WIRTSCHAFT+MARKT 4/2018
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29. Jahrgang | Heft 4 | Juli / August <strong>2018</strong> | ZKZ 84618 | Deutschland 6,50 €<br />
WIRTSCHAFT+<br />
MARKT<br />
EXKLUSIV<br />
So steht es um<br />
die Ost-Eliten<br />
BUNDESTAG<br />
Alle 152 ostdeutschen<br />
Abgeordneten<br />
im Porträt<br />
INTERVIEW<br />
Ostbeauftragter Hirte<br />
über „Jammerossis“<br />
und „Besserwessis“<br />
RATGEBER<br />
Investitionen<br />
klug planen<br />
Finanzierung<br />
des Mittelstands<br />
Ohne Geld<br />
ist vieles nichts
Foto: © nuzza11 / Fotolia.com<br />
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Elite ist ein Begriff, der in der öffentlichen<br />
Debatte in unseren Breiten zumeist<br />
nicht positiv besetzt ist. Eliten<br />
halten sich für besser als das „gemeine<br />
Volk“, das sind „die da oben“, lautet ein<br />
verbreitetes Vorurteil.<br />
Ungeachtet des schlechten Rufes ist es<br />
uns wichtig, über die Eliten Ostdeutschlands<br />
zu reden. Denn Eliten haben durchaus<br />
ihre Bedeutung. Sie gehen voran, geben<br />
die Richtung vor, setzen Maßstäbe,<br />
sorgen für überregionale Aufmerksamkeit<br />
und Identifikation.<br />
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EDITORIAL | 3<br />
Warum Eliten<br />
für den<br />
Osten Deutschlands<br />
so wichtig sind<br />
Karsten Hintzmann<br />
Chefredakteur<br />
karsten.hintzmann@wirtschaft-markt.de<br />
Hochinteressant und lesenswert ist das<br />
Interview, das wir mit dem renommierten<br />
Eliteforscher Prof. Dr. Raj Kollmorgen<br />
führen konnten, der das Forschungsinstitut<br />
für Transformation, Wohnen und<br />
soziale Raumentwicklung an der Hochschule<br />
Zittau/Görlitz leitet (ab S. 22). Er<br />
warnt vor den Folgen, die die anhaltende<br />
Unterrepräsentanz Ostdeutscher im<br />
Kreis der bundesdeutschen Eliten hat.<br />
Bis heute fühlten sich viele Ostdeutsche<br />
nicht angemessen durch die Führungsetagen<br />
der Gesellschaft vertreten.<br />
Zitat Kollmorgen: „Dieser Mangel stört<br />
sie und ihr Gerechtigkeits- und Gleichheitsempfinden.<br />
Damit besteht die Gefahr<br />
eines schwindenden Vertrauens in<br />
die Eliten und dann auch in die Institutionen,<br />
die sie rekrutieren und die sie repräsentieren.<br />
Ein erheblicher Anteil der erwachsenen<br />
Ostdeutschen (…) steht daher<br />
den westdeutsch dominierten Eliten<br />
und der von ihnen geführten gesellschaftlichen<br />
Ordnung skeptisch bis ablehnend<br />
gegenüber.“ Der Wissenschaftler attestiert<br />
potenziellen ostdeutschen Führungskräften<br />
das Fehlen eines elitären Habitus.<br />
Das liege jedoch nur zu einem gewissen<br />
Grade am „staatssozialistischen Erbe der<br />
DDR“. Entscheidender für die oft zu beobachtenden<br />
„Unsicherheiten und Rückzüge“<br />
von Ostdeutschen sei, urteilt Kollmorgen,<br />
die „übergreifende soziokulturelle<br />
Abwertung Ostdeutscher in der Bundesrepublik<br />
nach 1990, denen als quasi<br />
ethnische Gruppe ein Verliererstigma anhaftete“.<br />
Wirklich klare Worte!<br />
An diesem Punkt setzt – wenn auch unabgesprochen<br />
– der Debattenbeitrag des<br />
neuen Ostbeauftragten der Bundesregierung<br />
Christian Hirte an (S. 46). 28 Jahre<br />
nach der Deutschen Einheit will er die Begriffe<br />
„Jammerossi“ und „Besserwessi“<br />
nicht mehr hören. Hirte meint: „Diese Klischees<br />
bringen uns nicht weiter. Ich glaube<br />
auch, dass die Zeit dieses Schubladendenkens<br />
vorbei ist. Wir sollten mit Optimismus<br />
und Selbstvertrauen in die Zukunft<br />
blicken und die vor uns liegenden<br />
Herausforderungen anpacken.“<br />
Auch wenn damit die Debatte über ostdeutsche<br />
Eliten noch längst nicht beendet<br />
sein dürfte, blicken wir in dieser Ausgabe<br />
des Magazins – ganz im Sinne des Ostbeauftragten<br />
– nach vorn und fokussieren<br />
uns in einem ausführlichen Beitrag auf<br />
152 Persönlichkeiten, die unbestritten Teil<br />
der Elite in den neuen Ländern sind: Lesen<br />
Sie kurze Porträts aller ostdeutschen<br />
Bundestagsabgeordneten und lernen Sie<br />
dabei – wenn noch nicht geschehen – den<br />
Parlamentarier Ihres Wahlkreises etwas<br />
näher kennen (ab S. 38). W+M<br />
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4 | W+M INHALT<br />
W+M TITELTHEMA<br />
Finanzierung des Mittelstands:<br />
Ohne Geld ist vieles nichts..............26<br />
W+M AUS DEN NEUEN LÄNDERN<br />
Berlin: Ex-Politiker Wolfgang Branoner<br />
wird Präsident des Berlin Capital Club ..................... 6<br />
Ostdeutschland: Ostdeutsches Wirtschaftsforum<br />
bekommt Advisory Board......................................... 7<br />
Berlin: Visionärer Macher – Sebastian Nordmann,<br />
Intendant und Marketingstratege.............................. 8<br />
Titel<br />
32<br />
Bürgschaftsbanken –<br />
Finanzieren mit Fallschirm<br />
Ostdeutschland:<br />
Der aktuelle ifo-Geschäftsklimaindex......................10<br />
Brandenburg: Rüdersdorfer Unternehmen<br />
setzt auf Licht-Contracting.......................................12<br />
Brandenburg:<br />
Domstiftsgut Mötzow – Erfolg mit Spargel.............14<br />
Brandenburg:<br />
Die ultimative Teekapsel aus Frankfurt (Oder).........15<br />
Ostdeutschland: Das Programm<br />
zum Ostdeutschen Wirtschaftsforum <strong>2018</strong>............16<br />
Sachsen:<br />
Umfrage zum 7. Ostdeutschen Energieforum.........18<br />
Ostdeutschland: Stallgeruch der Macht –<br />
Wie es um die ostdeutschen Eliten steht............... 22<br />
W+M TITELTHEMA<br />
Finanzierung des Mittelstands:<br />
Ohne Geld ist vieles nichts<br />
Report: Bestes Klima für Investitionen................... 26<br />
Im Interview: Michael Kotzbauer,<br />
Bereichsvorstand Mittelstandsbank<br />
Mitte/Ost der Commerzbank AG............................ 28<br />
Impressum<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong><br />
Das Ostdeutsche Unternehmermagazin<br />
Ausgabe: 4/<strong>2018</strong><br />
Redaktionsschluss: 11.06.<strong>2018</strong><br />
Verlag: W+M Wirtschaft und Markt GmbH<br />
Charlottenstraße 65, 10117 Berlin<br />
Tel.: 030 505638-00<br />
Fax: 030 505638-21<br />
www.wirtschaft-markt.de<br />
Herausgeber/Geschäftsführer:<br />
Frank Nehring, Tel.: 030 505638-55<br />
frank.nehring@wirtschaft-markt.de<br />
Chefredakteur: Karsten Hintzmann, Tel.: 030 505638-86,<br />
karsten.hintzmann@wirtschaft-markt.de<br />
22<br />
Aus den neuen Ländern<br />
Wie es um die ostdeutschen Eliten steht<br />
Redaktion: Janine Pirk-Schenker, Tel.: 030 505638-89,<br />
janine.pirk-schenker@wirtschaft-markt.de<br />
Autoren: Rudolf Miethig, Frieda Nolte, Matthias Salm<br />
Abo- und Anzeigenverwaltung:<br />
Christiane Schattner, Tel.: 030 505638-74,<br />
christiane.schattner@wirtschaft-markt.de<br />
Marketing und Vertrieb: Mathias Pfund,<br />
Tel.: 030 505638-86, mathias.pfund@wirtschaft-markt.de<br />
Erscheinungsweise, Einzelverkaufs- und<br />
Abonnementpreis:<br />
Die Zeitschrift <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> erscheint<br />
zweimonatlich. Die Mitglieder der Interessengemeinschaft<br />
der Unternehmerverbände Ostdeutschlands<br />
und Berlin sowie die Mitglieder des Vereins<br />
Brandenburgischer Ingenieure und Wirtschaftler<br />
(VBIW) erhalten diese Zeitschrift im Rahmen ihrer<br />
Mitgliedschaft. Einzelpreis: 6,50 €, Jahresabonnement<br />
(inkl. aller Ausgaben von W+M Regional und W+M<br />
Exklusiv) 60 € inkl. MwSt. und Versand (im Inland).<br />
Layout & Design: Möller Medienagentur GmbH,<br />
www.moeller-mediengruppe.de<br />
Druck: Silber Druck oHG, ISSN 0863-5323<br />
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Kopien nur<br />
mit vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen<br />
nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte und<br />
Fotos übernehmen wir keine Haftung.<br />
Fotos: Gojump GmbH (oben), Laurence Chaperon, Michael Kranewitter, Wikimedia Commons, Torsten George, HPI Kay Herschelmann (unten)<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
W+M INHALT | 5<br />
Spezielles Förderprogramm: Bares für Digitales.... 30<br />
Bürgschaftsbanken: Finanzieren mit Fallschirm..... 32<br />
Alternative Finanzierungen:<br />
Kredite aus der Crowd............................................ 34<br />
Flottenmanagement: Leasen lohnt sich................. 36<br />
Politik<br />
38<br />
Alle 152 ostdeutschen<br />
Bundestagsabgeordneten im Porträt<br />
Kommentar: Der ostdeutsche Mittelstand<br />
und das Geld........................................................... 37<br />
W+M POLITIK<br />
Bundestag: Alle 152 ostdeutschen<br />
Parlamentarier im Porträt........................................ 38<br />
Interview: Christian Hirte,<br />
Ostbeauftragter der Bundesregierung,<br />
spricht über sein neues Amt................................... 46<br />
W+M RATGEBER<br />
Management I: Haftung von Geschäftsführern...... 47<br />
Management II: Bewertungen von Wirtschaftsauskunfteien<br />
werden immer bedeutender............. 48<br />
Marketing: Digital erfolgreich –<br />
Menschen über Social Media erreichen................. 50<br />
Lifestyle I:<br />
Businessmode für die Dame im Sommer............... 52<br />
50<br />
Ratgeber<br />
Digital erfolgreich – Menschen über Social Media erreichen<br />
Lifestyle II:<br />
Uhren – Messeneuheiten und Favoriten<br />
aus Glashütte.......................................................... 54<br />
Literatur und Rezension: Die ostdeutsche<br />
Bestsellerliste für Wirtschaftsliteratur.................... 56<br />
Finanzen: Investitionen vorausschauend planen..... 58<br />
W+M NETZWERK<br />
Warnemünde:<br />
Beach Polo World Masters am Ostseestrand........ 59<br />
Fotos/Grafik: Pixabay (oben), Torsten Strom (Mitte), van Laack (unten)<br />
52<br />
Lifestyle<br />
Businessmode für<br />
die Dame im Sommer<br />
Bad Saarow:<br />
Golfen für Freunde von <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong>.... 60<br />
Neues aus den Unternehmerverbänden................. 62<br />
VBIW: Aktuelles aus dem Verein............................ 64<br />
W+M WEITERE BEITRÄGE<br />
Editorial ..................................................................... 3<br />
Impressum ............................................................... 4<br />
Ausblick und Personenregister .............................. 66<br />
Beilagenhinweis: Dieser Ausgabe liegt eine Beilage der<br />
Schultz Einrichtungen GmbH & Co. KG (www.schultz.de)<br />
bei. Wir bitten um Ihre Aufmerksamkeit.<br />
www.wirtschaft-markt.de <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
6 | W+M AUS DEN NEUEN LÄNDERN<br />
Ex-Politiker und Unternehmensberater<br />
Der neue Präsident<br />
des Berlin Capital Club<br />
Seit dem 20. April <strong>2018</strong> ist Wolfgang<br />
Branoner Präsident des Berlin<br />
Capital Club. Er tritt die Nachfolge<br />
von Jörg Woltmann, Bankier und<br />
Chef der Königlichen Porzellanmanufaktur<br />
(KPM), an. Der 62-jährige Branoner ist<br />
vielen Berlinern noch als Wirtschaftssenator<br />
in Erinnerung. Zwischenzeitlich hat<br />
er sich aus Politik und Verwaltung verabschiedet<br />
und führt die Beratungsgesellschaft<br />
SNPC als geschäftsführender Gesellschafter.<br />
SNPC begleitet Unternehmen<br />
in den Bereichen Energie, Immobilienwirtschaft,<br />
Stadtentwicklung und<br />
neuerdings verstärkt auch in der Gesundheitswirtschaft.<br />
„Unser Vorteil ist, dass<br />
wir sowohl von Verwaltung als auch von<br />
Wirtschaft etwas verstehen und deshalb<br />
gute Vermittler und Berater sein können.“<br />
Branoner gehört zu den Gründungsmitgliedern<br />
des Berlin Capital Club. Die<br />
Übernahme der Präsidentschaft war weder<br />
Branoners Langzeitziel noch seitens<br />
des Clubs ewig geplant. Sie hat sich so<br />
ergeben, beim gemeinsamen Nachdenken<br />
über die Zukunft des Clubs. Auf die<br />
Frage, was ein Präsident denn so mitbringen<br />
sollte, sagt Branoner: „Ich glaube,<br />
man braucht eine starke gesellschaftliche<br />
Einbindung, denn der Club fördert ja<br />
den Austausch von Menschen und Unternehmen,<br />
das gesellschaftliche Leben und<br />
schafft eine besondere Plattform für die<br />
Kommunikation unter den Mitgliedern.“<br />
Und hier sieht sich Branoner bestens gewappnet.<br />
Die Schwerpunkte für die weitere Entwicklung<br />
des Clubs ergeben sich aus<br />
den Veränderungen in Berlin. „Berlin ist<br />
eine wachsende Stadt, wir haben einen<br />
Zuwachs von Start-ups und Unternehmen,<br />
aber vor allem auch eine wachsende<br />
Internationalität. Hier wollen wir gute<br />
Gastgeber sein.“ So soll auch der Conciergeservice<br />
ausgebaut werden, um gerade<br />
Menschen, die nur zeitweilig in Berlin<br />
sind, die vielen kulturellen Angebote<br />
Berlins zugängig und erlebbar zu machen.<br />
Künftig plant man auch für die zwölf Berliner<br />
Bürgermeister ein eigenes Format.<br />
So kann man die lokalen Themen der einzelnen<br />
Bezirke, die ja beachtliche Einwohnerzahlen<br />
haben, detailliert diskutieren,<br />
um die Stadt insgesamt besser zu verstehen.<br />
Branoner hat sich auch vorgenommen,<br />
stärker mit anderen Institutionen in<br />
Berlin zusammenzuarbeiten. „Es gibt viele<br />
Verbände und Institutionen, die mittlerweile<br />
in Berlin sind, und denen wollen<br />
wir uns vorstellen, um die Zusammenarbeit<br />
zu intensivieren.“<br />
Den Berlin Capital Club verstärkt für junge<br />
Unternehmen zu öffnen, ist zwar<br />
durchaus gewollt, aber nur bedingt möglich.<br />
Viele der jungen Unternehmen haben<br />
keinen Bedarf an einem solchen<br />
Club angebot. Dabei ist der Club kein Auslaufmodell,<br />
sondern eher ein alternatives<br />
Angebot zum alltäglichen Trubel. Hier findet<br />
man einen Ort für Unternehmen oder<br />
Personen, sich in Ruhe zu treffen, gut zu<br />
essen – klassisches Clubleben eben.<br />
Wolfgang Branoner.<br />
Die Amtszeit des neuen Präsidenten ist<br />
zeitlich begrenzt. Das ist neu, aber ganz<br />
im Sinne von Branoner. Auf die Frage,<br />
was in den nächsten Jahren passiert<br />
sein wird, sagt Branoner: „Wir werden<br />
gewachsen sein, wir werden unser Angebot<br />
an attraktiven Veranstaltungen weiter<br />
entwickelt und weiterhin zufriedene Mitglieder<br />
haben.“<br />
<br />
Frank Nehring<br />
Foto: CCA Projekt GmbH/Henry Herrmann<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
KÖPFE | 7<br />
Exklusives Beratergremium unterstützt<br />
Ostdeutsches Wirtschaftsforum<br />
In Weiterentwicklung der Denkfabrik,<br />
die die inhaltliche Ausrichtung des Ostdeutschen<br />
Wirtschaftsforums (OWF) im<br />
Vorjahr vorbereitete und das in der Öffentlichkeit<br />
seither breit diskutierte Memorandum<br />
M20siebzehn zu den Chancen der Digitalisierung<br />
in Ostdeutschland erarbeitete,<br />
hat das OWF jetzt ein Advisory Board<br />
gegründet. Dem Beratergremium gehören<br />
ausgewiesene Fachleute und Führungspersönlichkeiten<br />
aus Unternehmen, Wissenschaft<br />
und Politik an. Aufgabe des Advisory<br />
Boards ist es, die inhaltliche Ausrichtung<br />
und strategische Positionierung des<br />
„Davos des Ostens“ in diesem Jahr (siehe<br />
OWF-Programm auf den Seiten 16/17)<br />
und weit darüber hinaus zu unterstützen.<br />
Außerdem soll es bei der Erschließung<br />
und Gewinnung neuer Kontakte helfen<br />
und strategische sowie projektbezogene<br />
Partnerschaften initiieren und orchestrieren.<br />
Ein Strategie-Team innerhalb des Advisory<br />
Boards ist damit beauftragt, strategische<br />
Leitlinien und Umsetzungskonzepte<br />
zu erarbeiten. Folgende Persönlichkeiten<br />
gehören zum Advisory Bord des OWF:<br />
Fotos: l.v.o.: Fotostudio Freistil, BMBF-Unternehmen Region/Thilo Schoch, WFG Vorpommern, brandenburg.de, HPI/Kay Herschelmann, EM.MV-Regierung, Torsten George, VNG, 50hertz,<br />
r.v.o.: BWA, ILB Sabine Engels, IHK Potsdam, Dennis Williamson, Die Hoffotografen, Privat, Fotostudio Charlottenburg, W+M<br />
Prof. Dr. Reint E. Gropp<br />
Präsident<br />
Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung<br />
Halle (IWH)<br />
Hans-Peter Hiepe<br />
Referatsleiter/Ministerialrat<br />
Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />
Rolf Kammann<br />
Geschäftsführer<br />
Wirtschaftsfördergesellschaft Vorpommern mbH<br />
Thomas Kralinski<br />
Staatssekretär und Bevollmächtigter des Landes<br />
Brandenburg beim Bund, Beauftragter für<br />
Internationale Beziehungen<br />
Prof. Dr. Christoph Meinel<br />
Dekan der Digital-Engineering-Fakultät der<br />
Universität Potsdam, Direktor und CEO des<br />
Hassso-Plattner-Instituts<br />
Christian Pegel<br />
Minister für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung<br />
