Ausgabe 2 | erscheint vierteljährlich | Juni 2018
Poste Italiane Spa, Versand im Postabonnement, D.L.
353/2003 (conv. in L. 27.02.2004 Nr. 46) Art. 1, Comma 1,
NE Bozen • Sonderheft Nr. 1 zur Nr. 11 „Südtiroler Landwirt“
vom 08.06.2018 • Gebühr bezahlt – Taxe Percue
DAS MAGAZIN
DER SÜDTIROLER
BAUERNJUGEND
Mangelnde
Wertschätzung
Wer in den letzten Wochen und
Monaten die Medien verfolgt
hat, hat sicher mitbekommen,
dass es in der Landwirtschaft
heiß hergeht. Zwischen Großraubwild,
den Wasserrechten,
dem Raumordnungsgesetz, den
Wildruhezonen und vielem mehr,
überall wird die Landwirtschaft
beeinflusst. Ja, das Arbeiten wird
unmöglich gemacht, doch damit
muss nun Schluss sein!
Es ist höchste Zeit, dass unsere
Arbeit, die bis heute die Kulturlandschaft
Südtirols geprägt hat,
mehr Wertschätzung bekommt.
Wir müssen zusammen mehr
Druck auf die Politik, die Medien
und die Profiteure der gepflegten
Landschaft Südtirols ausüben.
Wenn es um unsere landwirtschaftliche
Zukunft geht, sind
WIR es, die gefragt werden sollten!
Fünf nach
(z)wölfe
Wilhelm Haller
SBJ-Landesobmann
EIN STÄNDIGER KAMPF
SBB-Direktor Siegfried Rinner
berichtet
Seite 2—4
PORTRAIT
Michael Tirler sorgt sich um die
Zukunft der Almwirtschaft
Seite 6—7
GEOTRAC SUPERCUP
Die Veranstaltungsreihe ist in
vollem Gange
Seite 10—11
2 Blickpunkt
Ein ständiger
Kampf
Endlich ist sie da: Die neue
Facebook-Seite des Blogs
„Blauer Schurz“. Sie macht
es allen Interessierten noch
einfacher über die Landwirtschaft
zu diskutieren.
„BLAUER
SCHURZ“
Der Blog „Blauer Schurz“
gibt Bäuerinnen und Bauern,
aber auch allen Interessierten
die Möglichkeit über die
Landwirtschaft zu erzählen.
Landwirtschaft
miteinander
Leben
Blog
Blauer Schurz
Die bäuerlichen Interessen in Südtirol
werden vom Südtiroler Bauernbund
und seinen Organisationen,
der Bauernjugend, den Bäuerinnen
und den Senioren im Bauernbund, vertreten.
Entstanden ist diese Vertretung vor 114
Jahren und zwar aus einer Notsituation.
Die Höfe in Tirol waren hochverschuldet,
die Steuerbelastung sehr hoch, die Preise
waren tief und die Bauern und Bäuerinnen
hatten wenig bis gar nichts mitzureden,
obwohl sie über 60% der Bevölkerung
ausmachten. Darum haben mutige und
starke Männer aus allen Talschaften den
Bauernbund gegründet. Heute leben wir
Gott sei Dank in einer besseren Zeit, obwohl
viele immer wieder der guten alten
Zeit nachtrauern. Das ist in den meisten
Fällen eine Illusion, denn auch die alten
Zeiten haben wiederum eine Vergangenheit
und wohl niemand wird allen Ernstes
behaupten, dass es uns heute schlechter
geht als zu Zeiten der Gründung des Bauernbundes.
Der Südtiroler Bauernbund
hatte immer klare Vorstellungen über die
Zukunft der Landwirtschaft: Wir wollen
eine flächendeckende Landwirtschaft mit
möglichst vielen Familienbetrieben, die
eine hohe Wertschöpfung erzielen. Dieses
Ziel enthält also drei wesentliche Merkmale:
Erstens wollen wir keine Flächen
aufgeben, auch nicht wegen Wolf und
Bär, zweitens wollen wir auch weiterhin
alle Betriebe, unabhängig von ihrer Größe,
Ausrichtung und Lage unterstützen, und
drittens wollen wir, dass die bäuerlichen
Familien von ihrer Arbeit ein angemessenes
Einkommen erwirtschaften, um ganz oder
teilweise davon leben zu können. Was ist
nun aber mit den überwirtschaftlichen
Leistungen, z.B. mit der Landschaftspflege?
Natürlich zählen diese Leistungen auch
zum Portfolio der Landwirtschaft und machen
mittlerweile einen erheblichen Anteil
am Betriebsgewinn aus. Sie werden von der
Gesellschaft gewünscht und nachgefragt,
und ich stelle Verständnis und eine große
Bereitschaft bei den Südtiroler Bauern und
Bäuerinnen für diese Leistungen fest. Ein
Mehr an Leistung muss aber ein Mehr an
Leistungsabgeltung bedeuten, damit die
Wertschöpfung nicht ab-, sondern zunimmt.
Gerade in diesem Bereich wird
noch einiges auf uns zukommen, aber wir
werden mit Argusaugen darauf achten, dass
es nichts zum Nulltarif gibt. Gerade bei
Juni 2018
3
der Wertschöpfung gilt es anzusetzen, um
die Zukunft unserer Betriebe zu sichern.
