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INHALTSVERZEICHNIS<br />

1 VORWORT..................................................................................................... 3<br />

2 VORSTELLUNG DES AIZ-ABWASSERVERBANDES .................................................. 4<br />

2.1 DER AIZ-ABWASSERVERBAND................................................................................... 4<br />

2.2 VERBANDSGESCHICHTE, CHRONOLOGIE ...................................................................... 5<br />

2.3 UMWELTINVESTITIONEN .......................................................................................... 6<br />

2.4 AUFGABE DES VERBANDES ....................................................................................... 6<br />

2.5 BETRIEBSSTANDORT ................................................................................................ 6<br />

2.6 PERSONAL UND UMWELTAUSGABEN.......................................................................... 6<br />

2.7 BESCHREIBUNG DER ABWASSERBESEITIGUNGSANLAGEN .............................................. 7<br />

2.8 BESCHREIBUNG DER ABWASSERREINIGUNGSPROZESSE................................................ 8<br />

2.9 ÖKOLOGIE UND ÖKONOMIE IM BETRIEB................................................................... 10<br />

2.9.1 Verwaltung, Geschäftsführung......................................................................................................... 10<br />

2.9.2 Betrieb der Abwasserreinigungsanlage............................................................................................. 10<br />

2.10 UMWELT UND ÖFFENTLICHKEIT ............................................................................... 10<br />

3 STOFF- UND ENERGIEEINSATZ........................................................................ 11<br />

3.1 ELEKTRISCHE ENERGIE............................................................................................ 11<br />

3.2 WÄRMEENERGIE ................................................................................................... 12<br />

3.3 HILFSSTOFFE UND CHEMIKALIEN ............................................................................. 13<br />

4 BETRIEBSERGEBNISSE - AUSWIRKUNGEN AUF DIE UMWELT................................ 15<br />

4.1 ALLGEMEINES - DIREKTE UND INDIREKTE UMWELTASPEKTE......................................... 15<br />

4.2 ABWASSEREMISSIONEN......................................................................................... 15<br />

4.2.1 Abwasseremissionen in den Vorfluter Inn .........................................................................................15<br />

4.3 LUFTEMISSIONEN.................................................................................................. 17<br />

4.3.1 Abluft Gasmotoren ......................................................................................................................... 17<br />

4.3.2 Betriebshallen, Geruch ................................................................................................................... 19<br />

4.4 ABFÄLLE, RESTPRODUKTE ....................................................................................... 19<br />

4.4.1 Abfälle, Wert- und Problemstoffe..................................................................................................... 19<br />

4.4.2 Sand- und Rechengut...................................................................................................................... 20<br />

4.4.3 Klärschlamm ................................................................................................................................. 20<br />

4.5 BODEN ................................................................................................................ 21<br />

4.6 LÄRM .................................................................................................................. 21<br />

Umwelterklärung 2002 Seite 1


5 ENTWICKLUNG VON BELASTUNG UND REINIGUNGSLEISTUNG ............................ 22<br />

5.1 BELASTUNGSENTWICKLUNG.................................................................................... 22<br />

5.2 ENTWICKLUNG DER REINIGUNGSLEISTUNG............................................................... 22<br />

5.3 ABWASSERREINIGUNG UND WIRTSCHAFTLICHKEIT..................................................... 22<br />

6 UMWELTPOLITIK - UMWELTPROGRAMM.......................................................... 25<br />

6.1 UMWELTPOLITIK DES VERBANDES............................................................................ 25<br />

6.2 UMWELTMANAGEMENTSYSTEM, BEAUFTRAGTENWESEN ............................................. 26<br />

6.3 UMWELTPROGRAMM............................................................................................. 26<br />

7 RECHTSKONFORMITÄT, MITARBEITERSCHULUNG, WEITERBILDUNG...................... 28<br />

7.1 AKTUALISIERUNG RECHTSGRUNDLAGEN,RECHTSKONFORMITÄT ................................... 28<br />

7.2 MITARBEITERSCHULUNG, WEITERBILDUNG ............................................................... 29<br />

8 VERFASSER, KONTAKTADRESSE ...................................................................... 29<br />

9 AUDITERKLÄRUNG........................................................................................ 30<br />

Das Prinzip aller Dinge ist das Wasser!<br />

Aus Wasser ist Alles<br />

und ins Wasser kehrt Alles zurück!<br />

Thales von Milet<br />

Griechischer Philosoph, Mathematiker und Astronom<br />

640-546 v. Chr.<br />

Umwelterklärung 2002 Seite 2


1 VORWORT<br />

Der Abwasserverband Achental - Inntal - Zillertal (Kurzbezeichnung: AIZ-Abwasserverband) wurde als<br />

Institution zum Zwecke der Verbesserung der Gewässerreinhaltung und des Umweltschutzes<br />

gegründet. Dieser Umweltschutzauftrag wird auf Basis der gesetzlichen Rahmenbedingungen und auf<br />

Grundlage der Verbandssatzungen, zum Wohle der Umwelt und der Gesellschaft erfüllt.<br />

Unter dem Einsatz modernster Klärtechnik werden die Ziele einer möglichst schonenden Umsetzung<br />

der auferlegten Tätigkeiten angestrebt. Durch den Einsatz innovativer Techniken und fortlaufender<br />

Optimierungsmaßnahmen ist es gelungen, den Bedarf von Inputstoffen (Energie, Wärme, Hilfsstoffe,<br />

etc.) zu vermindern und gleichzeitig die Abbauleistungen und damit den Reinigungseffekt des<br />

Abwassers (= Output) zu steigern.<br />

Im Jahr 1999 wurde erstmalig ein Umweltmanagementsystem (UMS) eingeführt, um mögliche Umwelt-<br />

Optimierungspotentiale besser erkennen und auch entsprechend nutzen zu können. Durch die<br />

Fortschreibung und Anpassung dieses Umweltmanagementsystems an die EMAS-II-Verordnung<br />

(EG-VO Nr. 761/2001) wird gewährleistet, dass die 1999 eingeführten Maßnahmen zur Verbesserung<br />

des ÖKO-Statuses nachhaltig greifen und einem stetigen Fortschritt unterliegen.<br />

Die freiwillige Weiterbeteiligung des AIZ-Abwasserverbandes an diesem Gemeinschaftssystem für das<br />

Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung soll den bewusst ökologischen und ökonomischen<br />

Weg des Verbandes aufzeigen, und die Möglichkeit geben, die Bevölkerung umfassend über den<br />

Umweltstatus des Verbandes zu informieren. Damit wurde, neben der gesetzlich vorgeschriebenen<br />

Berichtspflicht über das Verbandsgeschehen und die Betriebsergebnisse an übergeordnete Stellen und<br />

Behörden, auch für die Bevölkerung ein Zugang zu Informationen über die Leistungen und die<br />

Umweltgesinnung des AIZ-Abwasserverbandes geschaffen.<br />

Im Jahr 2000 wurde dem AIZ-Abwasserverband im Zuge des Öko-Audit-Preises des<br />

Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW) eine<br />

Auszeichnung für seine vorbildliche Umwelterklärung 1999 in Übersichtlichkeit, Informationsgehalt<br />

und Gestaltung überreicht.<br />

In Kooperation von BMLFUW, TU Wien und der Universität für Bodenkultur in Wien wurde mit<br />

Jahresende 2001 das Forschungsprojekt „Benchmarking in der Siedlungswasserwirtschaft“<br />

abgeschlossen. In dieser Studie wurden 71 kommunale Abwasserreinigungsanlagen in Österreich auf<br />

betriebswirtschaftlicher Basis verglichen und anhand des Datenmaterials größenklassenspezifische<br />

Benchmarks definiert. Der Benchmark gibt dabei jene spezifischen Kosten wieder, die bei der<br />

günstigsten Anlage gesichert erreicht werden können. In diesem Leistungsvergleich konnte die ARA-<br />

Strass in der Größenklasse V (Anlagengröße über 50.000 EW) als Benchmarkanlage ermittelt werden<br />

und ist damit als wirtschaftlich Bester aus dem Projekt hervorgegangen.<br />

Es ist vorgesehen, diese „Umwelterklärung“ in Abständen von 3 Jahren zu erneuern, zu veröffentlichen<br />

und damit eine chronologische Darstellung von umweltrelevanten Daten zu legen.<br />

Strass, im August 2002<br />

Walter Amor, Verbandsobmann<br />

Bgm. Marktgemeinde Zell am Ziller<br />

Umwelterklärung 2002 Seite 3


2 VORSTELLUNG DES AIZ-ABWASSERVERBANDES<br />

2.1 DER AIZ-ABWASSERVERBAND<br />

Der Abwasserverband Achental – Inntal – Zillertal mit der Kurzformbezeichnung<br />

“AIZ-Abwasserverband“ ist eine Körperschaft öffentlichen Rechtes nach § 87 des<br />

Wasserrechtsgesetzes 1959 i.d.g.F.<br />

Es können sowohl politische Gemeinden, aber auch Betriebe und<br />

juristische Personen Verbandsmitglieder sein. Über die Aufnahme oder<br />

das Ausscheiden von Mitgliedern hat die Mitgliederversammlung zu<br />

befinden. Derzeit gehören dem AIZ-Abwasserverband 31 Gemeinden<br />

aus den Regionen Zillertal, Achental und mittleres Unterinntal an.<br />

Das angeschlossene Einzugsgebiet weist eine Fläche von rd. 1.450<br />

km 2 auf. Die Infrastruktur des Einzugsgebietes ist sehr stark<br />

vom Tourismus beeinflusst und entsprechend geprägt. Im<br />

Abwassereinzugsbereich des Verbandes befinden sich rd.<br />

1.200 Hotel- sowie gewerbliche Beherbergungs- und<br />

Gastronomiebetriebe mit ca. 65.000 Gästebetten. Dem<br />

gegenüber stehen rd. 49.000 ständige Einwohner.<br />

Umwelterklärung 2002 Seite 4<br />

Die Aufgaben und Ziele im Bereich der Abwasserreinigung<br />

und des Umweltschutzes werden durch die<br />

Verbandssatzungen bzw. den gesetzlichen Auftrag<br />

gemäß Wasserrechtsgesetz 1959 vorgegeben. In<br />

den Satzungen sind auch die Rechte und<br />

Pflichten der Verbandsmitglieder geregelt.<br />

Zur Durchführung der Tagesgeschäfte wurde<br />

eine Geschäftsführung eingesetzt, welche<br />

diese auf Grundlage einer Geschäftsordnung<br />

abwickelt.<br />

Das stete Bestreben des Verbandes<br />

bei der Abwasserreinigung<br />

umweltbewusst zu handeln, führte<br />

1999 zur Einführung eines<br />

Umweltmanagementsystems<br />

(UMS). Durch die freiwillige<br />

Beteiligung an diesem von der<br />

EU initiierten System und der<br />

nunmehrigen Fortschreibung<br />

nach EMAS-II-VO soll die<br />

Umweltrelevanz des Betriebes<br />

weiter verbessert werden.<br />

ARA-Standort in der<br />

Gde. Strass und<br />

Einzugsgebiet des AIZ-AV<br />

mit 49.000 Einwohnern,<br />

65.000 Gästebetten<br />

und einer<br />

Fläche von rd. 1.450 km²


2.2 VERBANDSGESCHICHTE, CHRONOLOGIE<br />

Der AIZ-Abwasserverband wurde am 30.10.1979 gegründet und<br />

vom Amt der Tiroler Landesregierung Abt. IIIa1<br />

(Wasserrechtsbehörde) mit Bescheid Zl. IIIa1-6877/1 vom<br />

01.10.1979 wasserrechtlich genehmigt. Zum Gründungszeitpunkt<br />

wies der Verband 24 Mitglieder auf. Bis zum Jahr 1984 traten<br />

weitere Gemeinden dem Verband bei, wodurch sich die<br />

Mitgliederzahl auf 31 erhöhte.<br />

Die Bautätigkeit für die Kanalanlagen samt den zugehörigen<br />

Sonderbauwerken (Pumpanlagen, Regenentlastungsanlagen,<br />

Unterfahrungsbauwerke, etc.) erstreckte sich von 1981 bis 1999. Die<br />

Planung und Errichtung der zentralen Abwasserreinigungsanlage<br />

Strass (ARA-Strass) erfolgte von Oktober 1984 bis November 1989. In<br />

der Planungsphase wurden umfangreiche Variantenstudien<br />

durchgeführt, um für das stark in Qualität und Quantität schwankende<br />

Abwasser, das bestgeeignete Reinigungsverfahren zu ermitteln.<br />

Am 28.11.1989 wurde der Abwasserprobebetrieb in der ARA<br />

Gründungsbescheid des AIZ-AV<br />

Zl. IIIa1-6877/1 vom 01.10.1979<br />

aufgenommen und nach einer Einfahr- und Justierphase von rd.<br />

7 Monaten erfolgte im Juni 1990 die Umstellung auf den<br />

vollbiologischen Regelbetrieb. Seit dem 28. November 1989 steht<br />

die ARA-Strass ununterbrochen im Abwasser-Vollbetrieb. Nötige<br />

Revisionen, Reparaturen und Betriebserhaltungsmaßnahmen werden in der Regel in Niederlastzeiten (Zeiten<br />

mit minimaler Belastung durch den Tourismus) durchgeführt.<br />

Chronologische Darstellung wichtiger Ereignisse beim AIZ-Abwasserverband seit seiner Gründung<br />