des Landes Mecklenburg-Vorpommern<br />
Prof. Dr. Joachim Ragnitz<br />
Stellvertretender Leiter<br />
ifo Institut, Niederlassung Dresden<br />
Bodo Rodestock (angefragt)<br />
Vorstand Finanzen/Personal<br />
VNG AG<br />
Boris Schucht<br />
Geschäftsführer<br />
50Hertz Transmission GmbH<br />
Michael Schumann<br />
Vorstandsmitglied, Bundesverband für<br />
Wirtschaftsförderung und Außenwirtschaft,<br />
Global Econonic Network e. V. (BWA)<br />
Tillmann Stenger<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB)<br />
Prof. Dr. Dr. Mario Tobias<br />
Hauptgeschäftsführer<br />
Industrie- und Handelskammer Potsdam<br />
STRATEGIETEAM IM ADVISORY BOARD<br />
Ute E. Weiland<br />
Geschäftsführerin<br />
Land der Ideen Management GmbH<br />
Christian Gräff<br />
Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses,<br />
Wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion<br />
Karsten Hintzmann<br />
Chefredakteur von <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong><br />
Andrea Joras<br />
Senior Advisory Innovationsmanagement und<br />
Internationalisierung Berliner Wirtschaftsgespräche e. V.<br />
Frank Nehring<br />
Sprecher der Initiative Wirtschaft.Wachstum.Zukunft<br />
Initiator des Ostdeutschen Wirtschaftsforums,<br />
Herausgeber von <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong><br />
www.wirtschaft-markt.de <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
8 | W+M AUS DEN NEUEN LÄNDERN<br />
Visionärer Macher<br />
Sebastian<br />
Nordmann<br />
Intendant und<br />
Marketingstratege<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
KÖPFE | 9<br />
Sebastian Nordmann, geboren 1971 in Kiel, studierte Musikwissenschaften<br />
in Heidelberg und Berlin, ist verheiratet und hat<br />
drei Kinder. Schon während seines Studiums sammelte er Erfahrungen<br />
im Kulturmanagement, promovierte und ging für zwei<br />
Jahre zur Strategieberatung The Boston Consulting Group. Von<br />
2002 bis 2008 war er Intendant und Geschäftsführer der Festspiele<br />
in Mecklenburg-Vorpommern, dann Professor an der<br />
Hochschule für Musik und Theater in Rostock und seit 2009 ist<br />
er Intendant des Konzerthauses Berlin.<br />
Foto: Marco Borggreve<br />
Professor Dr. Sebastian Nordmann ist<br />
mit seinen 47 Jahren immer noch ein<br />
jugendlicher Typ. 1,96 Meter groß,<br />
schlank, längere Haare, offen und freundlich<br />
im Auftreten, führt er seit mittlerweile<br />
neun Jahren das Konzerthaus am Gendarmenmarkt<br />
in Berlin. Er versteht sich weniger<br />
als Macher denn als Ermöglicher:<br />
„Ich bin ja nicht selbst der Künstler, machen<br />
besteht bei mir darin, die Visionen<br />
der Künstler zu erkennen und diese dann<br />
zu ermöglichen.“ Über seine Vision muss<br />
er nicht lange nachdenken, er will die Liebe<br />
zur klassischen Musik vermitteln und<br />
dabei so viele Menschen davon überzeugen,<br />
wie es nur geht. Er glaubt,<br />
dass Gefühle und das Erleben von<br />
Gänsehaut, Bewusstseinserweiterung,<br />
Herzschmerz und was auch<br />
immer noch Musik vermag, gerade<br />
in der heutigen Zeit immer<br />
wichtiger wird.<br />
Schon als Schulkind hat ihn seine<br />
Liebe zur klassischen Musik<br />
getragen und auch zu dem Außenseiter<br />
gemacht, der zum Klavierunterricht<br />
ging und im Chor sang. Bereits da entwickelte<br />
sich der Wunsch, auch andere<br />
mitzunehmen, teilhaben zu lassen<br />
an dem, was klassische Musik vermag.<br />
Was so verträumt klingt, war letztlich die<br />
Grundlage für einen stringenten und erfolgreichen<br />
Weg zum Intendanten. Als er<br />
mit 14 Jahren merkte, dass eine Musikerkarriere<br />
für ihn nicht infrage kommt,<br />
trifft er zwei Jahre später auf das Schleswig-Holstein-Musikfestival<br />
fast vor seiner<br />
Tür in Eutin. Begeistert von diesem<br />
Format erfährt er, dass auch eine Karriere<br />
mit dem Management von Musik<br />
möglich ist und so ist im Abiturbuch seines<br />
Jahresgangs bereits zu lesen, dass<br />
Sebastian Nordmann Intendant werden<br />
will.<br />
Er ist neugierig, er will Neues ausprobieren<br />
und will lieber scheitern als etwas<br />
unversucht gelassen zu haben. Mit<br />
so einer Einstellung und allerhand guten<br />
Erfahrungen hat er das Konzerthaus in<br />
den letzten Jahren geprägt. Er hat der<br />
guten Marke neue, moderne und innovative<br />
Züge verliehen. Den Konzertbesuch<br />
am Wochenende, das elitäre Ereignis<br />
der Hochkultur, hat er gegen ein<br />
24/7-Angebot mit fast ganztätigen Angeboten<br />
eingetauscht und damit nicht nur<br />
„ Jeder liebt Musik.<br />
Das ist unser Vorteil. “<br />
Prof. Dr. Sebastian Nordmann<br />
die Ticketeinnahmen verdoppelt. „Wir<br />
wollen 365 Tage klassische Musik einem<br />
wachsenden Publikum vermitteln.<br />
Wir haben ein eigenes Orchester, ein eigenes<br />
Haus und tolle Möglichkeiten bei<br />
höchster Qualität.“ Dabei entstehen völlig<br />
neue Kon zerterlebnisse, wie die Mittendrin-Konzerte,<br />
wo das Orchester mitten<br />
im Publikum sitzt.<br />
Der Intendant Normann denkt immer<br />
noch wie ein Stratege aus Beratungszeiten.<br />
Ein Produkt muss erfolgreich und<br />
wirtschaftlich sein oder wenigstens auf<br />
die Marke einzahlen. Anders als in klassischen<br />
Unternehmen, ist im Kulturbetrieb<br />
aber auch Scheitern erlaubt, wenn damit<br />
wenigstens neue Diskussionen angestoßen<br />
werden. Dafür gibt es ja die öffentlichen<br />
Gelder. Davon abgesehen ist der<br />
Intendant auch Unternehmer. Sebastian<br />
Nordmann will Unternehmern eigentlich<br />
keinen Rat geben, lieber mit ihnen<br />
die Frage diskutieren: Was habt ihr anders<br />
gemacht, um Menschen heute für<br />
eure Produkte zu begeistern? Und er betont<br />
immer wieder, wie unverzichtbar es<br />
für ihn ist, Ideen mit Partnern auch aus<br />
anderen Bereichen zu besprechen. Er<br />
gehört zu denen, die das Produkt, die<br />
Komposition und das Konzert haben und<br />
bewahren, sich aber mit allen Mitteln<br />
darauf konzentrieren, die Begeisterung<br />
und Kraft ihrer Musik auch in sich<br />
wandelnden Zeiten immer mehr<br />
Menschen nahe zu bringen. Und<br />
die Erkenntnis, dass junge Menschen<br />
heute anders ticken, dass<br />
sie weniger an Karriere denken<br />
und stattdessen Werte teilen<br />
möchten, spielt ihm klar in<br />
die Karten. „Jeder liebt Musik.<br />
Das ist unser Vorteil. Wir müssen<br />
nicht um das Produkt kämpfen, wir<br />
müssen den Markt neu definieren, entscheiden,<br />
was wir in einem Konzerthaus<br />
aufführen dürfen, um die Menschen für<br />
uns zu gewinnen.“<br />
Seine 24/7-Idee mit den jährlich rund 600<br />
Veranstaltungen bringt das Konzerthaus<br />
an seine Kapazitätsgrenzen, aber dessen<br />
ungeachtet betrachtet er es als wichtiges<br />
Ziel, eine eigene Abteilung für Forschung<br />
und Entwicklung aufzubauen.<br />
„Das braucht jedes Unternehmen, sonst<br />
geht vordenken nicht.“ Davon ist er zutiefst<br />
überzeugt und gibt damit vielleicht<br />
unbewusst doch einen wichtigen Rat an<br />
die Unternehmer.<br />
<br />
Frank Nehring<br />
www.wirtschaft-markt.de <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
10 | W+M XXX AUS DEN NEUEN LÄNDERN<br />
Geschäftsklima Ostdeutschland im Mai <strong>2018</strong><br />
STIMMUNG OSTDEUTSCHER<br />
UNTERNEHMER KÜHLT SICH<br />
ETWAS AB<br />
Die Stimmung der ostdeutschen<br />
Unternehmer kühlte sich im<br />
Mai <strong>2018</strong> leicht ab. Der ifo<br />
Geschäftsklimaindex für die gewerbliche<br />
Wirtschaft* in Ostdeutschland<br />
gab etwas nach und sank von 105,5<br />
auf 105,1 Punkte. Die befragten Unternehmer<br />
äußerten sich erneut etwas<br />
zufriedener über ihre laufenden<br />
Geschäfte. Ihr Ausblick auf die kommenden<br />
sechs Monate trübte sich<br />
aber spürbar ein.<br />
Geschäftsklima<br />
Vormonat 20,6<br />
April 19,6<br />
Das ostdeutsche Beschäftigungsbarometer<br />
sank im Mai merklich. Die Befragungsteilnehmer<br />
aus Industrie und<br />
Großhandel senkten ihre Beschäftigungserwartungen<br />
spürbar. Zudem reduzierten<br />
auch Bauunternehmer und<br />
Einzelhändler ihre Erwartungen leicht.<br />
Beschäftigungsbarometer<br />
Vormonat 5,9 April 3,8<br />
Verarbeitendes Gewerbe<br />
Vormonat 29,4 April 26,5<br />
Bauhauptgewerbe<br />
Vormonat 18,0 April 21,2<br />
Die leichte Abkühlung des ostdeutschen<br />
Geschäftsklimas ist maßgeblich<br />
auf die Meldungen aus dem Verarbeitenden<br />
Gewerbe zurückzuführen. Die<br />
befragten Industrieunternehmer äußerten<br />
sich zwar hoch zufrieden über ihre<br />
laufenden Geschäfte, ihre Erwartungen<br />
für die kommenden sechs Monate<br />
reduzierten sich aber deutlich. Bei den<br />
ostdeutschen Großhändlern ließ die<br />
Stimmung geringfügig nach. Zwar stiegen<br />
die Lageeinschätzungen der Großhändler<br />
leicht, gleichzeitig nahmen sie<br />
ihre Geschäftserwartungen aber etwas<br />
zurück. Im ostdeutschen Einzelhandel<br />
hellte das Geschäftsklima hingegen etwas<br />
auf, beide Teilindizes verbesserten<br />
sich. Die Stimmung im ostdeutschen<br />
Bauhauptgewerbe stieg derweil spürbar.<br />
Während die befragten Bauunternehmer<br />
ihre Lageeinschätzungen kräftig<br />
anhoben, stiegen ihre Geschäftserwartungen<br />
nur leicht.<br />
Joachim Ragnitz<br />
und Jannik A. Nauerth<br />
Groß- und Einzelhandel<br />
Vormonat 4,4 April 5,4<br />
<br />
*<br />
Unter gewerblicher Wirtschaft wird die<br />
Aggregation aus Verarbeitendem Gewerbe,<br />
Bauhauptgewerbe sowie Groß- und<br />
Einzelhandel verstanden.<br />
Foto: XXX adam121/fotolia.com<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
Foto: Fotolia/Wayhome Studio<br />
Wirtschaft im Osten?<br />
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12 | W+M AUS DEN NEUEN LÄNDERN<br />
Licht kaufen<br />
Licht<br />
Ob in Fertigungshallen, Werkstätten oder anderswo – der<br />
Beleuchtung beziehungsweise den Leuchtmitteln kommt in Bezug<br />
auf den gesamten Energieverbrauch eine besondere Rolle zu. Wie<br />
hell muss es sein? Welche Leuchtmittel sind am effektivsten? Oft<br />
fehlen nicht nur die Kapazität zur Erneuerung, sondern auch die<br />
Kompetenz. Von Frieda Nolte<br />
Die Hoffmeier Industrieanlagen<br />
GmbH & Co. KG in Rüdersdorf ist<br />
ein mittelständisches Familienunternehmen<br />
für Stahl und Maschinenbau<br />
mit fast 50-jähriger Tradition und mehr als<br />
1.300 Mitarbeitern. Der kontinuierlichen<br />
Modernisierung des Unternehmens wird<br />
große Aufmerksamkeit gewidmet. Speziellen<br />
Bedarf gab es beim Thema Beleuchtung,<br />
da diese nicht durchgängig den nach<br />
der Arbeitsstättenverordnung geforderten<br />
750 Lux entsprach. Für die Modernisierung<br />
gab es aber weder Kapazität noch<br />
Kompetenz. Die Lösung kam vom Energieversorger<br />
EWE und heißt Licht-Contracting.<br />
Contracting ist nicht neu und als Kooperationsform<br />
mittels eines Vertrags zwischen<br />
Contractingnehmer und einem<br />
Contractinggeber (Dienstleistungsunternehmen)<br />
längst im Unternehmensalltag<br />
angekommen. Bei den Liefer-, Anlagen-,<br />
Energie- oder Wärme-Contractings bezieht<br />
sich der Begriff vornehmlich auf<br />
die Bereitstellung oder Lieferung von<br />
Betriebsstoffen (Wärme, Kälte, Strom,<br />
Dampf, Druckluft und so weiter) und den<br />
Betrieb zugehöriger Anlagen.<br />
Nun kann man nicht mehr nur Wärme<br />
kaufen, sondern auch Licht. EWE bietet<br />
mit dem Licht-Contracting etwas, das si-<br />
Foto: EWE AG<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
BRANDENBURG | 13<br />
Nachher<br />
Vorher<br />
Die Werkshalle der Hoffmeier Industrieanlagen<br />
GmbH & Co. KG vor der Lichtinstallation von EWE.<br />
Foto: EWE AG<br />
cher Schule machen wird. Gerade beim<br />
Thema Beleuchtung wird es kompliziert,<br />
denn hier geht es nicht nur um den Energieverbrauch,<br />
sondern auch um die Einhaltung<br />
von Arbeitsschutzbestimmungen<br />
und die damit verbundenen hohen Anforderungen<br />
an die Ausleuchtung von Produktionsstätten.<br />
Die richtige Technik bietet hier schon<br />
große Potenziale. So liegt das Einsparpotenzial<br />
von LED-Technik gegenüber<br />
den herkömmlichen HQL-Leuchten bei<br />
etwa 70 Prozent. Heiko Seelig von der<br />
EWE Vertrieb GmbH sieht das so: „Jedes<br />
Unternehmen kann seine Beleuchtung<br />
natürlich selbst modernisieren, aber<br />
es gibt auch den komfortableren Weg,<br />
den Licht-Contracting-Service von EWE<br />
in Anspruch zu nehmen. Dabei wird das<br />
Licht zum Produkt, und Energieeinsparung,<br />
Modernisierungs- und Wartungskosten<br />
sowie die Erfüllung aller Helligkeitsnormen<br />
sind im Preis inbegriffen.“<br />
Der Hoffmeier Industrieanlagen GmbH<br />
& Co. KG kam dieses Angebot gerade<br />
recht, zumal der gesamte Umbau der<br />
Beleuchtungsanlage außerhalb der zwei<br />
Schichten erfolgte und somit den Produktionsablauf<br />
in keiner Weise behinderte.<br />
Stefan Kurzawa, Niederlassungsleiter von<br />
Hoffmeier, ist zufrieden: „Unsere Erfahrungen<br />
mit dem EWE-Projekt Licht-Contracting<br />
sind in jeder Hinsicht positiv. Die<br />
von EWE neu installierte Beleuchtung<br />
in unserer Fertigungshalle ist hervorragend:<br />
ein sehr angenehmes, gleichmäßiges<br />
LED-Licht, das den gesamten Raum<br />
ausleuchtet und keine Schatten wirft.“<br />
Die Mitarbeiter können das nur bestätigen,<br />
gutes Licht trägt eben auch zur Aufhellung<br />
des Betriebsklimas bei. Auf die<br />
Frage nach den Nachteilen weiß Kurzawa<br />
mit einem Schmunzeln zu berichten,<br />
dass jetzt mehr aufgeräumt werden<br />
muss, weil es ja jetzt keine dunklen<br />
Ecken mehr gäbe.<br />
W+M<br />
www.wirtschaft-markt.de <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
14 | W+M AUS DEN NEUEN LÄNDERN<br />
Das richtige Maß<br />
Der Spargel und die Familie Thiermann in Mötzow<br />
Die Spargelsaison <strong>2018</strong> ist gerade<br />
vorbei. Aber es war wieder eine<br />
erfolgreiche Saison mit gewachsener<br />
Nachfrage und gutem Beelitzer Spargel,<br />
dem Platzhirschen unter den Spargelmarken<br />
in der Region. Das Domstiftsgut<br />
Mötzow war auch in diesem Jahr eines<br />
der beliebtesten Ausflugziele, nicht nur für<br />
Brandenburger, um Spargel satt zu genießen.<br />
Die Firma der Familie Thiermann ist<br />
aber auch eines jener Unternehmen, die<br />
wie viele nicht nur einen Hofladen und eine<br />
Gastronomie betreiben, sondern auch die<br />
gängigen Lebensmittelketten versorgt.<br />
Der Vielfruchthof der Familie Thiermann<br />
in Mötzow ist ein landwirtschaftlicher Betrieb,<br />
der sich als modernes Familienunternehmen<br />
aufgestellt hat und mit modernen<br />
Methoden und hoher Wirtschaftlichkeit<br />
arbeitet.<br />
Als Thiermanns 2001 nach Mötzow kamen,<br />
wussten Sie nicht genau, was sie<br />
erwartete, aber sie kamen nicht mit leeren<br />
Händen, sondern mit einer Idee, mit<br />
Familie und Erfahrungen aus dem niedersächsischen<br />
Unternehmen in Scharringhausen.<br />
„Wir gründen einen zweiten<br />
Betrieb und setzen alles um, was<br />
Das Gutshaus des Domstiftsguts Mötzow wurde 1894 erbaut.<br />
wir seit den 60er-Jahren<br />
in Niedersachsen gelernt<br />
haben. Wir gründen einen<br />
Vielfruchthof mit Schwerpunkt<br />
Spargelanbau und<br />
einen Erlebnishof“, so<br />
Heinrich Thiermann, der<br />
die Zügel in beiden Unternehmen<br />
fest in der Hand<br />
hält, ansonsten aber gemeinsam<br />
in Familie unterwegs<br />
ist. Das Domstiftsgut<br />
Mötzow wird<br />
beispielsweise von Isabel<br />
Thiermann geleitet. Die<br />
30-Jährige hat BWL in<br />
Münster studiert und stellt<br />
mit ihren Geschwistern Insa und Christian,<br />
beide auch studierte Agromanager,<br />
die nächste Generation. Das konnte die<br />
Familie auch eindrucksvoll beim jüngsten<br />
Treffen des WirtschaftsForums Brandenburg<br />
unter Beweis stellen. „Es ist wirklich<br />
beeindruckend, wie durch die Familie<br />
Thiermann das Domstiftsgut Mötzow<br />
geführt wird. Hier muss man sich um die<br />
Nachfolge keine Sorgen machen“, so Dr.<br />
Miloš Stefanović, der Präsident des WirtschaftsForums.<br />
Die ganze Familie Thiermann: Christian, Isabel, Heinrich,<br />
Gertrud und Insa Thiermann (v. l.).<br />
Das Domstiftsgut Mötzow<br />
bewirtschaftet circa 2.500<br />
Hektar landwirtschaftliche<br />
Nutzfläche, davon 700 Hektar<br />
Mais, 500 Hektar Getreide,<br />
350 Hektar Feuchtland<br />
und Blühstreifen, 100 Hek tar<br />
Mairübchen und 50 Hek tar<br />
Heidelbeeren. Der Spargel<br />
hat mit 600 Hektar den größten<br />
Anteil. Und das aus gutem<br />
Grund. Auf einer Fläche<br />
von 23.100 Hektar wird in<br />
Deutschland Spargel angebaut,<br />
Tendenz zunehmend.<br />
