SPORTaktiv Outdoorguide 2018
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EDITORIAL<br />
KLAUS MOLIDOR<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-Chefredakteur<br />
klaus.molidor@styria.com<br />
Stefan Glowacz<br />
German professional mountaineer<br />
and extreme climber<br />
DER ERSTE<br />
SCHRITT<br />
Coverfoto: Region Gesäuse/Stefan Leitner; Foto: Thomas Polzer<br />
Mount Everest und „Burg“ – 8848 Meter über dem Meer oder sechs<br />
Meter über dem Neusiedlersee. Vom höchsten Berg der Welt bis zum<br />
niedrigsten „Gipfel“ des Burgenlands – so weit spannt sich das Spektrum<br />
unseres <strong>Outdoorguide</strong>s. Von blinden Pferden ist da genauso die Rede wie<br />
von der Zukunft des alpinen Tourismus. Von der Nacht in der Felswand<br />
bis zu den grundlegenden Sicherheitstipps. Vom Wandern mit Kindern<br />
bis zur legendären Erstbesteigung des Mount Everest vor genau 40 Jahren.<br />
Die Berge sind in unseren Genen. Wie sonst lässt sich erklären, dass<br />
Menschen ihr ganzes Leben den Bergen widmen. Von Extremsportler<br />
David Lama über Hüttenwirtinnen bis zu den ehrenamtlichen Bergrettern<br />
und den Hunderten Bergwanderführern, die anderen die Faszination Berg<br />
und Natur näher bringen, obwohl sie selbst davon kaum leben<br />
können.<br />
Wir leben in einem privilegierten Lebensraum, in Österreich, im<br />
gesamten Alpenbogen. Damit die Natur auch so schön bleibt wie auf<br />
unserem Cover-Foto im Gesäuse, muss sich endlich das Bewusstsein festsetzen,<br />
dass wir sie nicht end- und folgenlos ausbeuten können. Nachhaltigkeit,<br />
respektvoller Umgang mit der Natur und Miteinander – das muss<br />
in die Köpfe. Sonst brauchen wir in Zukunft unsere Geschichten über die<br />
schönsten Hütte-zu-Hütte-Touren nicht mehr zu schreiben, wir könnten<br />
uns die Empfehlungen der Klettersteige sparen und bräuchten nicht mehr<br />
von Materialinnovationen berichten – weil es für all das keine<br />
Verwendung mehr gäbe.<br />
Auch wenn am einen Ende des Spektrums die USA aus dem Klimaabkommen<br />
aussteigen – jeder noch so kleine Beitrag von uns, von Euch ist<br />
wichtig. Denn egal, ob auf den burgenländischen „Burg“ oder den Mount<br />
Everest: Jede noch so weite Reise beginnt mit dem ersten Schritt.<br />
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<strong>SPORTaktiv</strong><br />
3
SIGG.COM<br />
INHALT<br />
TOP-STORY<br />
12 DAVID LAMA ÜBER ... STIL<br />
Der kletternde Freigeist im Interview<br />
EMOTION<br />
18 ZEITLOSES GLÜCK<br />
Vier Enthusiasten über ihre Faszination für die Berge<br />
34 URLAUBSRAUM MIT ZUKUNFT<br />
Wie der Bergurlaub künftig ausschauen könnte<br />
44 DIE WILDE KAISERIN<br />
Silvia Huber führt auf dem Hans-Berger-Haus das Regiment<br />
48 DER GROSSE IM HINTERGRUND<br />
Wolfgang Nairz über die legendäre Everest-Expedition<br />
66 BERGE, BLUMEN, SICHERHEIT<br />
Unterwegs mit zwei Bergwanderführern<br />
84 KETTENSÄGE GEGEN KOPFWEH<br />
Beruflich am Berg: die Salzburger Bergputzer<br />
90 HIMMELWÄRTS<br />
Wie sich die Premiere auf einem Klettersteig anfühlt<br />
118 ZWISCHEN TRANCE UND BALANCE<br />
Michael Kemeter und seine Abenteuer in den Bergen<br />
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EINFACH ZU TRAGEN<br />
SICHERHEITS-<br />
GEWINDERING<br />
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148 AUF DEM HEILIGEN WEG<br />
Pater Johannes Schwarz ist 14.000 Kilometer gewandert<br />
164 LEBENSGEFÜHL KLETTERN<br />
Warum Felswände Menschen miteinander verbinden<br />
170 ZIMMER MIT AUSSICHT<br />
Klaus Höfler über eine Nacht im Zelt – in einer Felswand<br />
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SERVICE<br />
24 7 SCHRITTE ZUR SICHEREN TOUR<br />
Wie sich Gefahren im Bergsport einfach minimieren lassen<br />
76 VON HÜTTE ZU HÜTTE<br />
10 traumhafte Mehrtageswanderungen quer durchs Land<br />
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112 SMART NAVIGIEREN<br />
GPS, Smartphone oder Karte? Tipps zur Berg-Orientierung<br />
126 DAS ZIEL EBNET DEN WEG<br />
Wie man Kinder zum Wandern motiviert<br />
176 MIT WAU WAU AUF DEN GIPFEL<br />
So gelingt die Wanderung mit dem vierbeinigen Freund<br />
184 DAS STERNENZELT ZUM GREIFEN NAH<br />
Sieben Möglichkeiten zum Übernachten auf dem Berg<br />
MATERIAL<br />
30 HEUTE FÜR MORGEN<br />
Orientierungshilfe im Dschungel der Nachhaltigkeitszertifikate<br />
56 KLOBIG WAR GESTERN<br />
Wanderschuhe sind heute robuste, modische Leichtgewichte<br />
72 AUSPROBIERT<br />
Am Berg getestet: Schlafsack, Strickschuh, Merino-Kleidung<br />
98 UNKLARHEIT AM KLETTERSTEIG<br />
Das Wichtigste für Spaß und Sicherheit bei dem Trendsport<br />
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Wenn die Temperaturen klettern,<br />
beginnt in der Ferienregion<br />
St. Anton am Arlberg die Zeit,<br />
verborgene Schätze zu entdecken,<br />
den spannenden Geschichten<br />
der Hüttenwirte zu lauschen<br />
und in die unverfälschte Natur<br />
einzutauchen. Schauplatz ist die<br />
Bergwelt rund um St. Anton<br />
am Arlberg. Ein Wanderwegnetz<br />
von 300 Kilometern bietet<br />
grenzenlose Möglichkeiten für<br />
ambitionierte Bergsteiger und<br />
Genusswanderer. In unterschiedlicher<br />
Länge und verschiedenen<br />
Schwierigkeitsgraden, locken<br />
bestens markierte Steige in die<br />
Natur der Verwallgruppe und<br />
der Lechtaler Alpen.<br />
Die legendäre, 2811 Meter hohe<br />
Valluga erreicht man bequem<br />
mit drei Gondelbahnen. Oben<br />
angekommen tut sich ein sagenhafter<br />
Blick über die Bergspitzen<br />
Österreichs, Deutschlands,<br />
Liechtensteins, der Schweiz<br />
und Italiens auf. Schon ab einer<br />
Übernachtung in der Urlaubsregion<br />
heißen Hotels und<br />
Pensionen ihre Gäste mit der St.<br />
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Bergsteigen.<br />
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Foto: TVB St. Anton/Wolfgang Ehn<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
7
GROSSARLTAL:<br />
DAS TAL<br />
DER ALMEN<br />
Die Frage „Gipfelsieg oder<br />
Genuss?“ stellt sich im Großarltal<br />
im Salzburger Land<br />
nicht: Aufgrund der vielen<br />
bewirtschafteten Almen wird<br />
jede Gipfeltour auch zum<br />
Genuss-Erlebnis. Konkret<br />
versorgen im Großarltal<br />
40 bewirtschaftete Hütten<br />
Wanderer und Mountainbiker<br />
mit selbst gemachten<br />
Köstlichkeiten.<br />
Den Blick auf die Bergwelt<br />
des Nationalparks Hohe<br />
Tauern kriegt man dabei<br />
immer mitgeliefert. Nach<br />
der Rast geht es weiter –<br />
über blühende Almwiesen,<br />
zu Bergseen oder auf einen<br />
aussichtsreichen Gipfel.<br />
www.grossarltal.info<br />
Foto: TVB Großarltal<br />
8 <strong>SPORTaktiv</strong>
FINDE DEINEN<br />
GLÜCKSMOMENT<br />
IM LECHTAL<br />
Wer nach einer langen Wanderung<br />
auf einer gemütlichen<br />
Alm einkehrt, seinen<br />
Durst mit einem kühlen<br />
Glas Hollundersaft löscht<br />
und den Hunger mit einer<br />
anständigen Brettljause stillt;<br />
wer schon einmal die vom<br />
Fahrradfahren müden Beine<br />
in die kühle Frische eines<br />
glasklaren Gebirgsbachs getaucht<br />
hat; wer schon einmal<br />
die Ruhe und das majestätische<br />
Bergpanorama hoch<br />
oben an einem Gipfelkreuz<br />
erlebt hat; der weiß, was<br />
Glück bedeutet.<br />
Es sind die raren Momente<br />
absoluter Zufriedenheit, in<br />
denen man mit sich und der<br />
Welt im Einklang ist. Es ist<br />
der Anblick eines glasklaren<br />
Bergsees. Es ist die Zufriedenheit,<br />
die einen in der<br />
Abgeschiedenheit eines<br />
Bergdorfes umgibt. Es sind<br />
die Menschen, die einen<br />
willkommen heißen.<br />
Es ist der Moment, an dem<br />
man endlich im Lechtal<br />
angekommen ist.<br />
www.lechtal.at<br />
Foto: Naturpark Lechtal<br />
10 <strong>SPORTaktiv</strong>
12 <strong>SPORTaktiv</strong>
DAVID LAMA<br />
ÜBER STIL<br />
ER SIEHT LINIEN, WO WIR NUR<br />
EINE FELSWAND ERKENNEN.<br />
DANN SUCHT ER NACH PROBLE-<br />
MEN, UM SIE AUF MÖGLICHST<br />
EINFACHE WEISE ZU LÖSEN.<br />
DAVID LAMA HAT IN JUNGEN<br />
JAHREN SEINEN STIL GEFUNDEN.<br />
WEIL IHM HALTUNG SCHON<br />
IMMER WICHTIG WAR.<br />
INTERVIEW: AXEL RABENSTEIN<br />
David, was siehst du, wenn du vor einem<br />
Berg stehst?<br />
Einen Berg. Eine Formation aus Schotter<br />
und Stein. Die Menschen projizieren gerne<br />
ihre eigene Romantik oder Sehnsüchte auf<br />
einen Berg, aber ich sehe vor allem Strukturen,<br />
die mir verraten, ob ich einen Weg<br />
finden kann, den Berg zu besteigen.<br />
Dein Mentor Peter Habeler soll von deinem<br />
‚Gefühl für Fels’ geschwärmt haben,<br />
als du gerade mal fünf Jahre alt warst.<br />
Was hat er damit gemeint?<br />
Damit meinte er vielleicht die Fähigkeit,<br />
einen Berg oder eine Felsstruktur zu lesen.<br />
Es hat viel mit Vorstellungskraft zu tun,<br />
wie man die natürlichen Gegebenheiten<br />
zu einer Linie und einer geeigneten Route<br />
zusammenführt.<br />
Foto: Red Bull Photofiles/Corey Rich<br />
Dein Vater ist Nepalese, hat als Trekking-Guide<br />
gearbeitet. Wurde dir die<br />
Nähe zu den Bergen in die Wiege gelegt?<br />
In die Wiege vielleicht noch nicht. Aber<br />
es ist von Bedeutung, was einem in frühen<br />
Jahren mitgegeben wird. Von meinen<br />
Eltern habe ich die Verbundenheit zu den<br />
Bergen erlernt. Schon als Kind war ich in<br />
Nepal, zu Hause in Tirol sind wir viel in<br />
den Bergen unterwegs gewesen. Ich denke,<br />
dass dies mein Auge für den Alpinismus geschult<br />
hat, wo man raufkommt – und wo<br />
man nicht raufkommt.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
13
„<br />
SACHEN SCHWER<br />
ZU MACHEN, IST<br />
EINFACH.<br />
SCHWERES MIT<br />
LEICHTIGKEIT ZU<br />
MACHEN,<br />
HAT ETWAS<br />
BESONDERES<br />
Was macht Alpinismus für dich aus?<br />
Ich denke, Alpinismus ist eine freie<br />
Disziplin ohne festgeschriebene Regeln.<br />
Natürlich gibt es Grundsätze, aber du<br />
kannst dir aussuchen, auf welche Weise<br />
du einen Berg besteigen möchtest. Du<br />
selbst legst den Stil fest. Deshalb ist<br />
Alpinismus für mich nicht nur eine Haltung<br />
gegenüber einem Berg. Sondern<br />
auch eine Haltung gegenüber sich selbst.<br />
Das heißt?<br />
Ich will niemandem sagen, was er in den<br />
Bergen zu tun hat und was nicht. Auch,<br />
wenn ich derzeit kein Interesse daran<br />
hätte, am Mount Everest entlang eines<br />
Fixseiles aufzusteigen, weil ich mir lieber<br />
andere Abenteuer suche. Aber was du<br />
auch tust: Wenn du für eine Besteigung<br />
einen Stil auswählst, solltest du diesen<br />
auch durchziehen. Das ist Haltung.<br />
Wenn es in einem bestimmten Stil nicht<br />
funktioniert, sollte man es akzeptieren.<br />
Ich entscheide für mich, wie ich eine Herausforderung<br />
bewältigen möchte. Und<br />
dann bleibe ich dieser Entscheidung treu.<br />
Also nicht gleich bei der ersten problematischen<br />
Stelle einknicken?<br />
Richtig. Es kommen immer wieder Situationen,<br />
die unüberwindbar scheinen.<br />
In solchen Momenten auf zusätzliche<br />
Hilfsmittel zurückzugreifen, hat keinen<br />
Stil. Dann kann ich auch mit dem Hubschrauber<br />
fliegen, irgendwie kommt man<br />
ja immer hoch. Deshalb ist es für den Alpinismus<br />
von entscheidender Bedeutung,<br />
seinen eigenen Stil zu verfolgen.<br />
Ist es auch egal, ob authentischer Alpinstil<br />
oder Expeditionsstil mit Tonnen<br />
an Material und Lastenträgern?<br />
Das kann sich jeder aussuchen. Den<br />
Cerro Torre bin ich frei geklettert, in der<br />
Sagzahn-Verschneidung bin ich zuletzt<br />
einige Passagen technisch geklettert. Es<br />
kommt darauf an, was man sich als Ziel<br />
setzt. Es gibt Diskussionen um Klettersteige<br />
und die Frage, inwieweit ein Berg<br />
erschlossen werden sollte. Ich denke,<br />
dass es in den Bergen ausreichend Platz<br />
gibt, damit alle Spielformen nebeneinander<br />
existieren können.<br />
Beim 100-Meter-Lauf ist es einfach:<br />
Acht rennen, einer gewinnt. Beim<br />
Bergsteigen zeigen einige der besten<br />
Athleten des Planeten spektakuläre<br />
Leistungen, ohne sich wirklich vergleichen<br />
zu können. Hat das eine gewisse<br />
Tragik?<br />
‚Tragik‘ ist vielleicht nicht das schlechteste<br />
Wort. In der Tat ist der Vergleich<br />
beim Bergsteigen nur schwer herzustellen,<br />
so viele Faktoren spielen eine<br />
Rolle. Deshalb sollte der Vergleich beim<br />
Bergsteigen auch nicht der maßgebliche<br />
Beweggrund sein. Bergsteigen ist<br />
eine historische Disziplin der Pioniere.<br />
Es geht um unseren Entdeckergeist,<br />
und damit meine ich nicht nur das<br />
geografische Entdecken, sondern auch<br />
das Erkunden entlegener Orte in uns<br />
selbst. Ich will sehen, was möglich ist.<br />
Ich möchte mich verwirklichen, meine<br />
Ideen in die Realität umsetzen. Für<br />
einen Speed-Bergsteiger ist die Zeit die<br />
Herausforderung. Bei mir ist es eben die<br />
kreative Herangehensweise.<br />
Foto: The North Face<br />
14 <strong>SPORTaktiv</strong>
Bleibt beim Bergsteigen am Ende nicht immer nur<br />
der eine Gegner – man selbst?<br />
In gewisser Weise schon. Es geht um die eigene Haltung.<br />
Darum, wie der eigene Stil definiert ist. Und auf<br />
welche Grenzen man dabei stößt.<br />
Sind diese Grenzen das Spannende am Bergsteigen?<br />
Nicht unbedingt. Seine Grenzen zu finden, ist ja nicht<br />
besonders schwer. Wenn ich es schwer machen mag,<br />
kann ich mir einen Arm auf den Rücken binden und<br />
auf den Mount Everest steigen. Das wäre schwer. Ich<br />
will die Dinge eher einfacher machen, Lösungen für<br />
meine Probleme finden, für die Linien in meinem<br />
Kopf, die ich realisieren möchte. Sachen schwer zu<br />
machen, ist einfach. Schweres mit Leichtigkeit zu bewältigen,<br />
hat etwas Besonderes.<br />
DER FREIGEIST<br />
David Lama wurde am 4. August<br />
1990 in Innsbruck geboren. Im<br />
Alter von fünf Jahren besuchte<br />
er einen Kletterkurs bei Extrembergsteiger<br />
Peter Habeler, mit<br />
zehn kletterte er seine erste „8a“-<br />
Route. 2006 wurde er im Alter von<br />
15 Jahren jüngster Weltcupsieger<br />
der Geschichte. Zudem wurde<br />
er Europameister im Vorstieg<br />
und Bouldern (2006/2007) sowie<br />
WM-Dritter (2009) im Vorstieg.<br />
Zuletzt konzentrierte er sich vermehrt<br />
auf Expeditionen. Weltweit<br />
für Aufsehen sorgte 2012 die<br />
erste Begehung der „Kompressorroute“<br />
(IX+/X-) an der Südostflanke<br />
des Cerro Torre (Patagonien)<br />
ohne künstliche Hilfsmittel.<br />
Im Herbst 2016 kletterte er am<br />
Lunag Ri in Nepal auf 6700 Metern<br />
die größte an diesem noch<br />
unbestiegenen Berg erreichte<br />
Höhe. David Lama ist ledig und<br />
lebt in Götzens (Innsbruck).<br />
www.david-lama.com<br />
Wenn ein Problem unlösbar scheint: Wie behalte<br />
ich die Ruhe?<br />
Als Bergsteiger solltest du dir nicht nur vorstellen,<br />
wie du mühelos durch eine Wand steigst. Sondern<br />
frühzeitig darüber nachdenken, wie es sich anfühlen<br />
könnte, wenn es nicht nach Plan läuft. Was mache<br />
ich, wenn mein Partner sich kurz vor dem Gipfel den<br />
Fuß bricht? Solche Visualisierungen sind wichtig, um<br />
Ruhe bewahren zu können, wenn es darauf ankommt.<br />
Wann war so ein Moment?<br />
Im Herbst 2016 war ich am Lunag Ri, einem der<br />
höchsten noch unbestiegenen Berge der Welt. Mein<br />
Partner Conrad Anker hat in der Wand einen Herzinfarkt<br />
erlitten, wir mussten ihn in Sicherheit bringen.<br />
Conrad wurde mit einem Hubschrauber ausgeflogen.<br />
Als klar war, dass es ihm gut ging, bin ich alleine weitergeklettert,<br />
bis kurz unter den Gipfel, wo ich dann allerdings<br />
meine Grenzen erfahren und akzeptieren musste.<br />
Ist man nach solchen Erlebnissen demotiviert oder<br />
umso heißer auf den nächsten Aufstieg?<br />
Nach dieser Expedition hatte der Abenteuerhunger<br />
ein wenig nachgelassen. Grenzgänge sind mit Risiko<br />
verbunden. Dafür braucht man Motivation, das Feuer<br />
muss brennen. Manchmal fühle ich mich gesättigt.<br />
Aber für den Sommer ist eine Expedition nach Alaska<br />
geplant, auf die ich mich sehr freue.<br />
Und dann bleibt da noch das Projekt am Masherbrum,<br />
dessen Nordostwand du mit deinen Partnern<br />
im Alpinstil besteigen möchtest.<br />
Diese Wand ist gigantisch, wie eine Eiger-Nordwand<br />
mit einem Cerro Torre obendrauf. Als ich zum ersten<br />
Mal mit Peter Ortner dort war, waren wir überwältigt.<br />
Wir sind zweimal gescheitert. Aber natürlich wollen<br />
und werden wir es ein weiteres Mal versuchen.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
15
GROSSES WIESBACHHORN,<br />
BLINDE PFERDE UND EIN<br />
121 METER HOHER GIPFEL.<br />
BEI DER GESCHICHTE UNSERER<br />
BERGE GEHT ES AUCH UM<br />
– ÜBERRASCHUNG! – DAS MEER.<br />
VON CHRISTOPH HEIGL<br />
BERG, DER<br />
Definition laut Wikipedia: Ein Berg ist eine<br />
Geländeform, die sich über die Umgebung<br />
erhebt. Er ist meist höher und steiler als<br />
ein Hügel. Ein Berg sollte sich durch eine<br />
gewisse Eigenständigkeit auszeichnen, also<br />
genügend Abstand von anderen Bergen. Die<br />
Benennung als „eigenständiger Berg“ ist subjektiv<br />
und nicht scharf von der Bezeichnung<br />
Gipfel abgegrenzt. Klar ist einzig, dass es<br />
mehr Gipfel als Berge gibt.<br />
ZAHLENSPIELE<br />
Wie viele Dreitausender hat Österreich?<br />
Je nachdem, wie man einen eigenständigen<br />
Gipfel definiert. Der österreichische Alpenverein<br />
listet 695 Dreitausender auf, die Bundesforste<br />
946, Willy Kreuzer<br />
(siehe unten) kennt 979.<br />
SUPERKLETTERER<br />
Der Niederösterreicher Willy Kreuzer hat<br />
als erster Mensch sämtliche namentlich bekannten<br />
Dreitausender Österreichs bestiegen.<br />
Am 29. September 2014 schaffte er mit dem<br />
Tribbachmannl (3145 m) den letzten.<br />
Für seine 979 Dreitausender-Gipfel<br />
brauchte er von 1957 (damals war<br />
er neun Jahre alt!) bis 2014.<br />
12 FAKTEN<br />
ÜBER UNSERE BERGE<br />
HIGHLIGHTS<br />
Die höchsten Berge Österreichs? Großglockner<br />
(3798 m)? Klar! Aber dahinter? In den<br />
Top-10 finden sich Wildspitze (3768 m),<br />
Weißkugel (3739 m), Glocknerwand (3721<br />
m), Großvenediger (3662 m), Hinterer Brochkogel<br />
(3624 m), Hintere Schwärze (3624<br />
m), Similaun (3599 m), Vorderer Brochkogel<br />
(3565 m) und das Große Wiesbachhorn<br />
(3564 m).<br />
MATERIALFRAGE<br />
Berge entstehen durch die Verschiebung von<br />
Erdplatten. Aber woraus besteht ein Berg?<br />
Aus Kalkstein (Ablagerungen von Muscheln,<br />
Korallen und anderen Organismen am einstigen<br />
Meeresboden), aus Sandstein (mit dem<br />
Mineral Quarz), aus Dolomit (Kalk und<br />
Magnesium, Ursprung im warmen Wasser<br />
tropischer Meere), aus Vulkanit (Gestein aus<br />
dem Erdinneren) und aus Marmor.<br />
HOCHGENUSS<br />
Österreichs höchstgelegene Hütte ist die<br />
Erzherzog-Johann-Hütte (3454 m) am Großglockner,<br />
sie liegt 344 Höhenmeter unter<br />
dem Gipfel und wurde bereits 1880 eröffnet.<br />
Danach folgen das „Cafè 3440“ in der Wildspitzbahn-Bergstation<br />
(3440 m) am Pitztaler<br />
Gletscher, das Brandenburger Haus (3277<br />
m) in den Ötztaler Alpen und die Hochstubaihütte<br />
(3173 m) auf der Wildkarspitze.<br />
Fotolia
DUNKELZIFFER<br />
In Österreichs Bergen gibt es auch unzählige Höhlen,<br />
mehr als 11.000, wird geschätzt. Die längsten<br />
Höhlensysteme sind die Hirlatzhöhle im Dachstein<br />
(85,3 km), die Raucherkarhöhle im Toten Gebirge<br />
(76,2 km) und die Dachstein-Höhlen (50,1 km).<br />
Die tiefste Höhle Österreichs ist die Lamprechtshöhle<br />
in den Leoganger Steinbergen, sie ist bis zu<br />
einer Tiefe von 1630 Metern erforscht und mit 56<br />
km Gesamtausdehnung eine der längsten<br />
Durchgangshöhlen der Welt.<br />
HÖHLEN-HISTORY<br />
In Hinterbühl (NÖ) ist in der Seegrotte der größte<br />
unterirdische See Europas (6200 qm). Das ehemalige<br />
Gipsbergwerk, auch Flugzeugproduktionsstätte<br />
und Nebenlager des KZ Mauthausen, hatte einen<br />
eigenen Pferdestall unter Tage. Die Pferde haben<br />
die schweren Gips-Wagen ans Tageslicht gebracht.<br />
Sie waren bis zu 20 Jahre im Berg und<br />
wurden dadurch blind.<br />
KILOMETERSAMMLER<br />
In Österreich gibt es Tausende Wege. Allein Tirol<br />
z. B. hat 24.000 Kilometer Wanderwege. Das ist<br />
umgerechnet die Autostrecke von Wien ins japanische<br />
Tokio und wieder retour. Österreichweit<br />
laufen Klassiker wie der Nordalpenweg 01 (1000<br />
km von Rust nach Bregenz), der Zentralalpenweg<br />
02 (1200 km von Hainburg nach Feldkirch), der<br />
Südalpenweg 03 (660 km von Bad Radkersburg<br />
nach Bozen), der Voralpenweg 04 (870 km von<br />
Wien-Kahlenberg bis Bregenz) und weitere beliebte<br />
Routen, die bestens kartografiert sind. Im Internet<br />
gibt es GPS-Tracks als Download.<br />
UNTER WASSER<br />
Alle Berge Österreichs lagen einst unter dem<br />
Meeresspiegel. Keine Schande, denn selbst der<br />
höchste Berg der Erde, der Mount Everest (8848<br />
m), war vor 450 Mio. Jahren noch unter Wasser.<br />
Das beweisen Fossilien, die 1924 im Everest-Fels<br />
entdeckt wurden. Apropos Everest: Nimmt man<br />
den Erdmittelpunkt als Bezugspunkt (die Erde ist ja<br />
keine Kugel, sondern ein Rotationsellipsoid), ist der<br />
Chimborazo in Ecuador mit 6267 Metern Höhe<br />
(ü. d. M.) bzw. 6384,55 km über dem Erdmittelpunkt<br />
der höchste Berg. Der Everest (6382,41 km)<br />
ist nach dieser Messmethode knapp 2 km niedriger.<br />
WEISSE PRACHT<br />
Die höchste je gemessene Schneehöhe auf Österreichs<br />
Bergen sind 11,9 Meter (1944 am Sonnblick<br />
in Salzburg). Auf der Villacher Alpe hatte es 1952<br />
7,30 Meter. Wien? Am 18. Februar 1988 wurden<br />
75 Zentimeter Schnee als Rekordwert gemessen.<br />
Während eines durchschnittlichen Winters schneit<br />
es rund um Kitzbühel am Berg etwa 8 Meter, im<br />
Tal circa 2,5. Auch ein Rekord: Am 31. Jänner<br />
1986 hat es in Sillian innerhalb von 24 Stunden<br />
190 Zentimeter geschneit.<br />
TIEFERGELEGT<br />
Leidenschaftlich diskutiert werden auch die niedrigsten<br />
„Gipfel“ Österreichs. Genannt werden der<br />
Schüttenberg (282 m) östlich von Wien, der Hölzlstein<br />
(157 m) und eine Erhebung im burgenländischen<br />
Seewinkel namens Burg (121 m) – Letztere<br />
ist nur ganze sechs Meter über dem Neusiedlersee.
ZEITLOSES<br />
GLÜCK<br />
OUTDOORSPORTARTEN<br />
SIND BEI DER JUNGEN GENE-<br />
RATION GERADE WIEDER SEHR<br />
BELIEBT. ANDERERSEITS GIBT<br />
ES BERGFEXE, DIE FAST<br />
IHR GESAMTES LEBEN IN<br />
DEN BERGEN VERBRACHT<br />
UND DEM BERGSPORT<br />
GEWIDMET HABEN. WAS<br />
GENERATIONENÜBERGREIFEND<br />
AN DEN BERGEN FASZINIERT –<br />
DEM HABEN WIR MIT VIER<br />
UNTERSCHIEDLICHEN<br />
BERGBEGEISTERTEN<br />
NACHGESPÜRT.<br />
VON CHRISTOF DOMENIG<br />
18 <strong>SPORTaktiv</strong>
HELMUT (82) UND<br />
MARKUS BENDLER (34)<br />
Onkel und Neffe aus Kirchdorf<br />
in Tirol: Was der zweifache<br />
Gesamt-Weltcupsieger und zweifache<br />
Weltmeister im Eisklettern<br />
Markus Bendler an seinem Onkel<br />
bewundert – und umgekehrt.<br />
Fotos: Maloja, Kaiserbachtal/Kitzbüheler Alpen<br />
Markus Benlder in<br />
der Wand (links):<br />
„Die Natur ist ein<br />
Geschenk.“ Sein<br />
Onkel Helmut<br />
bestieg schon<br />
1959 das Matterhorn.<br />
Helmut Bendler ist 82 und geht<br />
unverändert auf Bergtouren. Zum<br />
Beispiel auf den Stripsenkopf<br />
oder im Winter mit Tourenskiern aufs<br />
Kitzbüheler Horn. Markus Bendler ist<br />
Helmuts Neffe, zweifacher Weltcup-Gesamtsieger<br />
im Klettern und zweifacher<br />
Eiskletter-Weltmeister. Zahlreiche<br />
Erstbegehungen stehen in seiner Vita.<br />
Die ganz großen Herausforderungen<br />
hat er zugunsten seines Klettershops,<br />
des Rock’n’Roll Mountain Stores in<br />
Kirchdorf, zurückgestellt. „Ich klettere<br />
drei, vier Mal in der Woche, schon auf<br />
hohem Niveau. Aber ohne Druck und<br />
muss mir nichts mehr beweisen.“<br />
Onkel und Neffe sind mit dem<br />
Wilden Kaiser und dem Kaisergebirge<br />
vor der Haustür aufgewachsen. „Mit<br />
acht hat mein Vater mich und die zwei<br />
älteren Brüder zum ersten Mal mitgenommen.<br />
Aufs kleine Törl im großen<br />
Griesner Kar. Die zehn Kilometer Anreise<br />
bewältigten wir mit dem Fahrrad. Der<br />
Weg war mir zu lang, zu hoch und zu<br />
anstrengend – aber ich war stark beeindruckt<br />
von den riesigen Felsgestalten“,<br />
erinnert sich Helmut.<br />
1959, mit 23 Jahren, stand Helmut<br />
Bendler am Matterhorn, Anreise mit<br />
zwei Freunden im VW Käfer. Später war<br />
er in Ostafrika, Ecuador, Nepal unterwegs.<br />
Oder bestieg mit Skiern den 5642<br />
m hohen Elbrus im Kaukasus. Er sieht<br />
sich rückblickend als Bergsteiger, nicht<br />
Kletterer, „mein Ziel waren die Gipfel“.<br />
„Mein Vater ging mit uns wandern.<br />
Aber er war, im Gegensatz zu seinen<br />
Brüdern, ein kompletter Gegner des<br />
Kletterns“, erklärt Markus Bendler. „Gut<br />
möglich, dass die Unternehmungen<br />
meines Onkels einen Eindruck gemacht<br />
haben“. Mit 8, 9 Jahren hat Markus<br />
sich mit seinem älteren Bruder an erste<br />
Klettertouren gemacht. Heimlich, „wir<br />
haben gesagt, dass wir ins Schwimmbad<br />
gehen.“ Markus’ Bruder war talentierter,<br />
„aber das war ein Ansporn für mich,<br />
und so hat sich alles entwickelt“. Die<br />
Bäckerlehre hat Markus schon nach dem<br />
Sport ausgewählt: „Da konnte ich in der<br />
Nacht arbeiten und am Tag klettern.“<br />
Das Alter von 15 bis 20 sieht Markus<br />
Bendler im Rückblick als „intensivste<br />
Zeit“. Zwischen 20 und 30 war die<br />
Zeit der großen Erfolge. „Seine Einstellung,<br />
Zielstrebigkeit und Performance<br />
haben mich sehr beeindruckt“, erzählt<br />
Helmut. „Der Onkel war der in der Familie,<br />
der meinen Unternehmungen die<br />
meiste Aufmerksamkeit geschenkt hat.<br />
Die Eltern haben sich auch gefreut, aber<br />
sie hatten nicht so den Bezug dazu wie<br />
Helmut“, meint Markus.<br />
Über seine Leistungen hat Markus<br />
Bendler nie Buch geführt oder sie groß<br />
dokumentiert, „stattdessen hab ich alle<br />
Erinnerungen im Kopf“. Die Berge und<br />
Naturschauspiele wie den Schleierwasserfall,<br />
die ihn sein Leben lang begleitet<br />
haben, sieht er heute mit ganz anderen<br />
Augen als in der Jugend, als „ein Geschenk,<br />
dass wir mitgekriegt haben“.<br />
„Die Berge haben bei mir nichts an Anziehungskraft<br />
eingebüßt. Auch im fortgeschrittenen<br />
Alter wecken sie Neugier<br />
und Bewunderung. Nur der Respekt,<br />
der wurde deutlich größer“, sagt Helmut<br />
Bendler.<br />
Sein Neffe Markus hat im Moment<br />
kein großes Ziel vor Augen. „Die großen<br />
Ziele entwickeln sich von selber.<br />
Oder vielleicht doch: bis ins Alter die<br />
Freude und die Fitness zu haben, um<br />
am Berg unterwegs zu sein. Da ist<br />
Helmut schon ein Vorbild für mich.“<br />
Und er sagt auch mit Blick auf seinen<br />
Onkel: „Bergsport ist definitiv zeitlos.<br />
Die Mittel und Wege ändern sich. Aber<br />
die Beweggründe sind vor 50 Jahren die<br />
gleichen gewesen, und sie werden auch<br />
in 50 Jahren die gleichen sein.“<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
19
EWALD PUTZ (69)<br />
Der Ortsstellenleiter der Bergrettung<br />
Reichenau an der Rax (NÖ) geht seit<br />
der Kindheit in die Berge.<br />
„DER KONSUMGEDANKE<br />
NIMMT ZU: MAN<br />
KONSUMIERT EINE<br />
BERGTOUR, EINEN<br />
KLETTERSTEIG. DAS<br />
HEISST NICHT, DASS<br />
FRÜHER ALLES<br />
SUPER WAR.“<br />
Die Rax war schon früh das „zweite Kinderzimmer“<br />
von Ewald Putz. Fast jedes<br />
Wochenende ist er mit seinem Vater auf<br />
den Hausberg gegangen, oben in die<br />
Hütte eigekehrt. Prägend war auch eine<br />
dreitägige Dachstein-Überschreitung,<br />
die er Anfang der 1960er-Jahre, im Alter<br />
von etwa 12 mit seinem Vater unternommen<br />
hat. „Mit 15, 16 hab ich dann<br />
zu klettern begonnen“, erzählt er. Mit<br />
dem heutigen Klettern könne man das<br />
aber überhaupt nicht vergleichen. „Man<br />
ist kaum oder gar nicht abgesichert<br />
geklettert, Bohrhaken hat es keine gegeben.<br />
Wir haben Sicherungsmethoden<br />
verwendet, die heute total verpönt sind.“<br />
Kein Wunder, dass die Gefährlichkeit<br />
einer Tour damals zur Schwierigkeitsbewertung<br />
zählte. „Man hat schon Glück<br />
gebraucht, um das zu überleben.“ Was<br />
damals sein Antrieb war? „Schon die<br />
sportliche Herausforderung, eine Art<br />
von Selbstbestätigung. Naturgenuss<br />
war bei der Art zu klettern eher weniger<br />
dabei.“ Die „Gewaltigkeit der Natur“<br />
hat er schon empfunden, besonders<br />
eindrucksvoll in den Dolomiten oder im<br />
Gesäuse.<br />
Die 1970er- und 80er-Jahre waren für<br />
Putz dann vom klassischen Bergsteigen<br />
geprägt. Nur zwei von vielen Höhepunkten:<br />
„Eine der drei großen Nordwände<br />
– also Eiger, Matterhorn und<br />
Grandes Jorasses – war damals schon ein<br />
wichtiges Ziel, und das hab ich mir mit<br />
dem Walkerpfeiler an den Grandes Jorasses<br />
verwirklicht.“ Die Klettertour gilt<br />
als eine der bedeutendsten im Alpenraum<br />
und ist unverändert ein begehrtes<br />
Ziel für Extremkletterer. 1980 nahm<br />
der Niederösterreicher dann an einer<br />
Expedition zum 8027 m hohen Shishapangma<br />
in Tibet teil. Der 14.-höchste<br />
Berg der Welt war erst kurz zuvor für<br />
westliche Expeditionen freigegeben<br />
worden, Putz gelang 31-jährig die dritte<br />
Besteigung des 8000ers.<br />
Ein Leben für die Berge führte er auch<br />
danach – „diese Bezeichnung trifft sicher<br />
zu“. Die Einstellung veränderte sich aber<br />
im Lauf der Zeit – weg vom Leistungsgedanken,<br />
hin zur Natur. „Ich hab mich<br />
viel mit Bergfotografie beschäftigt.“ Als<br />
Fotograf und „Landschaftsbeobachter“<br />
fällt ihm heute auf, dass es den „intakten<br />
Naturraum Berge“, von dem gern<br />
gesprochen wird, eigentlich nicht mehr<br />
in derselben Form gibt wie früher. „Ein<br />
großräumiges Landschaftsbild ohne<br />
menschliche Spuren, zum Beispiel ohne<br />
Forststraße aufzunehmen, das ist schon<br />
schwierig geworden.“<br />
Doch das „ist, wie es ist“, meint Putz.<br />
Als Bergretter hat er naturgemäß über<br />
viele Jahrzehnte auch die weniger schöne<br />
Seite des Bergsports mitbekommen<br />
– andererseits vielen Menschen helfen<br />
können. Gerade in den jüngsten Jahren<br />
fällt ihm in dieser Rolle auch auf, dass<br />
„der Konsumgedanke schon stark zunimmt.<br />
Man konsumiert eine Bergtour<br />
oder einen Klettersteig und erwartet,<br />
dass man gerettet wird, wenn man erschöpft<br />
ist oder sich verrennt“.<br />
Andererseits: „Das klingt vielleicht<br />
negativer, als es gemeint ist. Es soll nicht<br />
so rüberkommen, dass früher alles super<br />
war und heute nicht.“ Siehe die eingangs<br />
beschriebenen Sicherungsmethoden.<br />
„Dass es heute wieder viele Menschen<br />
in die Natur und in die Berge zieht, ist<br />
schon erfreulich. Schließlich bekommt<br />
man damit, nach und nach, mehr Verständnis<br />
für die Natur.“<br />
Foto: Privat<br />
20 <strong>SPORTaktiv</strong>
ULTIMATIVE<br />
BELÜFTUNG<br />
ospreyeurope.at<br />
NEU<br />
HIKELITE<br />
NEU<br />
EXOS & EJA<br />
NEU<br />
LEVITY
YURDAGÜL SENER (32)<br />
Die St. Pöltnerin mit kurdischen Wurzeln<br />
porträtiert Berghütten für einen regionalen<br />
Fernsehsender. Und hat dadurch die<br />
Freude an Bergtouren entdeckt.<br />
Bis vor zwei Jahren hatte Yurdagül Sener<br />
keinerlei Erfahrung im Bergsport und eher<br />
negative Assoziationen mit den Bergen: Als<br />
Kurdin in der Türkei geboren, waren die<br />
Berge in der Heimat ihrer Kindheit Orte, die<br />
vom Militär beherrscht wurden. Die sprichwörtliche<br />
„Freiheit der Berge“ zu erleben<br />
– diese Erfahrung machte „Gül“ erstmals in<br />
Österreich, wohin sie 1998 mit ihrer Familie<br />
im Alter von zwölf Jahren gekommen war.<br />
Es dauerte bis 2016, ehe sie mit den österreichischen<br />
Bergen enger in Kontakt kam: Als<br />
Redakteurin und Kamerafrau des niederösterreichischen<br />
Regional-Fernsehsenders P3tv<br />
sollte sie Schutzhütten der Naturfreunde für<br />
eine Serie porträtieren.<br />
„Am Anfang war ich nicht besonders<br />
glücklich damit“, erzählt sie, „die Kollegen<br />
mussten beim Anmarsch oft auf mich warten.“<br />
Doch das kleine Konditionsproblem<br />
war bald überwunden. „Ein erstes Highlight<br />
war die Tour auf den Traunstein. Fünf Stunden<br />
mit zwischendurch Filmen hinauf und<br />
drei wieder herunter – das war schon ziemlich<br />
anstrengend, aber ich war danach glücklich,<br />
dass ich das geschafft habe.“ Durch<br />
den Kontakt mit den Hüttenbetreibern und<br />
Bergführern lernte Gül viele interessante<br />
Menschen kennen, erfuhr (obwohl schon<br />
lange österreichische Staatsbürgerin) viel<br />
über die österreichische Kultur. Und sie entdeckte<br />
ihre Berg-Affinität. Obwohl sie nach<br />
wie vor immer wieder berufliche Touren mit<br />
der Kamera unternimmt, geht sie auch privat<br />
wandern, bevorzugt im Ötscher-Gebiet.<br />
„Für mich war es eine neue Erfahrung,<br />
die Berge frei zu genießen“, sagt sie. Was<br />
sie an den Touren auch schätzt: „Manche<br />
meinen, dass sie beim Wandern besonders<br />
gut abschalten und den Alltag hinter sich<br />
lassen können. Bei mir ist es ähnlich – aber<br />
eher so, dass ich mir Themen durchdenke,<br />
für die sonst am Tag zu wenig Zeit bleibt.“<br />
Freundschaften hat sie schon einige über<br />
den Bergsport geschlossen. Ihr fällt auch auf,<br />
dass „Kinder mit fünf, sechs Jahren mit ihren<br />
Eltern auf Bergwanderungen unterwegs<br />
sind. Das ist schon bemerkenswert.“ Was sie<br />
weniger nachvollziehen kann, ist der „Laufsteg<br />
Berg“: „Manchmal beobachte ich, dass<br />
Sport offensichtlich deshalb betrieben wird,<br />
um sich selbst und eine Top-Ausrüstung<br />
zu präsentieren. Das sollte aber nicht der<br />
Hauptzweck sein.“<br />
Die Liebe zu Trekkingtouren führte<br />
Yurdagül in den letzten zwei Jahren auch<br />
schon weltweit in die Berge: ins Nemrut-Gebirge<br />
ihrer alten Heimat Türkei. Und<br />
sogar zu einer Trekkingtour nach Nepal.<br />
Eine spezielle Erfahrung, die sie tief beeindruckt<br />
hat – aber auch aufgewühlt: „Weil<br />
sich manche Touristen leider echt aufführen<br />
und zeitweise die heimischen Guides abwertend<br />
behandeln.“ Dennoch: „in Summe<br />
ein tolles Erlebnis.“<br />
Ein Detail, das sie in den österreichischen<br />
Bergen schätzt, ist die Hüttenküche: „In<br />
den Städten ist es gar nicht so leicht, noch<br />
Gasthäuser mit echter österreichischer<br />
Küche zu finden. Ich finde es schade, dass<br />
offenbar die Wertschätzung dafür verloren<br />
geht. Auf den Hütten kann man dagegen<br />
noch echt österreichisch essen.“<br />
„FÜR MICH WAR<br />
ES EINE NEUE<br />
ERFAHRUNG, MICH<br />
IN DEN BERGEN<br />
FREI BEWEGEN ZU<br />
KÖNNEN.“<br />
Foto: Privat<br />
22 <strong>SPORTaktiv</strong>
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
23
7<br />
SCHRITTE<br />
ZUR SICHEREN TOUR<br />
DIE FREIHEIT DER BERGE IST<br />
NICHT FREI VON TÜCKEN –<br />
ZEIGT EIN BLICK AUF DIE<br />
JÄHRLICHE ALPINUNFALL-<br />
STATISTIK. DOCH MIT<br />
EINFACHEN MITTELN<br />
LASSEN SICH GEFAHREN IN<br />
DEN BERGSPORTARTEN<br />
DEUTLICH REDUZIEREN.<br />
VON CHRISTOF DOMENIG<br />
Unterschätzen soll man die Gefahren auf<br />
dem „Sportplatz Berg“ nicht. Die jüngst<br />
veröffentlichte Alpin-Unfallstatistik 2017<br />
des Österreichischen Kuratoriums für alpine<br />
Sicherheit weist rund 7800 verletzte Personen<br />
aus. 283 Personen verunglückten im<br />
Jahr 2017 tödlich – dabei mit 110 die größte<br />
Gruppe beim Wandern und Bergsteigen.<br />
Worauf die Experten des Kuratoriums heuer<br />
explizit hinwiesen: „Der Anteil unverletzter<br />
Menschen, die einen Notruf absetzten und<br />
geborgen werden mussten, hat in den letzten<br />
zehn Jahren signifikant zugenommen.“ Meist<br />
würden solche Notrufe von Menschen eingehen,<br />
die „mit den Begebenheiten einer Tour<br />
und den Verhältnissen überfordert sind oder<br />
sich selbst überschätzt haben“. Und eben in<br />
der Folge in eine alpine Notlage geraten sind.<br />
Schon diese Aussage zeigt aber auch eines<br />
– und damit zum positiven Teil dieser<br />
Geschichte: Sehr viele Notfälle ließen sich<br />
bei sorgfältiger Planung und vernünftigem,<br />
risikobewusstem Vorgehen verhindern. Und<br />
das wiederum ist gar nicht schwierig oder<br />
besonders aufwändig – man muss einfach<br />
wissen, wie. In den folgenden sieben Punkten<br />
fassen wir, mithilfe des Bergführers und<br />
Naturfreunde-Experten Martin Edlinger die<br />
Sicherheits-Basics im Sommer-Bergsport zusammen.<br />
Fotos: istock, Martin Edlinger<br />
24 <strong>SPORTaktiv</strong>
I. TOUREN GUT PLANEN<br />
Viele Sicherheitsprobleme und Unfälle<br />
in den Bergen gehen auf fehlende oder<br />
schlechte Tourenplanung zurück. Jede<br />
Tour im Gebirge gehört geplant, auch<br />
jene auf Wegen, die man gut kennt. Im<br />
Grunde sind es bloß vier Punkte, die<br />
dabei zu beachten und in Einklang zu<br />
bringen sind.<br />
• Die „Kenndaten“ der Tour – Länge,<br />
Höhenmeter, Gehzeiten, Schwierigkeiten<br />
und Schlüsselstellen, Wegzustand,<br />
Schutzhütten am Weg;<br />
• eine realistische Einschätzung, ob<br />
Fitness und Können aller Gruppenmitglieder<br />
für die gewählte Tour reichen<br />
(mehr dazu siehe Punkt II);<br />
• ganz wichtig: Die Wetterprognose;<br />
(Punkt III)<br />
• die benötigte Ausrüstung muss in einsatzfähigem<br />
Zustand und vollzählig sein<br />
(siehe Punkt IV).<br />
Falls die gewünschte Tour nicht in<br />
Gehstunden angegeben ist, kann<br />
man für die Wegzeit-Berechnung<br />
eine altbewährte Faustformel anwenden:<br />
Für vier Kilometer Strecke<br />
ist eine Stunde zu veranschlagen,<br />
und für 300 Bergauf- oder 500<br />
Bergab-Höhenmeter ebenfalls eine<br />
Stunde. Beide Werte werden addiert,<br />
der kleinere der beiden aber nur zur<br />
Hälfte gerechnet.<br />
Beispiel: 8 km Wegstrecke mit 600<br />
Bergauf-Höhenmetern: 2+2 Stunden,<br />
ein Wert aber nur zur Hälfte<br />
gerechnet=3 Stunden.<br />
MARTIN EDLINGER<br />
ist staatlich geprüfter Berg- und<br />
Skiführer, Abteilungsleiter für<br />
Bergsport bei den<br />
Naturfreunden Österreich.<br />
II.<br />
FITNESS GUT<br />
EINSCHÄTZEN<br />
Unterwegs jederzeit körperliche Reserven für Unvorhergesehenes<br />
zu haben, ist ein wesentlicher Sicherheitsfaktor.<br />
Anders ausgedrückt: Fit genug für<br />
eine Unternehmung in den Bergen zu sein, bedeutet<br />
nicht, diese am letzten Zacken zu schaffen.<br />
Viele Unfälle beim Wandern passieren etwa durch<br />
Stolpern, und das hat ebenso stark mit Ermüdung<br />
wie mit nachlassender Aufmerksamkeit zu tun. Die<br />
häufigste Todesursache im Bergsport sind überhaupt<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungen – auch unter diesem<br />
Aspekt gilt es, den eigenen Fitness- und Gesundheitszustand<br />
realistisch einzuschätzen.<br />
Auch hier gibt es eine Faustregel: Wer eine Stunde<br />
joggen oder in hügeligem Gelände mit Bergauf- und<br />
Bergabpassagen flotter gehen und dabei noch plaudern<br />
kann, verfügt auch über die nötige Grundfitness<br />
fürs Wandern in den Bergen. Wichtig ist auch,<br />
nicht gleich mit einer schwierigen Tour in die Saison<br />
bzw. den Urlaub zu starten, sondern sich erst eine<br />
einfache vorzunehmen und dann Schritt für Schritt<br />
zu steigern. So bekommt man schnell ein Gefühl<br />
dafür, was man sich selbst zutrauen kann.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
25
III.<br />
DAS WETTER BEACHTEN<br />
Das Wetter ist ein wesentlicher Sicherheitsfaktor.<br />
Eine exakte Prognose einzuholen, gehört fix zu jeder<br />
Tourenplanung. Spezielle Bergwetterdienste sind als<br />
Informationsquelle die ideale Wahl, etwa die Wetterdienste<br />
von alpinen Vereinen wie den Naturfreunden<br />
oder die Bergwetter-Seite der ZAMG. Die erstbeste<br />
Gratis-Wetter-App heranzuziehen, empfiehlt sich<br />
dagegen nicht.<br />
Die Hauptgefahr im Sommer sind Gewitter – und<br />
hier kommt es wiederum auf die Art des prognostizierten<br />
Gewitters an: Wärmegewitter entstehen am<br />
Nachmittag. Da heißt es dann: früh aufbrechen und<br />
zu Mittag wieder im Tal sein. Bei Kaltfront-Gewittern,<br />
die mit einem Wetterwechsel einhergehen, sollte<br />
man auf die Tour dagegen ganz verzichten. Noch<br />
ein Tipp: Auch wenn es strahlend schön ausschaut,<br />
Warnungen ernst nehmen. Wetterumschwünge passieren<br />
in der sensiblen alpinen „Wetterküche“ rasch:<br />
Zwischen wolkenlosem Himmel und Unwetter liegen<br />
oft nicht mehr als 20 Minuten.<br />
IV.<br />
VOLLSTÄNDIGE<br />
AUSRÜSTUNG<br />
Der letzte Punkt der Tourenplanung ist die Ausrüstungsliste.<br />
Weil eben Notfälle in den Bergen<br />
nie auszuschließen sind und Wetterumschwünge<br />
mit Nässe und tiefen Temperaturen gerade bei<br />
schlechter Ausrüstung gefährlich werden können,<br />
sollten folgende Teile bei jeder Tour, auch<br />
im Sommer, mit dabei sein:<br />
• für den Einsatzzweck passende, feste Schuhe<br />
mit Profilsohle<br />
• ein Witterungsschutz für Regen und Wind<br />
• warme Bekleidung, Haube, Handschuhe<br />
• Verpflegung, vor allem genügend Getränke<br />
• Orientierungsmittel – Karte und Routenbeschreibung;<br />
optional zusätzlich elektronische<br />
Helfer wie GPS-Gerät oder eine Tourenapp<br />
am Smartphone<br />
• voll aufgeladenes Mobiltelefon<br />
• Erste-Hilfe-Paket und Biwaksack<br />
V.<br />
MIT RESERVEN<br />
UNTERWEGS SEIN<br />
Noch eine Faustregel: Das Tempo ist richtig<br />
gewählt, wenn alle in der Gruppe noch plaudern<br />
können. Stärkere Gruppenmitglieder<br />
sollten immer auch ein Auge auf Schwächere<br />
haben und darauf achten, dass niemand überfordert<br />
ist. Lieber öfter und kürzer rasten als<br />
eine längere Pause einplanen.<br />
Dasselbe gilt sinngemäß auch fürs Essen<br />
und Trinken: Es ist besser, öfter kleine<br />
Schlucke zu trinken bzw. sich mit kleinen<br />
Essensportionen zu stärken, als unterwegs eine<br />
große Mahlzeit einzunehmen. Ideal wäre es,<br />
gar nie Hunger und Durst zu verspüren, denn<br />
das Gefühl deutet bereits auf einen Energieoder<br />
Flüssigkeitsmangel hin. Vor allem aufs<br />
ausreichende Trinken vergessen viele – bei heißen<br />
Temperaturen kann durchaus ein halber<br />
Liter bis Liter Flüssigkeit pro Stunde verloren<br />
gehen. Für einen etwaigen „Hungerast“ ist es<br />
schlau, einen energiereichen und vom Körper<br />
schnell verwertbaren „Notfallsnack“ parat zu<br />
haben, etwa einen Kohlenhydrat-Riegel.<br />
Auch wichtig: Unterwegs den im Vorfeld<br />
erstellten Tourenplan mit dem „Ist-Zustand“<br />
abgleichen, die Wetter-Entwicklung im Blick<br />
haben. Und immer einen Plan B (Notabstieg,<br />
Schutzhütte, Umkehr …) parat haben für den<br />
Fall, dass etwas Unvorhergesehenes eintritt.<br />
Fotos: istock, Getty Images<br />
26 <strong>SPORTaktiv</strong>
VII.<br />
NOTFÄLLE GUT MANAGEN<br />
Und wenn wirklich ein Notfall eintritt, heißt es: kühlen<br />
Kopf bewahren. Wie bei jedem Unfall sind es nur drei<br />
wichtige Schritte, die dabei zu beachten sind:<br />
VI.<br />
NICHT DEN DURCHBLICK<br />
VERLIEREN<br />
Das eben Gesagte funktioniert natürlich nur, wenn<br />
man jederzeit weiß, wo man sich befindet. Auch im<br />
digitalen Zeitalter ist die gedruckte Karte dazu die<br />
erste Wahl. Für den Bergsport eignen sich topografische<br />
Karten mit Maßstab 1:50.000 oder 1:25.000.<br />
Eine Karte richtig interpretieren zu können, ist nicht<br />
selbstverständlich, das Abgleichen von Gelände und<br />
Kartenbild übt man am besten nicht erst in einem<br />
unbekannten Gelände.<br />
1. Für eine sichere Umgebung sorgen<br />
Sich selbst und den oder die Verletzten in Sicherheit<br />
bringen (zum Beispiel vor Steinschlag), Folgeunfälle<br />
verhindern.<br />
2. Notruf absetzen<br />
Der Alpinnotruf ist 140, der Euronotruf 112.<br />
Zweiterer funktioniert auch, wenn vom eigenen<br />
Mobilfunkanbieter kein Netz vorhanden ist.<br />
3. Erste Hilfe leisten<br />
Alles zum Thema Erste Hilfe am Berg findest du in<br />
unserem handlichen <strong>SPORTaktiv</strong> Erste-Hilfe- Guide<br />
für den Outdoorsport. Mehr dazu steht auf der<br />
nächsten Seite.<br />
Gerade beim Bestimmen des eigenen Standorts<br />
oder in einem Notfall, etwa wenn Nebel einfällt,<br />
ist die GPS-Technik ein tolles Hilfsmittel.<br />
Am besten macht man sich mit Kartenlesen,<br />
Orientierung und auch den Möglichkeiten<br />
der GPS-Navigation in den Bergsportarten in<br />
einem Kurs vertraut.<br />
Mehr zur Orientierung und GPS liest du in<br />
einer eigenen Story: Ab Seite 112.<br />
www.tatonka.com/yukon<br />
DIE YUKON-SERIE VON TATONKA<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
27
HELFEN<br />
IST GANZ LEICHT<br />
WIE SEIT VIELEN JAHREN GIBT ES<br />
AUCH HEUER WIEDER UNSEREN<br />
„ERSTE HILFE GUIDE“. ALS GE-<br />
DANKENSTÜTZE BEI NOTFÄLLEN<br />
GEHÖRT DER GUIDE, DEN WIR MIT<br />
DEM ROTEN KREUZ GEMEINSAM<br />
ERSTELLEN, FIX IN DEN RUCKSACK.<br />
Der „Erste Hilfe<br />
Guide <strong>2018</strong>“ liegt<br />
einem Großteil dieser<br />
Ausgabe bei.<br />
Außerdem liegt<br />
er bei den Rotkreuz-<br />
Landesstellen und in ausgewählten<br />
Apotheken auf.<br />
Gegen Versandkosten<br />
kannst du ein Exemplar<br />
direkt bei uns anfordern:<br />
office.sportaktiv@styria.com<br />
Die Basismaßnahmen der Ersten Hilfe<br />
hat (fast) jeder von uns einmal<br />
gelernt. Hättest du das noch gewusst?<br />
Bequem lagern<br />
Lege Verletzte immer so, dass sie sich<br />
möglichst wohlfühlen und möglichst<br />
wenig Schmerzen haben.<br />
Psychisch betreuen<br />
Lass Verletzte nicht allein, sprich beruhigend<br />
mit ihnen und verhindere durch<br />
ruhiges Auftreten, dass Panik aufkommt.<br />
Hör zu und frag Betroffene, wie es ihnen<br />
geht und was sie brauchen.<br />
Atmung erleichtern<br />
Sorge dafür, dass Verletzte leichter atmen<br />
können, zum Beispiel durch Lockern der<br />
Kleidung.<br />
Warm halten<br />
Decke Verletzte, die am Boden liegen,<br />
zu und sorge dafür, dass sie nicht auskühlen.<br />
Viele weitere wertvolle Tipps findest<br />
du in unserem „Erste Hilfe Guide für<br />
den Outdoorsport“, den wir auch heuer<br />
wieder mit dem Österreichischen Roten<br />
Kreuz herausgeben. Auch deshalb, weil<br />
viele Menschen Angst davor haben, bei<br />
Erste-Hilfe-Maßnahmen etwas falsch<br />
zu machen. Dabei kann man im Notfall<br />
nur eines falsch machen: nämlich nichts<br />
zu tun. Zwei Tipps noch dazu.<br />
Erstens: Alle fünf Jahre einen Erste-Hilfe-Kurs<br />
besuchen, wie er vom Roten<br />
Kreuz vielfach in ganz Österreich angeboten<br />
wird (Termine und Anmeldemöglichkeit:<br />
www.erstehilfe.at).<br />
Zweitens: unseren „Erste Hilfe Guide“<br />
besorgen und durchlesen. Der gibt einen<br />
Überblick über alle wichtigen Maßnahmen<br />
der Ersten Hilfe, wie sie im (Outdoor-)Sport<br />
benötigt werden, er erinnert<br />
an einmal Gelerntes und hilft im Ernstfall<br />
auch als „Gedankenstütze“. Dank<br />
des kleinen Formats passt der 60-seitige<br />
Guide danach in jeden Rucksack oder in<br />
die Hosentasche.<br />
Foto: iStock<br />
28 <strong>SPORTaktiv</strong>
Kleine Wunden?<br />
Desinfiziert+Heilt<br />
gleichzeitig<br />
Erste Hilfe<br />
L.AT.MKT.04.<strong>2018</strong>.7914<br />
Wundcreme oder -spray<br />
Entgeltliche Einschaltung<br />
Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.
