Wirtschaft 4.0 – Chancen durch Digitalisierung im Oldenburger Land
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Rubrik<br />
<strong>Wirtschaft</strong><br />
<strong>4.0</strong><br />
1<br />
<strong>Chancen</strong> <strong>durch</strong> <strong>Digitalisierung</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Oldenburger</strong> <strong>Land</strong><br />
Mit freundlicher Unterstützung von
Das ideale<br />
Umfeld.<br />
Unternehmer <strong>im</strong> ecopark wissen:<br />
Wo Mitarbeiter sich wohlfühlen, da<br />
leisten sie gute Arbeit. Investieren<br />
auch Sie in ein gutes Umfeld <strong>–</strong> für Ihre<br />
Mitarbeiter und für Ihr Unternehmen.<br />
Im ecopark an der Hansalinie A1.<br />
ecopark <strong>–</strong> der Qualitätsstandort.
Foto: Th. Bley GmbH Co. KG<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
3<br />
Foto: Feinrot Kreativgesellschaft mbH & Co. KG<br />
Foto: bluebiz<br />
34<br />
8<br />
23<br />
Foto: Jens Gehrcken<br />
Grußwort<br />
Nordwesten längst unterwegs in die Zukunft 4<br />
Dr. Bernd Althusmann, Niedersächsischer Minister für <strong>Wirtschaft</strong>,<br />
Arbeit, Verkehr und <strong>Digitalisierung</strong><br />
Einleitung<br />
Kein Hexenwerk <strong>–</strong> Was heißt <strong>Wirtschaft</strong> <strong>4.0</strong>? 5<br />
Björn Schaeper, Geschäftsführer <strong>Wirtschaft</strong>spolitik, Innovation,<br />
Energie, Umwelt der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer<br />
Testlauf in der smarten Fabrik 6<br />
Interview mit Professor Dr.-Ing. Wolfgang Nebel, Vorstandsvorsitzender<br />
des <strong>Oldenburger</strong> Informatik-Instituts OFFIS<br />
Kompetenzfelder<br />
• Vernetzte Produktion: Altes Werk mit neuen Sensoren 8<br />
• Energie-, Informations- und Telekommunikationstechnik:<br />
Algorithmus in der Leitung 10<br />
• Neue Mobilitätskonzepte: Mit der Matjesbrücke<br />
übers Meer 12<br />
• Smart City: Informationstechnik für lokale, dezentrale<br />
Energieversorgung 15<br />
• <strong>Digitalisierung</strong> der Finanzwirtschaft:<br />
Vermögensaufbau per Roboter 16<br />
• E-Health: Programmiertes Helfersyndrom 17<br />
• E-Commerce B2B: Angriff als beste Verteidigung 20<br />
• <strong>Digitalisierung</strong> <strong>im</strong> Handwerk: Mit Hammer und<br />
Smartphone 22<br />
• E-Commerce B2C: Online-Shop und Laden verzahnt 23<br />
• BIM<strong>–</strong><strong>Digitalisierung</strong> <strong>im</strong> Baugewerbe: Die dritte<br />
D<strong>im</strong>ension 24<br />
• <strong>Digitalisierung</strong> in der <strong>Land</strong>wirtschaft: Wenn der<br />
Satellit be<strong>im</strong> Düngen hilft 27<br />
• Online-Marketing/Medien: Digitaler Bildersturm 28<br />
Herausforderungen<br />
15<br />
Cybersicherheit: Hilfe vom ethischen Hacker 30<br />
Neue Gesetze: Mehr Aufwand für Datenschutz 32<br />
Arbeitswelten <strong>4.0</strong>: Datenbrillen, Roboter und Co. 34<br />
Inserentenverzeichnis/Impressum 38<br />
<strong>Wirtschaft</strong> <strong>4.0</strong>
Grußwort<br />
4<br />
Nordwesten längst unterwegs<br />
in die Zukunft<br />
Sehr geehrte Damen und Herren, die<br />
<strong>Digitalisierung</strong> ist für die <strong>Wirtschaft</strong><br />
und Gesellschaft in Niedersachsen<br />
Chance und zentrale Herausforderung<br />
zugleich. Für die Wettbewerbsfähigkeit<br />
des <strong>Wirtschaft</strong>sstandorts,<br />
die Entwicklung unserer<br />
Regionen und das Leben<br />
und Arbeiten der Menschen ist<br />
es ein „Muss“, dass die digitale<br />
Transformation gelingt. Auch<br />
<strong>im</strong> Hinblick auf die bundesweite<br />
Konkurrenz der Länder müssn und<br />
werden wir Niedersachsen in einem<br />
Spitzenplatz positionieren.<br />
Foto: Nds. Staatskanzlei von Ditfurth<br />
Die kleinen und mittelständischen<br />
Unternehmen bilden das Rückgrat<br />
unserer <strong>Wirtschaft</strong>. Branchenübergreifend<br />
sind wir auf den Märkten<br />
dieser Welt etabliert und haben uns<br />
in den vergangenen Jahrzehnten eine<br />
starke Ausgangsposition erarbeitet.<br />
Die <strong>Digitalisierung</strong> verändert die<br />
Bedingungen am Markt jedoch in<br />
einem rasanten Tempo. Ganze Wertschöpfungsketten<br />
und die Grundlage<br />
der bestehenden Geschäftsmodelle<br />
müssen überdacht und<br />
vielfach auch angepasst werden.<br />
Die Aufgabe unserer <strong>Land</strong>esregierung<br />
ist es, zukunftsfähige Rahmenbedingungen<br />
zu schaffen, damit<br />
unsere niedersächsischen Unternehmen<br />
erfolgreich sein können. Ich bin<br />
der festen Überzeugung, dass die<br />
<strong>Digitalisierung</strong> hierbei große <strong>Chancen</strong><br />
eröffnet, die wir nutzen müssen.<br />
Dr. Bernd Althusmann,<br />
Niedersächsischer Minister für <strong>Wirtschaft</strong>,<br />
Arbeit, Verkehr und <strong>Digitalisierung</strong><br />
Deshalb hat es mir besonders große<br />
Freude bereitet, zu sehen, wie erfolgreich<br />
Unternehmen aus dem<br />
Raum Oldenburg die <strong>Digitalisierung</strong><br />
anpacken und neue Ideen in die Tat<br />
umsetzen. Dies zeigt, dass niedersächsische<br />
Unternehmen das notwendige<br />
Gespür für die Trends der<br />
Zeit haben und es vermögen, das<br />
traditionelle Kerngeschäft mit Innovationen<br />
anzureichern und neu zu<br />
denken.<br />
<strong>Wirtschaft</strong> <strong>4.0</strong> ist bei uns in Niedersachsen<br />
nicht nur ein Schlagwort,<br />
sondern hat bereits Einzug gehalten.<br />
Trotzdem hat der Umgestaltungsprozess<br />
gerade erst begonnen.<br />
Jedes Erfolgsbeispiel sollte als Anregung<br />
und Inspiration für das eigene<br />
Unternehmen genutzt werden. Diese<br />
Kultur des Austausches wird <strong>im</strong><br />
vielfach zitierten Silicon-Valley sehr<br />
tiefgreifend gelebt. Dabei ist der<br />
Austausch nicht nur auf Erfolgsbeispiele<br />
begrenzt. Auch die gewonnenen<br />
Erkenntnisse aus gescheiterten<br />
Projekten sind hierbei genauso<br />
wertvoll und es wert geteilt zu werden.<br />
Ich hoffe, liebe Leserinnen und Leser,<br />
dass Ihnen das Lesen der folgenden<br />
Seiten genau so viel Freude<br />
bereiten wird, wie mir. Lassen Sie<br />
sich von den Beispielen inspirieren<br />
und helfen Sie mit, unser Bundesland<br />
für die digitale Zukunft fit zu<br />
machen. <<br />
Ihr Dr. Bernd Althusmann
Einleitung<br />
5<br />
Foto: © MH <strong>–</strong> stock.adobe.com<br />
Kein Hexenwerk<br />
Obwohl das digitale Zeitalter bereits<br />
vor Jahrzehnten begonnen hat, ruft der<br />
technologische Wandel noch heute<br />
bei vielen Menschen Ängste hervor.<br />
Ausgerechnet der IT-Verband Bitkom<br />
warnte jüngst, die <strong>Digitalisierung</strong> werde<br />
in Deutschland in den nächsten fünf<br />
Jahren über drei Millionen Arbeitsplätze<br />
kosten. Massenarbeitslosigkeit<br />
<strong>durch</strong> <strong>Digitalisierung</strong>? Die Einführung<br />
von Industrierobotern wurde einst ähnlich<br />
skeptisch gesehen. Mittlerweile<br />
ist klar: Die Robotik hat viele Prozesse<br />
grundlegend verändert und <strong>durch</strong>aus<br />
Stellen obsolet gemacht. An anderer<br />
Stelle sind jedoch neue Aufgaben<br />
entstanden, sodass unter dem Strich<br />
keine Arbeitsplätze weggefallen sind.<br />
Foto: Imke Folkerts<br />
Absehbar ist, dass es in der <strong>Wirtschaft</strong><br />
<strong>durch</strong> die <strong>Digitalisierung</strong> noch zu<br />
großen Umwälzungen kommen wird.<br />
Und dies auf verschiedenen Ebenen:<br />
Alle digitalisierbaren Prozesse<br />
innerhalb eines Unternehmens werden<br />
umgestellt, sofern sich daraus<br />
Zeit- oder Kostenvorteile ergeben.<br />
Die Vernetzung über das Unternehmen<br />
hinaus wird weiter zunehmen.<br />
Kunden, Lieferanten, Maschinen und<br />
Produzenten werden über digitale<br />
Kanäle <strong>im</strong>mer enger miteinander verbunden.<br />
Damit wird auch der Trend<br />
zur Individualisierung von Produkten<br />
bis hin zur wirtschaftlichen Losgröße<br />
Eins fortschreiten. Die zunehmende<br />
Transparenz von Wertschöpfungsketten<br />
macht neue Geschäftsmodelle<br />
möglich und stellt alte Strukturen in<br />
Frage.<br />
Unternehmen sind kontinuierlichen<br />
Wandel gewohnt. Die <strong>Digitalisierung</strong><br />
von Prozessen und Produkten stellt<br />
sie allerdings vor größere Herausforderungen,<br />
denn an die Stelle der<br />
kontinuierlichen Veränderung tritt<br />
hier oftmals die Disruption. Bestehendes<br />
wird nicht verbessert, sondern<br />
<strong>durch</strong> Neues ersetzt. Unternehmen<br />
sind also gut beraten, sich zunächst<br />
darüber <strong>im</strong> Klaren zu werden, mit welcher<br />
Strategie sie <strong>im</strong> digitalen Zeitalter<br />
weiter erfolgreich sein wollen.<br />
Erst in den nächsten Schritten geht<br />
es darum, den technologischen und<br />
organisatorischen Wandel <strong>im</strong> Unternehmen<br />
zielgerichtet voranzutreiben.<br />
Björn Schaeper,<br />
Geschäftsführer <strong>Wirtschaft</strong>spolitik,<br />
Innovation, Energie, Umwelt der Oldenburgischen<br />
Industrie- und Handelskammer<br />
Die Oldenburgische IHK unterstützt<br />
Unternehmen auf diesem Weg <strong>durch</strong><br />
Beratungs- und Qualifizierungsangebote,<br />
Veranstaltungen und Netzwerke<br />
(www.ihk-oldenburg.de/digitalisierung).<br />
<strong>Digitalisierung</strong> ist kein Hexenwerk.<br />
Auch mit kleinen Projekten können<br />
in Unternehmen große Veränderungsprozesse<br />
angestoßen werden. Man<br />
muss nur bereit sein, Dinge neu zu<br />
denken und den ersten Schritt zu tun.<br />
Gute Beispiele aus der Praxis finden<br />
Sie in dieser Beilage und in unserem<br />
monatlichen Magazin „Oldenburgische<br />
<strong>Wirtschaft</strong>“. <<br />
Björn Schaeper<br />
<strong>Wirtschaft</strong> <strong>4.0</strong>
Einleitung<br />
6<br />
Damit die Maschinen noch komplexeres Geflecht, das etwa besonders reißfest ist, herstellen<br />
können, hat das OFFIS eine Software für die Überprüfung der Klöppelsteuerung entwickelt.<br />
Foto: Herzog GmbH<br />
Testlauf in der smarten<br />
Fabrik<br />
Interview mit Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Nebel, Vorstandsvorsitzender<br />
des <strong>Oldenburger</strong> Informatik-Instituts OFFIS<br />
Herr Prof. Nebel, die <strong>Land</strong>esregierung<br />
will OFFIS zu einem landesweiten<br />
Kompetenzzentrum für <strong>Digitalisierung</strong><br />
ausbauen. Was bringt das<br />
den Unternehmen?<br />
Wenn es darum geht, ein Produkt<br />
weiterzuentwickeln oder neue Geschäftsfelder<br />
zu erschließen, stehen<br />
wir den Firmen als forschungsnaher<br />
Dienstleister und Berater zur<br />
Seite. Kann ich mit meinem Zugang<br />
zu Kunden und Know-how etwas<br />
Neues machen? Kann ich über eine<br />
<strong>Digitalisierung</strong> effizienter produzieren?<br />
Wer sich solche Fragen stellt,<br />
ist bei uns richtig. Als Kompetenzzentrum<br />
wollen wir ausbauen, was<br />
wir bereits machen: Unternehmen<br />
neutral beraten und bei der Umsetzung<br />
digitaler Projekte konkret<br />
unterstützen. Damit zielen wir auch<br />
auf den Mittelstand, der meist<br />
keine eigene Forschungsabteilung<br />
hat.<br />
Wie schaffen insbesondere kleinere<br />
Unternehmen den Einstieg in die<br />
Industrie <strong>4.0</strong>?<br />
Wir bauen gerade eine Testplattform<br />
auf, mit der sich die <strong>Digitalisierung</strong><br />
technischer Verfahren und Prozesse<br />
s<strong>im</strong>ulieren lässt. In unserem<br />
Institut entsteht eine Smart-Factory<br />
mit Robotern, Fließbändern, Lasercuttern,<br />
3D-Druckern und anderen<br />
Standardbausteinen für die automatisierte<br />
Fertigung. Hat ein Unternehmen<br />
zum Beispiel eine neue Sensorik<br />
entwickelt, lässt diese sich in unserer<br />
Testfabrik ausprobieren. Auch<br />
Foto: OFFIS <strong>–</strong> Institut für Informatik<br />
Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Nebel, Vorstandsvorsitzender<br />
des <strong>Oldenburger</strong> Informatik-<br />
Instituts OFFIS<br />
unsere Veranstaltungen zu Industrie<br />
<strong>4.0</strong> oder Workshops zu neuen Techniken<br />
wie Virtueller Realität oder<br />
Augmented Reality werden sehr<br />
gut angenommen. Dabei zeigen wir<br />
zum Beispiel, wie man mit einer<br />
Datenbrille die Wartung verbessern<br />
kann. Wer das einsetzen will, wird<br />
hierbei von uns unterstützt.<br />
Viele Firmen versprechen sich von<br />
der <strong>Digitalisierung</strong> mehr Effizienz <strong>–</strong><br />
andere sehen ihr Geschäftsmodell
7<br />
Foto: Foto: OFFIS <strong>–</strong> Institut für Informatik<br />
Interaktion und Programmierung eines Roboterarmes über eine Virtual Reality-Brille: OFFIS forscht an der<br />
Fabrik der Zukunft, in der Menschen und Maschinen ohne Sicherheitsschranken miteinander agieren.<br />
bedroht. Was macht ein Unternehmen,<br />
wenn es unsicher ist?<br />
Zunächst ist zu klären, welche <strong>Chancen</strong><br />
und Risiken sich für das eigene<br />
