EWILPA Begleitbuch
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Jeden Tag was<br />
Wildes<br />
Sammeltipps & Rezepte<br />
von Dr. Markus Strauß<br />
<strong>Begleitbuch</strong> zum Essbaren Wildpflanzenpark<br />
in Kemnath-Waldeck<br />
Stiftung EssbareWildpflanzenParks
3<br />
3<br />
2<br />
5<br />
3<br />
Markt<br />
Waldeck<br />
1<br />
4<br />
Sportplatz<br />
Köglitzer<br />
Straße<br />
6<br />
START<br />
[ Ihr Standort ]<br />
/Ziel<br />
7<br />
7<br />
10<br />
7<br />
11<br />
8 9<br />
Schlossberg<br />
12<br />
Standort<br />
Infotafel<br />
13<br />
Thematische<br />
Teilflächen<br />
Wanderweg
„Jeden Tag was Wildes“ | <strong>Begleitbuch</strong> EssbareWildpflanzenpark Kemnath-Waldeck<br />
Vorwort<br />
Essbare Wildpflanzen in den täglichen Speiseplan aufzunehmen<br />
bietet nicht nur eine optimale Grundlage für ein gesundes<br />
und artgerechtes Leben. Das Sammeln von essbaren<br />
Wildpflanzen zeigt darüber hinaus noch weitere vielfältige<br />
Vorteile:<br />
· Das Eingebundensein in die jahreszeitlichen<br />
Rhythmen der Natur<br />
· Die sanfte und ganzheitliche Bewegung an der<br />
frischen Luft<br />
· Die Schulung aller Sinne<br />
· Das Einatmen der verschiedenen Düfte der Natur<br />
wie zum Beispiel der gesunden Terpene der<br />
Waldbäume<br />
· Das Eintauchen in ein Immunsystem stärkendes<br />
„Waldbad“<br />
· Die positive Wirkung der natürlichen Farben,<br />
ins besondere der Farbe Grün<br />
· Die Stress reduzierende Wirkung auf den<br />
gesamten menschlichen Organismus<br />
· Die perfekte „Kur“, um zur Ruhe zu kommen<br />
3<br />
1<br />
Terpene sind gasförmige Botenstoffe der Waldbäume, die Teil der ätherischen Öle sind<br />
und zu den sekundären Pflanzenstoffen zugeordnet werden.
LIEBE GEHT BEKANNTLICH<br />
DURCH DEN MAGEN,<br />
so auch die Liebe zur Natur. Mit diesem <strong>Begleitbuch</strong> zum<br />
Rundgang durch den <strong>EWILPA</strong> in Kemnath-Waldeck möchten<br />
wir Sie mittels der hier vorgestellten Rezepte und Tipps<br />
dazu ermuntern, sich die einheimische Natur schmecken zu<br />
lassen.<br />
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen viel Freude<br />
sowie einen gesunden Appetit!<br />
Die Stiftung <strong>EWILPA</strong> – Dr. Markus Strauß –<br />
Stadt Kemnath-Waldeck – Die Hollerhöfe – Der Naturpark Steinwald<br />
4
Mit der Kraft der<br />
Natur<br />
Essbare Wildpflanzen bieten uns das ganze Jahr über eine<br />
gesunde und schmackhafte Bereicherung des Speiseplans.<br />
Im Frühjahr finden wir von März bis Juni viele würzige Kräuter<br />
und schmackhafte Wildgemüse in Hülle und Fülle – dann<br />
ist grüne Hochsaison!<br />
Im Juni und Juli sind die Konzentrationen an Duftstoffen und<br />
ätherischen Ölen besonders hoch – es ist die Zeit der duftenden<br />
Blüten und Kräuter zur Herstellung von Tees,<br />
Sirup und Limonaden. Im Sommer bieten besonders die einund<br />
zweijährigen Pflanzen wie Melde, Gänsedistel, Malve,<br />
Nachtkerze und Franzosenkraut reichlich Nahrung.<br />
Im Spätsommer und Herbst lockt dann alles gleichzeitig:<br />
Wildfrüchte wie Hagebutten, Kornelkirschen und<br />
Ebereschen, Nüsse aller Art und auch die Kräuter<br />
erleben nach der sommerlichen Hitze und<br />
Trockenheit nun ihre zweite Saison.<br />
Dies ist die Gelegenheit, Vorräte für die<br />
Wintermonate anzulegen, in denen<br />
schließlich nur noch verhältnismäßig<br />
wenige, immergrüne Stauden frisches<br />
Grün anbieten.<br />
5
Essbare Wildpflanzen =<br />
Ehrliche<br />
Lebensmittel<br />
Wildpflanzen wachsen ohne menschliches Zutun –<br />
sie werden uns von der Natur einfach geschenkt.<br />
Heute sind essbare Wildpflanzen die ehrlichsten Lebensmittel,<br />
da sie<br />
· ohne Züchtung,<br />
· ohne Gentechnik,<br />
· ohne Dünger,<br />
· und ohne Agrarchemie<br />
gedeihen.<br />
Der Genuss selbst gesammelter essbarer Wildpflanzen<br />
verursacht darum auch<br />
· keine langen Transportwege und<br />
· weder Verpackung noch Müll.<br />
Essbare Wildpflanzen sind somit<br />
· garantiert frisch,<br />
· immer regional und saisonal.<br />
6
Essbare Wildpflanzen =<br />
Wertvolle<br />
Lebensmittel<br />
Wildpflanzen müssen sich ohne die schützende Hand eines<br />
Gärtners oder Bauers, somit alleine auf sich gestellt an ihrem<br />
Standort gegen Wind und Wetter, die Konkurrenz anderer<br />
Pflanzen und eventuelle Fraßfeinde aus dem Tierreich behaupten.<br />
Ergebnis dieses Prozesses ist eine im Vergleich zu unseren<br />
Kulturgemüsen unglaubliche Vitalität und Widerstandskraft.<br />
Im Vergleich mit Kultursorten enthalten essbare Wildpflanzen<br />
ein Vielfaches an Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen.<br />
Zudem halten sie wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe<br />
wie ätherische Öle, Bitterstoffe und Antioxidantien für<br />
uns bereit.<br />
Wildes Gemüse, Kräuter, Blüten, Salate, Beeren, Früchte und<br />
Nüsse sind eine kulinarische Bereicherung und eine ideale<br />
Grundlage für ein gesundes Leben.<br />
8
Vorwort<br />
Einführung<br />
Wildpflanzen müssen sich, ohne die schützende Hand eines Gärtners oder Bauers,<br />
alleine auf sich gestellt an ihrem Standort gegen Wind und Wetter, die Konkurrenz<br />
Inhaltsstoffe –<br />
anderer Pflanzen und gegen Fraßfeinde aus dem Tierreich behaupten. Das Ergebnis<br />
dieses Prozesses ist eine unglaubliche Vitalität und Widerstandskraft!<br />
Kulturgemüse<br />
versus Wildgemüse<br />
Im Vergleich mit unseren Kulturgemüsesorten enthalten Wildpflanzen oft ein<br />
Vielfaches an Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen. Außerdem beinhalten<br />
sie wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe wie ätherische Öle, Bitterstoffe und Enzyme.<br />
Wildgemüse ist daher eine echte Bereicherung für unseren Speiseplan.<br />
Vergleich von<br />
Kulturgemüse<br />
und Wildgemüse<br />
Wassergehalt<br />
in %<br />
Eiweiß<br />
g/100g<br />
Kalium · K<br />
mg/100g<br />
Phosphor · P<br />
mg/100g<br />
Magnesium · Mg<br />
mg/100g<br />
Calcium · Ca<br />
mg/100g<br />
Eisen · Fe<br />
mg/100g<br />
Vitamin C<br />
mg/100g<br />
Provitamin A (Beta-Carotin);<br />
in µg Retinoläquivalenten/100g<br />
Chinakohl 95,4 1,3 202 0 11 40 0,6 36 13<br />
Weißkraut 92,1 0,2 227 27,5 23 46 0,5 46 7<br />
Kopfsalat 95,0 0,6 224 33 11 37 1,1 13 130<br />
Spinat 91,6 2,1 633 55 58 126 4,1 52 700<br />
Gänseblümchen 87,5 2,6 600 88 33 190 2,7 87 160<br />
Brennnessel 84,8 5,9 410 105 71 630 7,8 333 740<br />
Giersch 87,2 6,7 510 88 67 230 4,3 201 684<br />
Löwenzahn 89,9 3,3 590 68 23 50 1,2 115 384<br />
Quelle<br />
* Quellen: W. Franke, Wildgemüse (AID 1987, Seite 8–11) und Hamburgische Landwirtschaft und Forsten (im Internet<br />
Strauß M.: Die 12 wichtigsten essbaren Wildpflanzen, Hädecke-Verlag 2010, Seite 8<br />
unter www.forst-hamburg.de): Werte für Giersch (Wasser, K, P, Mg, Ca, Fe) und Löwenzahn (Provitamin A).<br />
2<br />
9<br />
Die in diesem Buch vorgestellten Wildpflanzen sind allesamt leicht und sicher<br />
zu erkennen. Detaillierte Beschreibungen und Fotos ergeben unverwechselbare<br />
Pflanzenporträts – auch für den botanischen Laien. Alle aufgeführten Pflanzen sind<br />
nahezu überall im deutschsprachigen Raum in großer Anzahl zu finden. Weiterhin
Wilde Zukunftschancen:<br />