Hier liegt ein Schlüssel für die Zukunft
der Landwirtschaft in Südtirol. Es liegt auf
der Hand, dass wir bei der Primärproduktion
wie Milch, Wein, Apfel bereits ein
gutes Niveau erreicht haben: Ein Mehr
an diesen Produkten wird schwierig, da
uns die Ressourcen, in der erster Linie der
notwendige Grund und Boden, einfach
nicht zur Verfügung stehen. Daher geht
ein Mehr an Wertschöpfung wohl nur
über mehr Qualität, bessere Preise, mehr
Vielfalt und bessere Märkte. Genau diesen
Weg haben alle drei großen Sektoren der
Südtiroler Landwirtschaft mit der tatkräftigen
Unterstützung des Bauernbundes
eingeschlagen. Die Milchwirtschaft wird
ihre Nachhaltigkeits- und Qualitätsoffensive
im Juni vorstellen. Die Apfelwirtschaft
wird im November 2018 folgen und die
Weinwirtschaft hat diesen Plan bereits für
2019 in der Tasche. Natürlich ist die Latte
sehr hoch gelegt, denn die Mitglieder der
Genossenschaften erwarten sich durch
diese Entscheidungen mittelfristig bessere
Preise und mehr Wertschöpfung. Aber uns
hilft es auch nichts, jetzt den Teufel an die
Wand zu malen und Zweifel zu säen. Es
führt kein Weg an einer eigenen Strategie
für die landwirtschaftliche Produktion in
Südtirol vorbei, denn wir müssen uns von
der Masse abheben, wir müssen uns als ein
hochwertiges Land mit einer hochwertigen
Produktion präsentieren und wir müssen
dieses Versprechen natürlich auch einhalten.
Was auf dem Papier steht, muss
im Feld auch umgesetzt werden, denn in
Zeiten des allzeit bereiten Smartphones,
der billigen Laboranalysen und der selbsternannten
Experten werden Widersprüche
sehr schnell aufgedeckt und breitgetreten.
In der Politik zählt nur die
Mehrheit
Die notwendige Wertschöpfung erwirtschaften
wir hauptsächlich in den drei
zentralen Sektoren; der Apfelanbau sichert
50% der Wertschöpfung, die Milchwirtschaft
30%, die Weinwirtschaft 10%. Aber
der Urlaub auf dem Bauernhof und andere
Zuerwerbe tragen mittlerweile gut 10% zur
Wertschöpfung bei und deren Bedeutung
steigt weiter. Die Landwirtschaftspolitik in
Südtirol muss daher intensiv am Ausbau
des Zuerwerbs an der Hofstelle arbeiten.
Dabei sind viele politische Widerstände zu
brechen. Es ist schier unerträglich, welche
Widerstände wir überwinden mussten, um
das Gesetz zur sozialen Landwirtschaft
weiter zu bringen. Grüne, Sozialverbände,
Sozialgenossenschaften: alle haben sie offensichtlich
Angst, dass ihnen die Arbeit
ausgeht. Eine völlig absurde Annahme,
wenn wir die demografischen Herausforderungen
von heute und morgen bewältigen
wollen.
Oder Urlaub auf der Alm: Seit 2008 dürfen
keine neuen Lizenzen für die Beherbergung
auf der Alm ausgestellt werden. Wir
arbeiten bereits seit Jahren daran, diesen
Unsinn abzuschaffen, denn im Trentino,
Tirol, Bayern, Salzburg ist dieses Verbot
kein Thema. Und dann müssen wir noch
zusehen, wie im alpinen Grün Hoteldörfer
mit Almhüttenromantik neu gebaut
60%
60% der Südtiroler
Bäuerinnen und
Bauern gehen einem
Nebenerwerb nach.
werden. Dass unsere Bauern und Bäuerinnen
dabei nur den Kopf schütteln, weil
sie im Gegensatz dazu nicht einmal ihre
bestehenden Hütten vermieten dürfen,
ist wohl mehr als verständlich. Aber auch
Camping am Bauernhof ist eine Chance.
Erst seit kurzem können die Gemeinden für
Camper auf den öffentlichen Parkplätzen
kassieren, und immer noch finden viele
keinen Standplatz. Es besteht offenbar
ein großer Bedarf, ein großer Markt, und
unsere Bauernhöfe könnten einige Euro
dazuverdienen, wenn sie einige Standplätze
einrichten dürften. Dabei wären
geringe Investitionen notwendig und die
Plätze könnten sicherlich auch gut in die
Landschaft eingepasst werden. Aber nix
da, denn ihr könnt euch vorstellen, wie
dagegen Sturm gelaufen wird. Eines sage
ich hier mit aller Deutlichkeit: Die Landwirtschaft
bekommt nichts geschenkt.
Wenn wir unsere Interessen durchsetzen
wollen, brauchen wir bäuerliche Vertreter
im Landtag, die auf den Bauernbund hören,
die den Bauernbund und seine Mitglieder
vorbehaltslos unterstützen. Und
»»
SBB-Direktor Siegfried Rinner
berichtet über die Landwirtschaft
in der Politik
WELLI
4 Blickpunkt
das sind nun mal unsere vier Kandidaten, welche die Mitglieder
aller bäuerlichen Organisationen bei der Basiswahl ausgesucht
haben: Maria Kuenzer, Josef Noggler, Franz Locher und Joachim
Reinalter. Dabei ist es unerheblich, woher die vier kommen, denn
der Bauernbund wird ein Programm mit ihnen erarbeiten, welches
dann in den nächsten fünf Jahren im Landtag umgesetzt wird.
Wenn ihr diese vier nicht wählt, werden wir nichts, aber auch gar
nichts in der Hand haben, um die Interessen der Landwirtschaft,
die Anliegen der Bäuerinnen und Bauern und auch der Jungbauern
und -bäuerinnen durchzusetzen.
Nebenerwerb als unverzichtbare Stütze
In der Statistik wird der Nebenerwerb außerhalb der Landwirtschaft
zwar nicht als landwirtschaftliches Einkommen angeführt, aber
uns allen ist klar, dass unsere Landwirtschaft die vielen Investitionen
nicht tätigen könnte, wenn das dafür notwendige Geld nicht
außerhalb der Landwirtschaft im Handwerk, der Industrie oder als
Angestellter im Tourismus verdient würde. Immerhin gut 60% der
Südtiroler Bäuerinnen und Bauern gehen einem Nebenerwerb nach.
