Angehör - Pflegeheim St.Otmar

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8 F R E I W I L L I G E Heutzutage identifizieren wir uns immer mehr über die Arbeit. HEKS Visite Interview mit Frau Jüde Ostschweiz Daniel Balmer: Frau Jüde, Sie leiten als Sozialarbeiterin seit einem Jahr HEKS Visite und unterstützen Langzeiterwerbslose beim Einstieg in eine Freiwilligentätigkeit. Wie sind Sie zu dieser Tätigkeit gekommen? Frau Jüde: Da ich seit ca. vier Jahren in einem anderen Programm arbeitslose Menschen unterstütze und begleite, hat mich die ausgeschriebene Stelle der HEKS sofort angesprochen. D.B.: Was ist Ihre Motivation? Frau Jüde: Es ist mir ein Anliegen, das menschliche Grundbedürfnis nach einer sinnvollen Arbeit, für jedermann zugänglich zu machen. Und genau da setzt HEKS Visite an. D.B.: Wie sieht ihr Arbeitsalltag aus, was konkret sind Ihre Aufgaben? Frau Jüde: Die potenziellen Teilnehmenden werden von mir zu einem Erstgespräch eingeladen, in dem sie das Programm kennen lernen. Ihre Neigungen und Fähigkeiten werden sorgfältig erfragt. In einem Einführungskurs vermittle ich einerseits Wissen und lerne andererseits die Teilnehmenden besser kennen. Danach suche ich einen geeigneten Einsatzplatz, vermittle und begleite das anschliessende Vorstellungsgespräch. Ein anderer Bereich sind Einzelgespräche die ich meinen KlientInnen anbiete. Zudem suche ich laufend individuell passende Einsatzplätze für Tätigkeiten wie Reparaturen, Kinderbetreuung, Verkauf, Lingerie, Botengänge, Besuchsdienste, Küchenhilfe, usw. D.B.: Was für Menschen nehmen Ihre Dienstleistung in Anspruch? Frau Jüde: Das sind Personen, die ausschliesslich von der Sozialhilfe leben und denen es zurzeit nicht möglich ist einer Arbeit im Ersten Arbeitsmarkt nachzugehen. D.B.: Wie würden Sie Ihr Klientel beschreiben? Frau Jüde: Das sind „Menschen wie wir“, motiviert, strebsam, mal lustig, mal traurig, sozial…ich erlebe viele interessante Stunden mit den Teilnehmenden. D.B.: Welche Institutionen bieten Einsatzplätze an? Frau Jüde: Vor allem Non-Profit-Organisationen. Unter anderem Alters- und Pflegeheime, Behindertenheime, Primarschulen, Kirchen, Kinderhorte, Vereine, Bibliotheken, Umweltorganisationen, Mittagstisch, andere Hilfswerke, usw. D.B.: Was braucht es von der Institution damit solche Einsätze gelingen? Frau Jüde: Die Institutionen müssen prinzipiell „ja“ sagen zum Programm HEKS Visite. Es braucht eine gute Einarbeitung hierfür und ausgebildete MitarbeiterInnen, die bereit sind, ihre Arbeitserfahrung an die Teilnehmenden weiter zu geben. Man nennt dies professionalisierte Freiwilligenarbeit. D.B.: Im Prinzip sind diese Einsätze nicht freiwillig, wie landläufig angenommen wurde, oder? Frau Jüde: Doch, die Teilnehmenden können sich freiwillig entscheiden, ob sie beim Programm HEKS Visite mitmachen wollen. Danach braucht es aber auch da eine gewisse Verbindlichkeit wie bei jeder anderen Tätigkeit. D.B.: Wo sehen Sie die grössten Herausforderungen? Frau Jüde: Ich denke, wenn eine Institution sich darauf einlässt mit uns zu arbeiten und die Mitarbeitenden gut informiert sind, sollte es einen problemlosen Einstieg geben. Wo Menschen arbeiten, gibt es unterschied- liche Meinungen. Bei Unstimmigkeiten versuche ich jeweils gemeinsam mit dem Teilnehmenden und der Institution ein Gespräch zu führen. D.B.: Und wo sehen Sie die grössten Chancen? Frau Jüde: Heutzutage identifizieren wir uns immer mehr über die Arbeit. Die Investition in eine kleine Teilzeitarbeit und hat für viele Sozialhilfebeziehende auf vielen Ebenen einen