Die (Re-)Integration<br />
der essbaren Wildpflanzen<br />
in unsere heutige Alltagskultur<br />
Seit Anbeginn der Menschheit vor über 2 Millionen Jahren bildeten<br />
essbare Wildpflanzen unsere Lebensgrundlage.<br />
Erst mit der Einführung der Landwirtschaft vor etwa 7.800<br />
Jahren und vor allem im Zuge der industriellen Revolution Ende<br />
des 19. Jahrhunderts ging das archaische Erfahrungswissen fast<br />
gänzlich verloren. Heute wird uns in zunehmender Weise ein Verlust<br />
an Lebensqualität bewusst. In einem <strong>EWILPA</strong> kann sich der<br />
Besucher selbst versorgen. Darüber hinaus verstehen sich alle<br />
EssbareWildpflanzenParks auch als Bildungsstätte und sozialer<br />
Treffpunkt. Hier kann das sichere Erkennen der Wildpflanzen<br />
und deren Zubereitung von fachkundigen Beratern erlernt werden.<br />
Die Essbaren Wildpflanzenparks stehen für alle offen und<br />
dienen damit – in Anlehnung an den mittelalterlichen Allmende-Gedanken<br />
– auch dem sozialen Ausgleich.<br />
In einem Essbaren Wildpflanzenpark fühlen sich jedoch nicht nur<br />
Menschen wohl: Auch Insekten, Kleinsäuger, Amphibien, Reptilien<br />
und Vögel finden hier Unterschlupf und reichlich Nahrung.<br />
Die Böden können sich hier regenerieren, und die Neubildung<br />
von sauberem Trinkwasser kann ungestört stattfinden.<br />
10
11
Essbare Wildpflanzen<br />
Sammeln<br />
Was ist nötig und was ist wichtig?<br />
Gar nicht so viel, wie Sie vielleicht denken.<br />
In erster Linie die Bereitschaft, regelmäßig hinaus in die<br />
Natur und in einen <strong>EWILPA</strong> zu gehen und alles einmal mit<br />
anderen Augen anzusehen. Wichtig dabei ist das Augenmerk<br />
auf das Werden und Vergehen im Ablauf der Jahreszeiten zu<br />
lenken und die Wildpflanzen damit genauer kennenzulernen.<br />
Nach und nach schärft sich der Blick für die geeigneten<br />
Sammelstellen und die Pflanzenteile, die zum Ernten reif geworden<br />
sind. Einmal sind es nur die Triebspitzen und jungen<br />
Blätter, später ältere Blätter, schließlich Sprossen, Blüten,<br />
Samen oder dann die Früchte.<br />
Eine der Witterung angepasste Kleidung, einen Stoffbeutel<br />
oder einen Korb und eventuell eine Schere, Handschuhe<br />
oder eine Vorratsdose für besondere, empfindliche Schätze<br />
wie essbare Blüten – mehr braucht es tatsächlich nicht.<br />
12
Es ist sinnvoll,<br />
zum Schutz der Natur<br />
• nur so viel zu sammeln, wie man auch selbst<br />
verarbeiten und essen kann<br />
• genügend Pflanzen stehen zu lassen, so dass ihr<br />
Fortbestand am jeweiligen Standort gesichert ist<br />
• nicht alle Blätter, Blüten oder Früchte einer<br />
Pflanze komplett abzusammeln.<br />
Es ist sinnvoll,<br />
zum eigenen Schutz<br />
• nur diejenigen Pflanzen zu sammeln,<br />
die Sie auch sicher erkennen können<br />
• bei Unsicherheit die entsprechende Lektüre wie spezielle<br />
Bestimmungsbücher oder eine fachlich fundiert erstellte<br />
Pflanzenbestimmungs-App zu nutzen, wie zum Beispiel<br />
das Buch „Grundkurs Pflanzenbestimmung“ sowie die<br />
App „Wildpflanzen zum Genießen“ von Dr. Rita Lüder.<br />
• an einer der zahlreichen Veranstaltungen, die vom<br />
Frühjahr bis in den Herbst hier im <strong>EWILPA</strong><br />
Kemnath-Waldeck angeboten werden, teilzunehmen.<br />
Hilfreiche Apps<br />
13<br />
Zu Hause angekommen, beginnen Sie am besten möglichst bald mit<br />
der Verarbeitung der Pflanzenteile. Frisch gewaschen halten sich<br />
diese, etwa in einer Vorratsdose verpackt, durchaus einige Tage im<br />
Kühlschrank frisch. Werden Sie sich anfangs vielleicht eher an den hier<br />
mitgelieferten (Grund-) Rezepten orientieren, so möchten wir Sie dazu<br />
ermuntern, später auch eigene, neue Kreationen zu erfinden.
14
Wilde<br />
Rezepte<br />
Seite<br />
Der Start in den Tag: Wildes Frühstück 16<br />
Herzhaftes für Mittag & Abend 23<br />
Süßes & Dessert 35<br />
Brot & Kuchen 39<br />
Getränke 42<br />
Spezialitäten 51<br />
15
Der Start in den Tag:<br />
Wildes Frühstück<br />
GRUNDREZEPT Wildkräuter-Quark<br />
oder Wildkräuter-Frischkäse-Aufstrich<br />
Geeignete Pflanzen:<br />
Bärlauch, Löwenzahn, Giersch, Brunnenkresse, Knoblauchsrauke,<br />
Wilder Schnittlauch<br />
Pro 100 g Quark oder Frischkäse werden eine Handvoll fein<br />
geschnittener Wildkräuter verwendet. Die Kräuter in den Quark<br />
oder Frischkäse untermischen. Den Aufstrich nach eigenem<br />
Geschmack mit Salz, eventuell Pfeffer (je nach Scharfstoffanteil<br />
der Kräuter) würzen. Gegebenenfalls mit etwas Sahne und/<br />
oder Olivenöl abschmecken und weiter vermengen.<br />
In einem Schraubdeckelglas ist dieser Aufstrich im Kühlschrank<br />
problemlos 2 bis 4 Tage haltbar.<br />
Schmeckt lecker zu Pellkartoffeln oder frisch aufs<br />
(Rohkost)-Brot!<br />
16
GRUNDREZEPT Grüner Smoothie<br />
Geeignete Pflanzen:<br />
Brennnessel, Giersch, Vogelmiere, Labkräuter, Gänseblümchen,<br />
Löwenzahn, Wiesen-Bärenklau<br />
1 große Bio-Zitrone (die gelbe Schale nur zu 90%<br />
entfernen, weiße Schale möglichst am Fruchtfleisch<br />
belassen und in den Smoothie geben)<br />
Zum Süßen je nach Geschmack 1 Banane und/oder 4<br />
entsteinte Datteln<br />
1 EL Leinsamen oder Flohsamen oder Chiasamen sowie<br />
600 ml reines Wasser<br />
Alle Zutaten kommen in dieser Reihenfolge in einen leistungsstarken<br />
Mixer und werden eine Minute püriert.<br />
Sofort in Gläser abfüllen und langsam im Mund „schmauen“<br />
(= langsam schmeckend und kauend) genießen!<br />
17
GRUNDREZEPT<br />
Fruchtiger Smoothie [ 4 Gläser ]<br />
Aus den folgenden fruchtigen Zutaten kann auch im Winter ein<br />
das Immunsystem stärkender Smoothie zubereitet werden:<br />
100 ml reiner Sanddorn-Saft<br />
(alternativ Sanddorn-Vollfruchtmus) oder<br />
100 ml reiner Holunderbeeren-Saft oder<br />
5 EL Hagebuttenpulver oder<br />
60 g getrocknete Aroniabeeren<br />
2 Bio-Äpfel oder 2 Bio-Birnen<br />
1 Bio-Zitrone, geschält<br />
2 reife Bananen und/oder 4 Datteln, entsteint<br />
1 EL Leinsamen oder Flohsamen oder Chiasamen sowie<br />
600 ml reines Wasser<br />
Alle Zutaten kommen in dieser Reihenfolge in einen leistungsstarken<br />
Mixer und werden ca. 1 bis 2 Minuten zu einem cremigen<br />
Smoothie püriert.<br />
Sofort in Gläser abfüllen und langsam im Mund<br />
„schmauen“ und genießen!<br />
18
GRUNDREZEPT<br />
Marmelade/Konfitüre<br />
Geeignet für:<br />
Felsenbirne, Brombeere, Himbeere, Wald-Erdbeere, Heidelbeere,<br />
Aronia, Johannisbeere, Kornelkirsche, Kirschpflaume, Mispel<br />
Ungefähr 6 bis 8 Schraubdeckelgläser gründlich spülen, abtrocknen<br />
und anschließend sowohl die Deckel als auch die<br />
Gläser in der Backröhre bei 200 Grad steril machen.<br />
1 kg frische Früchte (gegebenenfalls entsteinen, Stiele entfernen)<br />
waschen und verlesen. Die Früchte zusammen mit 1:2 oder<br />
1:3 Gelierzucker aus dem Reformhaus oder Bioladen einkochen<br />
und in die vorbereiteten Gläser abfüllen. Bitte hierfür die Mengenangaben<br />
auf der jeweiligen Gelierzucker-Packung genau<br />
durchlesen, so dass Ihre Marmelade die optimale Konsistenz<br />
erhält.<br />
19
Rohköstlicher Frucht-Aufstrich<br />
Für 2 kleine Gläschen (Haltbarkeit 3 bis 5 Tage im Kühlschrank)<br />
Geeignet für:<br />
Felsenbirne, Brombeere, Himbeere, Wald-Erdbeere, Heidelbeere,<br />