Geschäft ergeben. Dazu braucht<br />
es eine umfassende Bestandsaufnahme<br />
<strong>–</strong> intern wie extern: Um zu<br />
wissen, was sich technologisch entwickelt,<br />
muss man das Ohr auf der<br />
Schiene haben. Ebenso ist der eigene<br />
Reifegrad bei der <strong>Digitalisierung</strong><br />
zu ermitteln. Viele Firmen sind dabei<br />
relativ weit, andere haben Nachholbedarf.<br />
Das heißt aber nicht, dass sich<br />
jedes Unternehmen max<strong>im</strong>al digitalisieren<br />
soll <strong>–</strong> es muss wirtschaftlich<br />
sinnvoll sein. Jeder muss für sich<br />
best<strong>im</strong>men, über welche Kompetenzen<br />
er verfügt und wie sich diese<br />
weiterentwickeln lassen. Ein Beispiel:<br />
Der <strong>Oldenburger</strong> Flechtmaschinenhersteller<br />
Herzog ist auf dem Weltmarkt<br />
als technologisch führendes<br />
Unternehmen bekannt. Damit die<br />
Maschinen noch komplexeres Geflecht<br />
herstellen können, das etwa<br />
besonders reißfest ist, hat das OFFIS<br />
eine Software für die Überprüfung<br />
der Klöppelsteuerung entwickelt.<br />
Etablierte Firmen können digital<br />
vieles opt<strong>im</strong>ieren. Lassen sich auch<br />
Start-ups gezielt anschieben?<br />
In Oldenburg machen wir an der<br />
Universität Grundlagen- und an Instituten<br />
wie dem DLR und dem<br />
OFFIS anwendungsnahe Forschung.<br />
Projekte enden allerdings oft in Konzepten<br />
oder Software für ein neues<br />
Produkt oder eine neue Dienstleistung.<br />
Diese wollen wir künftig so<br />
weit entwickeln, dass sie an den<br />
Markt gebracht werden können. Ich<br />
stelle mir einen IT-Campus vor, mit<br />
dem Oldenburg für Fachkräfte und<br />
Unternehmen noch attraktiver wird.<br />
An unserer Universität, die übrigens<br />
die meisten IT-Absolventen<br />
in Niedersachsen hat, möchten wir<br />
einen Ort schaffen, an dem Studierende<br />
und Gründer, Forscher und<br />
Mitarbeiter von Unternehmen zusammenkommen.<br />
Der Hintergrund:<br />
Niedersachsen hinkt <strong>im</strong> Bundesvergleich<br />
bei der IT-Kompetenz<br />
hinterher. Bezüglich der Beschäftigtenzahl<br />
in der Informations- und<br />
Kommunikationstechnologie liegen<br />
wir 40 Prozent unter dem Bundesschnitt.<br />
Bei den IT-Start-ups<br />
sieht es ähnlich aus: Davon gibt<br />
es in Niedersachsen fast ein Drittel<br />
weniger als <strong>im</strong> deutschen<br />
Durchschnitt. Das ist bedenklich,<br />
weil rund 80 Prozent aller Innovationen<br />
in den Branchen Energie,<br />
Gesundheit und Mobilität auf Informations-<br />
und Kommunikationstechnologie<br />
basieren.<br />
Mit der <strong>Digitalisierung</strong> wächst der<br />
Aufwand für Datenschutz und<br />
Cybersicherheit. Wie können kleine<br />
Unternehmen das beherrschen?<br />
Es lässt sich leider nie vollständig<br />
ausschließen, dass etwas passiert.<br />
Wer genug Ressourcen hat, um ein<br />
System zu kapern oder zu infiltrieren,<br />
wird das schaffen. Ein sinnvoller<br />
Umgang mit dem Thema Sicherheit<br />
bedeutet, dass ich verfügbare<br />
Schutzsysteme auch nutze. Mein<br />
Haus schließe ich ja auch ab und<br />
lege Wertvolles in den Banksafe. Falls<br />
doch etwas passiert, lassen sich<br />
Schäden begrenzen. Man sollte außerdem<br />
üben, seine Systeme schnell<br />
wieder zum Laufen zu bringen. <<br />
<strong>Wirtschaft</strong> <strong>4.0</strong>
Kompetenzfeld Produktion<br />
8<br />
Altes Werk mit neuen Sensoren<br />
Bringt die Industrie <strong>4.0</strong> mehr Produktivität? Antworten findet man in einer<br />
Möbelfabrik und bei einem Maschinenbauer.<br />
Als fm Büromöbel in Bösel eine neue<br />
Fertigungsstraße aufbaute, ging es<br />
darum, selbst ein Einzelstück oder<br />
wenige Varianten automatisiert, mit<br />
kurzen Lieferzeiten und zum Preis<br />
eines Massenproduktes herzustellen.<br />
So entstanden ein vollautomatisches<br />
Hochregallager, Anlagen für die Laserbekantung<br />
und ein automatischer<br />
Sortierspeicher. Moderne Zuschneideund<br />
Bohrzentren ermöglichen kurze<br />
Durchlaufzeiten. Die digitale Fließfertigung<br />
beschränkt sich nicht auf die<br />
Produktion: „Wenn sich ein Kunde mit<br />
uns vernetzt, wird seine Bestellung<br />
automatisch zum Auftrag in unserer<br />
EDV“, erklärt Geschäftsführer Christopher<br />
Moormann. „Der Kunde bekommt<br />
seine Auftragsbestätigung in dem<br />
Moment, in dem er seine Bestellung bei<br />
uns aufgegeben hat“, ergänzt Dan Lühr,<br />
ebenfalls Geschäftsführer. Auch Lieferanten<br />
wird automatisch ein Bedarf<br />
signalisiert, wenn sich das Lager leert.<br />
Soll eine bestehende Fertigung digitaler<br />
werden, helfen die <strong>Oldenburger</strong><br />
von bluebiz. Deren Software kann auch<br />
alte Maschinen einbinden, indem Sensoren<br />
etwa Vibration, Position oder<br />
Gewicht erfassen. So ist bei einem<br />
Maschinenbauer in Echtzeit zu überwachen,<br />
wann und warum Maschinen<br />
überlastet sind. Erfolgt ein Not-Aus<br />
oder ist ein Auftrag fertig, kommt eine<br />
Nachricht auf die Smartwatch. „Das<br />
System lernt mit und kann dank künstlicher<br />
Intelligenz autonom Entscheidungen<br />
treffen“, erklärt Dr. Dennis Geesen<br />
von bluebiz. Weil Probleme <strong>im</strong> Voraus<br />
erkannt werden, ließen sich Material<br />
einsparen und Ausfallzeiten senken.<br />
„Das führt letztlich zu einer höheren<br />
Produktivität“, ist Geesen überzeugt.<br />
Auch Sensoren für die vernetzte Fertigung<br />
werden in Oldenburg entwickelt:<br />
Fraunhofer- und OFFIS-Forscher arbeiten<br />
an drahtlosen Messgeräten,<br />
die Verschleiß oder Fehler <strong>im</strong> Produktionsprozess<br />
anhand der Betriebsgeräusche<br />
erkennen. Der Clou: Die Sensoren<br />
sollen die nötige Energie selbst<br />
aus ihrer Umgebung „ernten“. <<br />
Worthmann Maschinenbau GmbH <strong>–</strong> <strong>im</strong>mer einen Schritt voraus<br />
Als Spezialist für die Entwicklung, Konzeption<br />
und Fertigung von automatisierten Fertigungslinien<br />
und Dichtheitsprüfanlagen hat sich die<br />
Worthmann Maschinenbau GmbH einen Namen<br />
gemacht. Die Anlagen sind individuell automatisierbar<br />
und werden in den verschiedensten<br />
Bereichen der industriellen Serienproduktion und<br />
der Automobilindustrie eingesetzt. „Wir denken<br />
<strong>im</strong>mer einen Schritt voraus, weil wir heute schon<br />
die Anlagen von morgen entwickeln“, so Geschäftsführer<br />
Frank Worthmann.<br />
Wir bieten die opt<strong>im</strong>ale Kombination aus Automatisierung<br />
und <strong>Digitalisierung</strong> (Industrie <strong>4.0</strong>).<br />
Worthmann Maschinenbau GmbH<br />
Königstraße 2 · 26676 Barßel · Tel. 04497 9269-0<br />
info@worthmann-ma.de · www.worthmann-ma.de
Unternehmensporträt<br />
9<br />
Auf einen Blick<br />
Volksbanken und Raiffeisenbanken in Weser-Ems<br />
• Anzahl der Genossenschaftsbanken: 60<br />
• Anzahl der Zweigstellen<br />
inkl. Geldausgabeautomaten<br />
und SB-Filialen: 510<br />
• Bilanzsumme:<br />
27,4 Millarden Euro<br />
• Anzahl der Kunden:<br />
1,2 Millionen<br />
• Anzahl der Mitglieder: 535 200<br />
• Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: 5634<br />
Wir schaffen Perspektiven <strong>–</strong> <strong>Wirtschaft</strong>sperspektiven<br />
Das <strong>Oldenburger</strong> <strong>Land</strong> <strong>–</strong> ebenso wie die ge samte<br />
Region Weser-Ems <strong>–</strong> ist <strong>durch</strong> einen dynamischen<br />
Mittelstand geprägt. Auch haben hier produzierende<br />
Großbetriebe einen attraktiven Standort gefunden.<br />
Eine besondere Rolle für die Entwicklung der Region<br />
spielen aber <strong>im</strong>mer noch lokale und regionale Wirt -<br />
schafts- und Handwerks-unternehmen. Als genossenschaftlicher<br />
Finanz-dienstleister vor Ort sind die<br />
Volksbanken und Raiffeisenbanken sich dessen sehr<br />
bewusst, denn sie wachsen bereits seit Jahrzehnten<br />
zusammen mit den mittelständischen Strukturen.<br />
„Unsere Volksban-ken und Raiffeisenbanken sind<br />
selber als mittelständische Unternehmen fest in der<br />
Region verwurzelt und stehen daher ihren Kunden<br />
mit Kompetenz und exzellentem regionalen Knowhow<br />
zur Seite“, so Geschäftsführer Harald Lesch,<br />
Arbeitsgemeinschaft der Volksbanken und Raiffeisen -<br />
banken in Weser-Ems.<br />
Wer so nah an den Kunden ist, der weiß, was von<br />
ihm als verlässlicher Finanzpartner erwartet wird:<br />
Unterstützung in allen Finanzfragen, kompetente<br />
Beratung bei der Firmenentwicklung, souveräne<br />
Leistungen bei Finanzierungsfragen und zuverlässige<br />
sowie innovative Services, wenn es um die tägliche<br />
Abwicklung des Zahlungsverkehrs geht. „Wie für<br />
jedes andere Unternehmen stellen sich auch für<br />
unsere Mitgliedsbanken die Herausforderungen der<br />
<strong>Digitalisierung</strong> und den damit verbundenen Innova -<br />
tionen“, betont Lesch. Deshalb bieten die Genossen -<br />
schaftsbanken bereits heute komfortable und sichere<br />
digitale Services, die das Tagesgeschäft erleichtern.<br />
Lesch: „Die Volksbanken und Raiffeisenbanken sind<br />
<strong>im</strong>mer für Sie da, wo Sie sind <strong>–</strong> digital und lokal.<br />
Nutzen Sie die Online-Filialen oder vereinbaren Sie<br />
einen Termin vor Ort, um sich über das Leistungs -<br />
spektrum zu informieren.“<br />
Arbeitsgemeinschaft der Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />
in Weser-Ems · Raiffeisenstraße 26 · 26122 Oldenburg<br />
Tel. 0441 21003-0 · www.vr.de/weser-ems<br />
<strong>Wirtschaft</strong> <strong>4.0</strong>
Kompetenzfeld Energie<br />
10<br />
Mehr Effizienz: Das Netz wird künftig zusätzlich <strong>durch</strong> veränderte Lasten gefordert, wenn<br />
abends etwa Wärmepumpen oder das Laden von E-Autos viel Strom verbrauchen.<br />
Sogenannte Smart Grids sollen helfen, das Netz stabil zu halten. Fotos: EWE<br />
Algorithmus in der<br />
Leitung<br />
Stehen Offshore-Windturbinen still, kostet das die<br />
Betreiber große Summen. Mithilfe von künstlicher<br />
Intelligenz sollen die Ausfallzeiten sinken. Smarte<br />
Netze sorgen auch an <strong>Land</strong> für mehr Effizienz.<br />
Schon heute steuern Algorithmen die Welt<br />
der Energie in vielen Bereichen. Wird zum<br />
Beispiel bei Offshore-Anlagen bereits reagiert,<br />
bevor Schäden zu beheben sind, lassen sich<br />
Instandhaltungskosten deutlich senken.<br />
Einen Windpark zu warten, ist auf See<br />
deutlich teurer als an <strong>Land</strong>. Die Instandhaltung<br />
macht bis zu einem Viertel<br />
der Kosten aus. Damit die Rotoren<br />
möglichst selten stillstehen, müssen<br />
Schäden früh erkannt werden.<br />
Dabei hilft ein Softwaremodul, das<br />
der <strong>Oldenburger</strong> Entwickler SWMS<br />
für ein Forschungsprojekt entwickelt<br />
hat. Sensorwerte aus der Gondel,<br />
Statistiken, Wartungsdaten, Wetterdaten<br />
sowie Lagerbestände werden<br />
ebenso erfasst wie das verfügbare<br />
Personal und Transportmittel. Indem<br />
die Daten verknüpft werden, lässt<br />
sich der Zustand einzelner Anlagenteile<br />
analysieren und vorhersagen.<br />
Das System kann auch aus Fehlern<br />
lernen. „Die vorausschauende Wartung<br />
der Offshore-Turbinen führt zu deutlich<br />
geringeren Logistik- und Materialkosten<br />
und einer besseren Planbarkeit“,<br />
sagt Ingo Schlalos von SWMS.<br />
Algorithmen erkennen, regeln und<br />
steuern in der modernen Energiewelt<br />
bereits in vielen Bereichen. Wie die<br />
Bausteine eines intelligenten Netzes<br />
opt<strong>im</strong>al zusammenarbeiten, untersuchen<br />
<strong>Oldenburger</strong> Forscher vom OFFIS<br />
und dem DLR-Institut für Vernetzte<br />
Energiesysteme sowie die Firmen BTC<br />
und EWE <strong>im</strong> Projekt Green Access.<br />
Gehen neue Photovoltaik-, Biogasoder<br />
Windkraftanlagen ans Netz,<br />
werden diese automatisch erkannt<br />
und ins System eingebunden. Das<br />
Netz wird künftig auch <strong>durch</strong> veränderte<br />
Lasten gefordert, wenn abends<br />
etwa Wärmepumpen oder das Laden<br />
von E-Autos viel Strom verbrauchen.<br />
Auch dann soll das sogenannte<br />
Smart Grid helfen, das Netz stabil zu<br />
halten. Das Ziel: Vorhandene Leitungen<br />
sollen möglichst viel Ökostrom<br />
zu möglichst geringen Kosten aufnehmen.<br />
Wie be<strong>im</strong> Strom werden auch be<strong>im</strong><br />
Gas Verteilung und Handel <strong>im</strong>mer<br />
stärker digitalisiert. Bereits seit 2011<br />
entwickelt und betreibt die BTC AG<br />
in ihrem Rechenzentrum die größte<br />
europäische Vermarktungsplattform<br />
für Gastransportkapazitäten. Diese<br />
bietet mehr als 500 Händlern einen<br />
einheitlichen Zugriff auf die Leitungen<br />
von mehr als 40 Fernleitungsnetzbetreibern.<br />
Die Plattform macht<br />
nicht nur die Liberalisierung des europäischen<br />
Gasmarktes praktisch umsetzbar.<br />
Zugleich ermöglicht die <strong>Digitalisierung</strong><br />
neue Geschäftsmodelle.
