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Welli 02

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Ausgabe 2 | erscheint vierteljährlich | Juni 2018<br />

Poste Italiane Spa, Versand im Postabonnement, D.L.<br />

353/2003 (conv. in L. 27.<strong>02</strong>.2004 Nr. 46) Art. 1, Comma 1,<br />

NE Bozen • Sonderheft Nr. 1 zur Nr. 11 „Südtiroler Landwirt“<br />

vom 08.06.2018 • Gebühr bezahlt – Taxe Percue<br />

DAS MAGAZIN<br />

DER SÜDTIROLER<br />

BAUERNJUGEND<br />

Mangelnde<br />

Wertschätzung<br />

Wer in den letzten Wochen und<br />

Monaten die Medien verfolgt<br />

hat, hat sicher mitbekommen,<br />

dass es in der Landwirtschaft<br />

heiß hergeht. Zwischen Großraubwild,<br />

den Wasserrechten,<br />

dem Raumordnungsgesetz, den<br />

Wildruhezonen und vielem mehr,<br />

überall wird die Landwirtschaft<br />

beeinflusst. Ja, das Arbeiten wird<br />

unmöglich gemacht, doch damit<br />

muss nun Schluss sein!<br />

Es ist höchste Zeit, dass unsere<br />

Arbeit, die bis heute die Kulturlandschaft<br />

Südtirols geprägt hat,<br />

mehr Wertschätzung bekommt.<br />

Wir müssen zusammen mehr<br />

Druck auf die Politik, die Medien<br />

und die Profiteure der gepflegten<br />

Landschaft Südtirols ausüben.<br />

Wenn es um unsere landwirtschaftliche<br />

Zukunft geht, sind<br />

WIR es, die gefragt werden sollten!<br />

Fünf nach<br />

(z)wölfe<br />

Wilhelm Haller<br />

SBJ-Landesobmann<br />

EIN STÄNDIGER KAMPF<br />

SBB-Direktor Siegfried Rinner<br />

berichtet<br />

Seite 2—4<br />

PORTRAIT<br />

Michael Tirler sorgt sich um die<br />

Zukunft der Almwirtschaft<br />

Seite 6—7<br />

GEOTRAC SUPERCUP<br />

Die Veranstaltungsreihe ist in<br />

vollem Gange<br />

Seite 10—11


2 Blickpunkt<br />

Ein ständiger<br />

Kampf<br />

Endlich ist sie da: Die neue<br />

Facebook-Seite des Blogs<br />

„Blauer Schurz“. Sie macht<br />

es allen Interessierten noch<br />

einfacher über die Landwirtschaft<br />

zu diskutieren.<br />

„BLAUER<br />

SCHURZ“<br />

Der Blog „Blauer Schurz“<br />

gibt Bäuerinnen und Bauern,<br />

aber auch allen Interessierten<br />

die Möglichkeit über die<br />

Landwirtschaft zu erzählen.<br />

Landwirtschaft<br />

miteinander<br />

Leben<br />

Blog<br />

Blauer Schurz<br />

Die bäuerlichen Interessen in Südtirol<br />

werden vom Südtiroler Bauernbund<br />

und seinen Organisationen,<br />

der Bauernjugend, den Bäuerinnen<br />

und den Senioren im Bauernbund, vertreten.<br />

Entstanden ist diese Vertretung vor 114<br />

Jahren und zwar aus einer Notsituation.<br />

Die Höfe in Tirol waren hochverschuldet,<br />

die Steuerbelastung sehr hoch, die Preise<br />

waren tief und die Bauern und Bäuerinnen<br />

hatten wenig bis gar nichts mitzureden,<br />

obwohl sie über 60% der Bevölkerung<br />

ausmachten. Darum haben mutige und<br />

starke Männer aus allen Talschaften den<br />

Bauernbund gegründet. Heute leben wir<br />

Gott sei Dank in einer besseren Zeit, obwohl<br />

viele immer wieder der guten alten<br />

Zeit nachtrauern. Das ist in den meisten<br />

Fällen eine Illusion, denn auch die alten<br />

Zeiten haben wiederum eine Vergangenheit<br />

und wohl niemand wird allen Ernstes<br />

behaupten, dass es uns heute schlechter<br />

geht als zu Zeiten der Gründung des Bauernbundes.<br />

Der Südtiroler Bauernbund<br />

hatte immer klare Vorstellungen über die<br />

Zukunft der Landwirtschaft: Wir wollen<br />

eine flächendeckende Landwirtschaft mit<br />

möglichst vielen Familienbetrieben, die<br />

eine hohe Wertschöpfung erzielen. Dieses<br />

Ziel enthält also drei wesentliche Merkmale:<br />

Erstens wollen wir keine Flächen<br />

aufgeben, auch nicht wegen Wolf und<br />

Bär, zweitens wollen wir auch weiterhin<br />

alle Betriebe, unabhängig von ihrer Größe,<br />

Ausrichtung und Lage unterstützen, und<br />

drittens wollen wir, dass die bäuerlichen<br />

Familien von ihrer Arbeit ein angemessenes<br />

Einkommen erwirtschaften, um ganz oder<br />

teilweise davon leben zu können. Was ist<br />

nun aber mit den überwirtschaftlichen<br />

Leistungen, z.B. mit der Landschaftspflege?<br />

Natürlich zählen diese Leistungen auch<br />

zum Portfolio der Landwirtschaft und machen<br />

mittlerweile einen erheblichen Anteil<br />

am Betriebsgewinn aus. Sie werden von der<br />

Gesellschaft gewünscht und nachgefragt,<br />

und ich stelle Verständnis und eine große<br />

Bereitschaft bei den Südtiroler Bauern und<br />

Bäuerinnen für diese Leistungen fest. Ein<br />

Mehr an Leistung muss aber ein Mehr an<br />

Leistungsabgeltung bedeuten, damit die<br />

Wertschöpfung nicht ab-, sondern zunimmt.<br />

Gerade in diesem Bereich wird<br />

noch einiges auf uns zukommen, aber wir<br />

werden mit Argusaugen darauf achten, dass<br />

es nichts zum Nulltarif gibt. Gerade bei


Juni 2018<br />

3<br />

der Wertschöpfung gilt es anzusetzen, um<br />

die Zukunft unserer Betriebe zu sichern.<br />

Hier liegt ein Schlüssel für die Zukunft<br />

der Landwirtschaft in Südtirol. Es liegt auf<br />

der Hand, dass wir bei der Primärproduktion<br />

wie Milch, Wein, Apfel bereits ein<br />

gutes Niveau erreicht haben: Ein Mehr<br />

an diesen Produkten wird schwierig, da<br />

uns die Ressourcen, in der erster Linie der<br />

notwendige Grund und Boden, einfach<br />

nicht zur Verfügung stehen. Daher geht<br />

ein Mehr an Wertschöpfung wohl nur<br />