Damit hat der Spargel einen<br />
Anteil von 22 Prozent an der<br />
gesamten Freilandgemüsefläche<br />
in Deutschland. Insgesamt kaufte<br />
jeder deutsche Haushalt im Durchschnitt<br />
fast zwei Kilogramm Spargel, davon 90<br />
Prozent deutscher Herkunft.<br />
Im Unternehmen der Thiermanns arbeiten<br />
während der Saison rund 550 Festangestellte,<br />
davon 170 in Brandenburg<br />
und 380 in Niedersachsen. Darüber hinaus<br />
werden jährlich bis zu 2.000 Saisonarbeitskräfte<br />
beschäftigt. Das Domstiftsgut<br />
Mötzow ist eine Erfolgsgeschichte<br />
und ein herausragendes Beispiel für ein<br />
Familienunternehmen mit gesicherter Zukunft.<br />
Sorgen bereiten da eher die sich<br />
immer komplizierter darstellende Suche<br />
nach geeigneten Saisonkräften und das<br />
Image der Landwirtschaft. Sie steht in<br />
dem Ruf, mit Glyphosat Gift auf die Äcker<br />
zu bringen, das Bienensterben zu befördern<br />
und sonst noch so manches mehr.<br />
Dazu kann der 76-jährige Heinrich Thiermann<br />
viele Geschichten erzählen, aber<br />
eigentlich ist er es leid. „Es kommt auf<br />
das richtige Maß an“, sagt er nachdenklich<br />
und damit meint er sowohl die Landwirtschaft<br />
und ihren Umgang mit der Natur,<br />
als auch die Aktivisten, die am liebsten<br />
die Zeit anhalten, besser noch zurückdrehen<br />
würden. Frank Nehring<br />
Fotos: Heinrich Thiermann, Pixabay (Hintergrund)<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
BRANDENBURG | 15<br />
Die ultimative Teekapsel<br />
Fotos: UniCaps GmbH<br />
Tee ist weltweit nach Wasser das am<br />
häufigsten verzehrte Getränk. Immer<br />
mehr Menschen trinken Tee.<br />
In unseren Breitengraden wird es zunehmend<br />
auch zum Lifestylegetränk. Doch<br />
die Teezubereitung mittels Teebeutel ist<br />
im modernen Alltag zeitaufwändig und<br />
zu unbequem: Vom Wasserkochen bis<br />
zum Genuss eines Teebeuteltees vergehen<br />
zwischen acht und zehn Minuten. Anschließend<br />
muss noch ein heißer, tropfender<br />
Teebeutel entsorgt werden. „Dieses<br />
Problem galt es für uns zu lösen“, so Dirk N.<br />
Tillmann, der Gründer und Geschäftsführer<br />
der UniCaps GmbH aus Frankfurt (Oder).<br />
„Mit unseren Teekapseln knüpfen wir an<br />
die Convenience und den weltweiten Erfolg<br />
der Kaffeekapselsysteme an.“ Im bewegten<br />
Leben der UniCaps-Kunden sind<br />
täglich tausend Dinge zu tun. Der Morgen<br />
und der ganze Tag sind mit Terminen und<br />
Aufgaben verplant. Und trotzdem: Nachhaltig<br />
konsumieren, nicht zu Lasten von<br />
Umwelt oder Menschen in anderen Ländern.<br />
Genau dieser Wunsch nach Effizienz<br />
und Nachhaltigkeit ist für UniCaps Bestimmung:<br />
kein Achten auf die Ziehzeit mehr,<br />
keine zu dunkle oder helle Farbe des Tees,<br />
kein bitterer oder wässriger Geschmack.<br />
Stattdessen immer das perfekte Ergebnis.<br />
Umweltfreundlich. „Wir lösen das Problem<br />
moderner Teezubereitung und bieten auf<br />
dem Markt die effiziente Tea Time an“, so<br />
das Versprechen von UniCaps.<br />
Gegründet wurde das biozertifizierte Unternehmen<br />
UniCaps GmbH im Jahr 2016.<br />
In Frankfurt (Oder) fand Tillmann die passenden<br />
Voraussetzungen zur Ansiedlung<br />
des Unternehmens: „Der Standort ist für<br />
unser Unternehmen nahezu ideal. Unsere<br />
Produktionshalle bietet beste technische<br />
und bauliche Voraussetzungen, um unsere<br />
Kapselproduktion aufzubauen, an neuen<br />
Teerezepturen und nachhaltigen Materialien<br />
für die Kapseln zu forschen und<br />
auch, um unsere Produkte zu<br />
distribuieren und in weitere<br />
Märkte zu expandieren.<br />
Wir wurden<br />
von der lokalen<br />
Wirtschaftsförderung<br />
mit offenen<br />
Armen empfangen<br />
und bei den<br />
aufwendigen Zertifizierungen<br />
und<br />
Umbauten unterstützt.<br />
Dabei sind wir<br />
immer noch nah an Berlin,<br />
der Flughafen Berlin-Schönefeld<br />
ist rund 40 Minuten entfernt.“ Ein<br />
wichtiges Argument für Tillmann, da er mit<br />
seiner Familie in der Schweiz lebt und auf<br />
eine gute Verkehrsanbindung nach Frankfurt<br />
(Oder) angewiesen ist. Bereits wenige<br />
Monate nach der Gründung, Anfang<br />
2017, konnten wichtige Investoren gewonnen<br />
werden, wie die von der Investitionsbank<br />
des Landes Brandenburg<br />
(ILB) gemanagte Fondsgesellschaft<br />
BFB Brandenburg Kapital<br />
GmbH sowie die Mittelständische<br />
Beteiligungsgesellschaft<br />
Dirk N. Tillmann ist Gründer<br />
und Geschäftsführer von<br />
UniCaps.<br />
OST<br />
DEUTSCHE<br />
SPITZEN<br />
PRODUKTE<br />
Die Sorte Very Berry von My-TeaCup ® .<br />
Berlin-Brandenburg. Die Mittel für den im<br />
Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft<br />
und Energie des Landes Brandenburg aufgelegten<br />
Frühphasen- und Wachstumsfonds<br />
der BFB Brandenburg Kapital<br />
GmbH stammen im Wesentlichen<br />
aus dem Europäischen<br />
Fonds für<br />
regionale Entwicklung<br />
(EFRE) und aus ILB-<br />
Eigenmitteln.<br />
UniCaps-Gründer<br />
Tillmann denkt groß<br />
und liegt sicher richtig<br />
damit. Bereits seit<br />
November 2017 vertreibt<br />
UniCaps unter der Marke My-<br />
TeaCup ® Bio-Teekapseln aus nachwachsenden<br />
Rohstoffen für Nespresso ® -<br />
Systeme im eCommerce, im Direktvertrieb<br />
an Geschäftskunden, wie zum<br />
Beispiel Hotels und Büros, sowie über<br />
Wiederverkäufer und im Lebensmitteleinzelhandel.<br />
In Kürze beginnt UniCaps<br />
mit dem Vertrieb der neuen kompatiblen<br />
Kapseln. Damit wird ein weiterer Kundenkreis<br />
erschlossen, der viele Millionen umfasst.<br />
Mit My-CoffeeCup ® , dem Kaffeependant<br />
zur Teemarke, tritt UniCaps nun<br />
auch in die Kaffeebranche ein. Die Planungen<br />
und Vorbereitungen laufen auf Hochtouren,<br />
denn schon bald wird auch Bio-<br />
Kaffee in Bio-Kapseln ohne Alu und Plastik<br />
das Portfolio der UniCaps GmbH ergänzen.<br />
Frank Nehring<br />
www.wirtschaft-markt.de <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
16 | W+M AUS DEN NEUEN LÄNDERN<br />
Das ostdeutsche Wirtschaftsforum <strong>2018</strong> in Bad Saarow<br />
IN BEWEGTEN ZEITEN<br />
Die ostdeutsche Wirtschaft im globalen Wettbewerb<br />
Liebe Unternehmer, Vorstände und<br />
Geschäftsführer,<br />
wir möchten Sie herzlich zu unserem<br />
OWF.ZUKUNFT – dem Ostdeutschen<br />
Wirtschaftsforum – am 8. und 9. November<br />
<strong>2018</strong> nach Bad Saarow einladen.<br />
Das OWF.ZUKUNFT versteht sich als das<br />
Zukunftstreffen der wichtigsten Unternehmen<br />
Ostdeutschlands bzw. als eine<br />
Art „Davos des Ostens“. In Bad Saarow<br />
trifft sich die Elite aus Wirtschaft und Politik<br />
der neuen Bundesländer und Berlins.<br />
Frank Nehring,<br />
Sprecher der Initiative Wirtschaft.Wachstum.<br />
Zukunft und Herausgeber des Magazins<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong>.<br />
Unter dem Motto „IN BEWEGTEN<br />
ZEITEN: Die ostdeutsche Wirtschaft im<br />
globalen Wettbewerb“ werden wir die<br />
maßgeblichen Themen der Zukunft besprechen.<br />
Ziel des Ostdeutschen Wirtschaftsforums<br />
ist es, neue Impulse für<br />
die Zukunft der ostdeutschen Wirtschaft<br />
zu vermitteln und den Dialog zwischen<br />
Politik und Wirtschaft zu fokussieren.<br />
Die Initiative Wirtschaft.Wachstum.Zukunft<br />
widmet sich den Zukunftsperspektiven<br />
der ostdeutschen Wirtschaft mit neuen<br />
Ideen für die Agenda von Politik und<br />
Wirtschaft. Die Initiative ist ein Netzwerk<br />
für alle strategisch am Thema Interessierten.<br />
Das Jahrestreffen des Netzwerks ist<br />
das OWF.ZUKUNFT – das Ostdeutsche<br />
Wirtschaftsforum in Bad Saarow.<br />
Ich freue mich, Sie in Bad Saarow persönlich<br />
begrüßen zu dürfen und verbleibe<br />
mit freundlichen Grüßen<br />
<br />
Frank Nehring<br />
Fotos: W+M<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
OSTDEUTSCHLAND | 17<br />
7 gute Gründe für Sie, dabei zu sein<br />
1. Sie sind Teil der ostdeutschen Wirtschafts-Community<br />
2. Sie tragen als Vorstände und Geschäftsführer Verantwortung<br />
3. Sie engagieren sich für die Zukunft der ostdeutschen Wirtschaft<br />
4. Sie beraten globale und komplexe Themen mit kompetenten Experten<br />
5. Sie erwarten Anregungen und Impulse für die eigene Strategie<br />
6. Sie nutzen die Gelegenheit zur inspirierenden Unterhaltung<br />
7. Sie bewegen die Wirtschaft<br />
Highlights<br />
1. Der Bundeswirtschaftsminister und der Ostbeauftragte der<br />
Bundes regierung stehen Rede und Antwort<br />
2. Die Ministerpräsidenten und Wirtschaftsminister der neuen Länder<br />
und Berlins sind vor Ort<br />
3. Die wichtigsten Themen stehen auf der Agenda<br />
4. Das Treffen von interessanten Partnern/Matching vor Ort<br />
5. Die exklusive Abendveranstaltung<br />
Zwei Tage mit Themen,<br />
die die Wirtschaft umtreiben<br />
Wirtschaftskongress<br />
und<br />
Netzwerktreffen<br />
• Unternehmer, Vorstände und Geschäftsführer<br />
der Top-Unternehmen Ostdeutschlands<br />
• Bundesminister, Ministerpräsidenten und<br />
Minister der Länder<br />
• Ausländische Regierungsvertreter,<br />
Botschafter und Diplomaten<br />
• Vertreter nationaler und internationaler<br />
Wirtschaftsverbände/Wirtschaftsförderer<br />
• Bürgermeister von Städten und Gemeinden<br />
sowie Landräte<br />
• Vertreter von Universitäten und Hochschulen<br />
<strong>2018</strong><br />
IN BEWEGTEN ZEITEN<br />
Die ostdeutsche Wirtschaft im globalen Wettbewerb<br />
• Wo die ostdeutsche Wirtschaft im internationalen<br />
Vergleich steht<br />
• Wer die eigentlichen Wettbewerber im globalen<br />
Wettbewerb sind<br />
• Woran es in Ostdeutschland hapert<br />
• Warum wir über die ostdeutsche Elite reden müssen<br />
Internationalisierung:<br />
Ostdeutschland und die Welt<br />
• Wie erfolgreiche (ost)deutsche Exporteure mit<br />
zunehmenden Handelsbarrieren und unsicheren<br />
internationalen Marktrahmenbedingungen umgehen<br />
• Was Politik und deutsche Außenwirtschaftsförderung<br />
tun können, um die deutsche Export wirtschaft<br />
auf internationalen Märkten zu unterstützen<br />
• Welche Rolle das Label „Made in Germany“<br />
angesichts zunehmender wirtschaftsnationalistischer<br />
Tendenzen heute noch spielt<br />
• Was los ist mit Russland<br />
Digitalisierung<br />
und Globalisierung<br />
verändern die Arbeit<br />
• Warum Digitale Transformation dringend<br />
Digitale Aufklärung braucht<br />
• Wie sich die neue Arbeitswelt auf das<br />
Arbeitsumfeld auswirkt<br />
• Welche Impulse die Digitalisierung neuen<br />
Geschäftsmodellen verschafft<br />
• Warum auch Ostdeutschland ein<br />
Land der Ideen ist<br />
Regionale Kooperationen<br />
und Globalisierung<br />
• Warum plötzlich Stadt und<br />
Land wieder ein Thema sind<br />
• Was aus der Lausitz wird<br />
• Warum Metropolregionen die Wirtschaftsregion<br />
Ostdeutschland befördern können<br />
DIE ANMELDUNG<br />
Sichern Sie sich Ihren Platz am 8. und 9. November <strong>2018</strong> in Bad Saarow. Bis zum 30.06.<strong>2018</strong> gelten noch Frühbucherpreise.<br />
Das Anmeldeformular finden Sie auf der Website: www.ostdeutscheswirtschaftsforum.de/Anmeldung<br />
www.wirtschaft-markt.de <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
18 | W+M AUS DEN NEUEN LÄNDERN<br />
Umfrage vor dem 7. Ostdeutschen Energieforum<br />
Stärkt die Energiewende<br />
den Industriestandort<br />
Ostdeutschland?<br />
Das Ostdeutsche Energieforum ist<br />
die wichtigste Denkfabrik zur Energiewende<br />
in den neuen Bundesländern.<br />
Alljährlich treffen sich unter Federführung<br />
der Interessengemeinschaft der<br />
Unternehmerverbände Ostdeutschlands<br />
und Berlins sowie der Industrie- und Handelskammer<br />
Leipzig über 350 Teilnehmer<br />
aus Politik, Energiewirtschaft, Wissenschaft<br />
und ostdeutschem Mittelstand,<br />
um über die Umsetzung der Energiewende<br />
zu diskutieren.<br />
Viele drängende Fragen sollen im Rahmen<br />
des Forums, das am 21. und 22.<br />
August <strong>2018</strong> in Leipzig stattfindet, diskutiert<br />
werden: Wie gelingt die Energiewende?<br />
Welche Voraussetzungen müssen<br />
geschaffen und wie können die Lasten<br />
gerecht verteilt werden? Welche Aufgaben<br />
müssen gelöst werden, um das<br />
deutsche Stromsystem fit für die Zukunft<br />
zu machen?<br />
Im Vorfeld der Veranstaltung bat<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> ausgewählte Referenten<br />
des Forums um eine Stellungnahme<br />
zu folgender Fragestellung: Stärkt<br />
die Energiewende den Industriestandort<br />
Ostdeutschland?<br />
Hartmut Bunsen,<br />
Sprecher der Interessengemeinschaft der<br />
Unternehmerverbände Ostdeutschlands<br />
und Berlin sowie Präsident des<br />
Unternehmerverbandes Sachsen e. V.<br />
Lasten gerecht verteilen<br />
Die Energiewende hat sehr positive Impulse<br />
für Ostdeutschland gebracht. Im<br />
Bereich der Erzeugung der Erneuerbaren<br />
Energien sind wir Vorreiter und Vorbild<br />
für ganz Deutschland. Zahlreiche innovative<br />
Ideen der ostdeutschen Unternehmen<br />
und Hochschulen haben<br />
neue Industriezweige erwachsen lassen<br />
und viele Arbeitsplätze geschaffen.<br />
Wir müssen aber aufpassen, dass<br />
die Kosten hierfür nicht einseitig auf die<br />
ostdeutschen Verbraucher verteilt werden.<br />
Besonders der kleine Mittelstand<br />
hat durch die im innerdeutschen und europäischen<br />
Vergleich höheren Energiekosten<br />
einen Wettbewerbsnachteil. Darüber<br />
hinaus sind Fragen, wie die Speicherung<br />
der überschüssigen Energie,<br />
ebenso wenig geklärt, wie der Strukturwandel<br />
in den Braunkohleregionen.<br />
Es muss mehr Geld in die Forschung investiert<br />
werden, um die genannten Probleme<br />
zu lösen. Dann kann Ostdeutschland<br />
gestärkt aus der Energiewende<br />
hervorgehen.<br />
Stromzusatzkosten senken<br />
Die ostdeutschen Unternehmen bewerten<br />
die Auswirkungen der Energiewende auf<br />
die eigene Wettbewerbsfähigkeit deutlich<br />
Kristian Kirpal,<br />
Präsident der Industrie- und Handelskammer<br />
(IHK) zu Leipzig und Sprecher der<br />
Landesarbeitsgemeinschaft der Industrie- und<br />
Handelskammern im Freistaat Sachsen.<br />
Fotos: Pixabay (oben), Claudia Koslowski (unten links), Lutz Zimmermann (unten rechts)<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
OSTDEUTSCHLAND | 19<br />
Fotos: uvbb (links), Siemens AG (Mitte), BME Dr. Golbs & Partner GmbH (rechts)<br />
kritischer als in den anderen Regionen des<br />
Landes. Das bestätigen deutschlandweite<br />
Umfragen, wie das Energiewende-Barometer<br />
des Deutschen Industrie- und Handelskammertages.<br />
Hauptgrund dafür sind<br />
nach wie vor die im regionalen Vergleich<br />
teils deutlich höheren Netznutzungsentgelte<br />
und die damit verbundenen Wettbewerbsnachteile<br />
– vor allem im energieintensiven<br />
Industriebereich. Daher müssen<br />
grundsätzlich die Stromzusatzkosten spürbar<br />
gesenkt werden, um die allgemeine<br />
Akzeptanz der Energiewende zu erhöhen.<br />
Die zügige Absenkung der Stromsteuer<br />
auf das europäische Mindestniveau ist<br />
eine Möglichkeit. Zudem muss die mit<br />
dem Netzentgeltmodernisierungsgesetz<br />
beschlossene Harmonisierung der Netznutzungsentgelte<br />
bis 2022 wesentlich früher<br />
komplett umgesetzt werden.<br />
Struktureller Umbau erforderlich<br />
Die „Energiewende“ kann der deutschen<br />
Industriepolitik nur helfen, wenn Partner<br />
Dr. Burkhardt Greiff,<br />
Präsident des Unternehmerverbandes<br />
Brandenburg-Berlin e. V.<br />
gefunden werden, um deren Kosten zu<br />
senken und die Klimaschutzwirkungen zu<br />
internationalisieren. Mit den Energiewendekosten<br />
werden hierzulande Strompreise<br />
der Haushalte und des kleinen Mittelstandes<br />
überproportional belastet. Industriestrompreise<br />
stiegen zuletzt um 0,7 Prozent,<br />
während sie in Europa um 0,5 Prozent<br />
sanken. Die Harmonisierung der Netzkosten<br />
war eine auf Dauer nicht hinnehmbare<br />
Belastung Ostdeutschlands, die durch veränderte<br />
Gesetze nun abgebaut wird. Auf<br />
der Stelle treten wir beim Thema Speichersysteme<br />
und auch Elek tromobilität<br />
wird wegen ihres Ressourcenverbrauchs<br />
nicht den Königsweg für die Zukunft darstellen.<br />
Ostdeutschland kann und muss im<br />
Forschungsbereich weiter voranschreiten,<br />
um vor allem der Lähmung der Wirtschaft<br />
aus der Dekarbonisierung durch strukturellen<br />
Umbau wirksam entgegen zu treten.<br />
Strommarktdesign ändern<br />
Ostdeutschland ist Vorreiter bei der Erzeugung<br />
mit Erneuerbaren Energien.<br />
Die Integration ins Stromnetz ist dabei<br />
eine wesentliche Aufgabe. Die intelligente<br />