Unternehmensporträt<br />
11<br />
Auf einen Blick<br />
EWE Aktiengesellschaft<br />
• 1,4 Millionen Stromkunden<br />
• 1,8 Millionen Erdgaskunden<br />
• Rund 850 000 Telekommunikationskunden<br />
• Rund 200 000 Kilometer Netze<br />
• Über 9000 Mitarbeiter<br />
• Über acht Milliarden Euro Umsatz<br />
• Eines der größten Unternehmen <strong>im</strong> Nordwesten<br />
• Wir bauen das führende Energieunternehmen für<br />
Deutschlands Norden<br />
EWE: Sicher, zuverlässig, zukunftsgerichtet<br />
EWE zählt heute mit über 9000 Beschäftigten und<br />
rund 8,3 Milliarden Euro Umsatz (2017) zu den bundesweit<br />
großen Energieunternehmen und verfügt<br />
wie kaum ein anderes Unternehmen der Branche<br />
mit Energie, Telekommunikation und IT über alle<br />
Schlüsselkompetenzen für eine nachhaltige, intelligente<br />
Energieversorgung.<br />
Zuhause sind wir nicht nur in Nordwestdeutschland,<br />
sondern seit vielen Jahren auch in Brandenburg und<br />
auf Rügen, in Teilen Polens und der Türkei. In den<br />
kommenden Jahren wollen wir uns zum führenden<br />
Energieunternehmen für Deutschlands Norden entwickeln<br />
und den Menschen noch mehr bieten: Im<br />
Mittelpunkt unseres Handelns steht ein ganzheitlicher<br />
Blick auf Energie, IT, Telekommunikation,<br />
Energiesysteme und Mobilität. Die Tochtergesellschaft<br />
BTC zählt schon heute zu den bedeutenden<br />
IT-Beratungsunternehmen in Deutschland.<br />
Wir wollen unseren Kunden sowohl <strong>im</strong> Norden, aber<br />
auch bundesweit maßgeschneiderte Produkte und<br />
Dienstleistungen anbieten und die <strong>Chancen</strong> der<br />
<strong>Digitalisierung</strong> nutzen, um unser Angebot bedarfsgerecht<br />
und passgenau weiterzuentwickeln. Als<br />
Infrastrukturanbieter treiben wir den Ausbau eines<br />
leistungsfähigen Glasfasernetzes voran, zudem<br />
betreiben wir engmaschige regionale Erdgasnetze<br />
und eines der sichersten Stromnetze Europas. Mit<br />
Windenergienutzung an <strong>Land</strong> und auf dem Meer<br />
tragen wir zu einer Energiezukunft bei, in der erneuerbare<br />
Energien eine tragende Rolle übernehmen.<br />
Genau hierfür gehen wir mit dem Projekt enera<br />
einen entscheidenden Schritt weiter: Mit unserem<br />
Know-how für die Energieversorgung von morgen<br />
und einem umfassenden Partnernetzwerk bauen wir<br />
<strong>im</strong> Nordwesten eine Modellregion auf, in der wir die<br />
<strong>Digitalisierung</strong> der Energiewende praktisch erproben.<br />
EWE Aktiengesellschaft<br />
Tirpitzstraße 39 · 26122 Oldenburg · Tel. 0441 4805-0<br />
info@ewe.de · www.ewe.com<br />
<strong>Wirtschaft</strong> <strong>4.0</strong>
Kompetenzfeld Hafenwirtschaft<br />
12<br />
Seekarten, Radarbilder und Maschinenraumdaten auf einem Blick <strong>–</strong> ein Schiff von <strong>Land</strong> aus zu steuern, ist längst keine Utopie mehr. OFFIS<br />
hat bereits ein Forschungsboot auf diese Weise von Wilhelmshaven nach Cuxhaven manövriert. Foto: OFFIS <strong>–</strong> Institut für Informatik, Bonnie Bartusch<br />
Mit der Matjesbrücke übers Meer<br />
Nicht nur Autos sollen künftig autonom unterwegs sein, sondern auch Frachter<br />
und Fähren. Am <strong>Oldenburger</strong> OFFIS arbeitet man daran, dass die Geisterschiffe<br />
bald ohne Besatzung übers Meer schippern. Auch die Häfen werden digitaler.<br />
Digitalisierte Zukunft in Häfen: Der Betreiber<br />
des Containerterminals Wilhelmshaven,<br />
EUROGATE, plant ein Pilotprojekt zur Vollautomatisierung<br />
der Containerlogistik<br />
<strong>im</strong> Hafen. Foto: © KALMAR<br />
Im OFFIS hat man offenbar ein Faible<br />
für deftiges Essen und eingängige<br />
Kürzel. „Labskaus“ und „Haggis“ heißen<br />
die Testfelder, in denen die Wissenschaftler<br />
des <strong>Oldenburger</strong> InformatikInstituts<br />
die Technik fürs autonome<br />
Schiff erproben. Ein weiteres<br />
Vorhaben läuft unter dem Titel „Matjes“.<br />
Was sich dahinter verbirgt,<br />
passt in drei Koffer. Klappt man die<br />
Deckel auf, ist auf drei Bildschirmen<br />
zu sehen, was ein Kapitän auf der<br />
Brücke vor sich hat: Seekarten, Radarbilder<br />
und Daten aus dem Maschinenraum.<br />
Mit den Touchdisplays der<br />
mobilen Matjesbrücke lässt sich ein<br />
Schiff von <strong>Land</strong> aus steuern.<br />
So wurde ein Forschungsboot schon<br />
von Wilhelmshaven nach Cuxhaven<br />
manövriert. Für Axel Hahn vom OFFIS<br />
ist das ferngesteuerte Boot aber nur<br />
ein Zwischenschritt: „Unser Ziel ist<br />
das autonom fahrende Schiff, das<br />
keine menschliche Interaktion mehr<br />
braucht.“ Dafür entwickelt der Informatik-Professor<br />
mit seinem Team etwa<br />
Assistenzsysteme, die Ausweichmanöver<br />
abst<strong>im</strong>men. Mit lernender<br />
Software und vorausschauender Regelungstechnik<br />
sollen sich die Schiffe<br />
ohne menschlichen Eingriff miteinander<br />
verständigen. Das erhöht Effizienz<br />
und Sicherheit, ist Hahn überzeugt.<br />
Ganz so weit ist man aber noch nicht:<br />
„Wenn die Maschine überfordert ist,<br />
muss ein Mensch eingreifen können.“<br />
Dann übern<strong>im</strong>mt der Kapitän auf der<br />
Matjesbrücke.<br />
Autonom sollen auch die hochbeinigen<br />
Carrier unterwegs sein, die künftig<br />
Container innerhalb des Jade<br />
Weser Ports bewegen. Ab Herbst<br />
2018 sind vier der Fahrzeuge testweise<br />
<strong>im</strong> Wilhelmshavener Terminal<br />
<strong>im</strong> Einsatz. Während sich der Tiefwasserhafen<br />
damit in die digitale Ära<br />
aufmacht, scheint das Gros der Branche<br />
noch nicht so weit zu sein. Einer<br />
Umfrage der Jade Hochschule zufolge<br />
weisen nur drei Prozent der marit<strong>im</strong>en<br />
<strong>Wirtschaft</strong> in Norddeutschland<br />
einen hohen <strong>Digitalisierung</strong>sgrad auf <strong>–</strong><br />
der geringste sei derzeit <strong>im</strong> Hafenbetrieb<br />
zu finden. „Viele Unternehmen<br />
sind bereits stark digital <strong>durch</strong>drungen“,<br />
hat Hahn beobachtet. „Das Potenzial<br />
wird aber oft nicht genutzt, weil<br />
die Daten noch nicht verknüpft sind.“
Unternehmensporträt<br />
13<br />
© Olivier Le Moal <strong>–</strong> stock.adobe.com<br />
Auf einen Blick<br />
J. MÜLLER Unternehmensgruppe<br />
• Gründungsjahr: 1821<br />
• Sitz:<br />
Brake<br />
• Weiterer Standort: Bremen<br />
• Vorstandsvorsitzender: Jan Müller<br />
• Mitarbeiter: ca. 500<br />
• Umsatz 2017: 115 Mio. Euro<br />
Braker Hafen <strong>im</strong> Digitalen Wandel.<br />
„<strong>Digitalisierung</strong> <strong>4.0</strong> <strong>–</strong> Veränderungen wahrnehmen<br />
und <strong>Chancen</strong> nutzen.“ Getreu diesem Motto befasst<br />
sich die J. MÜLLER Unternehmensgruppe derzeit mit<br />
der voranschreitenden <strong>Digitalisierung</strong> von Geschäftsprozessen<br />
und dessen Auswirkungen auf traditionelle<br />
Geschäftsmodelle.<br />
Im Zuge der <strong>Digitalisierung</strong> verändern sich die Märkte<br />
und die Geschäftsmodelle. Prozesse werden automatisiert<br />
und transparenter, Mitarbeiter erhalten stärkere<br />
Unterstützung in der täglichen Arbeit. Zudem ergeben<br />
sich digitale Zusatznutzen für Kunden und neue<br />
<strong>Chancen</strong> für J. MÜLLER. Die Kommunikation findet<br />
stärker über Plattformen statt, die Transparenz für<br />
Marktteilnehmer und deren Wettbewerb untereinander<br />
wird deutlich größer. Während wir unsere direkten<br />
Wettbewerber und deren Kompetenzen in der Vergangenheit<br />
genau kannten, dringen heute ganz neue<br />
Mitbewerber mit digitalen Kompetenzen in angestammte<br />
Märkte ein. Es besteht das Risiko, dass<br />
diese uns Wertschöpfung aus traditionellen<br />
Geschäften und langjährigen Kundenbeziehungen<br />
streitig machen.<br />
Um den Risiken entgegen zu wirken, stehen derzeit<br />
verschiedene <strong>Digitalisierung</strong>sprojekte u. a. <strong>im</strong> Speditions-<br />
und Agenturgeschäft der Unternehmensgruppe<br />
<strong>im</strong> Fokus. Ausgerichtet an den Bedarfen der<br />
Kunden und erwarteten Veränderungen in den<br />
Märkten wird in Kooperation mit regionalen Partnern<br />
wie der Jade Hochschule in Elsfleth und IT Fachleuten<br />
aus Oldenburg eine Roadmap erstellt, die das<br />
weitere Vorgehen der digitalen Transformation <strong>im</strong><br />
Hause J. MÜLLER abbilden soll. Es gilt Zukunftsszenarien<br />
inkl. <strong>Chancen</strong> und Risiken zu erkennen: An<br />
welchen Stellen wird sich die Wertschöpfungskette<br />
verändern und welche Fähigkeiten brauchen wir, um<br />
uns opt<strong>im</strong>al aufzustellen.<br />
J. MÜLLER Aktiengesellschaft<br />
Neustadtstraße 15 · 26919 Brake · Tel. 04401 914-0<br />
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<strong>Wirtschaft</strong> <strong>4.0</strong>
Unternehmensporträt<br />
14<br />
Digitale Lösungen für Ihr Unternehmen <strong>–</strong><br />
individuell und regional<br />
Die digitale Transformation ist für alle technischen<br />
Branchen ein wichtiges Thema. Automatisierung,<br />
intelligent vernetzte Fabriken und Maschinen,<br />
additive Fertigung und das Internet der Dinge:<br />
Unternehmen stehen großen Herausforderungen<br />
gegenüber. Mit FERCHAU, Deutschlands Engineeringund<br />
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<strong>Digitalisierung</strong> sein, wir gehen die Projektschritte mit<br />
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kann ein komplexes Projekt auch zum Erfolg<br />
werden, sei es in der Produktion, der Instandhaltung,<br />
dem Auftragswesen oder der Produktentwicklung. In<br />
diesen und zahlreichen anderen Bereichen setzt<br />
FERCHAU aktuell komplexe Projekte erfolgreich um.<br />
Im Bereich <strong>Digitalisierung</strong> entwickeln wir gemeinsam<br />
mit unseren Kunden innovative Lösungen. Bei<br />
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Sehen Sie die <strong>Digitalisierung</strong> als große Chance für<br />
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auf diesem Weg. Kompetent, professionell, zuverlässig<br />
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Kompetenzfeld Smart City<br />
15<br />
Im Wohngebiet des ehemaligen <strong>Oldenburger</strong> Fliegerhorstes sollen Infrastruktur, Gebäude und Mobilität in dem<br />
energetischen Nachbarschaftsquartier in wenigen Jahren miteinander verknüpft sein. Neben der Smart-City-<br />
Technologie wird auch an Geschäftsmodellen geforscht, die <strong>im</strong> Quartier entstehen sollen. Foto: © Machleidt GmbH<br />
Smarte Pfosten<br />
Biete Wärme, brauche Strom. Ein vernetztes, kl<strong>im</strong>aneutrales Quartier<br />
in Oldenburg wird zum Exper<strong>im</strong>entierfeld für Smart-City-Technologien.<br />
Im Fokus steht, wie Informationstechnik die lokale, dezentrale<br />
Energieversorgung befördern kann.<br />
Wie können sich die Nachbarn in<br />
einem Quartier organisieren, um Energie<br />
gemeinsam zu erzeugen und zu<br />
nutzen? Das wird künftig in einem<br />
Wohngebiet mit Bestandsgebäuden<br />
und Neubauten auf dem ehemaligen<br />
<strong>Oldenburger</strong> Fliegerhorst erprobt.<br />
Strom und Wärme, die vor Ort etwa<br />
mit Solaranlagen und mit Blockheizkraftwerken<br />
produziert werden, sollen<br />
den Bedarf aller Bewohner der rund<br />
110 Wohneinheiten decken. Mehr als<br />
zwanzig meist regionale Unternehmen<br />
und Forschungseinrichtungen<br />
beteiligen sich an dem Zukunftsprojekt.<br />
Infrastruktur, Gebäude und Mobilität<br />
sind in dem energetischen Nachbarschaftsquartier<br />
verknüpft. Am Straßenrand<br />
stehen sogenannte smarte<br />
Pfosten: Straßenlaternen, die zugleich<br />
Elektrofahrzeuge laden, freie Parkplätze<br />
melden und als WLAN-Hot-Spots<br />
dienen. Die Photovoltaik-Module auf<br />
dem Dach, das Elektroauto <strong>im</strong> Carport<br />
und die Batteriespeicher <strong>im</strong> Keller sind<br />
in das Versorgungsnetz eingebunden.<br />
Sensoren melden an ein virtuelles<br />
Kraftwerk, wie hoch Energiebedarf<br />
und -erzeugung <strong>im</strong> Quartier jeweils<br />
sind. Mittels digitaler Plattformen<br />