Aronia, Johannisbeere, Kornelkirsche, Kirschpflaume, Mispel<br />
200 g frische Früchte waschen, abtropfen und entstielen. Zusammen<br />
mit einem Päckchen Gelierzucker „Ohne Kochen“ (für<br />
250 g Früchte) und einigen Blättchen Zitronenmelisse in einem<br />
leistungsstarken Mixer mindestens eine Minute pürieren.<br />
Nach Geschmack kann noch etwas Zitronensaft dazukommen.<br />
Danach in zwei saubere Schraubdeckelgläser abfüllen und im<br />
Kühlschrank aufbewahren.<br />
Dieser Aufstrich eignet sich nicht nur fürs Frühstücksbrot, sondern<br />
auch für Waffeln, Pfannkuchen oder ins Naturjoghurt<br />
(so erhalten Sie ein Fruchtjoghurt, dessen Inhalt bekannt ist!).<br />
20
Deftiger Kräuter-Aufstrich<br />
100 g Sonnenblumen-Kerne werden zusammen mit<br />
2 Händen voll würzig schmeckenden, klein gehackten<br />
Wildkräutern wie Bärlauch, Knoblauchsrauke, Brunnenkresse<br />
oder Hirtentäschel, mit<br />
3 EL nativem Olivenöl,<br />
1 TL Zitronensaft,<br />
1 Prise rohem Rohrohrzucker oder Kokosblütenzucker,<br />
Salz, Pfeffer,<br />
eventuell Knoblauch nach Belieben in einem kleinen Mixer<br />
(Blender) zu einem streichfähigen Aufstrich verarbeiten.<br />
Am Schluss eventuell noch etwas Wasser hinzugeben –<br />
je nach gewünschter Konsistenz.<br />
21
„Verwilderter“ Frühstücksbrei<br />
Pro Portion 50 g Hirse oder 50 g Buchweizen in 125 ml Wasser<br />
und einer Prise Salz weich kochen. Danach direkt im warmen<br />
Brei die folgende Zutaten fünf Minuten ziehen lassen:<br />
1 EL Rosinen<br />
1 TL Brennnessel-Samen<br />
1 TL Hagebutten-Pulver<br />
1 EL Aroniabeeren<br />
Außerdem noch folgende frische Zutaten unterheben: einen<br />
klein geschnittenen Apfel und der Saft einer halben Zitrone.<br />
„Verwildertes“ Müsli<br />
Pro Portion 50 g Haferflocken in 125 ml warmem Wasser oder in<br />
Hafer- oder Mandelmilch ziehen lassen. Dazu werden die folgenden<br />
Zutaten untergerührt:<br />
1 EL Sonnenblumen-Kerne<br />
1 EL Haselnusskerne oder Walnusskerne<br />
1 EL Rosinen<br />
1 EL Aroniabeeren<br />
1 TL Brennnessel-Samen<br />
1 TL Hagebutten-Pulver<br />
sowie einen klein geschnittenen Apfel und der Saft einer halben<br />
Zitrone.<br />
Brotrezepte finden Sie ab Seite 39<br />
22<br />
Getränke finden Sie ab Seite 42
Herzhaftes für<br />
Mittag & Abend<br />
GRUNDREZEPT Wildes Gemüse<br />
(wie „Spinat“)<br />
Geeignete Pflanzen:<br />
Brennnessel, Melde, Giersch, Taubnessel, Wiesen-Bärenklau,<br />
Malve (Blätter), Gänsedistel<br />
Aus den Triebspitzen und/oder Blättern lässt sich leicht ein<br />
wildes Gemüse „wie Spinat“ herstellen. Die gut gewaschenen<br />
Pflanzenteile werden dazu mundgerecht klein geschnitten.<br />
Eine feingehackte Zwiebel und eine Knoblauchzehe in einem<br />
EL nativem Kokosöl, Olivenöl oder Butter im Wok oder in der<br />
Pfanne andünsten. Das Wildgemüse hinzugeben, zusammenfallen<br />
lassen und mit etwas Wasser oder Gemüsebrühe ablöschen.<br />
Ca. fünf Minuten auf kleiner Flamme köcheln lassen, eventuell<br />
Wasser nachgießen. Würzen je nach Geschmack mit Pfeffer, Salz,<br />
Muskat und Knoblauch (frisch gepresst).<br />
Zur Verfeinerung nach Wunsch einen Klecks Schmand oder<br />
vegane Hafersahne verwenden.<br />
Das Gemüse passt hervorragend zu Kartoffeln, Reis, Quinoa<br />
oder Hirse. Ebenso als Füllung für Gemüsestrudel und pikantem<br />
Kuchen (siehe nächste Seite).<br />
23
Deftiger „Spinat“-Kuchen<br />
Geeignete Pflanzen:<br />
Melde, Brennnessel, Giersch, Sumpf-Kohldistel, Gänsedistel,<br />
Franzosenkraut<br />
Einen Hefeteig mit 300 g Vollkorndinkelmehl, 1 TL Salz, 1/2 Würfel<br />
Hefe, 1/2 TL Rohrohrzucker und etwas Wasser herstellen. Nach dem<br />
ausführlichen Gehen ausrollen und in eine gefettete Backform (oder<br />
Blech) mit hohem Rand auslegen.<br />
In einem Topf in einem EL Kokosöl (oder Olivenöl) eine feingehackte<br />
Zwiebel und eine Knoblauchzehe andünsten. 8 bis 10 gute Handvoll<br />
Brennnesseln (feingeschnitten; obere Triebspitzen) oder Melde<br />
dazugeben und mit etwas Wasser ablöschen und im Dampf zusammenfallen<br />
lassen; mit Salz und Pfeffer würzen. Diese Mischung zusammen<br />
mit 200 g zerbröckeltem Schafskäse nun vermengen. 2 Eier<br />
und 200 ml Sahne sowie Salz und Pfeffer in einer Schüssel verquirlen.<br />
Das Wildgemüse mit Schafskäse einfüllen; dann die Ei-Sahne-Mischung<br />
gleichmäßig darüber geben. Je nach Backofen ungefähr 35<br />
Minuten bei 175 Grad backen. Schmeckt warm und kalt lecker!<br />
24
GRUNDREZEPT für ein wildes Pesto<br />
Geeignete Pflanzen:<br />
Bärlauch, Löwenzahn, Giersch, Brunnenkresse, Knoblauchsrauke,<br />
Vogelmiere, Knopfkraut, Hirtentäschel<br />
Ein Bündel frisches Wildkraut oder eine Mischung davon gründlich<br />
waschen, grob hacken. Eine Handvoll Walnuss-, Haselnuss-,<br />
Mandel-, Sonnenblumen- oder Cashewkerne grob mahlen.<br />
Kräuter und Nüsse zusammen mit:<br />
1 Zehe Knoblauch<br />
(grob gehackt und Menge nach persönlichem Geschmack)<br />
1/2 TL Ur-Salz<br />
1 Prise Pfeffer<br />
1 Prise (je nach Bitterstoffgehalt der Pflanze auch mehr)<br />
Kokosblütenzucker<br />
1-2 TL frischem Zitronensaft und<br />
8 EL kalt gepresstem Olivenöl<br />
in einem kleinen Mixer pürieren.<br />
Anschließend in ein sauberes Schraubdeckelglas abfüllen. Im<br />
Kühlschrank lagern. Wildes Pesto passt nicht nur klassisch für<br />
Pasta, sondern auch für Hirse, Quinoa- oder Reisgerichte. Pur<br />
aufs Brot oder als Topping auf den Salat schmeckt es ebenso<br />
lecker. Mit Öl bedeckt ist es im Kühlschrank durchaus längere<br />
Zeit haltbar.<br />
25
„Verwilderter“ Salat<br />
mit Kräutern und essbaren Blüten<br />
Geeignete Pflanzen:<br />
Löwenzahnblätter- und Blüten, Bärlauch, Giersch, Bachbunge,<br />
Brunnenkresse, Knoblauchsrauke, Spitzwegerich, Gundermann<br />
(in kleinen Mengen!) , Labkräuter, Malven, Vogelmiere, Gänseblümchen<br />
...<br />
Kultursalate wie Endivie, Batavia oder Kopfsalat kommen gewaschen<br />
und klein gezupft in eine große Salatschüssel. Nach<br />
Geschmack können auch noch Gurke, Radieschen, Tomaten oder<br />
Paprika dazugenommen werden. Schließlich kommen als „wilder<br />
Anteil“ 1 bis 2 Handvoll wilde Kräuter gewaschen und kleingeschnitten<br />
dazu. Als Topping werden verschiedene essbare<br />
Blüten (Gänseblümchen, Rotklee, Malve, Rainkohl, Löwenzahn)<br />
darüber gestreut. Das Salatdressing wird klassisch aus Olivenöl,<br />
Zitronensaft oder weißem Balsamico, Salz, Pfeffer und etwas<br />
Senf hergestellt.<br />
26
Wildkräuter-Suppe mit Kartoffeln<br />
Geeignete Pflanzen:<br />
Gänsedistel, Melde, Brennnessel, Giersch<br />
[Bildbeispiel: siehe Seite 4]<br />
Kartoffeln schälen, in kleine Würfel schneiden und in Gemüsebrühe<br />
weich kochen. Mit dem Kartoffelstampfer zerdrücken.<br />
Brennesselblätter- und Triebspitzen werden noch mit heißem<br />
Wasser kurz überbrüht und klein geschnitten. Andere Kräuter<br />
(siehe oben) werden gewaschen und klein geschnitten. Dann<br />
kommen sie in die Suppe und werden für ca. fünf Minuten<br />
mitgekocht. Abschmeckt wird mit Pfeffer, eventuell noch Salz,<br />
Muskat, Knoblauch oder Bärlauch sowie mit Liebstöckel. Zur<br />
Verfeinerung, falls gewünscht, Schmand oder Sahne zugeben.<br />
Als Geschmacksverstärker eine Prise Rohrohrzucker sowie etwas<br />