Das heißt für uns, dass wir Arbeitsplätze in der Nähe unserer
Höfe brauchen und darum arbeitet der Bauernbund so stark für
den ländlichen Raum. Wir haben 2013 gemeinsam mit dem Gemeindenverband,
dem Landeshauptmann, dem Landesrat, den
Wirtschaftsverbänden und der Handelskammer die Plattform
Land gegründet. Mit ihr machen wir zusätzlich politischen Druck,
damit die Peripherie und unsere Dörfer und Weiler nicht vergessen
werden. Auch letzthin scheint mir Bozen etwas zu sehr im Fokus
zu stehen; Es ist gut und recht, dass auch in Bozen investiert
wird, aber es darf hier zu keinem Ungleichgewicht kommen, also
müssen wir genauso laut sein wie die Bozner. Seit langem warten
wir beispielsweise auf eine Strategie für die Anbindung unserer
Weiler und Höfe an das Breitband, denn uns allen ist klar, dass
das Glasfaserkabel nicht bis zu jeder Haustür kommen wird. Darum
muss die Landesregierung für diese Gebiete leistungsstarke
technische Alternativen anbieten, die nicht teurer sein dürfen als
die Anbindung in den Städten und größeren Zentren.
Wenn es um den Nebenerwerb geht, ist eine solide Ausbildung
unverzichtbar. In den Land- und Hauswirtschaftsschulen soll neben
der Land-, Forst- und Hauswirtschaft auch ein handwerklicher
Beruf gelernt werden. Diese Ausbildung muss dann aber auch
von den Lehrbetrieben anerkannt werden und hier gibt es auch
wieder Schwierigkeiten. Handwerk und Tourismus jammern über
fehlende Lehrlinge, sind aber nicht bereit, unseren Haus- und
Landwirtschafts Schülern ein Lehrjahr gut zu schreiben, obwohl
sie nachweislich das nötige Fachwissen bereits haben. Auch das
ist nur mehr zum Kopfschütteln und Ärgern.
Lasst uns arbeiten!
Lasst uns arbeiten! Manchmal möchte ich das einfach hinausschreien,
wenn wieder einmal eine Verhandlungsrunde über die
Wassernutzung, oder die Raumordnung, oder Landschaftsschutz
und Naturschutz ansteht. Es kostet einiges an Zeit und vor allem
Nerven, die Bedürfnisse der Land- und Almwirtschaft zu vermitteln.
Es wird immer schwieriger, einen Konsens zu finden. Die
Verwaltung handelt zusehends eigenständiger ohne klare Vorgaben
durch die Politik. Und der Politik fehlt auch der Mut, einfache,
pragmatische und dadurch aber nicht minder gute Entscheidungen
zu treffen. Auch darum benötigen wir unsere politischen Vertreter,
um hier das notwendige Gegengewicht zu schaffen. Ich möchte
auch weiterhin mit Stolz auf unsere Landwirtschaft, auf unser
Land und auf unsere Heimat schauen. Dafür braucht es Handschlagqualität!
Ich zähle daher auf Eure Stimme!
„Das muss die Politik in
die Hand nehmen“
In der Diskussion um das Großraubwild hört man von den
Betroffenen immer wieder folgende Aussagen: „Die Politik
muss handeln“; „Uns hilft niemand“ oder „Wir können nichts
machen“. Das stimmt so aber nicht. Meiner Ansicht nach, kann
jeder einen Beitrag für die Durchsetzung der Landwirtschafts-
Anliegen, was das Großraubwild betrifft, leisten.
Bestes Beispiel war die große Teilnahme von Betroffenen und
Interessierten aller Landesteile an der Podiumsdiskussion
„Großraubtiere und Almbewirtschaftung?“ in Lana. Mit ca.
850 Teilnehmern übertraf die Veranstaltung alle Erwartungen
und verlieh den Sorgen und Ängsten der Bauern eine kräftige
Stimme. Genau ein Besuch solcher Veranstaltungen ist wichtig,
um sich sachlich und mit Fakten an der Diskussion zu beteiligen
und seine Interessen zu vertreten.
Am meisten Wirkung zeigten im letzten Jahr die Bilder der
gerissenen und zum Teil verstümmelten aber noch lebenden
Tiere, die in den sozialen Netzwerken und in den Nachrichtenportalen
kursierten. Viele waren sich bis zu diesem Zeitpunkt
nicht bewusst, welche Auswirkungen die Ansiedelung von Wolf
und Bär auf die Almwirtschaft haben kann.
Besonderes Interesse am Erhalt der Almwirtschaft und somit
einer gepflegten Kulturlandschaft sollte jedoch die Tourismuswirtschaft
zeigen, was jedoch noch zu wünschen übrig lässt. Ich
hoffe, dass die Landwirtschaft und der Tourismus starke Allianzen
bilden, um gemeinsam für unsere Anliegen zu kämpfen.
Gastbeitrag von Christoph Weiss
Alle Artikel auf www.blauer-schurz.it
Juni 2018
5
Kurse organisieren
Unterstützung der Weiterbildungstätigkeit auf
Ortsebene
Die SBB-Weiterbildungsgenossenschaft (WBG) unterstützt die Weiterbildungstätigkeit
auf Ortsebene beratend aber auch finanziell.
Um eine finanzielle Unterstützung in Anspruch nehmen zu können, muss die
OG mindestens zwei Wochen vor Kursbeginn ein Finanzierungsansuchen mit
den wichtigsten Kursdaten an die WBG stellen. Die Ortsgruppe erhält eine
Rückmeldung via E-Mail, ob das Ansuchen genehmigt wurde oder nicht. Tanzund
Sportkurse werden nicht unterstützt. Nach Kursende kann der Referent
30,00 Euro pro Weiterbildungsstunde (entspricht 45 Minuten) der WBG in
Rechnung stellen. Voraussetzung für diese Förderung ist, dass der Kurs mit
einer Mindestteilnehmerzahl von acht Personen stattgefunden hat und mittels
Meldeformular und Teilnehmerliste gemeldet wird. Falls das zwischen OG und
Referent vereinbarte Honorar über die Finanzierung der WBG hinausgeht, verrechnet
der Referent den restlichen Betrag an die Ortsgruppe.
