleunigtem<br />

Puls. Die Aufregung legt sich aber rasch,<br />

wird aufgefressen von der Einmaligkeit<br />

des Augenblicks. Klingt pathetisch. Aber<br />

die Intensität der Eindrücke, die mich<br />

gekidnappt haben, hat tatsächlich etwas<br />

Erhabenes.<br />

Es beginnt sanft. Der Zustieg zur Felswand<br />

über die beschauliche Loferer Alm<br />

gleicht einer familienfreundlichen Wanderung.<br />

Letzte Schneefelder verstecken<br />

sich vor der Frühlingssonne im Schatten<br />

knorriger Tannenäste, in den moosigen<br />

Waldboden mischen sich langsam<br />

kleinere Felsbrocken und die für das<br />

Kalkgestein typischen Karsttrichter.<br />

Plötzlich steht man an der Abrisskante<br />

des Urlkopfs. Richtung Westen spannt<br />

sich die gut zehn Kilometer lange Felswand<br />

der Loferer Steinplatte auf. Ein<br />

Kletter-Eldorado, durch das sich Touren<br />

wie „Feuertaufe“, „Donnervogel“,<br />

„Kreuzotter“ oder „Wallfahrt“ ziehen.<br />

Im Osten liegt tief unten im Tal Lofer.<br />

Wir sitzen oben beim Gipfelkreuz. Letzte<br />

Materialchecks, erste Anweisungen.<br />

Dann geht es die paar Schritte Richtung<br />

Abgrund. Ein erster Blick nach unten.<br />

„Na servus!“, denk ich mir und meine<br />

Blicke wandern Halt suchend das Seil<br />

entlang nach oben. An dessen Ende<br />

funkelt sie im Licht der untergehenden<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