Zitronensaft.<br />
Lindenblätter-Salat<br />
Von Ende April bis Mitte Juni zur Blüte der Linden ergeben die<br />
jungen Blätter einen hervorragenden, mild schmeckenden Blattsalat.<br />
Die gewaschenen Blätter werden mit einem klassischen<br />
Dressing angemacht:<br />
Mit Zitronensaft, Apfelessig, Olivenöl, Salz & Pfeffer, eventuell<br />
etwas Senf, wahlweise Joghurt oder saure Sahne.<br />
27
Wilder Linsensalat<br />
Geeignete Pflanzen:<br />
Giersch, Knoblauchsrauke, Oregano, Thymian, Löwenzahnblätter-<br />
und Blüten, Bärlauch, Bachbunge, Brunnenkresse,<br />
Spitzwegerich, Gundermann (in kleinen Mengen!) , Labkräuter,<br />
Malven, Vogelmiere, Gänseblümchen ...<br />
für 4 Portionen<br />
200 g Beluga-Linsen über Nacht einweichen lassen. Am<br />
nächsten Tag weich (aber noch bissfest!) kochen. Noch warm<br />
mit 4 EL Balsamico-Essig und 2 EL Zitronensaft ziehen lassen.<br />
Eine rote Zwiebel klein hacken und unterheben. Je nach<br />
Geschmack kann noch eine frisch gepresste Zehe Knoblauch<br />
hinzugefügt werden. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Eine<br />
rote Paprika klein würfeln und mit verschiedenen Wildkräutern<br />
(siehe oben) der Saison unterheben. Zur Dekoration eignen<br />
sich die Blüten von Löwenzahn, Gänseblümchen, Bärlauch …<br />
28
Knospen einlegen wie „Wilde Kapern“<br />
Geeignete Pflanzen:<br />
Bärlauchblütenknospen, Gänseblümchenknospen, Löwenzahnblütenknospen,<br />
Lindenfrüchtchen (ca. 2 Wochen nach der Blüte),<br />
Spitzahorn-Flügelfrüchte (ca. 1-2 Wochen nach der Blüte), Wegerichblütenstände<br />
Grundrezept für ein Schraubdeckelglas<br />
mit insgesamt 250 ml Inhalt:<br />
Das Glas gründlich ausspülen und mit Deckel im Backofen bei<br />
150-200 Grad steril machen. Eine große Handvoll Knospen mit<br />
einem TL Salz und 1/3 TL Rohrohrzucker in 125 ml Wasser und 125<br />
ml gutem Essig (zum Beispiel Estragonessig) ca. zwei Minuten<br />
lang weich kochen.<br />
Zum Abfüllen dann das Glas mit einer Spaghettizange aus dem<br />
Ofen holen, zügig mit den heißen Kapern und dem Sud befüllen<br />
(die Kapern müssen komplett von Sud bedeckt sein), fest verschrauben<br />
und zum Abkühlen auf den Deckel stellen.<br />
Später beschriften und an einem dunklen und kühlen Ort lagern.<br />
29
Kalte Sommersuppe/Gazpacho<br />
Geeignete Pflanzen:<br />
Brunnenkresse, Junge Gierschblätter, Brennnessel-Triebspitzen,<br />
Acker-Hellerkraut, Knoblauchsrauke oder Knopfkraut<br />
1 ganze Bio-Salatgurke (diese kann mit der Schale verwendet<br />
werden) in Stücke schneiden und zusammen mit 3 Händen voll<br />
Blättern und Triebspitzen sowie 2 vollreifen Tomaten und 80<br />
g Cashewkerne in einen leistungsstarken Mixer geben und zu<br />
einer cremigen, kalten Suppe pürieren. Mit Salz, Pfeffer, etwas<br />
Zitronensaft und Rohrohrzucker nach Belieben abschmecken.<br />
Eventuell muss anfangs etwas reines Wasser zugegeben werden,<br />
so dass die Messer des Mixers greifen.<br />
Soll die Suppe dicker werden, einfach mehr Cashewkerne hinzufügen.<br />
30
Ebereschen-Zucchini-Chutney<br />
4 mittelgroße Zwiebeln klein würfeln und in Pflanzenfett glasig<br />
dünsten. 1 kg Zucchini in Scheiben schneiden, 4 Äpfel entkernen<br />
und in feine Streifen schneiden, 800 g Vogelbeeren-Beeren<br />
verlesen, Stiele abzupfen und waschen. Mit 100 g Rosinen alle<br />
Zutaten in einen Topf geben und die Folgenden hinzufügen: 0,5<br />
Liter Obstessig, 0,25 Liter Wasser, 200 g Honig, 100 g Rohrohrzucker,<br />
2 TL Salz, 3 Stangen Zimt, 3 ganze Gewürznelken, 2 Stücke<br />
Ingwer, jeweils 2 bis 3 cm groß. Nun unter Rühren das Chutney<br />
langsam zum Kochen bringen und für 20 Minuten auf kleiner<br />
Flamme kochen lassen. Die Zimtstangen, die Ingwerstücke und<br />
die Nelken entfernen. Das heiße Chutney kann nun in bereits<br />
bereit stehende steril gemachte und noch heiße Schraubdeckelgläser<br />
abgefüllt werden.<br />
Die Gläser sofort verschließen und für einige Minuten auf dem<br />
Kopf stehend abkühlen lassen. Das Chutney schmeckt besonders<br />
gut zu Reis- und Hirsegerichten. Es hält mindestens ein Jahr, angebrochene<br />
Gläser im Kühlschrank maximal 2 Wochen.<br />
31
GRUNDREZEPT Bucheckern<br />
Zunächst werden die Nüsse geschält. Diese Arbeit kann man sich<br />
erleichtern, indem man die Bucheckern mit kochendem Wasser<br />
überbrüht. Die äußere, braune Schale wird dadurch weicher und<br />
lässt sich anschließend mit einem handlichen Küchenmesserchen<br />
leichter entfernen. Der innere weiße Kern der Bucheckernuss<br />
ist noch von einer dünnen bräunlichen Haut umgeben. Es ist<br />
nicht nötig diese zu entfernen, da sie beim Rösten der Kerne<br />
meist von alleine abfällt. Nun das Rösten: In einer heißen Pfanne<br />
werden die Bucheckern unter Bewegung nur wenige Minuten<br />
geröstet. Die köstlichen Bucheckern sind nun verzehrsfertig<br />
und können leicht gesalzen als Buchecker-Knabberspaß oder als<br />
herzhafte Beigabe in Wildpflanzensalaten und Wildgemüsegerichten<br />
verwendet werden.<br />
32
Buchecker-Risotto<br />
für 4 Portionen<br />
250 g Risotto-Reis (Sorte Arborio) in Butter oder Olivenöl glasig<br />
dünsten, mit einer Mischung aus 200 ml trockenem Weißwein<br />
und 400 ml Wasser ablöschen, salzen, pfeffern und auf kleinster<br />
Flamme langsam ziehen lassen, eventuell später bei Bedarf<br />
etwas warmes Wasser nachgießen. In einer kleinen Pfanne 1 bis<br />
2 klein gewürfelte Schalotten oder Zwiebeln in Olivenöl glasig<br />
dünsten, gegen Ende einige in feine Scheibchen geschnittene<br />
Knoblauchzehen hinzugeben und mit den Zwiebeln kurz mitdünsten<br />
lassen. Den Inhalt der Zwiebel-/Knoblauch-Pfanne sowie<br />
geröstete Bucheckern (Rezept wie oben; Menge nach Belieben)<br />
in den fast fertigen Risottoreis unterheben und das Gericht weiter<br />
bei kleinster Flamme durchziehen lassen.<br />
Wildes Wurzelgemüse<br />
Geeignete Pflanzen:<br />
Löwenzahnwurzeln, Nachtkerzen-Wurzeln, Engelwurzwurzeln<br />
Wurzeln vor Ort ausstechen, in der Küche gut reinigen und in feine<br />
Streifen schneiden. In einer Pfanne eine fein gewürfelte Zwiebel<br />
in Olivenöl glasig dünsten. Das Wurzelgemüse hinzugeben, mit<br />
etwas Gemüsebrühe ablöschen und langsam dünsten. Mit einer<br />
Prise Rohrockzucker, Salz, Pfeffer und Knoblauch würzen. Das<br />
wilde Wurzelgemüse kann nach Belieben mit kultiviertem Wurzelgemüse<br />
von der Möhre, Pastinake, Petersilie gemischt werden.<br />
33
Esskastanien-Rosenkohl-Gemüse<br />
1 kg Rosenkohl putzen und unten am Stiel über Kreuz einschneiden.<br />
In einer Pfanne 40 g Butter zergehen lassen und die<br />
Zwiebelwürfelchen von 2 großen Zwiebeln glasig werden lassen,<br />
den Rosenkohl hinzugeben, immer wieder wenden. Nach und<br />
nach immer wieder etwas von insgesamt 250 ml Gemüsebrühe<br />
zugeben, so dass die Rosenkohl-Röschen nicht anbrennen können.<br />
Nach ca. 10-15 Minuten sind die Röschen gar, je nach deren<br />
Größe. Nun 600 g Kastanien, welche wie oben beschrieben vorbereitet<br />
wurden, sowie 6 EL Crème fraîche zum Rosenkohl hinzugeben<br />
und mit weißem Pfeffer, Salz und 3 gepressten Zehen<br />
Knoblauch sowie Muskat abschmecken. Noch etwa 5 Minuten<br />
auf kleinster Flamme ziehen lassen.<br />
Walnuss-Kartoffeln<br />
4 große im Ofen vorgegarte Kartoffeln halbieren und die Hälften<br />