Umwelterklärung 2002 Seite 5


2.3 UMWELTINVESTITIONEN<br />

Für die Errichtung der ARA-Strass mussten Investitionen von rd. 25,6 Mio. € (352,0 Mio. ATS) getätigt werden.<br />

Diese Summe beinhaltet bereits die Kostenanteile von knapp 0,58 Mio. € (8,0 Mio. ATS), die durch die<br />

Verschärfung des Wasserrechtsgesetzes im Jahre 1990, zur nachträglichen Adaptierung an den „Stand der<br />

Technik“ in den Jahren 1995-97 erforderlich wurden.<br />

Die der Kläranlage vorgelagerten abwassertechnischen Anlagen erforderten ein Investitionsvolumen von ca.<br />

43,7 Mio. € (601,7 Mio. ATS). In Summe sind somit 69,3 Mio. € (knapp 1,0 Mrd. ATS) von den<br />

Verbandsgemeinden in die Verbesserung des Umweltschutzes und der Abwasserreinhaltung investiert worden.<br />

2.4 AUFGABE DES VERBANDES<br />

Die Aufgabe des Verbandes besteht satzungsgemäß darin, für die Mitgliedsgemeinden die Abwasserbeseitigung<br />

mit dem Ziel wahrzunehmen, dass einer umweltgerechten Abwassersammlung und -ableitung mit<br />

anschließender Reinigung Rechnung getragen wird.<br />

Langfristiges Ziel des AIZ-AV ist es, die Reinhaltung der Oberflächen- und Grundwässer im Verbandsgebiet<br />

sicherzustellen und für eine Verbesserung der Gewässerbeschaffenheit zu sorgen. Die Mitgliedsgemeinden sind<br />

dabei verpflichtet, den Verband nach besten Kräften, im zumutbaren Ausmaß zu unterstützen.<br />

Auf Grund der Verbandsphilosophie und den selbst auferlegten Umweltstandards ist es den Verantwortlichen<br />

des Verbandes ein unabdingbares Ziel, die gestellten Aufgaben im Bereich der Gewässerreinhaltung mit<br />

größtmöglicher Schonung der Umwelt, und unter effektivem Einsatz von Inputstoffen zu bewerkstelligen.<br />

Um dies zu ermöglichen, bedarf es dem Einsatz modernster Abwassertechnik, sowie der anhaltenden<br />

Optimierung der Verfahrensabläufe.<br />

2.5 BETRIEBSSTANDORT<br />

Standort der zentralen Kläranlage ist die Gemeinde Strass im Zillertal, die sich<br />

am Eingang des Zillertals befindet. Im Zwickel des Zusammenflusses von<br />

Inn und Ziller wurden die Anlagen zur Abwasserreinigung auf einer<br />

Gesamtfläche von rd. 55.200 m 2 errichtet. Das benötigte Areal<br />

wurde aus landwirtschaftlich genutzten Flächen, die zum<br />

Großteil in Privatbesitz standen, bereitgestellt.<br />

Für den Grundankauf mussten rd. 1,13 Mio.<br />

€ (15,5 Mio. ATS) aufgewendet<br />

werden, wobei hier jene Kosten,<br />

die für die Bereitstellung<br />

von landwirtschaftlichen<br />

Ersatzgrundstücken<br />

erforderlich waren,<br />

bereits<br />

mitberücksichtigt<br />

sind.<br />

2.6 PERSONAL UND UMWELTAUSGABEN<br />

Der AIZ-Abwasserverband beschäftigt zurzeit 14 vollbeschäftigte und 3 teilzeitbeschäftigte Mitarbeiter, in<br />

Summe somit 17 Personen. In der Geschäftsleitung und Verbandsverwaltung versehen 4 Angestellte, im Bereich<br />

der Betriebsführung 13 Mitarbeiter ihren Dienst. Die gesamten Ausgaben im Jahr 2001 betrugen in Summe<br />

3,50 Mio. € (48,0 Mio. ATS), wobei der Anteil für den Schuldendienst (Tilgung, Zinsen) bei 1,88 Mio. €<br />

(25,7 Mio. ATS) und der Anteil der reinen Betriebsaufwendungen bei 1,62 Mio. € (22,3 Mio. ATS) liegt.<br />

Sämtliche Aufwendungen dienen dem Umweltschutz bzw. der Gewässerreinhaltung im Verbandsgebiet.<br />

Umwelterklärung 2002 Seite 6<br />

Luftbild der ARA-Strass


2.7 BESCHREIBUNG DER ABWASSERBESEITIGUNGSANLAGEN<br />

Die Anlagen des AIZ-Abwasserverbandes bestehen aus einer Reihe von abwassertechnischen Komponenten, die<br />

durch ihr Zusammenwirken die vollbiologische Abwasserreinigung in Strass i. Z. ermöglichen. Für den<br />

Abwassertransport zur Kläranlage Strass sorgen rd. 161 km Haupt- und Nebensammler mit Durchmessern von<br />

150 bis 2000 mm, sowie 9 Pumpwerke im Bereich Achental - Inntal und 6 Pumpwerke im Bereich Zillertal.<br />

Die Verbandskanäle sind hydraulisch für die Schmutzwasserableitung im Trennsystem ausgelegt. Für die<br />

Bewirtschaftung von angeschlossenen Mischwasserkanälen (Ortskanalisationen mit gemeinsamer Ableitung von<br />

Schmutz- und Regenwasser) sind an den Einleitungsstellen Regenrückhalte- oder Regenabschlagsanlagen<br />

situiert. Mit 14 solcher Anlagen wird sichergestellt, dass es im Normalfall zu keiner Überlastung der ARA-<br />

Strass kommen kann. Die Kanalanlagen münden an der tiefsten Stelle des Verbandsgebietes in die zentrale<br />

Abwasserreinigungsanlage (ARA) Strass.<br />

Die zentrale Abwasserreinigungsanlage, konzipiert nach dem<br />

2-stufigen Belebungsverfahren, besteht aus den nachstehenden Großkomponenten:<br />

Mechanische Reinigungsstufe mit Hebewerk, Rechenanlage und belüftetem<br />

Sand-/Fettfang<br />

Erste oder hochbelastete Biologie mit Zwischenklärung<br />

Zweite oder schwachbelastete Biologie mit Nachklärung<br />

Schlammbehandlung mit anaerober mesophiler Faulung und Klärgasverwertung in<br />

Blockheizkraftwerken<br />

Faulschlammentwässerung mittels Kammerfilterpressen, Schlammzwischenlagerung<br />

(Schlammstapelplatz) und anschließender Schlammverwertung (Kompostierung)<br />

Separate biologische Behandlung interner Abwasserströme aus der Schlammbehandlung<br />

(SBR-Anlage mit Wochenspeicher)<br />

Faultürme der ARA-Strass mit Liftturm eingebettet in einer<br />

naturnahen Landschaft mit Biotop (im Vordergrund)<br />

Umwelterklärung 2002 Seite 7


2.8 BESCHREIBUNG DER ABWASSERREINIGUNGSPROZESSE<br />

Das anfallende Abwasser muss, um in die Kläranlage zu gelangen ca. 6,0 m mittels Schneckenpumpwerk<br />

gehoben werden. Anschließend werden die Reinigungsstufen im freien Gefälle bis zum Auslauf in den Inn<br />

durchflossen.<br />

Mittels Rechen werden im ersten Reinigungsschritt die ungelösten Grobstoffe aus dem Abwasser entfernt.<br />

Anschließend erfolgt im belüfteten Sand- und Fettfang die Abtrennung von vorwiegend ungelösten<br />

mineralischen Stoffen (Sand, Schotter) und von Fetten. Diese Abtrennung von Sand und Fett dient auch der<br />

Erhöhung der Betriebssicherheit der nachgeschaltenen Reinigungsstufen. Zusammengefasst werden diese<br />

Anlagenteile als „Mechanische Reinigungsstufe“ bezeichnet.<br />

Vom Sandfang gelangt das Abwasser in die „Erste Biologische Stufe“, wo es mit Mikroorganismen<br />

(Rücklaufschlamm) in Kontakt tritt. In dieser biologischen Stufe wird ein Teilabbau bzw. ein Aufschluss der<br />

gelöst und teils hochmolekular vorliegenden Abwasserinhaltsstoffe in niedermolekulare Bestandteile<br />

vorgenommen. Es kommt hier nur zu einer Teilreinigung des Abwassers, die sich vorwiegend auf die<br />

Kohlenstoffverbindungen bezieht. In den Zwischenklärbecken erfolgt die Trennung des Abwasser-<br />

Schlammgemisches durch Schwerkraft.<br />

Das biologisch teilgereinigte Abwasser fließt nun in die „Zweite Biologische Stufe“. In dieser so genannten<br />

Niederlaststufe laufen ähnliche Prozesse wie in der ersten Biologie ab, wobei hier aber zum Teil andere<br />

Mikroorganismen in einer wesentlich längeren Kontaktzeit mit dem Abwasser die Reinigung vollziehen und<br />

abschließen. In dieser 2. Stufe werden vorwiegend Stickstoff- und Phosphor-, aber auch die restlichen<br />

Kohlenstoffverbindungen aus dem Abwasser entfernt. Die Phosphorentfernung erfolgt dabei auf biochemischem<br />

Weg und wird als „Fällung“ bezeichnet. Die gelösten P-Verbindungen werden hier unter Zugabe eines<br />

Hilfsstoffes in schwer lösliche Metallphosphate übergeführt. In den Nachklärbecken wird endgültig die<br />

Trennung des Abwasser-Schlammgemisches vollzogen. Das nun gereinigte Abwasser fließt über den<br />

Ablaufkanal in den Inn, der als Vorflut der ARA dient. Die Aufenthaltszeit des Abwassers in der Kläranlage<br />

beträgt dabei durchschnittlich ca. 20-23 Stunden, also rund 1 Tag.<br />

Der bei der Abwasserreinigung anfallende Überschussschlamm (= Überschuss-Biomasse) aus beiden<br />

biologischen Stufen wird nach der Trennung vom Abwasser weiter entwässert (Schwerkrafteindicker bzw.<br />

maschinelle Überschussschlammentwässerung) und gelangt danach in die Schlammfaulung, wo die organischen<br />

Bestandteile unter anaeroben Bedingungen und bei Dunkelheit zu Klärgas, Wasser und mineralischen<br />

Endprodukten umgesetzt (ausgefault) werden. Dieses Klärgas, das zu rd. 60-65 % aus Methan besteht, wird in<br />

Blockheizkraftwerken zur Gewinnung von elektrischer Energie und Wärmeenergie genutzt.<br />

Der ausgefaulte Schlamm wird anschließend über Kammerfilterpressen unter Zugabe von organischen<br />

Konditionierungsmitteln – so genannte Polymere - entwässert und auf einen Trockensubstanzgehalt von rd.<br />

32 % gebracht. Das dabei anfallende und hochbelastete Pressenwasser (Filtrat) wird über eine separate<br />

Prozesswasserbehandlungsanlage (SBR-Anlage) biologisch gereinigt.<br />

Die weitere Verwertung des Klärschlammes erfolgt, auf Grund seiner guten Qualität, in einer nahe gelegenen<br />

Großkompostierungsanlage. Dabei wird der Klärschlamm mit anderen biologischen Komponenten (z.B.<br />

Grünschnitt, Holzhäcksel, usw.) in einem rd. 3-6 Monate dauernden aeroben Rotteprozess und nachfolgender<br />

Siebung zu Qualitätskompost verarbeitet. Durch die räumliche Nähe der Kompostieranlage zur ARA-Strass<br />

ergeben sich sehr kurze Transportwege mit geringen Umweltbelastungen.<br />

Mechanische Reinigung mit Rechen (links) sowie Sandklassierer (Hintergrund)<br />

und den Wäschern für Rechengut (Vordergrund) und Sand (rechts)<br />

Umwelterklärung 2002 Seite 8


Umwelterklärung 2002 Seite 9


2.9 ÖKOLOGIE UND ÖKONOMIE IM BETRIEB<br />

2.9.1 Verwaltung, Geschäftsführung<br />

Der Grundgedanke einer umweltschonenden Betriebsführung wird beim AIZ-Abwasserverband nicht nur im<br />

Bereich der Abwasserbewirtschaftung sondern auch im Verwaltungsmanagement umgesetzt.<br />

Durch den Einsatz von ökologischen Büro- , Sanitär- und Reinigungsartikeln wie chlorfrei gebleichte Geschäfts-<br />

und Kopierpapiere sowie Sanitärwaren, PVC-freie Büroartikel aus Kunststoff (z.B. Aktenordner), biologisch hoch<br />

abbaubare und phosphatfreie Reinigungs-, Wasch- und Desinfektionsmittel, sowie dem Einsatz von<br />

Mehrweggebinden (z. B. Pfandflaschen) wird sichergestellt, dass die Auswirkungen auf die Umwelt sowohl bei<br />

der Herstellung der verwendeten Artikel, als auch bei der Anwendung und der Entsorgung der entstehenden<br />

Abfallprodukte möglichst gering sind.<br />

Neben der Abfallvermeindung stellt auch die Trennung des anfallenden Mülls in die Fraktionen Glas, Papier,<br />

Karton, Metall, Kunststoffe, Styropor, Bioabfall, Restmüll und Sonderabfälle (nach Abfallkatalog ÖNORM<br />

S 2100) einen wesentlichen Beitrag zu einer ökologischen Abfallbewirtschaftung dar.<br />