über mehr Qualität, bessere Preise, mehr<br />

Vielfalt und bessere Märkte. Genau diesen<br />

Weg haben alle drei großen Sektoren der<br />

Südtiroler Landwirtschaft mit der tatkräftigen<br />

Unterstützung des Bauernbundes<br />

eingeschlagen. Die Milchwirtschaft wird<br />

ihre Nachhaltigkeits- und Qualitätsoffensive<br />

im Juni vorstellen. Die Apfelwirtschaft<br />

wird im November 2018 folgen und die<br />

Weinwirtschaft hat diesen Plan bereits für<br />

2019 in der Tasche. Natürlich ist die Latte<br />

sehr hoch gelegt, denn die Mitglieder der<br />

Genossenschaften erwarten sich durch<br />

diese Entscheidungen mittelfristig bessere<br />

Preise und mehr Wertschöpfung. Aber uns<br />

hilft es auch nichts, jetzt den Teufel an die<br />

Wand zu malen und Zweifel zu säen. Es<br />

führt kein Weg an einer eigenen Strategie<br />

für die landwirtschaftliche Produktion in<br />

Südtirol vorbei, denn wir müssen uns von<br />

der Masse abheben, wir müssen uns als ein<br />

hochwertiges Land mit einer hochwertigen<br />

Produktion präsentieren und wir müssen<br />

dieses Versprechen natürlich auch einhalten.<br />

Was auf dem Papier steht, muss<br />

im Feld auch umgesetzt werden, denn in<br />

Zeiten des allzeit bereiten Smartphones,<br />

der billigen Laboranalysen und der selbsternannten<br />

Experten werden Widersprüche<br />

sehr schnell aufgedeckt und breitgetreten.<br />

In der Politik zählt nur die<br />

Mehrheit<br />

Die notwendige Wertschöpfung erwirtschaften<br />

wir hauptsächlich in den drei<br />

zentralen Sektoren; der Apfelanbau sichert<br />

50% der Wertschöpfung, die Milchwirtschaft<br />

30%, die Weinwirtschaft 10%. Aber<br />

der Urlaub auf dem Bauernhof und andere<br />

Zuerwerbe tragen mittlerweile gut 10% zur<br />

Wertschöpfung bei und deren Bedeutung<br />

steigt weiter. Die Landwirtschaftspolitik in<br />

Südtirol muss daher intensiv am Ausbau<br />

des Zuerwerbs an der Hofstelle arbeiten.<br />

Dabei sind viele politische Widerstände zu<br />

brechen. Es ist schier unerträglich, welche<br />

Widerstände wir überwinden mussten, um<br />

das Gesetz zur sozialen Landwirtschaft<br />

weiter zu bringen. Grüne, Sozialverbände,<br />

Sozialgenossenschaften: alle haben sie offensichtlich<br />

Angst, dass ihnen die Arbeit<br />

ausgeht. Eine völlig absurde Annahme,<br />

wenn wir die demografischen Herausforderungen<br />

von heute und morgen bewältigen<br />

wollen.<br />

Oder Urlaub auf der Alm: Seit 2008 dürfen<br />

keine neuen Lizenzen für die Beherbergung<br />

auf der Alm ausgestellt werden. Wir<br />

arbeiten bereits seit Jahren daran, diesen<br />

Unsinn abzuschaffen, denn im Trentino,<br />

Tirol, Bayern, Salzburg ist dieses Verbot<br />

kein Thema. Und dann müssen wir noch<br />

zusehen, wie im alpinen Grün Hoteldörfer<br />

mit Almhüttenromantik neu gebaut<br />

60%<br />

60% der Südtiroler<br />

Bäuerinnen und<br />

Bauern gehen einem<br />

Nebenerwerb nach.<br />

werden. Dass unsere Bauern und Bäuerinnen<br />

dabei nur den Kopf schütteln, weil<br />

sie im Gegensatz dazu nicht einmal ihre<br />

bestehenden Hütten vermieten dürfen,<br />

ist wohl mehr als verständlich. Aber auch<br />

Camping am Bauernhof ist eine Chance.<br />

Erst seit kurzem können die Gemeinden für<br />

Camper auf den öffentlichen Parkplätzen<br />

kassieren, und immer noch finden viele<br />

keinen Standplatz. Es besteht offenbar<br />

ein großer Bedarf, ein großer Markt, und<br />

unsere Bauernhöfe könnten einige Euro<br />

dazuverdienen, wenn sie einige Standplätze<br />

einrichten dürften. Dabei wären<br />

geringe Investitionen notwendig und die<br />

Plätze könnten sicherlich auch gut in die<br />

Landschaft eingepasst werden. Aber nix<br />

da, denn ihr könnt euch vorstellen, wie<br />

dagegen Sturm gelaufen wird. Eines sage<br />

ich hier mit aller Deutlichkeit: Die Landwirtschaft<br />

bekommt nichts geschenkt.<br />

Wenn wir unsere Interessen durchsetzen<br />

wollen, brauchen wir bäuerliche Vertreter<br />

im Landtag, die auf den Bauernbund hören,<br />

die den Bauernbund und seine Mitglieder<br />

vorbehaltslos unterstützen. Und<br />

»»<br />

SBB-Direktor Siegfried Rinner<br />

berichtet über die Landwirtschaft<br />

in der Politik<br />

WELLI


4 Blickpunkt<br />

das sind nun mal unsere vier Kandidaten, welche die Mitglieder<br />

aller bäuerlichen Organisationen bei der Basiswahl ausgesucht<br />

haben: Maria Kuenzer, Josef Noggler, Franz Locher und Joachim<br />

Reinalter. Dabei ist es unerheblich, woher die vier kommen, denn<br />

der Bauernbund wird ein Programm mit ihnen erarbeiten, welches<br />

dann in den nächsten fünf Jahren im Landtag umgesetzt wird.<br />

Wenn ihr diese vier nicht wählt, werden wir nichts, aber auch gar<br />

nichts in der Hand haben, um die Interessen der Landwirtschaft,<br />

die Anliegen der Bäuerinnen und Bauern und auch der Jungbauern<br />

und -bäuerinnen durchzusetzen.<br />

Nebenerwerb als unverzichtbare Stütze<br />

In der Statistik wird der Nebenerwerb außerhalb der Landwirtschaft<br />

zwar nicht als landwirtschaftliches Einkommen angeführt, aber<br />

uns allen ist klar, dass unsere Landwirtschaft die vielen Investitionen<br />

nicht tätigen könnte, wenn das dafür notwendige Geld nicht<br />

außerhalb der Landwirtschaft im Handwerk, der Industrie oder als<br />

Angestellter im Tourismus verdient würde. Immerhin gut 60% der<br />