aushöhlen, so dass zwar stabile, aber doch möglichst dünnwandige<br />
„Kartoffelschälchen“ entstehen. Für die Füllung in<br />
einer Pfanne 100 g gehackte Walnüsse in Olivenöl rösten, mit<br />
2 EL süßer Sahne und 2 EL Wasser ablöschen, das zerdrückte<br />
Kartoffelinnere in die Nussmasse geben, mit Salz, Cayennepfeffer<br />
und edelsüßem Paprika gut abschmecken und miteinander<br />
vermengen. Die Masse dann in die ausgehöhlten Kartoffelhälften<br />
füllen und diese im vorgeheizten Ofen ca. 10 Minuten bei 200<br />
Grad fertig backen.<br />
34
Süßes & Dessert<br />
„Grünes“ Eis für 2 Personen:<br />
1 Tasse Cashewkerne<br />
1 Tasse Eiswürfel<br />
3 sehr reife Bananen, geschält und in Stücke gefroren<br />
2 Handvoll Brennnessel-Triebspitzen (auch mit Blüten)<br />
1-2 EL Zitronensaft<br />
Mark von 1 Vanilleschote<br />
Cashewkerne, Eiswürfel und gefrorene Bananenstücke in<br />
einem leistungsfähigen Standmixer zuerst grob verarbeiten.<br />
Dann Brennnessel-Triebspitzen, Zitronensaft<br />
und Vanillemark hinzugeben.<br />
Alles zu einer cremigen Masse verrühren.<br />
In Schälchen geben und mit essbaren<br />
Blüten dekorieren!<br />
35
Schokolierte Gundermannblätter<br />
100 g Zartbitterschokolade (am besten vegane Bio-Schokolade<br />
mit 70 % Kakaogehalt) ein wenig zerbröckeln und in einem<br />
kleinen Töpfchen bei mäßiger Hitze auf dem Herd langsam zähflüssig<br />
werden lassen. Die Gundermannblätter einzeln an ihrem<br />
Stiel anfassen und vorsichtig Blatt für Blatt in die Schokolade<br />
tauchen. Herausnehmen und auf einem zuvor mit etwas Kokosöl<br />
eingefettetem Teller zum Aushärten absetzen. Dank der grünen<br />
Blattstiele können Sie diese auch ohne Schokoladenfinger essen.<br />
Süßes Pesto - rohköstlich<br />
Für das Gundermann-Pesto werden 2 EL Mandeln, 4 Stängel<br />
oder Triebspitzen Gundermann, 2 Triebspitzen Minze oder<br />
Zitronenmelisse, 2 TL Zitronensaft, 2-3 Datteln, 1 EL Apfel- oder<br />
Birnendicksaft im Blender oder wahlweise im Hochleistungsmixer<br />
(nur bei größerer Menge) zu einer dem Pesto ähnlichen<br />
Masse gemischt. Gundermann entwickelt einen intensiven,<br />
aromatischen Duft beim Zerreiben der Blätter. Am besten<br />
schmecken die Blätter im Frühjahr.<br />
Der Geschmack ist minzig-würzig und etwas bitter; neben den<br />
Gerb- und Bitterstoffen sind hierfür besonders die ätherischen<br />
Öle verantwortlich. Das süße Pesto kann zusammen mit Apfelmus<br />
oder Himbeercreme serviert werden.<br />
36
Rote Grütze aus Kirschpflaumen<br />
800 g Kirschpflaumen waschen und entsteinen. Je nach Größe<br />
der Früchte halbieren oder vierteln. 0,4 Liter roter Johannisbeersaft<br />
mit 1 EL Rohrohrzucker in einem Topf erhitzen, die<br />
Stückchen dazugeben und ca. 5 Minuten köcheln lassen. Etwas<br />
Speisestärke in wenig kaltem Wasser anrühren und das flüssige<br />
Kompott zu einer Grütze binden. Was sehr gut dazu passt, ist<br />
frisch aufgeschlagene und mit gemahlenem Zimt und Vanillezucker<br />
abgeschmeckte Sahne.<br />
Kirschpflaumen-Kompott<br />
Die Kirschpflaumen (1 kg, mit Stein) waschen und in einen<br />
Topf geben. 2 EL Rohrohrzucker, 1 bis 2 Zimtstangen und, wer<br />
möchte, 2 Nelken zugeben. Den Topf bis zu 2/3 der Füllhöhe der<br />
Früchte mit Wasser auffüllen und die Kirschpflaumen nun kurze<br />
Zeit kochen lassen (3-5 Minuten).<br />
Das Kompott schmeckt warm oder kalt als Nachspeise oder als<br />
Beilage zu Pfannkuchen, Griesschnitten, Milchreis und anderen<br />
Süßspeisen.<br />
Und die Steinchen werden ausgespuckt…<br />
37
Ebereschen-Konfitüre<br />
mit Apfel oder Birne<br />
300 Gramm handverlesene Ebereschenbeeren (am besten<br />
Sorbus aucuparia, Sorte „edulis“) werden mit 700 Gramm Äpfel<br />
oder Birnen (entkernt) im Hochleistungsmixer püriert.<br />
Danach mit einem Gelierzucker im Verhältnis 1:2 (Rohrzucker mit<br />
Pektin aus dem Naturkostladen beispielsweise) das Fruchtmus 2<br />
bis 3 Minuten aufkochen. Schließlich in sterile Schraubdeckelgläser<br />
abfüllen. Die Konfitüre hat einen zarten Bitterorangen-<br />
Geschmack. Zusammen mit der Süße von Äpfeln/Birnen mundet<br />
dies köstlich!<br />
38
Brot & Kuchen<br />
GRUNDREZEPT Herstellung von Eichelmehl<br />
Die Eicheln werden zunächst in einer Pfanne (oder im Backofen auf<br />
einem Blech) 8 bis 10 Minuten lang ohne Zugabe von Fett oder Öl<br />
leicht geröstet. Die Eicheln dabei ab und an mit einem Kochlöffel bewegen.<br />
Der Wassergehalt der Eicheln verdampft dabei, der innere<br />
Kern dehnt sich aus und sprengt die Schale der Eichel – dies ist der<br />
Zweck des Röstens.<br />
Da manche Eicheln mit einem Knall (ähnlich wie Popkorn) aus der<br />
Pfanne springen würden, sollte diese mit einem Deckel abgedeckt<br />
werden. Nach dem Rösten kann man die aufgeplatzten Schalen der<br />
Eicheln leicht entfernen. Schadhafte Eichelkerne aussortieren. Die<br />
Eichelkerne werden nun etwa 3 Tage in kaltem Wasser gewässert,<br />
um ihnen die Gerbstoffe (Gerbsäure) zu entziehen. Dem kalten<br />
Wasser kann auf 2 Liter noch ein Teelöffel Schlemmkreide oder Natron<br />
zugesetzt werden, um den Vorgang zu unterstützen. Ebenso<br />
ist es hilfreich, das Wasser ein- oder zweimal täglich durch frisches<br />
Wasser zu ersetzen. Die Eicheln im Wasserbad ab und an umrühren.<br />
Das Wasser färbt sich braun, die Eichelkerne werden heller. Nach<br />
dem Wässern lässt man die Eichelkerne auf einem Sieb abtropfen<br />
und dreht sie durch einen Fleischwolf. Grobe Rückstände kann man<br />
ein zweites Mal durchdrehen. Das grobkörnige, helle Eichelmehl<br />
kann nun nach Belieben durchgesiebt werden. Praktisch ist es, den<br />
jeweiligen Wochenbedarf an Eichelmehl in einem Arbeitsgang herzustellen.<br />
39
Eichelbrot<br />
500 g Getreidemehl und 2 Prisen Salz vermischen. 25 g Hefe in<br />
etwas Zuckerwasser auflösen und unter das Mehl rühren. ½<br />
bis ¾ Liter lauwarmes Wasser einrühren. Teig gut rühren und<br />
an warmer Stelle 2 Stunden aufgehen lassen. Danach 500 g<br />
Eichelmehl einkneten und gut durcharbeiten! Der Teig muss<br />
sehr fest ausgeknetet werden, das Brot läuft sonst auseinander!<br />
Längliches Brot formen. Auf bemehltem Backblech obenauf vier<br />
Mal einkerben. Brotlaib nochmals aufgehen lassen. Brot in den<br />
vorgeheizten Backofen einschieben und bei mittlerer Hitze 60<br />
bis 80 Minuten abbacken.<br />
Zur Backprobe ein spitzes Hölzchen einpieken. Klebt Teig am<br />
Hölzchen, bitte weiterbacken. Ist das Hölzchen trocken, ist das<br />
Eichelbrot fertig!<br />
Esskastanienkuchen „Castagnaccio“<br />
40<br />
50 g Rosinen in heißem Wasser einweichen. 300 g geschälte und<br />
geröstete Kastanien zu „Mehl“ mahlen (im Fleischwolf). Das Mehl<br />
mit 1 EL Rohrohrzucker, einer kräftigen Prise Salz, einem Teelöffel<br />
getrocknetem oder frischem, fein gehackten Rosmarin und 4 EL Olivenöl<br />
sowie etwas Wasser vermengen. So viel Wasser hinzugeben,<br />
bis ein dickflüssiger Teig entsteht (ca. 150 ml). Nun die abgetropften<br />
Rosinen und 50 g klein gehackte Pinien- oder Walnusskerne hinzugeben<br />
und untermischen. Den Teig maximal 2 cm dick in eine mit<br />
einem Backpapier ausgelegte Form geben und mit<br />
etwas Olivenöl beträufeln.<br />
Das süße Brot ca. 45 Minuten bei 200 Grad backen.