HEUTE FÜR<br />
MORGEN<br />
BEI OUTDOOR-<br />
AUSRÜSTUNG STEHT<br />
EIN THEMA IN DER<br />
JÜNGSTEN ZEIT IM<br />
BLICKPUNKT:<br />
NACHHALTIGKEIT.<br />
DOCH DAS IST EIN<br />
WEITES FELD: WIE MAN<br />
ALS KONSUMENT DIE<br />
ÜBERSICHT BEWAHRT<br />
UND SICH MIT GUTEM<br />
GEWISSEN FÜR DEN<br />
OUTDOORSPORT<br />
RÜSTET.<br />
VON CHRISTOF DOMENIG<br />
Heute werden<br />
die Weichen gestellt,<br />
damit sie<br />
später noch die<br />
Natur genießen<br />
können. Bewusstsein<br />
dafür<br />
ist vorhanden, es<br />
darf aber auch<br />
noch wachsen.<br />
30 <strong>SPORTaktiv</strong>
A<br />
ÖKOLOGIE UND UMWELTSCHUTZ<br />
Der Verzicht auf PFC, also auf giftige per- und<br />
polyfluorierte Chemikalien in Outdoorbekleidung, ist<br />
derzeit ein großes Thema. Auch das Zurückgreifen auf<br />
recycelte und aufbereitete Rohstoffe wie Bekleidung<br />
aus PET-Flaschen oder Schuhe aus in den Meeren<br />
gesammelten Fischernetzen.<br />
Foto: VAUDE/Attenberger<br />
ls Outdoorsportler will man die Natur als<br />
Grundlage für seinen Lieblingssport bestmöglich<br />
erhalten. Schön, dass sich dieses Ziel mittlerweile<br />
mit den Bestrebungen vieler Hersteller<br />
von Outdoor-Ausrüstung deckt. „Nachhaltigkeit“<br />
rückt immer mehr ins Zentrum der<br />
Überlegungen. Aber: Was meint der Begriff<br />
eigentlich konkret? PFC-freie Textilien oder<br />
die Verwendung von recycelten Materialien<br />
sind zwei Trends, die sich auf der letztjährigen<br />
Outdoor-Messe (wo die Ausrüstung für diesen<br />
Frühling/Sommer vorgestellt wurde) zeigten.<br />
Doch der Begriff „Nachhaltigkeit“ führt viel<br />
weiter und wird auf unterschiedlichste Art und<br />
Weise ausgelegt. Für den Endverbraucher ist es<br />
oft schon schwer, den Durchblick zu bewahren.<br />
Sogar Profis, die Tag für Tag mit Outdoor-Ausrüstung<br />
zu tun haben, tun sich hier<br />
nicht gerade leicht. Für Gigasport hat sich Katharina<br />
Gether ab Herbst 2016 darangemacht,<br />
den „Nachhaltigkeits-Dschungel“ zu durchforsten<br />
– und für die Verkaufsberater und Kunden<br />
(unter dem Begriff „Wear Fair“) die Thematik<br />
verständlich aufzuarbeiten. „Wir haben uns auf<br />
sechs Gütesiegel geeinigt, die uns am meisten<br />
überzeugen. Wohl wissend, dass auch die Gütesiegel<br />
nicht frei von Kritik sind. Oder dass es<br />
auch Hersteller in der Outdoorbranche gibt,<br />
die ihre gesamte Firmenphilosophie auf nachhaltige<br />
Kriterien ausrichten, aber bewusst auf<br />
Zertifizierungen verzichten“, erklärt Gether.<br />
Der Blick aufs Wesentliche<br />
Auch wir wollen an dieser Stelle einen kleinen<br />
Beitrag zum Überblick im Nachhaltigkeits-Dschungel<br />
leisten – nach dem Motto:<br />
Back to the Basics. Grob gesprochen, lassen<br />
sich die Nachhaltigkeits-Initiativen im Bereich<br />
Outdoor-Ausrüstung in drei Bereiche gliedern:<br />
SOZIALE STANDARDS<br />
Dazu gehören auch, aber nicht nur faire Arbeitsbedingungen<br />
in Fernost. Es gibt auch immerhin einen<br />
zarten Trend zu beobachten, die Fertigung ganz oder<br />
teilweise zurück nach Europa bzw. ins Heimatland zu<br />
holen. Was nicht nur Arbeitsplätze in unseren Breiten<br />
schafft und sichert, sondern aufgrund kürzerer Transportwege<br />
auch ein Umweltthema ist.<br />
TIERWOHL<br />
Merinowolle und Daunen spielen bei Outdoor-<br />
Textilien eine immer größere Rolle – und mit beiden<br />
Themen rückt auch das Thema artgerechte Tierhaltung<br />
in den Blickpunkt.<br />
Mit diesem Vorwissen kann man sich als Konsument<br />
nun schon einmal leichter Gedanken machen, welcher<br />
Bereich der Nachhaltigkeit einem besonders wichtig ist.<br />
Geht es aber konkret darum, sich für den Sport auszurüsten,<br />
dann sind es wieder drei Schritte, die beim „bewussten<br />
Einkaufen“ helfen.<br />
Sich über ein gewünschtes Produkt und die Marke dahinter<br />
informieren. Manche Hersteller richten ihre gesamte Firmenphilosophie<br />
nach Kriterien von Fairness und Nachhaltigkeit<br />
aus, andere einen Teil der Produktpalette. Wieder<br />
andere gar nicht. Es gilt auch im Vorfeld: überlegen, ob<br />
man ein Ausrüstungsteil wirklich braucht; nicht zum Billigsten<br />
greifen, weil man das, was man besitzt, dann auch<br />
möglichst lange verwenden und daran Freude haben soll.<br />
Lieber weniger, aber bessere Teile kaufen und besitzen.<br />
An Gütesiegeln orientieren: Klar – auch Gütesiegel sind<br />
nicht der Weisheit letzter Schluss. Aber schon ein wichtiger<br />
Punkt, an dem man sich orientieren kann. Hierbei hilft es,<br />
grob Bescheid zu wissen, wofür gängige Gütesiegel stehen<br />
(siehe hinten).<br />
Einmal angeschaffte Produkte pflegen und möglichst lange<br />
verwenden. Erst im Anlaufen, aber sicherlich ein großes<br />
Zukunftsthema: Outdoor-Ausrüstung nach Ende ihrer<br />
Lebenszeit wieder in den Wiederverwertungs-Kreislauf<br />
zurückzuführen.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
31
GÜTESIEGEL-GUIDE<br />
GOLD FISH<br />
AUSTRIALPIN.AT<br />
Auf diese Gütesiegel treffen Outdoorsportler oft: Was sie<br />
bedeuten und für welche Werte sie stehen.<br />
FAIR WEAR FOUNDATION<br />
Diese gemeinnützige Organisation verfolgt das Ziel angemessener<br />
Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie.<br />
Heißt: Existenzsichernde Löhne und faire Arbeitszeiten,<br />
Sicherheit am Arbeitsplatz; verbindliche Arbeitsverträge<br />
oder Versammlungsfreiheit müssen gewährleistet sein.<br />
Diskriminierungen jeder Art sind streng verboten.<br />
Mitgliedsbetriebe der Fair Wear Foundation und deren<br />
Lieferanten stehen unter strenger Beobachtung.<br />
TEXTILES VERTRAUEN NACH<br />
OEKO-TEX STANDARD 100<br />
„Geprüft auf Schadstoffe“ steht am Logo: Beim Öko-<br />
Tex Standard 100 geht es folglich um Schadstofffreiheit<br />
in Textilien. Durch dieses unabhängige Zertifizierungssystem<br />
werden Textilien nicht nur auf gesetzlich<br />
verbotene, sondern auch auf andere gesundheitsbedenkliche<br />
Stoffe geprüft. Beim weiterführenden Label<br />
„Öko-Tex – Made in Green“ sind zusätzlich auch die<br />
Arbeitsbedingungen auf soziale Verträglichkeit hin<br />
überprüft.<br />
BLUESIGN<br />
Das Schweizer Unternehmen prüft und bewertet die<br />
Umweltbelastungen während des gesamten Produktionsprozesses<br />
von Textilien. Fünf Prinzipien werden<br />
mit einbezogen: Immissionsschutz, Gewässerschutz,<br />
der Umgang mit Energie und Rohstoffen, der Verbraucherschutz<br />
und die Arbeitssicherheit.<br />
GOLD FISH Autotuber im Set mit<br />
HMS RONDO Autolock Selfie mit robustem<br />
Hard Coat TM Finish für<br />
vielfach längere Lebensdauer.<br />
PFC FREI<br />
Perfluorierte und polyflourierte Chemikalien werden<br />
sowohl in der Herstellung von wasserdichten Membranen<br />
als auch beim Imprägnieren eingesetzt, um<br />
eine schmutz- und wasserabweisende Wirkung zu<br />
erzielen. Die Chemikalien werden in der Natur nur<br />
sehr langsam abgebaut und wurden auch an entlegenen<br />
Regionen der Welt schon nachgewiesen. Mittlerweile<br />
gibt es PFC-freie Alternativen, die sehr gut<br />
funktionieren – meinen zumindest die Hersteller, die<br />
auf PFC-Freiheit setzen.<br />
Foto: Outdoor-Show.de
BIO-BAUMWOLLE (ORGANIC COTTON)<br />
Das Zertifikat für Bio-Baumwolle garantiert den ökologischen<br />
Anbau der Wolle. Es darf nur mit natürlichen<br />
Düngemitteln gedüngt werden und es wird von<br />
Hand geerntet. Zum Schutz vor Schädlingen ist eine<br />
Fruchtwechsel-Wirtschaft vorgeschrieben.<br />
WOLLE AUS ZERTIFIZIERTEN<br />
ZULIEFERBETRIEBEN<br />
Merinowolle wird als funktionelle Naturfaser und<br />
damit nachwachsender Rohstoff zum immer beliebteren<br />
Rohstoff, um funktionelle Kunstfasern ganz oder<br />
teilweise zu ersetzen. Ein Problem ist das Mulesing, ein<br />
für die Schafe schmerzhaftes Verfahren, das von manchen<br />
Züchtern angewandt wird, um Schädlingsbefall<br />
zu verhindern. Die meisten Hersteller von Merinobekleidung<br />
aus der Outdoorbranche setzen daher auf<br />
Wolle aus zertifizierten Betrieben, um dieses Mulesing<br />
CAR_Anzeige_05-<strong>2018</strong>.pdf<br />
auszuschließen.<br />
1 5/28/<strong>2018</strong> 2:19:42 PM<br />
RESPONSIBLE DOWN STANDARD<br />
Die US-amerikanische NGO „Textile Exchange“<br />
gibt für dieses weltweit gültige Siegel Mindeststandards<br />
bei der Gewinnung von Daunen vor. Es<br />
will sicherstellen, dass die Enten und Gänse, von<br />
denen Daunen gewonnen werden, gemäß diversen<br />
Tierwohl-Kriterien gehalten werden. Es werden<br />
beispielsweise keine lebenden Tiere gerupft und es<br />
findet keine Zwangsernährung statt.<br />
Auch wenn noch viel zu tun ist: Der „grüne Weg“,<br />
den die Branche eingeschlagen hat, wird sicher<br />
weitergehen. Das wird sich schon bei der Outdoor<br />
<strong>2018</strong> zeigen: Die Branchenfachmesse findet von 17.<br />
bis 20. Juni in Friedrichshafen statt, <strong>SPORTaktiv</strong> ist<br />
vor Ort – und wird in<br />
der nächsten Ausgabe über die Trends für den Outdoorsommer<br />
2019 berichten.
URLAUBSRAUM<br />
MIT ZUKUNFT<br />
PROF. MAG. PETER<br />
ZELLMANN<br />
leitet das Institut für Freizeitund<br />
Tourismusforschung (IFT)<br />
in Wien, das seit vielen Jahren<br />
den jährlichen „Freizeitmonitor“<br />
und die „Österreichische<br />
Tourismusanalyse“ erstellt.<br />
Als Lebensstil- und Zukunftsforscher<br />
berät Zellmann<br />
zahlreiche Unternehmen.<br />
www.zukunftsthemen.at<br />
UNSER OUTDOORGUIDE IST<br />
IMMER AUCH EIN FÜHRER DURCH DIE<br />
SOMMERURLAUBSANGEBOTE<br />
IM ALPENRAUM. WIE DER<br />
TOURISMUS AM BERGSPORT HÄNGT;<br />
UND WIE IN NAHER ZUKUNFT<br />
BERGURLAUBE AUSSCHAUEN KÖNNTEN:<br />
DAS HABEN WIR BEIM TOURISMUS-<br />
UND ZUKUNFTSFORSCHER<br />
PETER ZELLMANN ERFRAGT.<br />
VON CHRISTOF DOMENIG<br />
Fotos: iStock, Privat<br />
34 <strong>SPORTaktiv</strong>
S<br />
chnell ein paar Fakten: Die rund 144<br />
Millionen Nächtigungen im österreichischen<br />
Tourismusjahr 2017 bedeuteten<br />
einen Allzeit-Rekord. Die Nächtigungen<br />
verteilten sich fast zu gleichen Teilen auf<br />
Sommer und Winter. Und beide Saisonen<br />
wuchsen in den letzten Jahren – der<br />
Sommer noch eine Spur mehr. „In den<br />
15 Prozent des BIP, die die Statistik für<br />
die Tourismus- und Freizeitwirtschaft<br />
ausweist, ist zudem eine Vielzahl von<br />
indirekten Effekten nicht enthalten. In<br />
Wahrheit dürfte der Tourismus-Anteil<br />
am BIP bei rund 25 Prozent liegen“,<br />
rechnet der Experte Peter Zellmann vor.<br />
Und dennoch: Es ist beim Sommertourismus<br />
im Alpenraum noch Luft nach<br />
oben – davon ist Zellmann überzeugt.<br />
Sommer und Winter im Vergleich<br />
Ohne Berge und Bergsport wäre der<br />
Wirtschaftsmotor Tourismus jedenfalls<br />
kaum denkbar. Sommers wie winters.<br />
Einen wesentlichen Unterschied zwischen<br />
den Saisonen gibt es aber: Der<br />
Winter ist „zu 80 Prozent vom Skifahren<br />
geprägt“, weiß Zellmann. Auch wenn<br />
eine breitere Themenstreuung im Wintertourismus<br />
immer wieder angestrebt<br />
wird – gelungen ist sie bis jetzt nicht.<br />
Da ist man im Sommer, wenn man so<br />
will, traditionell weiter, die Abhängigkeit<br />
von einem einzigen Thema ist nicht<br />
so groß. Bergurlaub, das ist Wandern,<br />
Klettern, Mountainbiken, Schwimmen:<br />
„Die Kombination zwischen See und<br />
Berg ist ein typisch österreichisches Alleinstellungsmerkmal.“<br />
Und noch einiges<br />
mehr. „Der monosportive Urlauber,<br />
so wie der Skifahrer im Winter, ist im<br />
Sommer die Ausnahme.“<br />
Selbstläufer ist die Sommersaison für<br />
die Alpen-Touristiker deshalb aber keineswegs.<br />
„Der typische Sommerurlauber<br />
ist entsprechend spontan, sehr flexibel<br />
und will Unterschiedliches ausprobieren.<br />
Viele ändern ihre Urlaubsidentität von<br />
Jahr zu Jahr. Die Entscheidung für eine<br />
bestimmte Art von Urlaub fällt kurzfristig“,<br />
erklärt Zellmann.<br />
Wo sich Winter- und Sommerurlauber<br />
dann wieder treffen, sind die Ausgaben.<br />
Und zwar dann, wenn man den Preis für<br />
die Skikarte von rund 50 Euro pro Tag<br />
abzieht: 110 Euro gibt der durchschnittliche<br />
Sommergast täglich aus, 160 Euro<br />
der Wintergast.<br />
Die Suche nach Erlebnissen<br />
Was schon länger zu beobachten ist und<br />
wovon der Tourismus im Alpenraum<br />
deutlich profitiert: Einerseits orientiert<br />
sich die Gesellschaft in Richtung Natur<br />
und anderereits sind die Menschen auf<br />
der Suche nach Erlebnissen. Die Frage,<br />
ob die Berge stärker als Erholungs- oder<br />
als Erlebnisraum wahrgenommen würden,<br />
stelle sich so aber nicht. „Es geht<br />
immer um beides.“<br />
Zellmann präzisiert, was „Erlebnis“<br />
meint: „Das darf nicht mit Action<br />
gleichgesetzt werden. Was als Erlebnis<br />
empfunden wird, bestimmt der Mensch:<br />
Ein Open Air kann genauso ein solches<br />
sein wie eine Sonnenaufgangswanderung.“<br />
Und: „Beides, Naturorientierung<br />
und Erlebnisorientierung, wird sich<br />
auch in Zukunft sicherlich fortsetzen.“<br />
High Touch und Hightech<br />
Um spontane und flexible Gäste immer<br />
wieder zu gewinnen, reichen Natur und<br />
gebotene Erlebnisse nicht aus: „Wir<br />
leben in einer Dienstleistungsgesellschaft<br />
– der Tourismus ist der größte<br />
Dienstleister überhaupt.“ Es beginnt<br />
schon bei der Wahl des Urlaubsziels:<br />
„Die große Chance von Reisebüros ist,<br />
vom Massenveranstalter zum individuellen<br />
Urlaubsberater zu werden. Beratungsleistungen<br />
müssen heute generell<br />
allen Dienstleistungsbranchen etwas<br />
wert sein. Kundenbindung über eine<br />
regelmäßige Beratung ist auf jeden Fall<br />
die Zukunft“, sagt Zellmann. Nachsatz:<br />
Die Beratung müsse aber auch wirklich<br />
hochwertig sein.<br />
Analog gelte am Urlaubsort: Wo der<br />
Gast auf der Suche nach Erlebnissen<br />
ist, ist persönliche Betreuung ebenso<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
35
wichtig wie zukunftsträchtig. „Der wichtigste<br />
Kontaktpunkt ist beim Frühstück. Wer als<br />
Gastgeber hier seine Gäste mit Ideen überrascht,<br />
punktet.“ Ebenfalls wichtig: „Die<br />
Liebe zum Detail ist das Um und Auf: Nicht<br />
der große Event, sondern die kleine Freude im<br />
Urlaubsalltag löst positive Emotionen aus –<br />
und macht zufriedene Gäste.“<br />
Zellmann sagt auch: „Persönliche Betreuung<br />
soll man nicht outsourcen. Oder an eine App<br />
delegieren.“ Doch deshalb auf digitale Helfer<br />
gleich zu verzichten, sei auch keine Option.<br />
Sondern es brauche wieder beide vermeintlichen<br />
Kontrapunkte: smarte Technik genauso<br />
wie den zwischenmenschlichen Kontakt.<br />
„High Touch ist mindestens ebenso wichtig<br />
wie Hightech“, formuliert es Zellmann.<br />
Potenziale liegen noch brach<br />
Wer sich den Sommer-Bergurlaub der (nahen)<br />
Zukunft also irgendwo zwischen Drohnengeschwadern<br />
und seelenlosem Alpen-Disneyland<br />
angesiedelt ausmalt, der liegt doch um einiges<br />
daneben. Für den Experten ist – hinsichtlich<br />
des Urlaubs bis 2030 – doch relativ klar: Was<br />
schon derzeit zu beobachten ist, wird sich<br />
fortsetzen und weiterentwickeln.<br />
Zahlreiche Punkte sprechen jedenfalls dafür,<br />
dass der Sommerurlaub in den Alpen eine<br />
gute Zukunft vor sich hat.<br />
ZUM BEISPIEL<br />
<br />
In Zeiten des Temperaturanstiegs sind<br />
eine kühlende Bergwelt und eine intakte<br />
Umwelt wichtige Ressourcen: Wo der Klimawandel<br />
im Winter Sorgen macht, kann<br />
er im Sommer zum Vorteil werden.<br />
<br />
Der „Erlebnishunger“ wird sich fortsetzen.<br />
„Eine behutsame Weiterentwicklung<br />
des Angebots wird den Sommertourismus<br />
weiter beleben“, ist Zellmann sicher.<br />
<br />
Große Potenziale ortet der Experte in der<br />
Vorsaison und Nachsaison. „Auch Mai<br />
und Oktober sind wunderbare Urlaubsmonate.<br />
Was es braucht, sind gesicherte Wetterprognosen<br />
über 14 Tage – dann werden<br />
viele spontan buchende Gäste in Zukunft<br />
ausweichen.“<br />
<br />
Die zunehmende Digitalisierung<br />
spricht für eine weitere Aufwertung<br />
des Outdoor-Naturraumes. Wobei<br />
wiederum gilt: Es heißt nicht „analog“<br />
oder „digital“ – sondern beides.<br />
<br />
Auch die Urbanisierung spricht<br />
für eine touristische Aufwertung der<br />
ländlichen Regionen. „Zahlreiche<br />
Regionen mit Potenzial sind noch<br />
nicht annähernd touristisch erschlossen.<br />
Viele Schätze ruhen dort“, formuliert<br />
Zellmann.<br />
PERSÖNLICHE|<br />
BETREUUNG|<br />
SOLL MAN NICHT|<br />
OUTSOURCEN.|<br />
HIGH TOUCH IST|<br />
MINDESTENS SO|<br />
WICHTIG WIE |<br />
HIGHTECH.|<br />
Foto: iStock<br />
36 <strong>SPORTaktiv</strong>
SUCH DIR DEINEN<br />
URLAUBSORT<br />
VIELE TOURISMUS-<br />
REGIONEN STELLEN<br />
SICH IN UNSEREM<br />
OUTDOORGUIDE<br />
WIEDER VOR. DER<br />
ÜBERBLICK, WO DU<br />
WELCHE REGIONEN<br />
FINDEST:<br />
Was Peter Zellmann Urlaubsanbietern<br />
für eine rosige Zukunft ans Herz legt,<br />
ist außerdem „Vernetzung“. Angebote in<br />
regionalen Räumen sollen sich ergänzen<br />
und aufeinander abgestimmt werden.<br />
Denn der Gast denke nicht in klassischen<br />
Regions-, Bundesländer- oder<br />
Staatsgrenzen – eine Region sei für ihn<br />
vielmehr das, „was in einer Autostunde<br />
vom Urlaubsort aus erreichbar ist.“<br />
Ökologie und Ökonomie<br />
Einen Knackpunkt, der über allem steht,<br />
gibt es aber schon noch: Es müsse gelingen,<br />
den alten Widerspruch zwischen<br />
Ökonomie und Ökologie möglichst<br />
harmonisch aufzulösen. Denn auch hier<br />
dürfe es nicht heißen: entweder – oder.<br />
Sondern beides im Einklang. Schließlich<br />
braucht es sowohl den Naturraum<br />
als Ressource als auch die wirtschaftliche<br />
Grundlage zum Leben in den ländlichen<br />
Naturräumen.<br />
„Die in den Tourismusregionen lebenden<br />
Menschen sind ins Boot zu holen.<br />
Es gilt, eine Tourismusgesinnung<br />
im ländlichen Raum zu schaffen“, sagt<br />
Zellmann. Auch Kritiker müssten dabei<br />
zur Mitgestaltung eingeladen sein,<br />
ein „Drüberfahren“ sei von beiden Seiten<br />
zu vermeiden. Wenn aber nur einiges<br />
vom Angesprochenen gut gelinge,<br />
dann habe der Alpenraum wirklich das<br />
Zeug zum „Tourismus-Weltmeister“ …<br />
38 TIROL<br />
80 SALZBURG<br />
121 STEIERMARK<br />
138 KÄRNTEN<br />
154 NIEDERÖSTERREICH<br />
160 OBERÖSTERREICH<br />
162 SÜDTIROL/ITALIEN<br />
173 BAYERN<br />
179 KROATIEN<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
37
EVENT-TIPPS:<br />
7.–8. Juli: Die „Enduro One“-<br />
MTB-Rennserie macht in der<br />
Wildschönau Station.<br />
27.–29. September: Da findet<br />
die Wander-Weltmeisterschaft<br />
hier statt.<br />
WILDSCHÖNAU<br />
TOURISMUS<br />
T. +43 53 39/82 55-0<br />
info@wildschoenau.com<br />
www.wildschoenau.com<br />
ERST E-BIKEN,<br />
DANN HIKEN<br />
DIE WILDSCHÖNAU IN<br />
TIROL PUNKTET MIT<br />
ABWECHSLUNGSREICHEN<br />
BIKEROUTEN EBENSO<br />
WIE MIT 300 WANDER-<br />
KILOMETERN. UND BIETET<br />
DAZU PASSEND NEUE,<br />
GEFÜHRTE „E-BIKE AND<br />
HIKE“-TOUREN AN.<br />
Mountainbikeguide, Fahrtechniktrainer,<br />
Bergwanderführer und<br />
waschechter Wildschönauer: Rainer<br />
Schoner hat die neuen „E-Bike and<br />
Hike“-Touren im charmanten Tiroler<br />
Hochtal initiiert und nimmt Gäste<br />
persönlich mit auf diese Touren.<br />
Der Vorteil – neben dem Extraspaß,<br />
den die Kombination zweier unterschiedlicher<br />
Bewegungsarten in der<br />
Natur bieten: Das E-Mountainbike<br />
hilft, für die spätere Wanderung Kraft<br />
zu sparen. Dadurch rücken entlegenere<br />
Ziele in Reichweite. Auch für Personen,<br />
die über keine überdurchschnittliche<br />
Kondition verfügen.<br />
Jeden Freitag stehen in der Sommersaison<br />
die „E-Bike and Hike“-Touren<br />
mit Rainer Schoner auf dem Programm.<br />
Mitmachen können alle ab 16, und<br />
mit der Wildschönau Card, die jeder<br />
Übernachtungsgast bei der Anreise gratis<br />
erhält, ist die Teilnahme kostenlos. Bloß<br />
für das Ausleihen eines E-Bikes inkl.<br />
Helm sind 38 Euro zu bezahlen.<br />
Rainer Schoner ist auch sonst der<br />
perfekte Ansprechpartner, wenn es ums<br />
Biken und E-Biken in der Wildschönau<br />
geht. In seiner „Mountainbike-<br />
Schule Wildschönau“ kann man sein<br />
Können bei Trainings und geführten<br />
Touren verbessern. Jeden Mittwoch<br />
nimmt Rainer Gäste bei einer geführten<br />
E-Mountainbike-Tour mit zu den<br />
schönsten Hochalmen. Die Bikerouten<br />
des Tals kann man aber natürlich auch<br />
auf eigene Faust erkunden, dabei hilft<br />
die interaktive Tourenkarte.<br />
In der Karte sind auch alle 300<br />
Kilometer Wanderwege der Region<br />
verzeichnet. Das Hochtal ist eine<br />
traumhafte Wanderregion, die vor allem<br />
Genusswanderer schätzen – bei Outdoor-Liebhabern<br />
hat die Wildschönau<br />
Geheimtipp-Charakter. Übrigens: Jeden<br />
Werktag geht es (mit Wildschönau<br />
Card gratis) auf geführte Wandertouren.<br />
Übernachten kann man ab 28 Euro in<br />
einer Frühstückspension, ab 45 Euro im<br />
3-Sterne-Hotel mit Halbpension.<br />
Foto: Rainer Schoner<br />
38 <strong>SPORTaktiv</strong>
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
39
HOCHGEFÜHL<br />
IN TUX-<br />
FINKENBERG<br />
Von den sanften Wiesen in<br />
Finkenberg bis zum ewigen<br />
Eis des Hintertuxer<br />
Gletschers erstreckt sich<br />
die Ferienregion Tux-Finkenberg.<br />
Dazwischen liegt<br />
ein Wander-Eldorado mit<br />
Hochgefühl-Garantie – mit<br />
eindrucksvollen Gipfeln, tosenden<br />
Wasserfällen, glasklaren<br />
Seen und duftenden<br />
Almwiesen. Letztere schätzen<br />
nicht nur die Menschen.<br />
Tipp: Die eindrucksvolle<br />
Natur- und Kulturlandschaft<br />
kann täglich bei bis zu drei<br />
verschiedenen Themenwanderungen<br />
mit Guides des<br />
Hochgebirgs-Naturparks Zillertaler<br />
Alpen entdeckt werden.<br />
Den Einstieg erleichtern<br />
drei Sommerbergbahnen.<br />
www.tux.at<br />
Foto: Ferienregion Tux-Finkenberg<br />
40 <strong>SPORTaktiv</strong>
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
41
INFOS & BUCHUNGEN<br />
HOTEL TAURERWIRT<br />
9981 Kals am Großglockner<br />
T. +43 48 76/82 26<br />
info@taurerwirt.at<br />
www.taurerwirt.at<br />
GUT GERÜSTET<br />
FÜR DEN GROSSGLOCKNER<br />
Das Hotel Taurerwirt in Kals am Großglockner liegt<br />
mitten im Nationalpark Hohe Tauern. Es ist ideal für<br />
sportliche Aktivitäten von Sonnenaufgang bis<br />
Sonnenuntergang. Ein besonderes Highlight <strong>2018</strong><br />
sind die Großglockner-Gipfelwochen.<br />
ANGEBOT<br />
GROSSGLOCKNER-<br />
GIPFELWOCHE<br />
ZWISCHEN 2. JUNI UND<br />
2. OKTOBER<br />
6 Übernachtungen,<br />
Taurerwirt Verwöhnpension,<br />
1 Hüttenübernachtung auf der<br />
Adlersruhe mit Halbpension,<br />
Salat- und Vorspeisenbuffet<br />
und dreigängigen Wahlmenüs am<br />
Abend, freie Benutzung der<br />
Taurerwirt-Wohlfühlräume<br />
1 Großglockner-Gipfelbesteigung<br />
mit einem Kalser Bergführer,<br />
1 Bergsteigermassage<br />
(25 Minuten)<br />
ab € 863,– pro Person<br />
Das Leben am Berg. Der Großglockner<br />
prägt nicht nur die Landschaft im<br />
Kalsertal, sondern auch die Menschen.<br />
Wer einmal auf Österreichs höchsten<br />
Berg möchte, tut das am besten vom<br />
„Basislager“ beim Taurerwirt aus, der<br />
heuer ein ganz besonderes Programm für<br />
die Bergsteiger geschnürt hat, die auf den<br />
Glocknergipfel möchten. Was sonst noch<br />
für den Taurerwirt spricht:<br />
Natürlich verwöhnt …<br />
Küchenchef Sigi genießt es, dich mit regionalen<br />
Produkten zu verwöhnen.<br />
Natürlich vital …<br />
Der „GlocknerSpa“ ist ein Ort der Wärme<br />
und Regeneration. Saunen und Ruheräume,<br />
Massagen und Kräuterbäder oder erfrischende<br />
Kosmetikanwendungen wie das<br />
„Original Taurerwirt Gletscherschliffpeeling“<br />
sind Wohltaten für Körper und Geist.<br />
Natürlich entspannt …<br />
„Schlafen wie die Murmeltiere“ – ein<br />
gesunder Schlaf ist im Urlaub sehr<br />
wichtig. Umso mehr, wenn es Großes zu<br />
leisten gilt. Die Lage am Ende des Tales<br />
garantiert Ruhe und Entschleunigung.<br />
Natürlich umweltbewusst …<br />
Der gewissenhafte Umgang mit<br />
Naturressourcen, Umweltbewusstsein und<br />
Regionalität liegen der Gastgeberfamilie<br />
seit Generationen am Herzen.<br />
Natürlich aktiv ...<br />
Die Mitglieder der Gastgeberfamilie sind<br />
von Kindesbeinen an sehr naturverbunden.<br />
Sie begleiten ihre Gäste zu allen Jahreszeiten<br />
als Wander- und Naturführer,<br />
Fischer und Jäger in die einmalig schöne<br />
Natur des Nationalparks Hohe Tauern.<br />
Fotos: Taurerwirt, Großglockner ULTRA-TRAIL®<br />
42 <strong>SPORTaktiv</strong>
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Stell Dir vor….<br />
• diese Jacke hält auch nach häufigem Tragen trocken<br />
und muss nicht nachimprägniert werden,<br />
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wird direkt ins Garn<br />
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permanent<br />
Men’s & Wm’s Eclipse Jacket
DIE WILDE<br />
KAISERIN<br />
TÜR AUF ZUM HANS-BERGER-HAUS IM<br />
TIROLER KAISERTAL: SILVIA HUBER (55)<br />
PLAUDERT ÜBER DEN ALLTAG ALS HÜTTENWIRTIN,<br />
16-STUNDEN-TAGE UND WANDERNDE BÜCHER.<br />
DABEI KÖNNTE SIE HEUTE POLITIKWISSENSCHAFTERIN<br />
SEIN. „ICH BEREUE NICHTS.“<br />
VON CHRISTOPH HEIGL<br />
Die Kontraste werden es wohl sein.<br />
Tiroler Almhütte mit Bergsteigerschule<br />
trifft auf TippTopp-Internetauftritt,<br />
ein Sozialprojekt in<br />
Nepal und eine Hüttenwirtin mit Standard-Abo.<br />
Und die Hüttenwirtin im Besonderen<br />
schafft es, die schroffe, felsige<br />
Umgebung mit umso größerer Herzlichkeit<br />
zu entschärfen. „Gastfreundschaft<br />
ist eine Herzensangelegenheit“, steht auf<br />
der Homepage des Hans-Berger-Hauses,<br />
in dem Silvia Huber die Chefin ist. Genauer<br />
gesagt „Herrin der Lage“, so heißt<br />
es auf einem Schild über der Tür. Und<br />
daneben als gut gemeinte Warnung:<br />
„Viele Köche verderben die Köchin.“<br />
Hier am Wilden Kaiser regiert die<br />
55-Jährige als „Wilde Kaiserin“.<br />
Es ist ungewöhnlich, was Huber hier<br />
im Kaisertal nahe Kufstein auf 936<br />
Metern Seehöhe, zweieinhalb Stunden<br />
Fußmarsch vom letzten Parkplatz entfernt,<br />
anbietet. Seit sie sechs Jahre alt ist,<br />
lebt sie hier oben, reifte schon als Junge<br />
neben ihrem Papa, der Bergsteigerlegende<br />
Adi Huber, zu einer hervorragenden<br />
Kletterin und führte Haus und angeschlossene<br />
Bergsteigerschule ihres 2015<br />
verstorbenen Vaters weiter.<br />
Ihr Vater stammte aus dem obersteirischen<br />
Palfau, war Bürgermeister,<br />
Ausbildungsleiter bei der Bergrettung<br />
und schaffte 1971 die Erstbegehung<br />
des 7751 Meter hohen Dhaulagiri II<br />
im Himalaya. „Er war extrem belastbar,<br />
das habe ich wohl von ihm“, sagt seine<br />
Tochter Silvia und lacht.<br />
Ihre Arbeitstage beginnen um 6.30<br />
Uhr mit dem Frühstück für die Gäste<br />
und enden nach 22 Uhr mit dem<br />
Abendessen und einem Tratscherl in<br />
der Stube. „16-Stunden-Tage sind keine<br />
Seltenheit“, sagt sie. Und, nur um das<br />
klarzustellen: sieben Tage Arbeit in der<br />
Woche. „Sechs Monate im Jahr sind<br />
wir auf der Hütte und da geht es quasi<br />
ohne Pause durch. Vielleicht schauen als<br />
Highlight drei, vier freie Tage raus, da<br />
Foto: Kufsteinland.com/Lauk.at<br />
Foto: Blindtext<br />
44 <strong>SPORTaktiv</strong>
SILVIA HUBER<br />
ist Hüttenwirtin und Köchin<br />
im Hans-Berger-Haus der<br />
Naturfreunde im Kaisertal<br />
bei Kufstein (T)<br />
www.bergsteigerschule.at<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
45
entlastet mich mein hervorragendes<br />
Team.“ Im Winter beschäftigen sie die<br />
Organisationsarbeit, die Buchungen<br />
(80 % ist bis Anfang Mai fixiert) sowie<br />
Vor- und Nacharbeiten. Ein Job fast<br />
rund um die Uhr. Wie hält man das<br />
aus? Von ihrem Vater bekam sie neben<br />
der Ausdauer auch einen wertvollen<br />
Tipp: „Wenn du das aushalten willst,<br />
musst du einmal im Jahr für vier Wochen<br />
abhauen. Und das mache ich.<br />
Wenn i weg bin, bin i weg.“ Vier Wochen<br />
im Spätherbst lässt sie die Hütte<br />
Hütte sein und tankt neue Energie.<br />
Kein Gesudere<br />
Silvia Huber macht aber noch viel<br />
mehr: Sie bietet Ladies-only-Kletterkurse<br />
an, mit der Kufsteiner Autorin<br />
Brigitte Weninger Schreibseminare<br />
und das „Frauen.Berge.Projekt“, auch<br />
Seminare für Mann und Frau („Zeit.<br />
Genuss“). Zu Saisonbeginn gibt es<br />
Kochworkshops samt Wanderungen,<br />
wo die Kräuter der Saison gleich zu<br />
Girschknödeln oder Brennnesselspinat<br />
verarbeitet werden. „Wir arbeiten regional<br />
und nachhaltig. Das sagt zwar<br />
eh jeder, aber der Ochs hat bei uns<br />
keine 20 Kilometer zwischen Bauernhof,<br />
Metzgerei und Teller.“ Huber ist<br />
mit Leib und Seele Hüttenwirtin und<br />
mit Begeisterung Köchin. „Ich koche<br />
einfach gerne. Leider habe ich zu wenig<br />
Zeit. Müsste ich nur kochen, einkaufen<br />
und Menüs zusammenstellen,<br />
wäre ich der glücklichste Mensch der<br />
Welt. Deshalb kann ich das Gastronomie-Gesudere<br />
gar nicht mehr hören“,<br />
sagt Huber. „Leute, machts, was ihr<br />
gerne tuts! Dann haltet man alles aus.<br />
Die meisten sind halt zu feig dafür“,<br />
meint die Herzliche, die auch eine<br />
Resolute sein kann. „Nicht alle Gäste<br />
kommen mit unserer Offenheit und<br />
Direktheit klar.“<br />
Der Weg als Hüttenwirtin wurde ihr<br />
scheint’s in die Wiege gelegt. Dabei<br />
hatte sie anderes im Kopf. Nach Matura<br />
und Tourismuskolleg wollte Huber<br />
eigentlich Politikwissenschaften studieren.<br />
„Ich hatte die besten Zeugnisse,<br />
alle haben mich um meine Chancen<br />
,,<br />
beneidet.“ Doch der rigide Stundenplan<br />
ließ sich nicht mit der Mithilfe im<br />
Hans-Berger-Haus vereinbaren. Mit nur<br />
26 Jahren übernahm sie schließlich das<br />
Haus. „Ich war noch sehr jung, aber ich<br />
habe es bis heute nie bereut.“ Nur eben<br />
die erwähnte Auszeit muss sie sich zwischendurch<br />
nehmen, damit im Wohnsitz<br />
unten im Kufsteinerland auch Zeit<br />
für die Familie (Lebenspartner, Mutter,<br />
erwachsener Sohn) bleibt.<br />
Nahrung für den Kopf<br />
In der 2009 generalsanierten Hütte gibt<br />
es auch eine Bibliothek, damit die Gäste<br />
nicht nur für den Magen und Rest-Körper,<br />
sondern auch für den Kopfinhalt<br />
etwas bekommen. „Unsere Gäste können<br />
MÜSSTE ICH NUR<br />
KOCHEN, WÄRE ICH<br />
DER GLÜCKLICHSTE<br />
MENSCH DER WELT.<br />
“<br />
lesen“, lacht sie, „und eben nicht die herkömmliche<br />
Hüttenliteraratur.“ Die „erste<br />
Gipfelbibliothek der Welt“ hat auch<br />
einen wunderbaren Ableger: Nach dem<br />
Motto „Literatur in der Natur“ gab Huber<br />
ihren Bergführern in wetterfesten Taschen<br />
25 Bücher mit, die sie auf den Gipfeln<br />
der Region hinterlegten. Darin findet<br />
sich eine Notiz: „Als Finder musst du das<br />
Buch lesen, dich dann bei uns melden<br />
und das Buch an einen anderen Gipfel<br />
bringen.“ So begannen faszinierende Reisen<br />
über die Landes- und Staatsgrenzen<br />
hinaus. Bis nach Südafrika, Peru und Nepal<br />
haben es die literarischen Werke dank<br />
Hubers Gipfelbibliothek geschafft.<br />
Zimmer und Lager haben in Summe<br />
50 Betten, 90 Prozent der Gäste kom-<br />
Fotos: Kufsteinland.com/Lauk.at<br />
46 <strong>SPORTaktiv</strong>
men interessanterweise aus Deutschland,<br />
vorwiegend Mittel- und Norddeutschland.<br />
Die bleiben dann zum Wandern<br />
auch eine ganze Woche. „Generell haben<br />
wir eine bunte Gästeschicht, individuelle<br />
und besondere Gäste. Gastgeber<br />
und Gäste müssen sich irgendwie ansprechen.“<br />
Statt Stornogebühren gibt es<br />
oben im Kaisertal übrigens die freundliche<br />
Bitte nach der Spende für das Sozialprojekt<br />
„Namaste“ in Nepal. Dort hat<br />
sich schon Hubers Vater mit Projekten<br />
für Sherpa-Familien eingesetzt.<br />
Für die ganz Kleinen gibt es im<br />
Hans-Berger-Haus einen Spielplatz, für<br />
Größere eine Boulder-Anlage. Apropos:<br />
Beim Bouldern sieht man auch Silvia<br />
Huber noch ab und zu. Nur die richtige<br />
Kletterei hat sie mittlerweile gelassen.<br />
„Das raubt so viel Energie in der Planung.“<br />
Die steckt Huber lieber in die<br />
Bewirtung ihrer Gäste.<br />
„Was ich nicht erlernt habe, das habe ich erwandert.”<br />
Johann Wolfgang von Goethe<br />
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DER<br />
GROSSE<br />
IM HINTERGRUND<br />
JEDER WEISS, DASS REINHOLD MESSNER UND PETER<br />
HABELER AM 8. MAI 1978 DIE ERSTEN MENSCHEN OHNE<br />
FLASCHEN-SAUERSTOFF AM MOUNT EVEREST WAREN.<br />
KUNDIG FÜHLT SICH, WER ROBERT SCHAUER ALS<br />
ERSTEN ÖSTERREICHER TITULIERT, DER AM 3. MAI 1978<br />
AM DACH DER WELT STAND. NUR INSIDER WISSEN, DASS<br />
WOLFGANG NAIRZ GEMEINSAM MIT SCHAUER UND<br />
HORST BERGMANN „OBEN“ WAR. UND DASS ER DIE<br />
EXPEDITION DER REKORDE VOR 40 JAHREN GELEITET HAT.<br />
VON OLIVER PICHLER<br />
Sein nächstes Ziel? 100 Mal Nepal!<br />
Wolfgang Nairz war immer schon<br />
ein Mann großer Pläne. Auch<br />
vor 40 Jahren lag sein Ziel in Nepal.<br />
In 8848 m Höhe. Der Mount Everest.<br />
1978 führte der Tiroler die Expedition<br />
an, bei der es Reinhold Messner und<br />
Peter Habeler erstmals ohne künstlichen<br />
Sauerstoff auf den Gipfel des höchsten<br />
Berges der Welt schafften. Und Nairz<br />
selbst war der 60. Mensch am Everest.<br />
Ehrensache, dass der Termin seines 100.<br />
Nepal-Trips bereits feststeht: November<br />
2019. Zu seinem 75. Geburtstag.<br />
Fotos: Archiv Wolfgang Nairz<br />
48 <strong>SPORTaktiv</strong>
Was fasziniert dich bis heute an den Bergen?<br />
Früher war es mein Ehrgeiz, große schwere Touren<br />
zu machen und hohe Berge in den Alpen genauso<br />
wie in den Weltbergen zu besteigen. Abenteuerlust<br />
und alpinistisch etwas Besonderes leisten zu wollen,<br />
standen im Mittelpunkt. Heute sind Freude<br />
an der Natur und Lust an der Bewegung meine<br />
Motivation. Die Berge werden mit zunehmendem<br />
Alter „höher“. Deshalb bin ich abseits der Extreme<br />
unterwegs. Wichtig ist, dass man sich machbare<br />
Ziele steckt.<br />
Was verstehst du unter „machbaren Zielen“?<br />
Man soll seinen Glückshorizont so gestalten, dass<br />
man ihn erreichen kann. Dann wird man in den<br />
Bergen, egal, wie hoch und wie schwierig sie sind,<br />
Faszination, Glück und Begeisterung erleben. Man<br />
soll ambitioniert dabei sein, ohne sich zu überfordern<br />
oder sich zu großen Risiken auszusetzen.<br />
Links oben: Wolfgang Nairz mit Reinhold<br />
Messner (links). Großes Bild: Das<br />
Everest-Basislager ist heute ein Dorf.<br />
Bild oben: Nairz (rechts) am Gipfel mit<br />
Robert Schauer.<br />
Hast du Lieblingsberge, auf die es dich immer<br />
wieder zieht?<br />
Ich habe im Stubaital eine kleine private Alm. Sie<br />
ist mein Kraftplatz. Hier tanke ich Energie, finde<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
49
EXPEDITION<br />
DER REKORDE<br />
<br />
Dauer: Ende Februar – Anfang<br />
Juni 1978<br />
<br />
12 Teilnehmer, 20 Träger<br />
<br />
Teilnehmer (9 davon am Gipfel):<br />
Horst Bergmann ( ), Peter<br />
Habeler, Helmut Hagner,<br />
Reinhard Karl ( ),<br />
Josef Knoll ( ), Raimund<br />
Margreiter, Reinhold<br />
Messner, Wolfgang Nairz,<br />
Oswald Oelz, Franz Oppurg ( ),<br />
Robert Schauer, Hanns Schell<br />
HÖHEPUNKTE<br />
<br />
3. Mai: Horst Bergmann,<br />
Wolfgang Nairz und Robert<br />
Schauer als erste Österreicher<br />
am Gipfel. Nairz als<br />
erster Expeditionsleiter<br />
am Gipfel. Dreh des ersten<br />
16-mm-Films am Gipfel<br />
durch Bergmann<br />
<br />
8. Mai: Reinhold Messner und<br />
Peter Habeler – die ersten<br />
Menschen ohne Flaschen-<br />
Sauerstoff am Gipfel<br />
<br />
11. Mai: Reinhard Karl – erster<br />
Deutscher am Gipfel<br />
13. Mai: Franz Oppurg – erster<br />
Solo-Gipfelsieg<br />
Ruhe und Erholung. Und von Innsbruck<br />
aus sind die Nordkette sowie<br />
die Kalkkögel in den Stubaier Alpen<br />
meine Favoriten.<br />
Stichwort Massen am Berg und<br />
Modeberge?<br />
Die Modeberge als plakative Sehnsuchtsziele<br />
sind nicht zu verteufeln. Es<br />
gibt sie in den Alpen genauso wie im<br />
Himalaya. Großglockner, Matterhorn<br />
oder Mont Blanc zählen dazu, wie auch<br />
der Everest. Sie haben enormen Zulauf.<br />
Doch wer sich Stille und Ruhe in den<br />
Bergen wünscht, findet sie mehr denn<br />
je. Abseits der großen Namen gibt es<br />
wunderschöne, einsame Gipfel. Und<br />
selbst am Glockner gibt es Zeiten, speziell<br />
im Frühjahr und Herbst, zu denen<br />
man alleine unterwegs ist.<br />
Was möchtest du einem ambitionierten<br />
Bergsteiger mit auf den Weg<br />
geben?<br />
Höhenbergsteigen ist ein logisches<br />
Ziel. Die Schritte dorthin so zu setzen,<br />
dass binnen kurzer Zeit auf den Patscherkofel<br />
der Großglockner folgt und<br />
darauf dann der Mont Blanc sowie der<br />
Kilimandscharo und dann gleich der<br />
Everest folgen müsse, halte ich für nicht<br />
richtig. Man soll sich langsam an die<br />
Berge herantasten und sie genießen.<br />
Auf Basis einer guten Ausbildung sollte<br />
man zuerst bei uns das Bergsteigen<br />
optimieren, um sich dann an die hohen<br />
Berge der Welt heranzuwagen.<br />
Was unterscheidet das Bergsteigen<br />
am Everest von heute mit dem vor 40<br />
Jahren?<br />
Die Menge der Bergsteiger am Everest<br />
und die Dauer der Expeditionen haben<br />
sich deutlich verändert. Wir waren 1978<br />
die einzige zugelassene Expedition, für<br />
die wir bereits sechs Jahre zuvor angesucht<br />
hatten. Heute ist das Basislager<br />
ein belebtes „Dorf“ mit über 1000<br />
Menschen. Es gibt ein Internet-Café<br />
und eine Bäckerei. Wir waren damals<br />
von Ende Februar bis Anfang Juni unterwegs.<br />
Heute wird der Everest-Gipfelsieg<br />
binnen drei Wochen angeboten. Doch<br />