Nutzung der Erneuerbaren auf der Erzeugungsseite<br />
und die Nutzung von Flexibilitäten<br />
auf der Lastseite, ist eine große<br />
Chance für die ostdeutsche Industrie<br />
– wie es auch das SINTEG-Projekt Wind-<br />
NODE zeigt, in dem genau das Zusammenspiel<br />
von variabler Erzeugung und Flexibilisierung<br />
von Lasten erprobt wird. Auf<br />
diesem erfolgreichen Weg müssen wir<br />
weitergehen – und darüber hinaus brauchen<br />
wir zur Stärkung der Energieindustrie<br />
ein Strommarktdesign, das einen Paradigmenwechsel<br />
vollzieht – schrittweise<br />
weg von der Vergütung der elektrischen<br />
Arbeit, hin zur Vergütung von gesicherter<br />
Leistung. Die Nutzung elektrischer Energie<br />
ist entscheidend für die Dekarbonisierung<br />
und für effizientere Infrastrukturen,<br />
etwa in der Wärmeversorgung und<br />
der Mobilität. Wo Sektorübergänge heute<br />
nicht wirtschaftlich sind, muss die Technologieentwicklung<br />
über Förderprogramme<br />
vorangetrieben werden – hierzu zählt<br />
etwa die Entwicklung von Spitzentechnologien<br />
für Speichersysteme, die einen neuen<br />
Wirtschaftszweig beflügeln könnte.<br />
Dr. Frank Büchner,<br />
Leiter Division Energy Management,<br />
Siemens Deutschland.<br />
Dr. Andreas Golbs,<br />
Vizepräsident des Unternehmerverbandes<br />
Sachsen-Anhalt e. V.<br />
Losgrößen für den Mittelstand<br />
Die Energiewende, ausgelöst als Reflex<br />
auf die Katastrophe in Japan, war weder<br />
geplant noch vorbereitet. Jahre danach<br />
muss man sagen, wir sind mitten<br />
drin. Klar ist, die Energiewende war und<br />
ist zwingend nötig, was auch immer wir<br />
darunter verstehen. Unsere Unternehmen<br />
brauchen Versorgungssicherheit, stabile<br />
Preise und Teilhabe an den notwendigen<br />
Infrastrukturmaßnahmen. Die Sorge ist<br />
groß, dass unsere Unternehmen einen<br />
hohen Preis zahlen werden. Die Energiewende<br />
stärkt unseren Standort, wenn definierte<br />
Punkte erfüllt sind. Wir brauchen<br />
einen stabilen, niedrigen Energiepreis, um<br />
wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Infrastrukturmaßnahmen<br />
müssen in Losgrößen<br />
ausgeschrieben werden, die unseren<br />
Unternehmen die Chance einräumen, dabei<br />
zu sein. Die Forschungsschwerpunkte<br />
müssen so gesetzt werden, dass von Beginn<br />
an KMU mit ihren Problemlagen berücksichtigt,<br />
aber auch an den Vorhaben<br />
selbst schnell und unbürokratisch beteiligt<br />
sind. Wir werden in gemeinsamer Anstrengung<br />
die Energiewende in ihrer ganzen<br />
Bandbreite vorantreiben müssen. Ob<br />
uns das Ganze nutzt, hängt unter anderem<br />
von den oben genannten Punkten ab.<br />
Kompetenzen bündeln<br />
Ja, doch dazu muss man in der Energiewende<br />
zunächst auch eine Chance sehen.<br />
Der Standort Ostdeutschland hat nach der<br />
Wiedervereinigung in den 1990er-Jahren<br />
bereits mit der Ablösung der Kohleheizungen<br />
und von Stadtgas durch Erdgas eine<br />
erste Energiewende vollbracht. Im Be-<br />
www.wirtschaft-markt.de <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
20 | W+M AUS DEN NEUEN LÄNDERN – OSTDEUTSCHLAND<br />
reich der Energieversorgung stehen wir<br />
mit Blick auf die nationalen und europäischen<br />
Klimaziele mitten in einer weiteren<br />
großen Umwälzung. Auch hierbei kann<br />
Gas als sauberer, sicherer und preiswerter<br />
Energieträger eine wichtige Rolle spielen.<br />
Davon profitieren nicht nur Unternehmen<br />
wie die VNG AG. Mit der gemeinsamen<br />
Arbeit an Zukunftsthemen, wie<br />
grünes Gas, Power-to-Gas oder Wasserstoff<br />
können wirtschaftliche Potenziale in<br />
anderen Industriezweigen, wie etwa der<br />
Chemieindustrie gehoben werden. Die<br />
Kompetenzen sind dafür in Ostdeutschland<br />
vorhanden. Um von der Energiewen-<br />
Dr. Andreas Auerbach,<br />
Vorstand Vertrieb envia Mitteldeutsche<br />
Energie AG (enviaM).<br />
Energieträgern konkurrenzfähig machen.<br />
Aktuell ist Deutschland bei der Steuerund<br />
Abgabenbelastung von Strom europaweit<br />
spitze. Deshalb ist eine Senkung<br />
der Steuern und Abgaben zwingend notwendig.<br />
Dies fördert die Sektorkopplung<br />
und stärkt gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der ostdeutschen Industrie.<br />
onale Verteilung von sich ergänzenden<br />
Technologien anregen und eine Beteiligung<br />
auch kleinerer Unternehmen möglich<br />
machen. Nur Ostdeutschland dabei<br />
im Blick zu haben, ist aber wohl zu kurz<br />
gedacht. Die Energiewende kann nur mit<br />
einer entsprechenden europäischen Energiepolitik<br />
gelingen.<br />
Neustart der Energiewende<br />
Die Energiewende kann für die neuen<br />
Bundesländer und ihre Unternehmen<br />
eine große Chance darstellen. Allerdings<br />
muss sie dafür durch weniger staatliche<br />
Lenkung, wie beispielsweise bei der EEG-<br />
Eigenstromabgabe, als durch marktwirtschaftliche<br />
Instrumente umgesetzt werden.<br />
Der Unternehmerverband Thüringen<br />
wünscht sich einen Neustart der Energiewende,<br />
die den Wunsch mit dem tatsächlich<br />
Machbaren verbindet und dabei<br />
Ulf Heitmüller,<br />
Vorstandsvorsitzender der<br />
VNG AG.<br />
de in Ostdeutschland auch wirtschaftlich<br />
zu profitieren, müssen wir diese Kompetenzen<br />
jetzt bündeln und mit voller Kraft an<br />
gemeinsamen Zukunftsprojekten arbeiten.<br />
Ich bin optimistisch, dass uns das gelingt.<br />
Digitalisierung nutzen<br />
Ostdeutschland ist bei der Energiewende<br />
führend. Nicht von ungefähr hat die Bundesregierung<br />
2017 das nationale Zentrum<br />
für Digitalisierung der Energieversorgung<br />
in Leipzig angesiedelt. Die Digitalisierung<br />
spielt für die Weiterentwicklung der Energiewende<br />
eine Schlüsselrolle. Um die Klimaschutzziele<br />
zu erreichen, werden wir<br />
künftig mit Strom aus Erneuerbaren Energien<br />
auch Heizen und Fahren. Hierzu ist<br />
der Strom- mit dem Wärme- und Verkehrssektor<br />
zu koppeln. Dies gelingt nur,<br />
wenn wir die Daten von Erzeugern und<br />
Verbrauchern miteinander verbinden. Um<br />
die Sektorkopplung mit Leben zu füllen,<br />
müssen wir Strom gegenüber anderen<br />
Für Technologieoffenheit<br />
Mit unterschiedlichen Positionen, die<br />
sich aus der Zugehörigkeit der Unternehmerschaft<br />
zur Anbieter- oder Nutzerseite<br />
ergeben, verfolgen wir die Ziele zum<br />
Ausbau der Erneuerbaren Energien. Die<br />
Fortführung der Energiewende bietet für<br />
unsere mittelständischen Unternehmen<br />
natürlich große Chancen. Allerdings dürfen<br />
die Chancen und Vorteile nicht durch<br />
zu hohe Strompreise gefährdet werden.<br />
Wir plädieren dazu auch für eine große<br />
Technologieoffenheit. Neben zentraler<br />
muss es mehr dezentrale Energieerzeugung<br />
geben. Entsprechende Ausschreibungen<br />
sollten eine dezentrale und regi-<br />
Rolf Paukstat,<br />
Präsident des Unternehmerverbandes<br />
Norddeutschland Mecklenburg-Schwerin e. V.<br />
Jens Wenzke,<br />
Präsident des Unternehmerverbandes<br />
Thüringen e. V.<br />
technologieoffen bleibt. Gerade durch den<br />
langfristig unausweichlichen Kohleausstieg<br />
in der Lausitz und in Mitteldeutschland<br />
stehen die Länder vor einem großen<br />
Strukturwandel. Damit es dort nicht zu einem<br />
Strukturbruch kommt, brauchen die<br />
Regionen hinreichend Zeit und Geld. Es<br />
bietet sich aber auch die Chance dort Innovationslabore<br />
für Forschung und Entwicklung<br />
entstehen zu lassen, die für Ostdeutschland<br />
und den Mittelstand ganz<br />
neue Perspektiven eröffnen können. Gerade<br />
in den neuen Bundesländern sind die<br />
ideologisch geprägte Energiewende und<br />
deren Folgen besonders spürbar, da sie<br />
für die Menschen vor Ort zu einem sozialen<br />
Risiko geworden sind. W+M<br />
Fotos: VNG AG (links), Guido Werner (oben), UV Schwerin (unten), Tobias Kromke (rechts)<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
IN BEWEGTEN ZEITEN<br />
Die ostdeutsche Wirtschaft<br />
im globalen Wettbewerb<br />
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8. + 9. November <strong>2018</strong>, Bad Saarow<br />
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22 | W+M AUS DEN NEUEN LÄNDERN<br />
Der Stallgeruch der Macht<br />
Wie es um die ostdeutschen Eliten steht<br />
Einer Elite zugehörig sein wollen viele, darüber reden wenige.<br />
Schade eigentlich, denn gerade in Ostdeutschland ist das<br />
Thema Elite nicht genügend besprochen und die fehlende<br />
Auseinandersetzung damit schafft Probleme in unserer<br />
Gesellschaft und lässt Chancen ungenutzt. W+M sprach mit<br />
Eliteforscher Prof. Dr. Raj Kollmorgen.<br />
W+M: Wie wichtig ist die Beschäftigung<br />
mit dem Thema Eliten?<br />
Kollmorgen: Da gibt es unterschiedliche<br />
Auffassungen. Die eine besagt, dass Probleme<br />
der Eliten im Wesentlichen Probleme<br />
der Eliten sind. Das ist nicht ganz<br />
falsch. Zugleich geht das Eliten-Thema<br />
aber alle Bürgerinnen und Bürger an, da<br />
sie berechtigt erwarten dürfen, dass die<br />
Besten zur Elite gehören und jeder eine<br />
angemessene Chance auf Zugang zur Elite<br />
hat. Wenn das gar nicht der Fall ist,<br />
handelt es sich einerseits um formelle<br />
Diskriminierung oder doch mindestens<br />
um eine informelle Marginalisierung bestimmter<br />
gesellschaftlicher Gruppen.<br />
Kollmorgen: Unter Eliten werden heute<br />
in den Sozialwissenschaften jene sozialen<br />
Gruppen und ihre individuellen Mitglieder<br />
verstanden, die in jeweils bestimmten<br />
Handlungsfeldern oder Sektoren,<br />
wie Wirtschaft oder Justiz, durch<br />
spezifische Auswahlverfahren auf Positionen<br />
gelangten, die sie mit herausgehobener<br />
Entscheidungsmacht ausstatten.<br />
Beispiele dafür wären Mitglieder der<br />
Bundesregierung, die Ministerpräsidenten<br />
der Länder, Vorsitzende der im Bundestag<br />
vertretenen politischen Parteien,<br />
Vorsitzende und Mitglieder der Vorstände<br />
führender Großunternehmen (wie Siemens<br />
oder Volkswagen), Bundesrichter,<br />
Gewerkschaftsführer, aber auch die Vorsitzenden<br />
der ARD-Rundfunk- und Fernsehanstalten<br />
oder die Vorsitzenden der<br />
großen außeruniversitären Forschungsverbünde<br />
(wie die Leibniz-Gesellschaft).<br />
W+M: Gibt es eine aktuelle Dringlichkeit,<br />
sich mehr mit dem Thema der ostdeutschen<br />
Eliten zu beschäftigen? Wenn ja,<br />
worin besteht sie?<br />
Kollmorgen: Ich würde sagen ja. Zum<br />
einen würde ich auf die gegenwärtigen<br />
politischen Verhältnisse in den ostdeutschen<br />
Ländern und hier auf den Protest<br />
gegen die Regierenden, unter anderem<br />
in Gestalt der AfD, verweisen. Viele Ostdeutsche<br />
zeigen offenkundig ein ausgeprägtes<br />
Elitenmisstrauen. Damit müssen<br />
wir uns auseinandersetzen. Zum anderen<br />
stagnieren die wirtschaftlichen Aufholprozesse<br />
des Ostens gegenüber dem<br />
Westen seit fast zwanzig Jahren. Auch<br />
hier kann gefragt werden, ob Entscheidungen<br />
über Standorte großer Unternehmen<br />
oder zur Platzierung und dem<br />
Ausmaß von unternehmerischen Forschungs-<br />
und Entwicklungsausgaben<br />
im Osten auch damit zusammenhängen,<br />
dass es gerade im Bereich der Großunternehmen,<br />
zum Beispiel der deutschen<br />
DAX-Unternehmen, kaum Ostdeutsche<br />
in den Vorständen gibt.<br />
W+M: Wie steht es um die ostdeutschen<br />
Eliten?<br />
Kollmorgen: Wir sollten uns zunächst<br />
klar machen, über wen wir reden. Entweder<br />
wir reden über Menschen mit ostdeutscher<br />
Herkunft oder Biografie und<br />
deren Positionierung in den bundesdeut-<br />
Fotos: Laurence Chaperon (links), Michael Kranewitter, Wikimedia Commons (rechts)<br />
W+M: Wer zählt überhaupt zu den Eliten?<br />
Dr. Angela Merkel,<br />
Bundeskanzlerin.<br />
Toni Kroos,<br />
Fußballstar.<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
OSTDEUTSCHLAND | 23<br />
Fotos: Torsten George (links), HPI Kay Herschelmann (rechts)<br />
Dr. Peter-Michael Diestel,<br />
Rechtsanwalt.<br />
schen Eliten oder wir sprechen über die<br />
Eliten in den ostdeutschen Bundesländern,<br />
wobei sich dann wiederum fragen<br />
lässt, woher diese stammen. Schauen<br />
wir zunächst auf die Ostdeutschen in<br />
den bundesdeutschen Eliten. Während<br />
die Ostdeutschen im staatspolitischen<br />
Sektor (Regierungen, Parlamente, Parteien)<br />
relativ angemessen vertreten sind,<br />
das heißt mit etwa 15 bis 20 Prozent, fällt<br />
ihr Anteil in den meisten anderen Sektoren<br />
dramatisch ab, in einigen sogar auf<br />
ein bis zwei Prozent (zum Beispiel im Bereich<br />
der Justiz, der Bundeswehr oder<br />
der Wirtschaft). Im Regelfall gilt dabei einerseits,<br />
je höher eine Position angesiedelt<br />
ist, desto schwieriger wird es für ostdeutsche<br />
Kandidatinnen und Kandidaten.<br />
Andererseits lässt sich zeigen: Je stärker<br />
die Aufstiegskanäle als formelle Laufbahnen<br />
organisiert und durch intern dominierte<br />
Entscheidungsgremien bestimmt<br />
werden (wie etwa im Justiz- oder Verwaltungsbereich),<br />
desto schwerer haben<br />
es Ostdeutsche. Über alle Elitesektoren<br />
hinweg beträgt heute der Anteil der<br />
Ostdeutschen, die etwa 17 Prozent der<br />
bundesdeutschen Bevölkerung stellen,<br />
sechs bis acht Prozent. In Ostdeutschland<br />
selbst, wo Menschen mit ostdeutscher<br />
Herkunft etwa 80 bis 85 Prozent<br />
der Bevölkerung ausmachen, werden<br />
die Eliten – abgesehen vom staatspolitischen<br />
und Teilen des zivilgesellschaftlichen<br />
Sektors – auch heute noch mehrheitlich<br />
von Westdeutschen gestellt. Im<br />
Durchschnitt besetzen Ostdeutsche gegenwärtig<br />
etwa 25 Prozent aller Elitepositionen<br />
im Osten, wobei die Streuung zwischen<br />
fünf Prozent (Verwaltungsspitzen,<br />
Justiz) und über 80 Prozent (im Bereich<br />
der politischen Partei- und Repräsentationseliten)<br />
reicht.<br />
W+M: Was folgt aus der Unterrepräsentanz<br />
der Ostdeutschen in den Eliten?<br />
Prof. Dr. Christoph Meinel,<br />
Wissenschaftler.<br />
Kollmorgen: Wie oben schon angesprochen,<br />
hat das Problem mindestens zwei<br />
Seiten. Zum einen fühlen sich viele Ostdeutsche<br />
nicht angemessen durch die<br />
Führungsetagen der Gesellschaft vertreten.<br />
Dieser Mangel stört sie und ihr Gerechtigkeits-<br />
und Gleichheitsempfinden.<br />
Damit besteht die Gefahr eines schwindenden<br />
Vertrauens in die Eliten und dann<br />
auch in die Institutionen, die sie rekrutieren<br />
und die sie repräsentieren. Ein erheblicher<br />
Anteil der erwachsenen Ostdeutschen,<br />
ich würde von etwa 20 bis 30<br />
Prozent ausgehen, steht daher den westdeutsch<br />
dominierten Eliten und der von<br />
ihnen geführten gesellschaftlichen Ordnung<br />
skeptisch bis ablehnend gegenüber.<br />
Sie identifizieren diese Eliten nicht als „eigene“,<br />
sondern als „fremde“ Führungsgruppen.<br />
Zum anderen bleibt die These<br />
plausibel, dass durch die Dominanz Westdeutscher<br />
in den bundesdeutschen Eliten<br />
Entwicklungschancen der Bundesrepublik<br />
verschenkt werden, weil wichtige alternative<br />
Interessen und innovative Ideen,<br />
die von Ostdeutschen erdacht und<br />
entwickelt werden, es in ihrer Umsetzung<br />
schwer haben, eben weil es an elitären<br />
Fürsprechern mangelt. Die tiefgreifenden<br />
Prägungen, aber auch die gegenwärtig<br />
anderen Arbeits- und Lebenserfahrungen<br />
im Osten lassen sich nur sehr<br />
eingeschränkt durch im Westen aufgewachsene<br />
Eliten „imaginieren“ und in<br />
den politischen Auseinandersetzungen<br />
vermitteln. Dazu braucht es auch starke<br />
ostdeutsche Elitenangehörige.<br />
Es ist für die Gesellschaft insgesamt vorteilhaft,<br />
wenn auch Ostdeutsche angemessen<br />
in den Eliten präsent sind, und es<br />
bedient demokratisch-partizipative Normen<br />
und befördert die soziale Integration<br />
unserer Gesellschaft. Beides stabilisiert<br />
oder destabilisiert sich wechselseitig.<br />
W+M: Sollte es eine Ostquote für die Eliten<br />
geben?<br />
Kollmorgen: Das ist eine naheliegende<br />
Frage, auf die es aber keine einfache<br />
Antwort gibt. Zwar erscheint es – offenkundig<br />
mit dem Problem der Geschlechtergleichstellung<br />
vergleichbar – auf den<br />
ersten Blick für den öffentlich-rechtlichen<br />
Bereich, das heißt Verwaltung, Wissenschaft,<br />
Bildung, Kultur und so weiter,<br />
plausibel, das personelle Repräsentationsdefizit<br />
mit Quotierungen oder weicher<br />
mit Methoden der sogenannten positiven<br />
Diskriminierung (affirmative action)<br />
abzubauen. Vorschläge dazu gab es in<br />
jüngster Zeit auch aus der Politik durchaus.<br />
Sowohl Quotierungen wie Förderprogramme<br />