Haselnusskuchen<br />
Aus 75 g Butter, 80 g Rohrohrzucker, 2 Eiern, 75 g Gries und 130 g<br />
gemahlenen Haselnüssen sowie einem TL Backpulver und einer<br />
Prise Salz einen Rührteig herstellen. Ca. 300 g saftige Früchte, wie<br />
zum Beispiel Schattenmorellen aus dem Einmachglas oder wilde,<br />
entsteinte Vogelkirschen, Kornelkirschen oder Kirschpflaumen<br />
unter den Teig unterheben und diesen dann in eine gefettete und<br />
bemehlte Kastenform füllen. Im vorgeheizten Ofen bei 220 Grad<br />
(Umluft 180 Grad) ca. eine halbe Stunde lang backen. Die Stäbchenprobe<br />
zeigt an, ob der Kuchen fertig gebacken ist.<br />
Kirschpflaumen-Crumble<br />
Eine große feuerfeste Glas- oder Keramikform zunächst mit Butter<br />
oder mit gutem Kokosöl ausstreichen, dann mit etwas Rohrohrzucker<br />
und Zimtpulver bestreuen. Nun 800 g entsteinte Kirschpflaumen<br />
in die Form füllen und diese mit einer Schicht aus Streuseln<br />
bedecken. Die Streusel stellen Sie aus 200 g Dinkelvollkornmehl, 80<br />
g gemahlenen Mandeln, 125 g Butter und 70 g Rohrohrzucker sowie<br />
etwas gemahlenem Zimt her. Der Crumble ist nach 25-30 Minuten<br />
bei 200 Grad (oder 180 Grad im Umluftherd fertig) und schmeckt<br />
auch lauwarm sehr gut!<br />
Dazu passt auch Vanilleeis oder Vanillesauce.<br />
41
Wilde Getränke<br />
GRUNDREZEPT Kräuter-Basensaft<br />
Ergibt etwa 0,5 l Saft<br />
Geeignete Pflanzen:<br />
Alle Wildkräuter, außer stark würzige Arten wie Bärlauch und<br />
Knoblauchsrauke.<br />
Besonders geeignet: Giersch, Kletten-Labkraut, Brennnessel<br />
5 Hände voll Wildkräuter<br />
4 Bio-Äpfel<br />
1 große oder 2 kleine Bio-Zitronen<br />
½ Bio-Salatgurke<br />
1 Stück Ingwer (1 cm)<br />
Alle Zutaten werden zusammen in einem guten Entsafter<br />
(möglichst mit Walzentechnik) schonend verarbeitet.<br />
42
Drink aus Holunderblüten, Lindenblüten, Rosen-Blütenblättern<br />
oder Mädesüßblüten<br />
(für vier Gläser)<br />
2 Handvoll Blüten auf Insekten kontrollieren, aber auf keinen<br />
Fall waschen, da Blütenstaub, Nektar und ätherische Öle sonst<br />
vernichtet werden würden. In einem Topf mit 1 Liter lauwarmem<br />
Wasser gut abgedeckt über Nacht ziehen lassen. Das Kondensat im<br />
Deckel am nächsten Morgen unbedingt in den Topf tropfen lassen,<br />
hier ist die Konzentration an Aromastoffen am höchsten. Danach<br />
den wässrigen Auszug durch ein Sieb abgießen. Den Saft von zwei<br />
Limetten dazu geben. 1 EL Rohrohrzucker (oder Apfeldicksaft) sowie<br />
eine kräftige Prise Salz unterrühren. Den Drink in einer Karaffe<br />
kalt stellen. Wer mag, kann die Gläser vor dem Servieren mit einem<br />
Zuckerrand und einer Limettenscheibe dekorieren.<br />
Giersch-Gundermann-Limonade<br />
Frische Gundermanntriebe (auch mit Blüten) werden in eine Glaskaraffe<br />
gelegt. Pro Liter Wasser braucht es ungefähr 20 Triebe.<br />
1 bis 2 Triebe vom Giersch werden mit einem Messerrücken zerquetscht,<br />
bevor sie auch in die Karaffe kommen. Mit reinem Wasser<br />
(zum Beispiel aus artesischer Quelle) übergießen und mindesten<br />
3 bis 4 Stunden oder über Nacht stehen lassen. Vor dem Servieren<br />
kommt noch der Saft von einer Zitrone und 2 EL Apfeldicksaft hinzu.<br />
Es passt auch reiner Apfel- oder Birnensaft dazu.<br />
43
(Holunder)Blüten- Sirup<br />
Geeignete Pflanzen:<br />
Holunderblüten, Mädesüßblüten und Blüten der Labkräuter<br />
30 bis 40 frische, große voll aufgeblühte Holunderblütendolden,<br />
Mädesüß-Blütendolden oder Labkraut-Rispen<br />
1 kg Rohrohzucker<br />
Saft von 4 Zitronen in Bio-Qualität<br />
Schale von 2 Zitronen in Bio-Qualität<br />
1 Liter reines Wasser<br />
1 Liter reines Wasser aufkochen und 1 kg Zucker darin auflösen.<br />
Dann vom Herd ziehen und abkühlen lassen. Die voll aufgeblühten<br />
Holunderblüten gut ausschütteln und verlesen, keinesfalls waschen.<br />
Aus 4 Zitronen den Saft auspressen. 2 Zitronen waschen und sorgfältig<br />
schälen. Abwechselnd die Holunderblüten und die Zitronenschalen<br />
in ein großes, hohes Gefäß schichten. Den Sirup und den Zitronensaft<br />
darüber gießen. Das möglichst luftdicht abgedeckte Gefäß wird<br />
mindestens drei Tage im Dunkeln bei gleichmäßiger Raumtemperatur<br />
stehen gelassen. Schließlich wird der Sirup durch ein feines Sieb oder<br />
Mulltuch gegossen und noch einmal kurz aufgekocht. Sofort in die zuvor<br />
gründlich ausgespülten und im Backofen bei 200 Grad sterilisierten<br />
Flaschen abfüllen und verschließen. Kühl und dunkel gelagert ist dieser<br />
Holunderblütensirup ein Jahr haltbar.<br />
44
Schlehen-Likör<br />
400 g ganze Schlehenfrüchte, 200 g Rohrohrzucker und 3 zerschlagene<br />
Schlehenkerne (=Mandelaroma) werden in einem<br />
weithalsigen Glasbehälter mit Schraubdeckel mit 1 Liter guten<br />
(Doppel-) Korn übergossen. Die Mischung bleibt 3 Wochen stehen<br />
und wird regelmäßig durchgeschüttelt. Die Schlehen können<br />
anschließend im Glas bleiben - sie sind eine leckere Beigabe zum<br />
Dessert.<br />
Mädesüß-Caipirinha (4 Gläser) [siehe linke Seite]<br />
[siehe linke Seite]<br />
45<br />
1 Liter reines Wasser in einem Topf auf maximal 40 Grad erwärmen,<br />
vom Herd nehmen und darin über Nacht 2 Hände voll Mädesüß-Blüten<br />
ausziehen lassen. Topf dabei abdecken. Den wässrigen Auszug<br />
am nächsten Morgen über ein Sieb gießen, den Saft von zwei<br />
Limetten hinzugeben und 1 EL Rohrohrzucker und eine kräftige<br />
Prise Meersalz unter Rühren darin auflösen. Die Caipirinha nun in<br />
einer Karaffe kalt stellen. Die Gläser vor dem Servieren mit einem<br />
Zuckerrand und einer Limettenscheibe dekorieren.