wer sich danach aus dem Basislager per<br />
Hubschrauber ausfliegen lässt, versäumt<br />
viel. Für uns war es nach Monaten im<br />
Eis eines der schönsten Erlebnisse, vom<br />
Basislager talwärts zu gehen und endlich<br />
wieder grüne Wiesen und blühende<br />
Pflanzen zu sehen.<br />
Ist der Aufstieg heute leichter?<br />
Heute sind zwischen Basislager und<br />
Gipfel Fixseile angebracht. Durch den so<br />
gefährlichen Khumbu-Eisfall sind es sogar<br />
zwei Routen – eine hinauf und eine<br />
herunter. Und alle Lager sind fix eingerichtet.<br />
Um Fixseile und Lager kümmern<br />
sich die Sherpas. Sie haben das<br />
Zepter am Everest in der Hand. Durch<br />
ihre Vorbereitungen soll möglichst vielen<br />
Bergsportlern der Weg zum Gipfel<br />
eröffnet werden. Das hat natürlich auch<br />
kommerzielle Gründe.<br />
Wie viele der heutigen Everest-Gipfelsieger<br />
hätten es auch 1978 geschafft?<br />
90 % der heutigen Everest-Bezwinger<br />
wären vor 40 Jahren nicht auf den Gipfel<br />
gekommen. Wir haben alle Lager<br />
selbst eingerichtet, selbst gespurt und,<br />
wo nötig, selbst Fixseile angebracht.<br />
Aufwand und Risiko waren damals viel<br />
größer. Es gab auch keinen Wetterbericht<br />
und die Kommunikation war<br />
schwierig. Funk war nur teilweise vorhanden.<br />
Funkgeräte waren 18 kg schwer.<br />
Und einen Brief oder eine Filmrolle aus<br />
dem Basislager nach Wien zu senden,<br />
dauerte im besten Fall sechs Tage.<br />
50 <strong>SPORTaktiv</strong>
Stark verändert hat sich die Ausrüstung.<br />
Unsere von damals ist im Museum. Sie ist<br />
mit der Ausrüstung von heute nicht vergleichbar.<br />
Die Schuhe etwa waren 3-teilig.<br />
Ein äußerer Lederschuh, ein zweiter Lederschuh<br />
und innen ein Filzschuh. Sie wogen<br />
je Schuh rund 2 kg.<br />
Wie lässt sich deine Rolle bei der Expedition<br />
1978 beschreiben?<br />
Seit 1972 (Manaslu 8163 m) haben wir als<br />
kleine Tiroler Gruppe gemeinsame Himalaya-Expeditionen<br />
unternommen. Weil ich<br />
damals studierte, wurde ich von den Kollegen<br />
zum Expeditionsleiter bestimmt. Für<br />
den Everest wurde unser kleines Stammteam<br />
aus Reinhold Messner, Oswald Oelz,<br />
Horst Bergmann, Josef Knoll und mir auf<br />
zwölf Bergsteiger erweitert. Besonders freut<br />
es mich, dass wir bis heute in enger Freundschaft<br />
verbunden sind. Deshalb waren wir<br />
acht noch lebenden Expeditionsteilnehmer<br />
im April gemeinsam noch einmal in Nepal.<br />
NAIRZ<br />
HILFT<br />
NEPAL<br />
„Bei Reinhold Messner und mir<br />
steht heute das Bewusstsein,<br />
Nepal etwas zurückgeben zu<br />
wollen, im Vordergrund“, betont<br />
Wolfgang Nairz. Mit der von ihm<br />
geleiteten NepalHilfe Tirol unterstützt<br />
er soziale Projekte. Zuletzt<br />
wurde ein vom Erdbeben 2015<br />
zerstörtes Krankenhaus in Khunde<br />
mit Mitteln der Messner Mountain<br />
Foundation, der NepalHilfe Tirol<br />
und der Himalaya Foundation von<br />
Everest-Erstbesteiger Edmund<br />
Hillary neu aufgebaut.<br />
„Zurück zum Everest 1978–<strong>2018</strong>“<br />
nennt sich ein Bild der renommierten<br />
Tiroler Künstlerin Maria Peters.<br />
Es wurde in limitierter Auflage (100<br />
Stück) aufgelegt und von den acht<br />
lebenden Expeditionsteilnehmern<br />
signiert. Nun wird es zugunsten<br />
der NepalHilfe Tirol für € 220,– angeboten.<br />
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Ferienregion Tux-Finkenberg bietet alles.<br />
Doch im Zillertal haben seit jeher<br />
auch Brauchtum und Tradition einen<br />
hohen Stellenwert. Im Sommer vergeht<br />
keine Woche ohne entsprechende<br />
Würdigung im Rahmen eines großen<br />
Festes. Das Bergfeuer (23.6.) zur<br />
Sommersonnenwende ist ein sichtbares<br />
Zeichen, dass der Almsommer<br />
beginnt. Es folgen Schmankerlfeste,<br />
Bike-Challenge, Sommerkonzerte und<br />
Theaterabende, Holzhackmeisterschaft,<br />
Traktorentreffen und Oktoberfest<br />
mit Almabtrieb. Am 4. August bebt<br />
Finkenberg, wenn beim Open Air die<br />
Schürzenjäger ihren Fans mit bestem<br />
Alpenrock einheizen.<br />
Fotos: TVB Tux-Finkenberg/Johannes Sautner/Maren Krings<br />
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Einfluss eignet er sich<br />
besondere für felsigen<br />
Untergrund.<br />
www.lasportiva.com/de<br />
Fotos: Hersteller<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
55
KLOBIG WAR<br />
GESTERN<br />
DER GROSSE TREND<br />
AUF DEM BERG- UND<br />
WANDERSCHUH-<br />
SEKTOR: INDIVIDUALITÄT<br />
UND LEICHTIGKEIT.<br />
STEIFE BÖCKE SIND<br />
DAFÜR LÄNGST PASSÉ<br />
VON KLAUS MOLIDOR<br />
Wandern gilt als Inbegriff des<br />
sanften, entschleunigten<br />
Natur erlebens. Fernab der<br />
Technik klare Luft genießen, sich am<br />
Grün der Wälder erfreuen und ohne<br />
Steigeisen, Pickel, Haken und Karabiner<br />
bis in alpines Gelände vordringen. Zurück<br />
zur Natur im besten Sinne. Allein<br />
– Hightech macht auch vor diesem Segment<br />
nicht halt. Auf dem Schuhsektor<br />
nämlich tut sich einiges. Seit einigen<br />
Jahren schon arbeiten die namhaften<br />
Hersteller daran, die Schuhe leichter,<br />
bequemer und individueller zu machen.<br />
Komfort ist der Schüssel.<br />
„Die Individualisierung wird das große<br />
Thema der kommenden Jahre“, ist<br />
sich Fürtbauer sicher. Die Leute wollen<br />
Schuhe, die perfekt passen und ihnen<br />
das Outdoorerlebnis nicht durch Druckund<br />
Reibestellen vermiesen. „Und der<br />
Handel forciert das Thema, weil es dazu<br />
persönliche Beratung braucht, die es im<br />
Internet nicht gibt.<br />
Vorbei die Zeit der klobigen, schweren<br />
und oft bockigen Wanderschuhe.<br />
Wer hat sie nicht in Erinnerung, die<br />
Druckstellen am Knöchel, die aufgeriebene<br />
Ferse. Es war einmal. Moderne<br />
Wanderschuhe haben viel Gewicht eingebüßt,<br />
ihre Stabilität im Gelände aber<br />
behalten und sind sogar noch bequemer<br />
geworden.<br />
Leicht und robust<br />
Auch Eingehen ist passé. „Die Schuhe<br />
heute sind ab dem ersten Schritt<br />
angenehm“, sagen unsere beiden<br />
Bergsport-Experten, Georg Doppler<br />
von Gigasport und Bernd Fürtbauer<br />
von Intersport unisono. „Und die Gewichtsreduktion<br />
schreitet schon seit ein<br />
paar Jahren stetig voran“, sagt Georg<br />
Fotos: Dachsteinschuhe/Wolfgang Lienbacher<br />
56 <strong>SPORTaktiv</strong>
EINGEHEN BRAUCHT MAN DIE<br />
SCHUHE NICHT MEHR.<br />
SIE SIND AB DEM ERSTEN<br />
SCHRITT BEQUEM<br />
Die neue Leichtigkeit des Gehens sieht er<br />
aber nicht unreflektiert nur positiv. „Für<br />
längere und schwierigere Wanderungen<br />
empfiehlt sich ein stabileres Modell, weil<br />
der Schuh im unwegsamen Gelände<br />
besser hält. Je länger man unterwegs ist,<br />
desto mehr macht sich so ein Schuh dann<br />
bezahlt.<br />
Doppler. „Wer seinen Bergschuh seit<br />
fünf, sechs Jahren hat und jetzt einen<br />
neuen probiert, merkt ganz sicher einen<br />
Unterschied.“ Bernd Fürtbauer bestätigt<br />
diesen Trend. „Auch die steigeisenfesten<br />
Schuhe werden immer leichter.“<br />
Dachstein zum Beispiel hat schon<br />
seit zwei Jahren den „Super Leggera“<br />
im Programm, einen Wanderschuh,<br />
dessen Obermaterial gestrickt ist.<br />
Schon beim ersten Reinschlüpfen fühlt<br />
sich der Schuh angenehm weich und<br />
komfortabel an. Druckstellen? Beim<br />
durchschnittlichen Fuß keine, denn der<br />
gestrickte Schaft gibt nach und engt den<br />
Fuß nicht ein. Auf leichten bis mittelschweren<br />
Wanderungen ist der Schuh<br />
zu Hause, denn wie der Name schon<br />
sagt, ist er „Super Leggera“, zu deutsch:<br />
„superleicht“. Das mag beim ausgedehnteren<br />
Spaziergang noch nicht ins<br />
Gewicht fallen, auf einer Tagestour über<br />
die Baumgrenze macht sich das bezahlt.<br />
Almboden, kleinere Geröllfelder, schmale<br />
Wegerln – kein Problem. In diesem<br />
Gelände bietet er ausreichend Halt.<br />
In dieser Saison hat der Hersteller<br />
noch einmal nachgebessert und gestrickte<br />
Modelle auch mit Lederelementen<br />
verstärkt. So soll er mehr Halt im Knöchel<br />
bieten. An der Spitze schützt jetzt<br />
eine leichte Folie vor Geröll. Mit diesen<br />
beiden Maßnahmen soll der Aktionsradius<br />
des Strickschuhs noch einmal erweitert<br />
werden. „Durch die vielen Fäden<br />
der Konstruktion ist der Schuh auch<br />
sehr robust und lässt auch nicht gleich<br />
Nässe durch“, erklärt Doppler.<br />
Anpassbarkeit ist Trumpf<br />
Von einer anderen Seite nähert sich Tecnica<br />
dem Thema Komfort. Der für Skischuhe<br />
bekannte Hersteller überträgt das<br />
System der „Customer Adaptive Shape“,<br />
also der kompletten Anpassbarkeit, vom<br />
Winter in den Sommer und hat mit dem<br />
„Forge S“ den ersten anpassbaren Wanderschuh<br />
auf den Markt gebracht. Im Jänner<br />
wurde er auf der Sportartikelmesse ISPO<br />
in München als „Product of the Year“<br />
ausgezeichnet. Fußbett, Schaft und Fersenbereich<br />
können beim „Forge S“ genau an<br />
den Fuß des Trägers angepasst werden.<br />
Andere Hersteller wie Lowa haben<br />
verschiedene Leisten, um schmalen, „normalen“<br />
und breiten Füßen bestmöglichen<br />
Komfort zu bieten. Der „Air Revolution“<br />
von Meindl wiederum hat eine Lasche,<br />
die man per Klettverschluss in der Höhe<br />
verstellen kann und so je nach Risthöhe<br />
die bequemste Position einstellen kann.<br />
„Und ihre Innenschuhe passen sich dank<br />
eines speziellen Schaums durch die Körperwärme<br />
ein wenig an den Fuß an“, sagt<br />
Intersport-Experte Fürtbauer.<br />
Scarpa wiederum macht seine Modelle<br />
mit Sockfit-Konstruktion angenehmer.<br />
Schale und Lasche sind dabei aus einem<br />
Stück, wodurch es potenziell weniger<br />
Druckstellen am Rist und im Sprunggelenksbereich<br />
gibt.<br />
Aber auch Leder bleibt hoch im Kurs.<br />
„Weil es robust ist, weil es traditionell bei<br />
den Bergschuhen zum Einsatz kommt<br />
und weil es mit dem Lederwachs auch sehr<br />
geschmeidig und widerstandsfähig ist“,<br />
sagt Doppler.<br />
Auf dem Sohlensektor ist Vibram immer<br />
noch am weitesten verbreitet. „Viele<br />
greifen aber auch auf Reifenhersteller wie<br />
Michelin oder Continental zurück, weil<br />
die bei den Gummimischungen einfach<br />
die Erfahrung von Auto- und Mountainbikebereifung<br />
haben“, weiß Doppler.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
57
KLETTERSPASS FÜR<br />
JEDES ALTER<br />
Der Hornpark in<br />
St. Johann in<br />
Tirol bietet auf<br />
acht Parcours<br />
Erlebnisse für<br />
Jung und Alt. Und<br />
fliegen kann man<br />
dort auch.<br />
TIROL. 85 Elemente, verteilt auf acht Parcours – im Hornpark<br />
Kletterwald ist wirklich für alle Alters- und Könnensstufen<br />
etwas dabei. Los geht es mit der Bergbahn St. Johann<br />
Harschbichl zur Mittelstation. Direkt beim Speichersee<br />
wartet dann der Kletterwald. Wo man auch abheben kann,<br />
denn der im Sommer wie im Winter geöffnete Flying-Fox-<br />
Parcours erstreckt sich über 530 Meter und entführt auf<br />
Höhen von bis zu 21 Meter. Heuer neu ist die Action Card.<br />
Damit kannst du mit der Gondel zum Hornpark fahren,<br />
klettern und danach mit dem MountainCart ins Tal flitzen.<br />
Das Komplettprogramm für einen Action- und Spaßtag.<br />
www.hornpark.at<br />
WANDERN IN DEN SONNENAUFGANG<br />
Das frühe Aufstehen lohnt sich, wenn es vom Dorfplatz<br />
in Itter über 650 Höhenmeter auf die Kraftalm geht.<br />
TIROL. Am 5. August lädt die Ferienregion Hohe Salve zur<br />
Sonnenaufgangswanderung auf die Kraftalm in Itter. Gemeinsam<br />
mit Wanderführerin Elke geht es über idyllische<br />
Wald- und Wiesenwege zur 1983 errichteten Wallfahrtskirche<br />
Kraftalm auf 1355 Meter. Nach dem Genuss der ersten<br />
Sonnenstrahlen und des Panoramablicks findet eine Morgenandacht<br />
statt, danach gibt es im Alpengasthof köstliche<br />
Frühstücksvariationen. Start ist um 4 Uhr am Dorfplatz in<br />
Itter. Stirnlampe nicht vergessen. Anmeldung und Info:<br />
www.hohe-salve.com/events<br />
Foto ©Coen Weesjes<br />
Fotos: Hornpark, Hohe Salve<br />
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die Gastgeberfamilien<br />
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A-8973 Pichl bei Schladming<br />
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DAS<br />
BESTE<br />
AUS 2 WELTEN<br />
DER ORTLIEB GEAR PACK IST RO-<br />
BUSTER PACKSACK UND PRAKTI-<br />
SCHER RUCKSACK IN EINEM UND<br />
SOWOHL IN DEN BERGEN ALS<br />
AUCH AUF DEM WASSER<br />
ZU HAUSE.<br />
ANZEIGE/Fotos: Ortlieb<br />
andern, Stand-up-Paddling, Canyoning,<br />
Schneeschuhwandern<br />
W<br />
– wer sportlich vielseitig ist, braucht<br />
vielseitiges Equipment. Wie den Gear<br />
Pack von Ortlieb. Der vereint das beste<br />
aus zwei Welten und ist ein Hybrid aus<br />
Packsack und Rucksack.<br />
Vom Packsack bringt er die extreme<br />
Robustheit mit. Er ist zudem wasserdicht<br />
und mit dem Rollverschluss<br />
ausgestattet – damit auch von oben<br />
keine Nässe eindringen kann.<br />
Trotzdem lässt er sich mit wenigen<br />
Handgriffen zu einem Rucksack<br />
umfunktionieren. Das Tragesystem ist<br />
komplett abnehmbar und verfügt über<br />
einen Tragegriff und einen Lastenkontrollgurt.<br />
Darüber hinaus ist es – wie<br />
sich das für einen guten Rucksack<br />
gehört – mehrstufig höhenverstellbar.<br />
Dadurch lässt sich der Gear Pack an<br />
jede Rückenlänge optimal anpassen.<br />
Auch Hüft- und Brustgurte lassen sich<br />
bei Bedarf separat abnehmen.<br />
Vorne und an den Seiten kann<br />
außen zusätzlich Equipment befestigt<br />
Robust wie ein Packsack,<br />
praktisch wie ein<br />
Rucksack ist der Gear<br />
Pack von Ortlieb.<br />
werden, wie etwa Stöcke oder<br />
Kompressionsgurte.<br />
Damit man auf anstrengenden<br />
Berg- und Wandertouren nicht<br />
allzu schnell ins Schwitzen kommt,<br />
verfügen die Schulterträger und die<br />
Hüftflossen über Belüftungsschlitze.<br />
Weil das Material besonders<br />
schnell trocknet, eignet sich der<br />
Gear Pack nicht nur gut zum<br />
Wandern und Klettern, sondern<br />
natürlich auch sehr gut für alle<br />
Wassersportarten.<br />
GEAR PACK<br />
Erhältlich in 32 bzw. 40<br />
Liter und drei Farben.<br />
UVP: € 139,99 bzw. 149,99<br />
www.ortlieb.com<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
59
SCARPA MARMOLADA TREK OD M<br />
wasserdichte OutDry®-Membran<br />
SCARPA-SOCK-FIT-Konstruktion<br />
für eine präzise Passform<br />
Vibram® Sohle<br />
SCARPA-„Drumlin“-Sohlenkon-<br />
struktion für hohen Gehkomfort,<br />
hohe Trittsicherheit und Präzision<br />
PREIS (UVP): € 230,–<br />
www.scarpa.net<br />
LA SPORTIVA STREAM<br />
GTX SURROUND M<br />
leichter Fast-Hiking-Schuh für<br />
schnelle Bergtouren<br />
atmungsaktiv und wasserfest dank<br />
GTX®-Surround®-Technologie<br />
Nylon-Schutznetz verhindert, dass<br />
Geröll in die Zwischensohle gelangt<br />
PREIS (UVP): € 199,–<br />
www.lasportiva.com/de<br />
GARMONT RAMBLER GTX M<br />
orientiert sich an der natürlichen Fußform<br />
und am natürlichen Bewegungsablauf und<br />
unterstützt dadurch die Träger optimal bei<br />
Bewegungstabilisation, Stoßdämpfung und<br />
Vorwärtsbewegung<br />
Heel Lock zur besseren Fersenfixierung<br />
und um Blasen zu verhindern<br />
PREIS (UVP): € 219,99<br />
www.garmont.com<br />
AUF<br />
GEHT’S<br />
VON LEICHT BIS MITTELSCHWER:|<br />
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MAMMUT KENTO HIGH GTX M<br />
Mix aus weichen Innen- und stabilen<br />
Außenmaterialien für Komfort und gute<br />
Anpassbarkeit<br />
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verstärkte, aber flexible Innenseite verhindert<br />
das Umknicken des Fußes bei<br />
voller Bewegungsfreiheit<br />
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DOLOMITE STEINBOCK HIKE<br />
GTX 1.5 M<br />
Wanderschuh für Touren am<br />
Berg und auf Wanderwegen<br />
Schaft aus Stretch-Material<br />
für hohen Tragekomfort<br />
sehr bequem durch die neue<br />
PU-Zwischensohle<br />
PREIS (UVP): € 195,95<br />
www.dolomite.it/at/de<br />
Fotos: Hersteller<br />
60 <strong>SPORTaktiv</strong>
HANWAG TATRA LIGHT GTX W<br />
GORE-TEX®-Futter für<br />
trockene Füße<br />
extraleichte und gut gedämpfte<br />
Sohlenkonstruktion<br />
ergonomischer Schaftaufbau<br />
PREIS (UVP): € 229,99<br />
www.hanwag.de<br />
SALEWA MS MTN<br />
TRAINER GTX M<br />
GORE-TEX®-Membran<br />
sicherer Halt auf felsigem<br />
Grund und Geröll<br />
OrthoLite-Fußbett<br />
3F-System für perfekte<br />
Passform und Support<br />
PREIS (UVP): € 190,–<br />
www.salewa.com<br />
RAMBLER GTX®<br />
DACHSTEIN SUPER<br />
LEGGERA GUIDE GTX M<br />
gestricktes Obermaterial<br />
für mehr Flexibilität<br />
Lederelemente sorgen für<br />
mehr Stabilität und Schutz<br />
wasserdichte und<br />
atmungsaktive Gore-<br />
Tex-Membran<br />
PREIS (UVP): € 249,95<br />
www.dachsteinschuhe.com<br />
Der Bergschuh Rambler GTX® ist überall einsetzbar, von<br />
Rucksacktouren über Zustieg bis zu Reisen in den Bergen: der<br />
authentische Lieblingsschuh für erfahrene Wanderer. Vielseitig<br />
und leicht, eignet er sich für Rücksacktouren, Berg- und<br />
Hüttenwanderungen.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong> 61<br />
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hoher Tragekomfort<br />
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PREIS (UVP): € 249,99<br />
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SALOMON X ALP HIGH<br />
LTR GTX M<br />
ein kantenstabiler Schuh mit<br />
gutem Abrollkomfort<br />
3D-Edging-Chassis<br />
Pronationsstütze<br />
hoch geschnitten<br />
PREIS (UVP): € 200,–<br />
www.salomon.com<br />
DACHSTEIN STÜDLGRAT GTX W<br />
bedingt steigeisenfest<br />
Neopren-Schaftabschluss<br />
schützt vor Geröll und Schnee<br />
Perwanger-Velourleder und<br />
Cordura-Mesh<br />
wasserdichte und atmungsaktive<br />
Gore-Tex- Membran<br />
PREIS (UVP): € 299,95<br />
www.dachsteinschuhe.com<br />
SALEWA MS RAVEN 2 GTX M<br />
Gore-Tex-Membran<br />
abriebfestes Obermaterial aus<br />
Mikrofaser und Wildleder<br />
steigeisenkompatible<br />
Vibram-WTC-Sohle<br />
3F-System für perfekte Passform<br />
und Support<br />
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LA SPORTIVA TX 5 GTX M<br />
stabiler, komfortabler sowie<br />
schützender Schuh<br />
wasserfest und atmungsaktiv dank<br />
Gore-Tex-Membran<br />
Vibram-Mega grip-Sohle mit<br />
Klettersteigzone an der Fußspitze<br />
PREIS (UVP): € 199,–<br />
www.lasportiva.com/de<br />
Fotos: Hersteller<br />
62 <strong>SPORTaktiv</strong>
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AUF 5 ETAPPEN<br />
ZU SICH FINDEN<br />
Auf dem Laufsteg durch die<br />
Kitzbüheler Alpen wandern und<br />
76 Kilometer lang Natur genießen:<br />
Das ist der KAT Walk.<br />
Foto: Mirja Geh / Eye 5<br />
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360°-Gummirand für besten<br />
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www.scarpa.net<br />
Wer im Pillerseetal ankommt, hat<br />
viel hinter sich. Unzählige Eindrücke,<br />
Ausblicke – und fünf Etappen mit 76<br />
Kilometern und 5000 Höhenmetern.<br />
So lang ist der Kitzbüheler Alpen<br />
Trail, der über die Grasberge der<br />
Kitzbüheler Alpen führt. Am ersten<br />
Tag von Hopfgarten bis Brixen, dann<br />
weiter nach Kirchberg und über die<br />
legendäre Streif nach Kitzbühel und<br />
schlussendlich über St. Johann in<br />
Tirol nach St. Ulrich am Pillersee.<br />
Einfach gehen, dem eigenen Rhythmus<br />
folgen, ganz bei sich sein. Und<br />
dann ragt am Ende das Jakobskreuz<br />
am Horizont auf. 30 Meter hoch<br />
und den Pilgern gewidmet, die das<br />
Pillerseetal auf dem Weg nach Santiago<br />
de Compostela durchqueren.<br />
Besser könnte die letzte Etappe nicht<br />
inszeniert sein. Bei der Einkehr auf<br />
der Winterstelleralm realisiert man es<br />
dann: Man hat den KAT Walk durch<br />
die Kitzbüheler Alpen geschafft.<br />
KITZBÜHELER ALPEN<br />
MARKETING GMBH<br />
Dorfstraße 11, 6365 Kirchberg in Tirol<br />
T. +43/575 07/85 00, info@kat-walk.at<br />
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<strong>SPORTaktiv</strong><br />
63
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einfaches Komprimieren<br />
der Seiten- und Frontpartie<br />
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Netz zur Helmbefestigung<br />
gefüttertes Brillenfach/<br />
Smartphonefach<br />
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PREIS (UVP): € 139,99<br />
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64 <strong>SPORTaktiv</strong>
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<strong>SPORTaktiv</strong> 65<br />
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JUDY<br />
GIACOMELLI<br />
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Kontakt:<br />
judy@aon.at<br />
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ZU GEHEN, IST DENNOCH<br />
EINE FEINE SACHE.<br />
VON CHRISTOF DOMENIG<br />
Fotos: Wolfgang Kinz, Judy Giacomelli<br />
66 <strong>SPORTaktiv</strong>
Manche wandern einfach gern,<br />
wollen sich aber möglichst<br />
nicht um „Nebengeräusche“<br />
kümmern – wie Tourenplanung, Orientierung<br />
oder die Frage, wo es die beste<br />
Mittagsjause gibt. Und andere wandern<br />
ebenfalls gern, kennen sich in der Natur<br />
richtig gut aus und haben Freude daran,<br />
anderen die Schönheiten der Berge und<br />
der Natur noch etwas näher zu bringen.<br />
Perfekt, wenn sich zwei solche finden:<br />
nämlich Bergwanderführer und Gast.<br />
Den Beruf des Bergwanderführers<br />
gibt es schon lang. Die Ausbildung dazu<br />
wird etwa bei der Dachorganisation der<br />
heimischen Bergsportverbände VAVÖ<br />
seit 1978 angeboten. Doch erst in den<br />
letzten Jahren kommen auch Touren mit<br />
Bergwanderführern so richtig in Mode.<br />
Und was unterscheidet Bergführer<br />
und Bergwanderführer? Schon einiges.<br />
Das erkennt man bereits, wenn<br />
man die Ausbildung als Vergleichswert<br />
heranzieht. Während sich eine Ausbildung<br />
zum Bergführer über rund<br />
drei Jahre zieht, gilt es bei der Bergwanderführer-Ausbildung<br />
des VAVÖ<br />
ein viertägiges Grundmodul sowie ein<br />
ebenso langes Intensivmodul mit einer<br />
Abschlussprüfung zu absolvieren. Wer<br />
will, kann sich danach noch im rund<br />
eine Woche dauernden Winterkurs fortbilden.<br />
So ausgebildet und geprüft, darf<br />
man – in den meisten Bundesländern –<br />
Menschen gegen Entgelt auf gesicherten<br />
Wegen führen. In einigen Bundesländern<br />
braucht es noch eine Zusatzprüfung,<br />
in Tirol etwa beim Bergsportführerverband<br />
Tirol. Weiters benötigen<br />
Bergwanderführer eine Haftpflichtversicherung<br />
für ihre spezielle Tätigkeit.<br />
Die Kompetenz des Bergwanderführers<br />
endet dort, wo im Sommer gesichert<br />
werden muss, weil Absturzgefahr<br />
herrscht. Und im Winter im lawinengefährlichen<br />
Gelände. Hier beginnt die<br />
Zuständigkeit des Bergführers.<br />
Nur nicht oberlehrerhaft<br />
So weit die Theorie. Doch wie läuft der<br />
Alltag eines beruflichen Bergwanderführers<br />
in der Praxis ab? Dafür haben wir<br />
zwei von vielen Hunderten heimischen<br />
Bergwanderführern befragt. Judy Giacomelli<br />
aus Zell am Ziller im Tiroler<br />
Zillertal ist im Winter selbstständige<br />
Skilehrerin und mit einem Bergführer<br />
verheiratet. Als ideale Ergänzung zum<br />
„Familienunternehmen“ hat sie 1995<br />
die Prüfung zur Bergwanderführerin<br />
abgelegt: „Ich liebe den Sport, die Natur,<br />
und den Umgang mit Menschen.<br />
Und meine schöne Heimat“, erzählt<br />
sie von ihrer Motivation. Im Sommer<br />
arbeitet Judy heute in erster Linie für ein<br />
Hotel, „wir haben ein Vitalprogramm<br />
und bieten drei bis vier geführte Wanderungen<br />
pro Woche an.“ Ihre Aufgabe:<br />
„Gäste sollen einfach die Natur und die<br />
Umwelt genießen können. Alles Organisatorische,<br />
von der Tourenplanung über<br />
den Check von Busverbindungen bis<br />
zur Planung der Hütteneinkehr, übernimmt<br />
der Wanderführer. Natürlich gilt<br />
es auch, unterwegs auf die Sicherheit zu<br />
achten.“<br />
Morgens holt Judy ihre Gäste beim<br />
Hotel ab. So wie es auch ihr Berufskollege<br />
Wolfganz Kinz im Salzkammergut,<br />
in der Fuschlsee-Region (Salzburg) tut.<br />
„Beim Weggehen geht man die Ausrüstung<br />
durch: Schuhe, Regenausrüstung,<br />
Sonnenschutz, Brille. Wie viel jeder zu<br />
trinken mithat.“ Gerade die benötigte<br />
Flüssigkeitsmenge werde von Gelegenheits-Bergsportlern<br />
gern unterschätzt –<br />
Wolfgang hat immer Wasser für zwei andere<br />
dabei. Dass man bei all dem nicht<br />
oberlehrerhaft, sondern mit Charme<br />
auftritt, versteht sich von selbst.<br />
Wolfgang führt Wandergruppen mit<br />
maximal acht Teilnehmern, das ist noch<br />
überschaubar und es bleibt genügend<br />
Zeit für jeden. Denn wer sich einer<br />
Gruppe anschließt, möchte in der Regel<br />
auch angemessen betreut werden. „Oft<br />
sind es Familien, die mit Wanderführer<br />
gehen. Oder Personen ab 50. Meinem<br />
Gefühl nach geht es den meisten einerseits<br />
um das persönliche Gefühl der<br />
Sicherheit, nicht allein zu gehen. Und<br />
andererseits macht es vielen mehr Spaß,<br />
in einer Gruppe als allein zu gehen.“<br />
Ein wenig Psychologe zu sein, gehört<br />
für einen erfolgreichen Bergwanderführer<br />
schon dazu. „Man braucht schon ein<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
67
isserl Fingerspitzengefühl“, formuliert<br />
es Judy, die auch betont: „Schwierige<br />
Gäste gibt es aber kaum. Und wenn,<br />
dann kommt es schon auf uns Bergwanderführer<br />
an, sich auf unterschiedliche<br />
Charaktere einzustellen.“ Auch Wolfgang<br />
kann das bestätigen: „Fast alle Gäste<br />
sind pflegeleicht“. Er kennt dennoch<br />
die eine oder andere Anekdote: „Probleme<br />
gibt es am ehesten mit der Selbsteinschätzung.<br />
Da tun sich gerade manche<br />
Männer etwas schwerer. Bei den Anstiegen<br />
täuscht mancher lieber ein Problem<br />
mit der Achillessehne vor, als zuzugeben,<br />
dass ihm einfach die Luft fehlt.“<br />
Was die Nationalitäten der Gäste betrifft,<br />
widersprechen seine Beobachtungen<br />
mitunter so einigen Klischees: Engländer<br />
etwa, die nicht gerade den Ruf<br />
großer Berg-Affinität genießen, „sind in<br />
der Regel top ausgerüstet und konditionell<br />
auch ganz gut drauf. Vor allem<br />
jammern Engländer nie. Was man von<br />
einigen anderen Nationen nicht behaupten<br />
kann.“ Welche? Da hüllt sich der<br />
Wanderprofi in nobles Schweigen. Wie<br />
er auch betont: „Wenn jemand seine<br />
eigenen Fähigkeiten falsch eingeschätzt<br />
hat, liegt es auch am Fingerspitzengefühl<br />
des Guides, denjenigen vor der Gruppe<br />
nicht bloßzustellen.“ Und ist die Ausrede<br />
auch noch so originell …<br />
Den Bürozwängen entkommen<br />
Heimat- und naturkundliche Inhalte<br />
gehören nicht zur Pflichtausbildung von<br />
Bergwanderführern – sehr wohl aber ist<br />
ein gewisses Grundwissen darüber zu<br />
empfehlen. Beim ersten nachgefragten<br />
Gipfel oder bei der ersten Alpenblume<br />
gleich passen zu müssen, das macht für<br />
einen Guide keinen schlanken Fuß.<br />
Doch wer leidenschaftlich wandert,<br />
interessiert sich in der Regel sowieso für<br />
Geologie, Flora, Fauna und Co. Und<br />
leidenschaftliche Wanderer, das sind<br />
sowohl Judy Giacomelli wie auch Wolfgang<br />
Kinz: „Zu 99 Prozent ist man auch<br />
mit netten Menschen unterwegs“, sagt<br />
Wolfgang – der sich vor Jahren selbstständig<br />
gemacht hat und damit den<br />
Bürozwängen entflohen ist. Er benennt<br />
schließlich den einzigen Pferdefuß an<br />
BEI STEILEN<br />
ANSTIEGEN TÄUSCHT<br />
MANCHER LIEBER EIN<br />
PROBLEM MIT DER<br />
ACHILLESSEHNE VOR,<br />
ALS ZUZUGEBEN,<br />
DASS IHM EINFACH<br />
DIE LUFT FEHLT.<br />
diesem Outdoor-Traumjob: „Überleben<br />
kann man als selbstständiger Bergwanderführer<br />
nur schwer.“ Er ist daher<br />
auch Unternehmensberater, bietet<br />
Outdoor-Teamtrainings und Führungskräftetrainings<br />
an – und schafft sich im<br />
Rest des Jahres einen finanziellen Polster,<br />
um die Sommermonate über das<br />
Bergwanderführer-Leben zu genießen.<br />
Und was kostet’s nun? Rund 200<br />
Euro für Ganztagestouren und eine<br />
ganze Gruppe sind – bei allen regionalen<br />
Unterschieden – ein Richtwert.<br />
„In Tirol liegt der Tagestarif bei €<br />
190,– exkl. 20 % Mehrwertsteuer“,<br />
erklärt Judy. Wolfgang: „35 Euro pro<br />
Person für eine vierstündige Tour sind<br />
ortsüblich im Salzkammergut.“ Über<br />
ein Trinkgeld freuen sich Bergwanderführer<br />
natürlich auch – zufriedene<br />
Gäste geben ein solches auch gern.<br />
Und das sind bei Wolfgang und Judy<br />
beinahe alle. Wolfgang: „Viele sind<br />
schon Stammgäste geworden. Sogar<br />
tolle Freundschaften haben sich übers<br />
Tourenführen schon entwickelt.“<br />
68 <strong>SPORTaktiv</strong>
FÜR BLICKE, DIE WEITER GEHEN<br />
Mit dem CL Pocket Mountain sind Sie für alle Entdeckungen<br />
gerüstet. In den Bergen, bei einer unerwarteten Tierbeobachtung<br />
oder einfach auf Reisen begeistert dieses kleine, faltbare Fernglas<br />
mit großer optischer Qualität. Überall dabei und immer zur Hand.<br />
Augenblicke intensiver erleben – mit SWAROVSKI OPTIK.<br />
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MIT DEM BLICK<br />
AUF 70 DREITAUSENDER<br />
Nicht umsonst ist die Hohe Salve Tirols Aussichtsberg<br />
Nummer 1. Wer zu Fuß oder mit der Gondel aufsteigt,<br />
genießt auf 1829 Metern einen sagenhaften 360-Grad-<br />
Panoramablick und kann sich dabei noch mit Tiroler<br />
Spezialitäten für weitere Abenteuer stärken.<br />
Ferienregion Hohe Salve<br />
Innsbrucker Straße 1<br />
6300 Wörgl<br />
Tel.: +43 57507/7000<br />
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www.hohe-salve.com<br />
Bis auf 1829 Meter Höhe führen die<br />
markierten Routen auf Tirols Aussichtsberg<br />
Nummer 1, die Hohe Salve. Für<br />
jede Kondition und für jeden Anspruch<br />
findet sich da das Richtige. Den 360°-Panoramablick<br />
auf über 70 Dreitausender<br />
gibt’s bei Bedarf aber auch ganz ohne große<br />
Anstrengung, denn mit den Bergbahnen<br />
Hopfgarten wird der Gipfelsieg mit zwei<br />
hochmodernen Gondelbahnen, die bis<br />
21. Oktober täglich von 8.45 bis 17 Uhr<br />
fahren, leicht und bequem.<br />
Besonders genießen lässt sich dieser atemberaubende<br />
Ausblick auf der drehenden Panoramaterrasse<br />
der Gipfelalm. Zum Beispiel<br />
bei einem ausgiebigen Gipfelfrühstück – da<br />
lohnt sich das frühe Aufstehen auf jeden<br />
Fall. Tipp: Jeden Mittwoch bereitet die<br />
Chefin des Hauses mittags ihre berühmten<br />
Ziachkiachl zu, eine Tiroler Spezialität. Die<br />
Gipfelalm präsentiert neben der drehbaren<br />
Panoramaterrasse auch ein Drehrestaurant<br />
im Innenbereich; einfach drehen – sehen –<br />
genießen.<br />
Genussvoll weitwandern<br />
Oder suchst du das Weite? Die Route<br />
„Kompakt“ des Kitzbüheler Alpen Trails<br />
(KAT Walk) entführt dich auf zahlreiche<br />
schöne Aussichtsplätze mit Weitblick. Und<br />
das alles leichten Schrittes – denn das Gepäck<br />
kannst du bequem zum Transport aufgeben.<br />
Falls der Schuh doch einmal drückt,<br />
gibt es zahlreiche Abkürzungsmöglichkeiten<br />
mit den Bergbahnen.<br />
Von Hopfgarten aus kann man genussvoll<br />
76 Kilometer am „KAT Walk Kompakt“<br />
wandern und viele zauberhafte Erinnerungen<br />
mit nach Hause nehmen. Von Hopfgarten<br />
über die Hohe Salve, die Filzalm<br />
nach Brixen, Kirchberg, Kitzbühel, St. Johann<br />
bis nach St. Ulrich am Pillersee.<br />
Fotos: SkiWelt Wilder Kaiser-Brixental, Hannes Dabernig<br />
70 <strong>SPORTaktiv</strong>
hohesalve.at<br />
Begeisterung?<br />
KENNT KEINE GRENZEN.<br />
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Biken in den<br />
KitzbühelerAlpen<br />
4 Tage / 3 Nächte inkl. Energy-<br />
Halbpension, 1 geführte Tour rund um die<br />
Hohe Salve (inkl. gesundem Mittagessen<br />
im Gasthaus), 1 Mountainbike oder<br />
E-Bike gratis im Verleih, 1 Teilkörpermassage<br />
inkl. Heilmoorbehandlung,<br />
1 Hydroxeur Therapiewanne<br />
ab EUR 426,-<br />
pro Person im DZ<br />
Genießen Sie Ihre Radsaison in den Kitzbühler Alpen<br />
und lassen Sie sich von unserem Mountainbikeguide die schönsten Biketouren<br />
in der Region zeigen. Gönnen Sie Ihren Beinen und Ihrem Bewegungsapparat<br />
die richtige Entspannung und lassen Sie sich von unseren Masseuren die<br />
Muskulatur lockern. Zusätzlich rdern wir Ihre Durchblutung durch die<br />
aktive Regeneration in unserer Hydrotherapiewanne.<br />
Meierhofgasse 26 | 6361 Hopfgarten im Brixental<br />
<strong>SPORTaktiv</strong> 71<br />
T +43 5335 2420 | welcome@hohesalve.at
AUS<br />
PRO<br />
BIERT<br />
OUTDOOR<br />
STRICK-SCHUH FÜR DEN BERGEINSATZ<br />
Ein neuer Bergschuh. Ja und? Mit Strickeinsätzen?<br />
DACHSTEIN versucht mit einem speziellen Strickmaterial sein<br />
Schuhangebot um innovativ-leichte und doch robuste Modelle<br />
zu erweitern. Beim Testen wird klar: Versuch gelungen.<br />
Der neue knöchelhohe „Super Leggera Guide GTX“<br />
(UVP € 249,95) wird den hohen Erwartungen gerecht.<br />
Er ist nicht schwer (610 g je Testschuh, Größe 9) und<br />
innen wie außen sehr bequem.<br />
Im Test beweist der Super Leggera Guide, dass er sich sehr<br />
angenehm trägt und dabei doch robust ist. Das Strick-Obermaterial<br />
ist – bewusst ausprobiert – tatsächlich wasserabweisend<br />
und abriebfest. Auf Asphalt oder auf wurzelig-steindurchsetzten<br />
Steigen gibt er bequeme Stabilität, wenn man sie<br />
braucht. Und die Sohle „hält“ sehr gut, selbst wenn der Boden<br />
etwas feucht ist. Druckstellen verhindert das weiche, nahtfreie<br />
Innere gänzlich. Den neuen Schuh gibt es jeweils in dezenterer<br />
oder auffälligerer Farbgebung als Damen- und Herrenmodell.<br />
JETZT RUFT DER BERG WIEDER.<br />
UND WIR TESTEN: STRICK AM<br />
SCHUH, MERINO AM FELS UND<br />
DEN SCHLAFSACK, DER AUCH<br />
ALS MORGENMANTEL GLÄNZT.<br />
VON OLIVER PICHLER<br />
Fotos: Wolfgang Lienbacher, Matthias Robl, Paolo Emmanuele<br />
72<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>
DER SCHLAFSACK ALS MORGENMANTEL<br />
Sie wurden in den letzten Jahren immer leichter, wasserdichter,<br />
kleiner packbar. Und doch blieben Schlafsäcke, wie ihr<br />
Name sagt, „Säcke“, in denen man steckt wie ein angehender<br />
Schmetterling in seinem Kokon. Wer wünschte sich nicht<br />
schon einmal Ärmel, um seine Arme gewärmt und gleichzeitig<br />
einsetzbar zu haben? BERGSTOP heißt eine Schweizer Firma,<br />
die dabei ist, aus Schlafsäcken multifunktionelle, wärmende<br />
Hüllen zu machen, die Schlafsack, Decke, Jacke und<br />
Morgenmantel in einem sein sollen.<br />
Ein vollmundiges Versprechen? Ja, absolut. Allein, im Test zeigt<br />
sich – es hält. Konkret erweist sich der „CozyBag“-Modell<br />
Classic (bis 5° C Komforttemperatur), als vollwertiger<br />
Schlafsack. Dass man seine Arme, wenn man möchte, bequem<br />
bewegen kann, ist fein. Dass man in der Nacht bei knapp unter<br />
10° C Außentemperatur im Schlafsack zur Toilette am<br />
Test-Campingplatz gehen kann, ist ein echter Mehrwert.<br />
Geliefert mit Trage-Schultertasche und Packsack kostet<br />
der CozyBag Classic € 179,– (UVP).<br />
ANGENEHM UND UNZERSTÖRBAR<br />
Kletterbekleidung, die bisher Bekanntes klar übertreffen soll.<br />
Robust, leicht, elastisch, atmungsaktiv, schnell trocknend und<br />
wasserabweisend. Angenehm zu tragen überdies. ORTOVOX<br />
geht mit dem neuen Merino-Shield-Tec-Material sehr<br />
ambitioniert ans Werk. Die Pala-Modelle – benannt nach der<br />
Pala-Gruppe in den Dolomiten – setzen auf die Kombination<br />
von Wolle tasmanischer Merinoschafe und dem<br />
High-Tech-Material Cordura. Das Ergebnis: weich-bequemes<br />
Innenleben. Gleichzeitig scheint der außenliegende<br />
superrobuste Cordura-Materialmix unzerstörbar.<br />
Am Fels zeigt sich zweierlei: Jacke (€ 200,–) wie Hose (€ 170,–)<br />
sind im unvermeidbaren Kontakt mit dem Gestein tatsächlich<br />
superabriebfest. Und die Bewegungsfähigkeit in dem<br />
4-Wege-Stretch-Teilen ist perfekt. Durchdacht sind die Reißverschlusstaschen<br />
und die Klett-Weitenregulierung der Hose.<br />
Natürlich tragen sich die neuen Pala-Produkte auch bei<br />
Berg- und Alpintouren überaus angenehm.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
73
AUS DER ALTSTADT<br />
IN DEN NATURPARK<br />
INNSBRUCK<br />
TOURISMUS<br />
T. +43 512/59 85 0<br />
office@innsbruck.info<br />
www.innsbruck.info<br />
Weiter gehen heißt mehr genießen. Die Berge, die<br />
Natur, die Wanderung. Die neuen Weitwanderwege<br />
„Innsbruck Trek“ und „Karwendel Höhenweg“ sind<br />
dafür bestens geeignet und laden ein, den Alltag<br />
einmal komplett hinter sich zu lassen.<br />
www.innsbruck.info<br />
Namen gibt es viele: Trekking, Weitwanderung,<br />
Mehrtagestour. Sie alle<br />
beschreiben den Trend zum „Weitergehen“,<br />
bei dem man sich selbst mit jedem Schritt<br />
ein Stückchen näher kommt. In der Region<br />
Innsbruck gibt es aber heuer zwei besonders<br />
reizvolle Möglichkeiten, dem Alltag<br />
in unvergleichlich schöner Bergkulisse zu<br />
entfliehen: den Innsbruck Trek und den<br />
Karwendel Höhenweg.<br />
Der Trek erschließt alle Bergmassive der<br />
Region und führt die Wanderer zu nahezu<br />
allen wichtigen Punkten wie die Kalkkögel<br />
oder den bekannten Zirbenweg. Von der<br />
Innsbrucker Altstadt aus startet er über<br />
die luftigen Höhen des Karwendelgebirges<br />
und das Mieminger Plateau, weiter in die<br />
Stubaier Alpen nach Kühtai. Von dort aus<br />
werden die Bergsteigerdörfer St. Sigmund<br />
und Gries am Sellrain angesteuert, ehe es in<br />
die Axamer Lizum geht. Auf der siebenten<br />
und letzten Etappe geht es dann zurück in<br />
die Tiroler Landeshauptstadt.<br />
Wer schon Weitwandererfahrung und eine<br />
gute Kondition hat, den begeistert der neue<br />