Südtiroler Bäuerinnen und Bauern gehen einem Nebenerwerb nach.<br />

Das heißt für uns, dass wir Arbeitsplätze in der Nähe unserer<br />

Höfe brauchen und darum arbeitet der Bauernbund so stark für<br />

den ländlichen Raum. Wir haben 2013 gemeinsam mit dem Gemeindenverband,<br />

dem Landeshauptmann, dem Landesrat, den<br />

Wirtschaftsverbänden und der Handelskammer die Plattform<br />

Land gegründet. Mit ihr machen wir zusätzlich politischen Druck,<br />

damit die Peripherie und unsere Dörfer und Weiler nicht vergessen<br />

werden. Auch letzthin scheint mir Bozen etwas zu sehr im Fokus<br />

zu stehen; Es ist gut und recht, dass auch in Bozen investiert<br />

wird, aber es darf hier zu keinem Ungleichgewicht kommen, also<br />

müssen wir genauso laut sein wie die Bozner. Seit langem warten<br />

wir beispielsweise auf eine Strategie für die Anbindung unserer<br />

Weiler und Höfe an das Breitband, denn uns allen ist klar, dass<br />

das Glasfaserkabel nicht bis zu jeder Haustür kommen wird. Darum<br />

muss die Landesregierung für diese Gebiete leistungsstarke<br />

technische Alternativen anbieten, die nicht teurer sein dürfen als<br />

die Anbindung in den Städten und größeren Zentren.<br />

Wenn es um den Nebenerwerb geht, ist eine solide Ausbildung<br />

unverzichtbar. In den Land- und Hauswirtschaftsschulen soll neben<br />

der Land-, Forst- und Hauswirtschaft auch ein handwerklicher<br />

Beruf gelernt werden. Diese Ausbildung muss dann aber auch<br />

von den Lehrbetrieben anerkannt werden und hier gibt es auch<br />

wieder Schwierigkeiten. Handwerk und Tourismus jammern über<br />

fehlende Lehrlinge, sind aber nicht bereit, unseren Haus- und<br />

Landwirtschafts Schülern ein Lehrjahr gut zu schreiben, obwohl<br />

sie nachweislich das nötige Fachwissen bereits haben. Auch das<br />

ist nur mehr zum Kopfschütteln und Ärgern.<br />

Lasst uns arbeiten!<br />

Lasst uns arbeiten! Manchmal möchte ich das einfach hinausschreien,<br />

wenn wieder einmal eine Verhandlungsrunde über die<br />

Wassernutzung, oder die Raumordnung, oder Landschaftsschutz<br />

und Naturschutz ansteht. Es kostet einiges an Zeit und vor allem<br />

Nerven, die Bedürfnisse der Land- und Almwirtschaft zu vermitteln.<br />

Es wird immer schwieriger, einen Konsens zu finden. Die<br />

Verwaltung handelt zusehends eigenständiger ohne klare Vorgaben<br />

durch die Politik. Und der Politik fehlt auch der Mut, einfache,<br />

pragmatische und dadurch aber nicht minder gute Entscheidungen<br />

zu treffen. Auch darum benötigen wir unsere politischen Vertreter,<br />

um hier das notwendige Gegengewicht zu schaffen. Ich möchte<br />

auch weiterhin mit Stolz auf unsere Landwirtschaft, auf unser<br />

Land und auf unsere Heimat schauen. Dafür braucht es Handschlagqualität!<br />

Ich zähle daher auf Eure Stimme!<br />

„Das muss die Politik in<br />

die Hand nehmen“<br />

In der Diskussion um das Großraubwild hört man von den<br />

Betroffenen immer wieder folgende Aussagen: „Die Politik<br />

muss handeln“; „Uns hilft niemand“ oder „Wir können nichts<br />

machen“. Das stimmt so aber nicht. Meiner Ansicht nach, kann<br />

jeder einen Beitrag für die Durchsetzung der Landwirtschafts-<br />

Anliegen, was das Großraubwild betrifft, leisten.<br />

Bestes Beispiel war die große Teilnahme von Betroffenen und<br />

Interessierten aller Landesteile an der Podiumsdiskussion<br />

„Großraubtiere und Almbewirtschaftung?“ in Lana. Mit ca.<br />

850 Teilnehmern übertraf die Veranstaltung alle Erwartungen<br />

und verlieh den Sorgen und Ängsten der Bauern eine kräftige<br />

Stimme. Genau ein Besuch solcher Veranstaltungen ist wichtig,<br />

um sich sachlich und mit Fakten an der Diskussion zu beteiligen<br />

und seine Interessen zu vertreten.<br />

Am meisten Wirkung zeigten im letzten Jahr die Bilder der<br />

gerissenen und zum Teil verstümmelten aber noch lebenden<br />

Tiere, die in den sozialen Netzwerken und in den Nachrichtenportalen<br />

kursierten. Viele waren sich bis zu diesem Zeitpunkt<br />

nicht bewusst, welche Auswirkungen die Ansiedelung von Wolf<br />

und Bär auf die Almwirtschaft haben kann.<br />

Besonderes Interesse am Erhalt der Almwirtschaft und somit<br />

einer gepflegten Kulturlandschaft sollte jedoch die Tourismuswirtschaft<br />

zeigen, was jedoch noch zu wünschen übrig lässt. Ich<br />

hoffe, dass die Landwirtschaft und der Tourismus starke Allianzen<br />

bilden, um gemeinsam für unsere Anliegen zu kämpfen.<br />

Gastbeitrag von Christoph Weiss<br />

Alle Artikel auf www.blauer-schurz.it


Juni 2018<br />

5<br />

Kurse organisieren<br />

Unterstützung der Weiterbildungstätigkeit auf<br />

Ortsebene<br />

Die SBB-Weiterbildungsgenossenschaft (WBG) unterstützt die Weiterbildungstätigkeit<br />

auf Ortsebene beratend aber auch finanziell.<br />

Um eine finanzielle Unterstützung in Anspruch nehmen zu können, muss die<br />

OG mindestens zwei Wochen vor Kursbeginn ein Finanzierungsansuchen mit<br />

den wichtigsten Kursdaten an die WBG stellen. Die Ortsgruppe erhält eine<br />

Rückmeldung via E-Mail, ob das Ansuchen genehmigt wurde oder nicht. Tanzund<br />

Sportkurse werden nicht unterstützt. Nach Kursende kann der Referent<br />

30,00 Euro pro Weiterbildungsstunde (entspricht 45 Minuten) der WBG in<br />

Rechnung stellen. Voraussetzung für diese Förderung ist, dass der Kurs mit<br />

einer Mindestteilnehmerzahl von acht Personen stattgefunden hat und mittels<br />