für Ostdeutsche haben allerdings<br />
mit drei systematischen Problemen<br />
zu kämpfen. Erstens erscheinen Quoten<br />
weniger denn je politisch durchsetzbar.<br />
Es gibt dafür keine politischen Mehrheiten,<br />
nicht einmal in der Partei Die Linke<br />
und in allen ostdeutschen Länderregierungen.<br />
Zweitens bedeuten Quotierungen<br />
schlussendlich individuell einklagbare<br />
Anspruchsrechte. Das wirft die Frage<br />
www.wirtschaft-markt.de <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
24 | W+M AUS DEN NEUEN LÄNDERN<br />
auf, wer heute im juristischen Sinne ostdeutsch<br />
ist. Rechtlich ist daher nur das<br />
Wohnort- beziehungsweise Standortprinzip<br />
anwendbar. Drittens müssten sich<br />
auch in diesem Feld die Geförderten mit<br />
dem generellen Quotierungsmakel auseinandersetzen<br />
– es wären eben „Quoten-<br />
Ossis“. Die Förderung würde also eine<br />
(negative) Markierung der Ostdeutschen<br />
nicht aufheben, sondern könnte sie sogar<br />
erhalten oder verstärken. Das sollte<br />
bedacht werden.<br />
W+M: Fehlt den Ostdeutschen tatsächlich<br />
die Ausbildung eines elitären Habitus?<br />
Kollmorgen: Ich denke bis zu einem gewissen<br />
Grad ja. Allerdings liegt das nicht<br />
nur am staatssozialistischen Erbe der<br />
DDR und der Abwanderung alter Eliten<br />
nach 1948/49 in den Westen. Zunächst<br />
ist aber in der Tat darauf zu verweisen,<br />
dass es vielen Ostdeutschen mit einer<br />
Kindheit und Jugend in der DDR infolge<br />
der stark arbeiterlich geprägten Sozialstruktur<br />
und Kultur an distinguiertem<br />
Auftreten, machtvoller Sprache sowie elitären<br />
Geschmacksurteilen mangelt, so<br />
dass ihnen der vielzitierte „Stallgeruch<br />
der Macht“ fehlt. Das allein reicht aber<br />
selbst für die heute 40- bis 60-Jährigen<br />
als Erklärung nicht aus. Vielmehr verdanken<br />
sich Unsicherheiten und Rückzüge<br />
auch der übergreifenden soziokulturellen<br />
Abwertung Ostdeutscher in der Bundesrepublik<br />
nach 1990, denen als quasi<br />
ethnische Gruppe ein Verliererstigma anhaftete.<br />
Ostdeutsche erschienen vielen<br />
westdeutschen Entscheidern kraft Abkunft<br />
und regionaler Herkunft von vornherein<br />
als unsicher, führungsschwach<br />
und hilfebedürftig.<br />
Sie wurden kaum mit dem<br />
Attribut des Siegers,<br />
sondern mit dem des<br />
Verlierers assoziiert.<br />
W+M: Betrifft das nicht<br />
nur die älteren Ostdeutschen,<br />
die die Wende<br />
bewusst erlebt haben?<br />
Prof. Dr. Raj Kollmorgen.<br />
Kollmorgen: Interessanterweise scheint<br />
sich diese Abwertung der älteren Ostdeutschen<br />
durch eine Art kultureller<br />
Selbstmarginalisierung jüngerer Ostdeutscher<br />
fortzusetzen. Sozialwissenschaftliche<br />
Beobachtungen und Analysen zeigen<br />
jedenfalls, dass der radikale Umbruch mit<br />
und nach 1989 schichtübergreifend soziale<br />
Verunsicherungen und Zukunftsängste<br />
für die damals mittleren Generationen<br />
verursachte. Damit wurden die ohnehin<br />
weniger ausgeprägten Aufsteiger-, Eliten-<br />
und Herrschaftsmentalitäten in den<br />
neuen Ländern zusätzlich geschwächt. In<br />
praktisch allen Statusgruppen und sozialen<br />
Milieus präferierten bedeutende Teile<br />
oder sogar die Mehrheit stabile Erwerbsbiografien,<br />
risikoarme Karrieren und familienorientierte<br />
Lebensführungen. Diese defensive<br />
und teils sogar anti-elitäre Haltung<br />
findet sich auch heute nicht nur bei den<br />
etwa 30- bis 40-jährigen gut ausgebildeten<br />
Fach- und potenziellen Führungskräften,<br />
sondern selbst unter 16-jährigen Jugendlichen.<br />
Ohne hohe Mobilitäts- und Risikobereitschaft,<br />
einen klaren Aufstiegswillen<br />
und die Überzeugung einer hohen<br />
Selbstwirksamkeit lassen sich elitäre Karrieren<br />
aber nur selten realisieren. Auch zu<br />
dieser Problematik gibt es einen großen<br />
Forschungsbedarf. Noch wissen wir über<br />
die konkreten Mechanismen der Ausbildung<br />
elitenaffiner Habitus in Ost und<br />
West zu wenig. Vermutlich gibt es aber<br />
in Ostdeutschland – verglichen mit den<br />
westdeutschen Regionen – einen geringeren<br />
Anteil junger Menschen, die den<br />
Weg nach ganz oben antreten wollen und<br />
es mit einer höheren Wahrscheinlichkeit<br />
auch durchhalten.<br />
W+M: Was erwarten die Bürger von<br />
der Elite?<br />
Kollmorgen: Die breite Bevölkerung<br />
träumt davon, von einer<br />
Elite der Besten vertreten<br />
zu werden und diese Elite<br />
als legitime und eigene verstehen<br />
zu können, die ihnen<br />
ähnlich ist, die ähnlich denkt,<br />
der man vertrauen kann und<br />
von der man sich führen lassen<br />
will. Das verbinden nicht wenige<br />
mit einer ostdeutschen<br />
Herkunft. Auch wenn das –<br />
egal mit welcher Herkunft – nie in Gänze<br />
einzuholen ist. Die Elitenangehörigen zeigen<br />
immer eine Distanz zur Bevölkerung<br />
und wollen diese auch zeigen; gerade Ostdeutsche<br />
sehnen sich vielfach nach einer<br />
neuen Nähe zwischen den Führungsgruppen<br />
und der breiten Bevölkerung.<br />
W+M: Was erwarten speziell die ostdeutschen<br />
Eliten?<br />
Kollmorgen: Ich denke, viele Ostdeutsche<br />
in den Eliten wünschen sich zugleich,<br />
dass sie nicht länger eine derartige<br />
Minderheit in vielen Sektoren darstellen<br />
oder gar als Exoten erscheinen. Denn<br />
auch in den Eliten gilt nicht nur, dass sich<br />
Gleich und Gleich gerne gesellt. Vor allem<br />
wissen die bereits oben Angekommenen,<br />
dass es auch in diesen sozialen Kreisen<br />
auf soziale Beziehungen, auf wechselseitiges<br />
Geben und Nehmen ankommt, will<br />
man bestimmte Strategien erfolgreich<br />
umsetzen und Ziele erreichen, wozu es<br />
Gleichgesinnte und das heißt, oft auch<br />
Menschen mit ähnlicher Herkunft und<br />
Erfahrung braucht. Gerade erst hat das<br />
für den politischen Sektor Mecklenburg-<br />
Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela<br />
Schwesig noch einmal unterstrichen.<br />
In der SPD – so Schwesig sinngemäß –<br />
wäre es auch heute noch schwierig, ostdeutsche<br />
Themen nach vorne zu bringen<br />
oder für ostdeutsche Spitzenkandidaten<br />
und -kandidatinnen zu streiten. Eben weil<br />
ZUR PERSON<br />
Seit 2013 ist Prof. Dr. phil. habil. Raj Kollmorgen<br />
Professor für Management Sozialen<br />
Wandels und seit 2016 Direktor des<br />
Forschungsinstituts für Transformation,<br />
Wohnen und soziale Raumentwicklung<br />
(TRAWOS) an der Hochschule Zittau/<br />
Görlitz. Forschungsschwerpunkte sind<br />
sozialer Wandel und seine Gestaltung<br />
in Geschichte und Gegenwart, postsozialistische<br />
Transformationen in Osteuropa,<br />
Ostdeutschland und die deutsche<br />
Vereinigung, Eliten und soziale Ungleichheiten,<br />
politischer Radikalismus/Populismus,<br />
sozial-ökologischer Umbau, Regionalentwicklung,<br />
Innova tion und Kreativität<br />
in peripheren Sozial räumen.<br />
Foto: Privat
OSTDEUTSCHLAND | 25<br />
es relativ wenig ostdeutsche Genossen<br />
und Genossinnen in der Spitze gibt, erscheint<br />
deren Agenda-Setting als zusätzlicher<br />
Ballast, als überflüssiges Problem,<br />
als nervige Angelegenheit. Minderheiten<br />
haben es in den Eliten schwer, gegen<br />
die Mehrheit zu bestehen. Das gilt<br />
auch für die deutsch-deutschen Verhältnisse.<br />
Schließlich wünschen sich die relativ<br />
wenigen Ostdeutschen mit energischen<br />
Aufstiegsambitionen, dass sich deren<br />
objektive Chancen verbessern, dass<br />
sie nicht als Kandidaten und Kandidatinnen<br />
„zweiter Klasse“ wahrgenommen<br />
werden, sondern selbst unter Beweis<br />
stellen können, was sie zu leisten imstande<br />
sind. Manche wünschen sich dabei<br />
mehr politische Unterstützung bis hin<br />
zur Quote, andere eher nicht. Da unterscheidet<br />
sich die Debatte gegenüber jener<br />
zur Geschlechtergleichstellung kaum.<br />
Interview: Frank Nehring<br />
17 PROZENT ZU 6 – 8 PROZENT<br />
Über alle Elitesektoren hinweg beträgt heute der Anteil der Ostdeutschen, die<br />
etwa 17 Prozent der bundesdeutschen Bevölkerung stellen, sechs bis acht Prozent.<br />
80 – 85 PROZENT ZU 25 PROZENT<br />
In Ostdeutschland selbst, wo Menschen mit ostdeutscher Herkunft etwa 80 bis<br />
85 Prozent der Bevölkerung ausmachen, werden die Eliten – abgesehen vom<br />
staatspolitischen und Teilen des zivilgesellschaftlichen Sektors – auch heute<br />
noch mehrheitlich von Westdeutschen gestellt. Im Durchschnitt besetzen<br />
Ostdeutsche gegenwärtig etwa 25 Prozent aller Elitepositionen im Osten,<br />
wobei die Streuung zwischen fünf Prozent (Verwaltungsspitzen, Justiz) und über<br />
80 Prozent (im Bereich der politischen Partei- und Repräsentationseliten) reicht.<br />
unser netz verbindet<br />
Zukunft mit Nachhaltigkeit.<br />
50Hertz sorgt für sicheren Anschluss an neue Energie.<br />
Wir versorgen über unser Höchstspannungsnetz rund 18 Millionen Menschen im Norden<br />
und Osten Deutschlands sicher und zuverlässig mit Strom. Immer mehr davon stammt aus<br />
erneuerbaren Quellen, die das Klima nicht belasten. Für diese umweltfreundliche Energie<br />
bauen wir unser Stromnetz aus. Dabei nehmen wir Rücksicht auf die Menschen und<br />
minimieren Eingriffe in die Natur durch ökologische Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen.<br />
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© jan pauls
26 | W+M TITEL<br />
Bestes Klima<br />
für Investitionen<br />
Der Mittelstand setzt verstärkt auf Eigenkapital, Fintechs sorgen<br />
für mehr Wettbewerb, Kredite werden digital und das Factoring<br />
erlebt eine neue Blüte – der Markt für Mittelstandsfinanzierungen<br />
ist <strong>2018</strong> in Bewegung geraten. Kleine und mittlere Unternehmen<br />
sollten von der neuen Vielfalt profitieren. Von Matthias Salm<br />
Die Kreditzinsen verharren auch in<br />
den kommenden zwölf Monaten<br />
nach Ansicht vieler Experten auf einem<br />
attraktiv niedrigen Niveau, die Kassen<br />
vieler Mittelständler sind prall gefüllt und<br />
auf dem Bankenmarkt sorgt die Digitalisierung<br />
für neue Angebote und mehr Wettbewerb.<br />
Für kleine und mittlere Unternehmen<br />
(KMU), die gegenwärtig in Wachstum<br />
und Modernisierung ihrer Unternehmen investieren<br />
wollen, sind die Rahmenbedingungen<br />
so günstig wie selten.<br />
Viele Mittelständler müssen sich dafür<br />
nicht einmal auf den Weg zu ihrer Hausbank<br />
machen. Seit Anfang der 2000er-<br />
Jahre haben die KMU hierzulande kräftig<br />
Kapital auf die hohe Kante gelegt. Die Eigenkapitalquote<br />
der Mittelständler lag im<br />
Jahr 2016 laut einer Erhebung der Förderbank<br />
KfW im Durchschnitt bei respektablen<br />
30 Prozent. Es zeigt sich: Die Unternehmen<br />
haben ihre Lektion aus der<br />
Bankenkrise und den erhöhten regulatorischen<br />
Anforderungen an die Kreditvergabe<br />
gelernt. Laut KfW-Studie setzen<br />
die KMU-Chefs auf Eigenmittel, um ihre<br />
Unabhängigkeit zu wahren und um sich<br />
für schwierigere Zeiten zu wappnen. Zudem<br />
steigert eine hohe Eigenkapitalquote<br />
auch die Chance auf attraktive Fremdfinanzierungsangebote.<br />
Ein gut gefülltes Firmenkonto macht unabhängig:<br />
Nur rund 34 Prozent der investierenden<br />
Mittelständler, belegt das KfW-<br />
Mittelstandspanel 2017, entschieden sich<br />
2016 für Kreditverhandlungen mit Banken<br />
oder Sparkassen. Trotz des historisch einmalig<br />
günstigen Zinsniveaus<br />
ist dieser Anteil in<br />
den letzten Jahren weitestgehend<br />
konstant geblieben.<br />
Das belegt auch<br />
eine Bilanzauswertung<br />
von rund 5.800 mittelständischen<br />
Unternehmen<br />
durch die Creditreform<br />
Wirtschaftsforschung. Sie zeigt, dass<br />
Bankverbindlichkeiten im deutschen Mittelstand<br />
nach wie vor einen Großteil (52,7<br />
Prozent) der gesamten Verbindlichkeiten<br />
ausmachen. Dennoch hat der Bankkredit<br />
als Finanzierungsinstrument für den Mittelstand<br />
in den letzten Jahren an Bedeutung<br />
verloren.<br />
Mittelständler, die aber wie traditionell<br />
gewohnt Investitionen über ein Darlehen<br />
finanzieren, setzen dabei meist auf die<br />
Der Markt der<br />
Mittelstands-<br />
finanzierungen<br />
ist mehr denn je<br />
in Bewegung.<br />
Hausbank. Aus guten Gründen glaubt Andreas<br />
Schulz, Vorsitzender des Vorstandes<br />
der Mittelbrandenburgischen Sparkasse<br />
in Potsdam: „Die buchstäbliche<br />
Nähe zum Kunden, die Kenntnis von seinen<br />
individuellen Gegebenheiten, die<br />
Möglichkeit, auch kurzfristig reagieren zu<br />
können – das sind klare Vorteile der Hausbank.“<br />
Von den langjährigen Kundenbeziehungen<br />
profitieren in<br />
Ostdeutschland vor allem<br />
die in den Regionen<br />
verwurzelten Sparkassen.<br />
So bewilligten<br />
die Sparkassen des Ostdeutschen<br />
Sparkassenverbandes<br />
(ohne Berlin<br />
und Thüringen) 2017<br />
5,6 Milliarden Euro Kredite an Unternehmen<br />
und Selbstständige, das bedeutete<br />
ein Plus von 5,8 Prozent gegenüber<br />
dem Vorjahr.<br />
Nur eine Minderheit der Unternehmen<br />
nutzt stattdessen bei der Kreditsuche die<br />
heutzutage weitaus größere Markttransparenz.<br />
So hat die Finanzierungsplattform<br />
COMPEON in einer Umfrage ermittelt,<br />
dass nur 24 Prozent der befragten Unternehmen<br />
umfangreiche Vergleiche<br />
Foto: Bundesverband Deutscher Banken<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
FINANZIERUNG | 27<br />
von Finanzierungsanbietern<br />
durchführen.<br />
Über drei Viertel<br />
der Befragten verzichten<br />
zumeist darauf.<br />
DIE<br />
TITEL-<br />
STORY<br />
Dabei ist der Markt der<br />
Mittelstandsfinanzierung mehr denn je in<br />
Bewegung. Die Digitalisierung lockt viele<br />
neue Anbieter. Crowdlending, die so<br />
genannte Schwarmfinanzierung über das<br />
Internet, gewinnt langsam aber zunehmend<br />
an Bedeutung als Finanzierungsalternative.<br />
Anbieter wie Funding Circle<br />
oder kapilendo nehmen dabei gerade die<br />
Zielgruppe der kleinen Mittelständler<br />
ins Visier. Als einzige Finanzierungsquelle<br />
sind die neuen Player<br />
am Markt wegen der höheren<br />
Zinsen aber vergleichsweise teuer.<br />
Deshalb raten Finanzierungsexperten<br />
mittelständischen Unternehmen<br />
zu einem Mix aus verschiedenen Finanzierungsangeboten.<br />
Um das Unternehmen<br />
liquide zu halten, bieten sich dabei<br />
auch Instrumente wie das Factoring an.<br />
Beim Factoring verkauft das Unternehmen<br />
seine Forderungen an einen Factoringdienstleister.<br />
Der bezahlt im Gegenzug<br />
den Betrag abzüglich eines Abschlags.<br />
Für das Unternehmen zahlt sich<br />
vor allem der zügige Zufluss an liquiden<br />
Mitteln aus. Zurzeit erlebt das Factoring<br />
eine neue Blüte. Die Umsätze der Mitglieder<br />
des Deutschen Factoring-Verbandes<br />
stiegen 2017 um 7,2 Prozent, die Kundenanzahl<br />
gar um über 33 Prozent. Bisher lag<br />
der Factoringmarkt für kleinere Unternehmen<br />
aber eher brach. Doch auch hier haben<br />
neue Onlineanbieter, wie die Berliner<br />
Billie GmbH, mit vollständig digitalen<br />
Factoringlösungen für Unternehmen zwischen<br />
einem Umsatz von 500.000 Euro<br />
und fünf Millionen Euro den Wettbewerb<br />
neu belebt.<br />
W+M<br />
Foto: Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />
Kreditzusagen auf Rekordwert<br />
Interview mit Andreas Schulz, Vorsitzender des Vorstandes der<br />
Mittelbrandenburgischen Sparkasse in Potsdam<br />
W+M: Herr Schulz, wie hat sich die Kreditvergabe<br />
an Unternehmen und Selbstständige<br />
im Geschäftsbereich der Mittelbrandenburgischen<br />
Sparkasse im zurückliegenden<br />
Jahr entwickelt?<br />
Andreas Schulz: Es ist uns das zweite<br />
Jahr in Folge gelungen, den Rekordwert<br />
von etwa 1,2 Milliarden Euro an neuen<br />
Kreditzusagen zu erreichen. Dieses sehr<br />
hohe Niveau ist nicht selbstverständlich<br />
angesichts einer Art Sättigungseffekt bei<br />
einigen Mittelständlern: Weil sich niemand<br />
vorstellen konnte, dass die Zinsen<br />
immer weiter fallen und so lange so<br />
niedrig bleiben würden, habe viele ihre<br />
Investitionsvorhaben vorgezogen<br />
und nun vorerst keinen Bedarf mehr.<br />
Aber die unverändert gute Konjunktur<br />
in unserem Geschäftsgebiet nördlich,<br />
westlich und südlich um Berlin herum<br />
stimmt mich auch für <strong>2018</strong> recht<br />
zuversichtlich.<br />
Andreas Schulz, Vorsitzender<br />
des Vorstandes<br />
der Mittelbrandenburgischen<br />
Sparkasse<br />
in Potsdam.<br />
W+M: Die Zinskonditionen sind zurzeit<br />
äußerst günstig. Mit welchen Entwicklungen<br />
rechnen Sie hier kurz- und mittelfristig?<br />
Andreas Schulz: Streng genommen haben<br />