Die Formulare, die für die Meldung und Abrechnung einer Veranstaltung notwendig
sind (Finanzierungsansuchen, Meldeformular, Teilnehmerliste, Abrechnung
gelegentliche autonome Tätigkeit), sind im SBJ-Büro sowie im Büro der
SBB-Weiterbildungsgenossenschaft erhältlich. Außerdem können sie im Internet
unter www.sbj.it heruntergeladen werden.
Die Ansprechpartnerin in der SBB-Weiterbildungsgenossenschaft für organisatorische
Fragen ist Astrid Steiner (E-Mail: astrid.steiner@sbb.it, Tel. 0471 999 335).
MwSt.-Schuld
16. August 2018
Alle Ortsgruppen, die zwischen
1. April und 30. Juni eine Veranstaltung
organisiert und damit gewerbliche
Einnahmen erwirtschaftet haben,
müssen die MwSt.-Schuld am 16. August
mittels F24 elektronisch einzahlen.
Wenn das SBJ-Landessekretariat
die Zahlung vornehmen soll, ist der
Auftrag dazu von den Ortsgruppen
schriftlich, mittels F24 Formular bis
zum 5. August zu erteilen. Es gilt der
Steuerkodex 6032.
Online-Formular: sbj.it/service
Aktive Bergbauernhilfe
Mitleben und Mitarbeiten auf einem Südtiroler Bergbauernhof!
Der Verein Freiwillige Arbeitseinsätze in Südtirol, gegründet 1996 und getragen
vom Südtiroler Bauernbund, von der Caritas Diözese Bozen-Brixen, der Südtiroler
Lebenshilfe und dem Südtiroler Jugendring hat sich zum Ziel gesetzt, jenen Südtiroler
Bergbauernfamilien zu helfen, deren Höfe sich in extremen Lagen befinden, die sich
in einer sozialen oder gesundheitlichen Notsituation befinden und bei denen aus
rein wirtschaftlicher Sicht vieles überdacht werden müsste.
Sommerzeit
Büro am Vormittag offen
Im Sommer gelten andere Öffnungszeiten:
Von Montag, 2. Juli bis Freitag, 31. August
sind die Büros des Südtiroler Bauernbundes
und somit auch das Landessekretariat der Südtiroler
Bauernjugend am Vormittag von 8 bis
12 Uhr geöffnet.
Von Montag, 13. bis Freitag, 17. August bleiben
die Büros ganztägig geschlossen.
Auch diesen Sommer brauchen die Bergbauern die Hilfe möglichst vieler Freiwilliger,
damit sie weiterhin auf ihren Höfen leben und arbeiten können. Die Helfer/Innen
werden für die Erntearbeiten auf Feld und Wiese, im Stall, im Wald, im Haushalt,
bei älteren und bei behinderten Menschen gebraucht. Vor allem in der Zeit der
Ernte, zwischen Mai und Oktober, aber auch während des restlichen Jahres sind
helfende Hände immer willkommen. Mindesteinsatzdauer ist eine Woche. Für
kleinere Gruppen, Freunde oder Vereinskollegen, besteht die Möglichkeit einen
1- bis 2-tägigen Einsatz zu leisten.
Der Verein Freiwillige Arbeitseinsätze wendet sich an Euch mit der Bitte, geeignete
Personen darauf anzusprechen und für einen freiwilligen Arbeitseinsatz zu animieren
oder Tageseinsätze mit den Mitgliedern in eurer Ortsgruppe oder eurer Ortschaft zu
organisieren und damit einen wertvollen Beitrag für Südtirols Bergbauern zu leisten.
Neben der großen Arbeitserleichterung für den Bauern und dem damit zusammenhängenden
sozialen Beitrag bringt ein freiwilliger Arbeitseinsatz die Chance, als
Gruppe etwas zu bewegen und als Gruppe zusammen zu wachsen. Es ist ein gutes
Gefühl, gemeinsam ein Ziel zu erreichen!
Für weitere Informationen und Anmeldungen: Verein Freiwillige Arbeitseinsätze
Monika Thaler 0471 999 309; 333 9709325; info@bergbauernhilfe.it;
www.bergbauernhilfe.it
WELLI
6 Portrait
Michael
Tirler
Die Bauern arbeiten ein
Leben lang für ihr Vieh. Sie
mähen das Heu, pflegen die
Landschaft und füttern die
Tiere. In wenigen minuten
macht der wolf alles
zunichte!
Die Sorge, die Michael jeden
Tag plagt, wenn er daran
denkt, dass seine Schafe auf
der Weide dem Wolf ausgeliefert
sind, ist groß. Der
31-jährige ist mit den Tieren
aufgewachsen und hat sich
schon immer liebevoll um
sie gekümmert. Die viele
Arbeit, die er in die Pflege der
Tiere steckt und die Sorge,
diese zerrissen auf dem Feld
vorzufinden, beschäftigen ihn
sehr. Michael arbeitet seit
sieben Jahren als Hirte auf
der Seiser Alm. Traurig blickt
er auf die Zeit zurück, in der
das Großraubwild noch nicht
seine Existenz bedroht hat.
Juni 2018
Portrait 7
Mit Ungewissheit
auf die Alm
Die Sorge in Kastelruth über den anstehenden Almsommer war
groß. Diese hat sich nun bestätigt, auf der Seiser Alm wurden 14
Schafe von einem Wolfsrudel gerissen und viele werden immer
noch vermisst. Hirte Michael Tirler vom Untermulserhof hat
seine Schafe alle Anfang Juni auf die Seiser Alm gebracht. „Wir
probieren es nochmal, obwohl wir genau wissen, dass der Wolf
oben ist, ein gutes Gefühl haben wir dabei allerdings nicht“, erzählte
Michael schweren Herzens bevor er die Tiere auf die Alm
gebracht hat. „Aber die Tiere den Sommer über im Stall lassen, das
können wir nicht, im August haben sie mit der Wolle zu Hause
zu warm.“ Hirte Michael hat die Tiere über Nacht in eigens dafür
vorgesehene Wolfsnetze eingezäunt. Im steilen Gelände war dies
jedoch nicht einfach, denn ein Wolf kann über das Netz springen
oder ein Loch graben und gelangt somit trotzdem zur Herde.