2.9.2 Betrieb der Abwasserreinigungsanlage<br />

Schon die Lage der ARA-Strass inmitten eines hoch entwickelten Fremdenverkehrs- und Naherholungsgebietes<br />

(Inn-, Zillerauen, Rad- und Wanderwege in unmittelbarer Nähe) gaben den Anlass die Betriebsabläufe so<br />

umweltschonend wie möglich zu gestalten. Um die bei einigen Prozessen entstehenden Emissionen (vorwiegend<br />

Geruch und Lärm) ohne Belastung für die Umwelt abzugeben, wurden die entsprechenden Anlagenteile in einem<br />

Zentralgebäude zusammengefasst und eingehaust. Die Abluft aus diesem Bereich wird abgesaugt und über<br />

einen Biofilter biologisch gereinigt.<br />

Der sparsame und effiziente Einsatz von unerlässlichen Chemikalien und Hilfsstoffen bei der Abwasserreinigung<br />

stellt einen weiteren Leitgrundsatz für eine umweltschonende Betriebsweise der Kläranlage dar.<br />

Die Umsetzung dieses Ziels erfolgt durch die Anwendung modernster Verfahrensweisen und Regelstrategien,<br />

welche einem ständigen Monitoring und Controlling und damit einer dauernden Optimierung unterzogen<br />

werden. Zudem wird auf die ökologische Relevanz der eingesetzten Stoffe geachtet (z. B. Aufsalzung der<br />

Vorfluter durch Chloride und Sulfate bei der Phosphorfällung).<br />

Die Laboranalysen werden mit Testsets (Küvettentests) durchgeführt, wobei hier gewährleistet ist, dass die<br />

Abwasserprobe samt Testküvette im Austauschverfahren gegen Neutests ersetzt, und die Küvetteninhalte einem<br />

Recyclingprozess zugeführt werden. Betriebschemikalien und Hilfsstoffe werden überwiegend in Großmengen<br />

(Tanklastzug, Silozug, etc.) ohne Verpackungen in örtlich stationäre Zwischenbehälter geliefert. Es fallen hier<br />

kaum Abfälle oder Verpackungsreste an.<br />

Allgemein werden bei der Beschaffung von Drittleistungen (Materialien, Arbeiten, Dienstleistungen, usw.) unter<br />

anderem ökologische Beschaffungskriterien (Umweltverträglichkeit, Öko-Status, Emissionsarmut,<br />

Entsorgungssysteme, etc.) zu Grunde gelegt.<br />

2.10 UMWELT UND ÖFFENTLICHKEIT<br />

Der AIZ-Abwasserverband ist schon durch seine satzungsgemäße Aufgabe, sowie durch die vorgegebenen<br />

Randparameter der Bewilligungsbescheide und Gesetze dazu verpflichtet, im Sinne und zum Schutze der Natur<br />

zu wirtschaften. Zusätzlich hat der Verband durch die Einhausung aller geruchs- und lärmintensiven<br />

Anlagenteile weitere Schritte in Richtung ökologischer Abwasserreinigung gesetzt.<br />

Die Gestaltung des Kläranlagengeländes wurde durch eine intensive Bepflanzung und die Schaffung eines<br />

Biotops ökologisch aufgewertet und bietet vielen Kleinlebewesen und Vögeln gute Lebensbedingungen.<br />

Auch die Gestaltung und Farbgebung der oberirdischen Gebäudeteile wurde<br />

soweit möglich, im Einklang mit der Umgebung und in Absprache mit der Umweltschutzbehörde beim Amt der<br />

Tiroler Landesregierung durchgeführt.<br />

Für die Bemühungen der Areal- und Umweltgestaltung wurde dem AIZ-Abwasserverband im Jahre 1997 vom<br />

Landeshauptmann von Tirol in der landesweiten Aktion „Grünes und blühendes Tirol“ über Vorschlag der<br />

Bewertungskommission des Kuratoriums „Schöneres Tirol“ eine Anerkennungsurkunde in Verbindung mit der<br />

Plakette in Gold verliehen.<br />

Die Kommunikation mit der Öffentlichkeit erfolgt durch Einschaltungen in den örtlichen Printmedien, Führung<br />

eines Anrainerdialoges, der Zuverfügungstellung einer Homepage im Internet und schlussendlich auch durch<br />

die Herausgabe der Umwelterklärung.<br />

Umwelterklärung 2002 Seite 10


3 STOFF- UND ENERGIEEINSATZ<br />

3.1 ELEKTRISCHE ENERGIE<br />

Die weitgehende Reinigung von<br />

kommunalem Abwasser ist - bedingt durch<br />

die Rahmenbedingungen der biologischen<br />

Vorgänge und der damit erforderlichen<br />

hohen Sauerstoffversorgung der<br />

Mikroorganismen - mit einem hohen<br />

Einsatz an elektrischer Energie verbunden.<br />

Der größte Teil dieser elektrischen Energie<br />

wird bei der Erzeugung von Druckluft für<br />

die Beatmung der Mikroorganismen mit<br />

Luftsauerstoff verbraucht.<br />

Der Verbrauch von elektrischer Energie für<br />

die einzelnen Anlagenkomponenten ändert<br />

sich über mehrer Jahre gesehen nur<br />

geringfügig und kann zusammengefasst wie<br />

folgt dargestellt werden:<br />

3.500.000<br />

3.250.000<br />

3.000.000<br />

2.750.000<br />

2.500.000<br />

2.250.000<br />

2.000.000<br />

1.750.000<br />

1.500.000<br />

1.250.000<br />

1.000.000<br />

750.000<br />

500.000<br />

250.000<br />

kWh 0<br />

1992<br />

Umwelterklärung 2002 Seite 11<br />

Verbrauch elektrische Energie pro Jahr<br />

Abwasserhebewerk + Hochwasserpumpwerk 9,0 %<br />

Biologie gesamt (1.+ 2. Biologie + SBR-Anlage) 56,0 %<br />

davon für die Erzeugung von Druckluft 33,0 %<br />

davon für Rücklaufschlammhebewerke 16,0 %<br />

Schlammbehandlung (Pressen + Faultürme) 10,0 %<br />

Be- und Entlüftung Zentralgebäude + Biofilter 11,0 %<br />

Werkstätte + Betriebsgebäude 2,0 %<br />

Steuerung + Kleinkomponenten + Systemerhaltung 12,0 %<br />

Ein großer Teil der erforderlichen elektrischen Energie kann durch Verstromung des in der Faulung erzeugten<br />

Biogases autark gewonnen und so für den Reinigungsprozess genutzt werden. Diese Art der Energieerzeugung<br />

ist Teil eines ökologischen Kreislaufes in der Abwassertechnik.<br />

Der anfängliche Eigendeckungsanteil an elektrischer Energie von rd. 33 % in den Jahren 1992/93 konnte durch<br />

laufende Optimierungsmaßnahmen (Steuerung des Sauerstoffeintrages über Online-Messgeräte, separate<br />

Prozesswasserbehandlung, Optimierung der Gasmotoren) bis zum Jahr 2001 auf ca. 77 % des Gesamtbedarfes<br />

gesteigert werden.<br />

Anteile an der elektrischen Energie (%)<br />

100,00%<br />

90,00%<br />

80,00%<br />

70,00%<br />

60,00%<br />

50,00%<br />

40,00%<br />

30,00%<br />

20,00%<br />

10,00%<br />

0,00%<br />

31,30% 35,93%<br />

52,24% 57,04% 57,83% 60,48% 62,48% 69,43% 73,26% 77,36%<br />

68,70% 64,07%<br />

47,76% 42,96% 42,17% 39,52% 37,52% 30,57% 26,74% 22,64%<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

Die Verbrauchszunahme von elektrischer Energie beträgt seit<br />

1992 46%, was direkt mit der Steigerung von Abwassermenge<br />

und Reinigungsleistung zusammenhängt.<br />

EIGENERZEUGUNG<br />

TIWAG<br />

2001<br />

Darstellung der Änderung der<br />

Anteile für Eigenerzeugung<br />

und Fremdbezug von<br />

elektrischer Energie im<br />

Zeitraum 1992-2001.<br />

Durch Optimierungen konnte<br />

der Anteil der Eigenerzeugung<br />

auf 77 % des Verbrauches<br />

gesteigert werden.


kWh / kg Nges abgebaut<br />

14,00<br />

12,00<br />

10,00<br />

8,00<br />

6,00<br />

4,00<br />

2,00<br />

0,00<br />

Wärme [KWh]<br />

1992<br />

10,80<br />

11,36<br />

4.500.000<br />

4.000.000<br />

3.500.000<br />

3.000.000<br />

2.500.000<br />

2.000.000<br />

1.500.000<br />

1.000.000<br />

500.000<br />

1993<br />

0<br />

spezifischer Energieverbrauch<br />

[kWh/kg Nges abgebaut]<br />

12,41<br />

9,68<br />

9,19<br />

10,50<br />

kWh/kg Nges ab<br />

Trendlinie potentiell 1992-2001<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

9,75<br />

3.2 WÄRMEENERGIE<br />

Auch Wärme stellt eine wesentliche Energieform für die Abwasserbewirtschaftung und hier vor allem für die<br />

Schlammfaulung (mesophile anaerobe Faulung) dar. Bei der Faulung der überschüssigen Biomasse in den<br />

Faultürmen, werden große Mengen an Wärmeenergie benötigt, da der optimale Temperaturbereich für die<br />

Tätigkeit der Methanbakterien bei rd. 36-39 ° Celsius liegt. Da die mittlere Abwassertemperatur im<br />

Jahresschnitt bei 12-14 °C liegt, müssen die Faulräume beheizt werden.<br />

Im Jahr 2001 wurden ca. 43.000 m 3 Überschussschlamm mit einer Trockensubstanz (TS) von 6,5-7,0 % in die<br />

Faultürme gefördert. Um diese Masse entsprechend zu erwärmen, benötigt man einschließlich der<br />

Transmissionsverluste rd. 1.500 MWh Wärmeenergie. Dies entspricht der jährlichen Wärmemenge die für die<br />

Heizung von ca. 70-75 Einfamilienhäusern erforderlich wäre. Auf Grund der gestiegenen Schlammmengen ist<br />

auch der Wärmebedarf in der Faulung angestiegen.<br />

Die für die Heizungen der Gebäude und die Warmwasserbereitung verbrauchte Wärmemenge ist im Vergleich<br />

zur Wärmemenge, die für die Schlammerwärmung benötigt wird, gering.<br />

Die gesamte pro Jahr erforderliche Wärmeenergie kann auf der ARA-Strass durch den Einsatz von<br />

Blockheizkraftwerken zu 100 % umweltfreundlich in Eigenerzeugung gewonnen werden.<br />

Wärmeenergiebilanz und Schlammanfall<br />

Wärmeerzeugung<br />

Heizung Faulung<br />

Heizung+WW Zentralgebäude<br />

Heizung+WW Betriebs/Garagengeb.<br />

Schlam m m enge [m 3/Jahr]<br />

8,96<br />

1999<br />

9,17<br />

2000<br />

8,83<br />

2001<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001<br />

Umwelterklärung 2002 Seite 12<br />

Darstellung des spezifischen<br />

Energieverbrauches pro<br />

Kilogramm abgebautem<br />

Gesamtstickstoff im<br />

Zeitraum 1992-2001.<br />

Ersichtlich sowohl an den<br />

Jahresmittelwerten als auch<br />

an der Trendlinie<br />

ist die durch Optimierungsmaßnahmen<br />

erzielte<br />

Einsparung, die seit 1992<br />

rund 18 % beträgt.<br />

50.000<br />

45.000<br />

40.000<br />

35.000<br />

30.000<br />

25.000<br />

20.000<br />

15.000<br />

10.000<br />

5.000<br />

Wärmegewinnung aus den Blockheizkraftwerken und Wärmeverbrauch für die Heizung in der Faulung<br />

sowie Wärmebedarf für Heizung und Warmwasserbereitung (WW) der einzelnen Gebäude, sowie<br />

jährliche Überschussschlammmengen (TS ca. 6,5 % ) die in die Faulung gelangen.<br />

0<br />

Schlammmenge [m3/Jahr]


3.3 HILFSSTOFFE UND CHEMIKALIEN<br />

Um die Abwasserreinigung im geforderten Maß vollziehen zu können, bedarf es einiger Hilfsstoffe bzw.<br />

Chemikalien, da einige Prozesse auf biochemischem bzw. chemischem Weg ablaufen. Im Bereich der<br />

Faulschlammentwässerung kam es zum Jahreswechsel 2001/02 zu einer Umstellung der Konditionierungsart,<br />

da der entwässerte Schlamm auf Grund der geänderten gesetzlichen Rahmenbedingungen nun zu 100 % in der<br />

Kompostierung verwertet wird. Als neue Hilfsmittel werden nun organische Polymere anstatt Kalk und<br />

Eisenchlorid verwendet, da der hohe pH-Wert im entwässerten Schlamm der Kompostierung hinderlich ist.<br />

Dadurch ergeben sich Reduzierungen bei der Schlammmenge sowie Wegfall des Kalkeinsatzes und der<br />

Salzsäurereinigung. Genaue Zahlen darüber werden erstmals mit Jahresende 2002 vorliegen.<br />

