1. Leistungsgrößen
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Leistungsmessung und Meßwandler Kapitel 4/8<br />
http://www.pegasus-sys.net/FheServices.htm<br />
Ausgangspunkt für die Überlegungen an den Meßwandlern 11 soll die Gegenüberstellung von elektrischem<br />
und magnetischem Kreis bilden.<br />
Abb. <strong>1.</strong> Vergleich elektrischer und magnetischer Kreis mit treibender Kraft EMF (U) und MMF (I)<br />
Wird für den Fall des elektrischen Kreises der Schalter S geschlossen so bildet sich auf Grund der<br />
Potentialdifferenz U (EMF – ElectroMotive Force) ein Stromfluß I aus. Für den Fall des magnetischen<br />
Kreises ist die treibende Kraft (MMF – Magneto Motive Force) der Strom I. Umschlingt die Wicklung den<br />
Kern mehrmals so gilt:<br />
MMF = I ⋅ N in [A] oder „Ampere Windungen“<br />
Auf Grund der MMF bildet sich im Inneren des Kern ein Feldgradient aus – die magnetische Feldstärke H.<br />
Mit der magnetischen Feldstärke H ist der magnetische Fluß Φ verknüpft.<br />
Φ = µ H ⋅ A<br />
µ 0 R<br />
in [Wb / Weber] mit<br />
MMF<br />
H =<br />
lKernDurchmesser<br />
mit µ0 als magnetische Permeabilität 12 des Vakuums. µ 0 = 4π ·10 –7 [Vs/Am]<br />
mit µR als Permeabilität 13 des Werkstoffes (materialabhängige Größe).<br />
mit A als Querschnitt des Magnetkerns.<br />
Wird über den Kern noch eine zweite Wicklung gelegt, so werden diese als primär N1 und sekundär<br />
Wicklung N2 bezeichnet, wobei beide Wicklungen mit dem Fluß Φ verknüpft sind. Der Aufbau aus<br />
Magnetkern mit primär und sekundär Wicklung wird als Transformator oder Übertrager 14 bezeichnet. Je<br />
nach Anwendungsbereich unterscheiden sich die Wandler in ihrem Kernmaterial (z.B.: HF Technik<br />
Ferritkerne) und der Ausführung der Wicklungen.<br />
11 In diesem Zusammenhang wird auch oft von Übertragern gesprochen, diese ist aber vor allem im Bereich der<br />
Audiotechnik üblich. Hier werden die Übertrager für die galvanische Trennung von einzelnen Komponenten in der<br />
Signalkette verwendet um Brummschleifen zu vermeiden.<br />
12 Wird ein magnetisierbarer Werkstoff in ein Magnetfeld H eingebracht, so ist festzustellen, daß sich die magnetischen<br />
Feldlinien in diesem Werkstoff konzentrieren. Der magnetisierbare Werkstoff stellt in Analogie zum elektrischen<br />
Widerstand eines Leiters einen besseren magnetischen Leiter als das umgebende Medium (i.a. Luft) dar. Somit läßt sich<br />
die magnetische Permeabilität µ auch als magnetische Leit- oder Durchdringungsfähigkeit darstellen.<br />
13 Die Permeabilität µR des Werkstoffes ist für jeden Werkstoff spezifisch und keine Konstante. Sie ist von der<br />
magnetischen Feldstärke, der Temperatur und überdies stark von der Frequenz abhängig.<br />
14 Der Ausdruck Übertrager bezieht sich auf Bereiche, in denen der magnetische Wandler nicht für die<br />
Leistungsübertragung eingesetzt wird z.B.: Audiobereich zur galvanischen Trennung zweier Systeme, Meßwandler<br />
oder auch Zündübertrager in Steuerungsaufgaben.<br />
C.Brunner - Elektrische Messtechnik Seite 10/21