läuft der Energietausch weitgehend<br />
automatisiert <strong>im</strong> Hintergrund ab. All<br />
das soll <strong>im</strong> sogenannten Reallabor für<br />
Smart-City-Technologien in spätestens<br />
vier Jahren Realität sein.<br />
Für Forschung und Industrie ist nicht<br />
nur diese technische Basis von Interesse.<br />
Im Fokus stehen auch Geschäftsmodelle,<br />
die <strong>im</strong> Quartier entstehen<br />
sollen. Ein Beispiel: Organisiert<br />
über ein Community-Portal, könnten<br />
sich Anwohner als Verbraucher und<br />
Erzeuger von Energie in einer Genossenschaft<br />
zusammenschließen. „Zu<br />
den Kernthemen des Projekts gehört<br />
die Frage, wie die lokale Energiegemeinschaft<br />
eines Nachbarschaftsquartiers<br />
sozial und wirtschaftlich<br />
konzipiert sein muss, um für Anwohner,<br />
quartierseigene Energieerzeuger<br />
und Energiedienstleister langfristig<br />
attraktiv und betriebswirtschaftlich<br />
tragbar zu sein“, erläutert Prof. Dr.<br />
Sebastian Lehnhoff, Vorstand des <strong>Oldenburger</strong><br />
Informatik-Instituts OFFIS.<br />
Die entstehenden Kooperationen und<br />
Geschäftsmodelle sollen Dienstleistern<br />
das Wissen zum Aufbau weiterer<br />
energetischer Nachbarschaftsquartieren<br />
liefern. <<br />
<strong>Wirtschaft</strong> <strong>4.0</strong>
Kompetenzfeld Finanzwirtschaft<br />
16<br />
Vermögensaufbau per Roboter<br />
Welche Zukunft hat das klassische Bankgeschäft in<br />
Zeiten von Online-Banking, FinTechs und Robo-Advisors?<br />
Mit solchen Diensten steigt der Druck auf Kreditinstitute.<br />
Schneller, effizienter und günstiger<br />
soll der digitale Wandel die Banken<br />
der Region machen. Bei der Oldenburgischen<br />
<strong>Land</strong>esbank (OLB) ist der<br />
Kreditprozess bereits digitalisiert.<br />
Rund 200 000 Kunden lassen sich<br />
online informieren, was rund fünf<br />
Millionen Briefe einsparte. Auch elektronische<br />
Unterschriften senken den<br />
Papierverbrauch. Noch gibt es allerdings<br />
Risiken: „Gerichtlich gibt es bis<br />
heute keine einheitliche Antwort, ob<br />
ein eingescanntes Dokument anerkannt<br />
wird oder ob das papierhafte<br />
Original vorhanden sein muss“,<br />
sagt Dr. Henning Plate. Der OLB-Firmenkundenbetreuer<br />
ist Mitherausgeber<br />
eines Fachbuchs, in dem er<br />
auf Initiative der Jade Hochschule<br />
mit weiteren Autoren aufzeigt, wie<br />
das Bankgeschäft mit Datenmanagement,<br />
elektronischen Akten oder<br />
Outsourcing schneller und kostengünstiger<br />
wird.<br />
Auch die <strong>Land</strong>essparkasse zu Oldenburg<br />
(LzO) treibt die <strong>Digitalisierung</strong><br />
voran: Be<strong>im</strong> Vermögensaufbau<br />
soll bald ein Robo-Advisor<br />
helfen, ein Programm zur Anlageberatung.<br />
Auch um digitale Geldbörsen<br />
und Chat-Bots geht es<br />
aktuell be<strong>im</strong> LzO-Inovationsteam,<br />
das Ideen von Mitarbeitern und<br />
Kunden aufn<strong>im</strong>mt <strong>–</strong> oft sind es<br />
digitale Neuerungen. „<strong>Digitalisierung</strong><br />
bedeutet für uns, dass der Kunde
17<br />
Mit Online-Banking, FinTechs und Robo-<br />
Advisors soll der digitale Wandel die Banken<br />
der Region schneller, effizienter und günstiger<br />
machen: Be<strong>im</strong> Vermögensaufbau hilft<br />
zum Beispiel zukünftig ein Robo-Advisor, ein<br />
Programm zur Anlageberatung. Foto: LzO<br />
<strong>im</strong> Verhältnis zu seinem Kreditinstitut<br />
<strong>im</strong>mer weniger Beschränkungen<br />
erlebt“, sagt der LzO-Vorstandsvorsitzende<br />
Gerhard Fiand,<br />
„weder räumlich noch zeitlich.“ Alle<br />
Zugangskanäle sind dabei einheitlich<br />
gestaltet. Die digitale Kompetenz<br />
der Belegschaft will man mit<br />
Qualifizierungen stärken.<br />
Auch die Volks- und Raiffeisenbanken<br />
setzen auf Weiterbildung. Die<br />
Genossenschaftsakademie Weser-<br />
Ems bringt Berater etwa mit dem<br />
„Digitalen Fitness-Center“ auf den<br />
aktuellen Stand. Außerdem reagiere<br />
man mit Investitionen in die digitalen<br />
Kanäle aufs veränderte Kundenverhalten,<br />
so Harald Lesch. Für den<br />
Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft<br />
der Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />
in Weser-Ems eröffnet<br />
die <strong>Digitalisierung</strong> zudem neue<br />
Möglichkeiten, den genossenschaftlichen<br />
Gemeinschaftsgedanken zu fördern.<br />
Etwa indem sich Mitglieder<br />
<strong>im</strong> neuen Mitglieder-Netzwerk austauschen.<br />
Die lokale Identität der Genossenschaftsbanken<br />
werde so auch<br />
in der digitalen Welt umgesetzt. <<br />
Bankgeschäfte digital von zuhause aus erledigen zu können, bedeutet nicht nur Unabhängigkeit<br />
für den Kunden, sondern <strong>durch</strong> digitale Unterschrift und Unterlagen auch eine enorme<br />
Papiereinsparung. Foto: OLB<br />
<strong>Wirtschaft</strong> <strong>4.0</strong>
Kompetenzfeld Gesundheitswirtschaft<br />
18<br />
Programmiertes Helfersyndrom<br />
Ob in der Hörforschung, bei Assistenzsystemen für Ältere oder in der<br />
Telemedizin: In der Region werden mit der <strong>Digitalisierung</strong> wegweisende<br />
Innovationen <strong>im</strong> Gesundheitswesen entwickelt.<br />
Selbst gut Hörende können bei einer<br />
Party ihr Gegenüber nur schwer verstehen.<br />
Für Träger von Hörgeräten wird<br />
das Entwirren von St<strong>im</strong>men, Musik<br />
und Gläserklirren erst in jüngster Zeit<br />
ansatzweise möglich <strong>–</strong> dank digitaler<br />
Geräte. Deren Weiterentwicklung betreiben<br />
<strong>im</strong> <strong>Oldenburger</strong> Exzellenzcluster<br />
„Hearing4all“ unter Federführung<br />
der Universität Oldenburg<br />
mehrere Institute und Firmen. Moderne<br />
Hörgerate bewältigen selbst<br />
rechenintensive Algorithmen. So<br />
sind etwa best<strong>im</strong>mte St<strong>im</strong>men aus<br />
lauten Umgebungen herauszufiltern.<br />
Noch können Computer das<br />
menschliche Gehör allerdings nicht<br />
komplett nachbilden.<br />
Hilfe <strong>im</strong> Alltag bieten auch die assistiven<br />
Systeme, die an der Jade Hochschule<br />
entwickelt werden. Serviceroboter<br />
helfen Senioren, länger selbstständig<br />
zu sein, Smartphones können<br />
einen Sturz älterer Menschen erkennen<br />
und melden. Ein Kommunikationsportal<br />
ermöglicht den elektronischen<br />
Helfern, die Bedürfnisse<br />
des Nutzers einzuschätzen. Auch<br />
für die Rehabilitation wird an der<br />
Hochschule ein Robo-Assistent entwickelt:<br />
Der digitale Vorturner zeigt<br />
Übungen und reagiert auf die Bewegungen<br />
eines Patienten, indem er<br />
Korrekturen zeigt.<br />
Dr. Daniel Overheu. D.E.S.A. Oberarzt der Universitätsklinik für Anästhesiologie/Intensivmedizin/Notfallmedizin/Schmerztherapie,<br />
Ärztlicher Leiter Telemedizin Klinikum Oldenburg<br />
AöR beurteilt <strong>im</strong> Wechsel mit Kollegen von der Zentrale aus die klinische Situation von<br />
Patienten an anderen Orten, stellt Diagnosen und leitet Helfer an. Foto: Klinikum Oldenburg, Lukas Lehmann<br />
Im Rahmen des Exzellenzclusters „Hearing4all“ der Universität Oldenburg werden wichtige<br />
Bausteine für bessere Diagnostik, Hörsysteme und assistive Technologien entwickelt. Ziel<br />
ist es, speziell auf die Bedürfnisse von Betroffenen zugeschnittene Lösungen für alle Formen<br />
der Schwerhörigkeit anbieten zu können. Foto: Universität Oldenburg<br />
Wegweisend ist die Region auch bei<br />
der Telemedizin. Von der Zentrale<br />
am Klinikum Oldenburg aus beurteilen<br />
Mediziner die klinische Situation<br />
von Patienten an anderen Orten,<br />
stellen Diagnosen und leiten Helfer<br />
an. Ein spezielles Gerät übermittelt<br />
Vitaldaten und Videos. So kann sich<br />
der Arzt selbst ein Bild vom Patienten<br />
machen. „Wir verwenden dieses<br />
Konzept und Gerät bereits seit längerem<br />
erfolgreich in der Offshore-<br />
Rettung“, sagt Dr. Daniel Overheu,<br />
der Ärztliche Leiter der Telemedizin<br />
<strong>im</strong> Klinikum. Wenn Arbeiter auf Windplattformen<br />
in der Nordsee erkranken<br />
oder einen Unfall haben, vergehen<br />
oft wertvolle Stunden, bis<br />
ein Notarzt vor Ort ist. Das System<br />
ist auch andernorts einsetzbar,<br />
etwa <strong>im</strong> ländlichen Raum. Im Juni<br />
startet in Delmenhorst, Lemwerder<br />
und Ganderkesee ein Pilotprojekt<br />
zur Unterstützung des kassenärztlichen<br />
Bereitschaftsdienstes. Ruft<br />
ein Patient dort die Telefonnummer<br />
116117 an, fährt ein speziell<br />
ausgebildeter Helfer zum Patienten.<br />
Er n<strong>im</strong>mt eine erste Untersuchung<br />
vor und kontaktiert bei Bedarf die<br />
Telemedizin-Zentrale.
Unternehmensporträt<br />
19<br />
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<strong>4.0</strong>? Aber sicher!<br />
Wenn Studierende den Firmencomputer hacken<br />
Ob Industriebetrieb oder Kirche: Die Hochschule<br />
Emden/Leer unterstützt regionale Unternehmen<br />
und Einrichtungen in Sachen Cybersicherheit.<br />
Weit mehr als die Hälfte der deutschen Unternehmen<br />
ist in den vergangenen zwei Jahren zum<br />
Opfer von Cyber-Attacken geworden. Jeder zweite<br />
erfolgreiche Angriff führte laut Bundesamt für<br />
Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zu<br />
Betriebsausfällen. Während die Systeme großer<br />
Firmen meist gut geschützt sind, haben viele<br />
kleinere Unternehmen hingegen Nachholbedarf.<br />
Oft fehlen schlicht personelle Kapazitäten. Insbesondere<br />
diesen Betrieben bietet die Hochschule<br />
ihre Unterstützung an, wenn es um IT-Sicherheit<br />
geht. Geplant ist etwa eine Grundlagenschulung<br />
<strong>im</strong> Zentrum für Weiterbildung. Als „ethische Hacker“<br />
versuchen die Studierenden, die Programme der<br />
Unternehmen zu knacken und überprüfen dabei<br />
auch Anlagen auf Schwachstellen. Analysiert wird<br />
so, ob die Systeme ausreichend geschützt sind.<br />
„Von solchen Projekten profitieren die Unternehmen<br />
und Studierenden gleichermaßen“, sagt Prof.<br />
Dr. Patrick Felke. Die Firmen erfahren <strong>durch</strong> einen<br />
fachkundigen Blick von außen, ob und wie sich ihre<br />
IT-Systeme opt<strong>im</strong>ieren lassen. Und die Studierenden<br />
können ihr Wissen praxisnah erproben.<br />
Übrigens: Nicht nur produzierende Unternehmen<br />
werden von den Informatikern unterstützt. Das<br />
besondere Know-how der Hochschule <strong>im</strong> Bereich<br />
IT-Sicherheit wird auch von den Polizeibehörden<br />
zur Bekämpfung der Cyberkr<strong>im</strong>inalität genutzt.<br />
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<strong>Wirtschaft</strong> <strong>4.0</strong>
Kompetenzfeld E-Commerce B2B<br />
20<br />
Angriff als beste Verteidigung<br />
Neue Handelsportale bedrohen das eigene Geschäft? Dann gründen wir<br />
einfach selbst eine Plattform. Nach diesem Motto etablierte BÜFA eine<br />
Suchmaschine für Chemikalien. Auch ein Möbelhersteller zeigt, dass<br />
der Online-Vertrieb die Zwischenhändler nicht ausschalten muss.<br />
Das Internet bringt so manche Geschäftsmodelle<br />
ins Wanken. Amazon,<br />
Uber oder AirBnB konnten in kürzester<br />
Zeit den Marktzugang dominieren.<br />
Be<strong>im</strong> Chemikalien-Großhändler<br />
BÜFA analysierte man deshalb<br />
das Szenario, dass Hersteller und<br />
Endkunden digital in Kontakt kommen<br />
<strong>–</strong> was den Zwischenhandel der<br />
<strong>Oldenburger</strong> bedroht. Also etablierte<br />
BÜFA kurzerhand selbst eine Internet-Plattform:<br />
chembid ist eine Metasuchmaschine,<br />
die weltweit Webportale<br />
und andere Suchmaschinen<br />
<strong>durch</strong>kämmt. „Wir sind die weltgrößte<br />
Vergleichsseite für Chemikalienangebote“,<br />
sagt chembid-Geschäftsführer<br />
Christian Bürger.<br />
Sucht man zum Beispiel nach Salzsäure,<br />
finden sich neben Angeboten<br />
der BÜFA rund 600 weitere vor allem<br />
aus Asien. Wie also profitiert der<br />
Großhändler von der Tochter chembid?<br />
Die <strong>Oldenburger</strong> hoffen zum<br />