Bereiche wo chemische Hilfsstoffe eingesetzt werden:<br />

Schlammentwässerung Ab 11/2001: Versuche mit organischen Polymeren<br />

zur Verbesserung der Entwässerbarkeit des Faulschlammes<br />

Bis 11/2001: Eisenchlorid (FeCl2) und Kalk (CaO) als Hilfsmittel<br />

zur Entwässerung und Hygienisierung des Faulschlammes<br />

Maschinelle Überschussschlammentwässerung (MÜSE)<br />

Organische Flockungsmittel (Polymere)<br />

zur Verbesserung der Entwässerbarkeit des Überschussschlammes<br />

Phosphor-Fällung Natriumaluminat (NA2Al2O4)<br />

bei der chemischen P-Fällung zur Bildung von Metallphosphaten<br />

Kammerfilterpressen verdünnte Salzsäure (3-5%-ige Lösung)<br />

für die Reinigung der Leitungen und Maschinen bei der<br />

Schlammentwässerung<br />

Der Einsatz dieser Hilfsstoffe kann nicht beliebig reduziert werden, da die erforderlichen Mengen auf Grund<br />

chemischer (stöchiometrischer) bzw. entwässerungstechnischer Randbedingungen direkt von den Stofffrachten<br />

und damit vom Jahresanfall an Abwasser bzw. Schlamm abhängig sind. Bei der Phosphorfällung wird der<br />

Fällmittelverbrauch durch online-gesteuerte Zugabe exakt an den Bedarf angepasst und wurde so auf das<br />

notwendige Maß gesenkt.<br />

Bei der MÜSE ergeben sich Einsparungspotentiale durch Verwendung modernster Dosiereinrichtungen und<br />

Entwässerungsmaschinen, da hier die Flockenbildung nicht nur von chemischen sondern auch von mechanischen<br />

Gegebenheiten und Abwasserinhaltsstoffen beeinflusst wird. In den Jahren 2000/01 wurde durch Änderung der<br />

Dosierstelle des Polymers und Einsatz einer Entwässerungsmaschine der neuesten Generation knapp die Hälfte<br />

des Flockungsmittels gegenüber 1999 eingespart.<br />

18.000<br />

16.000<br />

14.000<br />

12.000<br />

10.000<br />

8.000<br />

6.000<br />

4.000<br />

2.000<br />

0<br />

1994<br />

Flockungsmittel<br />

Salzsäure<br />

1995<br />

Verbrauch Polymer+Salzsäure [kg/Jahr]<br />

1996<br />

1997<br />

Darstellung des Verbrauches an Polymeren und Salzsäure von 1994-2001.<br />

Die Einsparung bei den Polymeren ab dem Jahr 1999 konnte durch die Optimierung und<br />

Modernisierung bei der MÜSE erzielt werden und beträgt im Vergleich der Jahre 2001 zu 1999 46%.<br />

1998<br />

1999<br />

Umwelterklärung 2002 Seite 13<br />

2000<br />

2001


1.000.000<br />

900.000<br />

800.000<br />

700.000<br />

600.000<br />

500.000<br />

400.000<br />

300.000<br />

200.000<br />

100.000<br />

0<br />

1994<br />

Kalk+Eisenchlorid+Na-Aluminat [kg/Jahr]<br />

1995<br />

Kalk FeCl3 - FeCl2 Fällmittel NaAl<br />

1996<br />

1997<br />

Darstellung des Verbrauches an Kalk, Eisenchlorid und Natriumaluminat von 1994-2001.<br />

Hier sind die Mengen der eingesetzten Stoffe direkt von den Jahresstofffrachten und damit von<br />

Abwasser- bzw. Schlammanfall abhängig.<br />

Ebenso wird Brauchwasser (Grundwasser, Entnahme mittels Brunnen) für das Waschen von Sand und Rechengut,<br />

für die Befeuchtung des Biofilters, sowie für die Reinigung der Gebäude benötigt. Auch die Bereitstellung des<br />

Feuerlöschwassers erfolgt über den Brauchwasserbrunnen und ein ausgedehntes Hydrantensystem auf der<br />

Anlage.<br />

Bis zum Jahr 2000 lag der Verbrauch an Brunnenwasser bei rd. 289 m³ pro Tag und somit bei ca. 105.000 m³<br />

pro Jahr. Im Herbst 2000 wurden Optimierungsmaßnahmen für eine Brauchwasserreduzierung durchgeführt.<br />

Dabei wurde der Wäscher für das Rechengut von Brauchwasser auf gereinigtes Abwasser aus den<br />

Nachklärbecken umgestellt. Zusätzlich wurden 2 versteckte Leckagen im Wasserleitungssystem behoben. Der<br />

Verbrauch von Brunnenwasser konnte damit um ca. 160 m³ pro Tag auf ca. 128 m 3/Tag (rd. 47.000 m³ pro<br />

Jahr) gesenkt werden.<br />

In diesem Bereich sollen 2002 weiter Verbrauchsoptimierungen bei der Biofilterbefeuchtung und wenn möglich<br />

auch beim Sandwäscher umgesetzt werden, wobei beim Sandwäscher zuerst das Problem der Düsenverstopfung<br />

technisch zu prüfen ist.<br />

Die Trinkwasserversorgung der Anlage erfolgt aus dem öffentlichen Gemeindenetz, wobei sich über die letzen<br />

Betriebsjahre ein relativ konstanter Jahresverbrauch von durchschnittlich 300-340 m 3 ergibt. Das Wasser wird<br />

in den Sanitär- und Waschbereichen sowie den Aufenthaltsräumen (Teeküche) verbraucht.<br />

450,00<br />

400,00<br />

350,00<br />

300,00<br />

250,00<br />

200,00<br />

150,00<br />

100,00<br />

50,00<br />

0,00<br />

Aug.97<br />

Nov.97<br />

55 m ³<br />

Feb.98<br />

Mai.98<br />

Aug.98<br />

Nov.98<br />

Feb.99<br />

Mai.99<br />

Brauchwasserverbrauch von August 1997 bis Juli 2002. Der Mittelwert des Tagesverbrauches lag vor<br />

Inbetriebnahme der Sand-/Rechengutwäscher bei 55m³/Tag, mit Wäscherbetrieb bei 289 m³/Tag.<br />

Nach der Optimierung konnte der Tagesverbrauch auf 128 m³ (-56%) im Mittel gesenkt werden.<br />

1998<br />

Brauchwasserverbrauch m³ / Tag<br />

(m it M ittelw ert-Darstellung)<br />

289 m ³<br />

Aug.99<br />

Nov.99<br />

Feb.00<br />

Mai.00<br />

Aug.00<br />

Nov.00<br />

Feb.01<br />

1999<br />

Umwelterklärung 2002 Seite 14<br />

Mai.01<br />

Aug.01<br />

2000<br />

Nov.01<br />

128 m ³<br />

Feb.02<br />

Mai.02<br />

2001<br />

Aug.02<br />

Nov.02


4 BETRIEBSERGEBNISSE - AUSWIRKUNGEN AUF DIE UMWELT<br />

4.1 ALLGEMEINES - DIREKTE UND INDIREKTE UMWELTASPEKTE<br />

Da eine Abwasserreinigungsanlage keine Waren im Sinne eines Produktionsbetriebes herstellt, sondern die<br />

Abwasserreinigung als „Dienstleistung“ für die Verbandsmitglieder erfüllt, ist es schwierig zwischen direkten<br />

(kontrollierbaren) und indirekten (kaum oder unkontrollierbaren) Umweltaspekten zu differenzieren.<br />

Der Input zur ARA (= Rohabwasser) kann vom Verband nicht oder nur im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben<br />

(Indirekteinleiterverordnung, Abwasseremissionsverordnungen) beeinflusst werden. Beeinflusst, weil gezielt<br />

geregelt und gesteuert ist dagegen aber der Prozess der Abwasserreinigung. Unabhängig vom Input ist der<br />

Output der Anlage (= gereinigtes Abwasser) immer an Qualitätsvorgaben wie Bescheidauflagen und<br />

Mindesteliminationsraten gebunden. Bei gesteigertem oder höherem Input und erforderlicher<br />

Mindestreinigungsleistung ergibt sich somit, dass der Einsatz von Hilfsstoffen und der Anfall von Reststoffen<br />

(Klärschlamm, Sand, Rechengut) sowie die sonstigen Emissionen (Abgase Gasmotoren, Geruch) steigen. In dem<br />

Maße, wie der Vorfluter durch eine gute Reinigungsleistung der ARA entlastet wird, werden die vor erwähnten<br />

Reststoffe und Emissionen zunehmen. Diese Emissionen hängen damit direkt mit der Qualität der<br />

Abwasserreinigung zusammen und werden nur indirekt in der ARA „produziert“. Sie sind eine direkte Folge der<br />

Dienstleistung „Abwasserreinigung“ und keines Produktionsprozesses.<br />

Als indirekte Umweltaspekte könnte man nachstehende Bereiche und Maßnahmen anführen<br />

(Status: = wird umgesetzt soweit möglich; = Umsetzung nicht möglich):<br />

Bereich Ablauf im Normalbetrieb Ökologische Maßnahme Status<br />

Mitarbeiterverkehr zum/vom<br />

Dienstort<br />

Kompostierung des<br />

Klärschlammes<br />

Individualverkehr mit<br />

Dienstnehmereigenen KFZ´s<br />

LKW-Transport<br />

Umwelterklärung 2002 Seite 15<br />

Bildung von Fahrgemeinschaften<br />

Transport mit emissionsarmen<br />

LKW´s in Großraummulden zur rd.<br />

8 km entfernten Kompostieranlage<br />

4.2 ABWASSEREMISSIONEN<br />

Eine Abwasserreinigungsanlage dient naturgemäß und vorrangig dem Schutze der Umwelt, insbesondere dem<br />

Gewässerschutz. Die seit mehreren Jahrzehnten zum Teil katastrophale Zunahme des Schadstoffeintrages und<br />

der Überdüngung der Fließgewässer, Binnenseen und Binnenmeere hat sowohl im Rahmen der Europäischen<br />

Gemeinschaft wie auch auf nationalen Ebenen zu einer fortlaufend strengeren Gesetzgebung im Bereich des<br />

Gewässerschutzes geführt. Da praktisch das gesamte Bundesgebiet Österreichs über die Flüsse Donau und Drau<br />

in das Schwarze Meer entwässert, hat die Republik Österreich als „Oberlieger“ und aus den angeführten<br />

Gründen internationale Übereinkommen einzuhalten.<br />

4.2.1 Abwasseremissionen in den Vorfluter Inn<br />

Da in Abwasserreinigungsanlagen über die Kanalisationssysteme schlechthin die flüssigen Abfälle aus dem<br />

kommunalen Bereich unserer modernen Konsumgesellschaft eingeleitet werden – im Abwasser kennt man<br />

derzeit etwa 2000 organische und anorganische chemische Verbindungen – sind sie die wichtigsten<br />

Einrichtungen eines umfassenden Gewässerschutzes. Aus diesem Gesichtspunkt heraus sind die über den<br />

Kläranlagenablauf in die Umwelt abgegebenen jährlichen Schadstoff- und Nährstofffrachten von großer<br />

Bedeutung.<br />

Aus dem Verbandsgebiet mit etwa 1.450 km 2 Flächenausdehnung werden die Abwässer aus 31 Gemeinden<br />

eingeleitet, woraus eine jährliche Durchschnittsbelastung im Jahr 2001 von 119.000 EW60 1 resultiert. Infolge<br />

saisonaler Spitzenbelastungen aus dem Tourismus unterliegt der Zufluss starken Schwankungen, und kann<br />

Tagesspitzen bis zu 215.000 EW60 erreichen.<br />

Für die Belastung der Gewässer aus dem Kläranlagenablauf sind allerdings nicht einzelne Spitzenwerte<br />

maßgeblich, sondern – eine Folge der Langzeitwirkung der Schad- und Nährstoffe – die jährlichen in die Umwelt<br />

abgegeben Frachten. Für kommunale Abwasserreinigungsanlagen sind die Grenzwerte und Wirkungsgrade in<br />

der 1. Abwasseremissionsverordnung (AEV) für kommunales Abwasser (BGBl. 210/1996) gesetzlich geregelt.<br />

1 EW60 = Einwohnerwert (mit BSB5 von 60 g O2 pro Einwohner und Tag)


BSB5, NH4-N [mg/l]<br />

Die Abwasseranalysen erfolgen anhand täglich (365 Proben pro Jahr) gezogener mengenproportionaler<br />

Tagesmischproben. Die Reinigungsvorgaben werden, wie die folgende Tabelle zeigt, eingehalten bzw. noch<br />

beträchtlich übertroffen.<br />

Parameter/Wert BSB5 CSB Stickstoff Phosphor<br />

Input [t/a] 2.789 5.450 402 81<br />

Reinigungsleistung ARA [t/a] 2.753 5.215 359 73<br />

Output [t/a] 36 234 43 8<br />

Wirkungsgrad ARA [%] 98,7 94,6 89,4 89,9<br />

Mindestwirkungsgrad lt. AEV [%] 95,0 85,0 70,0<br />

*) entspricht für die Verhältnisse beim AIZ-AV- ca. 85-90 % Abbauanforderung<br />

Umwelterklärung 2002 Seite 16<br />

max. Konz.<br />

1,0 mg Pges/l*)<br />

Zulauffrachten (Input), Wirkungsgrade, Ablauffrachten (Output) und gesetzliche<br />

Mindestwirkungsgrade der ARA-Strass für das Jahr 2001.<br />

In der Tabelle ersichtlich ist, dass alle Vorgaben nicht nur eingehalten sondern übertroffen wurden<br />

und damit ein höherer Beitrag als gesetzlich gefordert zur Gewässerreinhaltung geleistet wird.<br />