171


„<br />

ZIEMLICH<br />

VIEL LUFT<br />

UNTERM<br />

HINTERN<br />

DIE TAUERNGUIDES<br />

Sonne: meine (Über-)Lebensversicherung<br />

für die nächsten Stunden. Es ist<br />

ein gerade einmal acht Zentimeter kurzer<br />

Bohrhaken. Zweieinhalb Tonnen<br />

Zugkraft hält die kleine Metallöse dank<br />

ihrer in den Fels getriebenen Spreitzanker,<br />

beruhigt mich Chris. Noch einmal<br />

ein Check des Klettergurts. Von nun an<br />

geht’s bergab. Senkrecht. Weil von den<br />

Gästen keine Kletterkenntnisse erwartet<br />

werden, wird Richtung Nachtlager<br />

nicht aufgestiegen, sondern abgeseilt.<br />

Wie klein die Wipfel der Nadelbäume<br />

unter uns wirken. Dafür funkeln die<br />

Sterne in der Nacht umso näher.<br />

Aber vorerst konzentriert sich meine<br />

Aufmerksamkeit ohnehin auf das<br />

Abseilgerät in meiner Hand. Hält<br />

dieser fragil wirkende Sicherungsmechanismus<br />

tatsächlich? Er hält. Bedingungslos.<br />

Vorbei an der letzten sich in<br />

die Felswand verbeißenden Latsche<br />

vertraue ich mich dem acht Millimeter<br />

dünnen Seil und der Schwerkraft an.<br />

Ein doch eher ungewöhnlicher Zugang<br />

in ein Bett. Wobei: Bett? „Cliff<br />

Cabana“ nennt sich das Modell des<br />

Ausrüsters etwas großspurig. 213 Zentimeter<br />

lang, 130 Zentimeter breit, ein<br />

nebelgraues Double-Ripstop-Nylon,<br />

aufgespannt zwischen vier fragilen Alurohren,<br />

festgezurrt am Sicherungsseil<br />

mit einer Einpunktaufhängung. Zu<br />

viel Platz für zwei Personen ist es nicht.<br />

Sind Isomatten und Schlafsäcke erst<br />

BIETEN ZWISCHEN MAI UND<br />

NOVEMBER ABENTEUER-<br />

HUNGRIGEN GÄSTEN ÜBERNACH-<br />

TUNGEN IN DER PORTALEDGE IN<br />

VERSCHIEDENEN WÄNDEN RUND<br />

UM DEN GROSSVENEDIGER AN.<br />

KOSTEN: ZWISCHEN 390 EURO<br />

(EINZELPERSONEN) UND 205 EURO<br />

(BEI DREI PERSONEN)<br />

INKLUDIERT SIND LEIHAUSRÜS-<br />

TUNG, FÜHRUNG DURCH<br />

STAATLICH GEPRÜFTE<br />

BERGFÜHRER, ORGANISATION.<br />

DAUER: 15 UHR BIS ZUM<br />

FRÜHSTÜCK IN DER WAND AM<br />

NÄCHSTEN MORGEN.<br />

INFOS: WWW.TAUERNGUIDE.AT<br />

einmal ausgerollt, müssen andere Gepäcksstücke<br />

und Schuhe in den freien<br />

Luftraum ausgelagert werden. Dort<br />

draußen baumeln würde bei „echten“,<br />

mehrstündigen Klettertouren durch<br />

große Wände noch ein weiteres Utensil<br />

– womit auch die von allen vom Aben-<br />

Mit dem Material am<br />

Rücken geht es zur Abseilstelle<br />

(linkes Bild). Bergführer und<br />

Schlafsacknachbar Chris<br />

Krahbichler hat unser Quartier<br />

in der Wand aufgebaut.<br />

teuer Benachrichtigten am häufigsten<br />

gestellte Frage beantwortet wird: Nein,<br />

es gibt kein Klo in der Wand. Ja, es ist<br />

relativ umständlich, seine Notdurft frei<br />

hängend über Hunderten Metern Abgrund<br />

zu verrichten. Bei unserer Kurzexpedition<br />

war es auch nicht notwendig,<br />

aber „im echten Kletterleben“ wird<br />

dafür ein eigenes „Sackerl fürs Gackerl“<br />

mit in die Wand genommen. Und auch<br />

wieder mit nach unten.<br />

Fotos: Klaus Höfler<br />

172 <strong>SPORTaktiv</strong>


WANDERN AUF DEM<br />

GRÜNEN DACH EUROPAS<br />

GRENZENLOS WANDERN,<br />

VON DER DONAU BIS IN<br />

DEN BÖHMERWALD –<br />

DER GOLDSTEIG,<br />

DEUTSCHLANDS LÄNGSTER<br />

QUALITÄTSWANDERWEG, WIRD<br />

JETZT INTERNATIONAL.<br />

Fotos: Tourismusverband Ostbayern e.V., Andreas Hub<br />

Mit stolzen 660 Kilometern ist der<br />

Goldsteig der längste und vielseitigste<br />

unter Deutschlands Qualitätswegen.<br />

Nun bekommt er Zuwachs:<br />

Im Juni eröffnet der „Zlatá Stezka“,<br />

der tschechische Goldsteig. Er verläuft<br />

parallel zur Nordvariante und ist mit<br />

dem deutschen Teil durch historische<br />

Pfade zwischen Bayern und Böhmen<br />

verbunden, die ins Goldsteig-Wegenetz<br />

integriert wurden.<br />

Ein Hauch von Geschichte<br />

Als Naturparadiese entpuppen sich die<br />

zwei Nationalparks, die der Goldsteig<br />

quert: Der Bayerische Wald ist tief verwachsen<br />

mit dem Nationalpark Šumava<br />

auf tschechischer Seite. Gemeinsam<br />

bilden sie das größte zusammenhän-<br />

gende Waldgebirge Mitteleuropas.<br />

Aber auch die fünf Naturparks, die der<br />

Goldsteig-Wanderer passiert, wissen<br />

mit abwechslungsreicher Landschaft zu<br />

beeindrucken. Ein steter Begleiter auf<br />

Tour: die Vergangenheit. Kelten und<br />

Choden, Schmuggler und Heilige bahnten<br />

sich einst ihren Weg von der Donau<br />

nach Böhmen, meist getrieben vom<br />

Handel mit Salz, dem „weißen Gold“.<br />

Ge(h)nuss-Partner<br />

Herzliche Gastgeber begegnen dir entlang<br />

des Goldsteigs: Die Nächtigungsmöglichkeiten<br />

reichen von der Jugendherberge bis<br />

zum Wellnesshotel. Weitere „Zuckerl“ am<br />

Weg sind die gemütlichen Gaststätten, die<br />

mit regionalen Spezialitäten aufwarten,<br />

sowie der optionale Gepäcktransfer.<br />

INFOS &<br />

TOURENPLANER<br />

www.goldsteig-wandern.de<br />

DEN KOSTENLOSEN<br />

ETAPPENFÜHRER<br />

ERHÄLTST DU HIER:<br />

Tourismusverband Ostbayern e.V.<br />

T. +49(0) 941/58539-0<br />

info@ostbayern-tourismus.de<br />

www.ostbayern-tourismus.de<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

173


NATURERLEBNIS<br />

UNTER DER ZUGSPITZE<br />

Die grenzüberschreitende Zugspitz Arena<br />

Bayern-Tirol ist ein Mekka für Trailrunner und<br />

eignet sich bestens für Familien mit Kindern.<br />

Salomon Zugspitz Ultra Trail und<br />

Gore Tex Transalpine Run: In der<br />

Zugspitz Arena Bayern-Tirol sind<br />

Trailrunner (auch) auf den Wegen dieser<br />

beiden Ultratrail-Topevents unterwegs.<br />

Doch nicht nur Profis und Erfahrene<br />

finden passende Wege, sogar Einsteiger<br />

können die Berge rund um die Grenze<br />

zwischen Bayern und Tirol laufend erkunden.<br />

Sieben ausgeschilderten Trailrunning-Strecken<br />

stehen allein mit Start/Ziel<br />

in Ehrwald in Tirol (Talstation der Tiroler<br />

Zugspitzbahn) bzw. Grainau in Bayern<br />

(Kurhaus) bereit. Die kürzeste hat<br />

8 km/200 hm und die längste 44<br />

km/2300 hm – feiner geht’s kaum.<br />

Garmisch-Partenkirchen bietet auf<br />

deutscher Seite fürs Trailrunning ebenfalls<br />

Foto: Zugspitz Arena Bayern-Tirol: L.Krec, Tiroler Zugspitz Arena: C.Jorda, Tourist Information Grainau<br />