Meldeformular und Teilnehmerliste gemeldet wird. Falls das zwischen OG und<br />

Referent vereinbarte Honorar über die Finanzierung der WBG hinausgeht, verrechnet<br />

der Referent den restlichen Betrag an die Ortsgruppe.<br />

Die Formulare, die für die Meldung und Abrechnung einer Veranstaltung notwendig<br />

sind (Finanzierungsansuchen, Meldeformular, Teilnehmerliste, Abrechnung<br />

gelegentliche autonome Tätigkeit), sind im SBJ-Büro sowie im Büro der<br />

SBB-Weiterbildungsgenossenschaft erhältlich. Außerdem können sie im Internet<br />

unter www.sbj.it heruntergeladen werden.<br />

Die Ansprechpartnerin in der SBB-Weiterbildungsgenossenschaft für organisatorische<br />

Fragen ist Astrid Steiner (E-Mail: astrid.steiner@sbb.it, Tel. 0471 999 335).<br />

MwSt.-Schuld<br />

16. August 2018<br />

Alle Ortsgruppen, die zwischen<br />

1. April und 30. Juni eine Veranstaltung<br />

organisiert und damit gewerbliche<br />

Einnahmen erwirtschaftet haben,<br />

müssen die MwSt.-Schuld am 16. August<br />

mittels F24 elektronisch einzahlen.<br />

Wenn das SBJ-Landessekretariat<br />

die Zahlung vornehmen soll, ist der<br />

Auftrag dazu von den Ortsgruppen<br />

schriftlich, mittels F24 Formular bis<br />

zum 5. August zu erteilen. Es gilt der<br />

Steuerkodex 6032.<br />

Online-Formular: sbj.it/service<br />

Aktive Bergbauernhilfe<br />

Mitleben und Mitarbeiten auf einem Südtiroler Bergbauernhof!<br />

Der Verein Freiwillige Arbeitseinsätze in Südtirol, gegründet 1996 und getragen<br />

vom Südtiroler Bauernbund, von der Caritas Diözese Bozen-Brixen, der Südtiroler<br />

Lebenshilfe und dem Südtiroler Jugendring hat sich zum Ziel gesetzt, jenen Südtiroler<br />

Bergbauernfamilien zu helfen, deren Höfe sich in extremen Lagen befinden, die sich<br />

in einer sozialen oder gesundheitlichen Notsituation befinden und bei denen aus<br />

rein wirtschaftlicher Sicht vieles überdacht werden müsste.<br />

Sommerzeit<br />

Büro am Vormittag offen<br />

Im Sommer gelten andere Öffnungszeiten:<br />

Von Montag, 2. Juli bis Freitag, 31. August<br />

sind die Büros des Südtiroler Bauernbundes<br />

und somit auch das Landessekretariat der Südtiroler<br />

Bauernjugend am Vormittag von 8 bis<br />

12 Uhr geöffnet.<br />

Von Montag, 13. bis Freitag, 17. August bleiben<br />

die Büros ganztägig geschlossen.<br />

Auch diesen Sommer brauchen die Bergbauern die Hilfe möglichst vieler Freiwilliger,<br />

damit sie weiterhin auf ihren Höfen leben und arbeiten können. Die Helfer/Innen<br />

werden für die Erntearbeiten auf Feld und Wiese, im Stall, im Wald, im Haushalt,<br />

bei älteren und bei behinderten Menschen gebraucht. Vor allem in der Zeit der<br />

Ernte, zwischen Mai und Oktober, aber auch während des restlichen Jahres sind<br />

helfende Hände immer willkommen. Mindesteinsatzdauer ist eine Woche. Für<br />

kleinere Gruppen, Freunde oder Vereinskollegen, besteht die Möglichkeit einen<br />

1- bis 2-tägigen Einsatz zu leisten.<br />

Der Verein Freiwillige Arbeitseinsätze wendet sich an Euch mit der Bitte, geeignete<br />

Personen darauf anzusprechen und für einen freiwilligen Arbeitseinsatz zu animieren<br />

oder Tageseinsätze mit den Mitgliedern in eurer Ortsgruppe oder eurer Ortschaft zu<br />

organisieren und damit einen wertvollen Beitrag für Südtirols Bergbauern zu leisten.<br />

Neben der großen Arbeitserleichterung für den Bauern und dem damit zusammenhängenden<br />

sozialen Beitrag bringt ein freiwilliger Arbeitseinsatz die Chance, als<br />

Gruppe etwas zu bewegen und als Gruppe zusammen zu wachsen. Es ist ein gutes<br />

Gefühl, gemeinsam ein Ziel zu erreichen!<br />

Für weitere Informationen und Anmeldungen: Verein Freiwillige Arbeitseinsätze<br />

Monika Thaler 0471 999 309; 333 9709325; info@bergbauernhilfe.it;<br />

www.bergbauernhilfe.it<br />

WELLI


6 Portrait<br />

Michael<br />

Tirler<br />

Die Bauern arbeiten ein<br />

Leben lang für ihr Vieh. Sie<br />

mähen das Heu, pflegen die<br />

Landschaft und füttern die<br />

Tiere. In wenigen minuten<br />

macht der wolf alles<br />

zunichte!<br />

Die Sorge, die Michael jeden<br />

Tag plagt, wenn er daran<br />

denkt, dass seine Schafe auf<br />

der Weide dem Wolf ausgeliefert<br />

sind, ist groß. Der<br />

31-jährige ist mit den Tieren<br />

aufgewachsen und hat sich<br />

schon immer liebevoll um<br />

sie gekümmert. Die viele<br />

Arbeit, die er in die Pflege der<br />

Tiere steckt und die Sorge,<br />

diese zerrissen auf dem Feld<br />

vorzufinden, beschäftigen ihn<br />

sehr. Michael arbeitet seit<br />

sieben Jahren als Hirte auf<br />

der Seiser Alm. Traurig blickt<br />

er auf die Zeit zurück, in der<br />

das Großraubwild noch nicht<br />

seine Existenz bedroht hat.