„Karwendel Höhenweg“. Ambitionierte<br />
Bergsportler finden auf 63 Kilometern<br />
an sechs abwechslungsreichen Tagen eine<br />
anspruchsvolle Tour mit insgesamt 7000<br />
Höhenmetern vor.<br />
Saftige Wiesen und schroffer Fels, dazu<br />
einmalige Ausblicke auf Innsbruck machen<br />
den Weg besonders. Und: Der Naturpark<br />
Karwendel ist auch Lebensraum selten<br />
gewordener Arten. Hier ist man mit Steinbock,<br />
Adler und Gämse auf „du und du“.<br />
Wer sich auf den Karwendel Höhenweg<br />
macht, bekommt nicht nur reizvolle Kontraste<br />
geliefert, sondern eine Trekking-Tour,<br />
auf der Begegnungen mit Gämsen und ihre<br />
eindrucksvollen Kletterkünsten nahezu<br />
garantiert sind.<br />
Fotos: Daniel Zangerl<br />
74 <strong>SPORTaktiv</strong>
MADE<br />
DIFFERENT.<br />
WAS WÄRE, WENN UNSERE KUNDEN ALLES SEHEN<br />
KÖNNTEN, WAS WIR TUN?<br />
Wir finden, dass Verbraucher genau darüber<br />
informiert sein sollten, was sie auf der Haut tragen<br />
und wie das Produkt hergestellt wurde.<br />
Vollständige Transparenz ermöglicht es uns,<br />
bewusstere Entscheidungen zu treffen.<br />
Bei Icebreaker ist Nachhaltigkeit nicht nur eine<br />
Eigenschaft unserer Produkte. Vielmehr spiegelt<br />
sich Nachhaltigkeit in unseren Werten und in<br />
unserem Unternehmen wider.<br />
LADE UNSEREN<br />
TRANSPARENCY REPORT HERUNTER:<br />
icebreaker.com/transparency<br />
Dieser Bericht ist das Ergebnis unseres Bestrebens<br />
in den vergangenen 21 Jahren, ein ethisches und<br />
nachhaltiges Unternehmen aufzubauen. Zwar sind<br />
wir bei weitem nicht perfekt, aber stolz und<br />
bestrebt, uns kontinuierlich zu verbessern.<br />
Du hast Fragen? Sende uns gerne eine E‐Mail an:<br />
transparency@icebreaker.com<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
75
Foto: Tourismus Region Seefeld/Karnischer Höhenweg<br />
WER VON HÜTTE ZU HÜTTE DURCH<br />
DIE BERGE UNTERWEGS IST, WEISS:<br />
INTENSIVER LÄSST SICH DIE ALPINE<br />
WELT KAUM GENIESSEN. ES SIND<br />
DIE ABENDE, DIE NÄCHTE UND DIE<br />
MORGENSTIMMUNGEN, DIE MAN SO<br />
NUR „OBEN“ ERLEBEN KANN. ZEHN<br />
EINLADENDE MEHRTAGESTOUREN,<br />
HÜTTENNÄCHTIGUNG INKLUSIVE, IM<br />
SPORTAKTIV-PORTRÄT.<br />
VON OLIVER PICHLER<br />
VON HÜTTE<br />
ZU HÜTTE<br />
Binnen weniger Minuten wird es<br />
ruhig im Hannoverhaus. Immer<br />
um knapp nach 16 Uhr. Logisch. Um<br />
16.30 Uhr fährt das letzte Mal die Ankogelbahn<br />
talwärts. Und die wollen sie<br />
erreichen, all die Besucher, die schnell<br />
zum Schauen – und weil die Berg-/<br />
Talfahrt mit Kärnten Card inklusive ist,<br />
hinauf ins Hochgebirge, auf über 2600<br />
m gondeln.<br />
Die wenigen Gäste, die jetzt noch da<br />
sind, bleiben über Nacht. Meist, um<br />
früh am nächsten Morgen aufzubrechen.<br />
Entweder Richtung Osten, also<br />
Richtung Ankogel. Oder Richtung<br />
Westen, Sonnblick und Großglockner<br />
vor Augen. Denn das Hannoverhaus<br />
ist Etappenziel des Tauernhöhenwegs.<br />
Faszination Hüttentouren<br />
Auf alpinen Hütten zu übernachten, ist<br />
historisch insbesondere der Notwendigkeit<br />
geschuldet, dass viele Berge an<br />
einem Tag nicht zu erreichen waren.<br />
Bis heute machen „Schutzhütten“ viele<br />
Mehrtagestouren erst möglich. Und sie<br />
sind Teil der alpinen „Anderswelt“, die<br />
Tagesgästen verborgen bleibt.<br />
76 <strong>SPORTaktiv</strong>
KARNISCHER HÖHENWEG<br />
Friedensweg an der österreichischitalienischen<br />
Grenze<br />
8–11 Tagesetappen, in zwei<br />
Teilabschnitten möglich<br />
Wanderer, Kletterer, Geologen und Bergliebhaber<br />
schätzen den Karnischen Höhenweg. Dort, wo im 1.<br />
Weltkrieg Gebirgskämpfe tobten, wird heute, teils in<br />
Österreich, teils in Italien gewandert. Der attraktive,<br />
selektive Höhenweg beginnt in Sillian (Osttirol) und<br />
endet in Thörl-Maglern (Kärnten). Eines der landschaftlich-alpinistisch-kulinarischen<br />
Highlights ist<br />
der Wolayersee samt gleichnamiger Hütte (im Bild).<br />
Die Bergwelt ist hier besonders mitreißend. Und<br />
Hüttenwirt ist Everest-Bezwinger Helmut Ortner.<br />
Tipp von Bergführer Hubert Granitzer.<br />
www.karnischer-hoehenweg.com<br />
ZWEI BISCHOFSMÜTZEN UMRUNDEN<br />
Unterwegs am Wilden Gosaukamm<br />
3 Etappen, Start/Ziel in Filzmoos<br />
Die Kleine (2430 m) und die Große Bischofsmütze<br />
(2458 m) sind zwei dominante Gipfel des Gosaukamms.<br />
Sie zu umrunden ist landschaftlich wie<br />
alpinistisch lohnenswert. Ab Filzmoos, mit zwei<br />
Hüttennächtigungen (Hofpürglhütte und Gablonzer<br />
Hütte) ist das gut möglich. 37 km Wegstrecke und<br />
3000 hm sind zu bewältigen. Buchbare Packages<br />
gibt es. Tipp von Stefan Kohlmaier, Österreichs<br />
Wanderdörfer.<br />
www.filzmoos.at<br />
Foto: TVB Filzmoos/Jessica Weigel<br />
KARWENDEL-HÖHENWEG<br />
Prachtberge inklusive Innsbrucker<br />
Nordkette<br />
6 Etappen von Seefeld bis Scharnitz<br />
TAUERNHÖHENWEG|<br />
In den Hohen Tauern – vom<br />
Glockner ostwärts<br />
6 Etappen, Glocknerhaus–Kölnbreinsperre<br />
Sechs Hochtouren warten. Er ist anspruchsvoll<br />
und wird als „schwer“ eingestuft, der Tauernhöhenweg.<br />
Ausgesetzte Streckenteile erfordern<br />
Trittsicherheit. Vergletscherte Abschnitte sind<br />
ebenso zu bewältigen wie seilgesicherte Gratpassagen.<br />
Ab Glocknerhaus geht es 70 km (gut 5000<br />
hm) weit Richtung Osten. Spielmann (3027 m),<br />
Hocharn (3254 m), Sonnblick (3106 m) und Ankogel<br />
(3250 m) sind ein paar der Hotspots.<br />
Tipp von Bergführer Hubert Granitzer.<br />
www.nationalpark-hohetauern.at<br />
Foto: Sam Strauss<br />
In all seinen Facetten erlebbar, ist das Karwendel<br />
auf einem neuen Höhenweg. 60 km lang (7000 hm)<br />
zieht er sich durch den als Naturpark geschützten<br />
Gebirgszug. Tallagen und Gipfelregionen werden<br />
während der 6 Etappen erkundet. Übernachtet wird<br />
in Schutzhütten: Nördlinger Hütte, Solsteinhaus,<br />
Pfeishütte, Bettelwurfhütte und Hallerangerhaus.<br />
Gestartet kann in Reith bei Seefeld (1130 m) werden.<br />
Das Ziel ist Scharnitz (964 m). Umgekehrt ist die Tour<br />
genauso gut möglich.<br />
www.karwendel-hoehenweg.at<br />
Fotos: TVB Lesachtal<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
77
SCHLADMINGER-TAUERN-HÖHENWEG|<br />
ZILLERTALER RUNDE<br />
Klassiker durch den Hochgebirgs-<br />
Naturpark<br />
9 Etappen, Start in Finkenberg, Ziel in Mayrhofen<br />
Die Zillertaler Runde, die auch als „Berliner<br />
Höhenweg“ bekannt ist, zählt zu den Klassikern<br />
unter den Hochgebirgs-Mehrtagestouren in<br />
Österreich. Ab Finkenberg stehen 9 Etappen und<br />
8 Hüttennächtigungen am Programm. Jede der<br />
Etappen ist so angelegt, dass sie nach Lust & Laune<br />
um einen oder mehrere Gipfel erweiterbar ist.<br />
Und es gibt mehrere Möglichkeiten, die Runde zu<br />
verkürzen. Topprofessionelles Gesamtangebot.<br />
www.naturpark-zillertal.at<br />
Traumtour südlich des Dachsteinmassivs<br />
5 Etappen von der Hochwurzen zur Breitlahnhütte<br />
Sie stehen alpinistisch im Schatten des Dachsteins. Dabei<br />
sind sie – sehr wasser- und damit seenreich – an landschaftlicher<br />
Pracht und alpiner Abwechslung kaum zu überbieten<br />
– die Schladminger Tauern. Der sie durchquerende<br />
Höhenweg ist in 5 Etappen (4 Hüttennächte: Giglachseehütte,<br />
Keinprechthütte, Gollinghütte, Preintalerhütte), gut<br />
bewältigbar. Die Tour ist perfekt organisiert und als Package<br />
buchbar. Je nach Ambition, Kondition und alpinistischem<br />
Können gibt es Variationsmöglichkeiten. Tipp von Fotokünstler<br />
& Bergführer Herbert Raffalt.<br />
www.schladming-dachstein.at<br />
DURCHS TOTE GEBIRGE|<br />
Steirisch-oberösterreichische<br />
Grenzland-Tour<br />
4 Etappen, von Altaussee nach Hinterstoder<br />
Mit Start am Altausseer See und Abstecher<br />
zum Wildensee endet die erste Etappe beim<br />
Albert-Appel-Haus (1638 m). Wirt Flo Marl ist<br />
einer dieser Gesellen, für die es sich allein<br />
schon lohnen würde, hier herauf zu kommen.<br />
Und doch, am nächsten Morgen geht es weiter<br />
via Wildgößl (2062 m) zur Pühringerhütte (1637<br />
m). Am dritten Tag wird via Rotgschirr (2261 m)<br />
Oberösterreich erreicht, um durch die Klinserschlucht<br />
zum Prielschutzhaus (1420 m) zu<br />
gelangen. Der vierte Tag ist dem Abstieg nach<br />
Hinterstoder vorbehalten. Tipp von Freiluftleben-Wanderführerin<br />
Stefanie Lettner.<br />
GROSSE ZIRBITZKOGEL-RUNDE<br />
Die steirischen Seetaler Alpen erwandern<br />
3 Etappen, Start & Ziel: Tonnerhütte<br />
Landschaftlich abwechslungsreich-prachtvoll – so lässt<br />
sich die Zirbitzkogel-Runde am besten beschreiben. Am<br />
ersten Tag wird ab Tonnerhütte (1600 m) unterhalb des<br />
Zirbitzkogels auf den Kreiskogel (2306 m) marschiert und<br />
dann vorbei am Großen Winterleitnersee zur Sabathyhütte<br />
(1620 m). Tag 2: via Türkenkreuz (1839 m) zur Stoanahütte<br />
oder zur St. Martiner Hütte. Am dritten Tag wird – endlich<br />
– der Zirbitzkogel (2396 m) erklommen, ehe es zurück zur<br />
Tonnerhütte geht. Tipp von Stefan Kohlmaier, Österreichs<br />
Wanderdörfer.<br />
www.tonnerhuette.at<br />
Fotos: TVB Schladming/Herbert Raffalt, Tirol Werbung, Tonnerhütte, Ötztal Tourismus/Bernd Ritschel, Steiermark Tourismus, Florian Loitz<br />
78 <strong>SPORTaktiv</strong>
ÖTZTAL-TREK<br />
HOCHSCHWAB INTENSIV|<br />
Unterwegs im „steirischen Gebirg“<br />
5 Etappen, Start & Ziel: Gasthaus Bodenbauer<br />
Fünf Tage lang die Hochschwab-Region genießen:<br />
ab Bodenbauer (884 m) in St. Ilgen, via<br />
Klammboden zur Sonnschienhütte (1523 m). Am<br />
Sackwiesensee vorbei zum Schiestlhaus (2156<br />
m) und dann den Sonnenuntergang am Hochschwab-Gipfel<br />
(2277 m) genießen. Via Ringkarwand<br />
(2014 m) Richtung Staritzen und den steilen<br />
Weg nach Seewiesen (974 m), um im Seeberghof<br />
zu nächtigen. Via Seetal und Höllkampl (1449 m)<br />
zur Voisthaler Hütte (1654 m). Via Trawiessattel<br />
unterhalb der Hochschwab-Südwand retour zum<br />
Bodenbauer. Tipp von Gregor Krenn,<br />
Naturfreunde Österreich.<br />
Das Ötztal alpin & hochalpin erkunden<br />
22 Etappen, in 6 Teilabschnitte gliederbar<br />
Spätestens wer den Ötztal-Trek erlebt hat; weiß: Das Ötztal bietet<br />
weit mehr als Sölden, Aquadome, Timmelsjoch & Co. Die Bergwelt<br />
ist gewaltig, imposant, ursprünglich. Die Ein- und Ausblicke, die der<br />
Trek mit seinen 22 Etappen (400 km, 30.000 hm) ermöglicht, sind atemberaubend.<br />
Östlich des Tals geht es über Scharten, Grate und Gipfel<br />
von Hütte zu Hütte taleinwärts bis Obergurgl. Am Geigenkamm, dem<br />
westlichen Bergkamm, führt der Trek wieder talauswärts. Die Etappen<br />
sind in 6 Teilabschnitte mit jeweils 2–5 Tagesblöcken gliederbar. Das<br />
Angebot ist hochprofessionell gestaltet und organisiert. Tipp von Stefan<br />
Kohlmaier, Österreichs Wanderdörfer.<br />
www.oetztal.com/oetztal-trek<br />
I AM DRY BAG.<br />
I AM BACKPACK.<br />
I AM GEAR-PACK.<br />
GEAR-PACK:<br />
Wasserdichter Hybrid aus Packsack und Rucksack.<br />
Modular, mit abnehmbarem Hüftgurt und Tragesystem.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
79
SOMMER<br />
IM HOME<br />
OF LÄSSIG<br />
Saalbach<br />
Hinterglemm Leogang<br />
Fieberbrunn kennen<br />
viele vom Skifahren.<br />
Die Region hat aber<br />
auch im Sommer<br />
extrem viele<br />
lässige Seiten.<br />
E<br />
ingerahmt von den grünen Hängen<br />
der Pinzgauer Grasberge, von den<br />
Gipfeln der Kitzbüheler Alpen und den<br />
Hohen Tauern, da liegen die lässigsten<br />
Bergdörfer Österreichs. Dort, wo im<br />
Winter die Skifahrer ihre Spuren in<br />
den Schnee ziehen, erwartet Gäste im<br />
Sommer eine Vielzahl an Erlebnissen in<br />
der herrlich klaren Alpenluft.<br />
Von der Morgensonne geweckt, die<br />
durchs Fenster scheint, fällt der Blick<br />
gleich in die Berge. Mehr als 400 Kilometer<br />
an Wanderwegen und Biketrails<br />
warten dort. Tritt man vor die Tür, tut<br />
sich ein großer Spielplatz mitten in der<br />
80 <strong>SPORTaktiv</strong>
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
81
Natur auf, der Wanderer und Mountainbiker,<br />
ehrgeizige Bergsportler genauso wie<br />
Familien anzieht.<br />
Als Mountainbike- und E-Bike-Eldorado<br />
der Alpen hat sich die Region längst<br />
einen Namen gemacht. Doch Saalbach<br />
Hinterglemm, sowie Leogang und Fieberbrunn<br />
sind auch ideale Stützpunkte<br />
für alle, die die Berge am liebsten zu Fuß<br />
erobern. Als Ziele bieten sich über 40<br />
Hütten an, die mit regionalen Köstlichkeiten<br />
für kulinarische Genüsse sorgen.<br />
Abenteuer-Angebote für Familien<br />
Gerade Eltern mit Kindern erwartet ein<br />
Outdoor-Urlaubsparadies. Das Familien-Angebot<br />
beginnt bei aufwendig<br />
inszenierten Themenwanderungen wie<br />
dem Berg Kodok, Montelinos Erlebnisweg,<br />
Timoks Alm oder dem Berg der<br />
Sinne. Und reicht – wenn die Kids schon<br />
etwas größer sind – bis zum Klettern und<br />
Biken. Insgesamt finden Groß und Klein<br />
zahlreiche Möglichkeiten vor, um die<br />
Ferien nach Herzenslust zu gestalten.<br />
Fotos: saalbach.com, Mirja Geh,Daniel Roos;<br />
82 <strong>SPORTaktiv</strong>
INFOS & BUCHUNGEN<br />
REGION SAALBACH HINTERGLEMM<br />
LEOGANG FIEBERBRUNN<br />
saalbach.com<br />
Die Bergwelt der Region Saalbach<br />
Hinterglemm Leogang<br />
Fieberbrunn besticht durch<br />
ihre Weite, das Angebot durch<br />
seine riesige Vielfalt.<br />
Ein Highlight für aktive Naturliebhaber<br />
ist der Canyoning-Parcours im Talschluss<br />
von Hinterglemm. Er führt durch eine<br />
wasserreiche Schlucht und bietet die richtige<br />
Route für jeden – egal, ob man wagemutiger<br />
oder eher vorsichtig veranlagt ist.<br />
Spaß im Nass bietet auch der Themenpark<br />
„Teufelswasser“ im Talschluss, der Kinder<br />
wie Eltern mit verschiedenen Stationen<br />
begeistert. Direkt daneben liegt Schnitzas<br />
Holzpark, ein Erlebnisspielpark rund um<br />
das Element Holz.<br />
Ebenfalls im Talschluss befindet sich<br />
Europas größter Hochseilpark. Wer hoch<br />
hinaus will, sollte darüber hinaus auch<br />
den Baumzipfelweg mit der „Golden<br />
Gate Bridge der Alpen“ – aus massivem<br />
Lärchenholz gebaut – austesten.<br />
Weitere Attraktionen wie der Flying<br />
Fox XXL, das „Stille Wasser“ am Asitz in<br />
Leogang, das „Museum Goes Wild“ sowie<br />
Klettersteige in Fieberbrunn machen den<br />
Sommerurlaub zum abwechslungsreichen<br />
360-Grad-Erlebnis. Ganz schön lässig.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
83
BERUFLICH AM BERG:<br />
DIE BERGPUTZER<br />
IN SALZBURG<br />
VERHINDERN, DASS<br />
DEN TOURISTEN DER<br />
MOZARTSTADT<br />
GRANITBLÖCKE AUF<br />
DEN KOPF FALLEN. EIN<br />
LOKAUGENSCHEIN BEI<br />
KETTENSÄGE,<br />
STEINHAMMER<br />
UND E.T.<br />
VON KLAUS MOLIDOR<br />
KETTENSÄGE<br />
GEGEN<br />
KOPFWEH<br />
Die Buche ächzt noch einmal tief,<br />
der Jägerzaun beugt sich über den<br />
Abgrund und das Moos bekommt<br />
dicke Stahlsohlen zu spüren. Dann geht<br />
es los. Das Moos kann aufatmen, die<br />
Stahlsohle schwingt sich über den Zaun<br />
und das Seil, das die Buche um den<br />
Hals trägt, spannt sich. „Jagaaa“ schreit<br />
Stefan Leitner, der Hüne, der in den<br />
festen Schuhen mit der harten Sohle<br />
steckt. Im nächsten Moment sind seine<br />
weichen Gesichtszüge und sein Lachen<br />
verschwunden. Der Salzburger Bergputzer<br />
ist aus einem kleinen Garten am<br />
Mönchsberg abgefahren. So nennen es<br />
Fotos: Stadt Salzburg/Johannes Killer<br />
84 <strong>SPORTaktiv</strong>
die elf Magistratsbediensteten, wenn<br />
sie am Seil in die Tiefe gelassen werden,<br />
um Kapuziner-, Mönchs- und<br />
Rainberg zu putzen. Nicht von den<br />
Jausensackerln und Dosen der Touristen,<br />
sondern von Ästen, Wurzeln und<br />
vor allem losem Gestein.<br />
Seit 342 Jahren sind Leitner und<br />
seine Vorgänger im Dienste der Volksgesundheit<br />
unterwegs. Im Juli des Jahres<br />
1669 krachten riesige Felsmassen<br />
vom Mönchsberg, zertrümmerten 16<br />
Häuser und rissen 230 Menschen jäh<br />
aus dem Leben. „Hauseeeer“, dröhnt<br />
es krachend aus dem Funkgerät. Jetzt<br />
Seilschaft mit<br />
Auftrag: Die<br />
Bergputzer<br />
befreien die<br />
Salzburger<br />
Stadtberge von<br />
losem Gestein.<br />
zischt auch Gerhard Berer den Fels hinunter<br />
und bremst sich neben Leitner<br />
ein. Jager und Hauser, sind die „Seilnamen“.<br />
Daran erkennen die Kollegen<br />
oben am Berg, wer wieder ein Stück in<br />
die Tiefe gelassen werden möchte. Die<br />
Namen gehen zurück auf die ersten<br />
Bergputzer, Jager, Hauser und Brandauer,<br />
die nach dem Felssturz damit begonnen<br />
haben, die Berge zu säubern. Heute<br />
hängen aber nur noch zwei Männer<br />
gleichzeitig an den Kletterseilen, weshalb<br />
Herr Brandauer zumindest bei den<br />
Bergputzern keine Rolle mehr spielt.<br />
Fast auf der gleichen Höhe greifen<br />
Jager und Hauser, vulgo Leitner und<br />
Berer zu ihren Werkzeugen. Leitner<br />
klopft mit einem Steinhammer den Fels<br />
ab. Tack, tack, tack. Solide. Eine Ellenbogenlänge<br />
weiter links. Poch, poch,<br />
poch. Hohl. Zum Glück keine große<br />
Platte. Zwei Schwünge mit dem Hammer,<br />
der Brocken springt aus der Wand<br />
und zersplittert in der Salzburger Innenstadt.<br />
Ohne Schaden anzurichten, denn<br />
am Fuße des Berges wacht ein weiterer<br />
Bergputzer und sperrt die Straße. Von<br />
dort weht der Duft von Pferdeäpfeln<br />
der Fiaker nach oben. Ein kurzer Hauch<br />
Landluft, ehe eine Benzinwolke über<br />
die Geländekante zieht – die Motorsäge<br />
will auch zu ihrem Recht kommen<br />
und knattert in der rechten Faust von<br />
Leitner. Mit einer Hand schneidet er<br />
Wurzeln und Äste aus der Wand. Eine<br />
ebenso wichtige Arbeit, denn die Wurzeln<br />
können das Gestein sprengen und<br />
zentnerschwere Felsblöcke aus der Verankerung<br />
lösen.<br />
Die Arbeit sieht nicht nur schwer aus,<br />
sie ist es auch. Nach 30 Minuten wech-<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
85
seln die Männer an den Seilen. Dabei ist<br />
die Zeit gerade ideal. Die Sonne wärmt,<br />
sie sticht aber nicht vom Himmel. Der<br />
Wind streichelt die Wangen, beißt aber<br />
nicht. Und es regnet weder Schusterbuben,<br />
noch schneit es ein letztes Mal in<br />
diesem Winter. Aber selbst wenn dem<br />
so wäre – Wetterschicht gibt es für die<br />
Bergputzer keine. Das ganze Jahr und<br />
bei jedem Wetter bohren, hämmern,<br />
schrauben, schneiden sie über den Köpfen<br />
der Salzburger, Japaner und Deutschen.<br />
Profibergsteiger oder Kletterer sind<br />
die elf keine. Es gibt auch keine spezielle<br />
Ausbildung. Die Alten geben die Erfahrung<br />
an die Jungen weiter. Schwindelfrei<br />
sollte man sein, Höhenangst sollte man<br />
nur vom Hörensagen kennen. Erfahrung<br />
im Umgang mit Werkzeug ist jedoch<br />
hilfreich. Den Rest, so Leitner, könne<br />
man lernen. Von ihm zum Beispiel. Mit<br />
49 ist er einer der Längstgedienten. Er<br />
spürt, wann ein Stein locker ist, und<br />
kann beurteilen, ob er gleich raus muss<br />
oder ob er den Winter noch an seinem<br />
angestammten Platz verbringen darf.<br />
„Was nutzt mir ein Gscheiterl, wenn er<br />
in der Wand unvorsichtig ist und sich<br />
und seinen Kollegen in Gefahr bringt.“<br />
Vertrauen ist das Um und Auf. Darum<br />
sagt er auch „Jaga fertig“, wenn er sich<br />
aus dem Seil aushängt und das Klettergeschirr<br />
ablegt, auch wenn der sichernde<br />
Kollege daneben steht. Nicht an allen<br />
Stellen sehen sich die Arbeiter beim Ausstieg<br />
aus der Wand. Daher müsse es in<br />
Fleisch und Blut übergehen, sich immer<br />
doppelt abzusichern.<br />
Doppelt ist überhaupt vieles bei den<br />
Bergputzern. Auch das Seil.Wenn sich<br />
das Hauptseil an einer scharfen Kante<br />
abwetzt und reißt, springt das zweite in<br />
die Bresche. Wie ein Sicherheitsgurt im<br />
Auto rastet es bei einem starken Ruck<br />
ein und rettet Jagern und Hausern das<br />
Leben. Seit vielen Jahren, denn an einen<br />
schweren Unfall kann sich Leitner nicht<br />
mehr erinnern. Wohl auch, weil die<br />
Seile auf den ersten beiden Metern vom<br />
Arbeiter weg mit Stahl verstärkt sind.<br />
Arbeitsplatz<br />
Wand:<br />
Profi-Bergsteiger<br />
sind<br />
die Salzburger<br />
Bergputzer<br />
aber keine.<br />
Dagegen kann auch eine Motorsäge<br />
außer Kontrolle keinen großen Schaden<br />
anrichten.<br />
Die legt Leitner jetzt ins Gras neben<br />
seinen Forstarbeiterhelm mit dem Gehörschutz<br />
und klopft sich Steinstaub<br />
aus der schnittsicheren Hose. Einmal<br />
WAS NUTZT MIR EIN<br />
GSCHEITERL, WENN<br />
ER IN DER WAND<br />
UNVORSICHTIG IST<br />
UND SICH UND DIE<br />
KOLLEGEN IN<br />
GEFAHR BRINGT<br />
hat er sie nicht angehabt und sich<br />
mit der Säge das Knie eingeritzt. Aus<br />
Schaden wird man klug. Heute fährt<br />
er auf seine Arbeitshose ab und nur<br />
noch mit ihr ab.<br />
Wechsel ist angesagt. Höchste Zeit,<br />
denn das Hängen im Seil beansprucht<br />
den Rücken. Leitner klettert herauf<br />
und lacht über die Geländekante. Der<br />
Schweiß tropft von seiner Stirn, er<br />
streckt sich nach hinten durch und<br />
stapft nach zwei tiefen Atemzügen die<br />
Wiese hinauf unter die Äste der Buche.<br />
Dort sind die Seile angebunden, dort<br />
wartet E.T. auf ihn. Der Außerirdische<br />
aus Steven Spielbergs Film hat einem der<br />
wichtigsten Geräte der Bergputzer seinen<br />
Namen gegeben. Der Rutschschutz<br />
mit dem langen Hebel gibt das Seil zum<br />
Abfahren frei und sichert es, wenn ihn<br />
Leitners Hand wieder loslässt.<br />
Bei großen Platten, so erklärt er<br />
schnaufend, werden Pfeiler in die Wand<br />
geschlagen und darauf ein Stahlplateau<br />
errichtet. Dorthin werden die Steine<br />
dann in einem Stahlnetz abgeseilt und<br />
letztlich mit Kränen aus der Wand entfernt.<br />
Leitners Atem geht wieder ruhiger<br />
und auch der Frühlingsduft ist zurückgekehrt.<br />
Die vier Sägen liegen erschöpft<br />
im Moos neben Spielzeugrasenmäher<br />
und Dreirad. Genug für heute. Der<br />
Hochrisiko-Putztrupp packt Drucklufthammer,<br />
Seile, Bohrer und Karabiner<br />
in Seesäcke und wirft eine Plane zum<br />
Schutz vor Feuchtigkeit darüber. Abmarsch<br />
im Kleinbus.<br />
Die Buche atmet auf, der Zaun streckt<br />
sich wieder und das Moos leckt seine<br />
Wunden. Bis zum nächsten Morgen.<br />
Foto: Stadt Salzburg/Johannes Killer<br />
86 <strong>SPORTaktiv</strong>
EQUIPMENT<br />
QUALITY AND SAFETY MADE IN TIROL<br />
TOURENRUCKSACK<br />
THIRTY 30 L<br />
TOURENSTÖCKE<br />
CRIMP<br />
TRINKFLASCHE<br />
FLASK<br />
stubai-sports.com<br />
LEDERHANDSCHUHE<br />
ICONIC<br />
STABLAMPE<br />
LED<br />
nuovoline.at | Fotos: Stubai ZMV, Max Meissner.
EINFACH WANDERN,<br />
DEIN STOCK<br />
IST SCHON DA<br />
TRADITION TRIFFT MODERNE.<br />
IN SAALFELDEN LEOGANG TRÄGT<br />
MAN DEM MIT DEM NEUEN<br />
„STECKEN-SHARING-KONZEPT“<br />
RECHNUNG.<br />
Saalfelden Leogang<br />
Touristik GmbH<br />
info@saalfelden-leogang.at<br />
www.saalfelden-leogang.com<br />
Einst schnitzten sich Opa und Enkerl<br />
am Beginn der Wanderung mit dem<br />
Taschenfeitl einen Stock zum Marschieren<br />
zurecht. Daraus wurden im Trend der Jahre<br />
moderne Walking- und Hiking-Stöcke aus<br />
Carbon. In Saalfelden Leogang hat man<br />
jetzt einen ganz neuen Zugang zu dem<br />
Thema gefunden.<br />
Einfach wandern<br />
Die neue Idee heißt neudeutsch „Stecken-Sharing-Konzept“<br />
und ist eine genial<br />
einfache Erfindung. An den Start- und<br />
weiteren beliebten Punkten der Wanderwege<br />
wurden „Stecken-Sharing-Stationen“<br />
eingerichtet. Dort warten pro Station rund<br />
40 naturbelassene, regional produzierte<br />
Holzstöcke mit eingebrannten Saalfelden-<br />
Leogang-Logos. „Die Idee ist, dass sich<br />
jeder Wanderer, egal, wie groß oder alt,<br />
einen Stecken schnappen kann und damit<br />
wandern geht“, erklärt Marco Pointner,<br />
Geschäftsführer der „Saalfelden Leogang<br />
Touristik“. Am Ende der Tour können die<br />
Wanderstöcke dann einfach wieder an einer<br />
der Stationen in die Halterungen zurückgestellt<br />
werden und warten dort auf den<br />
nächsten Wanderer.<br />
Die Idee ist Teil des Konzepts „einfach<br />
wandern“, mit dem Gäste und Besucher<br />
das Ursprüngliche des Wanderns entdecken<br />
und genießen sollen. Die 360-Grad-Sitzbänke<br />
aus Holz sind eine weitere Einladung,<br />
genauso wie die schmiedeeisernen<br />
Waldschaukeln (Bild oben). Da geht der<br />
Blick dann ganz entspannt gen Himmel.<br />
Fotos: Saalfelden-Leogang/Florian Lechner<br />
88 <strong>SPORTaktiv</strong>
Die Schönheit ganz oben.<br />
Über den Gipfeln. Land der<br />
Berge. Salzburger Land.<br />
Natur wie von Meisterhand<br />
geschaffen auf über<br />
500 km Wanderwegen<br />
und 720 km Mountainbike-<br />
Wegen. Facetten der<br />
Vielfalt. Hier zeigt die Bergwelt<br />
alles, was schön ist.<br />
Naturgenuss am Krallerhof<br />
entspannt.<br />
Hotel Krallerhof · Altenberger GmbH & Co KG<br />
+43/6583/8246-0 · office@krallerhof.com · krallerhof.com<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
89
HIMMELWÄRTS<br />
WER ZUM ERSTEN MAL<br />
EINEN KLETTERSTEIG<br />
ERKLIMMT, MUSS<br />
DIE EIGENEN ÄNGSTE<br />
ÜBERWINDEN UND –<br />
SCHWERWIEGENDER<br />
– DAS EIGENE GEWICHT.<br />
SPORTAKTIV HAT’S<br />
AUSPROBIERT UND<br />
EINEN BLUTIGEN<br />
AMATEUR AUF DEN<br />
EISENWEG GESCHICKT.<br />
WOLFGANG LIU KUHN<br />
90 <strong>SPORTaktiv</strong>
Fotos: Martin Edlinger/Naturfreunde, Thomas Polzer<br />
E<br />
inmal habe ich einen gehabt, der wollte<br />
mir am Großglockner keinen Schritt nach<br />
vorne oder zurück gehen. Der ist kurz<br />
vor dem Gipfel draufgekommen, dass er<br />
Höhenangst hat. Den habe ich dann langsam<br />
abseilen müssen“, erzählt der Martin<br />
so beiläufig in einem Nebensatz. Martin<br />
Edlinger ist Bergführer, der beste der Welt,<br />
meiner Meinung nach, aber gut, ich kenne<br />
ja auch keine anderen. Als Leiter der Abteilung<br />
„Bergsport“ bei den Naturfreunden<br />
ist er jedenfalls ein Mann für die ganz<br />
schwierigen Fälle. Also genau der Richtige,<br />
um einen hoffnungslosen Fall wie mich<br />
über einen Klettersteig auf einen Berg zu<br />
hieven. Das ist nämlich die Herausforderung:<br />
herauszufinden, wie sich das anfühlt,<br />
wenn man zum ersten Mal über einen<br />
Klettersteig einen Berg erklimmt. Für diesen<br />
Menschenversuch in Echtzeit eignen<br />
sich insbesondere Kandidaten, die den<br />
Rest ihres Lebens üblicherweise auf einem<br />
Bürosessel verbringen und ihre Tastatur<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
91
zerhacken – Helden der Büroarbeit also,<br />
Leben am Limit. Da scheine ich wiederum<br />
der richtige Mann zu sein.<br />
In den Wochen vor dem Himmelfahrtskommando<br />
flehe ich meinen<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-Kontaktmann Thomas<br />
Polzer an, einen Klettersteig zu finden,<br />
der auch für Dreijährige geeignet ist.<br />
Der erklärt mir treuherzig, dass es kaum<br />
Klettersteige gäbe, die ohne die Schwierigkeitsgrade<br />
C und D auskommen<br />
würden. Ich gehe mal davon aus, dass es<br />
sich dabei um die Kürzel für „Certainly<br />
Easy“ und „Dodeleinfach“ handelt.<br />
Wer braucht schon Recherche, wenn<br />
man auf das Fachwissen ausgewiesener<br />
Sportexperten zurückgreifen kann (siehe<br />
Infokasten)?<br />
Klick-Klick<br />
Und tatsächlich: In der Breitenau am<br />
Hochlantsch gibt es einen Naturfreunde-Klettersteig,<br />
dessen maximale<br />
Schwierigkeitsgrade C und D (da haben<br />
wir’s wieder) laut Tourenbeschreibung<br />
leicht umgangen werden können. Was<br />
kann da schon schiefgehen? Einem<br />
faulen Sack wie mir kommt zudem entgegen,<br />
dass der Berg nur eine Dreiviertelstunde<br />
von Graz entfernt ist. Und es<br />
gibt Einkehrmöglichkeiten. Bingo.<br />
Das Wetter passt schon einmal, als<br />
wir am Parkplatz Zirbisegger ankommen.<br />
Der Himmel zeigt sein schönstes<br />
Blau, ein paar Wölkchen hängen als<br />
Postkartenverzierung am Himmel, und<br />
irgendwo im Hintergrund ragt eine<br />
steile Felswand auf. Eine sehr steile Felswand.<br />
Das kann unmöglich der Berg für<br />
einen Anfänger-Klettersteig sein. Doch?<br />
Weia, reingelegt. Der Hochlantsch ist<br />
nämlich der höchste Gipfel des Grazer<br />
Berglands und laut Beschreibung „hat er<br />
ein beeindruckendes, zerklüftetes Antlitz<br />
und verkauft sich fast schon hochalpin!“<br />
Dummerweise lese ich das erst im<br />
Nachhinein. Jetzt steht der Martin da<br />
und legt mir die Ausrüstung an: eine<br />
Kombination aus Hüft- und Brustgurt,<br />
Bergsteigerhelm, Klettersteighandschuhe.<br />
Aufbruchsstimmung. Olé olé.<br />
„<br />
VIA FERRATA -<br />
DAS KLINGT WIE<br />
VIA DOLOROSA,<br />
DER<br />
LEIDENSWEG<br />
CHRISTI<br />
“<br />
Um es gleich vorwegzunehmen: Der<br />
Wanderweg zum Klettersteig ist das<br />
Anstrengendste an der ganzen Tour.<br />
Während Martin und Thomas fröhlich<br />
plappernd vorangehen, werde ich<br />
immer stiller. „Passt das Tempo eh?“,<br />
fragt der Martin irgendwann. Ja, eh.<br />
So komme ich nach einer gefühlten<br />
Ewigkeit verschwitzt und außer Atem<br />
am „Franz Scheikl Klettersteig“ an.<br />
„Via Ferrata“ nennt man so etwas<br />
auch, also „Eisenweg“. Das klingt so<br />
ähnlich wie „Via Dolorosa“, der Lei-<br />
densweg Christi, geht es mir durch den<br />
Kopf. Nachdem ich mir jedoch wenig<br />
Hoffnung auf Auferstehung mache,<br />
lerne ich von Martin zunächst die<br />
fachgerechte Sicherung am Stahlseil,<br />
welches in die Felswand verhakt nach<br />
oben führt. Mit zwei speziellen Karabinern<br />
hängt man sich in das Seil ein<br />
und hangelt sich so von Verankerung<br />
zu Verankerung, wobei immer zumindest<br />
ein Karabiner eingehakt sein muss.<br />
Klick-Klick. Das ist nicht besonders<br />
schwer und sogar in einem emotionalen<br />
Ausnahmezustand leicht zu verstehen.<br />
Klick-Klick. Gemma.<br />
Faszination und Demut<br />
Und schon nach den ersten Metern<br />
fühlt sich das alles weit weniger wild<br />
an, als es noch am Parkplatz den<br />
Anschein hatte. Der Trick ist es, die<br />
beiden Sicherungs-Karabiner mit einer<br />
Hand vor sich herzuschieben. Die Seile,<br />
an denen man hängt, scheinen einen<br />
dann auf magische Art und Weise nach<br />
oben zu ziehen. Und es ist tatsächlich<br />
nicht allzu schwer: Der Bergfelsen bie-<br />
92 <strong>SPORTaktiv</strong>
DIE SCHWIERIGKEITS-<br />
GRADE AM<br />
KLETTERSTEIG<br />
WENIG SCHWIERIG: A<br />
Gelände flach bis steil,<br />
Voraussetzungen: Trittsicherheit<br />
und Schwindelfreiheit empfohlen<br />
MÄSSIG SCHWIERIG: B<br />
einfach bis mäßig schwierig,<br />
Voraussetzungen: bessere Kondition<br />
und etwas Kraft und Ausdauer<br />
in Armen und Beinen<br />
SCHWIERIG: C<br />
größtenteils schwierig,<br />
anstrengend und kräfteraubend,<br />
Voraussetzungen: gute Kondition<br />
SEHR SCHWIERIG: D<br />
sehr anstrengend und kräfteraubend,<br />
senkrechtes, oft auch überhängendes<br />
Gelände; meist sehr ausgesetzt.<br />
EXTREM SCHWIERIG: E<br />
äußerst kräfteraubend, Gelände<br />
senkrecht bis überhängend;<br />
durchwegs ausgesetzt; sehr kleine<br />
Tritte oder Reibungskletterei<br />
MEHR ALS EXTREM SCHWIERIG: F<br />
Gelände primär überhängend;<br />
ausgesetzt; sehr kleine Tritte<br />
oder Reibungskletterei<br />
HÖCHSTE SCHWIERIGKEIT: G<br />
Gelände oft auf langen Passagen<br />
überhängend, sehr gutes Sportkletterkönnen<br />
obligatorisch.<br />
Es gibt weltweit einen einzigen G-<br />
Klettersteig, auf Gran Canaria (Spanien)<br />
tet ausreichend Halt, um irgendwo eine Hand<br />
oder einen Fuß zu platzieren, bei glatteren<br />
Stellen helfen in den Fels gerammte Eisengriffe<br />
oder eben das Seil weiter. Das macht sogar<br />
Spaß und ist im Gegensatz zur Wanderei von<br />
vorhin ausgesprochen kurzweilig, weil alle<br />
Gliedmaßen ständig gefordert und in Bewegung<br />
sind. Die Aussicht über das Tal bis zur<br />
Rax ist ohnehin fantastisch, während man<br />
Meter um Meter an Höhe gewinnt. Angesichts<br />
des raschen Aufstiegs macht sich fast schon ein<br />
wenig Übermut breit, ist ja alles so einfach, das<br />
nächste Mal geht’s mit Thomas Bubendorfer<br />
auf den Klettersteig Dopamin Masochist. (Der<br />
heißt wirklich so.) Da hören wir plötzlich rasche<br />
Schritte – und ein zirka 70-jähriger Mann<br />
trippelt lässig und ohne Sicherung an uns<br />
vorbei. „Ich gehe hier jeden Tag ein bisschen<br />
trainieren, so drei Mal rauf und runter.“ Aso.<br />
Wiederschaun.<br />
Nach dieser Lektion in Demut wartet schon<br />
das Grande Finale, denn durch Schluchten<br />
und über größere Blöcke geht es bergan bis<br />
zum Ende der seilversicherten Passage auf<br />
den Gipfel. Hier wird es richtig steil. „Diese<br />
Stelle wurde ein bisschen verändert und hat<br />
jetzt Schwierigkeitsgrad D. Wollen wir das<br />
machen?“ Hätte ich geschwiegen, wäre ich<br />
ein Philosoph geblieben. So allerdings hänge<br />
ich in der Wand, sehe den Abgrund unter mir<br />
gähnen und dafür sehr wenige Stellen, die mir<br />
Halt geben könnten. Jetzt steigt die Nervosität<br />
dann doch ein bisschen, plötzlich wird es<br />
schwierig, die Karabiner fachgerecht im rettenden<br />
Seil zu verhaken. Doch Martin wäre nicht<br />
der beste Bergführer der Welt, wenn er nicht<br />
auch in dieser Situation den Überblick bewahren<br />
würde, und so zieht er mich mit ein paar<br />
gekonnten Handgriffen über die schwierige<br />
Stelle. „Pfuh, die Passage haben sie ganz schön<br />
scharf gemacht“, meint er anschließend. Im<br />
Nachhinein weiß man’s eben immer besser.<br />
Und auch ich weiß jetzt: Selbst Menschen,<br />
die zu allem fähig sind, aber zu nichts zu gebrauchen,<br />
können einen Klettersteig schaffen.<br />
Ich kann mir sogar vorstellen, in Zukunft wieder<br />
einen zu gehen. Besonders dann, wenn ein<br />
Sessellift nach oben führt.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
93
TVB SANKT JOHANN<br />
ALPENDORF<br />
T. +43 64 12/60 36<br />
info@sanktjohann.com<br />
www.sanktjohann.com<br />
ZWISCHEN ALMEN<br />
UND NATURGEISTERN<br />
IN SANKT JOHANN-ALPEN-<br />
DORF FINDET MAN EINEN DER<br />
SCHÖNSTEN AUSSICHTSBERGE<br />
DES SALZBURGER PONGAUS,<br />
HUNDERTE KILOMETER MALE-<br />
RISCHE ALMWEGE UND JEDE<br />
MENGE LOHNENSWERTE ZIELE.<br />
D<br />
ie atemberaubende Bergwelt immer im<br />
Blick, Plätze mit Postkartenidyll (etwa:<br />
am Tappenkarsee); unzählige stille Momente<br />
auf Almwegen. Das alles liegt in<br />
Sankt Johann-Alpendorf ganz nah. Etwa<br />
am Hahnbaum oder am Alpendorf-Panoramaweg.<br />
Vom etwas erhöhten Alpendorf<br />
aus kann man sich den Aufstieg<br />
ins herrliche Gernkogel-Almen- und<br />
Wanderland per Bergbahn verkürzen<br />
und von der Bergstation aus zu Höhenwanderungen<br />
starten. Ein beliebtes Ziel<br />
ist die Maurachalm am Sonntagskogel<br />
im Großarltal. Wöchentlich kann man<br />
sich geführten Wanderungen auf Hochglocker<br />
und Hochgründeck anschließen.<br />
Der Geisterberg auf 1750 m<br />
Top für Familien ist der Erlebnispark<br />
Geisterberg, der vom Alpendorf aus per<br />
Gondel schnell erreicht ist. Dort warten<br />
rund 40 Attraktionen: Wasserspiele,<br />
Klettertürme, Schaukeln, Rutschen<br />
und Wege, an denen Geschichten zu<br />
Naturgeistern und Sagengestalten erzählt<br />
werden. Vom höchsten Punkt aus,<br />
der 360-Grad-Aussichtsplattform am<br />
Gernkopf, ist der Überblick grandios.<br />
Nur eine halbe Stunde Fußweg<br />
entfernt liegt der neue Speichersee, wo<br />
man am Ufer flanieren, in Hängematten<br />
schaukeln und zum krönenden Abschluss<br />
in die Almhütte einkehren kann.<br />
Foto: TVB Sankt Johann-Alpendorf - Mirja Geh Photography<br />
94 <strong>SPORTaktiv</strong>
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
95
Flachau Tourismus<br />
Hermann-Maier-Platz 1<br />
5542 Flachau<br />
T. +43 64 57/ 22 14<br />
info@flachau.com<br />
www.flachau.com<br />
AM GIPFEL<br />
DER GAUDI<br />
NATUR, FUN UND BERGE –<br />
DER SOMMER <strong>2018</strong> BIETET IN<br />
FLACHAU NOCH MEHR ACTION<br />
UND URLAUBSSPASS FÜR DIE<br />
GANZE FAMILIE.<br />
F<br />
lachau im SalzburgerLand ist ein Eldorado<br />
für alle, die sich gerne in schönster<br />
Umgebung bewegen und dabei so viel<br />
wie möglich erleben möchten. Mit<br />
täglichen geführten Erlebniswanderungen<br />
und einem actionreichen Funsport-,<br />
Abenteuer- und Aktivprogramm ist hier<br />
immer was los. Ein weiteres Highlight<br />
ist die Eröffnung des neuen<br />
„Stoneman TAURISTA“. Nach Südtirol,<br />
der Schweiz und Deutschland kommt<br />
das Erfolgskonzept der international<br />
gehypten Mountainbike-Challenge<br />
„Stoneman by Roland Stauder powered<br />
by Rocky Mountain“ in die Region rund<br />
um Flachau und feiert hier ihre Österreich-Premiere.<br />
Die 123 Kilometer lange<br />
Strecke mit 4500 Höhenmetern ist ein<br />
Spitzen-Highlight für echte Bike-Cracks.<br />
Natürlich gibt es aber auch für Familien<br />
jede Menge zu erleben. Eingebettet<br />
zwischen dem Dachstein und<br />
dem Tauernmassiv bietet Flachau eine<br />
geniale Kombination aus Entspannung,<br />
Bewegung, Naturgenuss und Action –<br />
in den zwei Hochseilgärten etwa oder<br />
beim Rafting, Höhlenwandern, Standup-Paddling,<br />
Mountaincart oder bei<br />
Segway-Trips. Zwei Badeseen und die<br />
Erlebnistherme Amadé bieten zusätzlichen<br />
Spaß.<br />
Ein ganz besonderer Service ist das<br />
Sport- & Aktivzentrum Flachau, in<br />
dem das Urlaubs-Wunschprogramm<br />
individuell zusammengestellt und<br />
gebucht werden kann. Dort erfährst du<br />
aus erster Hand, welche Aktivitäten und<br />
Events auf dem Programm stehen.<br />
Fotos: Dennis Stratmann<br />
96 <strong>SPORTaktiv</strong>
Am Ende zählt<br />
das Ergebnis.<br />
Zwischendurch<br />
aber auch.<br />
kleinezeitung.at/app<br />
Jetzt App testen.