Er selbst als Herdenschutz
Michael arbeitet seit sieben Jahren als Hirte auf der Seiser Alm.
Er ist von Juni bis September oben und kümmert sich dort um
die Tiere. In den letzten Jahren hat er auf insgesamt 400 Rinder,
Kälber und Pferde aufgepasst. Heuer ist er auf der Plattkofelalm
um Schafe zu hüten, dort wurden im letzten Jahr einige Schafe
gerissen und auch heuer hat ein Wolfsrudel dort schon erheblichen
Schaden angerichtet. Schon im Alter von 7 bis 8 Jahren war
Michael im Sommer auf der Alm und hat dort Tiere gehütet. Als
Erwachsener hat sich der gelernte Tischler bei den Almbesitzern
erkundigt, ob sie jemanden brauchen, der auf die Tiere achten
würde, seitdem ist Hirte seine große Leidenschaft.
Früher waren die Gefahren für die Herde ganz andere, Tiere
haben sich die Beine gebrochen, einen Herzinfarkt bekommen
oder litten an Lungenentzündungen, heute ist die Bedrohung
viel größer. „Man weiß nie, was einen am Morgen auf der Weide
erwartet, wenn der Wolf über Nacht auf die Herde losgegangen
ist, könnte es ein einziges Schlachtfeld sein“, erklärt Michael.
Nach dem Aufwachen geht er immer sofort zu den Tieren, um
zu sehen ob es ihnen gut geht.
Bauern arbeiten für ihre Tiere
Die Bauern arbeiten ein Leben lang für ihr Vieh. Sie mähen das
Heu, pflegen die Landschaft und melken und füttern die Tiere.
» » Michael
musste seine
Schafe nach
kurzer Zeit
wieder ins Tal
bringen.
Auf der Platte, hoch oben am Schlern lassen die Völser Bauern
350 Rinder weiden. „Wenn der Wolf dort hinaufkommt, ist das
größte Problem nicht mehr das Reißen, sondern dass die Tiere
vor Schreck über die steilen Wände herunterfallen.“, meint Hirte
Michael. Es könnten über 100 Tiere in einer Nacht in den Tod
stürzen, nachher würde man nicht mehr beweisen können, dass
der Wolf die Schuld daran trägt.
Kulturlandschaft in Gefahr
Man weiß auch schon, dass die Wölfe wieder trächtig sind, wenn
sie sich weiterhin vermehren, wird es den Bauern nicht mehr
möglich sein, das Vieh auf die Alm zu bringen.
In diesem Jahr ist die Zahl der Bauern, die ihre Tiere auf die
Alm bringen bereits zurückgegangen. Bei den Schafen sind es
nur noch die Hälfte und auch die Zahl der Rinder ist deutlich
gesunken. Wenn die Bauern mit ihren Tieren nicht mehr auf die
Alm gehen, dann verwaldet sie. „Die Kulturlandschaft hat der
Bauer gemacht, wenn es ihm nicht mehr sicher erscheint, seine
Tiere oben weiden zu lassen, wird die ganze Flora und Fauna, die
über Jahrhunderte entstanden ist, aussterben.“, erklärt Michael
verärgert. Damit wird die Alm einen großen Teil ihrer Schönheit
verlieren. „Der Bauer weiß, was gehört und was nicht, das war
schon früher so und das wird auch in Zukunft so sein.“, ist Hirte
Michael überzeugt.
Sorgen der Bauern in Video-Serie zu sehen
Das Video mit Michael Tirler ist auf http://bit.ly/videoswolf zu
sehen. Der Südtiroler Bauernbund möchte mit einer Serie von
Kurzvideos auf die Sorgen der Landwirte über die Ausbreitung der
Wölfe und die Folgen für die Almwirtschaft aufmerksam machen.
WELLI
8 Berichte
Grundlagen der
Kommunikation erlernt
Klausurtagung der SBJ-Landesleitung – Grundlagen der Kommunikation und Tipps für ein
gutes Auftreten kennengelernt.
Die Landesleitung der Südtiroler Bauernjugend traf sich
am 24. und 25. März zur Klausur im Almgasthof Gasserhütte
in Villanders. Ziel der beiden Tage war es mehr über
die Grundlagen der Kommunikation zu erfahren und das
Auftreten in der Öffentlichkeit zu stärken.
Die Mitglieder der SBJ-Landesleitung kommen als Funktionäre
immer wieder in Situationen, in denen sie ihre
Standpunkte bei Sitzungen vertreten und einige Worte im
Rahmen von Veranstaltungen vorbringen müssen. Um
in solchen Fällen bestens darauf vorbereitet zu sein, traf
die Landesleitung am Wochenende auf der Gasserhütte
in Villanders ein. Gemeinsam mit der Unterstützung der
beiden Referenten Isabella Steinlechner und ihrem Mann
Günther Steinlechner erfuhr die Landesleitung einiges über
die Grundlagen der Kommunikation. Außerdem erhielten
die Funktionäre auch wichtige Tipps für ein gutes Auftreten
vor Publikum. Vor allem die Körpersprache stand
dabei im Mittelpunkt. „Wer bei einer Rede mit beiden
Beinen fest auf den Boden steht und Blickkontakt mit
dem Publikum hält, strahlt Selbstsicherheit aus und kann
die Zuhörer von sich überzeugen.“, erklärt die Referentin
Isabella Steinlechner. „Der Inhalt des Gesagten ist dabei
nicht vorrangig, dieser macht nämlich nur insgesamt 7
Prozent der Rede aus“, verriet Günther Steinlechner der
Landesleitung. Bei einigen praktischen Übungen konnten
die Teilnehmer über ihre bisherigen Erfahrungen nachdenken
und sich der Herausforderung eines Vortrags vor
Publikum stellen.
verbessern können und welchen Beitrag jeder dazu leisten
kann. „Vor allem in der heutigen Zeit der sozialen Medien,
wie Facebook, Twitter und Instagram ist es wichtig sich
vielseitig zu präsentieren und Neues in Bezug auf Öffentlichkeitsarbeit
auszuprobieren.“, ist Angelika Springeth,
Landesleiterin der Südtiroler Bauernjugend überzeugt.