wir das Zinstief schon gesehen. Aber<br />
wir werden dennoch auf absehbare Zeit<br />
sehr niedrige Zinsen haben. Unabhängig<br />
von den Planungen der EZB, Anleihekäufe<br />
zurückzufahren, geben ihr die aktuellen<br />
Entwicklungen in Südeuropa wenig<br />
Spielraum für Zinsanhebungen.<br />
W+M: Welches sind die<br />
vorherrschenden Finanzierungsthemen<br />
bei ihren<br />
mittelständischen<br />
Firmenkunden?<br />
Andreas Schulz: Es fällt auf, dass viele<br />
Ersatzinvestitionen getätigt werden.<br />
Hier lässt sich eine gewisse Vorsicht im<br />
Hinblick auf die Konjunkturerwartung ablesen,<br />
sonst sähen wir mehr Neuinvestitionen.<br />
Aber die gibt es auch. Zu den<br />
Themen: Die Digitalisierung ist in manchen<br />
Branchen weit vorangeschritten,<br />
andere dagegen haben unverändert hohen<br />
Nachholbedarf. Das Nachfolgethema<br />
steht ebenfalls unverändert ganz oben<br />
auf der Agenda.<br />
W+M: Alternativen zu den klassischen<br />
Hausbanken wie das Crowdlending finden<br />
zurzeit großen Widerhall in den Medien.<br />
Was spricht dennoch für den klassischen<br />
Hausbankkredit als Finanzierungsinstrument?<br />
Andreas Schulz: Das ist in erster Linie die<br />
persönliche Beratung. Die buchstäbliche<br />
Nähe zum Kunden, die Kenntnis von seinen<br />
individuellen Gegebenheiten, die Möglichkeit,<br />
auch kurzfristig reagieren zu können<br />
– das sind klare Vorteile der Hausbank.<br />
Für uns als Sparkasse kommen noch zwei<br />
Dinge hinzu: Zum einen unsere Solidität,<br />
wodurch wir unseren Kunden verlässlicher<br />
Partner sind. Zum Anderen die Verwurzelung<br />
in der Region, die mit den hiesigen<br />
Unternehmen gleichgelagerten Interessen<br />
und die vielen Begegnungen in Organisationen,<br />
Gremien und Verbänden.<br />
www.wirtschaft-markt.de <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
28 | W+M TITEL<br />
„Wir bleiben in der<br />
Region präsent“<br />
Interview mit Michael Kotzbauer, Bereichsvorstand Mittelstandsbank Mitte/<br />
Ost der Commerzbank AG<br />
W+M: Herr Kotzbauer, die Commerzbank<br />
will bis zum Jahr 2020 10.000 Neukunden<br />
im Segment der mittelständischen<br />
Unternehmen hinzugewinnen. Welche<br />
Zielgruppe haben Sie genau im Visier?<br />
Michael Kotzbauer: Wir wollen im Segment<br />
der Firmenkunden mit einem Umsatzvolumen<br />
insbesondere zwischen 15<br />
und 100 Millionen Euro deutlich zulegen.<br />
Das ist in Deutschland für uns ein sehr interessanter<br />
Markt, da die meisten dieser<br />
Firmen nicht über so viele Bankbeziehungen<br />
verfügen wie im größeren Firmenkundensegment.<br />
Wir haben hier noch<br />
Wachstumspotenzial.<br />
W+M: Wie nah sind sie Ihrem Ziel bereits<br />
gekommen?<br />
Michael Kotzbauer: Wir haben im Zeitraum<br />
von Anfang 2016 bis Ende April<br />
<strong>2018</strong> bundesweit bereits rund 6.500 Neukunden<br />
akquiriert. In Berlin beispielsweise,<br />
wo wir uns zum Ziel gesetzt haben,<br />
bis zum Jahr 2020 zusätzliche 1.000 mittelständische<br />
Firmen erreichen zu wollen,<br />
haben uns bereits 400 neue Unternehmen<br />
ihr Vertrauen geschenkt. Das<br />
ist ein Erfolg, der uns stolz macht und<br />
zeigt, dass unser guter Ruf<br />
als Bank für den deutschen<br />
Mittelstand Früchte trägt.<br />
Digitalisierung als Multikanalbank agieren,<br />
aber gleichzeitig in der Region präsent<br />
bleiben. Wir verfügen bundesweit<br />
über ein flächendeckendes Netz an Firmenkundenstandorten<br />
mit den unterschiedlichsten<br />
Filialtypen. Das ist unserer<br />
Ansicht nach nötig, um die Bedürfnisse<br />
und Belange der Kunden zu verstehen.<br />
Darüber hinaus ist die internationale<br />
Ausrichtung der Commerzbank weiterhin<br />
ein wichtiges Plus für das Mittelstandsgeschäft.<br />
Die Commerzbank wurde 1870<br />
als Außenhandelsbank gegründet, das internationale<br />
Geschäft gehört praktisch zu<br />
unserer DNA.<br />
W+M: Gerade auf den internationalen<br />
Märkten herrscht zurzeit aber große Unruhe.<br />
Es droht ein Handelskrieg zwischen<br />
den USA und China, vielleicht zudem zwischen<br />
den USA und Europa. Auch im Nahen<br />
Osten scheint die Lage zu eskalieren.<br />
Wie verunsichert ist der exportorientierte<br />
Mittelstand?<br />
Michael Kotzbauer, Bereichsvorstand<br />
Mittelstandsbank Mitte/Ost der<br />
Commerzbank AG.<br />
Michael Kotzbauer: Wir spüren natürlich<br />
eine gewisse Sorge bei den Unternehmern.<br />
Ebenso registrieren wir ein<br />
wachsendes Interesse unserer Kunden<br />
beispielsweise an der Absicherung<br />
von Zins- und Währungsrisiken. Das halte<br />
ich für eine natürliche und vernünftige<br />
Reaktion. Wichtig ist: Die Investitionen<br />
im Ausland werden nicht zurückgefahren.<br />
Das zeigt, dass die Mittelständler<br />
mit einer gewissen Gelassenheit mit der<br />
Situation umgehen. Und schließlich profitieren<br />
sie ja von einigen aktuellen Entwicklungen,<br />
etwa von der Steuerreform<br />
in den USA.<br />
W+M: Auch die ostdeutsche Wirtschaft<br />
setzt verstärkt auf ausländische Märkte.<br />
Wie bewerten Sie den Internationalisierungsgrad<br />
des ostdeutschen Mittelstands?<br />
Foto: Commerzbank AG<br />
W+M: Welche Argumente<br />
sprechen für die Commerzbank?<br />
Michael Kotzbauer: Die Commerzbank<br />
steht für Kontinuität und eine hohe<br />
Beratungsqualität im Firmenkundengeschäft.<br />
Wichtig ist, dass wir in Zeiten der<br />
Foto: XXX<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
FINANZIERUNG | 29<br />
Michael Kotzbauer: Da sehe ich eine erfreuliche<br />
Entwicklung, etwa bei Automobilzulieferern<br />
oder im Maschinen- und Anlagenbau.<br />
Erfolg ist immer dort festzustellen,<br />
wo ein Unternehmen bereits einen<br />
Fußabdruck auf den globalen Märkten hinterlassen<br />
hat. Aber es ist sicher noch eine<br />
höhere Geschwindigkeit bei der Internationalisierung<br />
der mittelständischen ostdeutschen<br />
Wirtschaft möglich.<br />
Foto: PICTUREBLIND/Jürgen Sendel<br />
W+M: Wie kann die Commerzbank die Firmen<br />
in ihren Exportbemühungen unterstützen?<br />
Michael Kotzbauer: Mittelständler, die<br />
sich auf ausländische Märkte wagen, brauchen<br />
ein hohes Maß an Beratung. Da zahlt<br />
sich unsere Expertise als Marktführer in<br />
Deutschland beim Auslandsgeschäft aus<br />
– schließlich wickeln wir rund 30 Prozent<br />
des gesamten deutschen Außenhandels<br />
ab und sind mit rund 50 Standorten weltweit<br />
aufgestellt. Wir haben unser Knowhow<br />
in der Abwicklung des Auslandszahlungs-<br />
und Warenverkehrs und bei der Absicherung<br />
der Risiken im Exportgeschäft<br />
immer wieder bewiesen. Das ist ein großer<br />
Vorteil gegenüber unseren lokalen<br />
Wettbewerbern.<br />
W+M: Welche Finanzierungsthemen beschäftigen<br />
den Mittelstand ihrer Beobachtung<br />
nach gegenwärtig neben der Internationalisierung?<br />
Michael Kotzbauer: Hier sind in erster Linie<br />
Finanzierungsfragen zu Digitalisierung<br />
und Automatisierung in den Unternehmen<br />
zu nennen. Das betrifft generell die Frage,<br />
wie sich die Produktion in Deutschland attraktiver<br />
gestalten lässt und die Umstellung<br />
von Prozessen effizient vorangetrieben<br />
werden kann. Auch Akquisitionsfinanzierungen<br />
nehmen mit Blick auf die anstehende<br />
Nachfolgewelle im Mittelstand an<br />
Bedeutung zu.<br />
W+M: Eine aktuelle Studie der Commerzbank<br />
belegt allerdings, dass der Mittelstand<br />
beispielsweise bei der Nutzung<br />
der Potenziale von Big Data noch einen<br />
großen Nachholbedarf aufweist. Wie weit<br />
ist denn die Digitalisierung in der ostdeutschen<br />
Wirtschaft schon vorangeschritten?<br />
Die neue Niederlassung der Commerzbank am Berliner Lützowplatz.<br />
Michael Kotzbauer: In der Tat geht diese<br />
Entwicklung zu langsam voran. Bei der<br />
Nutzung von Big Data stehen viele Unternehmen<br />
noch am Anfang. Das gilt aber<br />
im Vergleich für den ost- und westdeutschen<br />
Mittelstand gleichermaßen. Viele<br />
Firmen sitzen auf einem ungeheuren<br />
Schatz an Daten, den sie noch nicht ausreichend<br />
nutzen.<br />
W+M: Woran liegt das?<br />
Michael Kotzbauer: Unter anderem daran,<br />
dass die technische Infrastruktur, beispielsweise<br />
die Breitbandnetze, nicht so<br />
ausgebaut ist, wie es für die Nutzung von<br />
Big Data nötig wäre. Viele Unternehmen<br />
sammeln zwar Daten, aber nur wenige<br />
analysieren sie und ziehen daraus Nutzen<br />
für das Geschäft. Da ist noch Luft<br />
nach oben.<br />
W+M: Wie können Sie als Bank die Digitalisierung<br />
des Mittelstands beschleunigen<br />
helfen?<br />
Michael Kotzbauer: Wir sprechen diese<br />
Themen immer wieder an, sowohl im direkten<br />
Gespräch als auch im Rahmen von<br />
Veranstaltungen unserer Initiative Unternehmerperspektiven.<br />
Zudem haben wir<br />
mit #openspace eine Dialogplattform für<br />
mittelständische Unternehmen entwickelt.<br />
Wir haben damit in Berlin begonnen<br />
und weiten dieses Modell nun auf weitere<br />
Standorte aus. Damit möchten wir Unternehmen<br />
befähigen, ihre Geschäftsmodelle<br />
grundlegend an neue digitale Standards<br />
anzupassen. Wir schulen unsere Mitarbeiter,<br />
aber auch Führungskräfte und Gesellschafter<br />
in den mittelständischen Unternehmen<br />
zum Thema digitale Transformation<br />
und schaffen Verbindungen zu innovativen<br />
Start-ups. Und wir unterstützen<br />
natürlich die Investitionen unserer Kunden<br />
in Vorhaben zur Digitalisierung und<br />
Automatisierung.<br />
W+M: Die Digitalisierung treibt die Commerzbank<br />
als Multikanalbank auch bei ihren<br />
eigenen Produkten voran. Wie profitieren<br />
die Kunden davon?<br />
Michael Kotzbauer: Bis zum Jahr 2020<br />
wollen wir 80 Prozent der relevanten Prozesse<br />
in der Bank digitalisiert haben. Fakt<br />
ist: Der Kunde erwartet heute Schnelligkeit.<br />
Schnelligkeit ist auch für uns ein<br />
Schlüssel zum Erfolg im Wettbewerb. Im<br />
Fokus steht dabei gegenwärtig der Kreditprozess.<br />
Einen Kreditrahmen zur Betriebsmittelfinanzierung<br />
können Kunden<br />
bei der Commerzbank heute bereits digital<br />
beantragen. Bei digitalen Kreditanträgen<br />
von bis zu fünf Millionen Euro erhält<br />
der Kunde im Idealfall innerhalb eines Tages<br />
nicht nur eine Entscheidung, sondern<br />
auch einen digitalen verbindlichen Kreditvertrag.<br />
Auch für Absicherungsgeschäfte<br />
oder für die Vermögensanlage gibt es bereits<br />
digitale Angebote. Der Kunde hat natürlich<br />
weiterhin die freie Wahl, ob er solche<br />
Geschäfte persönlich oder digital abschließen<br />
möchte. Wir stellen aber fest,<br />
dass die Nutzungsquote des digitalen Angebots<br />
in allen Bereichen wächst.<br />
Interview: Karsten Hintzmann und<br />
Matthias Salm<br />
www.wirtschaft-markt.de <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
30 | W+M TITEL<br />
Bares für Digitales<br />
Die Digitalisierung bietet kleinen und mittleren Unternehmen<br />
Chancen, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Die staatliche<br />
Förderbank KfW unterstützt deshalb Investitionen in die<br />
Digitalisierung mit einem attraktiven Förderprogramm.<br />
Von Matthias Salm<br />
Es dürften bereits weitaus mehr Unternehmen<br />
die Zeichen der Zeit erkannt haben,<br />
doch oft bremsen fehlende IT-Kompetenzen<br />
im Betrieb, Fragen der Datensicherheit,<br />
Probleme bei der Unternehmens-<br />
und Arbeitsorganisation sowie<br />
eine mangelnde Qualität der Internetverbindung<br />
das Digitalisierungstempo im<br />
Mittelstand. Und auch die Finanzierung<br />
erweist sich für manchen KMU-Chef als<br />
Stolperstein, weil unternehmensspezifische<br />
Digitalisierungsvorhaben für die<br />
Banken oft schwer zu beurteilen sind.<br />
Es fehlt zudem an verwertbaren Sicherheiten,<br />
so dass sich die Kredite unnötig<br />
verteuern.<br />
Der Aufbruch in das digitale Zeitalter<br />
erreicht zunehmend auch den Mittelstand.<br />
Nach einer aktuellen Auswertung<br />
des Mittelstandspanels der Förderbank<br />
KfW hat gut jedes vierte mittelständische<br />
Unternehmen in den Jahren<br />
2014 bis 2016 seine Digitalisierungsbemühungen<br />
intensiviert. Bei den großen Mittelständlern<br />
mit mehr als 50 Beschäftigten<br />
beläuft sich der Anteil der Unternehmen,<br />
die in Digitalisierungsprojekte investierten,<br />
auf 45 Prozent. Die höchsten Investitionen<br />
tätigten dabei Betriebe des verarbeitenden<br />
Gewerbes. Auf der Agenda standen<br />
vor allem die Erneuerung der IT-Strukturen<br />
sowie die Digitalisierung des Kontakts zu<br />
Kunden und Zulieferern.<br />
Abhilfe schafft das Förderprogramm<br />
ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit<br />
der KfW. Der besondere Clou: Die<br />
Förderbank des Bundes bietet den Hausbanken<br />
hierbei eine Haftungsfreistellung<br />
in Höhe von 70 Prozent des Kreditrisikos<br />
an, um die Kreditvergabe für Digitalisierungsmaßnahmen<br />
zusätzlich anzukurbeln.<br />
Mit dem Förderprogramm unterstützt<br />
die KfW die Digitalisierung von Produk-<br />
DIGITALISIERUNGSMASSNAHMEN IM MITTELSTAND (Anteile in %)<br />
Erneuerung IT-Strukturen,<br />
neue Anwendungen<br />
Digitalisierung des Kontakts<br />
zu Kunden und Zulieferern<br />
Aufbau von Know-how<br />
Reorganisation des Workflows<br />
Einführung neuer<br />
Marketing-/Vertriebskonzepte<br />
Digitalisierung von Produkten<br />
und Dienstleistungen<br />
Sonstiges<br />
19<br />
29<br />
29<br />
3<br />
0 10 20 30 40 50 60<br />
38<br />
52<br />
54<br />
Fotos: Pixabay, Quelle Grafik: KfW-Mittelstandspanel 2017, KfW-Research<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
FINANZIERUNG | 31<br />
ZINSGÜNSTIG DIGITALISIEREN<br />
Förderprogramm: ERP-Digitalisierungs-<br />
und Innovationskredit.<br />
Kreditbetrag: maximal 25 Millionen<br />
Euro pro Vorhaben, mindestens 25.000<br />
Euro.<br />
Laufzeit: bis zu fünf, sieben oder zehn<br />
Jahren bei einer Mindestlaufzeit von<br />
zwei Jahren.<br />
Besonderheit: Auf Wunsch ist eine<br />
70-prozentige Haftungsfreistellung des<br />
Finanzierungspartners möglich.<br />
Infos: www.kfw.de/380<br />
ten, Produktionsprozessen und Verfahren<br />
sowie eine strategische digitale Ausrichtung<br />
des Geschäftsmodells. Die Palette<br />
der förderfähigen Maßnahmen<br />
reicht von digitalen Plattformen, Apps<br />
und Vertriebskanälen über die Einführung<br />
von Big-Data-Anwendungen bis<br />
hin zu Investitionen in die Datensicherheit,<br />
um Unternehmensdaten erfolgreich<br />
gegen Cyber-Angriffe zu schützen. Auch<br />
die digitale Vernetzung der Produktion –<br />
Schlagwort Industrie 4.0. – kann mit Hilfe<br />
der Förderkredite auf den Weg gebracht<br />
werden.<br />
Dass die KfW mit dem ERP-Digitalisierungs-<br />
und Innovationskredit einen Nerv<br />
trifft, belegen aktuelle Zahlen der Förderbank.<br />
Demnach ist die Nachfrage nach<br />
dem in 2017 bereits sehr erfolgreich gestarteten<br />
Programm in den ersten Monaten<br />
des laufenden Jahres noch einmal<br />
deutlich angestiegen. Um dieses wichtige<br />
Finanzierungsangebot auch weiterhin<br />
zur Verfügung stellen zu können, werden<br />
derzeit seitens der KfW Programmanpassungen<br />
erarbeitet.<br />
W+M<br />
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32 | W+M TITEL<br />
Finanzieren<br />
mit Fallschirm<br />
Jungen Unternehmen mangelt es oft an<br />
ausreichenden Sicherheiten für einen<br />
Bankkredit. Eine mögliche Lösung bieten die<br />
Ausfallbürgschaften der Bürgschaftsbanken,<br />
die das Kreditrisiko der Hausbank<br />
minimieren helfen. Davon profitierte<br />
auch die GoJump GmbH in Gransee.<br />
Von Matthias Salm<br />
Fallschirmsprung in Gransee.<br />
Auch in diesem Sommer richten<br />
sich die Blicke von Nga Dieu und<br />
Jan Dietrich Hempel immer wieder<br />
gen Himmel – aus rein geschäftlichen<br />
Gründen. Zum einen hofft das Hamburger<br />
Unternehmerpaar auf klare Sicht, weil<br />
ihm eine längere Schlechtwetterperiode<br />
nachhaltig die Bilanz verhageln könnte.<br />
Zum anderen spielt sich ihr Geschäft ohnehin<br />
zu einem großen Teil in luftigen Höhen<br />
ab. Dieu und Hempel betreiben seit<br />
2017 im brandenburgischen Gransee den<br />
Fallschirmsprungbetrieb GoJump GmbH.<br />
„In den USA ist Fallschirmspringen eine<br />
regelrechte Industrie“, erklärt Jan Dietrich<br />
Hempel, „hierzulande steckt die<br />
Kommerzialisierung des Fallschirmsports<br />
noch in den Anfängen“. Eigentlich<br />
geht der 53-Jährige einem recht bodenständigen<br />
Job bei einem Hamburger Logistikimmobilienentwickler<br />
nach – doch<br />
seine private Leidenschaft gilt dem Fallschirmsport.<br />
Aus seinem Hobby hat<br />
