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Allgemeiner Info-Flyer PRG U5

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Tunnelüberprüfung vor dem Gleisbau, September 2017. Vermessungsarbeiten im U-Bahnhof Rotes Rathaus. August 2017. Blick aus dem Tunnel in die Baugrube am westl. Bahnhofskopf (Museumsinsel-West). Okt. 2017. Vom <strong>U5</strong>-Bahnsteig zum östlichen Ausgang. November 2017.<br />

DER NEUE TUNNEL<br />

Rund 1,6 Kilometer der insgesamt 2,2 Kilometer langen Verbindungsstrecke<br />

zwischen Alexanderplatz und Brandenburger Tor wurden im<br />

Schildvortriebsverfahren von der Tunnelvortriebsmaschine (TVM)<br />

„Bärlinde“ hergestellt. Es wurden zwei separate Tunnelröhren aufgefahren.<br />

„Bärlinde“ war eine fahrende Fabrik, die neben dem Vortrieb<br />

auch direkt den Tunnelrohbau fertigstellte.<br />

Startschacht der TVM war am Marx-Engels-Forum, direkt an der Spree.<br />

Dies hatte den Vorteil, dass nicht nur die Einzelteile der Maschine per<br />

Schiff angeliefert werden konnten. Auch der gesamte Abraum, der<br />

beim Tunnelvortrieb anfiel, - rund 250.000 Tonnen Boden- und Baumaterial<br />

- wurden über Leitungen zum Marx-Engels-Forum befördert<br />

und per Schiff abtransportiert. So konnten etwa 9.000 Lkw-Fahrten<br />

durch Berlins Mitte vermieden werden.<br />

„Bärlinde“ arbeitete sich von 2013 bis 2015 zweimal erfolgreich unter<br />

der Spree und dem Spreekanal sowie dem Boulevard Unter den Linden<br />

durch. An Spitzentagen schafften sie und die Mannschaft bis zu 20<br />

Meter. Nach Abschluss der Tunnelauffahrt wurde „Bärlinde“ in Einzelteile<br />

zerlegt und abtransportiert. In den Tunneln läuft nun der Gleisbau.<br />

© Reetz-Graudenz © Reetz-Graudenz © Reetz-Graudenz © Reetz-Graudenz<br />

ROTES RATHAUS STATION<br />

Der U-Bahnhof Rotes Rathaus liegt direkt vor dem Berliner<br />

Regierungssitz. Für die Gestaltung des U-Bahnhofs ist das<br />

Berliner Büro Collignon Architektur verantwortlich. Sieben mittig<br />

angeordnete Stützen tragen einen Großteil der Deckenlasst.<br />

Die Stützenköpfe wirken mit ihrer Trichterform wie Pilze – diese<br />

ovalen „Pilzkopfstützen“ sind das markante Wahrzeichen dieses<br />

U-Bahnhofs. Inspiriert wurde die Gestaltung von dem bei archäologischen<br />

Grabungen frei gelegten Deckengewölbe des mittelalterlichen<br />

Berliner Rathauses. Durch die Seitenbahnsteige und<br />

die schlanken Säulen wirkt die Bahnhofshalle offen und großzügig;<br />

Boden und Wände werden in schwarzem und weißem<br />

Terrazzo gestaltet.<br />

Der U-Bahnhof Rotes Rathaus verfügt über zwei Ebenen. In der<br />

oberen befinden sich die Bahnsteige für die neue <strong>U5</strong>, in der<br />