174 <strong>SPORTaktiv</strong>


Trailrunning auf<br />

dafür ausgeschilderten<br />

Topstrecken<br />

– oder die Natur mit<br />

Kindern entdecken: Für<br />

beides eignet sich die<br />

Bergwelt rund um die<br />

Zugspitze bestens.<br />

ZUGSPITZ ARENA<br />

BAYERN-TIROL<br />

T. +43 664/881 403 62<br />

info@zugspitze.com<br />

www.zugspitze.com<br />

Aus Mitteln des Europäischen Fonds<br />

für Regionale Entwicklung, wird die<br />

Trailrunning-Destination Zugspitze gefördert<br />

und grenzüberschreitend weiterentwickelt<br />

perfekte Möglichkeiten und ausgewiesene<br />

Touren: Für Einsteiger ist die Strecke<br />

am Kramerplateauweg genau richtig.<br />

Anspruchsvoll sind die Strecken von<br />

Garmisch über die St.-Martins-Hütte<br />

zum Königstand oder von Partenkirchen<br />

auf den Wank. Für ambitionierte, konditionsstarke<br />

und erfahrene Läufer eignet<br />

sich die Strecke über den Stepberg<br />

zum Kramergipfel – mit fantastischer<br />

Aussicht als Lohn. Mehr Infos auf dem<br />

Tourenplaner unter www.zugspitze.com.<br />

Die Familien-Wanderarena<br />

Nicht nur Bergläufer, auch Bergwanderern<br />

sind in der Zugspitz Arena Bayern-Tirol<br />

richtig. Insbesondere gilt das<br />

auch für Familien. Kinder werden zum<br />

Beispiel von Moosle Zauberwald und<br />

Moosles Forscherpfad, beide in Lermoos<br />

bei der Grubigsteinbahn, begeistert sein.<br />

Im Zauberwald wartet ein interaktiver<br />

Spiel- und Erlebnispfad mit neun<br />

Stationen, an denen es gilt, im Familienverband<br />

ein spannendes Rätsel zu lösen.<br />

Die sieben Stationen auf dem Forscherpfad<br />

thematisieren die Vielfalt und<br />

Schönheit der Alpenflora und -fauna.<br />

In Grainau lohnt es sich für Familien<br />

beispielsweise, den „sagenhaften Bergwald“<br />

zu entdecken: Dieser märchenhafte<br />

Erlebnispfad greift spannende<br />

Geschichten und Sagen rund um das<br />

Höllental auf. Imposante Natureindrücke<br />

bieten die unterschiedlichen Wasser-Entdeckungstouren<br />

in der Region.<br />

Ein weiterer spannender Weg führt über<br />

den Waldlehrpfad zur Burgruine Werdenfels:<br />

Am Ziel wartet ein vergrabener<br />

Schatz darauf, entdeckt zu werden ...<br />

EVENT-TIPPS<br />

15.–17. JUNI: SALOMON<br />

ZUGSPITZ ULTRA TRAIL<br />

Das größte Trailrunning- Event<br />

Deutschlands.<br />

www.zugspitz-ultratrail.com<br />

3.–5. AUGUST: ALPENTESTIVAL<br />

Das Outdoor-Test-Wochenende.<br />

www.alpentestival.de<br />

2.–8. SEPTEMBER: GORE-TEX<br />

TRANS ALPINE RUN<br />

Der legendäre Etappen- Trailrun<br />

startet in Garmisch-Partenkirchen<br />

und endet in Südtirol.<br />

www.transalpine-run.com<br />

12.–14. OKTOBER: 360° TRAIL<br />

Das Trailrunning Event<br />

für jedermann.<br />

www.zugspitze.com<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

175


MIT<br />

WAUWAU<br />

AUF DEN GIPFEL<br />

VIELE WANDERER NEHMEN IHRE VIERBEINER MIT<br />

IN DIE BERGE. WORAUF MAN ACHTEN SOLLTE,<br />

WAS MAN DEN HUNDEN ZUMUTEN KANN UND<br />

WIE MAN ZWISCHENFÄLLE VERHINDERT.<br />

VON CHRISTOPH HEIGL<br />

Sie finden sich auch in diesem Sommer in den<br />

Schlagzeilen. Von Hunden am Berg liest man<br />

meistens, wenn es einen Zwischenfall mit Kühen<br />

gegeben hat. Oft mit bösen Folgen. Bei der überwiegenden<br />

Mehrzahl der Wanderer gibt es aber keine<br />

Probleme mit ihren vierbeinigen Begleitern. Für<br />

die häufigsten Fragen zum Thema Leinenpflicht,<br />

Hundefitness und Verpflegung haben wir Rettungshunde-Expertin<br />

Carolin Scheiter befragt und uns bei<br />

Naturfreunden und Alpenverein umgehört.<br />

MUSS MAN EINEN HUND<br />

I. TRAINIEREN, BEVOR ES IN<br />

DIE BERGE GEHT?<br />

„Für die Hunde gilt das Gleiche wie für<br />

uns Menschen: Wer in die Berge geht,<br />

dabei sicher unterwegs sein will und<br />

auch noch Freude daran haben möchte,<br />

der muss trainiert sein“, betont<br />

Carolin Scheiter, Ausbildnerin und<br />

Einsatzhundeführerin bei der Lawinen-<br />

und Vermisstensuchhundestaffel<br />

Salzburg. „Wandertauglich“ ist generell<br />

jeder gesunde Hund. „Mit meiner elfjährigen<br />

Hündin gehe ich aber keine<br />

schweren und überlangen Bergtouren<br />

mehr, auch wenn sie für ihr Alter noch<br />

gut beinander ist“, erzählt Scheiter.<br />

Ein absolutes „No-Go“ gibt es, wenn<br />

Hunde noch im Wachstum sind. „Solange<br />

sich die Wachstumsfugen nicht<br />