einen darauf, so den Marktzugang<br />
langfristig zu sichern. Zum anderen<br />
liefert die Suchmaschine nicht anders<br />
als Google und Co. große Mengen<br />
an Daten. Diese lassen sich verwerten,<br />
etwa indem zahlende Nutzer<br />
Zugriff auf Marktstatistiken bekommen.<br />
Wendet sich ein Hersteller direkt an<br />
den Endkunden, bedeutet das nicht<br />
zwangsläufig das Aus für den Zwischenhandel.<br />
Dies zeigt der Online-<br />
Shop von Müller Möbelwerkstätten.<br />
Die Bockhorner fertigen Design-Klassiker<br />
wie die Stapelliege, Sekretäre<br />
oder Betten. Als die Familienfirma<br />
mit muellermoebel.de online ging,<br />
profitierten auch Möbelhäuser und<br />
Inneneinrichter vom neuen Vertriebsweg.<br />
Den Händlern werden die Bestellungen<br />
aus der jeweiligen Region<br />
vermittelt. Das Konzept nutze Fachhandel<br />
und Hersteller gleichermaßen,<br />
sagt Geschäftsführer Jochen Müller:<br />
„Wir erschließen neue Kundengruppen<br />
und die Händler ohne eigenen<br />
Online-Vertrieb erzielen zusätzliche<br />
Umsätze.“ Der Vorteil für die Käufer:<br />
Die Möbel werden vom Fachhändler<br />
geliefert und auf Wunsch vor Ort<br />
montiert. Inzwischen ist der von<br />
der <strong>Oldenburger</strong> E-Commerce-Agentur<br />
ECOMAI entwickelte Online-Shop<br />
auch auf den europäischen Markt<br />
ausgerichtet. Die Homepage wurde<br />
jüngst zusammen mit der Werbeagentur<br />
Stockwerk2 relauncht. <<br />
Foto: BÜFA GmbH & Co. KG<br />
Das 2016 gegründete Start-up „chembid“ vereint Know-how in den Bereichen Online-Marketing,<br />
Entwicklung, UX und Design für den Sektor Chemie. Das Team (v. l. Felix Thalmann Vorsitzender<br />
BÜFA-Geschäftsführer, Christian Bürger, Rune Koehn und Annika Schulte) trägt<br />
mit webbasierten Lösungen zur erfolgreichen <strong>Digitalisierung</strong> des Chemiegeschäftes bei.<br />
Als das Familienunternehmen mit<br />
muellermoebel.de online ging, profitierten<br />
auch Möbelhäuser und Inneneinrichter vom<br />
neuen Vertriebsweg übers Internet.<br />
Foto: Müller Möbelwerkstätten GmbH
Unternehmensporträt<br />
21<br />
© Markus Mainka <strong>–</strong> stock.adobe.com<br />
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sollten nur firmeneigene Smartphones zum Einsatz kommen.<br />
Der Monteur ist noch nicht vom Hof,<br />
da ist die Rechnung schon per E-Mail<br />
be<strong>im</strong> Kunden. Nach der Badsanierung<br />
haben die Mitarbeiter des Sanitär-,<br />
Heizungs- und Elektrobetriebs<br />
Hudalla den Auftrag auf dem Tablet<br />
als abgeschlossen markiert. Daraufhin<br />
wird in der <strong>Oldenburger</strong> Zentrale<br />
die Abrechnung erstellt. „Früher<br />
haben die Monteure alles mit Kuli<br />
auf Papier geschrieben“, sagt Mitinhaber<br />
Markus Hudalla, „das musste<br />
<strong>im</strong> Büro dann wieder in den Rechner<br />
übertragen und ausgedruckt werden.“<br />
Diese Zeiten sind vorbei <strong>–</strong> und<br />
der Handwerksbetrieb soll Schritt für<br />
Schritt effizienter werden.<br />
Neben Smartphone und Tablet haben Handwerker längst Datenbrillen für sich entdeckt.<br />
Be<strong>im</strong> Automatisierungsspezialisten SCHULZ Systemtechnik zum Beispiel kommt bei der<br />
Anlagenwartung be<strong>im</strong> Kunden eine Datenbrille zum Einsatz.<br />
Foto: SCHULZ Systemtechnik<br />
Foto: © industrieblick <strong>–</strong> stock.adobe.com<br />
Seit die Mitarbeiter mit betriebseigenen<br />
Tablets unterwegs sind und alle<br />
Aufträge über eine spezielle Software<br />
bearbeitet werden, hat die Firma deutlich<br />
weniger Verwaltungsaufwand.<br />
„Wir wollen jedes Jahr mit weniger<br />
Papier auskommen und mehr digitale<br />
Prozesse einführen“, so die Vorgabe<br />
von Hudalla. Kommt ein neuer Auftrag,<br />
sehen das die Monteure <strong>im</strong> Außeneinsatz<br />
auf dem Tablet. Stößt ein Geselle<br />
be<strong>im</strong> Reparieren einer alten Heizung<br />
auf ein ihm unbekanntes Bauteil und<br />
weiß nicht mehr weiter, schickt er<br />
ein Bild in die Zentrale und wird vom<br />
Meister beraten. Die Smartphones<br />
bergen aber auch Risiken. „Apps sind<br />
fleißige Datensammler“, warnt BFE-<br />
Gemäß einer Erhebung <strong>im</strong> Auftrag des Digitalverbands Bitkom verfügen aktuell 95 Prozent der<br />
Handwerksbetriebe über eine eigene Website, 58 Prozent setzen Software-Lösungen für die<br />
Steuerung ihrer betrieblichen Abläufe ein und ein Viertel (25 Prozent) nutzt moderne digitale<br />
Technologien.<br />
Dozent Werner Schmit: „Die Grenzen<br />
zwischen Unternehmernetzwerk und<br />
dem Rest der Welt sind <strong>durch</strong>lässig.“<br />
Schmit empfiehlt betriebseigene<br />
Geräte mit wenigen Anwendungen<br />
und Schnittstellen.<br />
Längst haben Handwerker auch Datenbrillen<br />
für sich entdeckt. Die kommen<br />
bei SCHULZ Systemtechnik zum<br />
Einsatz, wenn eine Anlage be<strong>im</strong> Kunden<br />
zu warten ist. Bislang waren die<br />
Informationen über einzelne Komponenten<br />
und Wartungsanweisungen<br />
nur auf Papier oder am Rechner verfügbar.<br />
Mit der Datenbrille werden<br />
sie dort abgerufen und angezeigt, wo<br />
auch die Arbeit erledigt wird. Bei der<br />
Montage bleiben beide Hände frei.<br />
„Mit der Datenbrille konnten wir die<br />
Effizienz bei Wartung und Instandhaltung<br />
deutlich erhöhen“, sagt Projektleiter<br />
Hendrik Hempelmann, „Be<strong>im</strong><br />
Beheben von Störungen an Maschinen<br />
stieg die Produktivität um bis<br />
zu 40 Prozent.“ Außerdem wurde die<br />
Fehlerrate fast halbiert.
Kompetenzfeld E-Commerce B2C<br />
23<br />
Online-Shop und Laden verzahnt<br />
Mit dem Online-Handel wächst der Druck auf den Einzelhandel vor Ort.<br />
Doch es kann auch eine Chance sein, wenn das digitale Angebot den<br />
stationären Verkauf erweitert.<br />
So wie be<strong>im</strong> Wilhelmshavener Modehaus<br />
Leffers. Fragt ein Kunde be<strong>im</strong><br />
Anprobieren, ob ein Kleidungsstück<br />
auch in anderen Farben, Größen oder<br />
Varianten erhältlich ist, sehen die Modeberater<br />
nicht nur <strong>im</strong> eigenen Regal<br />
nach. Per Tablet kann auch ins Lager<br />
des Lieferanten geschaut werden,<br />
indem die Kamera das Schild auf der<br />
Kleidung scannt. Leider biete erst jeder<br />
zehnte Lieferant diese digitale<br />
Regalverlängerung per App, erklärt<br />
Leffers-Prokurist Sascha Novicic. Das<br />
Modehaus verzichtet auf einen Online-<br />
Shop, will aber die Präsenz <strong>im</strong> Internet<br />
ausbauen, damit die Kunden vom Sofa<br />
aus <strong>im</strong> Angebot stöbern können. „Wie<br />
sich der Stoff anfühlt und ob es wirklich<br />
passt, lässt sich online nicht erfahren“,<br />
betont Novicic. Die Folge: Rund zwei<br />
Drittel der Retouren in der Branche<br />
gingen auf falsche Größen zurück. Service<br />
und Beratung seien ein weiteres<br />
Plus des stationären Handels, das sich<br />
<strong>im</strong> Internet nicht nachbilden lasse.<br />
Wichtig ist der Online-Verkauf dagegen<br />
für den Wilhelmshavener Outdoor-Spezialisten<br />
Unterwegs. Der bietet sein<br />
Sort<strong>im</strong>ent bereits seit 2003 <strong>im</strong> Internet<br />
an <strong>–</strong> als einer der ersten in der Branche.<br />
Pro Monat werden etwa 8000 Pakete<br />
verschickt. Bald können Rucksack oder<br />
Regenjacke online bestellt und in einem<br />
der 13 Geschäfte abgeholt werden.<br />
„Wir treiben die Verzahnung von Läden<br />
und Internet voran“, erklärt Christoph<br />
Ganß, Gründer und Geschäftsführer<br />
von Unterwegs. Für viele Kunden sei es<br />
selbstverständlich, sich sowohl online<br />
als auch <strong>im</strong> Geschäft zu informieren.<br />
Ein Fachgeschäft um einen Online-Shop<br />
zu ergänzen, gelang auch in Cloppenburg.<br />
Be<strong>im</strong> Haushaltswarengeschäft<br />
Bley sind etwa Emaille-Töpfe oder<br />
Solinger Messer seit rund fünf Jahren<br />
auch über bleywaren.de beziehen. <<br />
Wir digitalisieren den Mittelstand<br />
Shopjektiv plant, entwickelt und betreut eCommerce-<br />
Projekte: Onlineshops, E-Procurement Lösungen, automatisierte<br />
Anbindungen an ERP-, PIM- und MAM-<br />
Systeme. Mit 20 Mitarbeitern kombinieren wir Knowhow<br />
aus den Bereichen Systemhaus, Consulting und<br />
Kreativagentur zu einem ganzheitlichen Angebot für<br />
mittelständische Kunden aus Industrie und Handel <strong>–</strong><br />
B2B und B2C. Unser Fokus liegt auf einer fundierten<br />
Beratung zu allen Fragestellungen der <strong>Digitalisierung</strong>,<br />
der systematischen Opt<strong>im</strong>ierung von Prozessen, der<br />
Implementierung von eCommerce-Systemen in<br />
bestehende IT-Umfelder und der kontinuierlichen Opt<strong>im</strong>ierung<br />
in Punkto SEO und Performance. Nutzen Sie<br />
mit uns das digitale Potenzial Ihres Unternehmens!<br />
Shopjektiv GmbH & Co. KG<br />
Gertrudenstraße 23 · 49393 Lohne · Tel. 04442 949277-0<br />
info@shopjektiv.de · www.shopjektiv.de<br />
<strong>Wirtschaft</strong> <strong>4.0</strong>
Kompetenzfeld Baugewerbe<br />
24<br />
„Erst virtuell, dann real bauen!“ lautet die Prämisse von Building Information Modeling<br />
(BIM). Diese Methode nutzt gegenüber herkömmlichen IT-Modellen deutlich mehr<br />
Informationen und schafft eine synchronisierte Datenbasis, auf die alle am Bau<br />
Beteiligten zugreifen können. Foto: © adiruch na chiangmai <strong>–</strong> stock.adobe.com<br />
Die dritte D<strong>im</strong>ension<br />
Building Information Modeling (BIM) wälzt das<br />
Bauwesen weltweit um. Die Methode verspricht<br />
mehr Transparenz, geringere Kosten und weniger<br />
Verzögerungen. Zu den Vorreitern zählen die<br />
Z<strong>im</strong>merei Sieveke und das Bauunternehmen Döpker.<br />
Mit BIM ist es möglich, alle Teilmodelle der<br />
Architekten, Tragwerks- und Haustechnik-<br />
Planer in das 3D-Gesamtmodell eines Gebäudes<br />
einzubringen.<br />
Foto: © Tayler Olson <strong>–</strong> stock.adobe.com<br />
Schon seit rund zwanzig Jahren plant<br />
und fertigt man in Lohne dreid<strong>im</strong>ensional<br />
und digital: Bei der Z<strong>im</strong>merei<br />
Sieveke entstehen virtuelle Gebäudemodelle,<br />
mit deren Daten die sogenannten<br />
Abbund-Maschinen gefüttert<br />
werden. Die Ungetüme sägen, fräsen,<br />
schlitzen, schleifen und bohren mill<strong>im</strong>etergenau.<br />
Was die modernen<br />
Heinzelmännchen gefertigt haben,<br />
setzen Z<strong>im</strong>merer zu Gebäudeelementen<br />
zusammen. Per Schwertransport<br />
gehen die bis zu 14 Meter langen<br />
Teile auf die Baustellen. „Wir bauen jedes<br />
Gebäude zwe<strong>im</strong>al“, sagt Sieveke-<br />
Geschäftsführer Christian Buhr, „erst<br />
virtuell in unserem Modell und dann<br />
real auf der Baustelle.“ Passen<br />
etwa Grundrisse und Schnitte nicht<br />
zusammen, wird das schnell sichtbar.<br />
Fehler lassen sich mit wenigen<br />
Mausklicks beheben.<br />
Mit BIM ist es möglich, alle Teilmodelle<br />
der Architekten, Tragwerksund<br />
Haustechnik-Planer in das<br />
3D-Gesamtmodell eines Gebäudes<br />
einzubringen. Das erleichtert die Abst<strong>im</strong>mung<br />
von Planern und Gewerken.<br />
Gibt es Änderungen, sind diese<br />
für alle sofort sichtbar. Kosten und<br />
Termine laufen nicht so leicht aus<br />
dem Ruder. Und statt auf der Baustelle<br />
kann man bei Besprechungen<br />
<strong>im</strong> eigenen Büro sitzen und das Gebäude<br />
virtuell begehen.<br />
Auch das <strong>Oldenburger</strong> Bauunternehmen<br />
Alfred Döpker nutzt die 3D-<br />
Methode. Zu BIM ist man über die<br />
Frage gekommen, wie man effizienter<br />
kalkulieren und Angebote erstellen<br />
kann. Technische Zeichnungen,<br />
Grundrisse und Schnitte lassen sich<br />
einfach aus dem virtuellen Modell<br />
ableiten. Und die Datenbank hinterlegt<br />
sämtliche Bauteile und die<br />
Haustechnik, sodass Mengen und<br />
Massen leicht zu berechnen sind.<br />
„Ich weiß sofort, wie viel Kubikmeter<br />
Beton oder wie viele Fußleisten ich<br />
brauche“, sagt Svenja Hirtz, die bei<br />
Döpker die BIM-Abteilung leitet. „Das<br />