unteren wird eine Kehr- und Aufstellanlage eingerichtet. Der<br />

U-Bahnhof wurde unter einem Betondeckel errichtet, so dass<br />

Lärm- und Staubbelastungen wesentlich verringert wurden. Der<br />

Rohbau des U-Bahnhofs wurde 2016 abgeschlossen.<br />

U-BAHNHOF MUSEUMSINSEL<br />

Der U-Bahnhof Museumsinsel erstreckt sich südlich der Schlossbrücke<br />

unter dem Spreekanal von dessen östlichem Ufer bis zum Kronprinzenpalais.<br />

Für die Gestaltung des U-Bahnhofs ist das Büro von Professor Max<br />

Dudler verantwortlich. Um den Bezug zu den von dem preußischen<br />

Architekten Karl Friedrich Schinkel (1781-1841) gebauten Gebäuden<br />

der Umgebung herzustellen, ließ sich Professor Dudler von dem Bühnenbild<br />

inspirieren, das Schinkel einst für die Inszenierung von Mozarts<br />

Zauberflöte entworfen hatte. So mutet die gewölbte Bahnhofsdecke<br />

in Dunkelblau mit zahllosen Lichtern wie ein Sternenhimmel an.<br />

Angelehnt an die klassizistische Architektur der umliegenden Gebäude<br />

wird der U-Bahnhof vollständig mit hellem Naturstein verkleidet.<br />

Aufgrund der Lage des U-Bahnhofs ist sein Bau besonders anspruchsvoll.<br />

Der Aushub einer offenen Baugrube ist nicht möglich. Stattdessen<br />

wurden Baugruben an den westlichen und östlichen Bahnhofsköpfen<br />

errichtet. Im Schutze eines 28.000 Kubikmeter großen Eiskörpers<br />

wird der Bau der Bahnhofshalle von Osten aus im bergmännischen<br />

Verfahren durchgeführt. Für die Vereisung waren 95 Bohrungen von 105<br />

Metern Länge notwendig.<br />

UNTER DEN LINDEN STATION<br />

Der U-Bahnhof Unter den Linden ist als Umsteigebahnhof zwischen<br />

den U-Bahnlinien 5 und 6 angelegt. Er liegt unterhalb<br />

der Kreuzung Unter den Linden / Friedrichstraße und erstreckt<br />

sich bis zur Charlottenstraße. Der U-Bahnhof verfügt über drei<br />

Ebenen: Oben fährt die U6, unten die <strong>U5</strong>; dazwischen gibt es<br />

eine Verteilerebene. Für die Gestaltung des U-Bahnhofs sind<br />

die Architekten Ingrid Hentschel und Professor Axel Oestreich<br />

verantwortlich. Die Architekten haben bereits den U-Bahnhof<br />

Brandenburger Tor gestaltet und sehen den neuen U-Bahnhof<br />

Unter den Linden mit diesem in Zusammenhang. An Materialien<br />

werden Terrazzo und Kirchheimer Muschelkalk verwendet.<br />

Charakteristikum des U-Bahnhofs ist die Größe und offene<br />

Gestaltung. So wurden die 14 Meter zwischen <strong>U5</strong>-Bahnsteig<br />

und Oberdecke nicht verfüllt, sondern eröffnen den freien<br />

Blick auf alle drei Ebenen. Nach Herstellung der U6-Bahnsteige<br />

wurde der Rohbau des U-Bahnhofs bei laufendem Betrieb der<br />

U6 fertig gestellt. Im Sommer 2017 begann der Ausbau.<br />

Länge der Tunnelröhren: 2 mal 1,6 Kilometer<br />

„Bärlinde“:<br />

74 Meter lang und 700 Tonnen schwer<br />

Bohrdurchmesser: 6,7 Meter<br />

Tübbingringe insgesamt: 2.148<br />

Länge:<br />

120 Meter<br />

Tiefe:<br />

bis 16 Meter<br />

Bahnsteigtiefe:<br />

7 Meter<br />

Maße der Pilzstützenköpfe: 7 mal 9 Meter<br />

Länge:<br />

180 Meter<br />

Länge:<br />

152 Meter<br />

Tiefe:<br />

16 Meter<br />

Tiefe:<br />

bis 17 Meter<br />

Bahnsteigtiefe:<br />

bis 20 Meter<br />

Bahnsteigtiefe <strong>U5</strong>:<br />

14 Meter<br />

Anzahl der „Sternenlichter“ an der Decke: circa 7.200<br />

Bahnsteigtiefe U6:<br />

5 Meter<br />

© Reetz-Graudenz © bünck+fehse © Max Dudler © bünck+fehse<br />

Einheben des 2. Schneidrads, März 2015. Visualisierung des finalen Bahnhofs. U-Bahnfahren unterm Sternenhimmel. Längsschnitt des Umsteigebahnhofs.

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