„In der heutigen zeit der
sozialen medien ist es wichtig
sich vielseitig zu präsentieren“
Angelika Springeth
„Bei unserer Ideenfindung in den Kleingruppen waren
ein paar tolle Beispiele mit dabei, die wir in Zukunft auch
umsetzen werden.“, berichtete Springeth. Anschließend
stellte die Landesleiterin und der Landesobmann Wilhelm
Haller das Jahresprogramm vor. „Auch heuer haben wir
wieder einiges auf dem Plan. Neben Veranstaltungen wie
der Landesweinkost und dem Geotrac Supercup stand
auch unsere Fachtagung auf dem Programm.“, sagte
Landesobmann Wilhelm Haller.
Pläne für die Zukunft
Am zweiten Tag sammelte die Landesleitung in Kleingruppen
Ideen, wie die Ausschüsse ihre Öffentlichkeitsarbeit
»»
Die Landesleitung der Südtiroler Bauernjugend mit den Referenten
Isabella und Günther Steinlechner
Juni 2018
Berichte 9
Süßwein erstmals bester Wein
des Jahres
Eine Premiere bei der Landesweinkost der Südtiroler Bauernjugend: Zum ersten Mal erhielt
ein Süßwein die Auszeichnung Wein des Jahres.
Am Donnerstagabend, den 17. Mai ging im
Südtiroler Weinmuseum in Kaltern die 20.
Landesweinkost der Südtiroler Bauernjugend
über die Bühne. Insgesamt wurden 38
Weine, die zuvor bei den Bezirksweinverkostungen
in Eisacktal, Bozen, Unterland,
Meran und Vinschgau auserwählt wurden,
verkostet. Der Titel „Wein des Jahres“ ging
in diesem Jahr nach Kaltern.
Die Qualität der Weine war auch heuer
wieder hoch. Keine leichte Aufgabe hatte
die Jury, welche Farbe, Geruch und Geschmack
der Weine bewertete. Zur Jury
gehörten Stefan Volgger (Sommelier),
Magdalena Pratzner (Önologin), Hannes
Munter (Kellermeister der Eisacktaler
Kellerei), Hannes Pfitscher (Önologe),
Hannes Rottensteiner (Kellerei Rottensteiner)
und Luis Oberrauch (Präsident
der Weinfachgruppe der SBJ).
20-jähriges Jubiläum der beliebten
Veranstaltung
Die Landesweinkost gibt es nun schon seit
20 Jahren und mit jedem Jahr steigert sich
die Qualität der ohnehin schon hochwertigen
Eigenbauweine. „Einen wichtigen
Beitrag leisten in diesem Zusammenhang
die Verkostungen der Südtiroler Bauernjugend“,
bestätigt Luis Oberrauch, Präsident
der Weinfachgruppe der Südtiroler Bauernjugend,
„gerade solche Wettbewerbe
animieren dazu, vorne mit dabei zu sein
und sich ständig zu verbessern.“
Süßwein ist Wein des Jahres
Im Laufe des Abends wurden die besten
Eigenbauweine der Reihe nach in den sechs
Kategorien: neutrale Weißweine, aromatische
Weißweine, Vernatschweine, mittelschwere
Rotweine, schwere Rotweine
und Süßweine verkostet und bewertet. Im
Anschluss daran war die Jury noch einmal
gefragt aus den sechs prämierten Weinen
den Wein des Jahres zu bestimmen. Die
Entscheidung fiel auf den Goldmuskateller
von Valentin Pernthaler aus Kaltern.
„Wir haben sehr lange diskutiert, die Weine
sind alle gut gemacht, allerdings wissen
wir auch, wie schwierig es ist einen so
guten Süßwein zu produzieren, deshalb hat
sich Valentin Pernthaler die Auszeichnung
mehr als verdient“, verkündete Magdalena
Pratzner die gute Nachricht. Der Kalterer
nahm die Auszeichnung mit großer Freude
entgegen.
Die Nase vorne
Auch Johannes Kainzwaldner aus Villanders
hatte großen Erfolg. Er holte sich in
zwei Kategorien den Sieg. Sein Weißburgunder
wurde zum zweiten Mal in Folge
in der Kategorie neutrale Weißweine zum
besten gekürt. Den zweiten Platz holte sich
Günther Sullmann aus Brixen mit seinem
Sylvaner. Markus Kompatscher aus Völser
Aicha mit seinem Weißburgunder und
Clemens Margesin aus Lana mit seinem
Piwi Weißwein Sovignier Gris teilten sich
den dritten Platz mit derselben Punktezahl.
In der Kategorie aromatische Weißweine
holte sich Franz Josef Obexer aus Brixen
mit seinem Kerner den Sieg. Auf den zweiten
Platz kam Michael Thaler aus Schenna
mit seinem Sauvignon und den dritten
Platz holte sich Franz Mayr aus Atzwang
mit seinem Goldmuskateller.
Auch bei den Vernatschweinen hatte Johannes
Kainzwaldner die Nase vorne.
Dicht gefolgt von Klaus Wieser aus Schenna
und Hannes Dissertori aus Tramin.
Bei den mittelschweren Rotweinen stellte
Martin Kieser aus Neumarkt mit seinem
Vernatsch Lagrein den besten Wein. Auf
Platz zwei kam Anton Gruber aus Kortsch
mit seinem Zweigelt. Platz drei holte sich
Elmar Luggin aus Schluderns ebenfalls mit
einem Zweigelt. In der Kategorie schwere
Rotweine belegte Rudi Unterthurner aus
Schenna mit seinem Cabernet Franc-Merlot
den ersten Platz, gefolgt von Stefan
Pisetta aus Leifers mit seinem Merlot und
Stephan Pedoth aus Kurtinig ebenfalls mit
einem Merlot. Bei den Süßweinen ging
der zweite Platz an Christoph Wolf aus
Tscherms, ebenfalls mit einem Goldmuskateller.