geht viel schneller als bei einer konventionellen<br />
Planung.“<br />
Damit sich die 3D-Methode <strong>durch</strong>setzt,<br />
braucht es die entsprechende<br />
Ausbildung. Diese wird Berufserfahrenen<br />
etwa über die gemeinnützige<br />
<strong>Oldenburger</strong> BIM Baumeister-Akademie,<br />
einem An-Institut<br />
der Jade Hochschule, geboten.<br />
Wie sich die Methode nutzen<br />
lässt, erfährt man alljährlich be<strong>im</strong><br />
<strong>Oldenburger</strong> BIM-Tag der Hochschule.<br />
Unternehmensporträt<br />
25<br />
Experten sind sich einig: Die digitale Gebäudedaten-Modellierung,<br />
Building Information Modeling<br />
(BIM), verspricht mehr Präzision, Effizienz und<br />
Nachhaltigkeit. Aber wie sieht das in der Praxis<br />
aus? Wir haben mit Christian Schaefer und<br />
Svenja Hirtz gesprochen, dem geschäftsführenden<br />
Gesellschafter und der BIM-Teamleiterin vom<br />
Bauunternehmen Alfred Döpker.<br />
Was hat Sie ursprünglich zur digitalen Gebäudemodellierung<br />
geführt?<br />
C. Schaefer: In unserer Branche passt kaum ein<br />
Angebot sofort. Zwar erhalten wir Pläne sowie Bauund<br />
Leistungsbeschreibungen, mit denen wir solide<br />
Angebote erstellen können. Doch oft fallen erhebliche<br />
Änderungen an. BIM erleichtert die Kalkulation, da die<br />
Software alle relevanten Größen umrechnet.<br />
Als Mitglied der BIM-Baumeister-Akademie sind Sie<br />
heute ein Verfechter für die Methode. Warum?<br />
S. Hirtz: BIM erhöht die Transparenz, Sicherheit und<br />
Effizienz in Planung, Bau und Betrieb. Da alle Beteiligten<br />
über ein einziges digitales Modell zusammenarbeiten,<br />
können sie sich besser koordinieren, Ausführungen<br />
<strong>durch</strong>spielen und Kosten, Mengen sowie Zeitabläufe<br />
abrufen.<br />
Hätten Sie ein Beispiel, wie Döpker derzeit BIM<br />
anwendet?<br />
S. Hirtz: Für eine Grundsanierung am <strong>Oldenburger</strong><br />
Schlossplatz haben wir mit dem Ingenieur ein Bürogebäude<br />
aufgemessen und ein 3-D-Modell erstellt. Auf<br />
der Basis konnten wir eine exakte Kalkulation herleiten<br />
und mit dem Tragwerkplaner die Statik opt<strong>im</strong>ieren. Vor<br />
Baustart konnte der Bauherr virtuell Gebäude und Haustechnik<br />
auf sich wirken lassen <strong>–</strong> und war begeistert.<br />
C. Schaefer: Dabei steht das Zusammenspiel von<br />
Architekten, Fachplanern und Handwerk noch am<br />
Anfang; denn BIM ist mehr als nur der Einsatz digitaler<br />
Tools, sondern die digitale Transformation aller<br />
Abläufe. Eine große Herausforderung, der wir uns<br />
gerne stellen.<br />
Alfred Döpker GmbH & Co. KG <strong>–</strong> Bauunternehmen<br />
Ekernstraße 62 · 26125 Oldenburg · Tel. 0441 93991-0 · Fax 0441 93991-30<br />
info@team-doepker.de · www.team-doepker.de<br />
<strong>Wirtschaft</strong> <strong>4.0</strong>
Unternehmensporträt<br />
26<br />
Auf einen Blick<br />
Meyerdierks Immobilien Treuhand- und<br />
Verwaltungsgesellschaft mbH<br />
• Gegründet: 1967<br />
• Sitz in: Oldenburg<br />
• Mitarbeiter: 28<br />
• Leistungen: Immobilien- und Portfolioverwaltung,<br />
Immobilien Due Diligence, Bewertung von Einzel<strong>im</strong>mobilien<br />
und Immobilienpaketen, Abrechnungsservice, Verkauf und<br />
Vermietung gewerblicher sowie Wohn<strong>im</strong>mobilien, Projektsteuerung<br />
von Immobilieninvestments<br />
Das Gute bewahren, offen sein für Neues<br />
Meyerdierks Immobilien ist eines der führenden<br />
Immobilienverwaltungs- und Maklerunternehmen<br />
<strong>im</strong> Raum Weser-Ems. 1967 gegründet, bemüht sich<br />
Meyerdierks heute mit 28 Mitarbeitern die Benchmark<br />
für modernes Portfolio- und Immobilienmanagement<br />
zu setzen. Der Kunde, gleich ob<br />
Mieter oder Eigentümer, erwartet einen schnellen<br />
Zugriff auf die Daten des verwalteten Immobilienvermögens,<br />
kurze Reaktionszeiten, eine umfangreiche<br />
Portfolioauswertung und eine umgehende,<br />
jeweiligen Rechtsgrundlagen angepasste Abrechnung<br />
der Nebenkosten und des verwalteten<br />
Vermögens. Dies erfordert erhebliche Investitionen<br />
in Software, aber auch ein Festhalten an den<br />
bewährten Grundsätzen von Sorgfalt und Verlässlichkeit.<br />
Meyerdierks betreut das verwaltete<br />
Vermögen für Family-Offices, Versicherungen,<br />
Banken aber auch für Eigentümergemeinschaften<br />
24 Stunden an 365 Tagen. <strong>Wirtschaft</strong> <strong>4.0</strong> heißt für<br />
Meyerdierks nicht nur <strong>Digitalisierung</strong>, sondern darüber<br />
hinaus geprägt von Leitbildern ein fürsorgender<br />
und <strong>im</strong> wahrsten Sinne des Wortes anständiger<br />
Umgang mit Mitarbeitern und Kunden.<br />
Hanseatische Tugenden werden von Meyerdierks<br />
gelebt, gleichzeitig wird das technisch Mögliche<br />
effizient umgesetzt, um die Wertsteigerung der<br />
betreuten Immobilien und ein Höchstmaß an<br />
Kundenzufriedenheit zu gewährleisten. Digitaler<br />
Datenaustausch mit Kunden, in Vermietung und<br />
Verkauf, Besichtigungsvereinbarungen online,<br />
360° Fotografie, Portale wie Reparatur-Apps als<br />
auch digitale Meetings sind ein Teil der täglichen<br />
Arbeit bei Meyerdierks. Seit mehr als 50 Jahren:<br />
innovativ, erfolgreich und beständig.<br />
Meyerdierks Immobilien Treuhand- und Verwaltungsgesellschaft mbH<br />
Staugraben 6 · 26122 Oldenburg · Tel. 0441 21022-0<br />
info@meyerdierks.de · www.meyerdierks.de
Kompetenzfeld <strong>Land</strong>wirtschaft<br />
27<br />
Wenn der Satellit<br />
be<strong>im</strong> Düngen<br />
hilft<br />
Foto: GRIMME <strong>Land</strong>maschinenfabrik GmbH & Co. KG<br />
Vierreihiger, selbstfahrender Kartoffelroder <strong>im</strong> Einsatz: Per Autopilot gesteuerte Schlepper,<br />
Mähdrescher und andere Erntehelfer sorgen dafür, dass der <strong>Land</strong>wirt effizient arbeiten<br />
kann. Komfort bieten dabei neue ergonomische Bedienkonsolen, die per Schnellzugriff<br />
über Schalter oder einem Joystick von der Armlehne aus erreichbar sind.<br />
Satellitengestützt Kartoffeln pflanzen und über ein paar Klicks die<br />
Stalltechnik steuern <strong>–</strong> die vernetzte <strong>Land</strong>wirtschaft macht es möglich.<br />
Oldenburgische Agrar-Ausrüster zählen zu den Pionieren.<br />
Erntet der digitale Bauer die dicksten<br />
Kartoffeln? Selbst wenn die Knollen<br />
nicht den größten Umfang haben<br />
sollten <strong>–</strong> effizient arbeitet ein <strong>Land</strong>wirt<br />
in jedem Fall, wenn Schlepper,<br />
Mähdrescher und andere Erntehelfer<br />
vom Satelliten übers Feld gesteuert<br />
werden. So wie die Fahrzeuge<br />
der Gr<strong>im</strong>me <strong>Land</strong>maschinenfabrik.<br />
Best<strong>im</strong>mt der <strong>Land</strong>wirt vorm Kartoffelpflanzen<br />
in der digitalen Auftragskarte<br />
je nach Bodenqualität<br />
den Abstand der Pflanzen, setzt die<br />
Maschine dies automatisch um.<br />
„Auch die Düngung kann per GPS-<br />
Ortung bedarfsgerecht ausgebracht<br />
werden“, erklärt Norbert Bley von<br />
Gr<strong>im</strong>me. Welchen Ertrag es auf den<br />
jeweiligen Flächen gab, bringt ein<br />
paar Monate später der Kartoffelroder<br />
auf den Bildschirm.<br />
Muss der moderne <strong>Land</strong>wirt überhaupt<br />
noch auf den Hof? Eigentlich<br />
nicht. Denn die smarte Farm lässt<br />
sich weitgehend per Handy oder<br />
Tablet managen. Stallausrüster wie<br />
Big Dutchman aus Vechta bieten<br />
Systeme, mit denen sich Stallkl<strong>im</strong>a,<br />
Fütterung und Beleuchtung über<br />
Sensoren steuern lassen. Auch der<br />
Holdorfer Agrar-Ausrüster Prüllage<br />
Systeme automatisiert die komplette<br />
Farmtechnik. Selbst entfernte<br />
Stallungen lassen sich so kontrollieren.<br />
Ob Ventile, Abluftfilter und Förderbänder<br />
korrekt arbeiten, wird<br />
mit wenigen Klicks sichtbar. Auch<br />
der Futtermix <strong>im</strong> Misch- und Mahlwerk<br />
lässt sich übers Tablet steuern.<br />
Die Vernetzung bleibt nicht auf den<br />
Hof beschränkt, wie Marketingleiter<br />
Björn Prüllage erklärt: „Der <strong>Land</strong>wirt<br />
tauscht seine Informationen<br />
verstärkt mit externen Partnern<br />
aus.“ Ist das Silo nur noch wenig gefüllt,<br />
sorgt der Futter-Lieferant automatisch<br />
für Nachschub. Andere<br />
Daten sind etwa von Tierärzten, Behörden<br />
oder dem Steuerberater abrufbar.<br />
Damit <strong>Land</strong>wirte mit Lohnunternehmern<br />
und weiteren Partnern herstellerunabhängig<br />
Daten austauschen<br />
können, nutzen auch die Gr<strong>im</strong>me-<br />
Gruppe, die Amazonen-Werke und<br />
andere Hersteller eine gemeinsame<br />
Plattform. Über den sogenannten<br />
agrirouter sind Informationen zwischen<br />
Maschinen und diverser<br />
Agrarsoftware austauschbar. Damit<br />
können auch kleinere Unternehmen<br />
betriebliche Abläufe vereinfachen. <<br />
<strong>Wirtschaft</strong> <strong>4.0</strong>
Kompetenzfeld Bildersturm<br />
28<br />
Digitaler Bildersturm<br />
Der Fotodienstleister CEWE zeigt, wie ein Unternehmen<br />
den digitalen Umbruch bewältigen kann. Mit künstlicher<br />
Intelligenz sollen bald die schönsten Bilder der<br />
Handykamera ausgesucht werden.<br />
Flyer, Plakate und Falzflyer schnell und<br />
unkompliziert zu beziehen oder Poster, Klatschpappen<br />
sowie Aufkleber mit verschiedenen<br />
Materialien und zahlreichen Formen zu ordern,<br />
gehört bereits zur täglichen Praxis. Die Internet-<br />
Druckerei macht es möglich.<br />
Bei digitalen Umwälzungen wird oft<br />
auf deren disruptiven Charakter verwiesen.<br />
Ein Paradebeispiel für die<br />
„zerreißenden“ Innovationen sind Digitalkameras,<br />
die die analoge Technik<br />
nahezu verschwinden ließen. Mitten<br />
in diesem turbulenten Prozess stand<br />
der Fotodienstleister CEWE. Den<br />
<strong>Oldenburger</strong>n gelang es nicht nur, die<br />
technologische Revolution zu überstehen.<br />
Weil man das Geschäftsmodell<br />
komplett transformierte, steht<br />
die Firma heute glänzend da. Reibungslos<br />
verlief der Umbau nicht.<br />
Fast die Hälfte von einst 29 Werken<br />
wurde geschlossen. Doch pro Jahr<br />
werden aktuell wieder mehr als zwei<br />
Milliarden Fotos gedruckt. Auf Papier<br />
ebenso wie auf Kalender, Tassen<br />
oder T-Shirts. Zum Renner wurde das<br />
mehr als 50 Millionen Mal ausgelieferte<br />
Fotobuch. Hinzu kam der online-<br />
Druck von Geschäftsdrucksachen.<br />
Mit dem Wandel von der Schwarz-<br />
Weiß- zur Farbfotografie war CEWE<br />
zum führenden Farblabor der Republik<br />
avanciert. Schon Anfang<br />
der neunziger Jahre wurden<br />
erste Weichen für den Abschied<br />
von der Kleinbild-Fotografie gestellt.<br />
„Wir hatten gar keine andere<br />
Chance, die <strong>Digitalisierung</strong> zu überleben,<br />
als das ganze Unternehmen<br />
und Geschäftsmodell zu transformieren“,<br />
sagt Dr. Reiner Fageth, Vorstand<br />
für Technik, Forschung und Entwicklung.<br />
Gelungen ist dies mit einem<br />
firmeninternen Start-up, das erst die<br />
Fotostation und später die Bestell-<br />
Software entwickelte, mit der sich<br />
Abzüge online ordern lassen.<br />
Der digitale Wandel wird bei CEWE<br />
nicht als abgeschlossen verstanden.<br />
Denn Technik und Nutzerverhalten<br />
ändern sich rasant. Etwa die Hälfte<br />
der bestellten Abzüge stammt von<br />
Handys. Weshalb sich das Fotobuch<br />
inzwischen per App vom Smartphone<br />
aus erstellen lässt. Fageth<br />
führt das zur Frage: „Wie gehen die<br />
Fotos: CEWE<br />
Im Fotobereich ändern sich Technik und<br />
Nutzerverhalten rasant. So stammen heute<br />
etwa die Hälfte der bestellten Abzüge von<br />
Handys.<br />
Kunden mit der Bilderflut auf ihren<br />
Smartphones um?“ Eine Antwort<br />
will CEWE etwa mit Hilfe künstlicher<br />
Intelligenz geben, um die schönsten<br />
Bilder automatisch auszusuchen.<br />
Was auf dem stationären Rechner<br />
schon funktioniert, will Fageth jetzt<br />
in die mobile Welt übertragen. Bei<br />
Innovationen setzt er auch aufs<br />
Crowdsourcing: Auch Kunden und die<br />
rund 3600 CEWE-Mitarbeiter können<br />
Ideen für neue Produkte vorstellen.