Mit dieser, durch laufende Verfahrensoptimierungen erreichten und überdurchschnittlichen Reinigungsleistung<br />

im Bezug auf die wichtigen Summenparameter BSB5 2,und CSB 3 (Kohlenstoffverbindungen), sowie bei den<br />

Nährstoffen Stickstoff und Phosphor, ergeben sich positive Effekte im Vorfluter sowohl für die direkte<br />

Gewässerverunreinigung als auch für die Eutrophierung (Gewässerdüngung). Diese Abbauleistungen können<br />

trotz saisonaler Schwankungen der Schmutzfracht (hervorgerufen durch ausgeprägte Tourismuszeiten im<br />

Sommer bzw. Winter) im Verhältnis von ca. 3:1 (ARA-Belastung max. 215:000 EW60 zu min 70.000 EW60) erzielt<br />

werden.<br />

16,0<br />

15,0<br />

14,0<br />

13,0<br />

12,0<br />

11,0<br />

10,0<br />

9,0<br />

8,0<br />

7,0<br />

6,0<br />

5,0<br />

4,0<br />

3,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

0,0<br />

ABLAUFKONZENTRATIONEN und<br />

M AX. GRENZWERTE [mg/l]<br />

31,5 31,0<br />

2,4<br />

1,0<br />

1991<br />

3,5<br />

1,4<br />

1992<br />

26,0<br />

4,0<br />

2,6<br />

1993<br />

23,0<br />

4,4<br />

1,3<br />

1994<br />

3,6<br />

1,0<br />

2 BSB5 = Biochemischer Sauerstoffbedarf in 5 Tagen (in mg O2/l)<br />

3 CSB = Chemsicher Sauerstoffbedarf (in mg O2/l)<br />

18,0 19,0 18,9<br />

1995<br />

3,0<br />

1,3<br />

1996<br />

Jahr<br />

BSB5-Ablauf NH4-N-Ablauf<br />

Grenzwert BSB5 Grenzwert NH4-N<br />

CSB-Ablauf Grenzw ert CSB<br />

3,1<br />

1,5<br />

1997<br />

4,0<br />

21,0<br />

1,2<br />

1998<br />

23,7 21,8<br />

3,5<br />

1,2<br />

1999<br />

3,4<br />

1,4<br />

2000<br />

25,6<br />

3,6<br />

1,9<br />

Gegenüberstellung der Ablaufkonzentrationen und der max. zulässigen Grenzwertkonzentrationen<br />

von BSB5, NH4-N und CSB als Jahresmittelwerte von 1991-2001. Gut erkennbar ist, dass die<br />

Ablaufkonzentrationen wesentlich kleiner sind als die vom Gesetzgeber geforderten Grenzwerte. Diese<br />

hohen Abbauleistungen tragen zu einem erhöhten Umwelt- und Gewässerschutz bei.<br />

2001<br />

90,0<br />

80,0<br />

70,0<br />

60,0<br />

50,0<br />

40,0<br />

30,0<br />

20,0<br />

10,0<br />

0,0<br />

CSB [mg/l]


Biogas-/Rauchgasanfall [Nm³/Jahr]<br />

4.3 LUFTEMISSIONEN<br />

4.3.1 Abluft Gasmotoren<br />

Im Jahr 2001 wurden über die Gasmotoren 1.111.903 m 3 Faulgas (entspricht 1.053.991 Nm 3 bei 0 °C,<br />

P=1,013 bar) mit einem durchschnittlichen Methananteil von 61,5 % abgearbeitet. Damit konnten 2.438 MWh<br />

an elektrischer Energie und 4.093 MWh an Wärmeenergie umweltfreundlich in Eigenregie erzeugt werden.<br />

Die Kosten pro eigenerzeugter elektrischer Kilowattstunde (kWh) belaufen sich im langjährigen Durchschnitt auf<br />

32,70 €/MWh (450,- ATS/MWh) netto einschließlich AfA 4. Der finanzielle Aufwand für zugekaufte elektrische<br />

Energie betrug 2001 im Jahresmittel 83,60 €/MWh (1.150,- ATS/MWh) netto.<br />

Den Ausstoß an Rauchgasen für das Jahr 2001 zeigt die nachstehende Tabelle:<br />

Art des Rauchgases Anfall [kg/a]<br />

Kohlendioxid CO2 2.026.721<br />

Kohlenmonoxid CO 7.305<br />

Stickoxide (NO2) 11.727<br />

Kohlenwasserstoffe (CH2) 1.873<br />

Schwefeldioxid SO2 (ber.) 901<br />

Die Rauchgasfrachten wurden anhand in den Jahren 1999-2001 durchgeführter Gasmessung ermittelt bzw.<br />

stöchiometrisch berechnet. Die Abgase enthalten demnach 5,7 % O2, 11,9 % CO2, 0,064 % CO, 0,071 % NOx<br />

und 0,072 % CH (Angaben in Vol..-Prozent). Behördlichen Vorgaben für die Begrenzung des Rauchgasausstoßes<br />

existieren nicht. Die Energiegewinnung aus Faulgas stellt im Vergleich mit fossilen Energieträgern (Erdöl,<br />

Erdgas, Kohle) eine umweltschonende und kostengünstige Energieform dar. Die Verbrennung von Biogas gilt als<br />

CO2-neutral, da das ausgestoßene CO2 im Zuge der Entstehung von organischem Material (Nahrungsmittel, etc.)<br />

der umgebenden Atmosphäre entzogen wurde. Der ökologische und energetische Kreislauf wird dadurch zum<br />

Teil geschlossen. Durch Optimierungsmaßnahmen bei den Gasmotoren und Neuanschaffung eines<br />

Gasmotors mit besserem Wirkungsgrad 2001 konnte die elektrische Energieausbeute von rd. 2,02 kWh/Nm³<br />

Biogas (Mittel aus 1996-99) auf 2,31 kWh/Nm³ Biogas verbessert werden. Dies entspricht einer Steigerung von<br />

rd. 15 %.<br />

10.000.000 Biogas-/Rauchgasanfall pro Jahr & elektrischer Energieertrag 3,00<br />

9.000.000<br />

8.000.000<br />

7.000.000<br />

6.000.000<br />

5.000.000<br />

4.000.000<br />

3.000.000<br />

2.000.000<br />

1.000.000<br />

-<br />

2,02<br />

1996<br />

Gasmenge<br />

Raugase feucht<br />

spez.Ausbeute<br />

1,96<br />

1997<br />

2,07<br />

1998<br />

Darstellung von Biogas- & Rauchgasanfall sowie elektrischer Gasausbeute von 1996 bis 2001.<br />

Erkennbar die Effizienzsteigerung beim Energieertrag, die bis 2001 rd. 15 % beträgt.<br />

Ebenso ersichtlich ist die Steigerung bei der abgearbeiteten Biogasmenge und der damit direkt in<br />

Verbindung stehenden Zunahme der Rauchgase (Abgase der Gasmotoren).<br />

4 AfA = Abschreibung für Abnützung von Geräten und Maschinen<br />

2,03<br />

1999<br />

2,18<br />

2000<br />

Umwelterklärung 2002 Seite 17<br />

2,31<br />

2001<br />

2,75<br />

2,50<br />

2,25<br />

2,00<br />

1,75<br />

1,50<br />

Energieertrag [kWh/Nm³]


Neuer Gasmotor auf der ARA-Strass. Durch die Neuanschaffung konnte die Effizienz bei der<br />

Gasverstromung um 15 % gesteigert werden, da der elektrische Wirkungsgrad der neuen Maschine<br />

höher liegt als bei den rund 12 Jahre alten Gasmotoren.<br />

Die Energieausbeute konnte von 2,02 kWh/Nm³ Biogas auf 2,31 kWh/Nm³ Biogas gesteigert werden.<br />

Kommandozentrale der ARA-Strass. Von hier aus werden alle Prozesse der Abwasserreinigung<br />

gesteuert, überwacht und protokolliert. Auch die Vorortanlagen (Pumpwerke, Sonderbauwerke, etc.)<br />

sind an das Prozessleitsystem angeschlossen.<br />

Damit ist eine größtmögliche Betriebssicherheit der Anlagen gewährleistet.<br />

Umwelterklärung 2002 Seite 18


4.3.2 Betriebshallen, Geruch<br />

Schon im Planungsstadium der ARA Strass wurde auf die Lage des Betriebsstandortes in einem Naherholungs-<br />

und Tourismusgebiet Rücksicht genommen. Aus diesem Grunde wurden sämtliche Anlageneinheiten, aus denen<br />

Geruchsemissionen möglich sind, in einem Zentralgebäude untergebracht. Dazu zählen das Abwasserhebewerk,<br />

Abwasserrechen, Sand- und Fettfang, Hochlastbiologie, Schlammeindicker und die Einrichtungen zur<br />

Schlammbehandlung. Die Abluft aus diesen Betriebshallen – etwa 40.000 – 50.000 m 3 pro Stunde (Luftwechsel<br />

in den Gebäuden ca. 3-4 mal pro Stunde) – wird zentral in einem Biofilter gereinigt und anschließend<br />

weitestgehend geruchsfrei an die Atmosphäre abgegeben. Der Jahresdurchsatz durch den Biofilter beträgt rd.<br />

394,2 Mio. m 3 Abluft. Eine Beeinträchtigung der Umwelt durch Geruchsemissionen ist daher im Normalfall nicht<br />

gegeben. Behördliche Vorgaben betreffend Geruchsemissionen bestehen nicht, wohl aber eine privatrechtliche<br />

Vereinbarung mit der Gemeinde Strass über weitestgehende Geruchsfreiheit außerhalb des Betriebsareals.<br />

4.4 ABFÄLLE, RESTPRODUKTE<br />

4.4.1 Abfälle, Wert- und Problemstoffe<br />

Den Anfall von Abfällen, Wert- und Problemstoffen spiegelt die nachstehende Tabelle wieder:<br />

Umwelterklärung 2002 Seite 19


Die Herkunft der meisten dieser Abfälle ist überwiegend durch den Betrieb der Abwasserreinigungsanlage<br />

(z.B.: Altöl der diversen Maschinen, Wartung von Geräten und Maschinen), laufenden Umbauarbeiten<br />

(Bauschutt), Warenlieferungen bzw. untergeordnet durch den Büroalltag bedingt. Gras- und Baumschnitt fällt<br />

bei der Landschaftspflege auf dem ARA-Gelände an.<br />

4.4.2 Sand- und Rechengut<br />

Die ungelöst im Abwasser vorhandenen Stoffe fallen beim mechanischen Reinigungsprozess als Rechengut bzw.<br />

Sand an. Diese Abfallstoffe werden nach der Abtrennung vom Abwasser gewaschen und entwässert. Das so<br />

behandelte Rechengut wird auf die Restmülldeponie verbracht. Der gewaschene Sand kann im Baugewerbe als<br />

Schütt- und Bettungsmaterial oder für Absandungen verwendet, und damit wieder in den natürlichen<br />

(mineralischen) Stoffkreislauf integriert werden.<br />

300.000<br />

250.000<br />

200.000<br />

150.000<br />

100.000<br />

50.000<br />

0<br />

1994<br />

1995<br />

Rechengut - Sandanfall [kg/Jahr]<br />

1996<br />

1997<br />

Sandanfall<br />

Rechengut<br />

Anfall von Rechengut und Sand in der mechanischen Stufe für die Jahre 1994-2001. Die jährliche<br />

Menge dieser beiden Stoffe ist neben der Abwassermenge auch von der Witterung abhängig. Bei<br />

Trockenwetterabfluss sammeln sich Ablagerungen im Kanal an, welche bei Regenwetterabfluss<br />

verzögert bis zur ARA-Strass transportiert (ausgespült) werden und so die Mengen ansteigen lassen.<br />

4.4.3 Klärschlamm<br />

Der massenmäßig mit Abstand bedeutendste Reststoff mit etwa 7.500 Jahrestonnen stellt der Klärschlamm dar,<br />

dessen schadlose Entsorgung oder Verwertung sowohl von umweltrelevanter als auch betriebswirtschaftlicher<br />

Bedeutung ist. Bei der biologischen Abwasserreinigung werden die einer Kläranlage zugeführten Schmutzstoffe<br />

mit Hilfe von Mikroorganismen abgebaut. Diese mikrobielle Umsetzung ist grundsätzlich dieselbe, wie sie in<br />

der Natur seit Jahrmillionen - seit es organisches Leben auf der Erde gibt - abläuft. Der überschüssige Anteil,<br />

der sich in der ARA unter den optimierten Randbedingungen rasch vermehrenden Mikroorganismen, wird als<br />

„Überschußschlamm“ abgezogen und der anaeroben mesophilen Faulung, einem ebenfalls rein mikrobiellen<br />

Behandlungsschritt zugeführt und in reaktionsarme, d.h. „stabilisierte“ Formen umgewandelt.<br />

Dieser zum größten Teil aus Wasser bestehende „Faulschlamm“ wird durch mechanische Entwässerung und seit<br />

dem Jahr 2002 unter Zuhilfenahme eines organischen Konditionierungsmittels (siehe auch Kapitel 2.8 und 3.3)<br />

auf rd. 32 % Trockensubstanz entwässert. Dieses Produkt ist dann der landläufig bekannte Klärschlamm.<br />

Klärschlamm ist daher nichts anderes als Biomasse aus einem natürlichen biologischen Vorgang, dem die, in<br />

ihm enthaltene und technisch verwertbare Energie weitgehend entzogen wurde. Klärschlamm aus kommunalen<br />