Juni 2018<br />

Portrait 7<br />

Mit Ungewissheit<br />

auf die Alm<br />

Die Sorge in Kastelruth über den anstehenden Almsommer war<br />

groß. Diese hat sich nun bestätigt, auf der Seiser Alm wurden 14<br />

Schafe von einem Wolfsrudel gerissen und viele werden immer<br />

noch vermisst. Hirte Michael Tirler vom Untermulserhof hat<br />

seine Schafe alle Anfang Juni auf die Seiser Alm gebracht. „Wir<br />

probieren es nochmal, obwohl wir genau wissen, dass der Wolf<br />

oben ist, ein gutes Gefühl haben wir dabei allerdings nicht“, erzählte<br />

Michael schweren Herzens bevor er die Tiere auf die Alm<br />

gebracht hat. „Aber die Tiere den Sommer über im Stall lassen, das<br />

können wir nicht, im August haben sie mit der Wolle zu Hause<br />

zu warm.“ Hirte Michael hat die Tiere über Nacht in eigens dafür<br />

vorgesehene Wolfsnetze eingezäunt. Im steilen Gelände war dies<br />

jedoch nicht einfach, denn ein Wolf kann über das Netz springen<br />

oder ein Loch graben und gelangt somit trotzdem zur Herde.<br />

Er selbst als Herdenschutz<br />

Michael arbeitet seit sieben Jahren als Hirte auf der Seiser Alm.<br />

Er ist von Juni bis September oben und kümmert sich dort um<br />

die Tiere. In den letzten Jahren hat er auf insgesamt 400 Rinder,<br />

Kälber und Pferde aufgepasst. Heuer ist er auf der Plattkofelalm<br />

um Schafe zu hüten, dort wurden im letzten Jahr einige Schafe<br />

gerissen und auch heuer hat ein Wolfsrudel dort schon erheblichen<br />

Schaden angerichtet. Schon im Alter von 7 bis 8 Jahren war<br />

Michael im Sommer auf der Alm und hat dort Tiere gehütet. Als<br />

Erwachsener hat sich der gelernte Tischler bei den Almbesitzern<br />

erkundigt, ob sie jemanden brauchen, der auf die Tiere achten<br />

würde, seitdem ist Hirte seine große Leidenschaft.<br />

Früher waren die Gefahren für die Herde ganz andere, Tiere<br />

haben sich die Beine gebrochen, einen Herzinfarkt bekommen<br />

oder litten an Lungenentzündungen, heute ist die Bedrohung<br />

viel größer. „Man weiß nie, was einen am Morgen auf der Weide<br />

erwartet, wenn der Wolf über Nacht auf die Herde losgegangen<br />

ist, könnte es ein einziges Schlachtfeld sein“, erklärt Michael.<br />

Nach dem Aufwachen geht er immer sofort zu den Tieren, um<br />

zu sehen ob es ihnen gut geht.<br />

Bauern arbeiten für ihre Tiere<br />

Die Bauern arbeiten ein Leben lang für ihr Vieh. Sie mähen das<br />

Heu, pflegen die Landschaft und melken und füttern die Tiere.<br />

» » Michael<br />

musste seine<br />

Schafe nach<br />

kurzer Zeit<br />

wieder ins Tal<br />

bringen.<br />

Auf der Platte, hoch oben am Schlern lassen die Völser Bauern<br />

350 Rinder weiden. „Wenn der Wolf dort hinaufkommt, ist das<br />

größte Problem nicht mehr das Reißen, sondern dass die Tiere<br />

vor Schreck über die steilen Wände herunterfallen.“, meint Hirte<br />

Michael. Es könnten über 100 Tiere in einer Nacht in den Tod<br />

stürzen, nachher würde man nicht mehr beweisen können, dass<br />

der Wolf die Schuld daran trägt.<br />

Kulturlandschaft in Gefahr<br />

Man weiß auch schon, dass die Wölfe wieder trächtig sind, wenn<br />

sie sich weiterhin vermehren, wird es den Bauern nicht mehr<br />

möglich sein, das Vieh auf die Alm zu bringen.<br />

In diesem Jahr ist die Zahl der Bauern, die ihre Tiere auf die<br />

Alm bringen bereits zurückgegangen. Bei den Schafen sind es<br />

nur noch die Hälfte und auch die Zahl der Rinder ist deutlich<br />

gesunken. Wenn die Bauern mit ihren Tieren nicht mehr auf die<br />

Alm gehen, dann verwaldet sie. „Die Kulturlandschaft hat der<br />

Bauer gemacht, wenn es ihm nicht mehr sicher erscheint, seine<br />

Tiere oben weiden zu lassen, wird die ganze Flora und Fauna, die<br />

über Jahrhunderte entstanden ist, aussterben.“, erklärt Michael<br />

verärgert. Damit wird die Alm einen großen Teil ihrer Schönheit<br />

verlieren. „Der Bauer weiß, was gehört und was nicht, das war<br />

schon früher so und das wird auch in Zukunft so sein.“, ist Hirte<br />

Michael überzeugt.<br />

Sorgen der Bauern in Video-Serie zu sehen<br />

Das Video mit Michael Tirler ist auf http://bit.ly/videoswolf zu<br />

sehen. Der Südtiroler Bauernbund möchte mit einer Serie von<br />

Kurzvideos auf die Sorgen der Landwirte über die Ausbreitung der<br />

Wölfe und die Folgen für die Almwirtschaft aufmerksam machen.<br />

WELLI


8 Berichte<br />

Grundlagen der<br />

Kommunikation erlernt<br />

Klausurtagung der SBJ-Landesleitung – Grundlagen der Kommunikation und Tipps für ein<br />