UNKLARHEIT AM<br />
KLETTERSTEIG<br />
KLETTERSTEIGE SIND IN MODE.<br />
DESHALB ENTSTEHEN JAHR FÜR<br />
JAHR ZIG NEUE KLETTERSTEIGE. IHNEN<br />
GEMEINSAM IST EIN TRÜGERISCHES<br />
SICHERHEITSVERSPRECHEN.<br />
ZUSÄTZLICH GIBT ES AUCH NOCH EINE<br />
NEUE NORM FÜR KLETTERSTEIGSETS.<br />
DAS WICHTIGSTE IN SACHEN KLETTER-<br />
STEIGE – IM SCHNELLDURCHLAUF.<br />
VON OLIVER PICHLER<br />
Einen Sturz am Klettersteig soll man möglichst<br />
ausschließen können. Man soll nur<br />
die Klettersteige gehen, denen man sich gewachsen<br />
fühlt. Wenn man die Schwierigkeit<br />
steigert, soll man das in kleinen Schritten<br />
machen“, rät Walter Bauer vom Bergsportfachhändler<br />
Bergfuchs. Für Klettersteig-Einsteiger<br />
ist eine fundierte Einführung unabdingbar.<br />
Ebenso wichtig ist professionelle<br />
Ausrüstung (Hüft-Sitz-Gurt, Klettersteigset,<br />
Helm, Handschuhe, passende Schuhe, klettertauglicher<br />
Rucksack, Berg-Grundausstattung<br />
u.ä.), die es auch zum Ausleihen gibt.<br />
Die neue Norm<br />
„Sets der neuen Norm stellen sicher, dass 40<br />
bis 120 kg schwere Personen im Fall eines<br />
Sturzes gewichtsunabhängig weich gebremst<br />
werden“, erläutert Oskar Pavelka, Klettersteigexperte<br />
bei Bergsport Schwanda. Ein anderer<br />
Vorteil der neuen Norm sei, so Pavelka, dass<br />
die Sets auch, nachdem sie nass wurden,<br />
funktionieren müssen. „Zentral ist, dass neue<br />
Klettersteigsets bezogen auf 40 bis 120 kg<br />
schwere Personen getestet werden und die<br />
Dauerbelastbarkeit der elastischen Arme nun<br />
auch geprüft wird. Sie müssen nach 10.000<br />
Belastungszyklen noch immer ihre Leistung<br />
bringen“, weiß Walter Bauer von Bergfuchs.<br />
KLETTERGURT &<br />
KLETTERSTEIGSET VEREINT<br />
„Die Kombination, die es<br />
nur von Edelrid gibt, ist eine<br />
kompakt-optimierte Lösung.<br />
Einziger Nachteil: Nach Aufreißen<br />
des Bandfalldämpfers<br />
muss man das Gesamtsystem<br />
tauschen“, weiß Bauer. Edelrid<br />
Jester Comfort: € 190,–<br />
www.edelrid.de<br />
DAS SET MIT BREMSE<br />
„Der Skylotec Rider ist ein<br />
absoluter Sicherheitstipp. Ideal<br />
für ängstliche Personen und für<br />
die, die viele extreme Klettersteige<br />
gehen. Nachteilig ist, dass es<br />
auch Steige gibt, bei denen man<br />
ihn nur als ‚normales‘ Set nutzen<br />
kann“, hält Schwanda-Experte<br />
Pavelka große Stücke auf den Rider.<br />
Skylotec Rider 3.0, € 245,–<br />
www.skylotec.com<br />
Fotos: Skylotec, Hersteller<br />
98 <strong>SPORTaktiv</strong>
HÜFT-SITZ-GURT ODER BRUSTGURT?<br />
Hüft-Sitz-Gurte sind heute Standard. Bei schweren Rucksäcken<br />
(über etwa 8 kg) sowie für Personen mit größerem<br />
Bauchumfang ist ein zusätzlicher Brustgurt ratsam. Brustgurte<br />
haben alle Gurthersteller im Programm.<br />
PATENTIERTE SICHERUNG<br />
BEIM RASTEN<br />
„Petzl bietet ein patentiertes System, bei<br />
dem die zum Rasten zu verwendende<br />
Schlaufe in den Falldämpfer eingebunden<br />
ist“, erklärt Walter Bauer. Ein Sturz beim<br />
Rasten wird beim Petzl-Set mit der gleichen<br />
Dämpfung abgefangen wie jeder andere<br />
Sturz. Petzl Scorpio Eashook, € 120,–<br />
www.petzl.com<br />
DREIFACH AUSDREHEND<br />
„Wer eine schlüssige Lösung für das<br />
Problem der verdrehten Klettersteigarme<br />
sucht, findet sie beim Gyro“,<br />
lobt Bergfuchs-Profi Bauer. „Der<br />
Gyro ist herausragend komfortabel“,<br />
hebt Oskar Pavelka hervor. Camp<br />
Kinetic Gyro Rewind Pro, € 139,95.<br />
www.camp.it<br />
FÜR ABSOLUTEN<br />
EINSATZ UND GRIP<br />
Spezialist CHIBA bietet eigene<br />
Handschuhe für den Klettersteig.<br />
ANZEIGE / Foto: Chiba<br />
Marcus<br />
Chiba ist<br />
Geschäftsführer<br />
des<br />
traditionsreichen<br />
Handschuh-<br />
Spezialisten<br />
CHIBA<br />
Auf einem Klettersteig sollte der<br />
Handschuh unbedingt guten Schutz<br />
bieten und hohen qualitativen Ansprüchen<br />
gerecht werden.<br />
Wir als traditionsreiches Familienunternehmen<br />
in fünfter Generation<br />
produzieren als einer der wenigen<br />
europäischen Sporthandschuh-Hersteller<br />
noch im eigenen Werk und<br />
können so von Anfang an alle Schritte<br />
der Produktion steuern und kontrollieren,<br />
um hohe Qualitätsstandards zu<br />
garantieren.<br />
Der CHIBA-Via Ferrata X-Trem-<br />
Klettersteighandschuh ist dank seiner<br />
Kevlarverstärkung sehr robust. Seine<br />
griffbetonte Lederinnenhand schützt<br />
zuverlässig vor Verletzungen durch<br />
Fels oder defekte Stahlseile. Durch die<br />
offenen Finger bleibt das Tastgefühl<br />
vollständig erhalten.<br />
NACHSICHERN FÜR KINDER &<br />
EINSTEIGER<br />
Nachsichern gehört bei Kindern unter<br />
40 kg und sich unsicher fühlenden<br />
Personen zum Standard. Soll heißen,<br />
der Sichernde bewegt sich über dem<br />
zu Sichernden. Dieser ist zusätzlich<br />
zum eigenen Klettersteigset mit einer<br />
weiteren Seilsicherung geschützt. Die<br />
praktischste und kompakteste Lösung<br />
bietet Edelrid: Via Ferrata Belay Kit II,<br />
€ 85,–<br />
www.edelrid.de<br />
VIA FERRATA X-TREM<br />
Mit Silikon-Knöchelschutz,<br />
Kevlarverstärkung, Nappa-Leder<br />
und Belüftungslöchern<br />
www.chiba.at<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
99
SICHER<br />
AM STEIG<br />
SICHERHEIT GEHT VOR: MIT DIESEN|<br />
KLETTERSTEIGSETS UND -HELMEN|<br />
PETZL SCORPIO EASHOOK<br />
Klettersteigset mit EASHOOK-<br />
Karabinern und Verdrehschutzsystem<br />
für Anwender, die zwischen<br />
40 und 120 kg wiegen<br />
zwei elastische Arme mit hohem<br />
Dehnungsvermögen<br />
PREIS (UVP): € 120,–<br />
www.petzl.com<br />
AUSTRIA ALPIN HYDRA.EVO<br />
Kombination aus dem Klettersteigset<br />
COLT.EVO und<br />
dem FERRATA.BLOC<br />
Eingehängt in das gespannte<br />
Drahtseil verhindert FER-<br />
RATA.BLOC weite Stürze<br />
in die nächste Zwischensicherung<br />
PREIS (UVP): € 144,90<br />
www.austrialpin.at<br />
CAMP GYRO REWING PRO<br />
mit Bandfalldämpfer,<br />
leicht und kompakt<br />
elastische Sicherungsarme<br />
mit 22-mm-Schlauchband<br />
(Rewind-System) für<br />
körpernahes Handling<br />
patentiertes System Gyro<br />
mit dreifachem Gelenk,<br />
das das Verdrillen der<br />
Bänder vermeidet<br />
PREIS (UVP): € 139,95<br />
www.camp.it<br />
SKYLOTEC RIDER 3.0<br />
sicherstes KS-Set dank selbstlaufender<br />
Seilklemme mit Rücklaufsperre<br />
für Stahlseile von 12–16 mm<br />
Seilklemme mit Karabineröse für<br />
Steige oder Passagen ohne passendes<br />
Drahtseil, um Rider als<br />
konventionelles Set verwenden<br />
zu können<br />
PREIS (UVP): € 245,–<br />
www.skylotec.com<br />
STUBAI BERGSPORT<br />
SUMMIT LIGHT X1<br />
ergonomisch geformte<br />
Karabiner<br />
große Schnapperöffnung<br />
Metall-Rastpunkt für<br />
Extra- Karabiner<br />
unterschiedliche Farben<br />
von Arm und Karabiner<br />
für bessere Übersicht<br />
PREIS (UVP): € 99,95<br />
www.stubai-sports.com<br />
100 <strong>SPORTaktiv</strong>
BLACK DIAMOND<br />
KID‘S TRACER HELMET<br />
leicht und bequem<br />
Belüftungsöffnungen mit Netzabdeckung<br />
für Schutz vor herabfallenden<br />
Objekten<br />
geformter EPS-Schaumstoff mit<br />
harter Helmschale aus Polykarbonat<br />
PREIS (UVP): € 70,–<br />
www.blackdiamondequipment.com<br />
INFINITE<br />
POSSIBILITIES <br />
CAMP STORM<br />
der leichteste unter den<br />
Helmen von CAMP<br />
Inneres aus EPS und Außenschale<br />
aus Polykarbonat<br />
„in-moulding”<br />
22 Öffnungen für hervorragende<br />
Belüftung<br />
PREIS (UVP): € 79,95<br />
www.camp.it<br />
PETZL BOREO<br />
vielseitig verwendbarer<br />
robuster Helm mit erhöhtem<br />
Kopfschutz zum Klettern<br />
und Bergsteigen<br />
optimaler Aufprallschutz<br />
an den Seiten, sowie im<br />
Vorder- und Hinterkopfbereich<br />
PREIS (UVP): € 60,–<br />
www.petzl.com<br />
Öffne die Tür in eine<br />
Welt voll unbegrenzter<br />
Möglichkeiten.<br />
SKYLOTEC GRID VENT<br />
leichte Inmold-Konstruktion<br />
drei großzügige Lüftungsöffnungen<br />
optimierte Passform und<br />
Größenanpassung per<br />
Justierrädchen<br />
PREIS (UVP): € 95,–<br />
www.skylotec.com<br />
lowealpine.com/aeon<br />
<strong>SPORTaktiv</strong> 101
STEIG ÜBER DER<br />
STADT<br />
KLETTERN ÜBER DEN DÄCHERN<br />
DER MOZARTSTADT SALZBURG.<br />
DIE EXTREME FERRATA HAT<br />
ZWEI LEICHTE GESCHWISTER BE-<br />
KOMMEN, SOMIT IST DER<br />
VERTIKALE CITYTRIP JETZT FÜR<br />
„JEDERMANN“ INTERESSANT.<br />
VON AXEL JENTZSCH-RABL<br />
Buchtipp:<br />
Klettersteigführer<br />
Österreich mit DVD<br />
www.alpinverlag.at<br />
Die „City Wall“-Klettersteige bieten<br />
nicht nur eine wunderschöne<br />
Aussicht über die historische<br />
Altstadt und die Dächer der Stadt, sondern<br />
auch die Möglichkeit, mitten in<br />
Salzburg etwas alpines Flair aufkommen<br />
zu lassen – auch für die Touristen in der<br />
Linzer Gasse, von denen man nach dem<br />
Abstieg bestaunt wird. Ein idealer Klettersteig-Kurztrip,<br />
wenn man mal kaum<br />
Zeit hat. Benötigt werden nur etwa eine<br />
Stunde Zeit, die Klettersteigausrüstung<br />
und für die schwere Originalroute eine<br />
große Portion Kraft.<br />
Anreise<br />
Auf der A1 bis zur Abfahrt Salzburg<br />
Nord, dann weiter über die Vogelweiderstraße<br />
bis zum Kapuzinerberg. Dort die<br />
letzte Möglichkeit nach rechts nehmen<br />
und parken (Schallmooser Hauptstraße<br />
bis zur Linzer Garage bzw. in der Kurzparkzone<br />
der Stadt parken). Genaue Adresse:<br />
Akzente Salzburg, Glockengasse 4c.<br />
Mit Öffis: mit der Bahn nach Salzburg.<br />
Zustieg<br />
In zwei Minuten zum Einstieg des<br />
Klettersteiges rechts hinter dem Haus<br />
nach dem Absperrzaun. Der Klettersteig<br />
ist mit einem Zaun abgesichert, das<br />
Zauntor ist aber nicht versperrt. Vom<br />
Hauptbahnhof ist der Klettersteig in ca.<br />
15 Minuten zu Fuß zu erreichen.<br />
Route<br />
Aus dem „City Wall“-Klettersteig sind<br />
die „City Wall“-Klettersteige geworden.<br />
Die Kapuziner-Gams ist mit E der<br />
schwerste Klettersteig, gefolgt von der<br />
Bergspezl-Route (C) und der Salewa-Route<br />
(C). Am Wandfuß befindet<br />
Fotos: Axel Jentzsch-Rabl<br />
102 <strong>SPORTaktiv</strong>
AXEL<br />
JENTZSCH-RABL<br />
aus Bad Häring (T) kennt als Verfasser<br />
der umfangreichsten heimischen<br />
Klettersteigführer die meisten Klettersteige<br />
in Österreich und im umliegenden<br />
Ausland. Bei uns stellt er regel mäßig<br />
einen seiner Favoriten vor.<br />
Abstieg zur<br />
Linzer Gasse<br />
Aussichtspunkt<br />
sich noch ein kurzer Übungssteig, die<br />
Aqua-Salza (A/B).<br />
Abstieg<br />
Am Ausstieg rechts (westlich), auf dem<br />
asphaltierten Weg zur Linzer Gasse absteigen<br />
und zurück zur Glockengasse.<br />
Bemerkung<br />
Der Klettersteig ist zum Schutz brütender<br />
Vögel (mobile Vogelbrutnester)<br />
vom 1. März bis 30. Juni gesperrt.<br />
Wenn des Zauntor verschlossen ist, fragt<br />
man nach dem Schlüssel beim Portier<br />
der Tiefgarage, Akzente Salzburg (Tel.:<br />
0662/849291), oder bei den Naturfreunden<br />
Salzburg.<br />
TOP-KLETTERSTEIG<br />
Der „City Wall“-Klettersteig<br />
Schwierigkeitsgrad A/B bis E<br />
90 Hm/1 Std.<br />
Talort: Salzburg, 425 m<br />
Berg: Kapuzinerberg, 636 m<br />
Ausgangspunkt: Parkplätze im<br />
Bereich der Glockengasse, 430 m<br />
Zu - und Abgang<br />
Tiefgarage<br />
1 Bergspezl (C)<br />
2 Kapuziner-Gams (E)<br />
3 Salewa (C)<br />
4 Aqua-Salza (A/B)<br />
A/B<br />
A/B<br />
A/B<br />
A<br />
B<br />
A/B<br />
B<br />
3<br />
B<br />
C<br />
B<br />
E<br />
A<br />
D/E<br />
2<br />
D<br />
C<br />
B<br />
B<br />
E<br />
A<br />
B<br />
3 1<br />
3<br />
D<br />
C/D<br />
D/E<br />
B<br />
B<br />
B<br />
B<br />
1<br />
B<br />
A<br />
A/B<br />
B<br />
B<br />
A<br />
D/E<br />
4<br />
A/B<br />
B/C<br />
1<br />
A/B<br />
C<br />
1 2<br />
D<br />
D<br />
B/C<br />
Expos.<br />
Nord<br />
2<br />
Adresse: Akzente Salzburg,<br />
Glockengasse 4 c<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
103
BOREO<br />
Verbesserter Seitenaufprallschutz<br />
für die Vertikale.<br />
Photo © www.kalice.fr<br />
Der robuste, vielseitige BOREO-Helm ist zum Klettern, Bergsteigen und für<br />
Klettersteige ebenso geeignet wie für die Speläologie und fürs Canyoning.<br />
Das tief gezogene Design und die TOP AND SIDE PROTECTION Technologie<br />
gewährleisten erhöhten Aufprallschutz an den Seiten sowie im Vorder- und<br />
Hinterkopfbereich. Der Boreo sitzt flach auf dem Kopf und die großen<br />
Belüftungsöffnungen bürgen für Komfort bei allen Aktivitäten. www.petzl.com
AUF DAS DARUNTER|<br />
KOMMT ES AN|<br />
NACHHALTIG GEMACHT!<br />
DER NORWEGISCHE<br />
TEXTILSPEZIALIST<br />
ACLIMA ENTWICKELT<br />
SPORTUNTERWÄSCHE<br />
AUS MERINOWOLLE –<br />
FÜR OUTDOOR-ACTION<br />
DAS GANZE JAHR.<br />
ANZEIGE / Fotos: Aclima AS<br />
LightWool, HotWool,<br />
DoubleWool – finde die<br />
passenden Base- & Midlayer<br />
für deinen Sport:<br />
www.aclima.com<br />
Seit 1939 ist das norwegische Familienunternehmen<br />
Aclima AS in den Händen<br />
der Familie Johansen in Krøderen. Von<br />
Beginn an stets im Mittelpunkt: die Arbeit<br />
mit Merinowolle. Im Jahr 2002 wurde<br />
schließlich der Brand „Aclima“ aus der Idee<br />
geboren, funktionale Base- und Midlayer<br />
für aktive Damen, Herren und Kinder zu<br />
entwickeln, die bei Outdoor-Sportarten<br />
trocken und warm halten.<br />
Eine Wolle für alle Fälle<br />
Neben der Bekleidung fürs Klettern,<br />
Wandern, Biken & Co. hat das Unternehmen<br />
auch die passenden Merinolayer für<br />
viele weitere Einsatzmöglichkeiten in der<br />
Produktpalette – so vertrauen etwa auch<br />
Feuerwehrleute aus Norwegen auf die hochwertig<br />
verarbeiteten Aclima-Produkte.<br />
Auf feinste (und zertifizierte) Merinowolle<br />
wie beim „LightWool Hoodie“ (Bild links)<br />
setzt man bei der Herstellung nicht ohne<br />
Grund: Wolle absorbiert nicht nur Schweiß<br />
und ist geruchsneutral, sondern sie isoliert<br />
auch Wärme wie Kälte.<br />
Nachhaltigkeit als Grundwert<br />
Soziale Verantwortung, Umwelt- und Tierschutz<br />
liegen Aclima am Herzen: So stehen<br />
etwa Recycling und der Kauf von Fairtrade-<br />
Produkten an der Tagesordnung. Doch vor<br />
allem, wenn es um das Produkt geht, wird<br />
bei der Nachhaltigkeit nicht gespart: Von<br />
artgerechter Tierhaltung bis hin zum kompletten<br />
Verzicht auf schädliche Substanzen<br />
in der Wolle reicht die Maßnahmenliste.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
105
RETTUNG<br />
IN HÖCHSTER NOT<br />
MEHR ALS 12.600 BERGRETTERINNEN UND BERGRETTER<br />
STEHEN IN ÖSTERREICH 365 TAGE IM JAHR BEREIT, UM<br />
BEI EINEM UNFALL IN DEN BERGEN ZU HELFEN – FREIWILLIG<br />
UND UNENTGELTLICH. FÜR DIE ORTSSTELLEN IST ES<br />
DENNOCH NICHT ALLZU SCHWIERIG, JUNGE MENSCHEN<br />
FÜR DEN NACHWUCHS ZU BEGEISTERN.<br />
VON WOLFGANG LIU KUHN<br />
Fotos: reginastanger.com<br />
106 <strong>SPORTaktiv</strong>
Zugegeben, es klingt zunächst nicht<br />
allzu verlockend, wenn man sich<br />
auf einen Dienst bei der Bergrettung<br />
einlässt. Man opfert ein gewisses<br />
Kontingent an Freizeit, muss sich laufend<br />
bei Schulungen weiterbilden und<br />
übernimmt Dienste, die potenziell gefährlich,<br />
zumindest jedoch anstrengend<br />
sein können. Dennoch erfreut sich die<br />
Bergrettung derzeit regen Zulaufs. Eine<br />
der aktuellen Anwärterinnen ist Regina<br />
Stanger, die sich bei der Ortsstelle Graz<br />
engagiert: „Ja, in unserer Ortsstelle erleben<br />
wir derzeit einen kleinen Boom.<br />
Das hat schon dazu geführt, dass wir uns<br />
einen temporären Aufnahmestopp überlegen<br />
müssen. Natürlich wird es wieder<br />
mal eine kleine Flaute geben, es kommt<br />
doch immer wieder zu Fluktuationen.“<br />
Verständlich, dass nicht alle Anwärter<br />
tatsächlich bei der Bergrettung bleiben,<br />
denn die Anforderungen sind durchaus<br />
hart (siehe dazu auch Infokasten). Die<br />
Mindestdauer der Ausbildung beträgt in<br />
ganz Österreich zwei Jahre. Zusätzlich<br />
muss man eine erweiterte Ausbildung in<br />
Erster Hilfe sowie Grundlagen der Alpinmedizin<br />
absolvieren. Die Ausbildung<br />
ist in allen sieben Landesorganisationen<br />
unterschiedlich geregelt, wobei am Ende<br />
jedoch dasselbe Ziel steht. „Es dauert<br />
schon, bis man ein fertiger Bergretter ist,<br />
so einfach geht das nicht. Ein Jahr Mitarbeit<br />
bei der Ortsstelle ist notwendig,<br />
um an den Landesklassen teilnehmen<br />
zu können. Wichtig sind vor allem der<br />
Sommer- und der Wintergrundkurs mit<br />
den entsprechenden Abschlussprüfungen.<br />
Dazu kommen noch spezifische<br />
Schulungen in Lawinenkunde und Pistenrettung.“<br />
,,<br />
BERGUNG<br />
MIT EINER<br />
SEILWINDE IM<br />
STEILEN<br />
GELÄNDE – DAS<br />
MUSST DU<br />
IM SCHLAF<br />
BEHERRSCHEN<br />
“<br />
Familiär vorbelastet<br />
Die meisten angehenden Bergretter<br />
werden vor allem über die Mundpropaganda<br />
auf die ehrenamtliche Tätigkeit<br />
aufmerksam, wobei das Internet<br />
als Rekrutierungskanal immer wichtiger<br />
wird: „Dort kann man sich einfach<br />
informieren, wie man Bergretter wird,<br />
es gibt einen eigenen Button mit allen<br />
Informationen. Die meisten melden<br />
sich von selbst; bei den Jüngeren ist es<br />
häufig so, dass schon ihre Eltern oder<br />
Freunde bei der Bergrettung waren<br />
oder sind. Und natürlich gibt es da viele<br />
Menschen, die einfach gerne in den<br />
Bergen unterwegs sind. Ich selbst bin<br />
über meinen Beruf dazugekommen,<br />
denn ich veranstalte Radrennen, bei<br />
denen ich immer wieder mit der Bergrettung<br />
Kontakt hatte. Ich bin neu-<br />
REGINA<br />
STANGER<br />
ist Bergretterin und betreibt<br />
eine Werbeagentur in Graz<br />
www.reginastanger.com<br />
gierig geworden und wollte mir einmal<br />
persönlich anschauen, wie das so funktioniert.<br />
In den Bergen bin ich ja ohnehin<br />
gerne. Die Kontaktaufnahme war ganz<br />
unkompliziert, ich durfte mir das einmal<br />
anschauen – und es hat mir vom ersten<br />
Moment an voll getaugt!“<br />
Logisch, dass Regina weiter dabeigeblieben<br />
ist und sich mit Feuereifer in<br />
die Ausbildung gestürzt hat. Wobei sich<br />
nicht alle Anwärter ihren Enthusiasmus<br />
auf die Dauer aufrechterhalten können.<br />
Manche können das zeitaufwendige<br />
Ehrenamt schwer mit ihrer Familie, dem<br />
Privat- und Berufsleben vereinbaren.<br />
„In Graz treffen wir uns jeden Freitag<br />
zu einer Übung, da muss man sich die<br />
Zeit gut einteilen und mit Herz dahinter<br />
stehen“, erzählt Regina. Wobei „Herz“<br />
schon das richtige Stichwort ist, denn<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
107
zweifellos sind die Mitglieder der<br />
Truppe mit Leidenschaft bei der Sache.<br />
Die klassischen Draufgängertypen, wie<br />
man sie vor allem aus Hollywoodfilmen<br />
kennt, sind bei der Bergrettung<br />
allerdings fehl am Platz: „Solche Leute<br />
gibt es bei uns eigentlich gar nicht.<br />
Da steht mehr die Sicherheit und eine<br />
überlegte Planung im Mittelpunkt.<br />
Das sind durch die Bank sehr besonnene<br />
Menschen, die sich für diese<br />
Tätigkeit entscheiden. Grundsätzlich<br />
gibt es bei uns recht vielschichtige<br />
Persönlichkeiten, die jedoch eines eint:<br />
die Liebe zu den Bergen. Eine soziale<br />
Komponente und das Erleben in einer<br />
Gemeinschaft spielen bei dem Engagement<br />
auch eine Rolle.“<br />
GRUNDVORAUSSETZUNGEN<br />
FÜR BERGRETTER<br />
KLETTERN IM III. SCHWIERIGKEITSGRAD<br />
IM VORSTIEG<br />
FÄHIGKEIT ZUM SICHEREN<br />
TOURENSKILAUF IM<br />
ALPINEN GELÄNDE<br />
ZEITLICHE VERFÜGBARKEIT<br />
Harte Arbeit, viel Übung<br />
Die Arbeit in der Bergrettung ist also<br />
vor allem eine Lebenseinstellung. Die<br />
Aktivität in der Organisation bringt<br />
viele Mitglieder auch persönlich voran<br />
– einige halten sich durch die<br />
zahlreichen Übungen und Einsätze<br />
körperlich in Schuss, andere wiederum<br />
finden Hilfe bei Sinnkrisen und<br />
anderen Tiefpunkten im Leben. Und<br />
natürlich eignen sich die Mitglieder<br />
auch Wissen an, das ihnen in anderen<br />
Bereichen jederzeit zugutekommt.<br />
Auch wenn die Schulungen und Prüfungen<br />
hart sein können: „Schwierig<br />
sind auf alle Fälle die Seiltechnik und<br />
die allgemeinen technischen Grundlagen.<br />
Man lernt in der Ausbildung alle<br />
wichtigen Kniffe, aber die muss man<br />
anschließend permanent trainieren.<br />
Wenn man verschiedene Sachen ein<br />
Jahr nicht gemacht hat, hat man sie<br />
längst wieder vergessen. Bergung im<br />
steilen Gelände über eine Seilwinde<br />
ist beispielsweise eine sehr komplexe<br />
Angelegenheit. Da muss viel Gerät aufgebaut<br />
werden – wenn du das nicht im<br />
Schlaf beherrschst, bist du nicht fit für<br />
den Einsatz. Der zweite große Part ist<br />
die Erste Hilfe, bei der wir eine super<br />
Ausbildung bekommen, was dir natürlich<br />
in jeder Lebenslage hilft, also nicht<br />
nur in den Bergen.“<br />
Viel harte Arbeit also, die in flotten<br />
Fernsehserien wie „Die Bergretter“<br />
meist nicht zu sehen ist. Auf die Frage,<br />
ob die Realität mit der TV-Fiktion eigentlich<br />
etwas zu tun hat, muss Regina<br />
KÖRPERLICHE UND<br />
GEISTIGE EIGNUNG<br />
VOLLENDETES 16. LEBENSJAHR<br />
lachen: „Ich bin selbst oft in Schladming<br />
und kenne daher die Drehorte.<br />
Das ist eine Fernsehserie, da kommt<br />
es eben auf spektakuläre Effekte an.<br />
Aber der Ablauf der Einsätze und die<br />
angewendeten Techniken kommen<br />
der Wirklichkeit schon recht nahe.<br />
Die Fernsehteams arbeiten ja mit den<br />
echten Bergrettern in Ramsau und<br />
Schladming zusammen, die ihnen fachlich<br />
zur Seite stehen. Für das Image der<br />
Bergrettung ist das natürlich super!“<br />
108 <strong>SPORTaktiv</strong>
SKYLOTEC.COM<br />
OUTSIDE<br />
WENIGER<br />
IST MEHR<br />
RIDER 3.0 -<br />
KLETTERSTEIGSET<br />
So sicher wie nie zuvor im Klettersteig.<br />
Das ausgeklügelte System des RIDER<br />
3.0 Klettersteigsets verhindert<br />
zuverlässig lange Stürze im Klettersteig<br />
und bietet so maximale Sicherheit.<br />
Fotos: Ranggetiner<br />
HERBERT<br />
RANGGETINER<br />
... ist Profikletterer<br />
und einer der<br />
besten Extrem kletterer<br />
Europas – und ein<br />
„Querdenker“ der<br />
Outdoorsport szene.<br />
In seiner „Outside“-<br />
Kolumne lässt er die<br />
SPORT aktiv-Leser<br />
an seinen Gedanken<br />
teilhaben.<br />
Niki Lauda hat sein Kapperl, mein Markenzeichen<br />
ist die Sonnenbrille, unverwechselbar!<br />
Ein Ding, das äußerlich<br />
zeigt, wie man innerlich tickt und wofür man<br />
steht. Mit einem breiten Grinsen und dem hier<br />
leider oft hinderlichen Fachwissen registriere<br />
ich, wie sich der Endverbraucher meist über<br />
eine Marke definiert. Ja, im Prinzip eh alles wie<br />
auch bei mir, nur hier sagt die Werbung, was<br />
gebraucht wird. Die Industrie bedient ein Vakuum,<br />
das durch ein ständiges Verlangen nach<br />
Neuem entsteht, denn das innere Kind hat immer<br />
Hunger! „Funktionelles und Langlebiges“,<br />
alles längst Philosophie von gestern, oder? Mit<br />
ähnlichen Slogans kannst du heute maximal<br />
Werbung für ein Gerät gegen Cellulite machen.<br />
Heute wird viel Geld in Werbung gepumpt, mit<br />
dem einen Ziel: Lass ein Bild einer Marke in<br />
den Köpfen des „Suchenden“ entstehen, das nur<br />
eine Handlung zulässt, nämlich die Anschaffung<br />
dieses „im Moment genialsten Teiles“. Produkte<br />
müssen Emotionen auslösen, Preis-Leistungs-<br />
Verhältnis, uninteressant! Ist es extrem cool<br />
oder bedenklich, in einer Zeit zu leben, wo man<br />
Dinge kauft, die keiner braucht und die nichts<br />
können? Hmmm.<br />
Ich steh auf diese genialen Teile, die ein Tüftler<br />
nach zweijähriger Forschung und totaler Hingabe<br />
voller Stolz in die Höhe hält. Hänge ich total<br />
exponiert in einer Kletterroute, ja, dann, genau<br />
dann liebe ich diese Teile, die etwas können. In<br />
meinem Universum sind Blender gesundheitsschädlich<br />
und Funktionalität und Qualität ständige<br />
Wegbegleiter. Ich definiere mich nicht über<br />
eine Marke, sondern über die Menschen, die<br />
dahinter stehen und deren Philosophie. Ich liebe<br />
Elementares/Einfaches/Praktisches – ein Lagerfeuer,<br />
der Sternenhimmel und meine Freiheit,<br />
denn ich finde: Weniger ist oft mehr!<br />
SKYLOTEC entwickelt und produziert<br />
hochspezialisierte Fallschutzausrüstungen<br />
für Industrie und Klettersport.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
109
PIONIER BEIM<br />
SICHERN<br />
Bergsteiger, Kletterer<br />
und Klettersteiggeher<br />
können mit gutem<br />
Gewissen auf Skylotec<br />
setzen. Und das<br />
aus mehreren<br />
Gründen – wie unser<br />
„Business porträt“ zeigt.<br />
Beim Klettern, im Klettersteig oder auf<br />
Hochtouren: Wann immer das Leben<br />
an einem Seil hängt, muss man vertrauen<br />
können. Auf sich selbst und auf seine<br />
menschlichen Partner. Und besonders auf<br />
seine Ausrüstung. Der Schriftzug Skylotec auf<br />
dem Klettergurt, dem Klettersteigset oder dem<br />
Helm gibt schon einmal ein gutes Gefühl.<br />
Das Unternehmen aus Neuwied in Rheinland-Pfalz<br />
(D) feiert <strong>2018</strong> sein zehnjähriges<br />
Jubiläum in der Outdoorbranche. Die Firmengeschichte<br />
ist mit Gründungsjahr 1948 jedoch<br />
viel älter, die Erfahrung im Bereich der Absturzsicherung<br />
ist entsprechend groß. Gesichert<br />
wird eben nicht nur in einer Felswand, sondern<br />
auch in der Industrie. „Industry born – Sports<br />
Fotos: Skylotec<br />
110 <strong>SPORTaktiv</strong>
Das Unternehmen sitzt in<br />
Neuwied (D), wurde 1948<br />
gegründet und stellt seit 2008<br />
auch Bergsportausrüstung her.<br />
www.skylotec.com<br />
driven“ – so lautet ein Motto des Familienunternehmens.<br />
Im Sport spielte das Unternehmen<br />
vom Start weg in der obersten Liga. Bald<br />
nach dem Einstieg und der Präsentation<br />
der ersten Produkte für Bergsportler gab<br />
es die ersten Auszeichnungen, zum Beispiel<br />
2009 den ISPO Brand New Award<br />
für den Klettergurt Skyfit, und im selben<br />
Jahr den Outdoor Industry Award für<br />
den Kinderklettergurt Gekko. Apropos<br />
Auszeichnung: 2017 trat bekanntlich die<br />
neue Klettersteignorm in Kraft. Skylotecs<br />
Beitrag zu dieser Norm war das<br />
innovative Klettersteigset „Rider 3.0“.<br />
Die mitlaufende Seilklemme sorgt für<br />
ein zusätzliches Sicherheitspolster und<br />
verhindert weite Stürze. Diese Innovation<br />
wurde mit dem Outdoor Industry<br />
Gold Award im Bereich Bergsportausrüstung<br />
belohnt.<br />
Aktuell umfasst das Skylotec-Sortiment<br />
für Outdoorsportler Gurte,<br />
Klettersteigsets, Helme und Karabiner,<br />
Seile und Schlingen. Dazu Chalk, Bags<br />
und Accessoires. Von der Qualität der<br />
Ausrüstung sind nicht nur viele Freizeitsportler<br />
überzeugt, sondern auch<br />
Profiathleten wie Michael „Much“ Mayr.<br />
Die hohe Kompetenz beweist auch<br />
das „Vertical Rescue College“ (VRC):<br />
In diesem Schulungsgebäude auf dem<br />
Firmengelände in Neuwied werden Ausbilder<br />
und Mitarbeiter unterschiedlicher<br />
Unternehmen in Sachen Höhensicherung<br />
und Höhenrettung geschult.<br />
Ein ausgezeichneter Arbeitgeber<br />
Um die hohen Qualitätsansprüche, die<br />
das Unternehmen an sich selbst stellt,<br />
auch immer erfüllen zu können, gilt<br />
eine strenge Prämisse: „Made in Europe“.<br />
Skylotec verzichtet auf eine Fertigung<br />
in Asien. Neben dem Firmensitz<br />
in Deutschland gibt es noch Standorte<br />
in Ungarn und Slowenien. Das sorgt zusätzlich<br />
auch für kurze Fertigungs- und<br />
Transportwege.<br />
Diese Philosophie erntet Anerkennung:<br />
Nach 2016 wurde Skylotec <strong>2018</strong><br />
schon zum zweiten Mal in jüngster<br />
Zeit mit dem renommierten deutschen<br />
Arbeitgeber-Gütesiegel „Top Job“ als<br />
„bester Arbeitgeber“ prämiert. Noch<br />
ein Grund für Bergsportler, auf die<br />
Sicherungskompetenz von Skylotec zu<br />
vertrauen.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
111
SMART<br />
OUTDOOR-GPS-GERÄT, SMARTPHONE, GPS-UHR<br />
ODER DOCH DIE GUTE ALTE PAPIERKARTE? WAS<br />
BRAUCHT UND VERWENDET MAN <strong>2018</strong> ZUM<br />
ORIENTIEREN AM BERG? NATURFREUNDE-<br />
AUSBILDNER UND GPS-EXPERTE MATTHIAS<br />
PILZ IM „TECHNIK-TALK“.<br />
VON CHRISTOF DOMENIG<br />
NAVIGIEREN<br />
112 <strong>SPORTaktiv</strong>
Vorweg: Die Empfehlung, die gedruckte<br />
Karte am Berg immer mitzuhaben, gilt<br />
auch im Jahr <strong>2018</strong>. Denn ein elektronisches<br />
Gerät kann immer ausfallen – wenn<br />
es in der Outdoor-Stromversorgung (siehe<br />
hinten) auch deutliche Fortschritte gegeben<br />
hat. „Und die Empfehlung gilt auch deshalb,<br />
weil für die große Geländeübersicht, die man<br />
in vielen Situationen braucht, der Ausschnitt<br />
auf einem kleinen Bildschirm nicht reicht“,<br />
sagt Matthias Pilz.<br />
Der Grazer Outdoor-Profi kennt aus seinen<br />
GPS-Kursen auch ein häufiges Missverständnis:<br />
„GPS-Einsteiger erwarten oft, dass<br />
das Orientieren damit einfacher ist als mit einer<br />
Papierkarte. Doch das stimmt nicht: Eine<br />
Karte lesen zu können, ist die Grundlage<br />
jeder Outdoor-Navigation. GPS-Anwendung<br />
kommt oben drauf, erweitert die Möglichkeiten<br />
und ist ein zusätzliches Sicherheitsnetz.“<br />
Die Möglichkeiten, die GPS outdoor bietet,<br />
sind seit Jahren mehr oder weniger unverändert<br />
– rechts im Kasten haben wir die<br />
Hauptanwendungen kompakt zusammengefasst.<br />
Was sich in Sachen GPS zuletzt jedoch<br />
stark gewandelt hat, sind die Endgeräte:<br />
Klassische Outdoor-GPS-Geräte bekommen<br />
im Bergsport zunehmend Konkurrenz von<br />
stärkeren Smartphones auf der einen Seite<br />
und von den kleinen GPS-Uhren, die immer<br />
besser funktionieren, auf der anderen. Im<br />
Interview erklärt Matthias Pilz den Stand der<br />
Technik.<br />
Das Smartphone verändert unser Leben,<br />
das gesamte menschliche Verhalten. Gilt<br />
das auch beim Thema GPS-Nutzung im<br />
Bergsport?<br />
Grundsätzlich kann man sagen, dass die<br />
Jungen – soweit ich Einblick habe – fast nur<br />
noch das Smartphone verwenden. Klassische<br />
Handheld GPS-Gerät sind bei der Zielgruppe<br />
„40plus“ verbreitet und da bei jenen, die<br />
wirklich gut damit umgehen können.<br />
GPS IM<br />
OUTDOOR-EINSATZ<br />
Generell kann man die wichtigsten<br />
Funktionen von GPS-Geräten bzw. Navigations-Apps<br />
auch selbst erlernen – ein<br />
Kursbesuch macht die Sache aber einfacher.<br />
Das sind die Hauptfunktionen:<br />
TOUR PLANEN: Touren mithilfe von<br />
GPS-Koordinaten am Computer erstellen<br />
und ans GPS-Gerät bzw. Smartphone schicken<br />
oder als fertigen Track aufs Gerät laden.<br />
EINEM TRACK FOLGEN: Bereits wenige<br />
Meter Abweichung können damit erkannt<br />
werden. Wichtig immer dann, wenn der<br />
weitere Wegverlauf unklar ist (zum Beispiel<br />
bei Weggabelungen).<br />
DEN TRACK AUFZEICHNEN: Im<br />
Notfall (z.B. bei Nebel) kann man einfach<br />
umdrehen und auf dem aufgezeichneten<br />
Track zurückgehen. Und beim nächsten Mal<br />
auf derselben Tour dem Track nachgehen.<br />
WEGPUNKTE MARKIEREN: Die akkuschonende<br />
Variante zum Aufzeichnen eines<br />
gesamten Tracks, indem man markante Wegpunkte<br />
speichert und zu einer Tour verbindet.<br />
STANDORTANZEIGE: Auch bei schlechter<br />
Sicht ist immer klar, wo man sich befindet.<br />
Bei Notfällen gibt man die Koordinaten<br />
einfach der Bergrettung durch.<br />
POINTS OF INTEREST: Vorgegebene<br />
oder individuell abgespeicherte interessante<br />
Punkte lassen sich damit ansteuern, der Weg<br />
und die voraussichtliche Wegzeit<br />
dorthin berechnen.<br />
Fotos: Martin Edlinger, Matthias Pilz<br />
Kaufen sich auch junge Bergsportler<br />
noch ein Outdoor-GPS-Gerät?<br />
Eher nicht. Brauchbare Markengeräte gibt<br />
es ab 300 Euro. Viele Junge sagen sich,<br />
das ist es mir nicht wert, mir reicht mein<br />
Smartphone auch. Und ich muss sagen:<br />
Ganz unrecht haben sie damit nicht.<br />
LIVE-TRACKING: Damit können Freunde<br />
und Familienmitglieder deinen Standort<br />
und den Verlauf deiner Aktivität zu jeder<br />
Zeit in Echtzeit mitverfolgen.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
113
Akkulaufzeit, Robustheit und Wasserdichtheit<br />
waren immer die Hauptargumente<br />
für ein „richtiges“ Outdoor-<br />
GPS-Gerät. Gilt das nun nicht mehr?<br />
Es kommt stark aufs Smartphone an:<br />
Ich selbst verwende mittlerweile fast<br />
nur noch das Smartphone am Berg.<br />
Ich muss aber dazusagen, dass ich ein<br />
spezielles Outdoor-Smartphone habe:<br />
Das hat eine gewaltige Akkuleistung, ist<br />
stoßfest und wasserdicht, fällt es einmal<br />
in den Schnee, ist es dem Gerät völlig<br />
egal. Die Empfangsqualität ist etwas<br />
schlechter als beim Handheld-Gerät,<br />
aber nicht entscheidend.<br />
Dennoch ist eines wichtig zu betonen:<br />
Navigiere ich mit Smartphone und leere<br />
dabei den Akku, dann kann ich auch<br />
keinen Notruf mehr absetzen. Das ist<br />
der springende Punkt. Dessen muss man<br />
sich bewusst sein und dafür muss man<br />
vorsorgen. Ich selbst habe in der App<br />
eine Funktion eingestellt, die bei 25 Prozent<br />
Akkuleistung die App abschaltet.<br />
Wie schaut es beim Durchschnitts-<br />
Smartphone mit der Akkuleistung aus?<br />
Reicht die für Bergsportler?<br />
Mit meinem Vorgänger-Handy war<br />
nach fünf Stunden der Akku leer. Beim<br />
jetzigen komme ich, wenn ich GPS<br />
sinnvoll und selektiv einsetze, eine Woche<br />
durch. Ich kenne auch Bergführer,<br />
die verwenden ein Akku-Sleeve fürs<br />
Smartphone, das einerseits schützt und<br />
andererseits einen Zusatzakku beinhaltet.<br />
Damit wird das Gerät halt dicker.<br />
Akkupacks zum Nachladen mitzunehmen,<br />
funktioniert mittlerweile auch sehr<br />
gut (Anm.: Siehe die nachfolgende Story<br />
„Nie mehr saftlos“).<br />
Gibt es in der Funktion noch Unterschiede<br />
zwischen GPS-Gerät und<br />
Smartphone-Navigations-App?<br />
Überhaupt nicht. Bei einer guten App<br />
sind Benutzeroberfläche und Funktionen<br />
ident. Ich selbst verwende und<br />
empfehle in meinen Kursen die Twonav-App.<br />
Die lässt sich ident mit einem<br />
Twonav-GPS-Gerät bedienen und das<br />
ist mit Garmin der Marktführer. Die<br />
App kostet sechs Euro und beinhaltet<br />
schon recht viele Karten. Für<br />
den Alpenraum kann man dann<br />
die amtlichen ÖK-Karten relativ<br />
günstig dazukaufen. Auch von der<br />
haptischen Bedienung und von der<br />
Bildschirm-Darstellung sehe ich keine<br />
Nachteile mehr bei einem guten<br />
Outdoor-Smartphone gegenüber dem<br />
GPS-Gerät. Im Gegenteil: Beim Bildschirm<br />
ist mein Smartphone besser.<br />
Wie weit kommt man mit dem<br />
serienmäßigen Kartenmaterial<br />
am GPS-Gerät oder in der<br />
Smartphone-App?<br />
Grob lässt sich sagen: Basiskarten,<br />
wie sie meist vorinstalliert sind,<br />
reichen überall, wo man in der Zivilisation<br />
unterwegs ist. Zum Wandern<br />
auf Wanderwegen in den Bergen<br />
sind Vektor-Karten, beispielsweise<br />
die Garmin-Topo-Karte die richtige<br />
Lösung. Wenn ich Hochtouren oder<br />
Skitouren gehe, also Wege verlasse,<br />
dann brauche ich topografische<br />
ÖK-Karten.<br />
Haben also Outdoor GPS-Geräte<br />
über kurz oder lang ausgedient?<br />
Würde ich nicht sagen. Es hat schon<br />
nach wie vor Vorteile gegenüber<br />
vielen Smartphones. Und die Tendenz<br />
beim Handheld-Gerät geht in<br />
Richtung ganz neuer Möglichkeiten:<br />
Etwa, auch zusätzlich GSM- und Satellitenkommunikations-Empfänger<br />
zu verbauen. Überall, wo ein Mobilfunknetz<br />
ist, habe ich damit einen<br />
„klassischen“ Internetzugang, unabhängig<br />
vom Netzbetreiber. Dort, wo<br />
das normale Handynetz nicht mehr<br />
funktioniert, läuft die Verbindung<br />
über Kommunikationssatelliten<br />
wie bei einem Satellitentelefon. Ein<br />
Emergency-Knopf ist in so einem<br />
Gerät dann schon ein zusätzliches<br />
Sicherheitsnetz. Die nahe Zukunft<br />
wird auch sein, Echtzeitdaten, zum<br />
Beispiel über das Wetter, zur Verfügung<br />
zu haben. Oder Karten nicht<br />
mehr als Offlineprodukt zu beziehen,<br />
sondern „realtime“ gegen eine<br />
Jahresgebühr.<br />
MATTHIAS PILZ<br />
aus Graz ist 28, Bergsportler,<br />
Ausbildner der Naturfreunde<br />
für Klettern, Hochtouren<br />
und Skitouren, hält Kurse<br />
zur GPS-Anwendung<br />
im Outdoorsport.<br />
www.naturfreunde.at<br />
KURSTERMINE DER<br />
NATURFREUNDE<br />
22./23. Juni: Orientieren beim Wandern,<br />
Klippitztörl (K), Naturfreundehaus<br />
1./2. September: Orientieren beim<br />
Bergsteigen, Rauris (S), Neubauhütte<br />
13./14. Oktober: GPS und Smartphone,<br />
Tauplitz (St)<br />
akademie.naturfreunde.at<br />
Stark entwickelt haben sich in den<br />
letzten Jahren die GPS-Outdoor-Uhren,<br />
eine Kartendarstellung beherrschen<br />
schon viele. Wofür eignen sich die?<br />
Was die Akkuleistung und die Empfangsqualität<br />
betrifft, sind die Uhren<br />
heute wirklich gut. Die Hauptanwendung<br />
sehe ich in der Aufzeichnung und<br />
im Analysieren von Aktivitäten und<br />
nicht im Orientieren. Also: Wenn ich<br />
beispielsweise die Einstiegskoordinaten<br />
von einem Klettersteig habe, dann lässt<br />
sich die Stelle damit schon gut finden<br />
– doch für anspruchsvollere Orientierungsaufgaben<br />
ist schlicht die Kartendarstellung<br />
auf der Uhr zu klein.<br />
Fotos: Matthias Pilz, iStock<br />
114 <strong>SPORTaktiv</strong>
NIE MEHR<br />
SMARTPHONE UND<br />
CO. WOLLEN IM<br />
BERGSPORT MIT<br />
STROM VERSORGT<br />
WERDEN. UNSER<br />
TECHNIK-EXPERTE<br />
MATTHIAS PILZ<br />
ERKLÄRT, WELCHE<br />
MÖGLICHKEITEN<br />
ES DAZU GIBT.<br />
SAFTLOS<br />
I.<br />
LADEN AUF SCHUTZHÜTTEN<br />
In Österreich sollte man nicht unbedingt damit<br />
kalkulieren, sein Smartphone auf einer Schutzhütte<br />
aufladen zu können. Vor allem nicht zu „Stoßzeiten“.<br />
Im Notfall und bei Übernachtung wird es der<br />
Hüttenwirt wohl nicht verwehren. Matthias Pilz:<br />
„In der Schweiz oder in Frankreich ist die diesbezügliche<br />
Mentalität eine andere – dort wirst du beim<br />
Ankommen gleich darauf hingewiesen, wo du dein<br />
Handy laden kannst.“ Nachsatz: „Positive Ausnahmen<br />
sind natürlich auch in Österreich zu finden.“<br />
II.<br />
AKKUPACKS<br />
Die Stromspeicher für unterwegs funktionieren<br />
heute schon sehr gut. Auch mehrtägige Touren<br />
abseits jeder Infrastruktur lassen sich damit gut<br />
über die Runden bringen. Wichtig ist, den<br />
benötigten Strombedarf realistisch einschätzen zu<br />
können und vorauszuberechnen – und<br />
entsprechend viele Akkupacks einzupacken: „Dann<br />
sind Akkupacks, was das Verhältnis aus Packmaß,<br />
Gewicht und Leistung angeht, für mich die<br />
sinnvollste Lösung“, sagt Pilz.<br />
III.<br />
SOLARPANEELE<br />
Hier kommt es laut den Erfahrungen<br />
unseres Experten auf die Preisklasse<br />
an. Hochpreisige Solarpaneele funktionieren<br />
heute sehr gut und liefern auch<br />
bei weniger optimalen Bedingungen<br />
zuverlässig Strom. Dafür sollte man sich<br />
allerdings schon in der Preisklasse um<br />
500 Euro umschauen. Bei günstigeren<br />
Paneelen ist man von den äußeren Bedingungen<br />
stärker abhängig. Solarpaneele<br />
haben gegenüber Akkupacks einen<br />
deutlichen Nachteil, was Gewicht und<br />
Packmaß betrifft. Pilz: „Ideal eingesetzt<br />
sind sie auf Expeditionen, die von einem<br />
Basislager aus unternommen werden, wo<br />
man sie nicht immer mitnehmen muss.“<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
115
MITTERSILL PLUS<br />
TOURISMUS<br />
Stadtplatz 1<br />
5730 Mittersill<br />
T. +43 65 62/40 86 917<br />
www.mittersill.info<br />
AUS DEM ALLTAG<br />
HINAUSWANDERN<br />
DIE NATIONALPARKORT-<br />
SCHAFTEN MITTERSILL–HOL-<br />
LERSBACH–STUHLFELDEN<br />
LASSEN DIE WANDERHERZEN<br />
IN MITTEN DER ZAHLREICHEN<br />
3000ER DER HOHEN TAUERN<br />
UND DER KITZBÜHELER ALPEN<br />
HÖHERSCHLAGEN.<br />
H<br />
inein in die Bergschuhe, am besten noch<br />
bevor es hell wird – denn eindrucksvoller<br />
als mit einem Sonnenaufgang in den Bergen<br />
kann ein Tag kaum beginnen. Früh<br />
aufzustehen lohnt sich, denn es gibt einiges<br />
zu erleben und zu entdecken in den<br />
Hohen Tauern. Grüne Wiesen, charmante<br />
Waldwege, urige Almen, majestätische<br />
Berggipfel – all das erwartet dich in den<br />
Nationalparkortschaften Mittersill–<br />
Hollersbach–Stuhlfelden.<br />
Eine Vielzahl an markierten Wanderwegen<br />
in allen Schwierigkeitsstufen wartet<br />
und führt Naturliebhaber zu immer<br />
neuen Zielen. Bestens untergebracht in<br />
14 zertifizierten Wanderbetrieben der<br />
Region, kann man im Sommer sechs Mal<br />
pro Woche (im Fühjahr und Herbst drei<br />
Mal pro Woche) direkt vom Hotel aus<br />
geführte Wanderungen unternehmen –<br />
und das in allen Schwierigkeitsstufen. Besonderes<br />
Highlight: Alle Touren beginnen<br />
und enden direkt beim Hotel, denn der<br />
kostenlose Wandershuttle bringt dich zum<br />
Ausgangspunkt der Tour und vom Ende<br />
wieder zurück.<br />
Wer jetzt Lust bekommen hat, bestellt<br />
den Wanderguide mit über 65 Touren,<br />