Unternehmensporträt<br />
29<br />
Auf einen Blick<br />
CEWE Stiftung & Co. KGaA<br />
Mitarbeiter: 3600<br />
Vertriebsniederlassungen: 9<br />
Handelspartner: 20 000<br />
Betriebsstätten: 12<br />
CEWE FOTOBUCH Exemplare: 6 Mio.<br />
CEWE FOTOSTATIONEN: 17 000<br />
Leistungen:<br />
Fotofinishing, Kommerzieller<br />
Online-Druck und Einzelhandel<br />
Marktführer mit Zukunft<br />
Der <strong>Oldenburger</strong> Fotodienstleister CEWE ist ein<br />
Beispiel für ein Unternehmen, das sich <strong>im</strong> Zuge der<br />
<strong>Digitalisierung</strong> komplett neu erfunden hat. <strong>Digitalisierung</strong><br />
war für CEWE keine Option, sondern eine<br />
Notwendigkeit, um am Markt zu bestehen. Deshalb<br />
wurden die Aufgaben von Anfang an bereichsübergreifend<br />
und effizient umgesetzt und die Mitarbeiter<br />
in den Prozess integriert. 2016 wurde das Unternehmen<br />
für seine Transformation mit dem Digital<br />
Champions Award ausgezeichnet. Bereits vor 25<br />
Jahren machte das inzwischen zu 100 % digitalisierte<br />
Unternehmen mit der Foto-CD den ersten Schritt ins<br />
digitale Zeitalter und leistete Pionierarbeit in der<br />
Foto-Branche. Durch kontinuierliche Innovationen<br />
entwickelte sich CEWE zum heutigen europäischen<br />
Marktführer <strong>im</strong> Fotofinishing. Und auch heute dient<br />
die <strong>Digitalisierung</strong> für CEWE als Basis, sich zu entwickeln,<br />
neue Geschäftsmodelle zu generieren und<br />
Impulse in der Fotobranche zu setzen. Zwar stehen<br />
<strong>im</strong>mer noch persönliche Erinnerungen von Menschen<br />
auf Papier <strong>im</strong> Mittelpunkt, doch rücken völlig neue<br />
Produkte in den Vordergrund. Auch das veränderte<br />
Fotografieverhalten der Kunden <strong>–</strong> etwa <strong>durch</strong> <strong>im</strong>mer<br />
leistungsstärkere Smartphones <strong>–</strong> ist ein wichtiges<br />
Thema bei CEWE. Heute ist der innovative Foto- und<br />
Online-Druckservice mit zwölf hoch technisierten<br />
Produktionsstandorten und circa 3600 Mitarbeitern<br />
in 25 europäischen Ländern präsent. Im Jahr 2017<br />
lieferte das Unternehmen rund 2,2 Mrd. Fotos,<br />
6 Mio. CEWE FOTOBUCH Exemplare sowie zahlreiche<br />
Foto-Geschenkartikel an mehr als 20 000 Handelskunden<br />
und erzielte damit einen Konzernumsatz von<br />
599,4 Mio. Euro. CEWE gehört auch be<strong>im</strong> Kl<strong>im</strong>aschutz<br />
zu den führenden Unternehmen. So werden<br />
beispielsweise alle Markenprodukte komplett kl<strong>im</strong>aneutral<br />
hergestellt.<br />
CEWE Stiftung & Co. KGaA<br />
Meerweg 30-32 · 26133 Oldenburg · Tel. 0441 404-0<br />
info@cewe.de · www.cewe.de<br />
<strong>Wirtschaft</strong> <strong>4.0</strong>
Herausforderungen Cybersicherheit<br />
30<br />
Laut Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik führte jeder zweite erfolgreiche Angriff zu Produktions- oder<br />
Betriebsausfällen. Hacker konnten sich etwa Zugang zu IT-Systemen verschaffen oder Webseiten manipulieren. Jegliche<br />
Sicherheitslücken zu schließen, sorgt dafür, Unternehmen vor Attacken zu schützen. Foto: © GKSD <strong>–</strong> stock.adobe.com<br />
Hilfe vom ethischen Hacker<br />
Die Sicherheit der IT-Systeme hat bei großen Unternehmen meist<br />
einen hohen Stellenwert, viele kleine Firmen haben dagegen<br />
Nachholbedarf. Gefährdet ist praktisch jeder Betrieb.<br />
Über die Hälfte aller Unternehmen<br />
wurde in den letzten Jahren Opfer von<br />
Cyber-Attacken. Jeder zweite erfolgreiche<br />
Angriff führte zu Produktionsoder<br />
Betriebsausfällen, sodass Bundesamt<br />
für Sicherheit in der Informationstechnik.<br />
Hacker konnten sich etwa<br />
Zugang zu IT-Systemen verschaffen<br />
oder Webseiten manipulieren. Die<br />
Dunkelziffer liegt noch höher <strong>–</strong> viele<br />
Firmen registrieren Angriffe gar<br />
nicht. Aus Angst um die Reputation<br />
werden viele Datenlecks zudem nicht<br />
öffentlich.<br />
Auch Phishing könne Unternehmen<br />
gefährden, sagt Christian Bruns von<br />
der <strong>Oldenburger</strong> BTC AG. Ein Fall aus<br />
der Region: Die Geschäftsführung bittet<br />
per E-Mail, eine fünfstellige Rechnung<br />
zu begleichen. Weil der Leiter des<br />
Controllings <strong>im</strong> Urlaub ist, unterbleibt<br />
die übliche Prüfung. Die E-Mail war<br />
jedoch gefälscht, das überwiesene<br />
Geld ist verloren. Vermutlich hatten<br />
die Betrüger über Soziale Medien oder<br />
abgefangene Firmen-Mails gezielt<br />
Zeitpunkt und Empfänger ausgewählt.<br />
Das Beispiel zeigt für Bruns: „Das größte<br />
Sicherheitsrisiko ist der Mensch.<br />
Eine Sensibilisierung der Mitarbeiter<br />
ist essentiell.“ Das gelte auch für den<br />
Umgang mit Firmendaten auf dem<br />
Smartphone und das Verhalten in<br />
Sozialen Netzen. Ein häufiges Problem<br />
auf der technischen Ebene: „Systeme<br />
werden anfangs oft sicher eingerichtet“,<br />
erklärt Bruns, „Updates<br />
und Patches dann aber vernachlässigt.“<br />
Solche und andere Sicherheitslücken<br />
spüren Mitarbeiter der BTC<br />
als „ethische Hacker“ <strong>im</strong> Kundenauftrag<br />
auf.<br />
Immerhin: Laut einer Studie der<br />
NOWIS GmbH steht für Unternehmen<br />
Sicherheit <strong>im</strong> Bereich IT an erster<br />
Stelle. „Gerade die Einführung von<br />
Cloud-Lösungen führt oft dazu, das<br />
Sicherheitskonzept insgesamt zu<br />
prüfen“, weiß Geschäftsführer Udo<br />
Wisniewski. Als besonders gefährdet<br />
gelten Unternehmen mit Forschungs-<br />
und Entwicklungsabteilung<br />
sowie speziellem Know-how. Wie verwundbar<br />
Betriebe sind, zeigen etwa<br />
Erpressungstrojaner, die Daten und<br />
Festplatten verschlüsseln und eine<br />
Firma so komplett lahmlegen können.<br />
„Wichtig sind zuverlässige Back-up-<br />
Lösungen, um zumindest die Daten<br />
von anderer Stelle wieder rekonstruieren<br />
zu können“, so Wisniewski weiter.<br />
„Auch Monitoring-Tools helfen,<br />
ungewöhnliche Ereignisse <strong>im</strong> System<br />
schneller sichtbar zu machen.“
Unternehmensporträt<br />
31<br />
Auf einen Blick<br />
VRG GmbH / VRG-Gruppe<br />
• Die VRG-Gruppe aus Oldenburg: Seit über 50 Jahren<br />
erfolgreich für Sie am Markt<br />
• Software und Services<br />
• Prozessopt<strong>im</strong>ierung, Personallösungen, EDI, ECM, Cloud-<br />
Lösungen, IT-Sicherheit, Datenschutz u.v.m.<br />
• Über 430 Mitarbeiter an 14 Standorten, bundesweit<br />
• 5 Unternehmen für Ihre digitalen Lösungen: VRG HR, MICOS,<br />
NOWIS, CURAMUS und TARGIS<br />
• Eigenes Rechenzentrum nach deutschem Standard<br />
Digitale Lösungen für morgen von einer starken Gruppe<br />
Informationstechnologie und Softwarelösungen sind<br />
das Fundament erfolgreicher Unternehmen. Um die<br />
Potenziale von <strong>Digitalisierung</strong> und <strong>Wirtschaft</strong> <strong>4.0</strong> wirklich<br />
auszuschöpfen, bedarf es der richtigen Strategie<br />
und eines Partners mit passenden Lösungen für Software<br />
und Services <strong>–</strong> wie sie die VRG-Gruppe aus<br />
Oldenburg bietet. Seit 50 Jahren agiert sie erfolgreich<br />
am Markt, ist mit rund 430 Mitarbeitern an 14 Standorten<br />
deutschlandweit vor Ort und kompetenter Partner<br />
für das tägliche IT-Business, nicht nur <strong>im</strong> Mittelstand.<br />
Jedes Unternehmen hat sich auf eigene Lösungsbereiche<br />
spezialisiert: VRG HR bietet Software und<br />
Services für die Personalwirtschaft, wie Lohn- und<br />
Gehaltsabrechnung, mobile Lösungen und Apps oder<br />
die digitale Personalakte. Die Lösungen von MICOS<br />
sind vor allem für die Sozialwirtschaft gedacht<br />
und unterstützen Einrichtungen oder Werkstätten<br />
bei ihrer Aufgabe, Menschen zu helfen.<br />
Der IT-Spezialist NOWIS liefert und betreibt Infrastruktur<br />
für den IT-Bereich, berät zu Cloud-Lösungen,<br />
IT-Sicherheit und Datenschutz, offeriert Druckservices<br />
und verfügt über ein Rechenzentrum nach deutschem<br />
Standard. CURAMUS hat sich auf Prozessopt<strong>im</strong>ierung<br />
spezialisiert, von Datenaustausch, Electronic Data<br />
Interchange (EDI) über Datenmanagement bis zu<br />
ECM. TARGIS, die „Softwareschmiede“ der Gruppe,<br />
entwickelt Software für die eigenen Produkte oder<br />
individuelle Kunden-Anforderungen.<br />
Wer sich für Lösungen einer Firma der VRG-Gruppe<br />
entscheidet, profitiert vom Know-how aller Unternehmen:<br />
Von der langjährigen Erfahrung ebenso wie<br />
von qualifizierter Beratung und vielen bewährten,<br />
maßgeschneiderten, smarten Lösungen. So macht die<br />
VRG-Gruppe Ihre IT sicherer, Workflows effizienter<br />
und trägt dazu bei, der <strong>Digitalisierung</strong> einfach gelassener<br />
entgegenzusehen.<br />
VRG-Gruppe<br />
Mittelkamp 110-118 · 26125 Oldenburg · Tel. 0441 3907-0<br />
info@vrg-gruppe.de · www.vrg-gruppe.de<br />
<strong>Wirtschaft</strong> <strong>4.0</strong>
Herausforderungen Datenschutz<br />
32<br />
Das reformierte Datenschutzrecht bedeutet zwar einen größeren Aufwand. Die europaweite Angleichung bietet allerdings<br />
auch Vorteile, insbesondere für grenzüberschreitend aktive Unternehmen <strong>im</strong> Online-Handel. Foto: © fotogestoeber <strong>–</strong> stock.adobe.com<br />
Mehr Aufwand für Datenschutz<br />
Mit der <strong>Digitalisierung</strong> sammeln sich riesige Datenbestände bei den<br />
Unternehmen. Neuerdings sollten die Firmen noch sorgsamer damit<br />
umgehen <strong>–</strong> ansonsten drohen hohe Strafen.<br />
Seit dem 25. Mai sind die EU-Datenschutzgrundverordnung<br />
(DSGVO) und<br />
ein grundlegend neues Bundesdatenschutzgesetz<br />
(BDSG) anzuwenden.<br />
„Insbesondere kleinere und mittlere<br />
Unternehmen haben sich auf die Neuregelung<br />
häufig nicht vorbereitet“,<br />
sagt Prof. Dr. Jürgen Taeger von der<br />
Universität Oldenburg. Das kann teuer<br />
werden: Bei schweren Verstößen drohen<br />
Bußgelder bis zu 20 Millionen Euro.<br />
Der Direktor des Interdisziplinären<br />
Foto: © Spectral-Design — sotck.adobe.com<br />
Zentrums für Recht der Informationsgesellschaft<br />
erwartet, dass die Aufsichtsbehörden<br />
Verstöße auch ahnden<br />
werden: „Bei eindeutigen Sachverhalten<br />
wird kein Auge zugedrückt.“<br />
Jedes Unternehmen muss eine Bestandsaufnahme<br />
vornehmen, erläutert<br />
Taeger: „Welche personenbezogenen<br />
Daten von Beschäftigten, Lieferanten<br />
und Kunden werden zu welchem<br />
Zweck verarbeitet?“ Im nächsten<br />
Schritt sei dann zu klären, ob für<br />
die Verarbeitung jeweils eine gesetzliche<br />
Erlaubnis aus der DSGVO, aus<br />
dem BDSG oder eine Einwilligung<br />
vorliegt. Diese Prüfung sei genau zu<br />
dokumentieren. „Es reicht nicht mehr,<br />
einen Ausdruck in einen Aktenordner<br />
zu packen“, erklärt der Experte<br />
für Informationsrecht.<br />
Werden Daten von Dritten <strong>im</strong> Auftrag<br />
verarbeitet, ist ein Auftragsverarbeitungsvertrag<br />
abzuschließen und zu<br />
dokumentieren. Werden etwa Akten<br />
entsorgt, der Kundenservice an Callcenter<br />
vergeben oder externe Dienstleister<br />
mit der IT beauftragt, haften bei<br />
Verstößen sowohl der Auftraggeber<br />
als auch der Auftragnehmer. Weitere<br />
Neuerungen: Auf die Möglichkeit des<br />
Widerspruchs etwa gegen Direktmarketing<br />
muss explizit hingewiesen<br />
werden. „Die Zeiten voreingestellter<br />
Klickboxen zur Einwilligung in Werbeansprachen<br />
sind vorbei“, mahnt<br />
Taeger. Auch das Auskunftsrecht sowie<br />
die Pflicht zur Löschung veralteter<br />
oder falscher Daten wurden erweitert.<br />
Das reformierte Datenschutzrecht bedeutet<br />
zwar einen größeren Aufwand.<br />
Die europaweite Angleichung bietet<br />
allerdings auch Vorteile, insbesondere<br />
für grenzüberschreitend aktive Unternehmen<br />
<strong>im</strong> Online-Handel. Aber auch<br />
für andere Firmen lohnt der Aufwand,<br />
ist Taeger überzeugt: „Die Kunden wissen<br />
es zu schätzen, wenn ihre Daten in<br />
guten Händen sind.“ Die IHK bietet eine<br />
Beratung sowie eine Broschüre für die<br />
ersten Schritte.