gutes Auftreten kennengelernt.<br />

Die Landesleitung der Südtiroler Bauernjugend traf sich<br />

am 24. und 25. März zur Klausur im Almgasthof Gasserhütte<br />

in Villanders. Ziel der beiden Tage war es mehr über<br />

die Grundlagen der Kommunikation zu erfahren und das<br />

Auftreten in der Öffentlichkeit zu stärken.<br />

Die Mitglieder der SBJ-Landesleitung kommen als Funktionäre<br />

immer wieder in Situationen, in denen sie ihre<br />

Standpunkte bei Sitzungen vertreten und einige Worte im<br />

Rahmen von Veranstaltungen vorbringen müssen. Um<br />

in solchen Fällen bestens darauf vorbereitet zu sein, traf<br />

die Landesleitung am Wochenende auf der Gasserhütte<br />

in Villanders ein. Gemeinsam mit der Unterstützung der<br />

beiden Referenten Isabella Steinlechner und ihrem Mann<br />

Günther Steinlechner erfuhr die Landesleitung einiges über<br />

die Grundlagen der Kommunikation. Außerdem erhielten<br />

die Funktionäre auch wichtige Tipps für ein gutes Auftreten<br />

vor Publikum. Vor allem die Körpersprache stand<br />

dabei im Mittelpunkt. „Wer bei einer Rede mit beiden<br />

Beinen fest auf den Boden steht und Blickkontakt mit<br />

dem Publikum hält, strahlt Selbstsicherheit aus und kann<br />

die Zuhörer von sich überzeugen.“, erklärt die Referentin<br />

Isabella Steinlechner. „Der Inhalt des Gesagten ist dabei<br />

nicht vorrangig, dieser macht nämlich nur insgesamt 7<br />

Prozent der Rede aus“, verriet Günther Steinlechner der<br />

Landesleitung. Bei einigen praktischen Übungen konnten<br />

die Teilnehmer über ihre bisherigen Erfahrungen nachdenken<br />

und sich der Herausforderung eines Vortrags vor<br />

Publikum stellen.<br />

verbessern können und welchen Beitrag jeder dazu leisten<br />

kann. „Vor allem in der heutigen Zeit der sozialen Medien,<br />

wie Facebook, Twitter und Instagram ist es wichtig sich<br />

vielseitig zu präsentieren und Neues in Bezug auf Öffentlichkeitsarbeit<br />

auszuprobieren.“, ist Angelika Springeth,<br />

Landesleiterin der Südtiroler Bauernjugend überzeugt.<br />

„In der heutigen zeit der<br />

sozialen medien ist es wichtig<br />

sich vielseitig zu präsentieren“<br />

Angelika Springeth<br />

„Bei unserer Ideenfindung in den Kleingruppen waren<br />

ein paar tolle Beispiele mit dabei, die wir in Zukunft auch<br />

umsetzen werden.“, berichtete Springeth. Anschließend<br />

stellte die Landesleiterin und der Landesobmann Wilhelm<br />

Haller das Jahresprogramm vor. „Auch heuer haben wir<br />

wieder einiges auf dem Plan. Neben Veranstaltungen wie<br />

der Landesweinkost und dem Geotrac Supercup stand<br />

auch unsere Fachtagung auf dem Programm.“, sagte<br />

Landesobmann Wilhelm Haller.<br />

Pläne für die Zukunft<br />

Am zweiten Tag sammelte die Landesleitung in Kleingruppen<br />

Ideen, wie die Ausschüsse ihre Öffentlichkeitsarbeit<br />

»»<br />

Die Landesleitung der Südtiroler Bauernjugend mit den Referenten<br />

Isabella und Günther Steinlechner


Juni 2018<br />

Berichte 9<br />

Süßwein erstmals bester Wein<br />

des Jahres<br />

Eine Premiere bei der Landesweinkost der Südtiroler Bauernjugend: Zum ersten Mal erhielt<br />

ein Süßwein die Auszeichnung Wein des Jahres.<br />

Am Donnerstagabend, den 17. Mai ging im<br />

Südtiroler Weinmuseum in Kaltern die 20.<br />

Landesweinkost der Südtiroler Bauernjugend<br />

über die Bühne. Insgesamt wurden 38<br />

Weine, die zuvor bei den Bezirksweinverkostungen<br />

in Eisacktal, Bozen, Unterland,<br />

Meran und Vinschgau auserwählt wurden,<br />

verkostet. Der Titel „Wein des Jahres“ ging<br />

in diesem Jahr nach Kaltern.<br />

Die Qualität der Weine war auch heuer<br />

wieder hoch. Keine leichte Aufgabe hatte<br />

die Jury, welche Farbe, Geruch und Geschmack<br />

der Weine bewertete. Zur Jury<br />

gehörten Stefan Volgger (Sommelier),<br />

Magdalena Pratzner (Önologin), Hannes<br />

Munter (Kellermeister der Eisacktaler<br />

Kellerei), Hannes Pfitscher (Önologe),<br />

Hannes Rottensteiner (Kellerei Rottensteiner)<br />

und Luis Oberrauch (Präsident<br />

der Weinfachgruppe der SBJ).<br />

20-jähriges Jubiläum der beliebten<br />

Veranstaltung<br />

Die Landesweinkost gibt es nun schon seit<br />

20 Jahren und mit jedem Jahr steigert sich<br />

die Qualität der ohnehin schon hochwertigen<br />

Eigenbauweine. „Einen wichtigen<br />

Beitrag leisten in diesem Zusammenhang<br />

die Verkostungen der Südtiroler Bauernjugend“,<br />

bestätigt Luis Oberrauch, Präsident<br />

der Weinfachgruppe der Südtiroler Bauernjugend,<br />

„gerade solche Wettbewerbe<br />

animieren dazu, vorne mit dabei zu sein<br />

und sich ständig zu verbessern.“<br />

Süßwein ist Wein des Jahres<br />

Im Laufe des Abends wurden die besten<br />

Eigenbauweine der Reihe nach in den sechs<br />

Kategorien: neutrale Weißweine, aromatische<br />

Weißweine, Vernatschweine, mittelschwere<br />

Rotweine, schwere Rotweine<br />

und Süßweine verkostet und bewertet. Im<br />

Anschluss daran war die Jury noch einmal<br />

gefragt aus den sechs prämierten Weinen<br />

den Wein des Jahres zu bestimmen. Die<br />

Entscheidung fiel auf den Goldmuskateller<br />

von Valentin Pernthaler aus Kaltern.<br />

„Wir haben sehr lange diskutiert, die Weine<br />

sind alle gut gemacht, allerdings wissen<br />

wir auch, wie schwierig es ist einen so<br />

guten Süßwein zu produzieren, deshalb hat<br />

sich Valentin Pernthaler die Auszeichnung<br />

mehr als verdient“, verkündete Magdalena<br />

Pratzner die gute Nachricht. Der Kalterer<br />

nahm die Auszeichnung mit großer Freude<br />

entgegen.<br />

Die Nase vorne<br />

Auch Johannes Kainzwaldner aus Villanders<br />

hatte großen Erfolg. Er holte sich in<br />

zwei Kategorien den Sieg. Sein Weißburgunder<br />

wurde zum zweiten Mal in Folge<br />

in der Kategorie neutrale Weißweine zum<br />

besten gekürt. Den zweiten Platz holte sich<br />

Günther Sullmann aus Brixen mit seinem<br />

Sylvaner. Markus Kompatscher aus Völser<br />

Aicha mit seinem Weißburgunder und<br />

Clemens Margesin aus Lana mit seinem<br />

Piwi Weißwein Sovignier Gris teilten sich<br />

den dritten Platz mit derselben Punktezahl.<br />

In der Kategorie aromatische Weißweine<br />

holte sich Franz Josef Obexer aus Brixen<br />

mit seinem Kerner den Sieg. Auf den zweiten<br />

Platz kam Michael Thaler aus Schenna<br />

mit seinem Sauvignon und den dritten<br />

Platz holte sich Franz Mayr aus Atzwang<br />

mit seinem Goldmuskateller.<br />

Auch bei den Vernatschweinen hatte Johannes<br />

Kainzwaldner die Nase vorne.<br />

Dicht gefolgt von Klaus Wieser aus Schenna<br />

und Hannes Dissertori aus Tramin.<br />

Bei den mittelschweren Rotweinen stellte<br />

Martin Kieser aus Neumarkt mit seinem<br />

Vernatsch Lagrein den besten Wein. Auf<br />

Platz zwei kam Anton Gruber aus Kortsch<br />

mit seinem Zweigelt. Platz drei holte sich<br />

Elmar Luggin aus Schluderns ebenfalls mit<br />

einem Zweigelt. In der Kategorie schwere<br />

Rotweine belegte Rudi Unterthurner aus<br />

Schenna mit seinem Cabernet Franc-Merlot<br />

den ersten Platz, gefolgt von Stefan<br />

Pisetta aus Leifers mit seinem Merlot und<br />

Stephan Pedoth aus Kurtinig ebenfalls mit<br />

einem Merlot. Bei den Süßweinen ging<br />

der zweite Platz an Christoph Wolf aus<br />

Tscherms, ebenfalls mit einem Goldmuskateller.<br />

Als Abschluss gab es noch eine<br />

kleine Überraschung: Anlässlich des 20. Jubiläums<br />

der Landesweinkost der Südtiroler<br />

Bauernjugend erhielten alle Besucher und<br />

Teilnehmer ein Weinglas mit dem eingravierten<br />

Logo der Südtiroler Bauernjugend.<br />

WELLI


10 Berichte<br />

Geotrac Supercup startet<br />

wieder<br />

In diesem Jahr sucht die Firma Lindner aus Tirol beim „Geotrac Supercup“ wieder die besten<br />