Kläranlagen ist laut ÖNORM S 2100 Abfall mit der Schlüsselnummer 94501 „anaerob stabilisierter Schlamm“.<br />

Der Schlamm wird 4 mal pro Jahr durch ein autorisiertes Institut auf seine Qualität im Bezug auf Schadstoffe,<br />

Nährstoffgehalt und Seuchenhygiene geprüft bzw. bewertet. Durch die Änderung der gesetzlichen<br />

Rahmenbedingungen in den Jahren 1998-2001 (Deponieverordnung, Feldschutzgesetz, Klärschlammverordnung,<br />

1998<br />

1999<br />

Umwelterklärung 2002 Seite 20<br />

2000<br />

2001


Kompostverordnung) wird der Klärschlamm der ARA-Strass derzeit in einer nahe gelegenen<br />

Großkompostieranlage zu 100 % zu Qualitätskompost weiterverarbeitet<br />

9.000<br />

8.000<br />

7.000<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

1994<br />

1995<br />

Verwertete KS-Menge pro Jahr [m³/Jahr]<br />

1996<br />

1997<br />

Verwertete Jahresmengen von entwässertem Klärschlamm (TS = 42%, Eisen-Kalk-Konditionierung) in<br />

m³ (Wichte ca. 900 kg/m³). Seit 1994 hat die Verwertung von 6.800 m³ auf 8.300 m³ zugenommen.<br />

Dies entspricht einer Steigerung von 22 % und ist sowohl auf die Zunahme bei der Abwassermenge<br />

als auch auf die Erhöhung der Reinigungsleistung der ARA-Strass zurückzuführen.<br />

Der Rückgang bei der verwerteten KS-Menge im Jahr 2001 erklärt sich dadurch, dass größere Mengen<br />

Klärschlamm (KS) auf dem Zwischenlager der ARA-Strass verblieben sind, um sie im Jahr 2002 der<br />

Kompostierung zuzuführen.<br />

4.5 BODEN<br />

Die Abwasserbewirtschaftung auf der Kläranlage erfolgt in wasserdichten Beckenanlagen und Rohrkanälen. Es<br />

können vom Zulauf in die ARA bis zum Auslauf in den Inn, keine Schadstoffe vom Abwasser in den Boden oder<br />

das Grundwasser gelangen. Die Dichtheit der Kanäle und Anlagenteile wurde vor Inbetriebnahme geprüft und<br />

die Dichtheit der Anlagen in Abnahmeprotokollen festgehalten.<br />

4.6 LÄRM<br />

Die von der ARA-Strass ausgehenden Lärmemissionen rühren vor allem aus dem Betrieb der Gasmotoren, der<br />

Luftverdichtermaschinen und dem Lufteintrag in die Belebungsbecken her. Diese Vorgänge laufen automatisiert<br />

über 24 Stunden am Tag. Weitere Lärmquellen stellen die Schlammentwässerung und die Schlammmanipulation<br />

am Gelände dar. Diese wirken sich allerdings nur am Tag während der Arbeitszeit aus, da die<br />

Schlammbehandlung nur unter personeller Aufsicht durchgeführt wird. Sämtliche Anlagenteile der Belüftung,<br />

der Stromerzeugung und der Schlammentwässerung wurden in das Zentralgebäude integriert und sind<br />

vollständig umhaust. Zusätzlich sind in der Gebläsehalle schallisolierende und schallschluckende<br />

Innenverkleidungen angebracht worden. Leitungsführungen und sonstige lärmemittierende Teile wurden<br />

entsprechend isoliert. 2001 wurden zusätzlich 2 Schalladsorptionsdämpfer in die Luftleitung installiert.<br />

Durch diese Maßnahmen konnte erreicht werden, dass der Lärmpegel der ARA-Strass im Bereich des<br />

Grundpegels der Umgebung, der durch die Naheführungen der Bundesstraße B171, der Autobahn A12 und der<br />

Eisenbahntrasse der ÖBB verursacht wird, liegt. Es ergeben sich daher keine nachteiligen oder störenden<br />

Lärmemissionen an die Umwelt. Die Mitarbeiter tragen für Arbeiten in den entsprechenden Räumen<br />

Gehörschutz. Behördliche Auflagen betreffend der Begrenzung der Lärmemissionen bestehen nicht.<br />

1998<br />

1999<br />

Umwelterklärung 2002 Seite 21<br />

2000<br />

2001


5 ENTWICKLUNG VON BELASTUNG UND REINIGUNGSLEISTUNG<br />

5.1 Belastungsentwicklung<br />

Die baulichen Anlagen der ARA-Strass wurden vorausschauend auf eine zukünftig zu erwartende Belastung<br />

ausgelegt. Diese Dimensionierungsbelastung soll im Jahr 2015 erreicht werden.<br />

Durch den immer weiter fortschreitenden Ausbau der angeschlossenen Ortskanäle sowie der Zunahme bei<br />

Bevölkerung, im Tourismusgeschehen und bei Gewerbebetrieben ergibt sich derzeit eine ständig steigende<br />

Tendenz bei den für Kläranlagen wichtigen Eckbelastungsdaten wie BSB5-, Stickstoff-, und Phosphorfracht.<br />

Auch die in der Kläranlage abgearbeiteten Abwassermengen erhöhen sich im Verhältnis der Zunahme der<br />

angeschlossenen Objekte, obwohl hier durch Sanierungsmaßnahmen in den Ortskanälen der Zutritt von Grund-<br />

und Fremdwasser deutlich reduziert werden konnte, und somit eine hydraulische Entlastung in der ARA-Strass<br />

eingetreten ist.<br />

Becken der 1. Biologiestufe (links) und die Anlage zur separaten biologischen Behandlung von<br />

Filtraten aus der Schlammentwässerung, der so genannten SBR-Anlage mit Wochenspeicher im<br />

Hintergrund (rechts).<br />

5.2 Entwicklung der Reinigungsleistung<br />

Durch die laufenden Bemühungen die Kläranlage sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich zu optimieren und<br />

natürlich auch durch die schärfer gewordenen gesetzlichen Vorgaben, speziell im Bereich der<br />

Nährstoffentfernung (P-, N-Eliminierung) ist es gelungen die ARA-Strass verfahrenstechnisch soweit zu<br />

ertüchtigen, dass bei allen wichtigen Parametern wie BSB5, CSB, N und P derzeit Abbauleistungen erreicht<br />

werden, die über den gesetzlich geforderten Grenzwerten liegen und somit ein überdurchschnittlicher Beitrag<br />

zum Umweltschutz und zur Gewässerreinhaltung geleistet werden kann.<br />

5.3 Abwasserreinigung und Wirtschaftlichkeit<br />

Für die Reinigung des Abwassers auf der ARA-Strass waren 2001 Finanzmittel in der Höhe von 2,04 Mio. €<br />

(28,1 Mio. ATS) erforderlich. Dies ergibt bei einem Abwasserdurchsatz von 9.113.073 m 3 einen spezifischen<br />

Wert von 0,224 €/m³ (3,08 ATS/m 3), wobei auf den Anteil Schuldendienst 0,086 €/m³ (1,19 ATS/m 3) und auf<br />

den Betriebsanteil 0,138 €/m³ (1,89 ATS/m 3) entfallen. Umgerechnet auf die Verrechnungseinheit EW60<br />

bedeutet dies, dass 23,12 €/EW60 (318,- ATS/EW60) und Jahr aufgewendet werden müssen.<br />

Umwelterklärung 2002 Seite 22


EW60<br />

kg BSB5/Tag<br />

225.000<br />

200.000<br />

175.000<br />

150.000<br />

125.000<br />

100.000<br />

75.000<br />

50.000<br />

25.000<br />

Belastungsentwicklung<br />

EW60-Werte und Abwassermenge<br />

0<br />

14.000<br />

12.000<br />

10.000<br />

8.000<br />

6.000<br />

4.000<br />

2.000<br />

0<br />

1991/52<br />

1992/09<br />

1993/01<br />

1994/52<br />

1995/09<br />

1996/12<br />

1997/01<br />

Jahr/Woche<br />

Entwicklung der Zulauffrachten<br />

von BSB5, N und P (kg/Tag)<br />

1991/52<br />

1992/09<br />

1993/01<br />

1994/52<br />

1995/09<br />

1996/12<br />

1997/01<br />

Jahr/Woche<br />

1998/01<br />

1998/01<br />

1999/01<br />

1999/01<br />

Umwelterklärung 2002 Seite 23<br />

EW60-Belastung<br />

m3 pro Tag (TW)<br />

2000/01<br />

2000/01<br />

2001/11<br />

2001/11<br />

2015/01<br />

2015/01<br />

35.000<br />

30.000<br />

25.000<br />

20.000<br />

15.000<br />

10.000<br />

5.000<br />

Entwicklung von Schmutzfracht (EW60-Werte) und Wassermenge (m³/Tag) an der ARA-Strass von 1991-<br />

2001 in der belastungsstärksten Woche im Jahr. Die Werte des Jahres 2015 sind die prognostizierten<br />

und zukünftigen zu erwartenden Belastungen (=Bemessungsdaten).<br />

kg BSB5/Tag kg NH4-N/Tag<br />

kg Nges/Tag Pges/Tag<br />

0<br />

1.800<br />

1.600<br />

1.400<br />

1.200<br />

1.000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

Entwicklung von BSB5-, NH4-N- und Gesamtphosphorfrachten an der ARA-Strass von 1991-2001 in der<br />

belastungsstärksten Woche im Jahr. Die Werte des Jahres 2015 sind die prognostizierten und<br />

zukünftigen zu erwartenden Belastungen (=Bemessungsdaten).<br />

m3/Tag<br />

kg NH4-N, Nges, Pges /Tag


Auslastung 1998 1999 2000 2001<br />

Organische Auslastung im Mittel der maximalen Woche 89 95 116 105 [%]<br />

Organische Auslastung im Jahresmittel 54 62 66 71 [%]<br />

Hydraulische Auslastung im Mittel der maximalen Woche 117 162 138 137 [%]<br />

Hydraulische Auslastung im Jahresmittel 79 89 92 89 [%]<br />

Energie<br />

Spezifischer Gesamtenergieverbrauch 0,34 0,32 0,32 0,34 [kWh / m³]<br />

Spezifischer Energieverbrauch biologische Stufe 0,18 0,16 0,18 0,25 [kWh / m³]<br />

Spezifischer Gesamtenergieverbrauch 1,43 1,32 1,25 1,22 [kWh / kg BSB5-Abbau]<br />

Spezifischer Energieverbrauch biologische Stufe 0,76 0,67 0,72 0,88 [kWh / kg BSB5-Abbau]<br />

Spezifischer Gasanfall 27 27 28 27 [l / EW.d]<br />

Anteil der Eigenerzeugung bez. auf Gesamtenergieverbrauch 63 70 74 77 [%]<br />

Spezifischer Energieertrag aus Gasmotoren 2,07 2,03 2,18 2,31 [kWh / Nm³]<br />

Abwasserzulauf<br />

Spezifischer Rechengutanfall 1,5 1,7 2,1 1,6 [kg / EW60.a]<br />

Abwassermenge je Einwohner 246 275 233 237 [l / EW60.d]<br />

Kosten<br />

Gesamtkosten ARA ohne Kapitalkosten - hydraulisch 1,73 1,71 1,75 1,89 [S / m³]<br />

Gesamtkosten ARA mit Kapitalkosten - hydraulisch 3,06 2,88 2,90 3,08 [S / m³]<br />

Gesamtkosten ARA ohne Kapitalkosten - bez. auf Einwohner (1) 160 179 189 196 [S / EW60.a]<br />

Gesamtkosten ARA mit Kapitalkosten - bez. auf Einwohner (1) 283 303 313 318 [S / EW60.a]<br />

(1) bezogen auf die Verrechnungseinheit EW60<br />

<strong>INPUT</strong><br />

ABWASSER<br />

9.113.073 m³ Q<br />

5.135.550 kg CSB<br />

2.611.210 kg BSB5 BSB5<br />

400.975 kg Nges<br />

77.015 kg Pges<br />

HILFSSTOFFE<br />

603.617 kg NaAl<br />

894.000 kg Kalk (CaO)<br />

331.440 kg FeCl2<br />

8.837 kg Polymer<br />

5.000 kg Salzsäure<br />

ENERGIE<br />

Stromzukauf<br />

713.571 kWh<br />

BRAUCHWASSER<br />

52.797 m³<br />

SCHMIERMITTEL<br />

2.859 kg<br />

ÖKO - Bilanz Kennzahlen 1998 bis 2001<br />

ÖKO-Bilanz-Kennzahlen 1998-2001 (oben) und Stoffbilanzen für das Jahr 2001 (unten).<br />

Gut zu Erkennen in der Darstellung oben ist die Zunahme bei der organischen Auslastung der ARA-Strass<br />

und die Abnahme beim spezifischen Gesamtenergieverbrauch (kWh/kg BSB5-Abbau).<br />