Unternehmensporträt<br />
33<br />
Auf einen Blick<br />
• Mehr als 1700 Experten<br />
• 16 Niederlassungen in 8 Ländern mit Hauptsitz in Oldenburg<br />
• 184,3 Mio. € Umsatz in 2017<br />
• Starkes Partnernetzwerk (u. a. Microsoft Partner)<br />
• Tochterunternehmen der EWE AG<br />
• Unterwegs in den Branchen Energie, Industrie & Dienstleister,<br />
Öffentlicher Sektor<br />
• Größtes IT-Consulting-Unternehmen <strong>im</strong> Nordwesten<br />
Deutschlands mit den Schwerpunkten Beratung,<br />
Systemintegration, Systemmanagement<br />
Die Transformation zieht ein …<br />
Der digitale Wandel führt in nahezu allen Bran -<br />
chen zu tiefgreifenden Veränderungen. Die<br />
zunehmende Bedeutung der <strong>Digitalisierung</strong> für<br />
Organisa tionsstrukturen und Kommunikation<br />
stellt Unter nehmen und Verwaltungen vor an -<br />
spruchsvolle Herausforderungen. Um auch in<br />
Zukunft zu bestehen, braucht es einen starken<br />
<strong>Digitalisierung</strong>spart ner, der vorausdenkt, den<br />
Markt kennt und die Branche versteht.<br />
… wir packen mit an!<br />
Wir haben das Ziel, unsere Kunden in ihrem Ge -<br />
schäft erfolgreich zu machen und richten unser<br />
Leistungsangebot dementsprechend aus. In Zei -<br />
ten, in denen Netze „intelligent“, Cities „smart“<br />
und Arbeitsplätze „social“ werden, stehen wir<br />
Unternehmen mit unserem Know-how zur<br />
Seite. Wir beraten unter anderem bei Fragen<br />
zu branchenspezifischen Zukunftsthemen und zu<br />
Arbeitswelt <strong>4.0</strong>, unterstützen be<strong>im</strong> Einsatz von<br />
Chatbots <strong>im</strong> digitalen Kun denservice und engagieren<br />
uns in neuen Smart-City- und Technolo -<br />
gie themen, wie dem digitalen Bürgerkonto oder<br />
Blockchain.<br />
Schnelligkeit und Flexibilität sind gefragt<br />
Es ist unser Anspruch, dem Wunsch unserer Kun -<br />
den nach einfach zu bestellenden, schnell einsatzbereiten,<br />
mobil verfügbaren, nutzenbasiert<br />
abrechenbaren und individuell erweiterbaren<br />
Angeboten nachzukommen. Aus diesem Grund<br />
entwickeln wir die passenden Lösungen in agilen<br />
Projekten gemeinsam mit unseren Kunden aus<br />
den Bereichen Energie, Industrie, Dienstleistungen<br />
und Handel sowie der öffentlichen Verwaltung.<br />
Sprechen auch Sie uns gerne an!<br />
BTC Business Technology Consulting AG<br />
Escherweg 5 · 26121 Oldenburg · Tel. 0441 3612 0<br />
vertrieb@btc-ag.com · www.btc-ag.com<br />
<strong>Wirtschaft</strong> <strong>4.0</strong>
Herausforderungen Arbeitswelten <strong>4.0</strong><br />
34<br />
Arbeiten <strong>4.0</strong><br />
Prägen Datenbrillen, Roboter und virtuelle Welten künftig unseren Arbeitsalltag?<br />
Unterhält man sich öfter mit Chat-Bots als mit Kunden und Kollegen?<br />
Die Szenarien der digitalen Berufswelten sind für manche ein Schreckgespenst <strong>–</strong><br />
andere hoffen auf ein komfortables und effizientes Arbeiten.<br />
Wenn sich Mitarbeiter die zu erledigenden<br />
Jobs selbst aus einem virtuellen<br />
Pool heraussuchen <strong>–</strong> wozu<br />
braucht es dann noch einen Chef,<br />
der die Aufgaben verteilt? Das Beispiel<br />
zeigt: Mit der <strong>Digitalisierung</strong><br />
kommen nicht einfach neue Geräte<br />
und Software zum Einsatz <strong>–</strong> die<br />
komplette Betriebsorganisation kann<br />
sich ändern. „Abteilungsstrukturen<br />
werden zugunsten von Prozessen<br />
aufgelöst“, beobachtet Jörg<br />
Högemann von einfach.effizient.<br />
An die Stelle straffer Hierarchien<br />
treten selbstorganisierte Teams, so<br />
Partner der Arbeitgeber <strong>im</strong> Nordwesten<br />
Ob Industrie, Handel oder Dienstleistungsbetriebe <strong>–</strong><br />
be<strong>im</strong> AGV Oldenburg sind alle Branchen, Betriebsgrößen<br />
und Zweigbetriebe willkommen. Als größter<br />
Unternehmensverband <strong>im</strong> nordwestlichen Niedersachsen<br />
vertritt der AGV die Interessen global handelnder<br />
Unternehmen ebenso wie die alteingesessener<br />
Familienbetriebe. Mit praxisorientierten Veranstaltungen,<br />
Foren und Arbeitskreisen schafft der AGV<br />
OIdenburg ein Informationsnetzwerk für seine 600<br />
Mitgliedsunternehmen. Der AGV nutzt alle Möglichkeiten<br />
der Öffentlichkeitsarbeit. Dies trägt dazu bei,<br />
den Forderungen der <strong>Wirtschaft</strong> Gehör zu verschaffen.<br />
Der AGV arbeitet darüber hinaus eng mit Universitäten,<br />
Hochschulen sowie Schulen zusammen.<br />
Arbeitgeberverband Oldenburg e. V.<br />
Bahnhofstraße 14 · 26122 Oldenburg · Tel. 0441 21027-0<br />
info@agv-oldenburg.de · www.agv-oldenburg.de
35<br />
der Unternehmensberater. Ein weiterer<br />
Effekt, wenn die Arbeit digital<br />
organisiert wird: Es braucht nicht<br />
länger einen festen Arbeitsplatz <strong>im</strong><br />
Büro. Ade, Präsenzkultur.<br />
Foto: © fotomek <strong>–</strong> stock.adobe.com<br />
Högemann rät Unternehmen zu<br />
einer umfassenden Bestandsaufnahme:<br />
„Gibt es mein Produkt oder<br />
Geschäftsmodell in fünf Jahren überhaupt<br />
noch? Wo und wie erreiche ich<br />
künftig meine Kunden?“ Zu berücksichtigen<br />
ist auch, dass neue Strukturen<br />
manchen Mitarbeiter überfordern.<br />
Hinzu kommt die Angst, dass<br />
Maschinen und Software die eigenen<br />
Aufgaben übernehmen. „Manche<br />
Jobs und Branchen werden<br />
sicherlich verschwinden“, erwartet<br />
Högemann. An anderer Stelle entstünden<br />
dafür neue. Für gemischte<br />
Gefühle bei Beschäftigten sorgen<br />
auch das permanente Online-Sein<br />
und das Multitasking: Sind zig Tools<br />
<strong>im</strong> Blick zu behalten, kann das produktive<br />
Arbeiten auf der Strecke bleiben.<br />
Je mehr Arbeitsprozesse und Entscheidungswege<br />
einem Wandel<br />
unterliegen und die Entwicklung in<br />
Richtung selbst organisierte Teams<br />
und Eigenverantwortung geht, umso<br />
wichtiger wird es, die Menschen<br />
als bedeutendste Ressource <strong>im</strong><br />
Unternehmen zu erkennen, sie mitzunehmen<br />
und an sich zu binden.<br />
„Die Etablierung einer guten Arbeitgebermarke<br />
wird dabei zum echten<br />
Wettbewerbsvorteil“, so Andrea<br />
Maria Waden, Geschäftsführerin der<br />
Feinrot Kreativgesellschaft. „Sie beinhaltet<br />
ein klares Profil mit definierter<br />
Positionierung, eindeutigen<br />
Botschaften und einer authentischen<br />
Unternehmenskultur mit gelebten<br />
Werten, an denen sich Mitarbeiter<br />
orientieren können.“<br />
Wir können mehr als analog!<br />
Kurzbach gibt es schon seit 1974. Lange bevor sich <strong>im</strong><br />
Büro alles um Computer und Drucker drehte, haben<br />
wir mit klassischer Büroeinrichtung angefangen. Aber<br />
den Einzug moderner Technik haben wir von Anfang<br />
an begleitet. Deswegen ist es naheliegend, dass wir<br />
mit unserer jahrzehntelangen Erfahrung auch erstklassige<br />
Ansprechpartner für die reibungslose Integration<br />
digitaler Medientechnik sind. Egal, ob Bildungseinrichtung,<br />
Unternehmen, Behörde oder Point of Sale:<br />
Gemeinsam mit Ihnen entwickeln wir das perfekte<br />
Medienkonzept für Ihren Bedarf und nach Ihrem<br />
Budget. Dabei kümmern wir uns um alles von der<br />
Hardware über die Software bis hin zur Installation <strong>–</strong><br />
und lassen Sie auch danach bei Fragen nicht <strong>im</strong> Stich.<br />
Büroeinrichtungen Kurzbach GmbH<br />
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<strong>Wirtschaft</strong> <strong>4.0</strong>
Unternehmensporträt<br />
36<br />
So finden Sie die richtigen Mitarbeiter<br />
KARRIERE<strong>–</strong>WEBSITES: Der wichtigste Kontaktpunkt zu<br />
Kandidaten. Gemeinsam opt<strong>im</strong>ieren wir Ihre Karriereseiten,<br />
damit Sie Ihre Bewerber von sich überzeugen!<br />
CANDIDATE-EXPERIENCE: Begeistern Sie Ihre<br />
Kandidaten über den gesamten Bewerbungsprozess!<br />
Sprechen Sie Ihre Wunschkandidaten individuell und<br />
emotional an?<br />
ARBEITGEBERMARKE: Zeigen Sie den Unterschied.<br />
Wofür stehen Sie als Marke und als Arbeitgeber?<br />
Wir verbessern nachhaltig Ihre Rekruitierungschancen!<br />
PERSONAL-ONLINE-MARKETING: Mehr als 50 % der<br />
Kandidaten suchen eine neue Position über Google!<br />
Wir sorgen dafür dass Ihre Stellenausschreibungen SEOrelevant<br />
sind und von Kandidaten gefunden werden!<br />
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Datenschutz & IT-Sicherheit für KMU<br />
IT-Systeme sind heutzutage Lebensadern von kleinen<br />
und großen Unternehmen. Ein Ausfall kann teuer<br />
werden <strong>–</strong> bis hin zur Insolvenz. Hinzu kommt, dass<br />
personenbezogene Daten einem besonderen gesetzlichen<br />
Schutz unterliegen. Dieser wird seit dem<br />
25. Mai 2018 mit der europäischen Datenschutzgrundverordnung<br />
(DSGVO) geregelt.<br />
Speziell für mittelständische Unternehmen:<br />
• Beratung zum Datenschutz und IT-Sicherheit<br />
• Stellung eines externen Datenschutzbeauftragten<br />
• Schulungen von Mitarbeitern<br />
• IT-Sicherheitscheck<br />
• Datenschutzcheck<br />
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Unternehmensporträts<br />
37<br />
PROJEKTPROZESS<br />
ZUR GESTALTUNG MODERNER RAUMKULTUREN<br />
1. BEDARFSANALYSE<br />
• Unternehmensstruktur und Prozesse<br />
analysieren<br />
• Firmenkultur und Wertesystem<br />
kennenlernen<br />
• Projektziele definieren<br />
• Budget- und Zeitplanung erstellen<br />
• Mitarbeiter involvieren<br />
4. DESIGNPLANUNG<br />
• Material- und Farbkonzept<br />
entwickeln<br />
• Individuelle Lösungs-<br />
• entwicklung<br />
• Produktauswahl treffen<br />
• Gesamtkonzept visualisieren<br />
2. FLÄCHENPLANUNG<br />
• Mitarbeiter-Beziehungen definieren<br />
• Flächen zonieren<br />
• Raumtypen festlegen<br />
• Realisierbarkeit prüfen<br />
5. REALISIERUNG<br />
• Projektkoordination<br />
• Montage <strong>durch</strong>führen<br />
• Einrichtung abnehmen<br />
• Mitarbeiter einweisen<br />
3. RAUMPLANUNG<br />
• Raumqualität definieren<br />
• Möblierungskonzept entwickeln<br />
ZUERST PRÄGEN WIR DEN RAUM,<br />
DANN PRÄGT DER RAUM UNS!<br />
WINSTON CHURCHILL<br />
Der perfekte Arbeitsplatz.<br />
Wir arbeiten täglich daran.<br />
Unsere Arbeitswelt wandelt sich rasant. Unter -<br />
nehmen aller Branchen und Größen sind gefordert<br />
Mitarbeiter zu binden und zu motivieren.<br />
Es sind die Menschen, die an ihrem Arbeitsplatz<br />
maßgeblich zur Produktivität beitragen. Unter -<br />
nehmen benötigen eine Umgebung, die Mitarbei ter<br />
motiviert und in der sie sich wohlfühlen. Nur so<br />
bleiben Unternehmen erfolgreich.<br />
Unsere Raumkonzepte und Einrichtungslösungen<br />
greifen die Dynamik des modernen Arbeitsalltags<br />
auf. Wir verstehen uns dabei als Wertschöpfungs -<br />
partner, der Sie unterstützt, Ihre Unternehmens -<br />
ziele zu erreichen. Unsere Werte definieren, wie<br />
wir mit Ihnen zusammenarbeiten.<br />
Innovationskraft treibt uns an. Wir handeln<br />
en gagiert, team- und erfolgsorientiert. Dabei<br />
bringen wir unseren Kunden und Partnern<br />
Respekt und Wertschätzung entgegen.<br />
In unserem Familienunternehmen arbeiten eigene<br />
Produktberater, Architekten, Projektmanager,<br />
Disponenten und Monteure. Zudem kooperieren<br />
wir mit namhaften Herstellern.<br />
Walther Schumacher GmbH<br />
Am Patentbusch 10 · 26125 Oldenburg · Tel. 0441 939790 · Fax 0441 9397999<br />
www.der-schumacher.de<br />
<strong>Wirtschaft</strong> <strong>4.0</strong>
Inserentenverzeichnis I Impressum<br />
38<br />
Inserentenverzeichnis<br />
Unternehmen Seite Unternehmen Seite<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
• Alfred Döpker GmbH & Co. KG <strong>–</strong><br />
Bauunternehmen 25<br />
• Arbeitgeberverband<br />
Oldenburg e. V. 34<br />
• Arbeitsgemeinschaft der<br />
Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />
9<br />
• BTC AG 33<br />
• Büroeinrichtungen Kurzbach<br />
GmbH 35<br />
• CEWE Stiftung & Co. KGaA 29<br />
• Creditreform Oldenburg<br />
Bolte KG 21<br />
• Druckerei Rießelmann<br />
GmbH 38<br />
• EWE Aktiengesellschaft 11<br />
• FEINROT<br />
Kreativgesellschaft 39<br />
• FERCHAU Engineering GmbH 14<br />
• Hochschule Emden/Leer 19<br />
• J. Müller Aktiengesellschaft 13<br />
• <strong>Land</strong>essparkasse zu<br />
Oldenburg 40<br />
• Meyerdierks Immobilien<br />
Treuhand- und Verwaltungsgesellschaft<br />
mbH 26<br />
• Shopjektiv GmbH & Co. KG 23<br />
• strategie:p personalberatung 36<br />
• ViCoTec <strong>–</strong> Datenschutz &<br />
IT-Sicherheit 36<br />
• VRG-Gruppe 31<br />
• Walther Schumacher GmbH 37<br />
• Worthmann Maschinenbau<br />
GmbH 8<br />
• Zweckverband ecopark 2<br />
Baumschulenweg 28, 26127 Oldenburg<br />
info @kuw.de, www.kuw.de<br />
Mit freundlicher Unterstützung von der<br />
Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer<br />
und der <strong>Wirtschaft</strong>sförderung<br />
der Stadt Oldenburg.<br />
Redaktion: Kommunikation & <strong>Wirtschaft</strong><br />
GmbH, Gisela Müller; MEDIAVANTI GmbH,<br />
Peter Ringel<br />
Layout: Kommunikation &<br />
<strong>Wirtschaft</strong> GmbH, Ramona Bolte<br />
Druck: Druckerei Rießelmann GmbH,<br />
Industriering 4, 49393 Lohne<br />
Herstellung: Kommunikation &<br />
<strong>Wirtschaft</strong> GmbH, Ilka Sievers<br />
Printed in Germany 2018<br />
Das Manuskript ist Eigentum des Verlages.<br />
Alle Rechte vorbehalten. Auswahl und<br />
Zusammenstellung sind urheberrechtlich<br />
geschützt. Für die Richtigkeit der <strong>im</strong> Inhaltsverzeichnis<br />
aufgeführten Autorenbeiträge<br />
und der PR-Texte übernehmen Verlag und<br />
Redaktion keine Haftung.<br />
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