geschlossen haben, sollten Bergtouren<br />

oder lange Wanderungen für junge<br />

Hunde tabu sein.“ Auch die Größe des<br />

Hundes spielt eine Rolle, denn kleine<br />

Hunde tun sich im alpinen Gelände<br />

schwerer als größere. „Die individuellen<br />

Rasse- und Charaktereigenschaften<br />

seines Hundes sollte man auch stets im<br />

Hinterkopf haben.“<br />

Kondition und Geschicklichkeit des<br />

Hundes kann man gezielt trainieren, so<br />

fördert das Schwimmen den Muskelaufbau<br />

oder das Balancieren auf Baumstämmen<br />

und großen Steinen die Geschicklichkeit,<br />

weiß Scheiter. „Je besser das<br />

Hund-Mensch-Team harmoniert, umso<br />

konfliktfreier kann man auch unvorhergesehene<br />

Situationen meistern.“<br />

MÜSSEN HUNDE<br />

II. IM GELÄNDE<br />

IMMER AN DIE LEINE?<br />

Die Bestimmungen über Maulkorboder<br />

Leinenzwang werden in Österreich<br />

von den einzelnen Gemeinden festgelegt<br />

oder sind im Landesgesetz geregelt. Um<br />

Unsicherheiten und Verwirrungen bei<br />

der Bergtour zu vermeiden, sollte man<br />

sich im Vorfeld genau über die Vorschriften<br />

vor Ort informieren. Sonderregelungen<br />

gelten in Schutzgebieten oder<br />

Nationalparks. Scheiter: „Generell gilt:<br />

Wer seinen Hund frei laufen lässt, der<br />

muss sich sicher sein, dass der Vierbeiner<br />

jederzeit und trotz aller Ablenkungen<br />

auf Ruf oder Pfiff zum Hundehalter<br />

zurückkommt. Dieser Gehorsam ist<br />

unverzichtbar: zum Schutz der Alpentiere,<br />

anderer Bergwanderer und auch<br />

zur Sicherheit des Hundes.“<br />

WIE VERMEIDET MAN<br />

III. KONFLIKTE MIT KÜHEN?<br />

Hunde können von den Rindern als<br />

Bedrohung wahrgenommen werden,<br />

deshalb sollte man sie zur Sicherheit an<br />

die Leine nehmen und nicht auf den<br />

Weiden auf Erkundungstour schicken,<br />

empfiehlt der Alpenverein. Freilassen<br />

sollte man den Hund jedoch, wenn abzusehen<br />

ist, dass ein Rind angreift. Für<br />

diesen speziellen Fall rät Peter Kapelari<br />

vom Alpenverein: „Wenn das Weidevieh<br />

anfängt, auf den Hund und damit<br />

auch den Hundehalter zuzugehen,<br />

sollten Wanderer ihren vierbeinigen<br />

Liebling unbedingt von der Leine lassen.<br />

Der Hund nimmt mit Leichtigkeit<br />

Reißaus und sein Besitzer ist damit<br />

auch außer Gefahr.“ Grundsätzlich gilt:<br />

Abstand halten, ruhig bleiben, Kälber<br />

nicht streicheln.<br />

Foto: Carolin Scheiter<br />

176 <strong>SPORTaktiv</strong>


WIE ERKENNT MAN, OB<br />

IV. DER HUND MÜDE WIRD?<br />

„Jeder Hund reagiert anders auf Belastungen.<br />

Hier ist der Hundehalter<br />

gefragt, die ersten Anzeichen seines<br />

Vierbeiners zu erkennen und richtig zu<br />

deuten“, mahnt Carolin Scheiter. „Falscher<br />

Ehrgeiz des Hundehalters ist fehl<br />

am Platz. Lässt sich der Hund bei einer<br />

Wanderung im Sommer zurückfallen<br />

und sucht Schatten, legt sich nieder<br />

und hechelt stark, dann ist bereits<br />

Feuer am Dach“, sagt sie. Auch Hunde<br />

können überhitzen und wie Menschen<br />

einen Hitzeschock bekommen.<br />

Regelmäßige Pausen sind Pflicht und<br />

man muss bei Bergtouren ausreichend<br />

Wasser und einen hundekompatiblen<br />

Snack mithaben.<br />

WAS SOLLTE MAN<br />

V. FÜR HUNDE IM<br />

RUCKSACK HABEN?<br />

Die Naturfreunde haben auf ihrer<br />

Website eine ganze Packliste zusammengestellt:<br />

Pfotenschutzcreme <br />

und<br />

Pfotenschutzschuhe<br />

Erste-Hilfe-Ausrüstung <br />

(u.a. Verbandsmaterial,<br />

Mullbinden und Schere)<br />

Zeckenzange, <br />

Zeckenhalsband oder<br />

Spot-on-Spray<br />

Maulkorb <br />

Brustgeschirr, <br />

lange Leine oder<br />

Flexi-Leine<br />

Wasser: Es gibt Rucksäcke für<br />

Vierbeiner mit einer ausklappbaren<br />

Wasserflasche.<br />

Sonnencreme. <br />

Besonders hellhäutige<br />

Rassen und Hunde mit wenig Fell neigen<br />

zu Sonnenbrand.<br />

Bei Schnee: Hunde haben empfindliche<br />

Augen, eine Schneebrille kann<br />

sie schützen.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

177


BAYERNS BERGE<br />

AUS DEM BILDERBUCH<br />

Zwischen Zugspitze und Karwendel, wo die Isar noch<br />

ein Wildfluss ist, liegt die bayerische „Alpenwelt<br />

Karwendel“. Rund um die Orte Mittenwald, Krün und<br />

Wallgau ist nicht nur die Natur noch ursprünglich,<br />

sondern auch die bayerische Lebensart.<br />

ALPENWELT<br />

KARWENDEL GMBH<br />