Mechanische<br />

Reinigung<br />

Schlammbehandlung<br />

Gesamtenergieverbrauch<br />

3.151.350 kWh<br />

82.855 kWh<br />

KUMS<br />

Phosphorfällung<br />

Rohschlammanfall<br />

2.956.000 kgTS<br />

67 g / EW.d<br />

Gasanfall<br />

1.109.230 Nm³<br />

Eigenerzeugung<br />

2.437.779 kWh<br />

Biologische<br />

Reinigung<br />

Gasmotorenöl<br />

1.881 kg<br />

Umwelterklärung 2002 Seite 24<br />

OUTPUT<br />

268.000 kg Sandanfall<br />

201.000 kg Rechengut<br />

9.113.073 m³ Q<br />

236.940 kg CSB<br />

36.452 kg BSB5 BSB5<br />

48.299 kg Nges<br />

8.202 kg Pges<br />

KLÄRSCHLAMM<br />

3.533.000 kg TS<br />

477 kg Kupfer<br />

1.495 kg Zink<br />

118 kg Blei<br />

42 kg Nickel<br />

58 kg Chrom<br />

3 kg Cadmium<br />

2 kg Quecksilber<br />

30 kg Arsen<br />

12 kg Molybdän<br />

11 kg Kobalt<br />

EMISSION BHKW<br />

1.271.646 kg CO2<br />

7.554 kg CO<br />

11.727 kg NO2 NO2<br />

1.873 kg CH2<br />

901 kg SO2<br />

1.184 kg Altöl


6 UMWELTPOLITIK - UMWELTPROGRAMM<br />

6.1 UMWELTPOLITIK DES VERBANDES<br />

Umweltschutz nimmt in vielen Bereichen des Lebens einen immer größeren Stellenwert ein. Die<br />

Abwasserreinigungsanlage in Strass i. Z. steht bereits mit ihrem Tätigkeitsbereich, der Abwasserentsorgung<br />

bzw. der Abwasserreinigung, im Auftrag der Umwelt. Darüber hinaus wird vom Verband größter Wert auf eine<br />

umwelt- und zukunftsgerechte Abwasserentsorgung gelegt. Umweltschutz bedeutet deshalb für den<br />

Abwasserverband Achental-Inntal-Zillertal nicht nur Emissionsauflagen einzuhalten und ordnungsgemäß<br />

Abfälle zu entsorgen, vielmehr gilt es durch aktive Vorsorge die natürlichen Lebensgrundlagen und die Umwelt<br />

in ihrer Natürlichkeit zu bewahren.<br />

Das Ziel der Umweltpolitik beim AIZ-Abwasserverband ist eine stete Verbesserung der Umweltleistung,<br />

basierend auf einer breiten Teilnahme aller Beteiligten unter Festlegung eigenverantwortlicher Zuständigkeiten<br />

und Einbindung aller Mitarbeiter in die Umweltprozesse.<br />

Die Umweltpolitik soll die Grundlage für die Ableitung umweltorientierter Strategien, konkreter Zielvorgaben<br />

und darauf fußender Maßnahmen sein.<br />

UMWELTPOLITIK DES AIZ-ABWASSERVERBANDES<br />

Der AIZ-Abwasserverband betrachtet einen integralen Umweltschutz als wesentlichen<br />

Bestandteil seiner Gesamtstrategie und ist bemüht diesen weiter zu entwickeln und<br />

kontinuierlich zu verbessern. Wirtschaften im Einklang mit Natur und Umwelt sowie zum<br />

Wohle der Gesellschaft stellen daher wesentliche Verbandsgrundsätze dar.<br />

Die Betriebsführung der ARA-Strass beruht auf ökologischen und ökonomischen Kriterien<br />

mit der Verpflichtung der Einhaltung der gültigen Gesetze und Rechtsvorschriften, sowie<br />

der Betriebsvorschriften für die Kläranlage.<br />

Der AIZ-Abwasserverband verpflichtet sich zu einer ständigen Verbesserung der<br />

Umweltleistung durch Monitoring und Controlling der Betriebsabläufe.<br />

Der AIZ-Abwasserverband verfolgt eine führende Rolle im Bereich des Umweltschutzes<br />

und der Abwasserreinigung durch die Umsetzung der Umweltpolitik im Betrieb, sowie der<br />

kontinuierlichen Verbesserung des Umweltmanagementsystems.<br />

Die Umsetzung einer aktiven Betriebskommunikation im Bereich Umweltschutz,<br />

Arbeitssicherheit und Produktqualität, sowie Einbindung und Weiterschulung aller<br />

Betriebsangehörigen, Verteilung der Kompetenzen und Verantwortung auf alle Ebenen<br />

wird vom Verband angestrebt.<br />

Wir sind bestrebt unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Vertretbarkeit die besten<br />

verfügbaren Technologien und Verfahrenstechniken einzusetzen, Rohstoffe (Inputstoffe) so<br />

sparsam wie möglich einzusetzen und die Umweltrelevanz dieser Stoffe zu prüfen, sowie<br />

Abfälle zu vermeiden bzw. soweit möglich einer sinnvollen Verwertung zuzuführen.<br />

Die Öffentlichkeitsarbeit, das Notfallmanagementsystem sowie die Abwasser- und<br />

Energiesituation unterliegen ständigen internen Kontrollen und<br />

Verbesserungsmaßnahmen. Der Informationsfluss für die Öffentlichkeit stellt dabei einen<br />

wesentlichen Teil der Umwelttransparenz des Betriebes dar.<br />

01. Juli 1999<br />

Freigeben am: ..................................<br />

(Datum) (Fertigung Verbandsobmann, Bgm. W. Amor)<br />

Umwelterklärung 2002 Seite 25


6.2 UMWELTMANAGEMENTSYSTEM, BEAUFTRAGTENWESEN<br />

Das Umweltmanagementsystem (UMS) des AIZ-Abwasserverbandes ist das Instrumentarium, mittels dessen der<br />

Verband seine Umweltpolitik umsetzt, kontrolliert, dokumentiert und die umweltrelevanten Daten periodisch<br />

veröffentlicht. Das UMS wurde 1999 auf der ARA-Strass eingeführt, wird im Jahr 2002 an die EMAS-II-<br />

Verordnung angepasst und soll in den nächsten Jahren kontinuierlich entwickelt und verbessert werden. Das<br />

UMS wird im Umwelthandbuch (UWHB, Teil 1 und 2) detailliert beschrieben und dargestellt. Dieses UWHB regelt<br />

in klar gegliederten Kapiteln die Aufbau- und Ablauforganisation des UMS, die Verantwortlichkeiten und<br />

Kompetenzen und gibt Hinweise auf spezifische Anweisungen und andere geltende Unterlagen im Bereich<br />

Umweltrelevanz, Arbeitssicherheit und Arbeitnehmerschutz.<br />

Mit diesem „Umweltleitfaden“ soll gewährleistet werden, daß jeder Betriebsangehörige eine umweltbewusste<br />

Verhaltensweise und Betriebsorganisation im eigenen Verantwortungsbereich an den Tag legt, und diese<br />

geeignet sind, den Grundsätzen der EMAS-II-Verordnung (EWG Nr. 761/2001) zu entsprechen. Im UWHB ist<br />

weiters festgelegt, wie organisatorisch die Entwicklung der Legislation, die Weitergabe der entsprechenden<br />

Information auf die einzelnen Kompetenzebenen und die Kontrolle der Umsetzung dieser Vorschriften erfolgt.<br />

Zur Verbesserung der Umweltrelevanz im Betrieb bzw. zur schnelleren Erkennung und Nutzung von<br />

Umweltpotentialen wurden interne Beauftragte für den Bereich Umwelt, Abfall sowie Sicherheit und<br />

Brandschutz eingerichtet. Das persönliche Engagement der Unternehmensleitung ist eine der entscheidenden<br />

Voraussetzungen für die Verankerung des Umweltgedankens im Unternehmen. Aus diesem Grund ist die<br />

Unternehmensleitung der ARA-Strass bei der Einführung und Umsetzung der Inhalte der EMAS-VO und der<br />

EMAS-II-VO aktiv beteiligt und gewährt den Beauftragten in allen Bereichen vollste Unterstützung.<br />

6.3 UMWELTPROGRAMM<br />

Mit der erstmaligen Einführung des UMS auf der ARA-Strass im Jahre 1999 wurde ein Umweltprogramm für<br />

den Zeitraum 1999 bis Jahresende 2001 definiert. Mit Jahresende 2001 wurden die meisten der darin<br />

enthaltenen Umweltziele in die Praxis umgesetzt, wobei sich die erhofften positiven Umweltauswirkungen<br />

eingestellt haben. Zusätzlich wurden auch neu Umweltziele – Ziele die nicht im ursprünglichen Programm<br />

enthalten waren, sich aber aus der Weiterentwicklung des UMS ergaben – in diesem Zeitraum aufgebaut und<br />

realisiert.<br />

Weitere Schritte in Richtung einer Ökologisierung und Verbesserung der Umweltrelevanz des Betriebes ergeben<br />

sich für den AIZ-Abwasserverband mit dem neuen Umweltprogramm für den Zeitraum 2002-2004:<br />

STATUS: = umgesetzt, = nicht umgesetzt<br />

UMWELTPROGRAMM VON 1999 BIS JAHRESENDE 2001 – URSPRÜNGLICHE ZIELE<br />

Projekt Umweltziel Verantwortlich Zeithorizont Status<br />

Errichtung eines Waschplatzes<br />

und Betankungsbereiches<br />

Errichtung eines Öllagerraumes<br />

im Garagengebäude<br />

Errichtung einer zentralen<br />

Sammel- bzw. Trennstelle für<br />

Betriebsabfälle<br />

Umsetzung der Umweltziele des<br />

ÖKO-AUDITS durch laufende<br />

Bewusstseinsbildung bei den<br />

Mitarbeitern<br />

Trennung und Separatbehandlung<br />

der mineralölhältigen Abwässer,<br />

Emissionsminimierung von<br />

Kohlenwasserstoffen<br />

Minimierung des<br />

Umweltgefährdungspotentials durch<br />

die Lagerung von Mineralöle und<br />

wassergefährdende Stoffe<br />

Umweltgerechte<br />

Abfallbewirtschaftung<br />

(Abfalltrennung) und Recycling von<br />

Alt- und Wertstoffen<br />

Verbesserung des Umwelt- und<br />

Ökostatus des Verbandes durch<br />

interne Schulungen der Mitarbeiter<br />

(wird laufend fortgesetzt)<br />

Geschäftsführung <br />

Geschäftsführung <br />

Geschäftsführung<br />

Geschäftsführung<br />

Betriebsleiter<br />

Umwelterklärung 2002 Seite 26<br />

Frühjahr<br />

1999<br />

Frühjahr<br />

1999<br />

Frühjahr<br />

1999<br />

Frühjahr<br />

1999 bis<br />

Winter<br />

2000/01


UMWELTPROGRAMM VON 1999 BIS JAHRESENDE 2001 – URSPRÜNGLICHE ZIELE<br />

Projekt Umweltziel Verantwortlich Zeithorizont Status<br />

Einführung eines Softwareprogramms<br />

(LCS) 5 zur ständigen<br />

Aktualisierung des Rechts- und<br />

ÖKO-Status des Betriebs<br />

Verstärkte Kooperation bzw.<br />

Hilfestellung für die Betriebe bei<br />

der Umsetzung der<br />

Indirekteinleiterverordnung<br />

Brauchwasseroptimierung bei<br />

der Rechengutwaschanlage<br />

Optimierung der Prozesswasserbehandlung<br />

im Bezug auf den<br />

Einsatz von Primärschlamm als<br />

Kohlenstoffquelle und dem<br />

damit verbunden Verlust an<br />

Faulgas<br />

Aktuell verfügbare Betriebschecks,<br />

Überprüfung von Rechtslage,<br />

Ökostatus<br />

Qualitätsverbesserung von<br />

Abwasser und Klärschlamm und<br />

Verringerung der Abwassermenge<br />

(wird laufend fortgesetzt)<br />

Senkung des<br />

Grundwasserverbrauches um ca.<br />

160 m 3 /Tag<br />

Energieoptimierung, Verbesserung<br />

der Gasausbeute um 3 %<br />

Geschäftsführung<br />

Geschäftsführung<br />

Betriebsleiter<br />

Geschäftsführung<br />

Betriebsleiter<br />

Geschäftsführung<br />

Betriebsleiter<br />

Umwelterklärung 2002 Seite 27<br />

Sommer<br />

1999<br />

Sommer<br />

2000 bis<br />

Winter 2001<br />

Herbst<br />

2001<br />

nicht<br />

realisiert<br />

Begründung der Nichtrealisation Im Zuge der Versuche und der technischen Umsetzung hat sich gezeigt, dass die<br />

Mess-, Regel- und Steuerungstechnik einen hohen Aufwand erfordert und hohen<br />

Wartungsbedarf erzeugt, so dass der erzielbare Erfolg von 1-3 % Mehrausbeute an<br />

Biogas in keiner Relation zum erzielbaren Erfolg stand!<br />

Der im Bereich „Zeithorizont“ angebende Zeitpunkt gibt jenen Termin wieder in der die Umsetzung des<br />

jeweilige Projektes abgeschlossen wurde. Bei Angabe eines Zeitraumes läuft die Umsetzung von Projekt und<br />