Wald-Apero aus Ebereschen<br />
1 Liter Wasser, 250 g Ebereschenbeeren, 2 EL Schafgarbenblätter,<br />
2 EL Beifußblätter, 200 g Roher Rohrzucker und die<br />
Schale einer halben Bio-Zitrone kommen in einen großen<br />
Topf und werden zugedeckt 10 Minuten lang gekocht.<br />
Schließlich kommt alles durch ein feines Sieb und wird möglichst<br />
heiß in steril gemachte Flaschen abgefüllt.<br />
Der Wald-Apero wird wie ein Bitterino getrunken: „on the<br />
rocks“, pur, mit Soda, mit Sekt oder mit Orangensaft.<br />
Diesen Aperitif gibt es auch schon fertig zu<br />
kaufen: e WILPARI® heißt das Kultgetränk<br />
und kann bei der Cocktail House Manufaktur<br />
erworben werden. Der Gewinn aus dem Verkauf<br />
kommt unmittelbar der Stiftung <strong>EWILPA</strong><br />
zugute!<br />
Der biozertifizierte e WILPARI ® ist 100 % Genuss,<br />
100 % wild, ohne Alkohol und ohne Zusatzstoffe.<br />
46
Eichel-Kaffee<br />
Dieser Kaffeeersatz schmeckt herb-aromatisch,<br />
ist jedoch sehr bekömmlich!<br />
Zur Herstellung reife Eicheln schälen, in kleinere Stückchen<br />
schneiden, wie oben beschrieben 2 Tage wässern (teilweise entgerben),<br />
anschließend trocknen. Sobald sie getrocknet sind, auf<br />
einem Backblech bei schwacher Hitze mittelbraun rösten, fein<br />
mahlen. 2 TL Eichelkaffee pro Tasse mit kochendem Wasser überbrühen,<br />
10 Minuten ziehen lassen, abseihen. Sahne und Zucker<br />
nach Belieben hinzugeben.<br />
Wilde „Kaffee“-Variationen<br />
Wurzeln der Wegwarte (Zichorie) ausgraben bzw. ausstechen<br />
(Erntezeit Oktober bis Anfang März) oder 6 bis 8 Löwenzahnwurzeln<br />
und gründlich mit einer Gemüsebürste reinigen.<br />
In ungefähr einen halben Zentimeter große Stücke schneiden und<br />
in einem Dörrgerät durchgängig trocknen. Die Wurzelstückchen<br />
werden schließlich in einer Pfanne ohne Fett bei niedriger Temperatur<br />
geröstet, dabei regelmäßig rühren.<br />
Nach dem Abkühlen kommen die gerösteten Wurzelstücke zum<br />
Mahlen in eine Kaffeemühle oder in einen Mixer.<br />
Wie Bohnenkaffe im Filter aufgießen; pro Tasse einen gehäuften TL.<br />
47
GRUNDREZEPT Kräutertee oder<br />
Haustee für jeden Tag<br />
Diese Mischung enthält keine oder wenig spezifisch wirkende<br />
Heilpflanzen und kann daher täglich getrunken werden. Sie wirkt<br />
allgemein sehr basisch, da sie reich an Mineralien und Spurenelementen<br />
ist.<br />
Grundsubstanz (etwa 75%) :<br />
Himbeerblätter, Erdbeerblätter, Brombeerblätter<br />
Geschmack (etwa 20%):<br />
Löwenzahnblätter, Minzenblätter, Apfelschalen,<br />
Hagebutten<br />
Schmuck (5%):<br />
Sonnenblumenblütenblätter, Ringelblumenblütenblätter,<br />
Gänseblümchen<br />
Birkenblätter-Tee<br />
1 EL getrocknete Birkenblätter pro Tasse. Mit heißem Wasser<br />
übergießen und 10 Minuten ziehen lassen und abseihen.<br />
Regt die Nieren an.<br />
Brennnessel-Tee<br />
1 EL frische oder getrocknete Brennnesselblätter pro Tasse werden<br />
mit heißem Wasser übergossen und 10 Minuten zum Ziehen<br />
stehen gelassen. Regt die Nieren an.<br />
48
Hagebutten-Tee<br />
Hagebuttentee ist durch den hohen Vitamin C-Gehalt<br />
ein ideales Getränk zur Stärkung der Abwehrkräfte<br />
oder zur Rekonvaleszenz nach Krankheiten.<br />
Bei der Herstellung von Hagebuttentee kann auch das Innenleben<br />
der Früchte, also die Kernchen und Haare, mitverarbeitet<br />
werden. Da die Kernchen ein vanilleartiges Aroma<br />
abgeben, wäre es geradezu schade, diese auszukratzen und<br />
wegzuwerfen. Im Hals werden sie bestimmt nicht kratzen können,<br />
da sie im Teebeutel oder Sieb hängen bleiben werden.<br />
Hagebutten waschen, Stiele und die Käppchen entfernen<br />
und die Früchte in kleine Stücke schneiden. Diese in einem<br />
Dörrgerät oder im Backofen bei maximal 50 Grad trocknen.<br />
Nach dem Trocknen auskühlen lassen und zeitnah in saubere<br />
Schraubdeckelgläser abfüllen. Diese dunkel und kühl lagern.<br />
Die spätere Zubereitung: Pro Tasse Tee 2 TL getrocknete Hagebutten<br />
in entsprechender Menge Wasser für 8-10 Minuten<br />
auf kleiner Flamme köcheln lassen. Auf diese Weise enthält<br />
der Tee die höchstmögliche Konzentration an Vitamin C. Nun<br />
den Tee absieben und eventuell nach Geschmack süßen.<br />
Die Trägereigenschaften der Hagebutte für Vitamin C sind<br />
sehr günstig, denn auch Stunden nach dem Kochen enthält<br />
der Tee noch die gleich hohe Konzentration an wertvollem<br />
Vitamin C. Daher ist dieser Hagebuttentee auch gut zur Aufbewahrung<br />
in einer Thermoskanne geeignet.<br />
49
Lindenblüten oder Holunderblütentee<br />
bei Erkältungskrankheiten, Ausschwitzen<br />
Pro Tasse 2 TL von getrockneten Blüten mit kochendem<br />
Wasser übergießen und zugedeckt 10 Minuten ziehen lassen.<br />
Weißdorn-Tee<br />
Für den herzstärkenden Weißdorn-Tee werden sowohl Blüten,<br />
Blätter und Früchte verwendet. Das Sammelgut wird ungewaschen<br />
zum Trocknen ausgelegt oder in einem Dörrapparat<br />
getrocknet. Pro Tasse Tee nimmt man 1 bis 2 TL einer zu gleichen<br />
Teilen (Blätter, Blüten, Früchte) hergestellten Mischung.<br />
50
Spezialitäten<br />
Brennnessel-Samen:<br />
Sammeln und Trocknen<br />
Ausgestattet mit guten, festen Gartenhandschuhen werden die<br />
Brennnesseln ungefähr in 80 cm Länge abgezweigt und in einer luftdichten<br />
Papiertüte transportiert. Zuhause werden die Rispen in ein<br />
Dörrgerät gelegt oder im Backofen bei maximal 40 Grad mit einem<br />
Kochlöffel in der Backofentüre ausreichend getrocknet (Stichwort:<br />
rascheltrocken!). Auch im Wohnraum können die Rispen getrocknet<br />
werden. Wichtig ist hier eine gute Belüftung: Zwischen zwei Stühle<br />
wird ein großes Leinentuch gespannt (auf den Stühlen mit dicken<br />
Büchern befestigt) und dann die Rispen zum Trocknen darauf gelegt.<br />
Nach dem Trocknungsvorgang können die Samen ganz einfach abgerebelt<br />
werden. Sie kommen in ein Schraubverschlussglas und werden<br />
den Herbst und Winter über dunkel aufbewahrt.<br />
51<br />
In der Küche wird später aus den über Nacht in etwas Wasser eingeweichten<br />
Samen ein köstliches Pesto mit Knoblauch, Nüssen und<br />
Olivenöl zubereitet. Oder die Samen kommen pur aufs Müsli oder<br />
Butterbrot oder über den frischen Wildkräutersalat. Brot und Gebäck<br />
kann ebenso damit gebacken werden. Köstlich schmeckt Ziegenfrischkäse,<br />
der in den Samen gerollt wird - dazu passt ein Rohkostsalat<br />
aus Karotten oder Rote Beete! Die Samen sind ein altbewährtes<br />
und wertvolles Kraftmittel - reich an hochwertigen Fettsäuren, Mineralien,<br />
Vitamin E sowie Karotinoiden! Die rohköstliche Verwendung<br />
ist wertvoller, da so die mehrfach ungesättigten Fettsäuren erhalten<br />
bleiben.