beträchtlichen Mehrwert: Tätige Menschen sind beispielsweise weniger krankheitsfällig; sie stellen zuvor nicht genutzte Zeitressourcen der Allgemeinheit zu Verfügung; einige finden dadurch neue Kontakte, mehr Selbstwertgefühl und manchmal auch wieder eine Erwerbsarbeit. D.B.: Haben wir noch etwas Wichtiges vergessen? Frau Jüde: Ich möchte mich zum Schluss bedanken, dass ihre Institution bereit ist mit HEKS Visite zusammen zu arbeiten. Dankeschön. Frau Jüde, vielen Dank für das spannende Interview Daniel Balmer, Projektverantwortlicher
Unsere freiwillig Mitarbeitenden Grundsätzlich können alle, die unsere Aufnahmekriterien erfüllen, freiwillige Einsätze im Pflegeheim St. Otmar leisten. Die Einsatzgebiete sind vielfältig; so kann man z.B. in der Betreuung oder Aktivierung mithelfen, Aus - flüge begleiten, im Café servieren oder dem technischen Dienst unter die Arme greifen. In der untenstehenden Auflistung ist zu sehen, welche Hauptgruppen in unserem Haus bestehen. BENEVOL Die meisten unserer freiwilligen MA kommen über Benevol zu uns. Oft sind dies pensionierte Personen. Wir bezahlen einen bescheidenen Mitgliederbeitrag und können als Gegenleistung Inserate in der Zeitung und im Interent veröffentlichen. Benevol bietet auch diverse Weiterbildungen an, die sich unter anderem auch an verantwortliche Personen in den Institutionen richten. Zudem erlässt sie Richtlinien, Merkblätter, betreibt Öffentlichkeitsarbeit und fördert aktiv die Venetzung. HEKS Visite HEKS Visite Ostschweiz hilft Sozialhilfe beziehenden Erwerbslosen neuen Le - bensmut zu schöpfen, indem regelmässige Teileinsätze in Non-Profit-Organisationen vermittelt werden. Das Projekt richtet sich an Menschen, die auf dem Arbeitsmarkt wenig Chancen haben. Davon profitieren die Teilnehmenden wie auch die Einsatzorganisationen. Das Pflegeheim beschäftigt zur Zeit drei freiwillige von HEKS. PALLIATIVE-CARE Eine relative neue Gruppe sind die sogenannten Begleiter und Begleiterinnen. Sie betreuen Personen in Krisen- und Sterbesituationen und haben in der Regel schon Erfahrungen auf diesem Gebiete gemacht. PFARREI ST.OTMAR Im Haus werden regelmässig Gottesdienste durchgeführt. Auch da hat es freiwillige Helferinnen und Helfer, die bei den Vorbereitungen und Durchführungen behilflich sind. Organisiert und koordiniert wird dies durch die Seelsorgeeinheit der Pfarrei St. Otmar. Eröffnung rollende Bibliothek Nach intensiver und mühseliger Kleinstarbeit, hat nun unser freiwilliger Mitarbeiter und „Bücherwurm“ Jaques Steck sein Werk vollbracht und alle Bücher für unsere Bewohnerinnen und Bewohner sortiert und katalogisiert. Die Kernidee ist die sogenannte „rollende Bibliothek“, mit der er in regelmässigen Abständen über die Abteilungen geht und das Buch an den Mann, die Frau bringt. Dank seinem grossen Wissen, kann er den Interessierten Lesern beratend zur Seite stehen. Am Donnerstag 19. April um 14:30 Uhr wird es in der Bibliothek eine kleine Eröffnungsfeier geben, an der wir mit unseren Bewohnenden auf die neue Errungenschaft anstossen möchten. Den Besuchern wird erklärt, wie das Ganze funktioniert und als „Zückerchen“ wird uns Herr Steck einen interessanten Vortrag über das „Lesen und das Buch an sich“ präsentieren. B I B L I O T H E K 9
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Seite 5 und 6: Schicksale, denen Sie oft begegnen,
Seite 7: Ein fast wolkenloser Himmel gab den
Seite 11 und 12: St. Otmar Ein Interview mit Frau Na
Seite 13 und 14: Fort- und Weiterbildung im St.Otmar
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