Als Abschluss gab es noch eine
kleine Überraschung: Anlässlich des 20. Jubiläums
der Landesweinkost der Südtiroler
Bauernjugend erhielten alle Besucher und
Teilnehmer ein Weinglas mit dem eingravierten
Logo der Südtiroler Bauernjugend.
WELLI
10 Berichte
Geotrac Supercup startet
wieder
In diesem Jahr sucht die Firma Lindner aus Tirol beim „Geotrac Supercup“ wieder die besten
Traktorfahrerinnen und Traktorfahrer des Alpenraums. Auch die Südtiroler Bauernjugend ist 2018
wieder mit einem Rennteam mit dabei.
»»
Die Teilnehmer
meistern den
Parcours mit viel
Geschick und Genauigkeit
Alle interessierten Traktorfahrerinnen und
Traktorfahrer aus Südtirol können in den
vier Bezirksentscheiden im Pustertal, Eisacktal,
Meran und Bozen ihr Geschick
und Können mit dem Traktor testen. „Es
ist uns ein Anliegen beim Traktorgeschicklichkeitsfahren
Geotrac Supercup vor allem
das sichere und präzise Fahren mit dem
Traktor in den Vordergrund zu stellen“, erklärt
Wilhelm Haller, SBJ-Landesobmann.
Auftakt der Veranstaltungsreihe war der
Bezirksentscheid im Pustertal in Mühlwald,
am Sonntag, 20. Mai.
Landesentscheid im Vinschgau
Am Sonntag, 15. Juli wird Sulden zum
Schauplatz des wohl höchstgelegenen Landesentscheides
des Geotrac Supercup der
Südtiroler Bauernjugend auf einer Höhe
von 1900 Metern, direkt am Fuße des
Ortlers. Dort können Südtirols mutigste
Traktorfahrerinnen und Traktorfahrer
ihre Präzision und Geschicklichkeit unter
Beweis stellen und den anspruchsvollen
Parcours durchmeistern. Die besten drei
Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus je-
dem Bezirk bilden anschließend das Team
Südtirol und haben die Chance bei weiteren
Landesentscheiden in Tirol mitzufahren
und sich für die Europameisterschaft 2018
zu qualifizieren. Die besten 32 Traktorfahrerinnen
und Traktorfahrer haben beim
großen Geotrac Supercup Europafinale
im Rahmen der Welser Herbstmesse die
Chance einen stufenlosen Lindtrac 110
für ein Jahr zu gewinnen.
Der knifflige Parcours
„Wer das Gaspedal durchdrückt der setzt
auf die falschen Karten“, weiß Wilhelm
Haller, Landesobmann der Südtiroler Bauernjugend.
Bei dem kniffligen Rundkurs geht es vor
allem um zentimetergenaues einparken,
genaues Fahren in engen Kurven und viel
Feingefühl, etwa beim Halten des Gleichgewichts
des Traktors auf einer Wippe. „Wer
nicht achtsam fährt und nicht ganz genau
aufpasst, kann sich eine Menge Strafpunkte
einhandeln und landet schnell auf den
hinteren Plätzen“, erklärt Haller. Auch auf
die Transporterfahrerinnen und Transporterfahrer
wartet ein spannender Parcours
mit zahlreichen Hindernissen. Von eng
gesteckten Kurven bis zum genauen Einparken
ist alles dabei.
Wichtige Hinweise und Anmeldung
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
müssen im Besitz des Führerscheins der
Kategorie „B“ oder einer höheren Kategorie
sein. Alle Teilnehmenden dürfen zu Beginn
den Rundkurs des „Geotrac Supercup“ und
jenen des Transportergeschicklichkeitsfahrens
besichtigen. Die Mitstreiter vom
Landesentscheid können sich bis Donnerstag,
12. Juli 2018 im Landessekretariat
der Südtiroler Bauernjugend anmelden,
Tel. 0471/999401, bauernjugend@sbb.it.
Das Startgeld beträgt 15 Euro beim Start in
einer Kategorie und 30 Euro beim Start in
beiden Kategorien.Für Unterhaltung und
Verpflegung mit verschiedenen Köstlichkeiten
sorgt die SBJ-Ortsgruppe Stilfs. Auch
die kleinen Gäste kommen nicht zu kurz,
es gibt einen Streichelzoo, Kinderspiele und
ein vielseitiges Unterhaltungsprogramm.
Juni 2018
Berichte 11
Teilnahmebedingungen und
Richtlinien
KATEGORIEN
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Traktor - Burschen
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Transporter - Burschen
»»
Traktor - Mädchen
»»
Transporter - Mädchen
»»
Bei den Bezirksentscheiden kommen
jeweils noch die Kategorien
„Traktor Gäste“ und „Transporter
Gäste“ dazu.
STARTGELD
15 je Kategorie
Beim Einzahlen wird der Führerschein
des Fahrers kontrolliert. Wer
den Führerschein nicht vorweisen
kann, ist nicht startberechtigt!
TEILNAHMEBEDINGUNGEN
»»
Die Startnummern werden vor
Ort verlost.
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Die Teilnehmer müssen mindestens
im Besitz des Führerscheins
der Kategorie „B“ sein.
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Die Teilnehmer dürfen in jeder
Kategorie nur einmal teilnehmen.
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Wer das Quiz beim Landesentscheid
nicht macht, wird disqualifiziert.
Dieses wird getrennt
bewertet und zählt nicht zur effektiven
Fahrzeit dazu.