Traktorfahrerinnen und Traktorfahrer des Alpenraums. Auch die Südtiroler Bauernjugend ist 2018<br />

wieder mit einem Rennteam mit dabei.<br />

»»<br />

Die Teilnehmer<br />

meistern den<br />

Parcours mit viel<br />

Geschick und Genauigkeit<br />

Alle interessierten Traktorfahrerinnen und<br />

Traktorfahrer aus Südtirol können in den<br />

vier Bezirksentscheiden im Pustertal, Eisacktal,<br />

Meran und Bozen ihr Geschick<br />

und Können mit dem Traktor testen. „Es<br />

ist uns ein Anliegen beim Traktorgeschicklichkeitsfahren<br />

Geotrac Supercup vor allem<br />

das sichere und präzise Fahren mit dem<br />

Traktor in den Vordergrund zu stellen“, erklärt<br />

Wilhelm Haller, SBJ-Landesobmann.<br />

Auftakt der Veranstaltungsreihe war der<br />

Bezirksentscheid im Pustertal in Mühlwald,<br />

am Sonntag, 20. Mai.<br />

Landesentscheid im Vinschgau<br />

Am Sonntag, 15. Juli wird Sulden zum<br />

Schauplatz des wohl höchstgelegenen Landesentscheides<br />

des Geotrac Supercup der<br />

Südtiroler Bauernjugend auf einer Höhe<br />

von 1900 Metern, direkt am Fuße des<br />

Ortlers. Dort können Südtirols mutigste<br />

Traktorfahrerinnen und Traktorfahrer<br />

ihre Präzision und Geschicklichkeit unter<br />

Beweis stellen und den anspruchsvollen<br />

Parcours durchmeistern. Die besten drei<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus je-<br />

dem Bezirk bilden anschließend das Team<br />

Südtirol und haben die Chance bei weiteren<br />

Landesentscheiden in Tirol mitzufahren<br />

und sich für die Europameisterschaft 2018<br />

zu qualifizieren. Die besten 32 Traktorfahrerinnen<br />

und Traktorfahrer haben beim<br />

großen Geotrac Supercup Europafinale<br />

im Rahmen der Welser Herbstmesse die<br />

Chance einen stufenlosen Lindtrac 110<br />

für ein Jahr zu gewinnen.<br />

Der knifflige Parcours<br />

„Wer das Gaspedal durchdrückt der setzt<br />

auf die falschen Karten“, weiß Wilhelm<br />

Haller, Landesobmann der Südtiroler Bauernjugend.<br />

Bei dem kniffligen Rundkurs geht es vor<br />

allem um zentimetergenaues einparken,<br />

genaues Fahren in engen Kurven und viel<br />

Feingefühl, etwa beim Halten des Gleichgewichts<br />

des Traktors auf einer Wippe. „Wer<br />

nicht achtsam fährt und nicht ganz genau<br />

aufpasst, kann sich eine Menge Strafpunkte<br />

einhandeln und landet schnell auf den<br />

hinteren Plätzen“, erklärt Haller. Auch auf<br />

die Transporterfahrerinnen und Transporterfahrer<br />

wartet ein spannender Parcours<br />

mit zahlreichen Hindernissen. Von eng<br />

gesteckten Kurven bis zum genauen Einparken<br />

ist alles dabei.<br />

Wichtige Hinweise und Anmeldung<br />

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

müssen im Besitz des Führerscheins der<br />

Kategorie „B“ oder einer höheren Kategorie<br />

sein. Alle Teilnehmenden dürfen zu Beginn<br />

den Rundkurs des „Geotrac Supercup“ und<br />

jenen des Transportergeschicklichkeitsfahrens<br />

besichtigen. Die Mitstreiter vom<br />

Landesentscheid können sich bis Donnerstag,<br />

12. Juli 2018 im Landessekretariat<br />

der Südtiroler Bauernjugend anmelden,<br />

Tel. 0471/999401, bauernjugend@sbb.it.<br />

Das Startgeld beträgt 15 Euro beim Start in<br />

einer Kategorie und 30 Euro beim Start in<br />

beiden Kategorien.Für Unterhaltung und<br />

Verpflegung mit verschiedenen Köstlichkeiten<br />

sorgt die SBJ-Ortsgruppe Stilfs. Auch<br />

die kleinen Gäste kommen nicht zu kurz,<br />

es gibt einen Streichelzoo, Kinderspiele und<br />

ein vielseitiges Unterhaltungsprogramm.


Juni 2018<br />

Berichte 11<br />

Teilnahmebedingungen und<br />

Richtlinien<br />

KATEGORIEN<br />

»»<br />

Traktor - Burschen<br />

»»<br />

Transporter - Burschen<br />

»»<br />

Traktor - Mädchen<br />

»»<br />

Transporter - Mädchen<br />

»»<br />

Bei den Bezirksentscheiden kommen<br />

jeweils noch die Kategorien<br />

„Traktor Gäste“ und „Transporter<br />

Gäste“ dazu.<br />

STARTGELD<br />

15 je Kategorie<br />

Beim Einzahlen wird der Führerschein<br />

des Fahrers kontrolliert. Wer<br />

den Führerschein nicht vorweisen<br />

kann, ist nicht startberechtigt!<br />

TEILNAHMEBEDINGUNGEN<br />

»»<br />

Die Startnummern werden vor<br />

Ort verlost.<br />

»»<br />

Die Teilnehmer müssen mindestens<br />

im Besitz des Führerscheins<br />

der Kategorie „B“ sein.<br />

»»<br />

Die Teilnehmer dürfen in jeder<br />

Kategorie nur einmal teilnehmen.<br />

»»<br />

Wer das Quiz beim Landesentscheid<br />

nicht macht, wird disqualifiziert.<br />

Dieses wird getrennt<br />

bewertet und zählt nicht zur effektiven<br />

Fahrzeit dazu.<br />

AUSSCHLUSSKRITERIEN<br />

»»<br />

Mutwillige Beschädigung der Geräte<br />

und des Parcours<br />

»»<br />

Verlust angehängter Geräte<br />

»»<br />

Falsches Anhängen der Geräte<br />

»»<br />

Das Überschreiten der Fahrzeit<br />

von 10 Minuten<br />

»»<br />

Fahren mit Handgas<br />

»»<br />

Kein Ziehen der Feststellbremse<br />

»»<br />

Benützen der Lenkbremse<br />

»»<br />

Abwürgen des Motors<br />

»»<br />

Der Ausschluss von Teilnehmern<br />

am Bewerb wird vor Ort durch<br />

das Geotrac-Supercup-Team entschieden.<br />

Freundschaftlicher Wettkampf<br />

Lasset die Spiele beginnen, hieß es am Freitag, 25. Mai beim alljährlichen Treffen der Bezirksausschüsse<br />