Erreichung des Umweltzieles noch weiter.<br />

ZUSÄTZLICHES UMWELTPROGRAMM VON 1999 BIS JAHRESENDE 2001 – WEITERENTWICKLUNG UMS<br />

Projekt Umweltziel Verantwortlich Zeithorizont Status<br />

Errichtung einer Abgabe- und<br />

Entwässerungsrampe für<br />

Kanalräumgut und<br />

Fäkalannahme<br />

Neuanschaffung eines 3.<br />

Gasmotors neuester Technologie<br />

mit maximiertem Wirkungsgrad<br />

bei der Stromerzeugung und<br />

Aktivkohlefilter in der<br />

Rohgaszuführung<br />

Fuhrparkerneuerung (2 PKW in<br />

der Verwaltung) und Umstellung<br />

aller Kraftfahrzeuge auf<br />

Biodiesel<br />

Umstellung der MÜSE auf die<br />

neueste Maschinentechnologie<br />

(Scheibeneindicker) und Wahl<br />

eines „passenden“ Polymers<br />

Umstellung der Überschuss-<br />

Schlammeindickung der B-Stufe<br />

von maschinell auf teilweise<br />

statisch unter Zuge von<br />

Polymeren<br />

Minimierung der Geruchsbelastung<br />

für die Umwelt, Verbesserung des<br />

Handlings und Reduzierung der<br />

Störungen im ARA-Betrieb<br />

Verbesserung der elektrischen<br />

Energieausbeute um ca. 15%,<br />

Verringerung der<br />

Rauchgasemissionen durch<br />

Aktivkohlefilter<br />

Erhöhung der Umweltverträglichkeit<br />

bei den KFZ durch Reduzierung der<br />

Abgasemissionen. Biodiesel =<br />

erneuerbarer Energieträger<br />

Einsparungen bei den Hilfsstoffen<br />

(Polymer) von rd. 35 %<br />

Einsparung von Polymer (ca. 20%);<br />

Verringerung des Strom- und<br />

Wasserverbrauches bei der MÜSE,<br />

Schmiereffekt der Schlammleitungen<br />

durch Polymer.<br />

Geschäftsführung<br />

Betriebsleiter<br />

Geschäftsführung<br />

Betriebsleiter<br />

Geschäftsführung<br />

Geschäftsführung<br />

Betriebsleiter<br />

Geschäftsführung<br />

Betriebsleiter<br />

Frühjahr<br />

2001<br />

Frühjahr<br />

2001<br />

Sommer<br />

2001<br />

Sommer<br />

2001<br />

Sommer<br />

Herbst<br />

2001<br />

5 LCS = Legal Compliance System (auf Deutsch: Rechts-Zustimmungs-System). Software die einen automatisierten Rechtscheck und<br />

Konformitätsprüfung ermöglicht.


ZUSÄTZLICHES UMWELTPROGRAMM VON 1999 BIS JAHRESENDE 2001 – WEITERENTWICKLUNG UMS<br />

Projekt Umweltziel Verantwortlich Zeithorizont Status<br />

Verbesserung des Schallschutzes<br />

bei der Drucklufterzeugung<br />

(Verminderung Körperschall)<br />

durch Installation von 2<br />

Schalladsorptionsdämpfern in<br />

die Luftleitungen<br />

Verringerung der durch<br />

Körperschall übertragenen<br />

Lärmemission im Gebläsehaus und<br />

im Bereich der Luftleitung bei der<br />

B-Biologie<br />

Geschäftsführung<br />

Betriebsleiter<br />

Umwelterklärung 2002 Seite 28<br />

Sommer<br />

Herbst<br />

2001<br />

NEUES UMWELTPROGRAMM VON 2002 BIS JAHRESENDE 2004 – ZUKÜNFTIGE MASSNAHMEN<br />

Projekt Umweltziel Verantwortlich Zeithorizont Status<br />

Umstellung der<br />

Maschinenwartung und deren<br />

Protokollierung auf ein EDVgestütztes<br />

System mit ÖKO-<br />

Bewertung der Anlagenteile<br />

Optimierung des Verbrauches an<br />

Brauchwasser bei der<br />

Sandwäsche, Umstellung auf<br />

gereinigtes Abwasser<br />

Umstellung auf „papierloses“<br />

Büro durch vermehrten Einsatz<br />

von EDV und Bürosoftware.<br />

Aufbau eines EDV-gestützten<br />

Management- und Info-Systems<br />

Umstellung auf biologische<br />

Landschaftspflege (ca. 2,5 ha<br />

der 5,5 ha Betriebsgelände)<br />

nach dem letzten Stand der<br />

ökologischen Grünraumbewirtschaftung.<br />

Keine Verwendung von<br />

Insektiziden oder Pestiziden,<br />

Düngung auf ökologischer Basis<br />

(Kompostdüngung)<br />

Automatisierung der Wartungen<br />

und deren Protokollierungen.<br />

Steigerung der Wartungseffizienz<br />

und Lebenserwartungen bei den<br />

Maschinen. Bewertung der ÖKO-<br />

Relevanz von Anlagenteilen und der<br />

Umweltgefährdungspotentiale im<br />

Falle des Versagens oder<br />

Gebrechens.<br />

Verringerung des<br />

Grundwasserverbrauches um ca. 20-<br />

40 m³ pro Tag, Stromeinssparungen<br />

bei der Grundwassergewinnung.<br />

Einsparung von Papier und<br />

Bürobedarf.<br />

Organisationsoptimierung<br />

Steigerung der Akzeptanz der<br />

Systeme bei den Mitarbeitern.<br />

Steigerung der Verwaltungseffizienz<br />

durch Zuverfügungstellung von<br />

elektronischen Systeme.<br />

Schonung der Umwelt, Schutz der<br />

Lebensräume der Kleinfauna und<br />

Flora. Förderung von<br />

Kreislaufsystemen, Erhöhung der<br />

Biodiversität 6 im Ökosystem<br />

„Betriebsgelände“ durch Förderung<br />

lokaler Wildflora und Bereitstellung<br />

von Biotopen 7 , damit Schaffung der<br />

Lebensgrundlage für die<br />

entsprechende Fauna.<br />

Geschäftsführung<br />

Betriebsleiter<br />

Geschäftsführung<br />

Betriebsleiter<br />

Geschäftsführung<br />

Betriebsleiter<br />

Geschäftsführung<br />

Betriebsleiter<br />

Sommer<br />

2002<br />

bis<br />

Sommer<br />

2003<br />

Frühjahr<br />

2003<br />

bis<br />

Sommer<br />

2003<br />

Frühjahr<br />

2003<br />

bis<br />

Herbst<br />

2004<br />

Frühjahr<br />

2003<br />

bis<br />

Herbst<br />

2004<br />

7 RECHTSKONFORMITÄT, MITARBEITERSCHULUNG, WEITERBILDUNG<br />

7.1 AKTUALISIERUNG RECHTSGRUNDLAGEN,RECHTSKONFORMITÄT<br />

Nicht nur die Technik sondern auch die Rechtsgrundlagen auf der diese Technik angewandt wird, ist einer<br />

laufenden Entwicklung und Erneuerung durch Novellen oder Gesetzesneuvorlagen unterworfen. Um den<br />

Mitarbeitern bei anstehenden Umwelt- und Arbeitsrechtsfragen immer den aktuellsten Stand der Rechtsmaterie<br />

zur Verfügung zu stellen, wurde ein Software-Paket mit der Bezeichnung „URIS“ 8 angekauft. Mit diesem System<br />

6 Biodiversität = Lebensvielfalt (Lebensgemeinschaften) in einem definierten Lebensraum<br />

7 Biotop = Lebensraum (Bio = das Leben, Top = Ort oder Raum)<br />

8 URIS = Umwelt-Rechts-Informations-System. Software die aktuelle Gesetze für die Bereiche Umwelt und Arbeitssicherheit gesammelt<br />

beinhaltet und im betriebsinternen Netz des AIZ-AV den Mitarbeitern zugänglich gestellt ist.


ist durch ein ½-jährliches Update gewährleistet, dass Entscheidungen immer auf Basis aktuellster Gesetze<br />

getroffen werden. Der Rechtskonformitätscheck – das ist die Überprüfung des Rechtsverhaltens des Betriebes<br />

unter Zugrundelegung der aktuellen Rechtsmaterie - erfolgt unter Zuhilfenahme der Software LCS 9. Mit dieser<br />

Software werden alle Anlagen- und Betriebsbereiche einem Soll-Ist-Vergleich auf Basis der aktuellen<br />

Gesetzesgrundlagen unterzogen und somit ein Rechtskonformitätsprofil des Betriebs erstellt.<br />

7.2 MITARBEITERSCHULUNG, WEITERBILDUNG<br />

Ein wesentlicher Bestandteil des Umweltprogramms des AIZ-Abwasserverbandes stellt auch die Schulung und<br />

Weiterbildung der Mitarbeiter dar. Durch die permanente Entwicklung von Verfahrenstechniken und<br />

Regelstrategien ist es unabdingbar, das Bedienungspersonal ebenfalls entsprechend dem technischen Fortschritt<br />

weiterzubilden. Die Mitarbeiter werden dazu in internen Schulungen und Arbeitsgesprächen sowie durch<br />

externe Kurse und Symposien geschult. Grundlagen der Weiterbildung sind die Vermittlung von Entwicklungen<br />

auf dem Gebiet der Maschinen-, Steuerungs- und Elektrotechnik, sowie die Erlangung der Kenntnisse für den<br />

Umgang mit der erforderlichen Labor- und Analysentechnik. Weitere Schwerpunkte zielen auf Arbeitssicherheit,<br />

Arbeitnehmerschutz, sowie dem Umgang mit Bergegeräten und Sicherheitseinrichtungen auf der Kläranlage ab.<br />

Ein wesentlicher Punkt der internen Schulung befasst sich mit der Vermittlung der Umweltpolitik, dem<br />

Umweltprogramm des AIZ-Abwasserverbandes und der Darstellung der Inhalte des Umwelthandbuches.<br />

Die Integration aller Mitarbeiter in das Umweltmanagementsystem und die Verteilung der Kompetenzen auf<br />

eine breite Basis sind weitere Bausteine des Gesamtkonzeptes.<br />

Dadurch soll sichergestellt werden, dass der AIZ-Abwasserverband die Ziele einer ökologischen und<br />

ökonomischen Abwasserbewirtschaftung im Einklang mit Natur und zum Wohle der Gesellschaft, sowie unter<br />

Einhaltung der auferlegten Gesetze und Vorschriften verwirklichen kann.<br />

8 VERFASSER, KONTAKTADRESSE<br />

Diese Umwelterklärung wurde von der Geschäftsführung des AIZ-Abwasserverbandes, unter Mitwirkung der<br />

Betriebsleitung erstellt. Die Umwelterklärung stellt ein wesentliches Instrument für die Öffentlichkeitsarbeit des<br />

Verbandes und den Informationsfluss für die Bevölkerung dar. Durch die Darstellung von betriebs- und<br />

umweltrelevanter Daten in verständlicher Form wird versucht, dem Öko-Status der ARA-Strass eine breite<br />

Transparenz zu verleihen bzw. eine Aufklärung über die Umweltleistungen des AIZ-Abwasserverbandes zu<br />

geben.<br />

IMPRESSUM:<br />

Zuständigkeit Name des Mitarbeiters Funktion im Betrieb<br />

Gestaltung, Layout, Text Dipl-HTL-Ing. Josef DENGG Geschäftsführer-Stellvertreter<br />

Weitere Mitarbeiter DI. Dr. Reinhard ROSTEK Geschäftsführer<br />

Weitere Mitarbeiter Hr. Christian FIMML Betriebsleiter, interner Auditor<br />

Anfragen richten Sie bitte an die angeführten Kontaktpersonen unter:<br />

AIZ-Abwasserverband …..…………………………………………. 6261 Strass 150<br />

Telefon ……………………………………………………………. 05244/65118<br />

Telefax ……………………………………………………………. 05244/65118-25<br />

e-mail …………………………………………………………….. ara.strass@aiz.at<br />

Weiter Informationen im Internet auch unter ………………………. http://www.aiz.at<br />

Drucklegung, Auflage<br />

Drucklegung: Fa. Stern Druck GesmbH, Jörg Höllwarth, 6263 Fügen<br />

Auflage: 500 Stück<br />

Erstelldatum: Juli - Oktober 2002<br />

9 LCS = Legal Compliance System; zu Deutsch: Werkzeug (Software) zur Prüfung ob alle umweltrelevanten Gesetze und Vorschriften vom<br />

Unternehmen (Betrieb) eingehalten werden (engl. compliance = Befolgung, Einhaltung)<br />

Umwelterklärung 2002 Seite 29


9 AUDITERKLÄRUNG<br />

G Ü L T I G K E I T S E R K L Ä R U N G<br />

Der Umweltgutachter<br />

TÜV BAYERN LANDESGESELLSCHAFT ÖSTERREICH GMBH.<br />

Campus 21, Europaring A 04301<br />

2345 – Businesspark, Wien Süd<br />

hat die Umweltpolitik, das Umweltprogramm, das Umweltmanagementsystem, die Umweltprüfung,<br />

das Umweltbetriebsprüfungsverfahren und die Umwelterklärung des Unternehmens<br />

ABWASSERVERBAND<br />

ACHENTAL – INNTAL - ZILLERTAL<br />

(Kurzform AIZ-ABWASSERVERBAND)<br />

für den Standort<br />

A-6261 STRASS 150, Tirol<br />

auf Übereinstimmung<br />

mit der Verordnung (EG) Nr. 761/2001 des Europäischen Parlaments und des Rates<br />

(EMAS-II-Verordnung) geprüft und die vorliegende Umwelterklärung nach Artikel 3 und Anhang III<br />

für gültig erklärt.<br />

Strass i.Z. 04.11.2002<br />

Ort: ................................, Datum: ...................................<br />

........................................................................<br />

Dipl. Ing. Wolfgang Brandl<br />

Leitender Umweltgutachter<br />

Termin für die Vorlage der nächsten Umwelterklärung<br />

Juli 2005<br />

Umwelterklärung 2002 Seite 30

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