Höhenprofil und Anforderungsliste.<br />
URLAUBSTIPP:<br />
Wanderwochen in Salzburgs<br />
Nationalpark Wanderdorf<br />
7 Nächte mit Frühstück, geführte Wandertouren<br />
im Nationalpark Hohe Tauern<br />
und in den Kitzbüheler Alpen, kostenloser<br />
Wandershuttle und 1 Wanderkarte mit<br />
Wanderguide. Ab € 399.– pro Person.<br />
Fotos: Mittersill Plus GmbH_Michael Huber<br />
116 <strong>SPORTaktiv</strong>
Fotos: Sporthotel Kogler<br />
URLAUB IM NATIONALPARK<br />
SPORTHOTEL<br />
KOGLER<br />
Hallenbadstraße 1<br />
5730 Mittersill<br />
Austria<br />
T +43 (0) 65 62 46 15<br />
F +43 (0) 65 62 46 12-444<br />
info@hotel-kogler.at<br />
www.hotel-kogler.at<br />
Das ganzjährig geöffnete Hotel in zentraler Lage in<br />
Mittersill inmitten der Ferienregion Nationalpark Hohe<br />
Tauern ist der ideale Ausgangspunkt für den perfekten<br />
Sport- und Aktivurlaub. Mit Hallenbad (300 m² Waserfläche),<br />
Wellnessbereich, Fitnessstudio, Tennishalle, etc.<br />
finden Sie in der Koglers Ferienwelt 100 % Urlaub für<br />
die ganze Familie. Als zertifiziertes Wanderhotel bieten<br />
wir geführte Touren inmitten des Nationalparks Hohe<br />
Tauern oder in den Kitzbüheler Alpen.<br />
Ein umfangreiches Sportangebot macht das Angebot<br />
komplett: Mountainbiking, Laufen, Trailrunning,<br />
Nordic-Walking, Tennis, Bogensport, Golf u.v.m.<br />
GRATIS: NATIONALPARK-CARD<br />
<br />
Tageskarte Großglockner-Hochalpenstraße<br />
<br />
Tageskarte Gerlos-Alpenstraße<br />
<br />
tägliche Nutzung einer der Bergbahnen<br />
<br />
freie Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel<br />
<br />
freie Nutzung der teilnehmenden Wanderbusse<br />
<br />
Informationen: www.nationalpark-sommercard.at<br />
DIE REGION DER UNGEAHNTEN MÖGLICHKEITEN<br />
<br />
über 5000 km Wanderwege<br />
<br />
über 1000 km Rad- und Bikevergnügen<br />
<br />
266 Dreitausender, 7 Bergbahnen in der Umgebung<br />
<br />
6 x pro Woche geführte Wanderungen<br />
PASST MIR UND ZU MIR.<br />
MAIER SPORTS – der Passformspezialist – bei unserer breiten Auswahl an Outdoorhosen<br />
muss man nicht lang suchen und es kommt niemand zu kurz.<br />
Hier geht‘s zum Video: www.maier-sports.com/passform
ZWISCHEN<br />
TRANCE<br />
UND<br />
BALANCE<br />
MICHAEL KEMETER<br />
GEHT OBERKÖRPERFREI<br />
ZUR ARBEIT. MIT<br />
WAGHALSIGEN KLETTER-<br />
ROUTEN OHNE SEIL UND<br />
MIT BASE-JUMPS SORGT<br />
ER FÜR SCHLAGZEILEN.<br />
ANGST HAT ER NIE.<br />
ÜBER VERTRAUEN,<br />
ELF MONATE IM BUS<br />
UND EINEN TYPEN MIT<br />
NERVEN AUS STAHL.<br />
VON CHRISTOPH HEIGL<br />
Im chinesischen Fernsehen nennen<br />
sie ihn „Austrian Spiderman“, als<br />
er außen an der Fassade auf ein<br />
268 Meter hohes Gebäude klettert<br />
und von dort mit dem Fallschirm<br />
runterspringt. In den USA hat er<br />
den Spitznamen „The Daredevil“.<br />
Und dann sitzt er da, der Bursche aus<br />
Tragöß (St), mit seinen langen blonden<br />
Locken, blauen Augen und dem<br />
freundlichen Lachen. So soll ein Spinnenmann<br />
aussehen? Ein Teufelskerl?<br />
Michael Kemeter hält aktuell noch<br />
einen seiner sieben Weltrekorde und<br />
mehrere Erstbegehungen. Als Slackliner<br />
balancierte er in seinem Heimat-<br />
Fotos: Michael Kemeter/Alexandre Buisse<br />
118 <strong>SPORTaktiv</strong>
FREE-SOLO<br />
KLETTERN IM ALLEINGANG<br />
OHNE HILFS- UND SICHERUNGS-<br />
MITTEL<br />
BASE-JUMPING<br />
SPRINGEN MIT FALLSCHIRM<br />
VON FESTEN OBJEKTEN (BASE<br />
= BUILDING, ANTENNA, SPAN,<br />
EARTH)<br />
SOLO-BASE-KLETTERN<br />
BZW. BASE-SOLOING<br />
KOMBINATION AUS<br />
FREIKLETTERN<br />
UND BASE-JUMPING<br />
ort 250 Meter weit über den berühmten<br />
Grünen See, zwischen Klein- und<br />
Großglockner, zwischen Heißluftballons<br />
und zwischen Ocean-Race-Segelbooten.<br />
Manchmal verwendet er ein Sicherungsseil,<br />
aber nicht immer. Auf seiner<br />
Homepage scrollt man lange, um alle<br />
Erstbegehungen und Rekorde zu erfassen.<br />
Seit einigen Jahren ist Kemeter auch<br />
Basejumper und Wingsuit-Flieger. Für<br />
einige seiner Youtube-Videos sollte man<br />
keinen empfindlichen Magen haben.<br />
Für einige seiner Aussagen auch nicht.<br />
Zu Hause in den Bergen<br />
Der 30-Jährige, am Berg meist oberkörperfrei,<br />
lebt nicht nach herkömmlichen<br />
Konventionen. „Die meiste Zeit im Jahr<br />
bin ich im Bus unterwegs und an den<br />
schönsten Plätzen“, erzählt er von seiner<br />
Idealvorstellung des Lebens. „Es ist zwar<br />
schwer, davon leben zu können, aber es<br />
geht sich gerade so mit null aus.“ Bis ins<br />
Letzte vermarkten, wie viele Kollegen<br />
in der Sportbranche, will sich Kemeter<br />
eben nicht.<br />
Apropos Kollegen: Als einer von aktuell<br />
ganz wenigen kombiniert Kemeter<br />
Freiklettern ohne Seil (free solo) mit<br />
Basejumpen aus der Felswand. „Viele<br />
„MEIN<br />
SCHWIERIGSTES<br />
PROJEKT?<br />
ES IST IMMER<br />
DER ERSTE<br />
SCHRITT.“<br />
haben damit aufgehört oder sind verstorben“,<br />
sagt Kemeter. „Ich habe in den<br />
letzten Jahren sehr viele gute Freunde<br />
verloren.“ Bumm. Solche Sätze sitzen.<br />
Und provozieren unweigerlich Fragen.<br />
Kemeter weicht diesen Fragen nicht<br />
aus. „Was ich mache, ist gefährlich, das<br />
ist mir voll bewusst“, sagt er. „Aber ich<br />
bin in diesem Moment 100-prozentig<br />
bei mir, ganz klar im Kopf. Es gibt kein<br />
Stürzen. Ich kann mir nicht einmal<br />
0,1 Prozent Zweifel oder Angst leisten,<br />
weil ich 100 Prozent für das Gelingen<br />
des Projektes brauche. Aber es kann<br />
etwas passieren und ich bin bereit zu<br />
handeln.“ Sehr viele unterstützen ihn,<br />
was ihm sehr wichtig ist. „Die Familie<br />
ist mitgewachsen und hat Verständnis<br />
dafür.“<br />
Vertrauen ist ein Schlüsselwort. „Ich<br />
habe Vertrauen in meine Fähigkeiten,<br />
das in 300 Meter Höhe zu schaffen, was<br />
ich auch am Boden kann.“ Wer Kemeter<br />
auf atemberaubenden Videos sieht, wie<br />
dem Slackline-Dreh zum Lost Arrow<br />
Spire im Yosemite-Nationalpark (USA),<br />
ungesichert Hunderte Meter über dem<br />
Boden, bekommt selbst schweißnasse<br />
Hände und sieht ihn danach kurz und<br />
befreit jubeln. Genugtuung? „Nein, das<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
119
war schon am Limit, aber ich fühle keine<br />
Genugtuung, wenn ich etwas schaffe,<br />
weil mir der Erfolg schon beim ersten<br />
Schritt klar ist.“ Eine Einschätzung ist<br />
Kemeter übrigens wichtig: Er ist kein<br />
Adrenalin-Junkie. Slacklining ist für ihn<br />
wie Meditation. In diesem tranceartigen<br />
Zustand ist neben Vertrauen die Balance<br />
ein zweites Schlüsselwort. Bei Vorträgen<br />
und bei Firmencoachings versucht er das<br />
zu vermitteln. „Balance ist die absolute<br />
Ausgeglichenheit. Dafür muss man sich<br />
Zeit nehmen. Die Menschen haben Job<br />
und Familie, aber man soll versuchen,<br />
das rationale Denken hintanzustellen.<br />
Man wird kreativ und kann einen Moment<br />
der Schwerelosigkeit erleben.“ Die<br />
Folge sei eine gestärkte Persönlichkeit,<br />
meint der Steirer, mehr Disziplin, mehr<br />
Wertschätzung. „Und das Beste bei Balance:<br />
Man kann sie nicht kaufen, man<br />
muss sie sich erarbeiten.“<br />
Der erste Schritt<br />
Kemeter trainiert jeden Tag, sieht sich<br />
aber nicht als Kletterprofi. Seine Definition:<br />
„Ich bin viel unterwegs. Ich bin ein<br />
Tourist, ein extremer Tourist.“ Wenn es<br />
sein muss und der Anmarsch mühsam<br />
ist, übernachtet er gleich in der Felswand.<br />
Er absolvierte Free-Solo-Routen<br />
MICHAEL KEMETER<br />
AUS TRAGÖSS (ST),<br />
GEBOREN AM 3. JUNI 1988<br />
WAR FRÜHER MEHRFACHER<br />
ÖSTERREICHISCHER MEISTER<br />
MIT DER LUFTPISTOLE BEI EM<br />
UND WM, MACHTE SICH AB 2007<br />
ALS SLACKLINER UND KLETTERER<br />
UND AB 2010 MIT SKYDIVING<br />
UND BASE-JUMPING (AB 2011)<br />
EINEN NAMEN. MEHRERE<br />
WELTREKORDE UND<br />
SPEKTAKULÄRE BEGEHUNGEN IN<br />
DER BERGWELT, AUF GEBÄUDEN<br />
UND SOGAR SCHIFFEN.<br />
WWW.MICHAEL-KEMETER.COM<br />
im unteren 10. Schwierigkeitsgrad und<br />
verbringt diesen Sommer im steirischen<br />
Gesäuse an einer der schwersten alpinen<br />
Routen der Welt, die er im Vorjahr im<br />
Alleingang erstbegangen hatte. Was<br />
bei allen Abenteuern sein schwierigstes<br />
Projekt war, kann er nicht genau be-<br />
stimmen. „Das schwierigste Projekt ist<br />
immer der erste Schritt“, glaubt Kemeter.<br />
Nach erfolgreichen Projekten, wie<br />
er es nennt, braucht er Pause. „Die Tage<br />
danach merke ich, wie müde Geist und<br />
Körper sind.“<br />
Bis zu seinem 30er Anfang Juni wollte<br />
Kemeter noch ein besonderes Projekt<br />
realisiert haben: eine weitere Klettertour<br />
im elften Schwierigkeitsgrad. Danach<br />
sieht er seine Zukunft wieder beim Solo-Base-Klettern,<br />
oder wie er es formuliert<br />
– „in der Luft“.<br />
Fotos: Michael Kemeter/Frank Kretschmann/Wolfgang Lienbacher<br />
120 <strong>SPORTaktiv</strong>
EIN BEWEGTER<br />
SOMMER IM SÜDEN<br />
Ob wandern, Rad fahren oder laufen: Die Region Bad<br />
Radkersburg in der südöstlichen Steiermark ist mit<br />
ihren schattigen Aulandschaften und sanften Hügeln<br />
ideal für aktive Erlebnisse in der freien Natur.<br />
INFOS & BUCHUNGEN<br />
REGION BAD RADKERSBURG<br />
GF Christian Contola<br />
T. +43 34 76/25 45<br />
info@badradkersburg.at<br />
www.badradkersburg.at<br />
ANGEBOTS-TIPP<br />
4 SOMMERGLÜCKSTAGE<br />
sind in den Monaten Juni bis<br />
August buchbar ab:<br />
€ 110,70 p. P.<br />
In der Region Bad Radkersburg im<br />
Thermen- und Vulkanland Steiermark<br />
belebt der Duft von Kräutern und Blumen<br />
die Luft, wohltuendes Wasser lockt zum<br />
Schwimmen und swingende Musik erklingt.<br />
Im Sommer wohnt hier die Lebenslust.<br />
Ein mildes Klima, sanfte Hügel und<br />
weite Aulandschaften bilden die Naturkulisse<br />
für bewegende Sommer-Erlebnisse.<br />
„Beweg-Gründe“ gibt es in Österreichs<br />
sonnigster Region genug: Auf zwei Rädern<br />
lassen sich herrliche Panoramablicke aufs<br />
sanfte Hügelland ebenso wie gemütliche<br />
Buschenschänken, die Weinberge und einsame<br />
Wege durch die Murauen entdecken.<br />
Mit E-Bikes ist grenzenloses Radfahren<br />
über die hügelige Weinlandschaft und zu<br />
den Nachbarn Slowenien und Ungarn problemlos<br />
möglich.<br />
Viel zu entdecken gibt es auf den Themenwanderwegen<br />
durch die Weingärten<br />
– Traminerweg in Klöch und TAU-Weg der<br />
Riede in Tieschen. Hier laden zahlreiche<br />
herzliche Gastgeber in Buschenschänken<br />
zum „Wein-, Wasser- und Vulkanerlebnis“<br />
und zur kulinarischen Stärkung ein. Abenteuer<br />
warten auch auf kleine Entdecker.<br />
Viel Spaß versprechen das Familienmagazin<br />
mit vielen Tipps und Ideen, die Rad-Rätselrallye<br />
oder der Kids Coach der Parktherme.<br />
Dann heißt es rein ins mineralstoffreiche<br />
Thermalwasser: Zum Schwimmen ist das<br />
50-Meter-Sportbecken der Parktherme<br />
ideal. Oder man lässt sich beim Faszien-<br />
Fitness training in Form bringen.<br />
Und am Abend? Punktet die Region Bad<br />
Radkersburg mit ihrer sommerlichen Leichtigkeit<br />
und dem südlichen Flair. Flanieren<br />
durch die historische Altstadt, unter Millionen<br />
von Sternen der Musik lauschen, die<br />
bunte Lokalszene und das Leben genießen<br />
– viel zu schön, um bloß kurz zu bleiben.<br />
Fotos: zoom.at/Ulrich Grill<br />
122 <strong>SPORTaktiv</strong>
MERINO UND<br />
KOMPRESSION<br />
Merino und Hightech Compression<br />
vereinen die CEP Outdoor Light<br />
Merino Socks. Der Merino-Synthetik-<br />
Mix sorgt für perfektes Fußklima und<br />
die Kompressionswirkung für Stabilität<br />
und Trittsicherheit. Die Mid-Cut-Socken<br />
überzeugen nicht nur Merino-Fans.<br />
www.cepsports.at<br />
KLACK-KLACK<br />
Das Klettersteig-Set STUBAI<br />
Summit Light X1 ist eine völlige<br />
Neuentwicklung von STUBAI. Die<br />
Karabiner sind ergonomisch gestaltet<br />
und ermöglichen ein extraeinfaches<br />
Einhängen, sodass man sich voll aufs<br />
Klettern konzentrieren kann.<br />
www.stubai-sports.com<br />
OUT<br />
DOOR<br />
NEWS<br />
LEICHTER<br />
WANDERN<br />
Der KOMPERDELL C3 Carbon<br />
Pro wiegt lediglich 224 g.<br />
Möglich macht es der Materialmix<br />
aus leichtem Carbon<br />
und hochfestem Titanal. Der<br />
Powerlock-3.0-Verschlussmechanismus<br />
sorgt für eine<br />
unkomplizierte Längenverstellung.<br />
Packmaß: 66 cm.<br />
www.komperdell.com<br />
ERSTE<br />
SPORTCOLA<br />
Mach aus Wasser Energie.<br />
Der „PEEROTON MVD<br />
– Mineral Vitamin Drink“<br />
ist das ideale Getränk für<br />
Workouts oder Belastungen<br />
bis 60 Minuten. Die„Limited<br />
Summer-Edition“ gibt es in<br />
Cola-Zitrone und Birne. Mit<br />
Soda im Glas aufgespritzt,<br />
richtig erfrischend.<br />
www.peeroton.com<br />
SPEED AM BERG<br />
Der SALEWA Ultra Train 2<br />
bietet Halt beim Speed Hiking<br />
und schnellen Training in den<br />
Bergen. Seine Michelin-Ultra-<br />
Train-Sohle wurde exklusiv<br />
mit Salewa entwickelt. Sie<br />
gibt starke Traktion, auch auf<br />
feuchtem, rutschigem Boden.<br />
www.salewa.at<br />
Fotos: Hersteller<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
123
Alle Infos unter<br />
www.derdachstein.at<br />
HOCHGEFÜHLE AM<br />
DACHSTEINGLETSCHER<br />
NATURKULISSE TRIFFT AUF ERLEB-<br />
NISWELT: WILLKOMMEN AUF DEM<br />
HÖCHSTEN BERG DER STEIERMARK.<br />
Fotos: Mediadome, Gery Wolf, Herbert Raffalt<br />
Schon die Auffahrt mit der Aussicht<br />
aus der Panoramagondel – mit<br />
Rundum-Vollverglasung – ist ein Erlebnis.<br />
Ein Balkon am Dach der Gondel<br />
sorgt zusätzlich für Cabrio-Feeling.<br />
Beeindruckend präsentiert sich aber<br />
nicht nur die Technik, sondern auch die<br />
Natur. Der höchste Berg der Steiermark,<br />
der Dachstein, besticht durch eine Kulisse,<br />
die ihresgleichen sucht. Umgeben<br />
von den schroffen Felsen rückt der<br />
Alltag in die Ferne.<br />
Oben angekommen, begeistern<br />
viele Wanderrouten die Wanderer und<br />
Genießer. Ein Tipp ist die Wanderung<br />
auf dem Hochgebirgs-Erlebnisweg zum<br />
Kleinen Gjaidstein: In etwa 40 Minuten<br />
erreicht man von der Dachstein-Bergstation<br />
aus den 2685 m hohen Gipfel. Die<br />
Möglichkeiten für sportliche Unternehmungen<br />
ab der Bergstation sind freilich<br />
vielfältig und reichen übers Wandern<br />
weit hinaus – bis hin zum Klettern oder<br />
Paragleiten.<br />
Hängebrücke und Co.<br />
Bekannt ist der Dachstein auch für seine<br />
weiteren Attraktionen: Die Hängebrücke,<br />
der Skywalk und die Treppe ins<br />
Nichts ermöglichen atemberaubende<br />
Aus- und Tiefblicke. Der Eispalast<br />
entführt Besucher tief in das Innere des<br />
Gletschers hinein. Detailgetreu aus Eis<br />
geschnitzte und mit Lichteffekten in<br />
Szene gesetzte, bekannte Sehenswürdigkeiten<br />
sorgen für Staunen.<br />
Gaumenfreuden auf 2700 m Höhe<br />
erwarten die Gäste im Dachstein<br />
Gletscherrestaurant, wo man sich mit<br />
regionalen Spezialitäten stärken kann.<br />
Dazu serviert wird ein Panoramablick<br />
auf die umliegende Bergwelt.<br />
Der perfekt geplante Tag<br />
Die Gondelauffahrt, der Skywalk, die<br />
Hängebrücke, das Gletscher-Restaurant<br />
und der Eispalast: Das alles lässt sich<br />
auch perfekt durchgeplant an einem<br />
einzigen Tag erleben. Dieses spezielle<br />
„Gletscher-Erlebnis“-Angebot findest du<br />
auf www.derdachstein.at.<br />
Den Tag oder die Nacht auf dem<br />
Dachstein hereinbrechen zu sehen, das<br />
ist ein Naturschauspiel erster Güte. Sonnenauf-<br />
oder -untergangsfahrten ermöglichen<br />
auch dieses besondere Erlebnis.<br />
Naturgenießer reservieren für diesen Fall<br />
ihre Plätze für die gewünschte Berg- und<br />
Talfahrt – ebenfalls einfach unter www.<br />
derdachstein.at<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
125
126 <strong>SPORTaktiv</strong><br />
Fotos: iStock
DAS ZIEL<br />
EBNET<br />
DEN WEG<br />
STREICHELZOO, GEOCACHING UND<br />
EINE „LEICHE“ NAMENS „T.ANNE“.<br />
KINDER BRAUCHEN BEIM WANDERN<br />
IMMER EIN LOHNENDES ZIEL. SONST<br />
SIND SIE SCHWER ZU MOTIVIEREN.<br />
VON CHRISTOPH HEIGL<br />
Der Trend zur Urbanisierung zieht die<br />
Menschen in städtische Regionen.<br />
Zum Arbeiten und zum Wohnen.<br />
Zum Entspannen und zum Urlaubmachen<br />
kommen im Umkehrschluss viele Menschen<br />
wieder raus aus den Städten und rein in<br />
die Natur. So ist auch der aktuelle Outdoor-Boom<br />
zu verstehen. Mit den Erwachsenen,<br />
den Mamas und Papas, den Omas<br />
und Opas, zieht es auch die Kinder auf die<br />
Almen und Berge.<br />
Viele Destinationen und Regionen haben<br />
sich schon auf die kleinen Gäste eingestellt<br />
und bieten eigene Programme. „Jahrelang<br />
war beim Wandern eine Flaute spürbar. Jetzt<br />
ist wieder eine Generation von Eltern um<br />
die 30 da, die das Wandern aus ihrer eigenen<br />
Kindheit kennt und auch mit ihrem Nachwuchs<br />
aktiv in die Natur geht“, sagt Christine<br />
Pollhammer vom Tourismusverband<br />
Almenland in der Steiermark. Die Region<br />
nördlich von Graz ist wegen der sanften<br />
Almen besonders beliebt. „Was die Kinder<br />
betrifft, sind wir davon überzeugt, dass sie<br />
immer ein lohnendes Ziel brauchen, um für<br />
eine Wanderung motiviert zu sein.“ Das<br />
Ziel ebnet den Weg, sozusagen. Wo den Erwachsenen<br />
ein schöner Gipfel mit Aussicht,<br />
ein spektakuläres Gipfelkreuz, ein duftender<br />
Schweinsbraten auf der Traumalm reicht,<br />
um jegliche Mühen vergessen zu lassen, da<br />
sind die Kinder natürlich anders zu motivieren.<br />
Das Almenland etwa bietet als Ziel<br />
einen Tierpark, einen kleinen Kletterpark,<br />
einen Ökopark oder einfach Plätze zum<br />
Wasserpritscheln in der Raabklamm, eine<br />
Sommerrodelbahn oder das Bootfahren im<br />
Teichalmsee. Bonus: Dass die Kids dorthin<br />
gewandert sind, merken sie gar nicht.<br />
Besonders beliebt bei Klein (und Groß)<br />
sind auch Lehrpfade und Themenwege,<br />
die mit einer besonderen Geschichte in<br />
die Wälder locken. Die Roßlochklamm im<br />
Naturpark Mürzer Oberland (bei Neuberg,<br />
St) etwa bietet sehr humorvoll die „mörderische“<br />
Geschichte um die „Leiche“ der „T.<br />
Anne“. So nebenbei bringt man den Kindern<br />
auch noch biologische Zusammenhänge<br />
in der Tier und Pflanzenwelt bei.<br />
Wanderungen zu Burgen, Ruinen oder in<br />
Höhlen eignen sich bestens, den Kindern<br />
Sagen, Märchen oder möglichst blutrünstige<br />
Räubersgeschichten zu erzählen. Das<br />
lieben sie. Sie vermuten dann hinter jedem<br />
Baum einen Unhold oder Zauberer, hinter<br />
jeder Hütte eine Fee und hinter jeder<br />
Biegung eine Schar Ritter. Man darf aber<br />
natürlich auch bei der Wahrheit bleiben<br />
und Fakten von historischen Tafeln ablesen,<br />
etwa auf der Burgruine Dürnstein in Niederösterreich.<br />
So trifft die historische Vergangenheit<br />
die kindliche Gegenwart.<br />
Spezialisierte Destinationen bieten in den<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
127
,,ES IST NICHT<br />
DIE KILOMETER-<br />
LEISTUNG, DIE<br />
EINE GELUNGENE<br />
WANDERUNG<br />
AUSMACHT.“<br />
Sommermonaten und vor allem in den<br />
Schulferien ganze Kinderprogramme,<br />
um den Kindern den Aufenthalt in den<br />
Bergen zu versüßen. Das Angebot der<br />
Wildkogel-Arena in Neukirchen am<br />
Großvenediger lädt zu „Spiel, Spaß und<br />
Abenteuer“ und hat dazu sogar zwei<br />
Maskottchen als Helfer: Kogel-Mogel<br />
und Kogel-Mia. Landesweit gibt es Planetenwege,<br />
Sonnenwege, Klimawege,<br />
Bienenlehrpfade, Ameisenpfade und<br />
Barfußparcours. Dabei nicht vergessen:<br />
Es ist nicht die Kilometerleistung, die<br />
eine gelungene Wanderung ausmacht.<br />
Für etwas Ältere bietet sich die<br />
moderne Form der Schnitzeljagd an:<br />
Geocaching. Bei dieser elektronischen<br />
Schatzsuche werden versteckte „Schätze“<br />
gesucht, die anhand von geografischen<br />
Koordinaten (Geocaches) gefunden<br />
werden. Unter dem Motto „Erlebe den<br />
Berg neu“ hat die Bergbahn Kitzbühel<br />
eine GPS-Schatzsuche für Jung und Alt<br />
am Hahnenkamm im Programm. Am<br />
Abenteuerberg auf der Muttereralm<br />
bei Innsbruck gibt es speziell angelegte<br />
Routen nur für Kinder. Dort kann man<br />
dann übrigens mit Downhill-Karts ins<br />
Tal brettern.<br />
Ganz wichtig für die Kleinen: die<br />
Jause! Wenn man gemeinsam mit ihnen<br />
schon den Rucksack einpackt und den<br />
Lieblingssnack, Obst und das Getränk<br />
der Wahl vorbereitet, klappt es auch mit<br />
den schwierigsten Metern bei einem<br />
Wanderausflug: den Schritten zum abfahrbereiten<br />
Auto.<br />
Foto: iStock<br />
BEWEGUNG FÜR<br />
DIE GANZE FAMILY<br />
Ameisenpfad, Corona Coaster und<br />
Wexl Trails – in St. Corona am Wechsel<br />
wird der ganzen Familie etwas<br />
geboten. Spaß und Bewegung<br />
stehen auch im Motorikpark am<br />
Plan. Und erst das Mountainbiken!<br />
St. Corona am Wechsel im südlichen<br />
Niederösterreich bietet Spaß und Bewegung,<br />
lädt Familien und Naturliebhaber<br />
zum Entspannen und Genießen ein und<br />
liefert Programm für ein ganzes Wochenende.<br />
Auf Coronas Ameisenpfad erfahren<br />
die Kinder auf den Spuren der Königin<br />
des Waldes vieles über die Natur und<br />
ihre Waldbewohner. Bei einer Fahrt mit<br />
der Sommerrodelbahn „Corona Coaster“<br />
können sie flott den Berg hinunterrasen.<br />
Im Motorikpark werden sie ihr<br />
Gleichgewicht auf die Probe stellen und<br />
ihre Kraft mit Papa messen oder auf den<br />
„Wexl Trails“ Mountainbike fahren und<br />
wie die Profis lernen. Während die Kids<br />
im Mini-Bikepark ihre Runden drehen<br />
oder sich am Erlebnisspielplatz austoben,<br />
können Eltern ihren Kindern ganz<br />
entspannt von den Sonnenterassen aus<br />
zusehen und den Tag genießen.<br />
FAMILIENARENA<br />
ST. CORONA AM WECHSEL<br />
ab 31. Mai täglich von<br />
9 bis 18 Uhr geöffnet<br />
T.: +43 2641/21 0 09<br />
www.familienarena.at<br />
www.wexltrails.at<br />
ANZEIGE / Foto: Angelika Morgenbesser<br />
128 <strong>SPORTaktiv</strong>
Tourismusverband<br />
Naturpark Almenland<br />
8163 Fladnitz 100<br />
T. +43 3179/23 000<br />
info@almenland.at<br />
www.almenland.at<br />
SOMMERFRISCHE<br />
IM ALMENLAND<br />
DER NATURPARK ALMENLAND<br />
IST NAH GENUG FÜR<br />
JEDEN AUSFLUG. AUF DEN 400<br />
ALMEN IM BERGLAND NÖRDLICH<br />
VON GRAZ WIRD VOR<br />
ALLEM KINDERN UND<br />
FAMILIEN VIEL GEBOTEN.<br />
Fotos: TVB Almenland/Bergmann/Berghofer<br />
D<br />
as Bergland nördlich von Graz bietet<br />
viele Überraschungen. Die Landschaft<br />
erstreckt sich zwischen 460 und 1720<br />
Metern Seehöhe und wird von der<br />
Bärenschützklamm im Westen und dem<br />
Feistritztal im Osten eingerahmt.<br />
Dass sich die vielen Wiesen und<br />
Weiden in Tal- und Hanglagen perfekt<br />
zum Wandern eignen, muss nicht näher<br />
erläutert werden, das Almenland ist<br />
eine gefragte Ausflugsdestination. Auch<br />
die vielen imposanten Schluchten und<br />
Klammen kennzeichnen die Region.<br />
Die Bärenschützklamm etwa führt vom<br />
Murtal über Wanderwege und vor allem<br />
ganz abenteuerlich über 109 Brücken<br />
und 51 Leitern hinauf auf die Teichalm.<br />
Die Raabklamm ist ein Naturparadies<br />
und Österreichs längste Klamm.<br />
Besonderes Augenmerk wird im Almenland<br />
den Kindern und Familien geschenkt.<br />
Über Almböden laufen, in Bächen<br />
pritscheln, Verstecken spielen im<br />
Laubwald, eine Fahrt auf der Sommerrodelbahn,<br />
die Angebote sind vielfältig.<br />
Ponys zum Reiten, kleine Häschen zum<br />
Streicheln, das Kinderglück ist perfekt.<br />
Sollte das Wetter einmal nicht mitspielen,<br />
bietet sich ein Ausflug in den<br />
Kletterpark oder zur Schokoladenfabrik<br />
an. Dazu gibt es jetzt die GENUSSCard<br />
für den Gratiseintritt bei über 120<br />
Ausflugszielen: Nächtigen bei einem<br />
Mitgliedsbetrieb und die oststeirischen<br />
Ausflugsziele inklusive Graz kostenfrei<br />
besuchen! Auch der lukullische Genuss<br />
kommt nicht zu kurz, schließlich ist das<br />
ALMO-Rindfleisch das Leitprodukt.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
129
INFOS & BUCHUNGEN<br />
TVB AUSSEERLAND –<br />
SALZKAMMERGUT<br />
T. +43 36 22/54 0 40-0<br />
info@ausseerland.at<br />
www.ausseerland.at<br />
BERGE, SEEN UND<br />
HOCHGENUSS<br />
WER EINMAL KOMMT, KOMMT IMMER WIEDER: SO HALTEN ES VIELE GÄSTE<br />
DES AUSSEERLAND – SALZKAMMERGUTS. HAUPTGRUND DAFÜR IST DIE<br />
LANDSCHAFT, DIE IDEAL IST, UM ABZUSCHALTEN UND KRAFT ZU TANKEN.<br />
HOTEL-TIPPS<br />
ALPENPARKS HAGAN LOGDE<br />
Altaussee<br />
T. +43 36 22/72 3 23<br />
www.alpenparks.at/haganlodge<br />
NARZISSEN VITAL RESORT<br />
Bad Aussee<br />
T. +43 36 22/55 3 00<br />
www.vitalresort.at<br />
Von imposanten Bergen und glasklaren<br />
Seen ist das Landschaftsbild im<br />
Ausseerland – Salzkammergut geprägt.<br />
Diese Landschaft ist Garant für einen<br />
erholsamen Urlaub. Gerade auch wegen<br />
der vielen sportlichen Möglichkeiten,<br />
die sich auftun.<br />
Zwischen Dachstein und Totem<br />
Gebirge bieten sich jede Menge Touren<br />
in den unterschiedlichsten Schwierigkeitsgraden<br />
an. Das gilt für Wanderer,<br />
Bergsteiger und Kletterer, aber auch für<br />
Biker.<br />
Im Sommer laden dabei die Seen<br />
immer wieder zu einer Abkühlung zwischendurch<br />
ein, und im Herbst, wenn<br />
die Wälder sich verfärben, haben die<br />
Touren einen ganz speziellen Charme.<br />
Zahlreiche Einkehrmöglichkeiten sorgen<br />
für das leibliche Wohl und dafür, dass<br />
man die Kraftreserven vor der nächsten<br />
Tour wieder aufladen kann.<br />
Tipps zum Einchecken<br />
Zwei spezielle Tipps für eine sportlergerechte<br />
Unterkunft: Die AlpenParks<br />
Hagan Lodge ist Mitglied bei Mountainbike<br />
Holidays, den Mountainbike-<br />
Urlaubsprofis der Alpen. Das Hüttendorf,<br />
das mitten im Grünen liegt, wird<br />
von Alexander Kalss geleitet, der selbst<br />
passionierter Biker ist und die Region<br />
wie seine Westentasche kennt. Die Hagan<br />
Lodge bietet aber auch einen eigenen<br />
Outdoor-Kletterpark.<br />
Ein ebenso ideales Basislager für<br />
sportliche, aktive Gäste ist auch das<br />
Narzissen Vital Resort. Wer dort seinen<br />
Urlaub verbringt, kommt nach fordernden<br />
Bike- oder Wandertouren zurück<br />
ins Hotel und kann direkt ins Solebad<br />
wechseln oder in einer der Saunen entspannen.<br />
Und bei Schlechtwetter ganz<br />
einfach in den Panorama-Fitnessbereich<br />
ausweichen.<br />
Foto: TVB Ausseerland – Salzkammergut/Himsl<br />
130 <strong>SPORTaktiv</strong>
4 NÄCHTE BLEIBEN, 3 ZAHLEN<br />
NARZISSEN VITAL<br />
RESORT<br />
Bad Aussee/Steiermark<br />
www.vitalresort.at<br />
Raum zum Wohlfühlen, eine Top-Ausstattung<br />
und ein traumhafter Panoramablick auf<br />
die Berge: Das erwartet Gäste des 4-Sterne-<br />
Narzissen Vital Resorts in Bad Aussee.<br />
Rundum finden sich optimale Bedingungen<br />
für aktive Urlauber – zum Wandern,<br />
Biken oder Golfen. Danach geht es ins direkt<br />
angebundene und frei nutzbare Solebad und<br />
in die Sauna. Oder in den Medical-Fitness-<br />
Bereich, wo qualifizierte Trainer warten.<br />
Fotos: Narzissen Vital Resort<br />
4=3 LEBENSFRISCHE<br />
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5 Tage/4 Nächte zum Preis von 3 Nächten<br />
(bei Anreise an Sonntag oder Montag)<br />
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Reichhaltiges Vitalresort-Frühstücksbuffet<br />
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Inkludierte Eintritte in Solebad, Sauna,<br />
Fitnessbereich<br />
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Tägliches Aktivprogramm<br />
Ab € 312,– p. P.<br />
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SAFETY ACADEMY LAB ROCK haben wir gemeinsam mit dem<br />
Deutschen Bergführerverband entwickelt - für mehr Wissen und<br />
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Marmot ist davon überzeugt,<br />
dass unser Einfluss auf die Umwelt<br />
durch innovative, langlebige<br />
und hochwertig produzierte<br />
Produkte am sinnvollsten minimiert<br />
wird. Ein Beispiel dafür ist<br />
Marmots Zusammenarbeit mit<br />
seinem Partner Thread International.<br />
Thread International<br />
sammelt Müll in den ärmsten<br />
Gegenden der Welt, macht daraus<br />
Stoffe und schafft so für viele<br />
Menschen eine Lebensgrundlage.<br />
Eine einfache Plastikflasche<br />
ermöglicht einen Arbeitsplatz.<br />
Sie wird aufgesammelt, sortiert,<br />
in kleine Plastikflocken gestückelt<br />
und zu Garn verarbeitet.<br />
Die Marmot-Thread-T-Shirts<br />
sind aus 50 Prozent recycelten<br />
Plastikflaschen und 50 Prozent<br />
recycelter Baumwolle hergestellt.<br />
So stecken in jedem T-Shirt ca.<br />
2,25 recycelte Plastikflaschen.<br />
Im Vergleich zu reinen Baumwollshirts<br />
werden im Herstellungsprozess<br />
weniger Pestizide<br />
benötigt und gut 400 Liter weniger<br />
Wasser verbraucht. Für den<br />
Druck werden nur PVC- und<br />
Phthalat-freie Farben verwendet.<br />
Und die T-Shirts tragen dazu<br />
bei, dass mehr als 1300 Jobs auf<br />
Haiti geschaffen wurden.<br />
Weitere Infos:<br />
www.marmot.de<br />
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<strong>SPORTaktiv</strong><br />
133
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mTEX-10.000-Wetterschutz,<br />
wasserdicht und atmungsaktiv<br />
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PREIS (UVP): € 149,95<br />
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MAIER SPORTS INARA SLIM W<br />
bi-elastische Funktionshose<br />
mit viel Bewegungsfreiheit<br />
femininer Slimfit-Schnitt für<br />
eine schmale Silhouette<br />
wasserabweisend mit<br />
umweltfreundlicher PFCfreier<br />
Imprägnierung<br />
PREIS (UVP): € 99,95<br />
SALEWA PEDROC DST 2/1<br />
PANT M<br />
4-Wege-Durastretch<br />
uneingeschränkte<br />
Bewegungsfreiheit<br />
abriebfestes Material mit<br />
DWR Finish<br />
PREIS (UVP): € 140,–<br />
SALEWA PEDROC HYBRID<br />
ALPHA 2/1 M JACKET<br />
abnehmbare Ärmel<br />
wind- und wasserabweisend<br />
optimaler Feuchtigkeitstransport<br />
durch Polartec Alpha<br />
PREIS (UVP): € 220,–<br />
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UTNE PANTS M<br />
leichte, bequeme Hose<br />
atmungsaktives, schnell<br />
trocknendes Stretch-<br />
Material<br />
bluesign approved<br />
PREIS (UVP): € 100,–<br />
BERGANS OF NORWAY<br />
LETTO JACKET M<br />
sehr leichte Hardshelljacke aus<br />
3-Lagen-Dermizax®-Material<br />
minimales Packvolumen<br />
lange Belüftungsreißverschlüsse<br />
unter den Armen und Fronttaschen<br />
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abriebfest durch Ripstop-<br />
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Gesäßbereich<br />
hoher Feuchtigkeitstransport<br />
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winddicht<br />
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134 <strong>SPORTaktiv</strong>
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AUS: DIE AKTUELLEN OUTDOOR-<br />
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exponierten Stellen<br />
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Komfort und ein angenehmes Körperklima<br />
PREIS (UVP): € 180,–<br />
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MARMOT ECLIPSE<br />
JACKET W/M<br />
komplett PFC-freie<br />
Regenjacke<br />
recyceltes Nylon<br />
kein Nachimprägnieren<br />
nötig<br />
atmungsaktiv:<br />
20.000 MVTR<br />
wasserdicht: 20.000 mm<br />
PREIS (UVP): € 270,–<br />
www.marmot.eu<br />
ORTOVOX MERINO SHIELD TEC PALA<br />
PANTS M<br />
extrem abriebfeste Cordura<br />
noch robusterer Materialmix an besonders<br />
exponierten Stellen<br />
Merinowolle auf der Innenseite sorgt<br />
für Komfort und ein angenehmes Körperklima<br />
PREIS (UVP): € 170,–<br />
MARMOT ECLIPSE PANT W/M<br />
komplett PFC-freie<br />
Regenhose<br />
recyceltes Nylon<br />
kein Nachimprägnieren nötig<br />
PREIS (UVP): € 240,–<br />
LA SPORTIVA NORTHERN JACKET M<br />
leichte Softshell-Jacke mit<br />
wind- und wasserabweisendem<br />
Nylongewebe<br />
schnell trocknendes Mesh auf der<br />
Innenseite<br />
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anhaltende Frische und weniger<br />
Waschgänge<br />
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JEANS M<br />
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trocknendes G-1000-Eco<br />
Regular-Fit mit schmal<br />
zulaufendem Bein<br />
Zwickel im Schritt sorgt für<br />
maximale Bewegungsfreiheit<br />
PREIS (UVP): € 149,95<br />
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lange Berghose für Wander<br />
ungen, Klettersteige und<br />
Mehrseillängentouren<br />
Regulierung der Weite durch<br />
Kordelband an der Taille<br />
PREIS (UVP): € 149,–<br />
FJÄLLRÄVEN GREENLAND<br />
HALF-CENTURY JACKET W<br />
getapte Nähte für ein geschmeidiges,<br />
leichtes Tragegefühl<br />
wind- und wasserabweisendes<br />
G-1000-Eco<br />
kann mit Greenland-Wax an<br />
verschiedene Witterungsbedingungen<br />
angepasst werden<br />
PREIS (UVP): € 479,95<br />
www.fjallraven.de<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
135
FJÄLLRÄVEN ABISKO<br />
SHADE SHIRT M<br />
leichter, kühler und<br />
funktioneller Stoff<br />
leitet Feuchtigkeit ab und<br />
trocknet schnell<br />
lange Ärmel<br />
PREIS (UVP): € 69.95<br />
www.fjallraven.de<br />
MARMOT WINDRIDGE<br />
LONG SLEEVE M<br />
leichtes, atmungsaktives<br />
Freizeitshirt<br />
Lichtschutzfaktor 50<br />
Mesh-Einsätze für<br />
bessere Belüftung<br />
Flachnähte<br />
PREIS (UVP): € 45,–<br />
www.marmot.eu<br />
DEVOLD NIPA TEE M<br />
kühlt bei Wärme aufgrund<br />
natürlicher Eigenschaften<br />
der Wolle<br />
strenge Auswahl von<br />
Rohstoff-Lieferanten<br />
100 % Merino<br />
in Europa gefertigt<br />
PREIS (UVP): € 70,–<br />
www.devold.com<br />
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FUNKTIONELL UND GUT GEKLEIDET MIT DEN|<br />
NEUEN WANDERSHIRTS UND -HEMDEN|<br />
ORTOVOX 120 TEC SHIRT M<br />
Materialmix aus 85 %<br />
Merino-Schurwolle und<br />
15 % Polyamid<br />
aufwendiges<br />
Fertigungsverfahren<br />
PREIS (UVP): € 80,–<br />
www.ortovox.com/de<br />
ICEBREAKER SPHERE SHIRT W<br />
atmungsaktives, leichtes Cool-<br />
Lite-Merino-T-Shirt<br />
toller Style durch versetzte<br />
Seitennähte und tiefen<br />
Rundhalsausschnitt<br />
hoher Tragekomfort<br />
PREIS (UVP): € 69,95<br />
www.icebreaker.com<br />
Fotos: Hersteller<br />
136 <strong>SPORTaktiv</strong>
LÖFFLER TREKKING HEMD M<br />
Funktionswebstoff<br />
Zip-Schlüsseltasche<br />
verdeckte Knopfleiste<br />
schnelltrocknend und<br />
atmungsaktiv<br />
PREIS (UVP): € 69,95<br />
www.loeffler.at<br />
SCHÖFFEL WANDERHEMD<br />
COLMAR UV M<br />
4-Wege-Stretch<br />
hoher Feuchtigkeitstransport<br />
schnelltrocknend<br />
spezielle Materialkonstruktion<br />
für Sonnenschutz UPF 25+<br />
PREIS (UVP): € 89,95<br />
www.schoeffel.com<br />
FJÄLLRÄVEN HIGH COAST<br />
SHIRT LS M<br />
Feuchtigkeit ableitender<br />
Baumwoll-Tencel-Mix<br />
kühl und angenehm auf<br />
der Haut<br />
Knöpfe aus recyceltem<br />
Polyester<br />
PREIS (UVP): € 99,95<br />
www.fjallraven.de<br />
SALEWA PUEZ MINICHECK<br />
DRY M S/S SHIRT M<br />
spezielle Ärmelkonstruktion<br />
für gute Bewegungsfreiheit<br />
aufgesetzte Brusttasche<br />
atmungsaktiv und schnelltrocknend<br />
4-Wege-Stretch<br />
PREIS (UVP): € 90,–<br />
www.salewa.com<br />
MARMOT DOBSON SHORT<br />
SLEEVE M<br />
leicht, vielseitig und funktionell<br />
Lichtschutzfaktor 50<br />
Nanowick-Technologie für<br />
schnelleren Feuchtigkeits-<br />
Abtransport<br />
gut packbar<br />
PREIS (UVP): € 60,–<br />
www.marmot.eu<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
137
DAS GLÜCK<br />
LIEGT<br />
AM WEG<br />
Kulturelle Vielfalt und<br />
unterschiedlichste landschaftliche<br />
Reize: Damit<br />
lockt der „Alpe- Adria-Trail“.<br />
Wie hier auf der 12. Etappe<br />
hoch über dem Millstätter<br />
See beim Tschierweger Nock.<br />
Typisch in Kärnten: die Berg-<br />
See-Kombination.<br />
Der 43-tägige und 750 Kilometer<br />
lange Weg vom Gletscher<br />
zum Meer führt durch<br />
drei Länder (Kärnten, Slowenien<br />
und Italien), man wandert<br />
entlang von Schluchten,<br />
Flüssen, Wasserfällen, durch<br />
Naturparks , Weinberge und<br />
die Hochebene des Karsts.<br />
Begleitet vom mediterranen<br />
Klima, vielen Sonnenstunden<br />
und Ausblicken auf die<br />
schönsten Naturschauplätze<br />
der Alpen-Adria-Region.<br />
www.alpe-adria-trail.com<br />
Foto: Kärnten Werbung / Franz Gerdl<br />
138 <strong>SPORTaktiv</strong>
DEIN WEG<br />
VOM GROSSGLOCKNER BIS ANS MEER<br />
DER ALPE-ADRIA-TRAIL FÜHRT DURCH<br />
KÄRNTEN, SLOWENIEN UND ITALIEN<br />
UND ERFÜLLT WEITWANDERTRÄUME.<br />
ALPE-ADRIA-TRAIL<br />
INFO- &<br />
BUCHUNGSCENTER<br />
KÄRNTEN<br />
T. +43 4782/93093<br />
info@alpe-adria-trail.com<br />
www.alpe-adria-trail.com<br />
Atemberaubend, kontrastreich, grenzüberschreitend:<br />
Das alles ist der<br />
Alpe-Adria-Trail. Der Weitwanderweg<br />
startet beim ewigen Eis des Großglockners<br />
und führt durch Kärnten und Slowenien bis<br />
nach Muggia in Italien, einem idyllischen<br />
Hafenstädtchen südlich von Triest.<br />
43 Etappen ist der Weg lang – aber kaum<br />
ein Wanderer geht alle Etappen am Stück.<br />
Nicht nur wegen der Dauer, sondern auch<br />
wegen der vielen Besonderheiten, die am<br />
Weg liegen und die es sich nach und nach<br />
zu entdecken lohnt. Jede Etappe kann<br />
deshalb einzeln oder variabel kombiniert<br />
bewältigt werden. Schon bisher stand bei<br />
der Organisation der individuellen Touren<br />
das Alpe-Adria-Trail-Buchungscenter<br />
kompetent zur Seite. Ab heuer sind alle<br />
Serviceleistungen auch online buchbar.<br />
Je nach Bedarf können Wanderer Unterkunft,<br />
Verpflegung, Shuttleservice und<br />
Guide buchen. Bei der Planung leisten die<br />
Alpe-Adria-Trail-App und ein kostenloser<br />
Tourenguide wertvolle Hilfestellung.<br />
Fotos: Alpe-Adria-Trail<br />
140 <strong>SPORTaktiv</strong>
Vorbei am Granattor<br />
in den Millstätter<br />
Alpen (gr. Bild); Blick<br />
auf den Ossiacher<br />
See vom Ossiachberg<br />
aus (Bild oben); am<br />
Startpunkt auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe<br />
(Bild unten): Nur drei<br />
von vielen Highlights<br />
im Kärntner Teil des<br />
Alpe-Adria-Trails.<br />
WANDERE ...<br />
... WANN du willst: täglich buchbar<br />
Wandern im Garten Eden<br />
Der Startpunkt liegt in Kärnten, im Nationalpark<br />
Hohe Tauern. Wahre Schätze der<br />
Natur begleiten Wanderer auf dem Weg<br />
durch das südlichste Bundesland Österreichs:<br />
etwa durchs Mölltal, über die Millstätter<br />
Alpe mit Blicken auf den Millstätter<br />
See, die Nockberge, die Gerlitzen Alpe oder<br />
vorbei an Ossiacher See, Wörthersee und<br />
Faaker See. Von Letzterem geht es weiter<br />
nach Slowenien. Also: Tour buchen und<br />
Schuhe schnüren: Es gibt viel zu erleben.<br />
... WO du willst: Start bei jeder<br />
gewünschten Etappe möglich<br />
... WIE LANGE du willst:<br />
von einer bis zu 43 Etappen<br />
... WIE du willst: mit dem<br />
gewünschten, flexiblen Service<br />
... ALLEINE oder mit<br />
... WEM du willst<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
141
SANFT, WILD<br />
UND HERZLICH<br />
Foto: Blindtext<br />
142 <strong>SPORTaktiv</strong>
Wer sich an ursprünglicher<br />
Natur und herzlicher<br />
Gastfreundschaft<br />
erfreut, der<br />
muss nicht weitersuchen.<br />
Das Kärntner<br />
Lesachtal ist das Ziel.<br />
Eingebettet zwischen Karnischen<br />
Alpen im Süden und den Lienzer<br />
Dolomiten im Norden liegt das<br />
„naturbelassenste Tal Europas“. Wer<br />
einmal im Kärntner Lesachtal zu Gast<br />
war, versteht, dass diese Auszeichnung<br />
wohlverdient ist. Die Naturschönheit ist<br />
wiederum nur aufgrund der Lebensweise<br />
der Menschen – möglich: Bäuerliche<br />
Kultur und gelebte Tradition begegnen<br />
einem hier allerorts. Wer im Lesachtal<br />
Urlaub macht, kommt automatisch mit<br />
interessanten – und vor allem gastfreundlichen<br />
Menschen in Kontakt.<br />
Diese Besonderheiten ergeben ein<br />
einzigartiges Reiseziel für aktive Urlauber<br />
– und das zu jeder Jahreszeit.<br />
Frühling und Sommer<br />
Im Frühling kann man auf den Almen<br />
die wärmenden Sonnenstrahlen<br />
genießen und die Wanderwege durch<br />
blühende Landschaften abschreiten. Der<br />
2038 m hohe Mussen ist der Blumenberg<br />
in Kärnten, über 500 Blumenarten<br />
wachsen auf ihm. Viele Almwiesen und<br />
Hänge werden noch von Hand mit der<br />
Sense gemäht – das gehört zur nachhaltigen<br />
Almwirtschaft, so wie sie im<br />
Kärntner Lesachtal interpretiert wird.<br />
Wer mehr Abenteuer sucht, wird im<br />
Lesachtaler Frühling ebenso fündig:<br />
etwa auf den Klettersteigen. Eine Attraktion<br />
ist der „Mega Dive“, die größte<br />
Schaukel der Alpen: Auf einer Brücke in<br />
70 Metern Höhe montiert, wartet ein<br />
Schwung Adrenalin auf Mutige ab zehn<br />
Jahren.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
143
Ab diesem Sommer empfiehlt sich dann<br />
eine Wanderung auf dem „Brot- und<br />
Morendenweg“ („Morende“ ist „des<br />
Bauern Kost“). Dabei können auf einer<br />
Genusstour entlang des Steineckenalm-Rundweges<br />