T. +49 88 23/33 9 81<br />

info@alpenwelt-karwendel.de<br />

www.alpenwelt-karwendel.de<br />

Wie Edelsteine leuchten die kleinen<br />

Seen der Alpenwelt Karwendel von<br />

der Wanderkarte; der Volksmund nennt sie<br />

„Himmelsaugen“. Sie bieten erstklassige<br />

Fotomotive genauso wie eine erfrischende<br />

Abkühlung in Trinkwasserqualität. Manche<br />

dieser Seen sind sogar Lebensraum für<br />

seltene Orchideen.<br />

Die Seen, zwölf Themenwege oder 27<br />

Almen: All das sind reizvolle Ziele für<br />

Wanderer. Mittenwalds Hausberg ist der<br />

Kranzberg, wo man sich das Gefühl einer<br />

Fußreflexzonenmassage auf dem Barfußwanderweg<br />

gönnen kann. Höher hinauf<br />

geht es mit der Karwendelbahn: Gegenüber<br />

der Bergstation liegt die „Bergwelt Karwendel“<br />

auf 2244 m, ein imposanter Bau, der<br />

eine interaktive Naturschau beherbergt. Der<br />

Blick ins Tal bleibt an der türkisgrünen Isar<br />

hängen. Von hier aus kann man auch in<br />

den Klettersteig Mittenwald starten.<br />

Hüttentour auf königlichen Spuren<br />

Gemütliche Hütten gibt es in der Alpenwelt<br />

Karwendel zuhauf. Eine tolle Hüttentour<br />

ist die zweitägige, teils hochalpine Tour<br />

zum Soiernhaus, wo man auf den Spuren<br />

Ludwigs II. wandert, der die Berge hier<br />

als Rückzugsort nutzte. Heute genießen<br />

Wanderer das Naturkino mit zwei smaragdgrünen<br />

Seen sowie Berggipfeln ringsum.<br />

Zwischen Almen, Seen und Gipfeln<br />

verengen sich klare Bäche zu rauschenden<br />

Klammen, deren Naturgewalt ebenfalls beeindruckt.<br />

Genauso entdeckenswert wie die<br />

Natur aber ist das reiche Kulturgut, das in<br />

der Alpenwelt Karwendel noch beheimatet<br />

ist. Etwa 350 Jahre alte Geigenbaukultur.<br />

Trachten- und Volkstanzgruppen pflegen<br />

altes Brauchtum und die Menschen teilen<br />

ihre Lebenslust gern mit ihren Gästen.<br />

Dazu gehört hier auch ein wohlverdientes,<br />

frisch gezapftes Mittenwalder Bier ...<br />

Fotos: Alpenwelt Karwendel/Stefan Eisend; bayern.by Marco Felgenhauer/woidlife photography<br />

178 <strong>SPORTaktiv</strong>


BIKE-WEEKEND<br />

UNTER DER SONNE<br />

INFOS & BUCHUNGEN<br />

HOTEL SOL UMAG<br />

T. +385 52 700 700<br />

booking@plavalaguna.com<br />

www.plavalaguna.com<br />

IN UMAG IN KROATIEN LÄDT DAS<br />

HOTEL SOL ZUM BIKE-WOCHENENDE<br />

EIN. DIREKT AM MEER GELEGEN,<br />

LÄSST DAS TOPHOTEL KEINE WÜNSCHE<br />

OFFEN – UND IST AUF SPORTLICHE<br />

GÄSTE SPEZIALISIERT.<br />

Fotos: Hotel Sol Umag<br />

PACKAGE-TIPP<br />

„ISTRIAN BIKE TOUR“<br />

2 Nächte mit HP/Doppelzimmer<br />

Willkommensgeschenk<br />

1 Besuch im Wellnesscenter<br />

pro Person<br />

1 Waschservice für die<br />

Sportbekleidung<br />

AB € 232,–/PACKAGE FÜR<br />

ZWEI PERSONEN<br />

Ein Hotel direkt am Meer mit eigenem<br />

Strand, das über einen Pool und ein<br />

Wellnesszentrum verfügt, leckere istrische<br />

Gerichte am Buffet oder à la Carte<br />

bietet und als „bike-friendly“ bekannt<br />

ist: Was will man mehr?<br />

Die Kleinstadt Umag liegt an der<br />

nordwestlichen Küste Istriens und ist bei<br />

der Anfahrt von Österreich aus schnell<br />

erreicht. Umag ist eine mediterrane<br />

Stadt, die im Sommer pulsiert und vor<br />

Lebensfreude sprüht. Aber nicht nur das<br />

nahe Stadtzentrum und die Strände lohnen<br />

sich, entdeckt zu werden, sondern<br />

die gesamte Region. Die Landschaft ist<br />

geprägt von Kiefernwäldern, Weinbergen<br />

und Olivenhainen. Vom Hotel weg<br />

gelangt man mit dem Bike rasch in die<br />

nahe und weitere Umgebung.<br />

Apropos Rad: Für sportliche Gäste,<br />

und da ganz besonders für Biker, ist das<br />

Hotel Sol perfekt eingerichtet. Es gibt<br />

einen videoüberwachten und versperrten<br />

Bikeraum und eine Servicewerkstatt.<br />

Jede Menge Infomaterial und Radwegkarten<br />

liegen bereit. Gegen Aufpreis<br />

kann man einen Bikeguide buchen ,<br />

der feine Straßen- oder Mountainbiketouren<br />

organisiert und unterwegs so<br />

manchen Geheimtipp verrät. Ebenfalls<br />

gegen eine kleine Gebühr lassen sich<br />

GPS-Geräte leihen.<br />

Und die Angebote im Hotel Sol<br />

Umag haben ein tolles Preis-Leistungs-<br />

Verhältnis – wie das Schnupperpaket<br />

links beweist. Das lässt sich, dem sonnigen<br />

istrischen Herbst entsprechend,<br />

durchgehend bis 5. November buchen.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