der Südtiroler Bauernjugend in Issing.<br />

Sechs Bezirke, fünf Spiele, vierer Teams und ein Sieger – Ein<br />

Mal im Jahr treffen alle Bezirksausschüsse der SBJ aufeinander<br />

um sich in zusammengewürfelten Teams im freundschaftlichen<br />

Wettkampf besser kennenzulernen. Heuer war bei den rund 40<br />

Funktionären vor allem Geschick und Wissen gefragt, um bei den<br />

verschiedenen Aufgaben und Spielen zu punkten. Beim Grillen<br />

im Anschluss wurde noch viel geplaudert und gelacht.<br />

»»<br />

Gleichgewicht und Schnelligkeit forderte der Rundparcours mit der<br />

Schubkarre<br />

Für die Vierer-Teams war es nicht ganz einfach sich durch die<br />

Spiele zu kämpfen, denn nur in der Gruppe war ein Sieg möglich:<br />

Bei einem Rundparcours mit der Schubkarre, beim Seilhüpfen<br />

und bei der Station, bei der man einen, mit einem Spagat um die<br />

Hüfte hängenden Stift in eine Glasflasche zielen musste, stand vor<br />

allem die Fitness und Geschicklichkeit im Mittelpunkt. Bei einem<br />

Ratespiel mit verschiedenen Bildern wurden die geographischen<br />

Kenntnisse im Eisacktal und Pustertal auf die Probe gestellt. Eine<br />

hohe Konzentration war außerdem beim Balancierparcours, bei<br />

dem Plastikrohre zwischen den Spielern im Gleichgewicht gehalten<br />

werden mussten, gefragt. Viel Feingefühl benötigten die<br />

Teilnehmer auch beim Transportieren eines Golfballes mittels<br />

losen Rohren. Die Organisatoren aus den SBJ-Bezirken Eisacktal<br />

und Pustertal ließen bei den spannenden Spielen die Teilnehmer<br />

an ihre Grenzen gehen.<br />

Sieg nur im Team möglich<br />

Obwohl vor allem Unterhaltung und ein besseres Kennenlernen<br />

unter den Bezirken im Vordergrund standen, gab jeder sein Bestes,<br />

denn auf die Sieger wartete traditionell ein Korb gefüllt mit leckeren<br />

Produkten. Diesen holte sich nach einem spannenden Kopf<br />

an Kopf Rennen das Team mit Anna Ludwig (Bezirk Pustertal),<br />

Tobias Dipauli (Bezirk Unterland), Lorenz Gruber und Martin<br />

Plack (Bezirk Vinschgau). Alex Perathoner, SBJ-Bezirksobmann<br />

vom Eisacktal übergab der Siegermannschaft den Geschenkskorb<br />

und bedankte sich bei den Bezirken Pustertal und Eisacktal für die<br />

Organisation dieses gelungenen Zusammentreffens. Beim Grillen<br />

ließen die Bezirksausschüsse den gemeinsamen Abend ausklingen.<br />

WELLI


Landesentscheid<br />

im Handmähen<br />

bei der 20. Landesweinkost<br />

der Südtiroler Bauernjugend<br />

dieses jahr<br />

im bezirk<br />

meran<br />

Die besten Mäherinnen und Mäher des Landes treffen<br />

beim Landesentscheid im Handmähen aufeinander.<br />

Ausgetragen wird der Wettbewerb am 5. August in<br />

Kuppelwies in Ulten.<br />

Anmeldung unter: 0471 999401<br />

oder bauernjugend@sbb.it<br />

Und nicht zuletzt…<br />

»»<br />

Freiwilliger Arbeitseinsatz der<br />

Ortsgruppe Toblach<br />

Sieben Leute der Ortsgruppe Toblach sind am 21. April um 6<br />

Uhr morgens in Richtung Vinschgau gestartet, damit sie dort<br />

auch pünklich um 9 Uhr mit der Arbeit beginnen konnten.<br />

Nach einem herzlichen Empfang ging es gleich los, die Bauerntochter<br />

zeigte ihnen die Arbeiten, die zu erledigen waren.<br />

Die beiden Mädchen aus der Ortsgruppe waren eineinhalb<br />

Tage damit beschäftigt die zwei großen Gärten umzustechen<br />

und vom Unkraut zu befreien.<br />

Zwei von ihnen erneuerten ein Stück des Wildzauns, und<br />

begannen am Sonntag noch mit den anliegenden Waldarbeiten.<br />

Der Rest der Gruppe sowie die Bauerntochter und ihr<br />

Freund waren Samstag und Sonntag mit dem Mist ausbringen<br />

beschäftigt. Eine sehr mühsame Arbeit, da der Mist zuerst<br />

durch einen Schredder kommt und dann per Hand auf den<br />

Transporter aufgeladen werden muss. Mit der Mistgabel wurde<br />

er dann vom Weg aus unter den Obstbäumen verteilt. Auch<br />

den Spaß ließen sich die sieben Toblacher nicht nehmen und<br />

tranken alle zusammen noch ein Feierabendbier. Nach dem<br />

Essen am Sonntag ging es dann wieder heim. „Es war für<br />

uns alle eine Bereicherung und eine tolle Erfahrung. Und<br />

man sieht, dass auch Familien in unserem Land Hilfe und<br />

Unterstützung benötigen.“ erzählten sie begeistert.<br />

Impressum<br />

Eigentümer und Herausgeber:<br />

Südtiroler Bauernbundgenossenschaft<br />

Kanonikus-Michael-Gamper-Straße 5, 39100 Bozen<br />

Druck: Longo AG • SpA<br />

Schriftleitung:<br />

Kanonikus-Michael-Gamper-Straße 5, 39100 Bozen<br />

Tel.: 0471 999401<br />

E-Mail: bauernjugend@sbb.it<br />

Chefredakteur: Guido Steinegger<br />

Redaktion: Evi Andergassen, Anna Runggatscher und Anna Schenk<br />

Grafisches Konzept: Effekt GmbH<br />

R.O.C.: 006699<br />

Fotos: Stephan Matzoll, www. pixabay.com und SBJ<br />

Erscheint viermal jährlich. Namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />

geben die Meinung des Autors wieder.

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