bei verschiedenen Einkehrstationen<br />
Lesachtaler Jausen verkostet<br />
werden: beispielsweise Bergkäse aus<br />
Bio-Heumilch, Lesachtaler Stockplattlan<br />
(eine regionale Süßspeise), hauseigener<br />
Speck und knuspriges Brot, Lesachtaler<br />
Schlipfkrapfen und viele weitere<br />
Spezialitäten. Der Geschmackssinn wird<br />
im Lesachtal übrigens ganz generell<br />
verwöhnt (mehr zur kulinarischen Seite<br />
des Tals siehe rechts im Kasten).<br />
Im Frühsommer zieht es zusätzlich<br />
auch viele Freunde des wilden Wassers<br />
in Kärntens Westen. Die Gail entspringt<br />
auf 1500 m Seehöhe in der Nähe des<br />
Kartitscher Sattels (noch im benachbarten<br />
Osttirol) und fließt dann in einem<br />
steilen Canyon 20 Kilometer durch das<br />
Lesachtal. Anders als im unteren Gailtal<br />
ist sie hier ein echter Wildwasserfluss,<br />
und hat sich eine enge, bis zu 200 m<br />
tiefe Schlucht in den Boden gegraben.<br />
Kajakfahrer freuen sich über dieses Paradies<br />
– auch dank lückenloser Beschilderung<br />
samt Gefahrenhinweisen.<br />
Wenn der Herbst einkehrt ...<br />
Der Herbst ist dann die schönste<br />
Wanderzeit im Lesachtal: Die Luft ist<br />
besonders klar und die Kulisse entlang<br />
der 300 Kilometer Wanderwege zeigt<br />
sich farbenprächtig. Von leichten Rundwegen<br />
über Almwanderungen bis hin<br />
zu Gipfeltouren mit beeindruckender<br />
Fernsicht ist für jeden die passende Tour<br />
dabei. Am Karnischen Höhenweg geht<br />
es über teils jahrhundertealte Schmugglerpfade<br />
hinüber nach Italien und<br />
wieder zurück. Heute ist der Höhenweg<br />
entlang der Grenze ein Friedensweg, auf<br />
dem Wanderer die weitläufige Natur<br />
genießen können. Schluss ist damit<br />
erst, wenn der Winter die Landschaft in<br />
Weiß hüllt und die Stille der Berge bei<br />
Skitouren und Schneeschuhwanderungen<br />
genossen werden kann.<br />
Man sieht: Es gibt zu jeder Jahreszeit<br />
viele Gründe, das Lesachtal zu seinem<br />
Reiseziel auszuwählen. Also heißt es<br />
jetzt: Rucksack packen und Wanderschuhe<br />
mitnehmen – Europas naturbelassenstes<br />
Tal erwartet dich!<br />
Fotos: Lesachtal/Daniel Zupanc, Kärnten Werbung<br />
144 <strong>SPORTaktiv</strong>
TOURISMUSVERBAND<br />
LESACHTAL<br />
T. +43 47 16/242 12<br />
info@lesachtal.com<br />
www.lesachtal.com<br />
www.slowfood.travel<br />
Eine ursprüngliche Landschaft,<br />
herzliche Gastgeber<br />
und Lebensmittel, in denen<br />
Handarbeit steckt: Diese<br />
seltene Kombination bietet<br />
das Kärntner Lesachtal.<br />
„SLOW FOOD TRAVEL“<br />
REISEN ZU DEN WURZELN DES GUTEN GESCHMACKS<br />
Das Gail- und Lesachtal ist die weltweit<br />
erste „Slow Food Travel“-Region.<br />
Hier kann man die Produktion von<br />
hochwertigen Lebensmitteln durch<br />
viele kleine Produzenten mitverfolgen.<br />
Und auch selbst mitanpacken.<br />
Wer wissen und erleben möchte, wie<br />
knuspriges Brot und Gebäck hergestellt<br />
werden, wie Käse entsteht, wie<br />
viel Arbeit in einem Glas Honig steckt<br />
oder wie man mit selbst gepflückten<br />
Kräutern leckere Gerichte veredelt, ist<br />
hier genau an der richtigen Adresse.<br />
KULINARIK-TIPPS<br />
„FEST DER SINNE“<br />
19. August – der Top-Kulinarik-Outdoor<br />
Event im Lesachtal mit umfangreichem<br />
Rahmenprogramm<br />
HERBSTWANDERN MIT KULINARIK<br />
Die schönste Jahreszeit zum Wandern<br />
ist gleichzeitg geprägt durch die<br />
„AlpinKulinarik“-Veranstaltungen:<br />
Brotfest, kulinarische Wanderungen<br />
u. v. m.<br />
„ALPIN-KULINARIK BEIM WIRT“-TERMINE<br />
31. 8.– 6. 9.: Brotwoche im „kleinen Berghotel“<br />
7. 9.–13. 9.: Lammwoche im Mühlenstüberl<br />
14. 9.–20. 9. Vegetarische & Vegane Woche in<br />
der „Kuhlen Einkehr“<br />
21. 9.– 27. 9.: Schlipfkrapfenwoche im<br />
Alpenhotel Wanderniki<br />
28. 9.– 4. 10.: Wildwoche beim Gasthof Mascha<br />
5. 10.–11. 10.: Steakwoche im Lahnerhof<br />
12. 10.–21. 10. Kürbiswoche „Der Paternwirt“<br />
Detaillierte Infos unter www.lesachtal.com<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
145
WILD, MYSTISCH,<br />
HEIMELIG UND<br />
LEGENDÄR<br />
In Heiligenblut am Großglockner<br />
schnürt man die Bergschuhe und<br />
startet durch: auf Familienwanderungen<br />
und zu Gipfelsiegen.<br />
Das legendäre Bergdorf Heiligenblut am<br />
Großglockner liegt direkt am Fuße<br />
des höchsten Berges Österreichs, des<br />
Großglockners (3798 m). Dieser dominiert<br />
seit jeher das Ortsbild, genauso wie die gotische<br />
Wallfahrtskirche St. Vinzenz. Das wohl<br />
berühmteste Fotomotiv Kärntens unterstreicht<br />
die Lebenseinstellung vor Ort: naturverbunden,<br />
ungekünstelt, ehrlich und heimelig. Wer seine<br />
Wander- oder Bergschuhe schnürt, führt auch<br />
fast immer irgendetwas rund um den Großglockner<br />
im Schilde.<br />
Wandermöglichkeiten gibt es genügend.<br />
Der Gamsgrubenweg startet direkt an der<br />
Kaiser-Franz-Josefs-Höhe an der Großglockner<br />
Hochalpenstraße. In den Fels der Tauern<br />
geschlagen, vermittelt der Weg viel Wissenswertes<br />
über Gestein und natürliche Prozesse im<br />
Nationalpark. Am Lehrpfad „Natura Mystica“<br />
erfährt man viel Wissenswertes und Besonderes<br />
aus längst vergangen Tagen. Von seinem höchsten<br />
Punkt hat man einen tollen Blick über den<br />
Gößnitz-Wasserfall. Der Geotrail Tauernfenster<br />
startet nach einer Fahrt mit der Großglockner-<br />
Bergbahn auf 2600 m Seehöhe. Vom Gipfel<br />
des Scharecks erfreut man sich sagenhafter Aus-<br />
blicke in die umliegende Bergwelt der Hohen<br />
Tauern. Wer nicht auf eigene Faust unterwegs<br />
sein mag, schließt sich einer geführten Tour<br />
mit einem Nationalpark-Ranger an, die unter<br />
anderem auch ins Reich der Steinböcke führt.<br />
Entdeckungsreise im ewigen Eis<br />
Die Hohen Tauern verdanken ihre Form<br />
den Gletscherbewegungen und natürlichen<br />
Vorkommnissen rund ums ewige Eis. Beim<br />
Gletschertrekking auf der Pasterze taucht man<br />
tief ein in die Welt des größten Gletschers der<br />
Fotos: Martin Steinthaler, Klaus Dapra, Markus Lackner<br />
146 <strong>SPORTaktiv</strong>
Rund um Heiligenblut am<br />
Großglockner warten herrliche<br />
Tourenmöglichkeiten. Auf<br />
Wunsch auch mit einem<br />
Bergführer oder Nationalpark-Ranger.<br />
TOURISMUSVERBAND<br />
HEILIGENBLUT<br />
AM GROSSGLOCKNER<br />
T. +43 4824/2700-20<br />
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www.heiligenblut.at<br />
PACKAGE-TIPP<br />
DAS GEHEIMNIS DER WILDEN<br />
WASSER<br />
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5–7 Übernachtungen in Ihrer<br />
Wunschunterkunft<br />
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Tourenmappe „Wilde Wasser“<br />
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Relaxmatte (leihweise)<br />
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Wahlweise Nationalpark<br />
Kärnten Card oder<br />
Kärnten Card<br />
ab € 207,– p. P./Appartement<br />
PROGRAMM-TIPP<br />
Gletschertrekking am<br />
Pasterzengletscher mit staatl.<br />
gepr. Bergführer. Jeden Dienstag<br />
vom 19. Juni bis 18. September<br />
um € 115,– p. P.<br />
Ostalpen. Die Gletschertrekking-Tour mit<br />
einem Bergführer dauert rund sechs Stunden.<br />
Nach der Auffahrt zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe<br />
beginnt der Abstieg zur Pasterze, die man<br />
anschließend angeseilt und mit Steigeisen an<br />
den Schuhen begehen darf. Rund 400 Höhenmeter<br />
sind dabei zu überwinden.<br />
Dem Mythos auf der Spur<br />
Mystisch steht er da, der 3798 m hohe Großglockner<br />
– und für manche ist er das Ziel<br />
lang gehegter Bergsteigerträume. Die geführte<br />
Gipfeltour auf den Großglockner startet beim<br />
Alpincenter Glocknerhaus. Unter fachkundiger<br />
und sicherer Anleitung eines Bergführers<br />
erklimmt man in etwa sechs Stunden die Erzherzog-Johann-Hütte.<br />
Und am darauffolgenden<br />
Tag in weiteren 1,5 Stunden den Gipfel<br />
des Großglockners.<br />
Interessierte sollten Trittsicherheit, Schwindelfreiheit<br />
und alpine Erfahrung mitbringen.<br />
Und Sie können sicher sein: Wer einmal ganz<br />
oben gestanden ist, den lässt diese Erfahrung<br />
und Aussicht nicht mehr los.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
147
M<br />
it seinem schwarzen, bodenlangen Priestergewand,<br />
seiner stattlichen Figur, dem<br />
kahlen Kopf und dem Rauschebart ist<br />
Johannes M. Schwarz eine imposante<br />
Erscheinung. Kombiniert mit einer sonoren<br />
Ö1-Stimme, genauso tiefgehender<br />
wie unterhaltsamer Rhetorik und einem<br />
Talent für Medienarbeit (Fotos, Videos,<br />
Social Media, Youtube-Kanal) ist der<br />
40-jährige Priester aus Oberösterreich<br />
gern gesehner Gast bei Vorträgen.<br />
Mit seiner Pilgerreise von Liechtenstein<br />
nach Jerusalem und retour wurde<br />
er auch außerhalb kirchlicher Kreise<br />
bekannt. Ab 15. Mai machte sich Pater<br />
Schwarz auf die 4100 Kilometer lange<br />
Route von Aquileia (ITA) über den gesamten<br />
Alpenbogen bis auf die Klosterinsel<br />
von Lerins (FRA). Davor fand der<br />
Priester noch Zeit für ein Interview mit<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>.<br />
Sie beschreiben, dass es Ihnen Freude<br />
bereitet, wenn Sie sich auf Wanderungen<br />
als Priester zu erkennen geben,<br />
weil die Menschen dann offen und<br />
neugierig sind. Welche Anekdote davon<br />
erzählen Sie am liebsten?<br />
Wenn man bei einer Berghütte als Priester<br />
auftaucht, kann das in zwei Richtungen<br />
gehen. Die erste ist, dass man mit<br />
den üblichen Themen gelöchert wird:<br />
Zölibat, Kreuzzüge, Zölibat, Hexenverfolgungen,<br />
Zölibat und dann endlich<br />
der Zölibat. Tatsächlich scheint die<br />
selbst auferlegte „Intim-Verweigerung“<br />
vielen Menschen mehr zu schaffen zu<br />
DR. THEOL.<br />
JOHANNES M. SCHWARZ<br />
JAHRGANG 1978,<br />
KATHOLISCHER PRIESTER,<br />
DOGMATIKER, BUCHAUTOR,<br />
MEDIENSCHAFFENDER.<br />
WUCHS IN DER NÄHE VON<br />
LINZ AUF, IN JUNGEN JAHREN<br />
STRASSENKÜNSTLER, AUSBIL-<br />
DUNGSSCHWERPUNKT SCHAU-<br />
SPIEL UND BILDENDE KUNST IN<br />
SYDNEY UND LINZ, STUDIERTE<br />
AM ITI IN GAMING THEOLOGIE,<br />
VON 2004 BIS 2013 KAPLAN IN<br />
TRIESENBERG, LIECHTENSTEIN.<br />
VON 2013 BIS 2014 ÜBER 15<br />
MONATE PILGERREISE ZU FUSS<br />
NACH JERUSALEM UND WIEDER<br />
ZURÜCK. 2014 BERUFUNG ZUM<br />
VIZEDIREKTOR AM PRIESTERSE-<br />
MINAR IN HEILIGENKREUZ.<br />
AB SOMMER 2016 DREIJÄHRIGE<br />
FREISTELLUNG FÜR KATECHE-<br />
TISCHE MEDIENARBEIT. VON<br />
MAI BIS OKTOBER ALS PILGER<br />
AUF DER VIA ALPINA SACRA<br />
UNTERWEGS.<br />
WWW.4KMH.COM<br />
Fotos: Johannes M. Schwarz, Franz Holzapfel<br />
148 <strong>SPORTaktiv</strong>
JOHANNES MARIA SCHWARZ<br />
IST PRIESTER UND WEITWANDERER.<br />
NACH DEM FUSSMARSCH NACH<br />
JERUSALEM UND RETOUR ÜBER<br />
14.000 KILOMETER MACHT ER SICH<br />
JETZT AUF PILGERSCHAFT<br />
ÜBER DIE ALPEN.<br />
VON CHRISTOPH HEIGL<br />
AUF DEM<br />
HEILIGEN WEG<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
149
„<br />
machen als die komplexen Mechanismen<br />
der Dreifaltigkeitslehre.<br />
Und bei religiösen Menschen?<br />
In die andere Richtung geht es, wenn<br />
ich auf einen gläubigen Menschen treffe,<br />
der mich als Priester in seinen Dienst<br />
nimmt. Dazu hat er nämlich ein Recht.<br />
Priester ist man nicht während einer<br />
40-Stunden-Woche, als Priester ist man<br />
für den Dienst an den Menschen geweiht.<br />
Unterwegs meist durch das Segnen,<br />
durch das Tragen eines Anliegens<br />
im Gebet, durch ein Wort des Rates<br />
oder der Ermutigung. Am schönsten<br />
ist für mich der priesterliche Dienst<br />
unterwegs jedoch in der Feier der heiligen<br />
Messe und im Hören der Beichte.<br />
Und mit der Beichte hängen auch ein<br />
paar meiner ergreifendsten Erfahrungen<br />
zusammen. Auf dem Rückweg von Jerusalem<br />
durfte ich einem Menschen eine<br />
besonders schwierige Beichte abnehmen.<br />
Ich übertreibe nicht, wenn ich sage,<br />
14.000 Kilometer zu marschieren, nur<br />
um diese eine Beichte zu hören, wäre es<br />
wert gewesen. Jeder Umweg, jedes Sich-<br />
Verlaufen, jeder verlorene Tag, jeder<br />
Gewaltmarsch, der mich in genau jenem<br />
Moment diesem Menschen begegnen<br />
haben lassen, fanden darin einen Wert.<br />
14.000 KILOMETER<br />
ZU MARSCHIEREN,<br />
NUR UM DIESE<br />
EINE BEICHTE ZU HÖREN,<br />
IST ES WERT GEWESEN.<br />
“<br />
Auf Ihrer Homepage steht groß „Vita<br />
Hominis Peregrinatio“ – das Leben<br />
des Menschen ist Pilgerschaft. Warum<br />
muss der Mensch immer wieder aufbrechen?<br />
Und wohin?<br />
Die lateinische Wurzel für das deutsche<br />
Wort Pilger [peregrinus] bedeutet eigentlich<br />
„der Fremde“. So schwingt in<br />
dem Spruch mit, dass der Mensch hier<br />
auf Erden in der Fremde ist. So gesehen<br />
muss er gar nicht aufbrechen. Er ist<br />
schon unterwegs, noch bevor er seine<br />
ersten wackeligen Schritte macht. Wohin?<br />
Nun, hoffentlich dorthin, wo seine<br />
eigentliche Heimat ist. Diese Heimat, so<br />
würde ich sagen, ist bei Gott. Nur dort,<br />
bei seinem Schöpfer, ist der Mensch<br />
nicht fremd, ist er bis ins Letzte erkannt<br />
und geliebt. Das ist eine „fromme“ Antwort,<br />
ich weiß, aber schließlich bin ich<br />
katholischer Priester.<br />
Wo ist Ihnen der Glaube leichtgefallen.<br />
Und wo besonders schwer?<br />
Der Glaube ist mir auf meinem Weg nie<br />
sonderlich schwergefallen. Neun Jahre<br />
Studium und viele Erfahrungen waren<br />
ja hoffentlich nicht umsonst. Aber, dass<br />
mein Glaube immer von ruhender,<br />
kraftvoller Liebe begleitet gewesen wäre,<br />
kann ich nicht behaupten. Ich bin oft<br />
mit meinen Schwächen konfrontiert<br />
gewesen, mit meiner Ungeduld beispielsweise.<br />
Durch Russland mit den<br />
schwierigen Bedingungen und einer<br />
gewissen Müdigkeit nach den ersten<br />
hundert Tagen, stand mir dieser Fehler<br />
oft vor Augen.<br />
Wo war es auf Ihren Reisen schwer,<br />
täglich die Messe zu lesen?<br />
Logistisch war es nur im Iran eine Herausforderung.<br />
Da musste ich hoffen,<br />
dass man mein Gepäck nicht genau<br />
durchsucht und mir den Messwein nicht<br />
abnimmt. Das Messfeiern war mehr eine<br />
Frage der Organisation. Ich war ja nicht<br />
auf Kirchen angewiesen, ich hatte meine<br />
eigene kleine Sakristei im Rucksack dabei.<br />
Und mein Zelt war so ausgewählt,<br />
dass ich darin knieend die Messe feiern<br />
konnte – eine mobile Kapelle sozusagen.<br />
In Ihren Büchern finden sich viele<br />
Details zu Land und Leuten. Woher<br />
stammen Ihr großes Wissen und die<br />
Neugierde über Geschichte und Geografie<br />
der bereisten Länder?<br />
Ein großes Wissen habe ich gar nicht.<br />
Aber eine gewisse Neugierde und ein<br />
Fotos: Johannes M. Schwarz, Franz Holzapfel<br />
150 <strong>SPORTaktiv</strong>
Forscherdrang wurden mir in die Wiege<br />
gelegt. So versuche ich unterwegs immer,<br />
etwas zu entdecken und zu lernen.<br />
Ihre Wanderungen sind voller Erzählungen<br />
über unendlich große Gastfreundschaft.<br />
Sind die Menschen zu<br />
Reisenden besonders freundlich?<br />
In einer ukrainischen Stadt kann man so<br />
fremd und verlassen sein wie irgendwo.<br />
In einem ukrainischen Dorf hingegen<br />
werden Tür, Tor und Herz geöffnet. Es<br />
kommt also auf die Situation an. Ich als<br />
europäischer Exot wurde in Jordanien<br />
auch dort herangewunken, wo der syrische<br />
Flüchtling vielleicht keine Aufnahme<br />
fand. Und in ein ärmliches armenisches<br />
Haus wird man eher eingeladen als<br />
in eine Schweizer Villa.<br />
Sie beschreiben auch Begegnungen<br />
mit wilden Hunden, aggressiven Autofahrern<br />
und Maschinengewehren.<br />
Haben Sie nie Angst?<br />
Natürlich habe ich auch Angst. Angst ist<br />
für sich genommen ja nichts Schlechtes.<br />
Angst signalisiert, dass die Sinne etwas<br />
Bedrohliches wahrnehmen. Ohne Angst<br />
hätten wir eine unüberschaubare Anzahl<br />
von Bergunfällen. Niemand würde mehr<br />
auf sicheren Tritt achten, sich anseilen<br />
oder bei Gewitter vom Grat absteigen.<br />
Ein Problem wird die Angst nur, wenn<br />
sie die Vernunft nicht nur zum Handeln<br />
bewegt, sondern entgegen der Vernunft<br />
das Handeln regiert.<br />
Machen Sie körperliches Training vor<br />
den Wanderungen? Oder vertraut man<br />
auf Kraft und Energie „von oben“?<br />
Wer monatelang durch die Landschaft<br />
stiefelt, findet unterwegs zu seiner Form.<br />
Wichtig ist, dass man langsam beginnt<br />
und auf den Körper achtet. Da die Via<br />
Alpina Sacra vom Terrain und dem<br />
verfügbaren Zeitfenster eine besondere<br />
Herausforderung wird, habe ich jetzt<br />
versucht, mich wieder an das Rucksackgewicht<br />
zu gewöhnen und etwas abzuspecken.<br />
In den Wochen vor dem Start<br />
möchte ich wenigstens für 8 bis 14 steile<br />
Kilometer täglich vor die Tür kommen.<br />
In Videos und Büchern setzen Sie sich<br />
detailliert mit Ihrem Material auseinander.<br />
Sind Sie ein Materialfreak?<br />
Grammzähler bin ich eigentlich keiner.<br />
Mit meinen priesterlichen Gerätschaften<br />
und der Filmausrüstung habe ich allein<br />
schon 6 kg Zuladung als „Sonderposten“.<br />
Dass ich bei den anderen Gegenständen<br />
dann auf das Gewicht achten<br />
muss, ist klar. Aber meine Ausrüstung ist<br />
nicht das Teuerste und Leichteste, das es<br />
gibt. Ich kürze auch nicht den Griff der<br />
Zahnbürste oder schneide die Etiketten<br />
aus der Kleidung. Mir ist ein gutes Tragesystem<br />
wichtiger als ein für mich utopisch<br />
minimales Rucksackgewicht. Bin<br />
eben Priester und Filmenthusiast. Mein<br />
Rucksack-Grundgewicht von 12 kg ist<br />
gerade noch tragbar. Zum Glück bin ich<br />
ja ein „stabil gebauter“ Mann ...<br />
Worauf achten Sie beim Material?<br />
Langlebigkeit ist mein Thema. Ein<br />
gebraucht gekauftes Leicht-Zelt, das<br />
nach 15.000 Kilometern immer noch<br />
einwandfrei funktioniert, bekommt die<br />
Daumen hoch. Ansonsten bevorzuge ich<br />
Ausrüstung, die in Europa oder in kleinen<br />
Familienbetrieben hergestellt wurde.<br />
Das gilt noch nicht für alle meine Ausrüstungsgegenstände,<br />
von denen viele<br />
auch schon älter sind, aber ganz allgemein<br />
ist das Thema rund um nachvollziehbare<br />
Sozial- und Umweltstandards<br />
mit dem Boom im Outdoorbereich<br />
wichtiger geworden.<br />
Auf der Jerusalemreise waren Sie<br />
für Ihren Blog „4kmh.com“ oft online,<br />
hatten Smartphone, Solarpanele und<br />
für jedes Land eine SIM-Karte dabei.<br />
Welche Technik verwenden Sie bei<br />
der Via Alpina Sacra?<br />
Solarpanele und SIM-Karten erübrigen<br />
sich bei einer Alpentraverse heutzutage.<br />
Die Technik, die ich mittrage, ist auf das<br />
Produzieren von Videos zugeschnitten.<br />
Stativ, drei Objektive, eine Systemkamera,<br />
Batterien, Mikrofon machen<br />
den Hauptteil aus. Ich hoffe, damit im<br />
Anschluss eine interessante Reihe zu<br />
erstellen.<br />
Wie und nach welchen Kriterien<br />
stellen Sie Routen und Tagesetappen<br />
zusammen?<br />
Die Route der Via Alpina Sacra ergibt<br />
sich aus dem Versuch, die wichtigsten,<br />
schönsten, interessantesten, höchstgelegenen<br />
Wallfahrtsorte, Kirchen, Klöster<br />
und Pilgerstätten im Alpenbogen durch<br />
einen Weg zu verbinden. Ich habe zwar<br />
schon 3000 Höhenmeter an einem Tag<br />
in Angriff genommen, aber in voller<br />
Montur und das über Wochen versuche<br />
ich, pro Tag nicht weit über 2200 Höhenmeter<br />
im Aufstieg bei gleichzeitig 30<br />
Kilometer in der Horizontalen zu machen.<br />
Die Tagesetappen sind nur grob<br />
geplant, da Wetter und andere Faktoren<br />
unweigerlich zu Änderungen führen.<br />
Bei einer 4100 Kilometer langen Strecke<br />
muss man flexibel bleiben.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
151
NATURSCHAUSPIEL<br />
FÜR HEISSE TAGE<br />
„Wandern, einmal anders“ ist das Motto der<br />
Tscheppaschlucht in Ferlach. Die Wege, Brücken,<br />
Leitern und Wasserfälle muss man gesehen haben.<br />
Selbstbewusstsein auf Kärntnerisch:<br />
„Weil’s da am schönsten ist“, hört man,<br />
wenn die Rede auf die Faszination<br />
Tscheppaschlucht im Süden Kärntens kommt.<br />
In der Nähe von Ferlach können Besucher,<br />
Gäste und Urlauber die Urgewalt des Wassers<br />
in eindrucksvoller Form erleben. Das herabstürzende<br />
Wasser hat eine Landschaft erschaffen,<br />
die atemberaubend ist. Tiefe Schluchten,<br />
steile und zerklüftete Felsen, eine einmalige<br />
Fauna, das beeindruckende Naturschauspiel<br />
des herabfallenden Wildbaches und tosende<br />
Wasserfälle. Dieses Naturerlebnis offenbart<br />
sich allen Besuchern, die sich in ein Abenteuer<br />
begeben wollen, die gut bei Fuß sind und die<br />
Natur mit allen Sinnen genießen möchten. Ideal<br />
ist ein Ausflug hierher, wenn es im Sommer<br />
brütend heiß ist, Abkühlung dringend notwendig<br />
wird und schattige Platzerl gefragt sind. Das<br />
kristallklare Wasser lädt zum Abkühlen ein.<br />
Fotos: Tscheppaschlucht Ferlach<br />
152 <strong>SPORTaktiv</strong>
DIE TSCHEPPASCHLUCHT<br />
Tscheppaschlucht Ferlach,<br />
Adresse: Unterbergen 65,<br />
9163 Unterloibl;<br />
Öffnungszeiten von 28. April<br />
bis 26. Oktober,<br />
jeweils von 8.30 bis 17 Uhr.<br />
www.tscheppaschlucht-ferlach.at<br />
Die Tscheppaschlucht Ferlach ist<br />
das ideale Ausflugsziel für Hitzetage.<br />
Bei Kindern und Familien ist sie sehr<br />
beliebt, das kristallklare Wasser<br />
erfreut auch die Vierbeiner.<br />
Die Wanderung beginnt im Ortsteil Unterloibl<br />
beim Parkplatz Tscheppaschlucht. Von dort<br />
geht es bis zum „Goldenen Brünnl“, wo sich<br />
der Eingang zur Schlucht befindet. Von hier<br />
führt der enge Wanderweg hinauf bis zum<br />
Gasthof „Deutscher Peter“. Die Wege, Brücken,<br />
Leitern und Steige sind gut gesichert,<br />
aber festes Wanderschuhwerk ist empfehlenswert.<br />
Der absolute Höhepunkt der Wandertour<br />
ist der 26 Meter hohe Tschaukofall mit dem<br />
Felsentor und der berüchtigten Teufelsbrücke.<br />
Über die neu errichtete Wendeltreppe und<br />
eine lange Hängebrücke gelangt man zu einem<br />
bisher nie gesehenen Abschnitt der Tscheppaschlucht<br />
mit mehreren Wasserfällen.<br />
Seit Jahrtausenden<br />
Die Tscheppaschlucht wurde vom Loiblbach<br />
geformt, der seit Jahrtausenden den gleichen<br />
Weg nimmt und sich immer tiefer in das Gestein<br />
eingräbt. Das fasziniert auch Familien:<br />
Eltern und Kinder sind bei ihrer Wanderung<br />
durch diese beeindruckende Schlucht stets<br />
angetan von der Kombination aus stürzendem<br />
Wasser, Felsen und Gesteinsformationen. Sehenswert<br />
ist auch die Vegetation, die sich in<br />
der engen Schlucht trotz geringem Lichteinfall<br />
durchgesetzt hat.<br />
Die Familien, vor allem die bewegungshungrigen<br />
Kids, müssen über gute Trittfähigkeit verfügen,<br />
wenn sie die schmalen Steige, die zahlreichen<br />
Brücken und Leitern der 1,2 Kilometer<br />
langen Tscheppaschlucht bewältigen wollen.<br />
Vom Parkplatz bis zum Schluchteingang wandert<br />
man etwa 20 Minuten, für die Tscheppaschlucht<br />
selbst braucht man ca. eine Stunde.<br />
Bequem per Bus<br />
Und noch ein Tipp: Familien oder ältere Gäste,<br />
denen die Wanderung durch die Tscheppaschlucht<br />
zu kühn ist, brauchen auf das Naturschauspiel<br />
an der Teufelsbrücke nicht zu verzichten,<br />
da auch der „Tscheppaschlucht-Bus“<br />
alle zum gewünschten Ziel bringt. Der<br />
Rückweg erfolgt ebenfalls per Bus. Bei den<br />
Eintrittspreisen ist der Bus-Rücktransport zum<br />
Parkplatz inkludiert, Kärnten-Card-Besucher<br />
zahlen keinen Eintritt.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
153
Zeit für eine Auszeit:<br />
Die Wiener Alpen<br />
in Niederösterreich<br />
locken mit herrlichen<br />
weiten Wegen durch<br />
die Natur und mit<br />
landschaftlicher<br />
Vielfalt.<br />
SO WANDERBAR,<br />
DIE WIENER ALPEN<br />
Wenn andere Touren enden, fängt auf Weitwanderungen<br />
der Genuss erst an. Mit weiten Wegen sind die Wiener<br />
Alpen (NÖ) reich gesegnet.<br />
Alles zur Region<br />
Wiener Alpen in<br />
Niederösterreich:<br />
www.wieneralpen.at<br />
Da gibt es einmal den 120 Kilometer langen<br />
„alpannonia“, der ebenso genussvolles wie<br />
grenzenloses Weitwandern verspricht. Der Höhen-<br />
und Panoramatrail führt von den letzten<br />
Gipfeln der Alpen bis in die pannonische Tiefebene.<br />
Die landschaftlichen Unterschiede des<br />
alpinen Raums, der Buckligen Welt, des waldreichen<br />
Mittelgebirges von Bernsteiner und<br />
Günser Gebirge, und schließlich jenseits der<br />
Staatsgrenze die Weingärten von Köszeg: Das<br />
alles lässt sich gemütlich in sechs Tagen mit 15<br />
bis 23 Kilometer langen Etappen erwandern.<br />
Mehr Info: www.alpannonia.at<br />
Der Wandertipp für Fortgeschrittene<br />
Ein noch weiteres Wandererlebnis ermöglicht<br />
der Wanderweg am Wiener Alpenbogen, ein<br />
300 Kilometer langer Weg durch die Wiener<br />
Alpen, mit 19 Etappen und 21 regionalen Routen.<br />
Der Start des durchgehend beschilderten<br />
Wegs ist in Katzelsdorf südöstlich von Wiener<br />
Neustadt und er endet in Bad Fischau-Brunn.<br />
Dazwischen liegt purer, vielfältiger Landschaftsgenuss.<br />
Los geht es mit den Hügeln der<br />
Buckligen Welt. Über das Schwaigenland, ein<br />
Almgebiet entlang des Wechsels, gelangt man<br />
ins Kultur-Idyll Semmering. Es folgen das<br />
hochalpine Gelände von Rax und Schneeberg<br />
(2076 m). Die daran anschließenden Gutensteiner<br />
Alpen (besonders toll: das Karstplateau<br />
der Hohen Wand) und das Pistingtal, wo einst<br />
Biedermeierkünstler Inspiration fanden: Beides<br />
soll man sich ebenfalls nicht entgehen lassen.<br />
Alle Details: www.wieneralpen.at/wandern<br />
Foto: Wiener Alpen<br />
154 <strong>SPORTaktiv</strong>
Die schönsten<br />
Seiten des Sports!<br />
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www.sportmagazin.at
HOCH HINAUS<br />
AUF DAS HOCHKAR<br />
Das Hochkar in Niederösterreich<br />
ist mit seinen 1808 m nicht nur<br />
eines der vielseitigsten und bekanntesten<br />
Gebirge im Osten<br />
Österreichs. Sondern auch ein<br />
besonders familienfreundlicher<br />
Berg. Wer mit Kindern wandern<br />
oder erste Schritte hin zum<br />
Klettern unternehmen will, findet<br />
hier perfekte Bedingungen vor.<br />
Ein Hochkar-Kenner ist einer, der<br />
schon in vielen Gebirgen der<br />
Welt unterwegs war: Heli Putz,<br />
Alpinist und eigentlich im Salzkammergut<br />
daheim, bringt die Vorzüge des<br />
niederösterreichischen Berges auf den<br />
Punkt: „Es ist selten, dass man so einfach<br />
in ein vielseitiges Gebirge gelangt<br />
und dort in kurzer Zeit mit kurzen<br />
Anstiegen alle Facetten des Bergsports<br />
ausleben kann. Das Hochkar ist einfach<br />
und lieblich – und zugleich abenteuerlich<br />
für alle Altersgruppen.“<br />
Gerade Familien mit Kindern schätzen<br />
diesen Erlebnisreichtum. Den Weg<br />
nach oben kann man auch im Sommer<br />
mit der Hochkarbahn bis zur Bergstation<br />
auf 1770 m Höhe abkürzen. Dort<br />
startet der Gipfelweg: 20 Minuten<br />
sind es auf dem gut begehbaren Weg<br />
bis zum 1808 m hohen Gipfel. Die<br />
Hochkar-360°-Skytour sollte man<br />
mitnehmen: Über eine 60 m lange<br />
Hängebrücke gelangt man zu Niederösterreichs<br />
höchster Aussichtsplattform<br />
auf 1760 m. Bei optimaler Weitsicht<br />
Fotos: Hochkar Bergbahnen<br />
156 <strong>SPORTaktiv</strong>
,,FAMILIEN ERLEBEN AUF<br />
KLETTERSTEIGEN EINE<br />
INTENSIVE GEMEINSAME ZEIT.“<br />
HELI PUTZ, ALPINIST<br />
ERLEBNISSE & EVENTS<br />
HOCHKARHÖHLE<br />
Führungen finden ab 17. Juni jeden<br />
zweiten Sonntag um 13 Uhr und zusätzlich<br />
von 4. Juli bis 5. September<br />
jeden Mittwoch um 14 Uhr statt.<br />
Treffpunkt ist bei der Talstation<br />
der Hochkarbahn.<br />
SONNENAUFGANGSFAHRTEN<br />
Erlebe den Sonnenaufgang auf<br />
1770 m Seehöhe und genieße ein<br />
Bergfrühstück im Joschi Berghaus.<br />
Preis: € 27,– inkl. Frühstück, Bergund<br />
Talfahrt. Termine: Sa., 28. Juli,<br />
Abfahrt 4.15 Uhr; Sa., 11. August,<br />
4.30 Uhr; So., 26. August, 4.45 Uhr,<br />
Sa., 8. September, 5 Uhr.<br />
KLETTERSTEIG-SCHNUPPERN<br />
Der perfekte Einstieg in den<br />
Klettersteigsport für die ganze<br />
Familie. Termin: 10.–12. August.<br />
Infos und Anmeldungen:<br />
www.mostviertel.at/<br />
schnupperklettern<br />
lassen sich über 100 Zweitausender-Gipfel<br />
einsehen.<br />
Einstieg ins Erlebnis Klettern<br />
Für bergaffine Familien sind einfache<br />
Klettersteige der nächste Schritt<br />
nach dem Wandern. Auch dafür ist<br />
das Hochkar ideal. Der 280 m lange<br />
Bergmandl-Steig führt über drei Pfeiler<br />
mit maximalem Schwierigkeitsgrad<br />
B/C zur Gipfelhütte auf 1660 m Höhe.<br />
Heli Putz: „Dabei geht es um das erste<br />
Erleben von leichtem Klettern in alpiner<br />
Landschaft. Auch für Erwachsene ist<br />
das gut geeignet – doch die Tritte und<br />
Griffmöglichkeiten sind vor allem so<br />
angelegt, dass sie für Kinder ab 10<br />
Jahren gut erreichbar sind.“ Etwas<br />
sportlicher und ab 12 Jahren passend<br />
ist der Heli-Kraft-Klettersteig – ein<br />
350 m langer C-Klettersteig mit kurzem<br />
Zustieg und herrlicher Aussicht.<br />
Der Event-Tipp dazu ist das Klettersteig-Schnuppern<br />
für die ganze<br />
Familie von 10. bis 12. August – mehr<br />
dazu: Siehe rechts oben im Kasten.<br />
Hochkar Bergbahnen<br />
T. +43 74 84/21 22-0<br />
info@hochkar.com<br />
www.hochkar.com<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
157
WIR MÜSSEN<br />
REDEN<br />
GERADE BEIM BIKEN KANN ES VIELE<br />
VORTEILE HABEN, WENN MAN SICH<br />
WÄHREND DER FAHRT MIT ANDEREN<br />
UNTERHALTEN KANN. OB AUS INFO-<br />
ODER SICHERHEITSGRÜNDEN.<br />
Keine Angst, das wird keine Beziehungsgeschichte.<br />
Aber oft wäre es beim Sport<br />
gut, wenn zwei oder mehr Personen<br />
miteinander reden könnten. Aus Sicherheitsgründen<br />
zum Beispiel oder um einander<br />
technische Tipps zu geben, damit der Spaß<br />
am Sport größer wird. Manchmal aber einfach<br />
auch um zu erfahren, wie der Gipfel da heißt,<br />
den wir in der Ferne sehen oder an dem wir<br />
gerade vorbeiwandern. Handys sind schon<br />
erfunden, ja. Aber nicht überall, wo Sport im<br />
Freien stattfindet, wo wir Naturerlebnisse und<br />
Gipfelgenüsse erleben, ist auch Empfang.<br />
Gruppengespräch über 500 Meter<br />
Also braucht es ein Kommunikationssystem.<br />
Klingt ein bisschen nach Agentenfeeling und<br />
Einsatzkommando, ist aber für jedermann<br />
zugänglich. Ceecoach zum Beispiel bietet so<br />
etwas an. Ein Headset, ein Sender/Empfänger<br />
ANZEIGE / Fotos: Ceecoach<br />
158 <strong>SPORTaktiv</strong>
CEECOACH<br />
ist ein Kommunikationssystem,<br />
das nicht mehr durch<br />
Frequenzüberlappungen<br />
unterbrochen werden kann.<br />
Ideal auf Bike- und Skitouren<br />
oder Skikursen.<br />
www.ceecoach.de<br />
Klein, handlich und<br />
praktisch zu bedienen: Das<br />
staub- und spritzwassergeschützte<br />
Ceecoach 2 mit<br />
Bluetooth-Headset.<br />
mit drei Tasten – fertig. Über eine Distanz von<br />
500 Metern können sich bis zu sechs Personen<br />
miteinander unterhalten. Ist schon einmal ein<br />
Argument.<br />
Also, ab damit zum Herz-und-Nieren-Praxistest.<br />
Wandern, Skifahren, Mountainbiken. Zu<br />
zweit, zu dritt, in größerer Gruppe. Gekoppelt<br />
werden das Ceecoach 2 und das – kabellose –<br />
Headset per Bluetooth. Das geht, instruiert von<br />
einer leicht verständlichen Bedienungsanleitung,<br />
leicht mit ein, zwei Tastendrücken. Ähnlich<br />
funktioniert die Rollenzuweisung. Definiert<br />
werden ein Moderator, dessen Verbindung<br />
dann ohne Tastendruck immer offen ist, und<br />
bis zu vier/fünf Teilnehmer. Sie sind standardmäßig<br />
im Empfangsmodus und hören alle, was<br />
der Moderator sagt. Per Knopfdruck können<br />
sie dann die Sprechverbindung aktivieren.<br />
Getragen wird das Ceecoach dank Clip<br />
praktisch am Gürtel oder am Hosenbund. Das<br />
fällt gewichtstechnisch überhaupt nicht auf.<br />
Es ist schnell aktiviert und einfach zu handhaben.<br />
Finger auf den runden Knopf – und<br />
die Sprechverbindung steht. Das funktioniert<br />
bestens ohne hinzuschauen.<br />
Bei Mountainbike-Touren in der Gruppe<br />
spielt das System seine Vorteile ganz aus. In<br />
einer fremden Gegend kann ein Guide oder<br />
Ortskundiger der Gruppe die Umgebung<br />
erklären, ohne dass man Pausen machen<br />
müsste. Aber selbst im Freundeskreis zahlt<br />
sich ein Kommunikationssystem aus. Am Trail<br />
etwa, wenn der Vorausfahrende die anderen<br />
vor schwierigen Passagen warnen und ihnen<br />
Fahrtechniktipps geben oder schlicht vor Wanderern<br />
oder plötzlich auftauchenden Hindernissen<br />
warnen kann.<br />
Die Sprachqualität ist sehr gut, auch weil<br />
durch Full-Duplex gleichzeitiges Sprechen<br />
möglich ist. Die Akkuleistung reicht locker für<br />
eine ausgedehnte Biketour. Perfekt geeignet ist<br />
Ceecoach für Sportarten, bei denen Trainer und<br />
Sportler nicht in Sprechweite sind, aber rasche<br />
Instruktionen sinnvoll sind.<br />
Und wenn wir doch einmal reden müssen –<br />
es gibt auch einen Privatmodus, bei dem sich<br />
nur zwei Personen miteinander unterhalten<br />
und einander hören können.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
159
VIER SEEN<br />
UND EIN WANDERPARADIES<br />
Rund um Ebensee am Traunsee (OÖ) lässt es sich<br />
herrlich in die Natur eintauchen. Gemeinsam mit dem<br />
Offensee sowie Vorderem und Hinterem Langbathsee<br />
zeigt sich dieser schmucke Teil des Salzkammerguts als<br />
Idealziel für alle, die Berg und See kombinieren wollen.<br />
Tourismusbüro Ebensee<br />
T. +43 61 33/80 16<br />
info@ebensee.com<br />
www.ebensee.com<br />
Ebensee liegt am Südufer des Traunsees und<br />
gehört zu den größten Marktgemeinden<br />
Österreichs. Zu den aktivsten bestimmt auch.<br />
Durch die zentrale Lage im Salzkammergut<br />
kann man sternförmig in alle Richtungen<br />
starten und die prächtige Berg- und Seenlandschaft<br />
erwandern.<br />
Rund 200 Kilometer Wanderwege führen zu<br />
Gipfeln mit traumhafter Aussicht, zu Schutzhütten,<br />
rund um einen See oder einfach zu<br />
stillen Plätzen in der Natur. Ein empfehlenswertes<br />
Ziel ist das Hochplateau des Feuerkogels<br />
auf rund 1600 m, das man zu Fuß oder<br />
auch per Seilbahn erreicht. Oben gibt es zwei<br />
Aussichtskanzeln mit tollem Blick über das<br />
Salzkammergut, mehrere Berggasthöfe laden<br />
zur Stärkung ein. Neu am Feuerkogel sind<br />
der Karst- und Dolinen-Erlebnisweg sowie<br />
das Latschenlabyrinth. Zwischen 4. Juni und<br />
5. September kann man sich bei geführten<br />
Almwanderungen in rund eineinhalb Stunden<br />
die Natur näherbringen lassen.<br />
Baden im Bergwasser<br />
Weitere Highlights für Wanderer sind die<br />
Wege rund um drei weitere, kleinere Seen: das<br />
Naturschutzgebiet Offensee liegt am Fuß des<br />
Toten Gebirges, der Vordere und der Hintere<br />
Langbathsee am Fuß des Höllengebirges.<br />
Diese Bergseen kann man in 45-minütigen bis<br />
zweistündigen Wanderungen umrunden, und<br />
im Sommer laden sie zusätzlich zum Baden im<br />
glasklaren Bergwasser ein.<br />
Die Gassel-Tropfsteinhöhle sowie mehrere<br />
Themenwege (z. B. der „historische Soleweg“)<br />
lohnen sich in Ebensee ebenfalls, entdeckt zu<br />
werden. Unterkünfte gibt es für jeden Geschmack<br />
und der Transfer in die Seitentäler<br />
und zu Wandereinstiegen funktioniert ganz<br />
einfach mit dem Traunsee-Taxi.<br />
Fotos: Ferienregion Traunsee<br />
160 <strong>SPORTaktiv</strong>
LEICHT, LUFTIG<br />
UND VIELSEITIG<br />
Die FJÄLLRÄVEN-Abisko<br />
Shade-Zip-Off-Trousers<br />
für Damen lassen sich per<br />
Kordelzug auf 3/4-Länge<br />
hochkrempeln oder durch Zips<br />
in Shorts verwandeln. Der<br />
Materialmix (65 % Polyester,<br />
35 % Baumwolle) zeigt sich<br />
leicht und luftig.<br />
www.fjallraven.de<br />
NATURE MADE<br />
Das ICEBREAKER Sphere-<br />
Shirt ist aus Cool-Lite-Material<br />
gemacht, eine Mischung<br />
aus der Naturfaser Tencel<br />
und merinoummantelten<br />
Nylonfasern. Es fühlt sich<br />
weich an, ist robust und<br />
schaut toll aus – ideal für die<br />
Berge wie für daheim.<br />
www.icebreaker.com<br />
OUT<br />
DOOR<br />
NEWS<br />
HÄLT WARM<br />
Fotos: Hersteller<br />
Der ZANIER VENEDIGER.ZB<br />
ist ein dünner Handschuh, der<br />
dennoch warm hält. Dafür ist<br />
einerseits die winddichte<br />
ZA-Blocker-Membran<br />
verantwortlich und<br />
andererseits Merinowolle<br />
als Isolationsmaterial.<br />
www.zanier.com<br />
DER NEUE TATRA<br />
Der Tatra ist der beliebteste<br />
HANWAG-Trekkingschuh<br />
– als Tatra II ist jetzt das<br />
„Facelift“-Modell auf dem<br />
Markt. Neu sind zum Beispiel<br />
die Schnürung und die<br />
Einlegesohle. Bewährt das<br />
Gesamtkonzept mit stabilem<br />
Aufbau und hohem Komfort.<br />
www.hanwag.at<br />
EIN STOCK FÜR<br />
ALLE FÄLLE<br />
Der LEKI Micro Vario Carbon<br />
ist ein Faltstock aus reinem<br />
Carbon für alle Gelegenheiten:<br />
für den Zustieg zum<br />
Klettersteig, fürs Trailrunning,<br />
für kleinere Touren oder als<br />
Reisestock. Die Verstellvariante<br />
des Stocks vertraut<br />
auf Lekis Speed-Lock-<br />
2-System.<br />
www.leki.at<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
161
DOLOMITEN<br />
OHNE GRENZEN<br />
Good News für Klettersteig-Fans:<br />
„Dolomiten ohne<br />
Grenzen“ ist der erste und<br />
einzige Höhenweg, bestehend<br />
aus Klettersteigen! Er<br />
führt über Landesgrenzen<br />
durch die felsigen Giganten<br />
der Dolomiten. Ein massives<br />
Bergerlebnis auf über 90 km<br />
und 12 Klettersteigen.<br />
DREI ZINNEN<br />
ALPINE RUN<br />
Der Berglauf in den Sextner<br />
Dolomiten! Mit einer Strecke<br />
von 17,5 km und 1350 hm,<br />
welche von Sexten zum Ziel an<br />
den berühmten Drei Zinnen<br />
führt, begeistert der „Drei<br />
Zinnen Lauf“ jährlich 1000<br />
Trailrunner aus aller Welt.<br />
www.sexten.it<br />
162 <strong>SPORTaktiv</strong>
OLPERL UND<br />
SEINE FREUNDE<br />
Begib dich auf eine spannende<br />
Entdeckungstour zu Olperls besten<br />
Freunden ins Reich der alpinen<br />
Tierwelt. Auf dem 1,5 km<br />
langen Rundweg erwarten dich<br />
10 spannende Erlebnispunkte, 9<br />
absolute Highlights und Natur<br />
pur. Olperl, der Schlawiner mit<br />
den großen Kulleraugen, und<br />
seine Tierfreunde erwarten dich.<br />
DIE DREI ZINNEN<br />
IMMER IM BLICK<br />
Wandern über grüne Almwiesen<br />
mit fesselnden Panoramen. Genau<br />
das macht die Almenwanderung<br />
so besonders. Von der<br />
Bergstation Stiergarten auf 2092<br />
m geht es für die ganze Familie<br />
auf einem breiten Wanderweg<br />
über die Klammbachalm bis zur<br />
Nemesalm und wieder zurück<br />
zum Ausgangspunkt.<br />
www.dreizinnen.com<br />
Foto: Norbert Eisele-Hein<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
163
LEBENSGEFÜHL<br />
K<br />
L<br />
E<br />
T<br />
T<br />
E<br />
R<br />
N<br />
164 <strong>SPORTaktiv</strong>
WER SELBST KLETTERT, WEISS ES,<br />
WER NICHT KLETTERT, HAT DAVON<br />
GEHÖRT UND FÜR VIELE<br />
KLETTERNEULINGE IST ES DIE<br />
PERSPEKTIVE, UM ÜBERHAUPT<br />
ANZUFANGEN – KLETTERN IST MEHR<br />
ALS EIN SPORT – MEHR ALS NUR<br />
AUSGLEICH ZUM ALLTAG. KLETTERN<br />
VERBINDET MENSCHEN AUF EINE<br />
BESONDERE WEISE UND KANN SOGAR<br />
ZU DEM EINEN BESTIMMENDEN<br />
FAKTOR IM LEBEN WERDEN.<br />
VON NIKO VAN HAL<br />
Menschen klettern bereits seit<br />
Jahrtausenden auf Felsen, auch<br />
wenn ein sportlicher Gedanke in diesem<br />
Zusammenhang erst im 19. Jahrhundert<br />
in der Schweiz entstand. Davor spielten<br />
vor allem Jagd und Verteidigung eine<br />
Rolle beim Erklimmen von exponierten<br />
Stellen. Klettern in diesen frühen Formen<br />
war zumeist ein Versuch, sich eine<br />
bessere Übersicht zu verschaffen, und<br />
auch wenn heutzutage dieses Vorgehen<br />
meist keine Notwendigkeit mehr hat, so<br />
ist es doch eine Parallele, die nach wie<br />
vor für viele Kletterer eine Rolle spielt.<br />
Eine Wand zu durchklettern und anschließend<br />
oben zu stehen und den Blick<br />
in die Ferne richten – den Überblick<br />
genießen –, auf die eigene Route hinabblicken<br />
und durchaus auch ein Gefühl<br />
von Freiheit in diesem kurzen Moment<br />
auf sich wirken zu lassen. Es ist ein Zeitpunkt<br />
wo sich selbst die introvertiertesten<br />
Personen zu einer kleinen Pose hinreißen<br />
lassen – ob man sich dann nur zufrieden<br />
die Sonne ins Gesicht scheinen lässt oder<br />
die Arme in den Himmel streckt, hängt<br />
nicht zuletzt auch von der Einschätzung<br />
der eigenen Leistung ab.<br />
Fotos: iStock<br />
Partner fürs Leben?<br />
Eine absolute Besonderheit im Klettersport<br />
ist die außergewöhnliche<br />
Verbindung, die zwei oder auch mehr<br />
Menschen dadurch bekommen können.<br />
In unserem Fall sind es zwei – die Salzburger<br />
Peter Klaus und Frank Bürger.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
165
Die beiden klettern seit ca. 16 Jahren<br />
fast ausschließlich miteinander – nie auf<br />
Wettkampfniveau aber kontinuierlich als<br />
Hobby und Ausgleich zum Alltag. „Angefangen<br />