179


TIPPS VOM FOTOGRAFEN HEINZ ZAK<br />

LEIDENSCHAFT BERGFOTOGRAFIE<br />

TOTE FLÄCHEN!<br />

Flächige, nichtssagende Bildteile sind<br />

„tote Fläche“, müssen aber nicht schlecht<br />

für das Bild sein. Dadurch können wir<br />

uns gerade auf das Wesentliche im Bild<br />

konzentrieren. Schlecht sind solche<br />

Flächen, wenn das Auge eigentlich<br />

von vorne nach hinten wandern will<br />

und von so einer Fläche daran gehindert<br />

wird.<br />

WENIGER IST MEHR!<br />

Wichtig ist, das Bild auf wenige markante<br />

Blickpunkte zu reduzieren. In einem<br />

ungeordneten Wirrwarr findet sich das<br />

Auge nicht zurecht.<br />

Foto: CEWE/Heinz Zak<br />

180 <strong>SPORTaktiv</strong>


ANGENEHME SCHÄRFE!<br />

Dinge (Steine, Blumen) im Vordergrund<br />

sollen scharf sein. Das Auge akzeptiert<br />

die dahinter liegende Unschärfe<br />

lieber als umgekehrt. Es muss gewiss<br />

nicht alles scharf im Bild sein. Das<br />

kreative Spiel mit Schärfe und Unschärfe<br />

ist ein beliebtes Gestaltungsmittel fortgeschrittener<br />

Fotografen. Die wichtigsten<br />

Bildteile sollten aber abgebildet scharf<br />

sein. Empfindlich ist unser Auge auch<br />

hier mit hellen Bildelementen: Helles<br />

sollte eher scharf abgebildet werden als<br />

Dunkles.<br />

www.cewe-fotobuch.at<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

181


Leidenschaft Bergfotografie:<br />

Bringen Sie den Berg mit nach Hause<br />

Bilder aus den Bergen sind fast immer zu schade, um auf der Speicherkarte oder dem<br />

Laptop in Vergessenheit zu geraten. CEWE bietet Hobbyfotografen eine Vielzahl an Ideen,<br />

wie sie ihre schönsten Fotos am besten in Szene setzen.<br />

1<br />

Möglichst nahe ran und rund herum<br />

Trauen Sie sich ganz nahe an Ihr Motiv<br />

heran. Durch Nahaufnahmen erzeugen Sie Bilder<br />

mit einer beeindruckenden Tiefenschärfe.<br />

Treten Sie einen großen Schritt näher und gehen<br />

Sie einmal um das Motiv herum. Bei einer<br />

Umrundung eröffnen sich neue Perspektiven.<br />

2<br />

Linien machen Bilder<br />

Markante Linien wie Berghänge, Wege,<br />

Spuren und Muster in Schnee und Fels bringen<br />

Spannung und Dynamik ins Bild. Auch Diagonalen<br />

beleben die Aufnahme. Wichtig ist, dass<br />

die Linien und Proportionen im Bild in einem<br />

ästhetischen Verhältnis zueinanderstehen. Das<br />

ist natürlich auch Geschmacksache. In der<br />

Kunst und der Fotografie kennen wir den Ausdruck<br />

„Goldener Schnitt“.<br />

3 Vordergrund bringt Tiefe<br />

Am Berg suche ich mir oft Steine, Bäume<br />

oder Blumen als Vordergrund für mein Motiv.<br />

Ein Vordergrund kann alles sein, was vor dem<br />

Hauptmotiv liegt – wenn es sich fotografisch<br />

so umsetzen lässt, dass die Distanz dazwischen<br />

fühlbar wird. Die zusätzliche Ebene vorne bringt<br />

mehr Räumlichkeit ins Bild.<br />

4 Nicht in die Mitte<br />

Wenn wir unser Hauptmotiv in die<br />

Mitte setzen, entsteht fast immer ein Bild ohne<br />

Spannung und Dynamik. Die einfachste Grundregel,<br />

die wir für die meisten Bilder anwenden<br />

können: Nichts in die Mitte setzen! Rücken Sie<br />

den Menschen oder den Gipfel bewusst aus der<br />

Mitte, ebenso den Horizont, die Wasserfläche<br />

oder die Bergkette.<br />

5<br />

Ins<br />

“Zu jeder Jahres- und Tageszeit bin<br />

ich in den Bergen unterwegs. Die<br />

Erfahrung hat gezeigt, dass man<br />

eigentlich an jedem Tag und zu jeder<br />

Zeit am Berg fotografieren kann“<br />

Heinz Zak<br />

Bild schauen<br />

Wenn Sie Personen oder Tiere fotografieren,<br />

sollten diese immer in das Bild schauen.<br />

Wenn eine Person aus dem Bild hinausschaut,<br />

entsteht das unangenehme Gefühl, dass sich<br />

der Mensch abwendet. Das gleiche gilt für das<br />

Hineingehen, -fahren oder -springen.