Gewürz-Salze<br />
Geeignete Pflanzen:<br />
zum Beispiel: Thymian, Dost, Wald-Engelwurz, Giersch,<br />
Knoblauchsrauke, Gundermann, Löwenzahn<br />
200 g gut getrocknete Kräuter werden in einem Blender oder in<br />
einem Mörser fein zerkleinert und schließlich mit 500 g naturbelassenem<br />
Steinsalz vermischt. Gut verschlossen in einem<br />
sauberen Schraubdeckelglas aufbewahren.<br />
Aromatisierter Blütenzucker<br />
Geeignete Pflanzen:<br />
Mädesüßblüten, Rosenblütenblätter, Minze, Melisse, Lindenblüten,<br />
Schlehenblüten, Ebereschenblüten<br />
Die Blütenblätter / Blüten von frisch aufgeblühten Blüten am<br />
besten am späten Morgen ernten und auf keinen Fall waschen. Im<br />
Dörrgerät schonend bei 40 Grad trocknen, bis sie bei Berührung<br />
rascheln. Nun in einem Verhältnis von 1 Tasse getrocknete Blütenblätter<br />
zu 2 bis 3 Tassen Rohrohrzucker alles in einen Blender oder<br />
Mixer geben. Den fertigen Blütenzucker in luftdicht schließenden<br />
Schraubdeckelgläsern aufbewahren. Aromatisierte Zucker verleihen<br />
Desserts eine ganz besondere Geschmacksnote!<br />
Spezialität: aromatisierter Zucker mit den Nadeln<br />
von Tanne oder Douglasie<br />
52
Knospen<br />
Besonders geeignete Pflanzen:<br />
Linde, Apfel, Weißdorn, Schlehe, Eberesche<br />
Im Winter werden die Knopsen roh verzehrt oder dienen als<br />
Salatzugabe.<br />
Wilde Mehle<br />
Geeignete Pflanzen:<br />
Blätter der Linde (Sommer- und Winterlinde), und Früchte der<br />
Mehlbeere<br />
Das getrocknete Laub der im Mai bis Juni gesammelten Lindenblätter<br />
wird im Mixer zu Pulver gemahlen und zur Weiterverarbeitung<br />
mit 80% Getreidemehl gemischt. Auch die Früchte der<br />
Mehlbeere kann getrocknet zu Mehl gemahlen und wie oben<br />
weiterverarbeitet werden.<br />
Die Rezepte für das Eichel- und Esskastanienmehl finden Sie bei<br />
den Brotrezepten auf den Seiten 39 und 40.<br />
53
Essbare Blüten zur Dekoration<br />
von Salaten, Pestos, Gemüsegerichte sowie Desserts:<br />
Viele Blüten stecken voller sekundärer Pflanzenfarbstoffe. Bei<br />
den weißen und hellgelben sind dies die Flavonoide, bei orangefarbenen<br />
und roten Blüten heißen diese Karotinoide, bei den<br />
violetten und blauen Blüten Anthozyane.<br />
Geeignete Pflanzen:<br />
Weiß und rosa:<br />
Apfel, Bärlauch, Brunnenkresse, Gänseblümchen, Gänsedistel,<br />
Giersch, Hirtentäschel, Knoblauchsrauke, Mädesüß, Wiesen-Bärenklau,<br />
Wiesen-Schaumkraut, Melde, Wiesen-Labkraut, Linde<br />
Gelb:<br />
Knopfkraut, Echtes Labkraut, Löwenzahn, Nachtkerze, Spitzahorn,<br />
Goldnessel, Barbarakraut<br />
Orange:<br />
Ringelblume, Kapuzinerkresse<br />
Rot, violett und blau:<br />
Malven, Wegwarte, Taubnesseln, Rotklee, Gundermann, Rosen<br />
54
„Falsche Oliven“ von Kornelkirschen<br />
Die grünlich-hellroten, noch unreifen Früchte der Kornelkirsche<br />
können wie Oliven in Essig eingelegt und als Antipasti oder<br />
Beilage zum deftigen Abendbrot gegessen werden. Dazu die<br />
Früchte von Stielchen befreien, gründlich waschen und in einem<br />
Essig-Wasser-Gemisch, welches nach Geschmack etwas gesalzen<br />
und gepfeffert wird, 2 bis 3 Minuten kochen und dann heiß in<br />
sterilisierte Schraubdeckelgläser abfüllen.<br />
Bitte achten Sie beim Einfüllen darauf, dass die falschen Oliven<br />
komplett vom Sud bedeckt sind. Die frisch abgefüllten Gläser<br />
im heißen Zustand für einige Minuten auf den Kopf stellen, so<br />
dass auch die noch im Glas befindliche Luft sterilisiert wird. Für<br />
ein Glas von ¼ Liter Inhalt benötigen Sie eine große Hand voll<br />
Kornelkirschen, jeweils 250 ml Wasser und Essig, zum Beispiel<br />
weißer Balsamessig, sowie 1 TL Salz, 1/3 TL Rohrohrzucker.<br />
Nach dem Abkühlen werden die beschrifteten Gläser an einem<br />
kühlen und dunklen Ort gelagert.<br />
Die Falschen Oliven halten ein Jahr - bis zur nächsten Ernte.<br />
55
Danksagung<br />
Ein gutes Werk braucht von der Idee bis zur Vollendung immer viele<br />
Köpfe und Hände - nur im Zusammenwirken kann es gelingen.<br />
Dafür herzlichen Dank bei...<br />
Herrn Leonhard Zintl für seine visionäre Idee, in Waldeck einen <strong>EWILPA</strong><br />
anzulegen. Herrn Ernst Tippmann vom Naturpark Steinwald für<br />
die Projekt-Trägerschaft während der Planung, Beantragung der<br />
Fördergelder und Realisierung im Gelände.<br />
Der Regierung Oberpfalz sowie der Stadt Kemnath für die Finanzierung<br />
des Parks. Der katholischen Kirchengemeinde Waldeck<br />
für die Nutzung des alten Friedhofs.<br />
Dem Heimat und Kulturverein Waldeck, dem Maschinenring, dem<br />
Bauamt der Stadt Kemnath sowie den freiwilligen Helfern bei der<br />
Pflanzaktion. Dem Hotel Hollerhöfe für die Anlage und Pflege der<br />
Wildgemüse-Brache.<br />
Der Agentur DESIGNFRANK für die Gestaltung der Hinweistafeln.<br />
Frau Dr. Rita Lüder für ihre wunderschönen, botanischen Zeichnungen.<br />
56
Weiterführende Informationen<br />
und Literaturliste:<br />
Mehr zu Dr. Markus Strauß<br />
und der Stiftung <strong>EWILPA</strong>:<br />
Essbare Wildpflanzen,<br />
Ausbildung, Rezepte:<br />
Stiftung EssbareWildpflanzenParks:<br />
„Wildpflanzen aktuell“ mit Sammelliste:<br />
Wildpflanzenpulver und Literatur:<br />
Hotel Hollerhöfe:<br />
Cocktail House Manufaktur (e Wilpari®)<br />
www.dr-strauss.net<br />
www.ewilpa.net<br />
www.ewilpa.net/newsletter<br />
www.simply-wild.de<br />
www.hollerhoefe.de<br />
www.shop.cocktail-house.com<br />
Literatur von Dr. Rita Lüder<br />
Grundkurs Pflanzenbestimmung<br />
Quelle & Meyer Verlag 2015<br />
Wildpflanzen zum Genießen<br />
App für Android und Apple<br />
http://www.kreativpinsel.de/ibook---app.html<br />
Illustrationen:<br />
www.kreativpinsel.de<br />
57
Die Stiftung<br />
Die Gründung der Stiftung „EssbareWildpflanzenParks“ von<br />
Dr. Markus Strauß geht auf Jahr 2015 zurück. In der Kurzform<br />
liebevoll <strong>EWILPA</strong> genannt, zeigt die Stiftung zukunftsweisende<br />
Wege für eine gesunde Ernährung, Naturschutz, Landwirtschaft<br />
und Bildung auf.<br />
Die Stiftung setzt sich für den Aufbau und den Betrieb von<br />
Sammelmöglichkeiten in ganz Deutschland ein.<br />
Die dadurch entstehenden kostenfreien Sammelmöglichkeiten<br />
funktionieren somit wie eine moderne Allmende, aber darüber<br />
hinaus bietet ein <strong>EWILPA</strong> noch viel mehr:<br />
Er ist Bildungsstätte, sozialer Treffpunkt, Bodenschutz,<br />
Insektenparadies und ein Ort der naturnahen Erholung.<br />
Der flächendeckende An- und Aufbau von <strong>EWILPA</strong>S stellt eine<br />
neue Form der Landwirtschaft dar und kann als „wilde“ Form<br />
des Urban Gardening zur Anlage von essbaren Städten und<br />
Gemeinden dienen.<br />
Bildernachweis:<br />
Titelbild, Seite 7, 12, 20, 21, 28, 38: Birgit Matz<br />
Seite 4, 11, U4: aus dem Buch „Die Wald-Apotheke“, Maximilian Gall<br />
Seite 14,17, 24, 44, 45, 50 : Micha Brem<br />
Seite 46: Tobias Maurus<br />
58
Literatur von Dr. Markus Strauß<br />
ARTGERECHT<br />
13 Thesen zur Zukunft des Homo sapiens | Verlag Kosmos 2018<br />
Die Wald-Apotheke<br />
Bäume, Sträucher und Wildkräuter, die nähren und heilen |<br />
Verlag Knaur MENSSANA 2017<br />
Die 12 wichtigsten essbaren Wildpflanzen<br />
Band 1 der Reihe „Natur & Genuss“ | Hädecke Verlag 2017<br />
Köstliches von Waldbäumen<br />
Band 2 der Reihe „Natur & Genuss“ | Hädecke-Verlag 2010<br />
Köstliches von Hecken und Sträuchern<br />
Band 3 der Reihe „Natur & Genuss“ | Hädecke-Verlag 2011<br />
Köstliches von Sumpf- und Wasserpflanzen<br />
Band 4 der Reihe „Natur & Genuss“ | Hädecke-Verlag 2013<br />
Die 12 besten Beeren aus Wildsammlung u. aus dem Garten<br />
Band 5 der Reihe „Natur & Genuss“ | Hädecke-Verlag 2015<br />
Die 12 besten essbaren Pionierpflanzen<br />
Band 6 der Reihe „Natur & Genuss“ | Hädecke-Verlag 2018<br />
Wilder Mix<br />
Grüne Smoothies & Desserts mit Wildpflanzen | Hädecke-Verlag 2015<br />
Ernteplaner<br />
Mit Natur & Genuss durchs Jahr | DIN A 2 Poster, Hädecke-Verlag<br />
59
Stiftung EssbareWildpflanzenParks<br />
Impressum<br />
Stiftung Essbare WildpflanzenParks <strong>EWILPA</strong><br />
Dr. Markus Strauß<br />
Telefon: +49 (0) 711 67 34 01 07 | Mail: kontakt@ewilpa.net<br />
www.ewilpa.net | www.dr-strauss.net