hat das ganze zu Studienzeiten.<br />
Wir waren Wohnungskollegen und<br />
wollten irgendwas gemeinsam angehen.<br />
Wichtig war eigentlich nur, dass es draußen<br />
stattfindet. Also nicht nur draußen<br />
aus dem Haus, sondern auch außerhalb<br />
der Stadt, da wir beide ursprünglich<br />
vom Land kommen und uns die Natur<br />
irgendwie fehlte“, erklärt Peter.<br />
So sind sie zum Klettern gekommen<br />
und seitdem haben sie trotz Job und<br />
Familie nicht damit aufgehört. „Uns<br />
ging’s immer eher um Qualität als um<br />
Quantität und gleichzeitig weniger um<br />
die Schwierigkeit als um die Landschaft<br />
und den Ausflug. Früher haben wir oft<br />
bewusst Routen gewählt, wo wir auch<br />
einmal zwei, drei Stunden hingewandert<br />
sind“, erzählt Peter weiter und Frank<br />
ergänzt: „Mittlerweile ist das aber auch<br />
etwas anders geworden – da kommen<br />
schon auch mal die Kids mit oder man<br />
geht im Winter einmal in eine Kletterhalle.“<br />
Spannend wird es, wenn man ihnen<br />
beim Klettern zusieht. Noch bevor in<br />
der Wand die Suche nach dem nächsten<br />
Griff oder Tritt intensiv wird, kommt<br />
schon von unten das Kommando:<br />
„Rechts oben hast eine Leiste!“ oder etwas<br />
Vergleichbares. Viele Kletterkollegen<br />
kennen dieses blinde Verständnis – wo<br />
sich einer auf den anderen vollkommen<br />
verlässt und man mehr Angst vor einem<br />
eigenen Fehler hat, als dass der Partner<br />
was verbockt.<br />
Bei der Frage, was ihnen Klettern<br />
bedeutet, bleiben die zwei allerdings<br />
entspannt: „Wir sind jetzt keine totalen<br />
Freaks – also bei uns dreht sich<br />
nicht alles ums Klettern. Es ist aber auf<br />
jeden Fall was Gemeinsames für uns<br />
und irgendwie schon auch zu einem<br />
UNS GING ES IMMER|<br />
UM DIE QUALITÄT UND|<br />
AUCH WENIGER UM DIE|<br />
|SCHWIERIGKEIT|<br />
ALS UM DIE|<br />
LANDSCHAFT UND|<br />
DEN AUSFLUG|<br />
wesentlichen Teil unserer Freundschaft<br />
geworden. Aber das ist auch so eine<br />
Sache – frag 20 Leute, die klettern<br />
und du kriegst da 20 unterschiedliche<br />
Antworten. Da macht ja dann auch<br />
irgendwie jeder sein eigenes Ding.“ Wie<br />
lange sie noch gemeinsam klettern werden,<br />
wissen sie nicht, sehen aber auch<br />
kein Problem darin, wenn’s irgendwann<br />
vielleicht nur mehr Wanderungen oder<br />
Klettersteige mit den Familien sind. Auf<br />
jeden Fall zeigen die beiden sehr schön,<br />
dass die wechselseitige Beziehung beim<br />
Klettern auch eine starke Verbindung<br />
fürs Leben sein kann.<br />
Ein Leben fürs Klettern<br />
Es geht aber auch ganz anders. Ist man<br />
viel am Fels unterwegs, begegnet einem<br />
schnell einmal jemand, wo klar ist: Da<br />
geht es jeden Tag nach dem Aufstehen<br />
los und bis zum Abend dreht sich alles<br />
nur um neue Routen, beeindruckende<br />
Videos von Erstbegehungen, den<br />
nächsten Trip nach Sonstwohin. Und<br />
überhaupt gehören die Schuhe endlich<br />
mal wieder neu besohlt. Manche Kletterer<br />
richten ihr Leben vollkommen nach<br />
dem Sport aus – die Arbeit finanziert<br />
sozusagen das Hobby und wenn mal<br />
ein paar Euros zu viel in der Kasse sind,<br />
steht schon die nächste Reise, in ein<br />
noch nicht besuchtes Klettergebiet, an.<br />
Oft sind es richtige Lebenskünstler,<br />
auf die man so trifft und das interessante<br />
daran ist, man trifft sie überall: ob in<br />
Europa oder Südamerika. In irgendeinem<br />
entlegenen Winkel stößt man<br />
plötzlich auf jemanden, bei dem es nur<br />
darum geht, dass jetzt endlich diese<br />
Route klappt. Um danach bei einem<br />
kühlen Getränk in aller Ruhe über das<br />
Leben und besonders über das Klettern<br />
philosophieren zu können.<br />
Vom Wettkampf bis zum Einsiedler<br />
Wer sind denn jetzt die Kletterer?<br />
Schnell wird klar, dass es dafür eigentlich<br />
keine objektive Antwort gibt. Klettern<br />
als Sport ist sehr facettenreich und<br />
wenn man noch die vielen Charaktere<br />
betrachtet, die diesen Sport ausüben, ist<br />
es schnell vorbei mit dem einen Typus<br />
Kletterer. Klettern ist ein Lebensgefühl<br />
und ein Lebensgefühl interpretiert jeder<br />
individuell.<br />
Wo der eine nur fit bleiben möchte<br />
und dreimal die Woche in die Halle<br />
geht, sucht der andere immer wieder<br />
stundenlang nach neuen möglichen<br />
Erstbegehungen. Wo der eine nur stressfrei<br />
ein paar Routen klettern will, plant<br />
der andere schon die nächste Leistungssteigerung<br />
für diese Saison. Man könnte<br />
dies fast endlos fortführen. Was bleibt,<br />
ist ein toller Sport, der von sinnstiftend<br />
bis lustig und herausfordernd alles sein<br />
kann.<br />
166 <strong>SPORTaktiv</strong>
AKTIVER FAMILIEN-GENUSS<br />
SPORTHOTEL ZOLL<br />
green & active<br />
Sterzing/Südtirol<br />
T. +39 04 72/765 651<br />
www.sporthotel-zoll.com<br />
Mountainbikes und E-Bikes gibt es gratis<br />
zu leihen, geführte Wandertouren werden<br />
geboten. Tennis, Tischtennis und Beachvolleyball<br />
stehen bei den Gästen des Sporthotels<br />
Zoll weit oben auf der Beliebtheitsliste. Das<br />
Angebot passt für die ganze Familie.<br />
Spezielle Highlights sind die zwölf Meter<br />
hohe Kletterwand, das kleine Sportmuseum<br />
– oder das Angebot, mit Extrembergsteiger<br />
Hanspeter Eisendle auf Klettertour zu gehen.<br />
Fotos: Sporthotel Zoll<br />
ANGEBOTS-TIPP<br />
<br />
4 Übernachtungen mit 3/4-Verwöhnpension<br />
<br />
Kostenloser Eintritt zur Kletterhalle im Hotel<br />
<br />
Leih-Kletterausrüstung inklusive<br />
<br />
1 Kletterführer-Buch „Sportclimbing Eisacktal“<br />
<br />
Gegen Aufpreis: z. B. 1,5 Std. Kletter-Grundkurs<br />
(€ 25,–); Tages-Klettertouren mit Extrembergsteiger<br />
Hanspeter Eisendle (€ 400,–)<br />
Ab € 310,– p. P.<br />
LEICHT, LEICHTER, LOT<br />
KARPOS LOT RAIN JACKET<br />
UND WALL EVO PANT<br />
Zwei Top-Bekleidungsteile aus<br />
der KARPOS Lot-Kollektion<br />
www.karpos-outdoor.com<br />
Ein extrakleines Packmaß und geringes<br />
Gewicht zeichnen die Karpos Lot Rain<br />
Jacket aus, während die Wall Evo Pant<br />
widerstandsfähig ist und eine Top-Passform<br />
besitzt. In Kombination sind beide<br />
unschlagbar für den anspuchsvollen<br />
Einsatz im Gebirge – auf Trekkingtour,<br />
beim Zusteigen oder direkt am Fels.<br />
Alpinisten wissen den Wetterschutz und<br />
die Leichtigkeit der Lot Rain Jacket und<br />
die Passform und Abriebfestigkeit der<br />
Wall Evo Pant zu schätzen.<br />
ANZEIGE / Fotos: Karpos<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
167
Links die Marmolada-<br />
Bahn auf dem letzten<br />
Abschnitt zum 3265 m<br />
hohen Punta Rocca.<br />
Unten: Klettersteige<br />
lassen sich mit der Tofana-Seilbahn<br />
erreichen.<br />
MARMOLADA UND TOFANA<br />
PER SEILBAHN<br />
ZUM ALPIN-ERLEBNIS<br />
Zwei Berge in den italienischen Dolomiten,<br />
zwei Seilbahnen und zwei Jubiläen: Die Tofana-Seilbahn<br />
von Cortina und die Marmolada- Bahn eröffnen beide<br />
eine große alpine Erlebnisvielfalt, die deutlich über<br />
3000 m Seehöhe hinaufführt.<br />
Mehr Informationen:<br />
www.freccienelcielo.com<br />
www.funiviemarmolada.com<br />
Seit 1968 gehört die Seilbahn Tofana–<br />
Freccio nel Cielo zu den bekanntesten<br />
Bergbahnen Italiens. Sie feiert heuer ihr<br />
50-Jahre-Jubiläum – weil sie ständig renoviert<br />
wurde, am neuesten Stand der Technik,<br />
wohlgemerkt. Von Cortina d’Ampezzo<br />
aus geht es in drei Abschnitten zum Col<br />
Drusciè (1778 m), zum Ra Valles (2470 m)<br />
und schließlich zum Cima Tofana (3244),<br />
dem höchsten Gipfel der Cortina-Region.<br />
Die Auffahrt lohnt sich – nicht nur weil<br />
oben tolle Wandermöglichkeiten und vier<br />
Klettersteige warten. Sondern auch wegen<br />
des Restaurants mit Panoramaterrasse am<br />
Col Drusciè oder dem Bikepark ebendort.<br />
Auch am Ra Valles kann man leckeres Essen<br />
mit Fernsicht genießen. Groß gefeiert wird<br />
das 50-Jahre-Jubiläum am 21. Juli.<br />
Im UNESCO-Weltnaturerbe<br />
Mit 3342 m ist die Marmolada der höchste<br />
Gipfel der Dolomiten. In 12 Minuten<br />
erreicht man mit der Seilbahn von Malga<br />
Ciapela (1450 m) aus die Bergstation Punta<br />
Rocca (3265 m). Die Panoramaterrasse<br />
ist auch für Menschen mit Behinderung<br />
bequem erreichbar und bietet einen<br />
wunderschönen 360-Grad-Blick auf die<br />
Dolomiten. Dank zweier neuer Aufzüge<br />
können Besucher von dort auch direkt den<br />
Gletscher erreichen.<br />
Die Marmolada ist weiters für das Museum<br />
des Ersten Weltkriegs, das höchstgelegene<br />
Museum Europas, bekannt. Und: Sportliebhaber<br />
erwarten viele Möglichkeiten:<br />
Trekking, Klettersteige, Nordic Walking,<br />
Mountainbiken und vieles mehr ...<br />
Fotos: Marmolada & Tofana Marketing<br />
168 <strong>SPORTaktiv</strong>
JETZT 2X<br />
GRATIS TESTEN!<br />
DAS ABO ENDET<br />
AUTOMATISCH.<br />
BESTELLEN<br />
SIE JETZT!<br />
unter 01/514 14800 oder<br />
www.magazinshop.at/wienerin<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
169
170 <strong>SPORTaktiv</strong><br />
Fotos: Klaus Höfler
ZIMMER<br />
MIT AUSSICHT<br />
ÜBERNACHTEN IN<br />
EINER FELSWAND MUSS<br />
NICHTS MIT EINEM<br />
ALPINEN NOTFALL ZU<br />
TUN HABEN. MAN KANN<br />
EINEN SCHLAFPLATZ<br />
HUNDERTE METER ÜBER<br />
DEM ERDBODEN AUCH<br />
BUCHEN – UND EINE<br />
UNVERGESSLICHE<br />
NACHT ERLEBEN.<br />
WIE UNSER AUTOR.<br />
VON KLAUS HÖFLER<br />
Ein Blick aus dem Zeltfenster: Vor<br />
mir streckt sich der Wilde Kaiser in<br />
den Abendhimmel – majestätisch<br />
und selbstbewusst überstrahlt er „sein“<br />
Reich. Auf der anderen Talseite verstellen<br />
die Loferer Steinberge die Aussicht<br />
Richtung Süden – schroff und spektakulär<br />
wachsen die Steilwände nach oben.<br />
„Ende nie“ heißt eine der Klettertouren<br />
hier. Wie treffend. Mit 38 Seillängen ist<br />
es eine der längsten Kletterrouten in den<br />
Ostalpen.<br />
Meine rechte Schulter lehnt an der<br />
Felswand des Urlkopfs – glatt und senkrecht<br />
ragt auch hier der Fels nach oben.<br />
Unter mir? Gähnt der Abgrund – tief.<br />
Sehr tief. Sind es 100 Meter? 120? 150?<br />
„Wohl ein bisserl mehr“, höre ich Chris<br />
sagen. Christoph „Chris“ Krahbichler<br />
hängt neben mir im Seil. Der staatlich<br />
geprüfte Bergführer, Obmann der 25<br />
„Tauernguides“, hantiert mit ruhiger<br />
Selbstverständlichkeit an Knoten und<br />
Karabinern herum, während ich auf<br />
einer dünnen Kunststoffplane liege, die<br />
Nase vorsichtig über den Rand ziehe<br />
und meinen Blick langsam nach unten<br />
senke. Es ist noch immer da: das Nichts.<br />
Hier also soll ich heute schlafen. „Ein<br />
bisserl mehr“ als 150 Meter über Grund.<br />
Eingepackt in einen Schlafsack, fixiert<br />
mit Klettergurt, Seil und Achterknoten.<br />
Auf einer in der Felswand hängenden<br />
Mini-Plattform. Na dann: gute Nacht!<br />
„Übernachten in luftiger Höhe in einem<br />
Portaledge“ wird das unter www.tauernguide.at/touren<br />
buchbare Abenteuer<br />
angepriesen. Der Titel kommt ohne<br />
marketingtechnische Übertreibung aus.<br />
Im Gegenteil. „Da ist viel Luft unter<br />
dem Hintern“, beschreibt Matthias<br />
„Matze“ Scherer unsere aktuelle Position<br />
allumfassend. Wir liegen auf der Plane.<br />
Er, der Bergführeranwärter wenige Tage<br />
vor seiner Abschlussprüfung, entspannt.<br />
Ich, der Flachlandindianer ohne Klettererfahrung,<br />
mit leicht beschleunigtem<br />
Puls. Die Aufregung legt sich aber rasch,<br />
wird aufgefressen von der Einmaligkeit<br />
des Augenblicks. Klingt pathetisch. Aber<br />
die Intensität der Eindrücke, die mich<br />
gekidnappt haben, hat tatsächlich etwas<br />
Erhabenes.<br />
Es beginnt sanft. Der Zustieg zur Felswand<br />
über die beschauliche Loferer Alm<br />
gleicht einer familienfreundlichen Wanderung.<br />
Letzte Schneefelder verstecken<br />
sich vor der Frühlingssonne im Schatten<br />
knorriger Tannenäste, in den moosigen<br />
Waldboden mischen sich langsam<br />
kleinere Felsbrocken und die für das<br />
Kalkgestein typischen Karsttrichter.<br />
Plötzlich steht man an der Abrisskante<br />
des Urlkopfs. Richtung Westen spannt<br />
sich die gut zehn Kilometer lange Felswand<br />
der Loferer Steinplatte auf. Ein<br />
Kletter-Eldorado, durch das sich Touren<br />
wie „Feuertaufe“, „Donnervogel“,<br />
„Kreuzotter“ oder „Wallfahrt“ ziehen.<br />
Im Osten liegt tief unten im Tal Lofer.<br />
Wir sitzen oben beim Gipfelkreuz. Letzte<br />
Materialchecks, erste Anweisungen.<br />
Dann geht es die paar Schritte Richtung<br />
Abgrund. Ein erster Blick nach unten.<br />
„Na servus!“, denk ich mir und meine<br />
Blicke wandern Halt suchend das Seil<br />
entlang nach oben. An dessen Ende<br />
funkelt sie im Licht der untergehenden<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
171
„<br />
ZIEMLICH<br />
VIEL LUFT<br />
UNTERM<br />
HINTERN<br />
DIE TAUERNGUIDES<br />
Sonne: meine (Über-)Lebensversicherung<br />
für die nächsten Stunden. Es ist<br />
ein gerade einmal acht Zentimeter kurzer<br />
Bohrhaken. Zweieinhalb Tonnen<br />
Zugkraft hält die kleine Metallöse dank<br />
ihrer in den Fels getriebenen Spreitzanker,<br />
beruhigt mich Chris. Noch einmal<br />
ein Check des Klettergurts. Von nun an<br />
geht’s bergab. Senkrecht. Weil von den<br />
Gästen keine Kletterkenntnisse erwartet<br />
werden, wird Richtung Nachtlager<br />
nicht aufgestiegen, sondern abgeseilt.<br />
Wie klein die Wipfel der Nadelbäume<br />
unter uns wirken. Dafür funkeln die<br />
Sterne in der Nacht umso näher.<br />
Aber vorerst konzentriert sich meine<br />
Aufmerksamkeit ohnehin auf das<br />
Abseilgerät in meiner Hand. Hält<br />
dieser fragil wirkende Sicherungsmechanismus<br />
tatsächlich? Er hält. Bedingungslos.<br />
Vorbei an der letzten sich in<br />
die Felswand verbeißenden Latsche<br />
vertraue ich mich dem acht Millimeter<br />
dünnen Seil und der Schwerkraft an.<br />
Ein doch eher ungewöhnlicher Zugang<br />
in ein Bett. Wobei: Bett? „Cliff<br />
Cabana“ nennt sich das Modell des<br />
Ausrüsters etwas großspurig. 213 Zentimeter<br />
lang, 130 Zentimeter breit, ein<br />
nebelgraues Double-Ripstop-Nylon,<br />
aufgespannt zwischen vier fragilen Alurohren,<br />
festgezurrt am Sicherungsseil<br />
mit einer Einpunktaufhängung. Zu<br />
viel Platz für zwei Personen ist es nicht.<br />
Sind Isomatten und Schlafsäcke erst<br />
BIETEN ZWISCHEN MAI UND<br />
NOVEMBER ABENTEUER-<br />
HUNGRIGEN GÄSTEN ÜBERNACH-<br />
TUNGEN IN DER PORTALEDGE IN<br />
VERSCHIEDENEN WÄNDEN RUND<br />
UM DEN GROSSVENEDIGER AN.<br />
KOSTEN: ZWISCHEN 390 EURO<br />
(EINZELPERSONEN) UND 205 EURO<br />
(BEI DREI PERSONEN)<br />
INKLUDIERT SIND LEIHAUSRÜS-<br />
TUNG, FÜHRUNG DURCH<br />
STAATLICH GEPRÜFTE<br />
BERGFÜHRER, ORGANISATION.<br />
DAUER: 15 UHR BIS ZUM<br />
FRÜHSTÜCK IN DER WAND AM<br />
NÄCHSTEN MORGEN.<br />
INFOS: WWW.TAUERNGUIDE.AT<br />
einmal ausgerollt, müssen andere Gepäcksstücke<br />
und Schuhe in den freien<br />
Luftraum ausgelagert werden. Dort<br />
draußen baumeln würde bei „echten“,<br />
mehrstündigen Klettertouren durch<br />
große Wände noch ein weiteres Utensil<br />
– womit auch die von allen vom Aben-<br />
Mit dem Material am<br />
Rücken geht es zur Abseilstelle<br />
(linkes Bild). Bergführer und<br />
Schlafsacknachbar Chris<br />
Krahbichler hat unser Quartier<br />
in der Wand aufgebaut.<br />
teuer Benachrichtigten am häufigsten<br />
gestellte Frage beantwortet wird: Nein,<br />
es gibt kein Klo in der Wand. Ja, es ist<br />
relativ umständlich, seine Notdurft frei<br />
hängend über Hunderten Metern Abgrund<br />
zu verrichten. Bei unserer Kurzexpedition<br />
war es auch nicht notwendig,<br />
aber „im echten Kletterleben“ wird<br />
dafür ein eigenes „Sackerl fürs Gackerl“<br />
mit in die Wand genommen. Und auch<br />
wieder mit nach unten.<br />
Fotos: Klaus Höfler<br />
172 <strong>SPORTaktiv</strong>
WANDERN AUF DEM<br />
GRÜNEN DACH EUROPAS<br />
GRENZENLOS WANDERN,<br />
VON DER DONAU BIS IN<br />
DEN BÖHMERWALD –<br />
DER GOLDSTEIG,<br />
DEUTSCHLANDS LÄNGSTER<br />
QUALITÄTSWANDERWEG, WIRD<br />
JETZT INTERNATIONAL.<br />
Fotos: Tourismusverband Ostbayern e.V., Andreas Hub<br />
Mit stolzen 660 Kilometern ist der<br />
Goldsteig der längste und vielseitigste<br />
unter Deutschlands Qualitätswegen.<br />
Nun bekommt er Zuwachs:<br />
Im Juni eröffnet der „Zlatá Stezka“,<br />
der tschechische Goldsteig. Er verläuft<br />
parallel zur Nordvariante und ist mit<br />
dem deutschen Teil durch historische<br />
Pfade zwischen Bayern und Böhmen<br />
verbunden, die ins Goldsteig-Wegenetz<br />
integriert wurden.<br />
Ein Hauch von Geschichte<br />
Als Naturparadiese entpuppen sich die<br />
zwei Nationalparks, die der Goldsteig<br />
quert: Der Bayerische Wald ist tief verwachsen<br />
mit dem Nationalpark Šumava<br />
auf tschechischer Seite. Gemeinsam<br />
bilden sie das größte zusammenhän-<br />
gende Waldgebirge Mitteleuropas.<br />
Aber auch die fünf Naturparks, die der<br />
Goldsteig-Wanderer passiert, wissen<br />
mit abwechslungsreicher Landschaft zu<br />
beeindrucken. Ein steter Begleiter auf<br />
Tour: die Vergangenheit. Kelten und<br />
Choden, Schmuggler und Heilige bahnten<br />
sich einst ihren Weg von der Donau<br />
nach Böhmen, meist getrieben vom<br />
Handel mit Salz, dem „weißen Gold“.<br />
Ge(h)nuss-Partner<br />
Herzliche Gastgeber begegnen dir entlang<br />
des Goldsteigs: Die Nächtigungsmöglichkeiten<br />
reichen von der Jugendherberge bis<br />
zum Wellnesshotel. Weitere „Zuckerl“ am<br />
Weg sind die gemütlichen Gaststätten, die<br />
mit regionalen Spezialitäten aufwarten,<br />
sowie der optionale Gepäcktransfer.<br />
INFOS &<br />
TOURENPLANER<br />
www.goldsteig-wandern.de<br />
DEN KOSTENLOSEN<br />
ETAPPENFÜHRER<br />
ERHÄLTST DU HIER:<br />
Tourismusverband Ostbayern e.V.<br />
T. +49(0) 941/58539-0<br />
info@ostbayern-tourismus.de<br />
www.ostbayern-tourismus.de<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
173
NATURERLEBNIS<br />
UNTER DER ZUGSPITZE<br />
Die grenzüberschreitende Zugspitz Arena<br />
Bayern-Tirol ist ein Mekka für Trailrunner und<br />
eignet sich bestens für Familien mit Kindern.<br />
Salomon Zugspitz Ultra Trail und<br />
Gore Tex Transalpine Run: In der<br />
Zugspitz Arena Bayern-Tirol sind<br />
Trailrunner (auch) auf den Wegen dieser<br />
beiden Ultratrail-Topevents unterwegs.<br />
Doch nicht nur Profis und Erfahrene<br />
finden passende Wege, sogar Einsteiger<br />
können die Berge rund um die Grenze<br />
zwischen Bayern und Tirol laufend erkunden.<br />
Sieben ausgeschilderten Trailrunning-Strecken<br />
stehen allein mit Start/Ziel<br />
in Ehrwald in Tirol (Talstation der Tiroler<br />
Zugspitzbahn) bzw. Grainau in Bayern<br />
(Kurhaus) bereit. Die kürzeste hat<br />
8 km/200 hm und die längste 44<br />
km/2300 hm – feiner geht’s kaum.<br />
Garmisch-Partenkirchen bietet auf<br />
deutscher Seite fürs Trailrunning ebenfalls<br />
Foto: Zugspitz Arena Bayern-Tirol: L.Krec, Tiroler Zugspitz Arena: C.Jorda, Tourist Information Grainau<br />
174 <strong>SPORTaktiv</strong>
Trailrunning auf<br />
dafür ausgeschilderten<br />
Topstrecken<br />
– oder die Natur mit<br />
Kindern entdecken: Für<br />
beides eignet sich die<br />
Bergwelt rund um die<br />
Zugspitze bestens.<br />
ZUGSPITZ ARENA<br />
BAYERN-TIROL<br />
T. +43 664/881 403 62<br />
info@zugspitze.com<br />
www.zugspitze.com<br />
Aus Mitteln des Europäischen Fonds<br />
für Regionale Entwicklung, wird die<br />
Trailrunning-Destination Zugspitze gefördert<br />
und grenzüberschreitend weiterentwickelt<br />
perfekte Möglichkeiten und ausgewiesene<br />
Touren: Für Einsteiger ist die Strecke<br />
am Kramerplateauweg genau richtig.<br />
Anspruchsvoll sind die Strecken von<br />
Garmisch über die St.-Martins-Hütte<br />
zum Königstand oder von Partenkirchen<br />
auf den Wank. Für ambitionierte, konditionsstarke<br />
und erfahrene Läufer eignet<br />
sich die Strecke über den Stepberg<br />
zum Kramergipfel – mit fantastischer<br />
Aussicht als Lohn. Mehr Infos auf dem<br />
Tourenplaner unter www.zugspitze.com.<br />
Die Familien-Wanderarena<br />
Nicht nur Bergläufer, auch Bergwanderern<br />
sind in der Zugspitz Arena Bayern-Tirol<br />
richtig. Insbesondere gilt das<br />
auch für Familien. Kinder werden zum<br />
Beispiel von Moosle Zauberwald und<br />
Moosles Forscherpfad, beide in Lermoos<br />
bei der Grubigsteinbahn, begeistert sein.<br />
Im Zauberwald wartet ein interaktiver<br />
Spiel- und Erlebnispfad mit neun<br />
Stationen, an denen es gilt, im Familienverband<br />
ein spannendes Rätsel zu lösen.<br />
Die sieben Stationen auf dem Forscherpfad<br />
thematisieren die Vielfalt und<br />
Schönheit der Alpenflora und -fauna.<br />
In Grainau lohnt es sich für Familien<br />
beispielsweise, den „sagenhaften Bergwald“<br />
zu entdecken: Dieser märchenhafte<br />
Erlebnispfad greift spannende<br />
Geschichten und Sagen rund um das<br />
Höllental auf. Imposante Natureindrücke<br />
bieten die unterschiedlichen Wasser-Entdeckungstouren<br />
in der Region.<br />
Ein weiterer spannender Weg führt über<br />
den Waldlehrpfad zur Burgruine Werdenfels:<br />
Am Ziel wartet ein vergrabener<br />
Schatz darauf, entdeckt zu werden ...<br />
EVENT-TIPPS<br />
15.–17. JUNI: SALOMON<br />
ZUGSPITZ ULTRA TRAIL<br />
Das größte Trailrunning- Event<br />
Deutschlands.<br />
www.zugspitz-ultratrail.com<br />
3.–5. AUGUST: ALPENTESTIVAL<br />
Das Outdoor-Test-Wochenende.<br />
www.alpentestival.de<br />
2.–8. SEPTEMBER: GORE-TEX<br />
TRANS ALPINE RUN<br />
Der legendäre Etappen- Trailrun<br />
startet in Garmisch-Partenkirchen<br />
und endet in Südtirol.<br />
www.transalpine-run.com<br />
12.–14. OKTOBER: 360° TRAIL<br />
Das Trailrunning Event<br />
für jedermann.<br />
www.zugspitze.com<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
175
MIT<br />
WAUWAU<br />
AUF DEN GIPFEL<br />
VIELE WANDERER NEHMEN IHRE VIERBEINER MIT<br />
IN DIE BERGE. WORAUF MAN ACHTEN SOLLTE,<br />
WAS MAN DEN HUNDEN ZUMUTEN KANN UND<br />
WIE MAN ZWISCHENFÄLLE VERHINDERT.<br />
VON CHRISTOPH HEIGL<br />
Sie finden sich auch in diesem Sommer in den<br />
Schlagzeilen. Von Hunden am Berg liest man<br />
meistens, wenn es einen Zwischenfall mit Kühen<br />
gegeben hat. Oft mit bösen Folgen. Bei der überwiegenden<br />
Mehrzahl der Wanderer gibt es aber keine<br />
Probleme mit ihren vierbeinigen Begleitern. Für<br />
die häufigsten Fragen zum Thema Leinenpflicht,<br />
Hundefitness und Verpflegung haben wir Rettungshunde-Expertin<br />
Carolin Scheiter befragt und uns bei<br />
Naturfreunden und Alpenverein umgehört.<br />
MUSS MAN EINEN HUND<br />
I. TRAINIEREN, BEVOR ES IN<br />
DIE BERGE GEHT?<br />
„Für die Hunde gilt das Gleiche wie für<br />
uns Menschen: Wer in die Berge geht,<br />
dabei sicher unterwegs sein will und<br />
auch noch Freude daran haben möchte,<br />
der muss trainiert sein“, betont<br />
Carolin Scheiter, Ausbildnerin und<br />
Einsatzhundeführerin bei der Lawinen-<br />
und Vermisstensuchhundestaffel<br />
Salzburg. „Wandertauglich“ ist generell<br />
jeder gesunde Hund. „Mit meiner elfjährigen<br />
Hündin gehe ich aber keine<br />
schweren und überlangen Bergtouren<br />
mehr, auch wenn sie für ihr Alter noch<br />
gut beinander ist“, erzählt Scheiter.<br />
Ein absolutes „No-Go“ gibt es, wenn<br />
Hunde noch im Wachstum sind. „Solange<br />
sich die Wachstumsfugen nicht<br />
geschlossen haben, sollten Bergtouren<br />
oder lange Wanderungen für junge<br />
Hunde tabu sein.“ Auch die Größe des<br />
Hundes spielt eine Rolle, denn kleine<br />
Hunde tun sich im alpinen Gelände<br />
schwerer als größere. „Die individuellen<br />
Rasse- und Charaktereigenschaften<br />
seines Hundes sollte man auch stets im<br />
Hinterkopf haben.“<br />
Kondition und Geschicklichkeit des<br />
Hundes kann man gezielt trainieren, so<br />
fördert das Schwimmen den Muskelaufbau<br />
oder das Balancieren auf Baumstämmen<br />
und großen Steinen die Geschicklichkeit,<br />
weiß Scheiter. „Je besser das<br />
Hund-Mensch-Team harmoniert, umso<br />
konfliktfreier kann man auch unvorhergesehene<br />
Situationen meistern.“<br />
MÜSSEN HUNDE<br />
II. IM GELÄNDE<br />
IMMER AN DIE LEINE?<br />
Die Bestimmungen über Maulkorboder<br />
Leinenzwang werden in Österreich<br />
von den einzelnen Gemeinden festgelegt<br />
oder sind im Landesgesetz geregelt. Um<br />
Unsicherheiten und Verwirrungen bei<br />
der Bergtour zu vermeiden, sollte man<br />
sich im Vorfeld genau über die Vorschriften<br />
vor Ort informieren. Sonderregelungen<br />
gelten in Schutzgebieten oder<br />
Nationalparks. Scheiter: „Generell gilt:<br />
Wer seinen Hund frei laufen lässt, der<br />
muss sich sicher sein, dass der Vierbeiner<br />
jederzeit und trotz aller Ablenkungen<br />
auf Ruf oder Pfiff zum Hundehalter<br />
zurückkommt. Dieser Gehorsam ist<br />
unverzichtbar: zum Schutz der Alpentiere,<br />
anderer Bergwanderer und auch<br />
zur Sicherheit des Hundes.“<br />
WIE VERMEIDET MAN<br />
III. KONFLIKTE MIT KÜHEN?<br />
Hunde können von den Rindern als<br />
Bedrohung wahrgenommen werden,<br />
deshalb sollte man sie zur Sicherheit an<br />
die Leine nehmen und nicht auf den<br />
Weiden auf Erkundungstour schicken,<br />
empfiehlt der Alpenverein. Freilassen<br />
sollte man den Hund jedoch, wenn abzusehen<br />
ist, dass ein Rind angreift. Für<br />
diesen speziellen Fall rät Peter Kapelari<br />
vom Alpenverein: „Wenn das Weidevieh<br />
anfängt, auf den Hund und damit<br />
auch den Hundehalter zuzugehen,<br />
sollten Wanderer ihren vierbeinigen<br />
Liebling unbedingt von der Leine lassen.<br />
Der Hund nimmt mit Leichtigkeit<br />
Reißaus und sein Besitzer ist damit<br />
auch außer Gefahr.“ Grundsätzlich gilt:<br />
Abstand halten, ruhig bleiben, Kälber<br />
nicht streicheln.<br />
Foto: Carolin Scheiter<br />
176 <strong>SPORTaktiv</strong>
WIE ERKENNT MAN, OB<br />
IV. DER HUND MÜDE WIRD?<br />
„Jeder Hund reagiert anders auf Belastungen.<br />
Hier ist der Hundehalter<br />
gefragt, die ersten Anzeichen seines<br />
Vierbeiners zu erkennen und richtig zu<br />
deuten“, mahnt Carolin Scheiter. „Falscher<br />
Ehrgeiz des Hundehalters ist fehl<br />
am Platz. Lässt sich der Hund bei einer<br />
Wanderung im Sommer zurückfallen<br />
und sucht Schatten, legt sich nieder<br />
und hechelt stark, dann ist bereits<br />
Feuer am Dach“, sagt sie. Auch Hunde<br />
können überhitzen und wie Menschen<br />
einen Hitzeschock bekommen.<br />
Regelmäßige Pausen sind Pflicht und<br />
man muss bei Bergtouren ausreichend<br />
Wasser und einen hundekompatiblen<br />
Snack mithaben.<br />
WAS SOLLTE MAN<br />
V. FÜR HUNDE IM<br />
RUCKSACK HABEN?<br />
Die Naturfreunde haben auf ihrer<br />
Website eine ganze Packliste zusammengestellt:<br />
Pfotenschutzcreme <br />
und<br />
Pfotenschutzschuhe<br />
Erste-Hilfe-Ausrüstung <br />
(u.a. Verbandsmaterial,<br />
Mullbinden und Schere)<br />
Zeckenzange, <br />
Zeckenhalsband oder<br />
Spot-on-Spray<br />
Maulkorb <br />
Brustgeschirr, <br />
lange Leine oder<br />
Flexi-Leine<br />
Wasser: Es gibt Rucksäcke für<br />
Vierbeiner mit einer ausklappbaren<br />
Wasserflasche.<br />
Sonnencreme. <br />
Besonders hellhäutige<br />
Rassen und Hunde mit wenig Fell neigen<br />
zu Sonnenbrand.<br />
Bei Schnee: Hunde haben empfindliche<br />
Augen, eine Schneebrille kann<br />
sie schützen.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
177
BAYERNS BERGE<br />
AUS DEM BILDERBUCH<br />
Zwischen Zugspitze und Karwendel, wo die Isar noch<br />
ein Wildfluss ist, liegt die bayerische „Alpenwelt<br />
Karwendel“. Rund um die Orte Mittenwald, Krün und<br />
Wallgau ist nicht nur die Natur noch ursprünglich,<br />
sondern auch die bayerische Lebensart.<br />
ALPENWELT<br />
KARWENDEL GMBH<br />
T. +49 88 23/33 9 81<br />
info@alpenwelt-karwendel.de<br />
www.alpenwelt-karwendel.de<br />
Wie Edelsteine leuchten die kleinen<br />
Seen der Alpenwelt Karwendel von<br />
der Wanderkarte; der Volksmund nennt sie<br />
„Himmelsaugen“. Sie bieten erstklassige<br />
Fotomotive genauso wie eine erfrischende<br />
Abkühlung in Trinkwasserqualität. Manche<br />
dieser Seen sind sogar Lebensraum für<br />
seltene Orchideen.<br />
Die Seen, zwölf Themenwege oder 27<br />
Almen: All das sind reizvolle Ziele für<br />
Wanderer. Mittenwalds Hausberg ist der<br />
Kranzberg, wo man sich das Gefühl einer<br />
Fußreflexzonenmassage auf dem Barfußwanderweg<br />
gönnen kann. Höher hinauf<br />
geht es mit der Karwendelbahn: Gegenüber<br />
der Bergstation liegt die „Bergwelt Karwendel“<br />
auf 2244 m, ein imposanter Bau, der<br />
eine interaktive Naturschau beherbergt. Der<br />
Blick ins Tal bleibt an der türkisgrünen Isar<br />
hängen. Von hier aus kann man auch in<br />
den Klettersteig Mittenwald starten.<br />
Hüttentour auf königlichen Spuren<br />
Gemütliche Hütten gibt es in der Alpenwelt<br />
Karwendel zuhauf. Eine tolle Hüttentour<br />
ist die zweitägige, teils hochalpine Tour<br />
zum Soiernhaus, wo man auf den Spuren<br />
Ludwigs II. wandert, der die Berge hier<br />
als Rückzugsort nutzte. Heute genießen<br />
Wanderer das Naturkino mit zwei smaragdgrünen<br />
Seen sowie Berggipfeln ringsum.<br />
Zwischen Almen, Seen und Gipfeln<br />
verengen sich klare Bäche zu rauschenden<br />
Klammen, deren Naturgewalt ebenfalls beeindruckt.<br />
Genauso entdeckenswert wie die<br />
Natur aber ist das reiche Kulturgut, das in<br />
der Alpenwelt Karwendel noch beheimatet<br />
ist. Etwa 350 Jahre alte Geigenbaukultur.<br />
Trachten- und Volkstanzgruppen pflegen<br />
altes Brauchtum und die Menschen teilen<br />
ihre Lebenslust gern mit ihren Gästen.<br />
Dazu gehört hier auch ein wohlverdientes,<br />
frisch gezapftes Mittenwalder Bier ...<br />
Fotos: Alpenwelt Karwendel/Stefan Eisend; bayern.by Marco Felgenhauer/woidlife photography<br />
178 <strong>SPORTaktiv</strong>
BIKE-WEEKEND<br />
UNTER DER SONNE<br />
INFOS & BUCHUNGEN<br />
HOTEL SOL UMAG<br />
T. +385 52 700 700<br />
booking@plavalaguna.com<br />
www.plavalaguna.com<br />
IN UMAG IN KROATIEN LÄDT DAS<br />
HOTEL SOL ZUM BIKE-WOCHENENDE<br />
EIN. DIREKT AM MEER GELEGEN,<br />
LÄSST DAS TOPHOTEL KEINE WÜNSCHE<br />
OFFEN – UND IST AUF SPORTLICHE<br />
GÄSTE SPEZIALISIERT.<br />
Fotos: Hotel Sol Umag<br />
PACKAGE-TIPP<br />
„ISTRIAN BIKE TOUR“<br />
2 Nächte mit HP/Doppelzimmer<br />
Willkommensgeschenk<br />
1 Besuch im Wellnesscenter<br />
pro Person<br />
1 Waschservice für die<br />
Sportbekleidung<br />
AB € 232,–/PACKAGE FÜR<br />
ZWEI PERSONEN<br />
Ein Hotel direkt am Meer mit eigenem<br />
Strand, das über einen Pool und ein<br />
Wellnesszentrum verfügt, leckere istrische<br />
Gerichte am Buffet oder à la Carte<br />
bietet und als „bike-friendly“ bekannt<br />
ist: Was will man mehr?<br />
Die Kleinstadt Umag liegt an der<br />
nordwestlichen Küste Istriens und ist bei<br />
der Anfahrt von Österreich aus schnell<br />
erreicht. Umag ist eine mediterrane<br />
Stadt, die im Sommer pulsiert und vor<br />
Lebensfreude sprüht. Aber nicht nur das<br />
nahe Stadtzentrum und die Strände lohnen<br />
sich, entdeckt zu werden, sondern<br />
die gesamte Region. Die Landschaft ist<br />
geprägt von Kiefernwäldern, Weinbergen<br />
und Olivenhainen. Vom Hotel weg<br />
gelangt man mit dem Bike rasch in die<br />
nahe und weitere Umgebung.<br />
Apropos Rad: Für sportliche Gäste,<br />
und da ganz besonders für Biker, ist das<br />
Hotel Sol perfekt eingerichtet. Es gibt<br />
einen videoüberwachten und versperrten<br />
Bikeraum und eine Servicewerkstatt.<br />
Jede Menge Infomaterial und Radwegkarten<br />
liegen bereit. Gegen Aufpreis<br />
kann man einen Bikeguide buchen ,<br />
der feine Straßen- oder Mountainbiketouren<br />
organisiert und unterwegs so<br />
manchen Geheimtipp verrät. Ebenfalls<br />
gegen eine kleine Gebühr lassen sich<br />
GPS-Geräte leihen.<br />
Und die Angebote im Hotel Sol<br />
Umag haben ein tolles Preis-Leistungs-<br />
Verhältnis – wie das Schnupperpaket<br />
links beweist. Das lässt sich, dem sonnigen<br />
istrischen Herbst entsprechend,<br />
durchgehend bis 5. November buchen.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
179
TIPPS VOM FOTOGRAFEN HEINZ ZAK<br />
LEIDENSCHAFT BERGFOTOGRAFIE<br />
TOTE FLÄCHEN!<br />
Flächige, nichtssagende Bildteile sind<br />
„tote Fläche“, müssen aber nicht schlecht<br />
für das Bild sein. Dadurch können wir<br />
uns gerade auf das Wesentliche im Bild<br />
konzentrieren. Schlecht sind solche<br />
Flächen, wenn das Auge eigentlich<br />
von vorne nach hinten wandern will<br />
und von so einer Fläche daran gehindert<br />
wird.<br />
WENIGER IST MEHR!<br />
Wichtig ist, das Bild auf wenige markante<br />
Blickpunkte zu reduzieren. In einem<br />
ungeordneten Wirrwarr findet sich das<br />
Auge nicht zurecht.<br />
Foto: CEWE/Heinz Zak<br />
180 <strong>SPORTaktiv</strong>
ANGENEHME SCHÄRFE!<br />
Dinge (Steine, Blumen) im Vordergrund<br />
sollen scharf sein. Das Auge akzeptiert<br />
die dahinter liegende Unschärfe<br />
lieber als umgekehrt. Es muss gewiss<br />
nicht alles scharf im Bild sein. Das<br />
kreative Spiel mit Schärfe und Unschärfe<br />
ist ein beliebtes Gestaltungsmittel fortgeschrittener<br />
Fotografen. Die wichtigsten<br />
Bildteile sollten aber abgebildet scharf<br />
sein. Empfindlich ist unser Auge auch<br />
hier mit hellen Bildelementen: Helles<br />
sollte eher scharf abgebildet werden als<br />
Dunkles.<br />
www.cewe-fotobuch.at<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
181
Leidenschaft Bergfotografie:<br />
Bringen Sie den Berg mit nach Hause<br />
Bilder aus den Bergen sind fast immer zu schade, um auf der Speicherkarte oder dem<br />
Laptop in Vergessenheit zu geraten. CEWE bietet Hobbyfotografen eine Vielzahl an Ideen,<br />
wie sie ihre schönsten Fotos am besten in Szene setzen.<br />
1<br />
Möglichst nahe ran und rund herum<br />
Trauen Sie sich ganz nahe an Ihr Motiv<br />
heran. Durch Nahaufnahmen erzeugen Sie Bilder<br />
mit einer beeindruckenden Tiefenschärfe.<br />
Treten Sie einen großen Schritt näher und gehen<br />
Sie einmal um das Motiv herum. Bei einer<br />
Umrundung eröffnen sich neue Perspektiven.<br />
2<br />
Linien machen Bilder<br />
Markante Linien wie Berghänge, Wege,<br />
Spuren und Muster in Schnee und Fels bringen<br />
Spannung und Dynamik ins Bild. Auch Diagonalen<br />
beleben die Aufnahme. Wichtig ist, dass<br />
die Linien und Proportionen im Bild in einem<br />
ästhetischen Verhältnis zueinanderstehen. Das<br />
ist natürlich auch Geschmacksache. In der<br />
Kunst und der Fotografie kennen wir den Ausdruck<br />
„Goldener Schnitt“.<br />
3 Vordergrund bringt Tiefe<br />
Am Berg suche ich mir oft Steine, Bäume<br />
oder Blumen als Vordergrund für mein Motiv.<br />
Ein Vordergrund kann alles sein, was vor dem<br />
Hauptmotiv liegt – wenn es sich fotografisch<br />
so umsetzen lässt, dass die Distanz dazwischen<br />
fühlbar wird. Die zusätzliche Ebene vorne bringt<br />
mehr Räumlichkeit ins Bild.<br />
4 Nicht in die Mitte<br />
Wenn wir unser Hauptmotiv in die<br />
Mitte setzen, entsteht fast immer ein Bild ohne<br />
Spannung und Dynamik. Die einfachste Grundregel,<br />
die wir für die meisten Bilder anwenden<br />
können: Nichts in die Mitte setzen! Rücken Sie<br />
den Menschen oder den Gipfel bewusst aus der<br />
Mitte, ebenso den Horizont, die Wasserfläche<br />
oder die Bergkette.<br />
5<br />
Ins<br />
“Zu jeder Jahres- und Tageszeit bin<br />
ich in den Bergen unterwegs. Die<br />
Erfahrung hat gezeigt, dass man<br />
eigentlich an jedem Tag und zu jeder<br />
Zeit am Berg fotografieren kann“<br />
Heinz Zak<br />
Bild schauen<br />
Wenn Sie Personen oder Tiere fotografieren,<br />
sollten diese immer in das Bild schauen.<br />
Wenn eine Person aus dem Bild hinausschaut,<br />
entsteht das unangenehme Gefühl, dass sich<br />
der Mensch abwendet. Das gleiche gilt für das<br />
Hineingehen, -fahren oder -springen.
ANZEIGE<br />
Heinz Zak, Zak, geboren 1958 1958 in in Wörgl/Tirol, machte in in den den 1970er<br />
Jahren das das Sportklettern in in Österreich populär. Der Der Bergsteiger<br />
und und Kletterfotograf publizierte zahlreiche Bildbände, seine<br />
seine<br />
Fotografien erscheinen in Magazinen weltweit.<br />
1 1<br />
Mit diesen Fotoprodukten setzen<br />
Sie Ihre Fotos perferkt in in Szene<br />
2 2<br />
CEWE FOTOBUCH – Ihre – Ihre Fotos Fotos auf auf Fotopapier!<br />
Dank Dank Lay-Flat-Bindung können Sie Sie Ihre Ihre Kunstwerke<br />
plan plan aufschlagen. Perfekt für für Landschaftsaufnahmen.<br />
3 3<br />
CEWE KALENDER<br />
Die Die Geschenkidee für für Hobbyfotografen: Erstellen Sie Sie<br />
aus aus Ihren Ihren zwölf zwölf besten Fotos Fotos einen einen Fotokalender im im<br />
Panoramaformat. Den Den Startmonat bestimmen Sie. Sie.<br />
4 4<br />
CEWE WANDBILDER – Ihre – Ihre Momente ganz ganz groß!<br />
groß!<br />
Atemberaubende Landschaften als als Wandbild: Holen<br />
Holen<br />
Sie Sie sich sich die die Natur Natur in in Ihre Ihre vier vier Wände und und wachen<br />
Sie Sie mit mit Blick Blick auf auf einen einen Berggipfel auf.<br />
auf.<br />
5 5<br />
cewe-fotobuch.at
UNSER SCHLUSSPUNKT:<br />
SIEBEN LEGALE (UND<br />
UNGEWÖHNLICHE)<br />
MÖGLICHKEITEN, EINE<br />
NACHT IN DEN BERGEN ZU<br />
VERBRINGEN.<br />
VON CHRISTOF DOMENIG<br />
DAS STERNENZELT<br />
ZUM GREIFEN NAH<br />
ÜBER DER<br />
BAUMGRENZE<br />
Wildes Campieren ist in Österreich<br />
nicht erlaubt. Da die Materie aber<br />
über die Landesgesetze geregelt ist,<br />
gibt es in einigen Bundesländern im<br />
alpinen Ödland, über der Baumgrenze,<br />
dennoch ein paar Möglichkeiten. Aber<br />
Achtung – genau informieren! Eine<br />
gute Übersicht über die Rechtslage hat<br />
der Alpenverein: www.alpenverein.at/<br />
portal/natur-umwelt/bergsport_umwelt/<br />
zelten-biwakieren.php<br />
Es muss ja nicht gleich eine Portaledge-Übernachtung<br />
wie beim<br />
Kollegen Klaus Höfler (siehe<br />
Story ab Seite 170) sein. So eine<br />
Sommernacht in den Bergen, unterm<br />
Sternenhimmel, ist für viele ein<br />
Traum. Nur leider oft nicht erlaubt.<br />
Zumindest in unseren Breiten. Einfach<br />
in der Natur zu zelten, ist in Österreich<br />
an den meisten Orten leider<br />
verboten. Ein paar Möglichkeiten gibt<br />
es trotzdem, dem Traum einer Outdoor-Nacht<br />
unter dem Sternenzelt<br />
nahezukommen.<br />
CAMPINGPLATZ MIT AUSSICHT<br />
Berg-Campingplätze sind rar, aber<br />
es gibt sie. Zum Beispiel auf der<br />
Gjaid Alm in Oberösterreich auf<br />
1738 m Höhe, bei Obertraun am<br />
Fuß des Dachsteins gelegen. Dusche,<br />
Toilette und Verpflegung nutzt<br />
man auf der Berghütte. Eine Nacht<br />
mit Frühstück und Abendessen kostet<br />
30 Euro. www.gjaid.at<br />
Foto: iStock<br />
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BIWAK UNTER STERNEN<br />
Rund um den Millstätter See in Kärnten gibt es<br />
sieben „Rifugi sotte le stelle“ – Biwaks unter den<br />
Sternen. Eines davon steht in erhabener Lage auf<br />
dem Goldeck. Die Luxus-Biwaks verfügen über<br />
ein Bett, große Panoramafenster und gerade genügend<br />
Platz für Zeit zu zweit in der Natur. Die sieben<br />
Biwaks werden von sieben unterschiedlichen<br />
Hotels betrieben. www.millstaettersee.com<br />
IM BAUMHAUS<br />
In einem Baumhaus übernachten, das kann man<br />
in Österreich an mehreren Orten. Zum Beispiel im<br />
Almdorf Seinerzeit bei Bad Kleinkirchheim in Kärnten.<br />
Das Baumhaus heißt (programmatisch) „Hochzeiter<br />
Hütte“, verfügt über eine Zugbrücke und ein<br />
Panoramafenster mit Talblick. www.almdorf.com<br />
EINMAL AUSZEIT VON ALLEM|<br />
Reduktion aufs wirklich Wesentliche:<br />
Wer sucht, findet auch im Digitalzeitalter<br />
noch Selbstversorgerhütten ohne<br />
Strom, Handy- und Radio-Empfang<br />
mitten in der Natur: zum Beispiel die<br />
Kothütte im Naturpark Sölktäler in<br />
der Steiermark. Das Wasser wird mit<br />
Holz aufgeheizt, ein Grillplatz<br />
befindet sich neben der Hütte.<br />
Ein Plumpsklo gehört<br />
natürlich auch dazu.<br />
www.schladming-dachstein.at<br />
IM TURMZIMMER<br />
In Hippach im Tiroler Zillertal steht auf 2250<br />
m Höhe die Schneekarhütte. Dort kann man<br />
im Hochgebirge mit Traumblick in die Berge<br />
und auf den Himmel übernachten. Und das<br />
alles ohne Komfortverzicht – ganz im Gegenteil.<br />
Das Highlight der Luxushütte ist die achteckige<br />
Turmsuite, die nur von außen zugänglich<br />
ist und über eine 180-Grad-Glasfront verfügt.<br />
Besonders beliebt ist sie für die Flitterwochen.<br />
Achtung: sehr frühes Buchen gefragt.<br />
www.schneekarhuette.at<br />
INS AUSLAND<br />
AUSWEICHEN<br />
Skandinavien oder Schottland sind nicht nur<br />
wegen der Landschaft bei Trekking-Urlaubern so<br />
beliebt, sondern weil dort das Jedermannsrecht gilt.<br />
Es räumt Campern in der Wildnis verhältnismäßig<br />
großzügige Rechte ein, solange sie keine Spuren<br />
hinterlassen. Trotzdem gilt es natürlich, sich über<br />
die rechtliche Situation im Zielland genau zu informieren.<br />
Dann aber steht der wildromantischen<br />
Nacht unterm Sternenzelt nichts mehr im Weg.<br />
IMPRESSUM<br />
sportaktiv.com<br />
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MITARBEITER DIESER AUSGABE<br />
Niko van Hal, Klaus Höfler, Wolfgang Liu Kuhn, Oliver Pichler, Axel Rabenstein<br />
FOTOREDAKTION<br />
Thomas Polzer (-25 87)<br />
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