ANZEIGE<br />

Heinz Zak, Zak, geboren 1958 1958 in in Wörgl/Tirol, machte in in den den 1970er<br />

Jahren das das Sportklettern in in Österreich populär. Der Der Bergsteiger<br />

und und Kletterfotograf publizierte zahlreiche Bildbände, seine<br />

seine<br />

Fotografien erscheinen in Magazinen weltweit.<br />

1 1<br />

Mit diesen Fotoprodukten setzen<br />

Sie Ihre Fotos perferkt in in Szene<br />

2 2<br />

CEWE FOTOBUCH – Ihre – Ihre Fotos Fotos auf auf Fotopapier!<br />

Dank Dank Lay-Flat-Bindung können Sie Sie Ihre Ihre Kunstwerke<br />

plan plan aufschlagen. Perfekt für für Landschaftsaufnahmen.<br />

3 3<br />

CEWE KALENDER<br />

Die Die Geschenkidee für für Hobbyfotografen: Erstellen Sie Sie<br />

aus aus Ihren Ihren zwölf zwölf besten Fotos Fotos einen einen Fotokalender im im<br />

Panoramaformat. Den Den Startmonat bestimmen Sie. Sie.<br />

4 4<br />

CEWE WANDBILDER – Ihre – Ihre Momente ganz ganz groß!<br />

groß!<br />

Atemberaubende Landschaften als als Wandbild: Holen<br />

Holen<br />

Sie Sie sich sich die die Natur Natur in in Ihre Ihre vier vier Wände und und wachen<br />