Hempel mit seiner Partnerin Dieu nun<br />
ein eigenes Unternehmen gemacht. Als<br />
der bisherige Besitzer und Gründer der<br />
Jan Dietrich Hempel (l.) und Nga Dieu anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der<br />
Fallschirmsportgemeinschaft Berlin/Gransee.<br />
GoJump GmbH einen Nachfolger suchte,<br />
ergriffen die Hamburger ohne großes<br />
Zögern die Chance. Denn immerhin<br />
bringt die GoJump GmbH bereits seit<br />
zehn Jahren Profi- und Freizeitspringer<br />
erfolgreich in die Lüfte und agiert in der<br />
Hauptstadtregion nahezu ohne größere<br />
Wettbewerber. Nga Dieu gründete<br />
dazu eigens die Firma Liebste Freizeit<br />
Holding GmbH, die vor einem Jahr 100<br />
Prozent der Anteile der GoJump GmbH<br />
übernahm.<br />
Fallschirmspringen hat in Gransee eine<br />
lange Tradition. Der Sprungplatz, nur 45<br />
Autominuten vor den Toren Berlins gelegen,<br />
gilt als einer der naturschönsten in<br />
Deutschland. Die Fallschirmsportgemeinschaft<br />
Berlin/Gransee, einer der größten<br />
Fallschirmsportvereine der Region, trug<br />
das Skydiving einst nach der Wende in<br />
die Oberhavel und springt dort noch heute.<br />
GoJump kooperiert aber nicht nur mit<br />
den Sportspringern, als finanziell lukrative<br />
Einnahmequelle treiben vor allem die<br />
Tandemsprünge abenteuerlustiger Privatkunden<br />
die Umsätze. Wobei der Begriff<br />
„Abenteuer“ Hempel schmunzeln lässt:<br />
„Fallschirmspringen gehört rein statistisch<br />
zu den sichersten Freizeitevents“,<br />
betont er. Das hindert die Branche natürlich<br />
nicht, die Tandemsprünge als ultimativen<br />
Adrenalinkick zu vermarkten – mit<br />
wachsender Nachfrage.<br />
Fotos: GoJump GmbH<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
FINANZIERUNG | 33<br />
Foto: Bürgschaftsbank Brandenburg<br />
Für die von Dieu neu gegründete Liebste<br />
Freizeit Holding GmbH stellte sich 2017<br />
aber zunächst die Frage nach der Finanzierung<br />
des Kaufpreises für GoJump. Weil<br />
es der Existenzgründerin an verwertbaren<br />
Sicherheiten fehlte, unterbreitete die<br />
Hausbank ein Kreditangebot, das auch<br />
eine Ausfallbürgschaft der Bürgschaftsbank<br />
Brandenburg beinhaltete. Für Dieu<br />
und Hempel eine ideale Lösung. „Die Gespräche<br />
mit der Bürgschaftsbank verliefen<br />
äußerst angenehm“, erinnert sich<br />
Hempel. Dr. Miloš Stefanović,<br />
Sprecher der Geschäftsführung<br />
der Bürgschaftsbank<br />
Brandenburg, überzeugten<br />
sowohl die Unternehmerpersönlichkeiten<br />
als auch der Businessplan<br />
der Hamburger<br />
Fallschirmsportler:<br />
„Für die Gewährung<br />
der Bürgschaft sprachen<br />
die unternehmerisch<br />
und kaufmännisch<br />
überzeugende Nachfolgerin,<br />
Frau Dieu, gemeinsam<br />
mit einem im<br />
Fallschirmspringen erfahrenen Partner,<br />
Herrn Hempel. Darüber hinaus eine sehr<br />
gute Vorbereitung und Planung.“<br />
Die GoJump GmbH ist beileibe kein Einzelfall<br />
im Portfolio der Potsdamer Bürgschaftsbanker.<br />
„Gründungsfinanzierungen<br />
sind für die Bürgschaftsbank Brandenburg<br />
eine der wichtigsten Säulen<br />
unseres Geschäfts“, erklärt Stefanović.<br />
„Zwischen 25 und 35 Prozent aller genehmigten<br />
Bürgschaften werden an<br />
Gründer ausgereicht“. So wurden 2017<br />
Kredite und Beteiligungen mit einem Volumen<br />
von 24 Millionen Euro für Existenzgründer<br />
verbürgt. Inzwischen dient ungefähr<br />
jede zweite dieser Gründungsfinanzierungen<br />
der Regelung einer<br />
Unternehmensnachfolge. „Der brandenburgischen<br />
Wirtschaft geht es gut. Wer<br />
ein Unternehmen übernimmt, muss momentan<br />
dafür tiefer in die Tasche greifen“,<br />
weiß der langjährige Geschäftsführer<br />
der Bürgschaftsbank zu berichten.<br />
Und Nachfolgefinanzierungen erweisen<br />
sich oft als besonders anspruchsvoll.<br />
„Bei Nachfolgefinanzierungen müssen<br />
insbesondere die Kaufpreise für die zu<br />
übernehmenden Unternehmen finanziert<br />
werden“, so Stefanović. Als Sicherheit<br />
kommen in solchen Fällen fast ausschließlich<br />
nur die Gesellschafteranteile<br />
der Unternehmen in Frage. Da man die<br />
Sicherheiten insbesondere für den unternehmerischen<br />
Ernstfall benötigt, sind die<br />
Gesellschaftsanteile per Definition nicht<br />
geeignet. „Insofern bedarf es einer Ersatzsicherheit,<br />
die wir in Form<br />
der Ausfallbürgschaft zur<br />
Verfügung stellen“, erläutert<br />
Stefanović die Arbeitsweise<br />
der Bürgschaftsbanken.<br />
Mittelständische<br />
Unternehmen und<br />
Existenzgründer<br />
können die Dienste<br />
der Bürgschaftsbanken<br />
in allen ostdeutschen<br />
Bundesländern<br />
in Anspruch<br />
nehmen (siehe Kasten).<br />
Sie sind Selbsthilfeeinrichtungen<br />
des Mittelstands und<br />
übernehmen Ausfallbürgschaften für kurz-,<br />
mittel- und langfristige Kredite aller Art mit<br />
Ausnahme von Exportkrediten. Die Bürgschaften,<br />
die bis zu 80 Prozent des Kreditvolumens<br />
absichern, werden durch die<br />
Länder und den Bund rückverbürgt.<br />
Dr. Miloš Stefanović,<br />
Sprecher der Geschäftsführung der<br />
Bürgschaftsbank Brandenburg.<br />
Voraussetzung für die Vergabe von<br />
Bürgschaften und Garantien ist, dass die<br />
Unternehmer über ein wirtschaftlich sinnvolles<br />
und erfolgsträchtiges Konzept sowie<br />
eine entsprechende Qualifikation verfügen.<br />
In der Regel fungiert die Hausbank als erster<br />
Ansprechpartner. Bei der „Bürgschaft<br />
ohne Bank“, einem Sonderprogramm der<br />
Bürgschaftsbank Brandenburg, übernimmt<br />
hingegen die Bürgschaftsbank zusammen<br />
mit den Betriebsberatern der zuständigen<br />
Kammern die erste Prüfung des Vorhabens.<br />
Erhält der Unternehmer eine Bürgschaftszusage,<br />
kann er dann innerhalb von<br />
zwei Monaten die passende Hausbank suchen,<br />
die den Kredit gewährt. Mit diesem<br />
Programm soll Unternehmen der Zugang<br />
zu Krediten bis zu 400.000 Euro erleichtert<br />
werden.<br />
W+M<br />
BÜRGSCHAFTSBANKEN IM OSTEN<br />
BBB Bürgschaftsbank<br />
zu Berlin-Brandenburg GmbH<br />
Schillstraße 9<br />
10785 Berlin<br />
Telefon: 030 311004-0<br />
Telefax: 030 311004-55<br />
E-Mail: info@buergschaftsbank-berlin.de<br />
Web: buergschaftsbank-berlin.de<br />
Bürgschaftsbank Brandenburg GmbH<br />
Schwarzschildstraße 94<br />
14480 Potsdam<br />
Telefon: 0331 64963-0<br />
Telefax: 0331 64963-21<br />
E-Mail: info@bbimweb.de<br />
Web: bbimweb.de<br />
Bürgschaftsbank<br />
Mecklenburg-Vorpommern GmbH<br />
Ludwig-Bölkow-Haus<br />
Graf-Schack-Allee 12<br />
19053 Schwerin<br />
Telefon: 0385 39555-0<br />
Telefax: 0385 39555-36<br />
E-Mail: info@bbm-v.de<br />
Web: bbm-v.de<br />
Bürgschaftsbank Sachsen GmbH<br />
Anton-Graff-Straße 20<br />
01309 Dresden<br />
Telefon: 0351 4409-0<br />
Telefax: 0351 4409-450<br />
E-Mail: info@bbs-sachsen.de<br />
Web: bbs-sachsen.de<br />
Bürgschaftsbank Sachsen-Anhalt GmbH<br />
Große Diesdorfer Straße 228<br />
39108 Magdeburg<br />
Telefon: 0391 73752-0<br />
Telefax: 0391 73752-15, -35<br />
E-Mail: info@bb-mbg.de<br />
Web: bb-mbg.de<br />
Bürgschaftsbank Thüringen GmbH<br />
Bonifaciusstraße 19<br />
99084 Erfurt<br />
Telefon: 0361 2135-0<br />
Telefax: 03 61 213510-0<br />
E-Mail: info@bb-thueringen.de<br />
Web: bb-thueringen.de<br />
www.wirtschaft-markt.de <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
34 | W+M TITEL<br />
Kredite aus der Crowd<br />
Der deutsche Mittelstand finanziert sich traditionell über Kredite seiner Hausbank. Doch der Wunsch<br />
nach Alternativen wächst. Davon profieren Online-Kreditmarktplätze wie Funding Circle,<br />
die Mittelständler an potenzielle Kreditgeber vermitteln. Von Matthias Salm<br />
Der Bankkredit ist für den Mittelstand<br />
in Deutschland nach der Verwendung<br />
von Eigenmitteln das wichtigste<br />
Instrument zur Finanzierung von Investitionen.<br />
So belegt das Mittelstandspanel<br />
2017 der KfW, dass kleine und mittelständische<br />
Unternehmen (KMU) hierzulande<br />
im Durchschnitt rund 30 Prozent ihres Investitionsvolumens<br />
aus Krediten von Banken<br />
und Sparkassen speisen. Nur die Finanzierung<br />
aus Eigenmitteln erfreut sich<br />
mit rund 50 Prozent noch größerer Beliebtheit.<br />
Doch die Kehrseite der Medaille laut<br />
KfW-Studie: Rund ein Drittel der KMU<br />
schließt aktuell eine Finanzierung mittels<br />
Bankenkredit generell aus. Viele Mittelständler<br />
scheuen die hohen Anforderungen<br />
an die Kreditbesicherung sowie<br />
die Offenlegung von Geschäftszahlen<br />
und Unternehmensstrategien, die infolge<br />
der Bankenregulierung weiter gestiegen<br />
sind.<br />
Zu lange Antragszeiten<br />
Thorsten Seeger, Deutschlandchef von<br />
Funding Circle, weiß ein drittes Argument<br />
gegen den Hausbankkredit anzuführen:<br />
„Für kleine Mittelständler ist die<br />
Planungssicherheit oft entscheidend. Ein<br />
langwieriger Antragsprozess von mehreren<br />
Wochen für ein Darlehen bei der<br />
Hausbank kostet wertvolle Zeit.“ Funding<br />
Circle, nach eigenen Angaben der<br />
weltweit führende Marktplatz für Unternehmensfinanzierungen,<br />
gehört zu jenen<br />
aufstrebenden Kreditanbietern im<br />
Internet, die sich mehr und mehr als<br />
Konkurrenz für den klassischen Bankkredit<br />
etablieren. 2015 übernahm das<br />
fünf Jahre zuvor in London gegründete<br />
Unternehmen Zencap, eine Kreditplattform<br />
aus der Gründerschmiede<br />
von Rocket Internet, um in den deutschen<br />
Markt einzusteigen. Die Londoner<br />
bringen viel Erfahrung mit: Im angelsächsischen<br />
Raum ist die Idee, Kapital<br />
für KMU aus der Crowd einzusammeln,<br />
bereits fest verwurzelt. Aber auch<br />
in Deutschland buhlen mittlerweile mehrere<br />
Wettbewerber mit wachsendem<br />
Erfolg um die Gunst der in Geldfragen<br />
eher konservativen mittelständischen<br />
Klientel.<br />
Funding Circle hat sich auf die Vermittlung<br />
von Krediten in einem Volumen<br />
zwischen 5.000 und 250.000 Euro spezialisiert.<br />
Das Kapital wird bei privaten<br />
ebenso wie bei institutionellen Anlegern<br />
eingesammelt, die in Zeiten anhaltender<br />
Niedrigzinsen nach attraktiven<br />
Anlagemöglichkeiten<br />
Ausschau halten.<br />
„Für kleinere Mittelständler<br />
besteht<br />
in Deutschland eine<br />
Finanzierungslücke“,<br />
hat Thorsten Seeger<br />
beobachtet. Kredite<br />
unter 100.000 Euro<br />
seien für die Banken<br />
mittlerweile unrentabel.<br />
Seeger<br />
glaubt daher: „Kreditmarktplätze<br />
wie Funding Circle sanieren<br />
ein überholtes System.“ Im vergangenen<br />
Jahr gewährte Funding Circle<br />
in Deutschland ein Kreditvolumen<br />
von 55 Millionen Euro an die mittelständische<br />
Zielgruppe. Im ersten Quartal<br />
des laufenden Jahres reichte die Kreditplattform<br />
bereits 25 Millionen Euro<br />
aus.<br />
Thorsten Seeger,<br />
Deutschland-Chef von Funding Circle.<br />
Noch steckt Crowdlending hierzulande<br />
gemessen an der Kreditvergabe der<br />
Banken und Sparkassen in den Kinderschuhen,<br />
aber „in fünf bis zehn Jahren<br />
sollte es als Alternative zum Bankkredit<br />
gang und gäbe sein“, glaubt Seeger.<br />
Für die wachsende Nachfrage findet<br />
der Deutschlandchef von Funding Circle<br />
eine simple Erklärung: „Innerhalb von<br />
24 Stunden bekommen 50 Prozent unserer<br />
Kunden eine Kreditentscheidung.”<br />
Die Kreditbeantragung verlaufe schnell<br />
und transparent, dingliche Sicherheiten<br />
müssten nicht bereitgestellt werden.<br />
Auch eine Vorfälligkeitsentschädigung<br />
falle nicht an, betont Seeger. „Das alles<br />
nimmt den Stress aus dem Antragsprozess.“<br />
Das überzeugt nicht nur trendige<br />
Großstadtunternehmer. Viele<br />
Kunden der Kreditplattform,<br />
hat Seeger festgestellt,<br />
stammten<br />
aus ländlichen Regionen,<br />
aus denen<br />
sich die Banken in<br />
den letzten Jahren<br />
mit Filialschließungen<br />
zurückgezogen<br />
hätten. In der Regel<br />
sind es etablierte<br />
Mittelständler, wie<br />
etwa der brandenburgische<br />
Schokoladenhersteller<br />
Edelmond<br />
Chocolatiers, die den Weg zu Funding<br />
Circle finden.<br />
Das Unternehmerehepaar Thomas und<br />
Lyudmyla Michel fertigt in Luckau hochwertige<br />
Schokoladen nach traditionellen<br />
Rezepten ohne Konservierungsstoffe<br />
und künstliche Geschmacksverstärker.<br />
Um die steigende Nachfrage bedienen<br />
zu können, plante das Unternehmen die<br />
Anschaffung eines neuen, rund 70.000<br />
Euro teuren Kühltunnels. Weil die Hausbank<br />
zwar einen Kredit prinzipiell zusagte,<br />
aber erst den kommenden Jah-<br />
Foto: Funding Circle<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
FINANZIERUNG | 35<br />
resabschluss abwarten wollte, schaute<br />
sich der Luckauer Schokoladenfabrikant<br />
nach Alternativen um. Schließlich drängte<br />
die Zeit, das lukrative Weihnachtsgeschäft<br />
stand vor der Tür. Über Funding<br />
Circle konnte der brandenburgische Unternehmer<br />
sein Kreditgesuch kurzfristig<br />
realisieren.<br />
Neue Wettbewerber<br />
Höhere Kreditbedarfe von Mittelständlern<br />
möchte das Frankfurter Fintech Creditshelf<br />
abdecken. Der digitale Mittelstandsfinanzierer<br />
hat jüngst die maximale<br />
Laufzeit seiner Kredite von 36 auf 60<br />
Monate und die mögliche Darlehenshöhe<br />
von bisher 2,5 Millionen Euro auf nun<br />
fünf Millionen Euro ausgeweitet. Auch<br />
bei Creditshelf gilt der Verzicht auf dingliche<br />
Sicherheiten, was Kreditnehmern<br />
einen größeren finanziellen Spielraum ermöglicht.<br />
„Unsere Kunden berichten uns noch immer<br />
von erheblichen Schwierigkeiten,<br />
ihre Hausbanken von ihren Investitionen<br />
zu überzeugen. Auch die Finanzierung<br />
von kleineren Unternehmensübernahmen<br />
gestaltet sich nicht immer reibungslos“,<br />
erklärt Creditshelf-Geschäftsführer<br />
Dr. Daniel Bartsch. Bei Creditshelf<br />
wird das Kreditvorhaben mit einem Volumen<br />
ab 100.000 Euro und einer Laufzeit<br />
ab einem Monat einem geschlossenen<br />
Kreis von Investoren vorgestellt und<br />
durch diese finanziert. Nach einer Prüfung<br />
durch ein Kreditanalystenteam bieten<br />
dann professionelle Investoren in einer<br />
geschlossenen Auktion um die Finanzierung<br />
des Projekts. Die zinsgünstigsten<br />
Gebote bekommen den Zuschlag für<br />
den Kredit.<br />
Auch die kapilendo AG bietet etablierten<br />
Wachstumsunternehmen und KMU<br />
einen Zugang zu Nachrangkapital und<br />
klassischen Krediten durch private Anleger<br />
und Investoren. Das Berliner Fintech-Start-up<br />
wurde 2015 gegründet und<br />
offeriert beispielsweise erfolgreich Betriebsmittelfinanzierungen<br />
für mittelständische<br />
Unternehmen. „Die Anfragen zur<br />
Betriebsmittelfinanzierung seitens der<br />
Unternehmen sind enorm. Bei der Warenvorfinanzierung<br />
ist ein schneller und<br />
einfacher Prozess, wie wir ihn bieten, besonders<br />
gefragt“, begründet Christopher<br />
Grätz, Co-Founder und CEO der kapilendo<br />
AG, das zunehmende Interesse des<br />
Mittelstands an alternativen Finanzierungslösungen.<br />
<br />
W+M<br />
KREDITMARKTPLÄTZE<br />
FÜR DEN MITTELSTAND<br />
Funding Circle Deutschland GmbH<br />
Bergmannstraße 72<br />
10961 Berlin<br />
Telefon: 030 311982-77<br />
Telefax: 030 2084900-10<br />
E-Mail: unternehmen@fundingcircle.de<br />
Web: fundingcircle.com/<br />
kapilendo AG<br />
Joachimsthaler Str. 10<br />
10719 Berlin<br />
Telefon: 030 3642857-0<br />
Telefax: 030 3642857-98<br />
E-Mail: info@kapilendo.de<br />
Web: kapilendo.de<br />
creditshelf GmbH<br />
Mainzer Landstraße 33a<br />
60329 Frankfurt<br />
Telefon: 069 3487724-0<br />
E-Mail: info@creditshelf.com<br />
Web: creditshelf.com<br />
Lendico Deutschland GmbH<br />
c/o Techspace<br />
Lobeckstraße 36-40<br />
10969 Berlin<br />
Telefon: 030 398205-266<br />
E-Mail: unternehmen@lendico.de<br />
Web: lendico.de<br />
MITTELSTANDSKREDITE: WAS SPRICHT GEGENWÄRTIG GEGEN EINE BANKFINANZIERUNG?<br />
Unternehmensanteile in Prozent; bezogen auf Investitionsfinanzierung (September 2017)<br />
Quelle Grafik: KfW Research, KfW-Mittelstandspanel 2017<br />
Hohe Anforderung an Sicherheiten<br />
Vermeidung von Schulden<br />
Zu viel Offenlegung<br />
Genug Eigenmittel vorhanden<br />
Grundsätzlich keine Fremdfinanzierung<br />
Kein Kreditbedarf<br />
Kein Vertrauen in Banken<br />
Finanzieller/zeitlicher Aufwand für Antrag zu hoch<br />
Zinsen zu hoch<br />
Zu lange Bearbeitungs- und Entscheidungszeit<br />
Geringe Erfolgsaussicht<br />
Frühere Anträge wurden abgelehnt<br />
Generelle Ablehnung von Bankfinanzierung<br />
40<br />
40<br />
21<br />
20<br />
15<br />
12<br />
10<br />
10<br />
8<br />
8<br />
7<br />