AUSSCHLUSSKRITERIEN
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Mutwillige Beschädigung der Geräte
und des Parcours
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Verlust angehängter Geräte
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Falsches Anhängen der Geräte
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Das Überschreiten der Fahrzeit
von 10 Minuten
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Fahren mit Handgas
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Kein Ziehen der Feststellbremse
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Benützen der Lenkbremse
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Abwürgen des Motors
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Der Ausschluss von Teilnehmern
am Bewerb wird vor Ort durch
das Geotrac-Supercup-Team entschieden.
Freundschaftlicher Wettkampf
Lasset die Spiele beginnen, hieß es am Freitag, 25. Mai beim alljährlichen Treffen der Bezirksausschüsse
der Südtiroler Bauernjugend in Issing.
Sechs Bezirke, fünf Spiele, vierer Teams und ein Sieger – Ein
Mal im Jahr treffen alle Bezirksausschüsse der SBJ aufeinander
um sich in zusammengewürfelten Teams im freundschaftlichen
Wettkampf besser kennenzulernen. Heuer war bei den rund 40
Funktionären vor allem Geschick und Wissen gefragt, um bei den
verschiedenen Aufgaben und Spielen zu punkten. Beim Grillen
im Anschluss wurde noch viel geplaudert und gelacht.
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Gleichgewicht und Schnelligkeit forderte der Rundparcours mit der
Schubkarre
Für die Vierer-Teams war es nicht ganz einfach sich durch die
Spiele zu kämpfen, denn nur in der Gruppe war ein Sieg möglich:
Bei einem Rundparcours mit der Schubkarre, beim Seilhüpfen
und bei der Station, bei der man einen, mit einem Spagat um die
Hüfte hängenden Stift in eine Glasflasche zielen musste, stand vor
allem die Fitness und Geschicklichkeit im Mittelpunkt. Bei einem
Ratespiel mit verschiedenen Bildern wurden die geographischen
Kenntnisse im Eisacktal und Pustertal auf die Probe gestellt. Eine
hohe Konzentration war außerdem beim Balancierparcours, bei
dem Plastikrohre zwischen den Spielern im Gleichgewicht gehalten
werden mussten, gefragt. Viel Feingefühl benötigten die
Teilnehmer auch beim Transportieren eines Golfballes mittels
losen Rohren. Die Organisatoren aus den SBJ-Bezirken Eisacktal
und Pustertal ließen bei den spannenden Spielen die Teilnehmer
an ihre Grenzen gehen.
Sieg nur im Team möglich
Obwohl vor allem Unterhaltung und ein besseres Kennenlernen
unter den Bezirken im Vordergrund standen, gab jeder sein Bestes,
denn auf die Sieger wartete traditionell ein Korb gefüllt mit leckeren
Produkten. Diesen holte sich nach einem spannenden Kopf
an Kopf Rennen das Team mit Anna Ludwig (Bezirk Pustertal),
Tobias Dipauli (Bezirk Unterland), Lorenz Gruber und Martin
Plack (Bezirk Vinschgau). Alex Perathoner, SBJ-Bezirksobmann
vom Eisacktal übergab der Siegermannschaft den Geschenkskorb
und bedankte sich bei den Bezirken Pustertal und Eisacktal für die
Organisation dieses gelungenen Zusammentreffens. Beim Grillen
ließen die Bezirksausschüsse den gemeinsamen Abend ausklingen.
WELLI
Landesentscheid
im Handmähen
bei der 20. Landesweinkost
der Südtiroler Bauernjugend
dieses jahr
im bezirk
meran
Die besten Mäherinnen und Mäher des Landes treffen
beim Landesentscheid im Handmähen aufeinander.
Ausgetragen wird der Wettbewerb am 5. August in
Kuppelwies in Ulten.
Anmeldung unter: 0471 999401
oder bauernjugend@sbb.it
Und nicht zuletzt…
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Freiwilliger Arbeitseinsatz der
Ortsgruppe Toblach
Sieben Leute der Ortsgruppe Toblach sind am 21. April um 6
Uhr morgens in Richtung Vinschgau gestartet, damit sie dort
auch pünklich um 9 Uhr mit der Arbeit beginnen konnten.
Nach einem herzlichen Empfang ging es gleich los, die Bauerntochter
zeigte ihnen die Arbeiten, die zu erledigen waren.
Die beiden Mädchen aus der Ortsgruppe waren eineinhalb
Tage damit beschäftigt die zwei großen Gärten umzustechen
und vom Unkraut zu befreien.
Zwei von ihnen erneuerten ein Stück des Wildzauns, und
begannen am Sonntag noch mit den anliegenden Waldarbeiten.
Der Rest der Gruppe sowie die Bauerntochter und ihr
Freund waren Samstag und Sonntag mit dem Mist ausbringen
beschäftigt. Eine sehr mühsame Arbeit, da der Mist zuerst
durch einen Schredder kommt und dann per Hand auf den
Transporter aufgeladen werden muss. Mit der Mistgabel wurde
er dann vom Weg aus unter den Obstbäumen verteilt. Auch
den Spaß ließen sich die sieben Toblacher nicht nehmen und
tranken alle zusammen noch ein Feierabendbier. Nach dem
Essen am Sonntag ging es dann wieder heim. „Es war für
uns alle eine Bereicherung und eine tolle Erfahrung. Und
man sieht, dass auch Familien in unserem Land Hilfe und
Unterstützung benötigen.“ erzählten sie begeistert.
Impressum
Eigentümer und Herausgeber:
Südtiroler Bauernbundgenossenschaft
Kanonikus-Michael-Gamper-Straße 5, 39100 Bozen
Druck: Longo AG • SpA
Schriftleitung:
Kanonikus-Michael-Gamper-Straße 5, 39100 Bozen
Tel.: 0471 999401
E-Mail: bauernjugend@sbb.it
Chefredakteur: Guido Steinegger
Redaktion: Evi Andergassen, Anna Runggatscher und Anna Schenk
Grafisches Konzept: Effekt GmbH
R.O.C.: 006699
Fotos: Stephan Matzoll, www. pixabay.com und SBJ
Erscheint viermal jährlich. Namentlich gekennzeichnete Beiträge
geben die Meinung des Autors wieder.