Sie Sie mit mit Blick Blick auf auf einen einen Berggipfel auf.<br />

auf.<br />

5 5<br />

cewe-fotobuch.at


UNSER SCHLUSSPUNKT:<br />

SIEBEN LEGALE (UND<br />

UNGEWÖHNLICHE)<br />

MÖGLICHKEITEN, EINE<br />

NACHT IN DEN BERGEN ZU<br />

VERBRINGEN.<br />

VON CHRISTOF DOMENIG<br />

DAS STERNENZELT<br />

ZUM GREIFEN NAH<br />

ÜBER DER<br />

BAUMGRENZE<br />

Wildes Campieren ist in Österreich<br />

nicht erlaubt. Da die Materie aber<br />

über die Landesgesetze geregelt ist,<br />

gibt es in einigen Bundesländern im<br />

alpinen Ödland, über der Baumgrenze,<br />

dennoch ein paar Möglichkeiten. Aber<br />

Achtung – genau informieren! Eine<br />

gute Übersicht über die Rechtslage hat<br />

der Alpenverein: www.alpenverein.at/<br />

portal/natur-umwelt/bergsport_umwelt/<br />

zelten-biwakieren.php<br />

Es muss ja nicht gleich eine Portaledge-Übernachtung<br />

wie beim<br />

Kollegen Klaus Höfler (siehe<br />

Story ab Seite 170) sein. So eine<br />

Sommernacht in den Bergen, unterm<br />

Sternenhimmel, ist für viele ein<br />

Traum. Nur leider oft nicht erlaubt.<br />

Zumindest in unseren Breiten. Einfach<br />

in der Natur zu zelten, ist in Österreich<br />

an den meisten Orten leider<br />

verboten. Ein paar Möglichkeiten gibt<br />

es trotzdem, dem Traum einer Outdoor-Nacht<br />

unter dem Sternenzelt<br />

nahezukommen.<br />

CAMPINGPLATZ MIT AUSSICHT<br />

Berg-Campingplätze sind rar, aber<br />

es gibt sie. Zum Beispiel auf der<br />

Gjaid Alm in Oberösterreich auf<br />

1738 m Höhe, bei Obertraun am<br />

Fuß des Dachsteins gelegen. Dusche,<br />

Toilette und Verpflegung nutzt<br />

man auf der Berghütte. Eine Nacht<br />

mit Frühstück und Abendessen kostet<br />

30 Euro. www.gjaid.at<br />

Foto: iStock<br />

184 <strong>SPORTaktiv</strong>


<strong>SPORTaktiv</strong> 185


BIWAK UNTER STERNEN<br />

Rund um den Millstätter See in Kärnten gibt es<br />

sieben „Rifugi sotte le stelle“ – Biwaks unter den<br />

Sternen. Eines davon steht in erhabener Lage auf<br />

dem Goldeck. Die Luxus-Biwaks verfügen über<br />

ein Bett, große Panoramafenster und gerade genügend<br />

Platz für Zeit zu zweit in der Natur. Die sieben<br />

Biwaks werden von sieben unterschiedlichen<br />

Hotels betrieben. www.millstaettersee.com<br />

IM BAUMHAUS<br />

In einem Baumhaus übernachten, das kann man<br />

in Österreich an mehreren Orten. Zum Beispiel im<br />

Almdorf Seinerzeit bei Bad Kleinkirchheim in Kärnten.<br />

Das Baumhaus heißt (programmatisch) „Hochzeiter<br />

Hütte“, verfügt über eine Zugbrücke und ein<br />

Panoramafenster mit Talblick. www.almdorf.com<br />

EINMAL AUSZEIT VON ALLEM|<br />

Reduktion aufs wirklich Wesentliche:<br />

Wer sucht, findet auch im Digitalzeitalter<br />

noch Selbstversorgerhütten ohne<br />

Strom, Handy- und Radio-Empfang<br />

mitten in der Natur: zum Beispiel die<br />

Kothütte im Naturpark Sölktäler in<br />

der Steiermark. Das Wasser wird mit<br />

Holz aufgeheizt, ein Grillplatz<br />

befindet sich neben der Hütte.<br />

Ein Plumpsklo gehört<br />

natürlich auch dazu.<br />

www.schladming-dachstein.at<br />

IM TURMZIMMER<br />

In Hippach im Tiroler Zillertal steht auf 2250<br />

m Höhe die Schneekarhütte. Dort kann man<br />

im Hochgebirge mit Traumblick in die Berge<br />

und auf den Himmel übernachten. Und das<br />

alles ohne Komfortverzicht – ganz im Gegenteil.<br />

Das Highlight der Luxushütte ist die achteckige<br />

Turmsuite, die nur von außen zugänglich<br />

ist und über eine 180-Grad-Glasfront verfügt.<br />

Besonders beliebt ist sie für die Flitterwochen.<br />

Achtung: sehr frühes Buchen gefragt.<br />

www.schneekarhuette.at<br />

INS AUSLAND<br />

AUSWEICHEN<br />

Skandinavien oder Schottland sind nicht nur<br />

wegen der Landschaft bei Trekking-Urlaubern so<br />

beliebt, sondern weil dort das Jedermannsrecht gilt.<br />

Es räumt Campern in der Wildnis verhältnismäßig<br />

großzügige Rechte ein, solange sie keine Spuren<br />

hinterlassen. Trotzdem gilt es natürlich, sich über<br />

die rechtliche Situation im Zielland genau zu informieren.<br />

Dann aber steht der wildromantischen<br />

Nacht unterm Sternenzelt nichts mehr im Weg.<br />

IMPRESSUM<br />

sportaktiv.com<br />

EIGENTÜMER/VERLEGER<br />

TOP TIMES Medien GmbH, 8010 Graz, Gadollaplatz 1<br />

Tel.: 0 316/80 63-25 80<br />

<strong>SPORTaktiv</strong> ist ein Titel der Styria Media Group.<br />

Offenlegung gem. § 25 MedienG mit der Url: sportaktiv.com/de/offenlegung<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Mag. Alfred Brunner, MBA, E-Mail: alfred.brunner@styria.com,<br />

Ronald Tomandl, Tel. 0 316/80 63-25 82, E-Mail: ronald.tomandl@styria.com<br />

CHEFREDAKTION<br />

Klaus Molidor (-25 93), E-Mail: klaus.molidor@styria.com<br />

REDAKTION<br />

Christoph Heigl (-25 88), Christof Domenig (-25 89),<br />

Thomas Polzer (-25 87), Claudia Riedl (-25 94)<br />

MITARBEITER DIESER AUSGABE<br />

Niko van Hal, Klaus Höfler, Wolfgang Liu Kuhn, Oliver Pichler, Axel Rabenstein<br />

FOTOREDAKTION<br />

Thomas Polzer (-25 87)<br />

ANZEIGEN<br />

Arnold Pauly (0 316/80 63-25 83), Robert Nebel (0 316/80 63-25 85),<br />

Sandra Freidl (0 316/80 63-25 95), Alexander Lienhart (0 316/80 63-25 84)<br />

SEKRETARIAT<br />

Petra Ofner, Tel.: 0 316/80 63-25 80, E-Mail: office.sportaktiv@styria.com<br />

PRODUKTMANAGER WWW.SPORTAKTIV.COM<br />

Sabine Schwarzl, Tel.: 0 316/80 63-25 90 E-Mail: sabine.schwarzl@styria.com<br />

DESIGN, LAYOUT & PRODUKTION<br />

Styria Media Design GmbH & Co KG, www.styriamediadesign.at<br />

HERSTELLER<br />

Leykam Druck GmbH & Co KG, 7201 Neudörfl<br />

Beiträge über Tourismusregionen und Eventankündigungen werden in Kooperation mit der<br />

Tourismuswirtschaft und mit Veranstaltern gegen Druckkostenbeiträge produziert.<br />

ABO-HOTLINE<br />

Styria Marketing Services GmbH & Co KG, „Abo <strong>SPORTaktiv</strong>“,<br />

Hainburger Straße 33, 1030 Wien<br />

Tel.: 01/51414-800, Fax: 01/51414-810, E-Mail: abo@sportaktiv.com<br />

186 <strong>SPORTaktiv</strong>


SALEWA.COM<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

187


Anpassbar<br />

für ein Leben<br />

in der Natur<br />

G-1000 – langlebig & vielseitig.<br />

Imprägnierung mit Greenland Wax.<br />

Greenland Half Century Jacket<br />

ein dicht gewebtes Material aus Polyester und<br />

Baumwolle, imprägniert mit unserem Greenland Wax.<br />

Das ist die einfache Formel, die wir seit nunmehr 50<br />

Jahren für eines der vielseitigsten und langlebigsten<br />

Outdoor-Materialien verwenden: Fjällrävens g-1000.<br />

Auch heute noch kann man Produkte aus G-1000 mit<br />

Greenland Wax, unserem eigenen, umweltfreundlichen<br />

188 <strong>SPORTaktiv</strong><br />

Imprägniermittel behandeln, um die wind- und wasserabweisenden<br />

Eigenschaften, sowie die Haltbarkeit<br />

und Langlebigkeit zu verbessern. Bei Kleidung aus<br />

G-1000 kann das Wachs ausgewaschen werden, um<br />

ein luftigeres, atmungsaktiveres Kleidungsstück zu<br />

erhalten. Produkte aus G-1000 erleichtern dir ein<br />

Leben in der Natur. Was auch immer du vor hast.<br />

www.fjallraven.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!