3<br />
3<br />
0 10 20 30 40 50<br />
www.wirtschaft-markt.de <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
36 | W+M TITEL<br />
Flottenmanagement –<br />
Leasen lohnt sich<br />
Fahrzeugleasing wird immer beliebter. Im vergangenen Jahr wurden<br />
41 Prozent aller neu zugelassenen Straßenfahrzeuge mittels Leasing<br />
finanziert. Das Gros der Leasingnutzer sind weiterhin gewerbliche<br />
Unternehmen. Von Matthias Salm<br />
Gerade bei der Anschaffung von<br />
Transportern für den Fuhrpark steht<br />
Leasing weiter hoch im Kurs. Hier<br />
zählen mehr noch als bei Dienstwagen für<br />
Mitarbeiter Wirtschaftlichkeit und Funktionalität<br />
der Fahrzeuge. Die Finanzierung<br />
durch Leasing gewährt den Unternehmen<br />
Planungssicherheit: Leasing bedeutet für<br />
sie monatlich gleiche Raten und damit<br />
eine verlässliche Kostenkontrolle. Darüber<br />
hinaus kommen die Unternehmen in<br />
den Genuss steuerlicher Vorteile, denn die<br />
Leasingraten können als Betriebsausgaben<br />
sofort beim Fiskus geltend gemacht<br />
werden.<br />
Die Mehrzahl der Unternehmen setzt im<br />
Fuhrparkmanagement auf das Leasing<br />
mit Kilometervertrag. So antworteten<br />
in einer Erhebung des Full-Service-Leasing-Anbieters<br />
Arval 47 Prozent der Fuhrparkverantwortlichen<br />
deutscher Unternehmen,<br />
dass sie Leasing mit Kilometervertrag<br />
als Finanzierungsmethode bevorzugen.<br />
30 Prozent entschieden sich für<br />
den Kauf der Fahrzeuge. Das Leasing mit<br />
Restwertvertrag kommt nur noch für 17<br />
Prozent der Fuhrparkverantwortlichen in<br />
Betracht. Kaum populär: der Auto kredit,<br />
den nur sechs Prozent der Befragten<br />
nutzten.<br />
Beim Kilometervertrag werden feste<br />
Laufzeiten und Laufleistungen vereinbart.<br />
Das Prinzip ist einfach: Darüber hinaus<br />
gefahrene Kilometer werden am Ende<br />
der Laufzeit zusätzlich berechnet. Bei<br />
geringerer Laufleistung erfolgt eine entsprechende<br />
Rückerstattung. In der Regel<br />
wird eine Kulanzspanne von 2.500 Kilometern<br />
gewährt. Zeichnet sich eine andere<br />
Laufleistung als ursprünglich kalkuliert<br />
ab, kann der Vertrag aber auch während<br />
der Laufzeit angepasst werden.<br />
Full Service im Trend<br />
Und auch diesen Trend belegen Marktstudien:<br />
Immer mehr Fuhrparkmanager<br />
präferieren einen Rundum-Service aus einer<br />
Hand mit größtmöglicher Flexibilität.<br />
Das reine Finanzleasing, besagen Erhebungen,<br />
ist hingegen rückläufig. Als beliebteste<br />
Zusatzleistungen gelten Werkstattdienstleistungen,<br />
das Ersatzwagenmanagement<br />
und der Reifenservice. Die<br />
meisten Leasinganbieter haben darüber<br />
hinaus auch Tankkarten, Versicherungen<br />
und den Schadenservice im Angebot.<br />
Welche Serviceelemente das Unternehmen<br />
hinzubuchen sollte, hängt beispielsweise<br />
von der Anzahl der Fahrzeuge und<br />
der Laufleistung ab. Bei wenigen Fahrzeugen,<br />
wie im Handwerksbetrieb üblich,<br />
lässt sich das Fuhrparkmanagement meist<br />
noch selbst bewältigen. Bei größeren Flotten<br />
entlastet ein solches Serviceangebot<br />
der Leasingfirmen das Unternehmen erheblich.<br />
Zudem lassen sich hier auch bessere<br />
Konditionen verhandeln. Bei kleineren<br />
Fuhrparks empfiehlt sich hingegen,<br />
sich auf die Fahrzeuge eines Herstellers<br />
zu beschränken, um die Kosten für die Verwaltung<br />
des Fuhrparks und mögliche Reparaturen<br />
gering zu halten.<br />
Als Leasinggeber kommen dabei ganz<br />
unterschiedliche Anbieter in Betracht.<br />
Autohersteller wie Volkswagen, Mercedes<br />
oder BMW bieten eigene, bei Full-<br />
Service-Paketen auch individualisierte<br />
Leasingmodelle an. Daneben haben sich<br />
zahlreiche Dienstleister auf das Leasinggeschäft<br />
spezialisiert, wie etwa Sixt als<br />
Spezialist im Management und Full-Service-Leasing<br />
von Großflotten oder Arval,<br />
der nach eigenen Angaben in Deutschland<br />
führende herstellerunabhängige<br />
Anbieter von Full-Service-Leasing. Beide<br />
Anbieter investieren gegenwärtig in<br />
neue, digitale Tools und Services für das<br />
Fuhrparkmanagement. W+M<br />
Foto: Wellnhofer Designs/fotolia.com<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
FINANZIERUNG | 37<br />
RAGNITZ KOMMENTIERT<br />
Der ostdeutsche Mittelstand<br />
und das Geld<br />
Fotos: Designed by Cornecoba - Freepik.com (oben), ifo (unten)<br />
„Nach Gelde drängt, am Gelde hängt<br />
doch alles.“ – so (oder fast so) sinnierte<br />
Goethes Gretchen über die Bedeutung<br />
von Geld und materiellem Wohlstand. Als<br />
Anreizinstrument („nach Gelde drängt“),<br />
aber auch als Sinnbild wirtschaftlichen<br />
und gesellschaftlichen Erfolgs („am Gelde<br />
hängt“). Und auch wenn der anschließende<br />
Stoßseufzer („Ach wir Armen!“)<br />
zeigt, dass Gretchen weit davon entfernt<br />
ist, die Bedeutung des Geldes zu<br />
verklären – letzten Endes geht es in einer<br />
Marktwirtschaft immer darum, Geld<br />
zu verdienen, als Unternehmer genauso<br />
wie als Arbeitnehmer. Zwar gewinnt passend<br />
zum 200. Geburtstag von Karl Marx<br />
die kommunistische Vision des „Jeder<br />
nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen<br />
Bedürfnissen!“ mit der Verheißung<br />
eines „bedingungslosen Grundeinkommens“<br />
neuerliche Aufmerksamkeit – aber<br />
so ein Schlaraffenland ist ja kaum realisierbar.<br />
Vielmehr muss man sich anstrengen,<br />
um Geld zu verdienen – denn Geld<br />
und Einkommen sind aus ökonomischer<br />
Sicht nichts anderes als eine angemessene<br />
Entlohnung für Leistung.<br />
Gerade in Ostdeutschland genießen<br />
Unternehmer jedoch keinen<br />
allzu guten Ruf – insbesondere<br />
dann nicht,<br />
wenn sie tatsächlich<br />
viel Geld verdienen.<br />
Dass sie dafür im<br />
Regelfall auch hart<br />
arbeiten, unternehmerische<br />
Risiken<br />
eingehen (die im<br />
Zweifel existenzgefährdend<br />
sein können)<br />
und nicht zuletzt<br />
auch überproportional<br />
hohe<br />
Steuern zahlen und<br />
Prof. Dr. Joachim Ragnitz<br />
ist Stellvertretender Leiter<br />
des ifo-Instituts Dresden.<br />
damit ihrer gesellschaftlichen Verantwortung<br />
nachkommen, wird<br />
häufig übersehen. Man könnte<br />
dies auf die Nachwirkungen<br />
ideologischer Indoktrination<br />
in der DDR schieben<br />
– aber auch auf einen<br />
Mangel an Verständnis<br />
für die Mechanismen<br />
marktwirtschaftlicher<br />
Ordnung. Ohne<br />
Geldanreize besteht<br />
nun einmal<br />
kaum ein Anreiz, zu investieren<br />
und unternehmerisch<br />
tätig zu werden<br />
– und ohne Unternehmen<br />
fehlt es an Wirtschaftskraft,<br />
an Arbeitsplätzen, und nicht zuletzt<br />
auch an den Leistungs- und<br />
Güterangeboten, die unser Wohlstandsniveau<br />
ausmachen. Abstrakt<br />
mag das den meisten Menschen auch in<br />
Ostdeutschland zwar noch bewusst sein<br />
– was jedoch nicht daran hindert, „den<br />
Unternehmern“ den wirtschaftlichen Erfolg<br />
nicht zu gönnen. Hier wird man wohl<br />
noch viel Aufklärungsarbeit leisten<br />
müssen, beginnend in den<br />
Schulen (was wiederum<br />
vor allem auch ein tieferes<br />
Verständnis der<br />
Lehrer für die Funktionsweise<br />
der Wirtschaft<br />
erfordert).<br />
Förderung<br />
erfragen<br />
Kredit<br />
beantragen<br />
Nachfolge<br />
regeln<br />
Tipps<br />
beachten<br />
Online-Kredit<br />
suchen<br />
Zukunftssicher<br />
denken<br />
Und: Geld (oder besser:<br />
monetäre Anreize)<br />
sind auch die<br />
Triebkraft des wirtschaftlichen<br />
und damit<br />
auch des gesellschaftlichen<br />
Fortschritts.<br />
Investitionen<br />
in Bildung, in Maschinen, in technischen<br />
Fortschritt – all das setzt eine zu<br />
erwartende Rendite voraus. Der Prozess<br />
„schöpferischer Zerstörung“, in dem das<br />
Bessere der Feind des Guten ist, würde<br />
zum Erliegen kommen, gäbe es keine<br />
Aussicht auf Gewinne. Im ostdeutschen<br />
Mittelstand gibt es – oftmals verkannt –<br />
durchaus viele Weltmarktführer; es gibt<br />
viele schnell wachsende Unternehmen<br />
(sogenannte „Gazellen“), und fast immer<br />
beruht deren Erfolg auf Innovationen – die<br />
aber nur deshalb zustande kommen, weil<br />
der Marktmechanismus gute Ideen belohnt<br />
und Untätigkeit bestraft. Letzten Endes<br />
profitiert dann auch die Gesellschaft<br />
hiervon, denn Umverteilung setzt voraus,<br />
dass es etwas gibt, was man umverteilen<br />
kann. Die Marktwirtschaft mag zwar<br />
nicht vollkommen sein – aber besser als<br />
Sozialismus und Kommunismus ist sie<br />
denn doch. Und zwar wegen des Geldes!<br />
W+M<br />
www.wirtschaft-markt.de <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
38 | W+M POLITIK<br />
Jetzt gilt es,<br />
Wahlversprechen<br />
auch einzulösen<br />
ALLE 152<br />
OSTDEUTSCHEN<br />
ABGEORDNETEN<br />
IM PORTRÄT<br />
Ursprünglich sollte die Vorstellung aller<br />
152 ostdeutschen Bundestagsabgeordneten<br />
in unserem Magazin<br />
bereits vor einem guten halben Jahr erfolgen.<br />
Schließlich wurden die insgesamt 709<br />
Parlamentarier bereits am 24. September<br />
2017 gewählt. Aufgrund der unendlich zähen<br />
und langwierigen Regierungsbildung<br />
und der bei einem Misserfolg drohenden<br />
Neuwahlen verschoben wir die Veröffentlichung<br />
des Beitrags mehrfach. Doch jetzt<br />
ist es soweit – machen Sie sich ein Bild<br />
von Ihren Abgeordneten vor Ort. Im Vergleich<br />
zur vergangenen Legislaturperiode<br />
gab es für die ostdeutschen Länder einen<br />
Zuwachs von 22 Sitzen. Die meisten Parlamentarier<br />
stellt Sachsen (38), aus Mecklenburg-Vorpommern<br />
kommen dagegen<br />
nur 16 Volksvertreter. Stärkste politische<br />
Kraft ist die CDU – 50 Christdemokraten<br />
aus den sechs Ländern haben den Sprung<br />
ins hohe Haus geschafft. Es folgen die AfD<br />
(31 Sitze), die Linken (26), SPD (21), FDP<br />
(13) und Grüne (10). Die ehemalige AfD-<br />
Frontfrau Frauke Petry hat den Status einer<br />
fraktionslosen Abgeordneten. Schaut<br />
man auf die beruflichen Biografien, fällt<br />
auf, dass Juristen und Rechtsanwälte (31)<br />
die stärkste „Fraktion“ unter den Ost-Abgeordneten<br />
bilden. 25 Parlamentarier sind<br />
Kaufmann, Volks- oder Betriebswirt, 23 Politiker<br />
haben ein Handwerk oder einen Ingenieurberuf<br />
erlernt. Hinzu kommen 15 Lehrer<br />
und Pädagogen sowie 13 Politik- und<br />
Gesellschaftswissenschaftler. Erfahrungen<br />
als Unternehmer haben nur ganz wenige<br />
Parlamentarier gesammelt. Nachfolgend<br />
lesen Sie Kurzporträts aller 152 Abgeordneten.<br />
Nehmen Sie Ihre regionalen<br />
Abgeordneten beim Wort – denn jetzt gilt<br />
es, die Wahlversprechen einzulösen.<br />
<br />
Von Karsten Hintzmann<br />
Berlin<br />
Dr. Fritz Felgentreu<br />
SPD<br />
Wahlkreis<br />
Neukölln<br />
Beruf<br />
Klassischer Philologe, Lehrer<br />
Geburtsdatum<br />
01.09.1968<br />
fritz.felgentreu@bundestag.de<br />
Monika Grütters<br />
CDU<br />
Wahlkreis<br />
Marzahn-Hellersdorf<br />
Beruf<br />
Literatur- und<br />
Kunsthistorikerin<br />
Geburtsdatum<br />
09.01.1962<br />
monika.gruetters@bundestag.de<br />
Canan Bayram<br />
Bündnis 90/Die Grünen<br />
Wahlkreis<br />
Friedrichshain-Kreuzberg –<br />
Prenzlauer Berg Ost<br />
Beruf<br />
Rechtsanwältin<br />
Geburtsdatum<br />
11.02.1966<br />
canan.bayram@bundestag.de<br />
Dr. Götz Frömming<br />
AfD<br />
Wahlkreis<br />
über Landesliste<br />
Beruf<br />
Gymnasiallehrer<br />
Geburtsdatum<br />
30.08.1968<br />
goetz.froemming@bundestag.de<br />
Dr. Gregor Gysi<br />
Die Linke<br />
Wahlkreis<br />
Treptow-Köpenick<br />
Beruf<br />
Rechtsanwalt<br />
Geburtsdatum<br />
16.01.1948<br />
gregor.gysi@bundestag.de<br />
Dr. Gottfried Curio<br />
AfD<br />
Wahlkreis<br />
über Landesliste<br />
Beruf<br />
Diplom-Mathematiker,<br />
Diplom-Physiker<br />
Geburtsdatum<br />
02.09.1960<br />
gottfried.curio@bundestag.de<br />
Hartmut Ebbing<br />
FDP<br />
Wahlkreis<br />
Steglitz-Zehlendorf<br />
Beruf<br />
Bankkaufmann,<br />
Diplom-Kaufmann<br />
Geburtsdatum<br />
13.05.1956<br />
hartmut.ebbing@bundestag.de<br />
Stefan Gelbhaar<br />
Bündnis 90/Die Grünen<br />
Wahlkreis<br />
Pankow<br />
Beruf<br />
Rechtsanwalt<br />
Geburtsdatum<br />
09.07.1976<br />
stefan.gelbhaar@bundestag.de<br />
Klaus-Dieter Gröhler<br />
CDU<br />
Wahlkreis<br />
Charlottenburg-Wilmersdorf<br />
Beruf<br />
Jurist<br />
Geburtsdatum<br />
17.04.1966<br />
klaus-dieter.groehler@bundestag.de<br />
Thomas Heilmann<br />
CDU<br />
Wahlkreis<br />
Steglitz-Zehlendorf<br />
Beruf<br />
Volljurist<br />
Geburtsdatum<br />
16.07.1964<br />
thomas.heilmann@bundestag.de<br />
Dr. Eva Högl<br />
SPD<br />
Wahlkreis<br />
Mitte<br />
Beruf<br />
Juristin<br />
Geburtsdatum<br />
06.01.1969<br />
eva.hoegl@bundestag.de<br />
Fotos: Pixabay (oben), Deutscher Bundestag, Privat<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
POLITIK | 39<br />
Cansel Kiziltepe<br />
SPD<br />
Wahlkreis<br />
Friedrichshain-Kreuzberg –<br />
Prenzlauer Berg Ost<br />
Beruf<br />
Diplom-Volkswirtin<br />
Geburtsdatum<br />
08.10.1975<br />
cansel.kiziltepe@bundestag.de<br />
Pascal Meiser<br />
Die Linke<br />
Wahlkreis<br />
Friedrichshain-Kreuzberg –<br />
Prenzlauer Berg Ost<br />
Beruf<br />
Diplom-Politikwissenschaftler<br />
Geburtsdatum<br />
07.03.1975<br />
pascal.meiser@bundestag.de<br />
Dr. Frank Steffel<br />
CDU<br />
Wahlkreis<br />
Reinickendorf<br />
Beruf<br />
Diplom-Kaufmann<br />
Geburtsdatum<br />
02.03.1966<br />
frank.steffel@bundestag.de<br />
Daniela Kluckert<br />
FDP<br />
Wahlkreis<br />
Pankow<br />
Beruf<br />
Diplom-Volkswirtin<br />
Geburtsdatum<br />
22.12.1980<br />
daniela.kluckert@bundestag.de<br />
Christoph Meyer<br />
FDP<br />
Wahlkreis<br />
Charlottenburg-Wilmersdorf<br />
Beruf<br />
Rechtsanwalt<br />
Geburtsdatum<br />
30.08.1975<br />
christoph.meyer@bundestag.de<br />
Beatrix von Storch<br />
AfD<br />
Wahlkreis<br />
Mitte<br />
Beruf<br />
Rechtsanwältin<br />
Geburtsdatum<br />
27.05.1971<br />
beatrix.vonstorch@bundestag.de<br />
Renate Künast<br />
Bündnis 90/Die Grünen<br />
Wahlkreis<br />
Tempelhof-Schöneberg<br />
Beruf<br />
Rechtsanwältin,<br />
Sozialarbeiterin<br />
Geburtsdatum<br />
15.12.1955<br />
renate.kuenast@bundestag.de<br />
Klaus Mindrup<br />
SPD<br />
Wahlkreis<br />
Pankow<br />
Beruf<br />
Freiberuflicher Gutachter und<br />
Entwickler<br />
Geburtsdatum<br />
16.05.1964<br />
klaus.mindrup@bundestag.de<br />
Kai Wegner<br />
CDU<br />
Wahlkreis<br />
Spandau –<br />
Charlottenburg-Nord<br />
Beruf<br />
Versicherungskaufmann<br />
Geburtsdatum<br />
15.09.1972<br />
kai.wegner@bundestag.de<br />
Stefan Liebich<br />
Die Linke<br />
Wahlkreis<br />
Pankow<br />
Beruf<br />
Diplom-Betriebswirt (FH)<br />
Geburtsdatum<br />
30.12.1972<br />
stefan.liebich@bundestag.de<br />
Petra Pau<br />
Die Linke<br />
Wahlkreis<br />
Marzahn-Hellersdorf<br />
Beruf<br />
Lehrerin<br />
Geburtsdatum<br />
09.08.1963<br />
petra.pau@bundestag.de<br />
Brandenburg<br />
Dr. Gesine Lötzsch<br />
Die Linke<br />
Wahlkreis<br />
Lichtenberg<br />
Beruf<br />
Philologin<br />
Geburtsdatum<br />
07.08.1961<br />
gesine.loetzsch@bundestag.de<br />
Lisa Paus<br />
Bündnis 90/Die Grünen<br />
Wahlkreis<br />
Charlottenburg-Wilmersdorf<br />
Beruf<br />
Diplom-Volkswirtin<br />
Geburtsdatum<br />
19.09.1968<br />
lisa.paus@bundestag.de<br />
Annalena Baerbock<br />
Bündnis 90/Die Grünen<br />
Wahlkreis<br />
Potsdam – Potsdam-<br />
Mittelmark II – Teltow-Fläming II<br />
Beruf<br />
Völkerrechtlerin<br />
Geburtsdatum<br />
15.12.1980<br />
annalena.baerbock@bundestag.de<br />
Dr. Jan-Marco Luczak<br />
CDU<br />
Wahlkreis<br />
Tempelhof-Schöneberg<br />
Beruf<br />
Rechtsanwalt<br />
Geburtsdatum<br />
02.10.1975<br />
jan-marco.luczak@bundestag.de<br />
Swen Schulz<br />
SPD<br />
Wahlkreis<br />
Spandau –<br />
Charlottenburg-Nord<br />
Beruf<br />
Diplompolitologe<br />
Geburtsdatum<br />
01.03.1968<br />
swen.schulz@bundestag.de<br />
Anke Domscheit-Berg<br />
Die Linke<br />
Wahlkreis Brandenburg –<br />
Potsdam-Mittelmark I –<br />
Havelland III – Teltow-Fläming I<br />
Beruf<br />
Publizistin<br />
Geburtsdatum<br />
17.02.191968<br />
anke.domscheit-berg@bundestag.de<br />
Fotos: Deutscher Bundestag, Privat<br />
Dr. Birgit Malsack-Winkemann<br />
AfD<br />
Wahlkreis<br />
über Landesliste<br />
Beruf<br />
Richterin<br />
Geburtsdatum<br />
12.08.1964<br />
birgit.malsack-winkemann@<br />
bundestag.de<br />
Evrim Sommer<br />
Die Linke<br />
Wahlkreis<br />
über Landesliste<br />
Beruf<br />
Geschichts- und Geschlechterwissenschaftlerin,<br />
Übersetzerin<br />
Geburtsdatum<br />
07.02.1971<br />
evrim.sommer@bundestag.de<br />
Uwe Feiler<br />
CDU<br />
Wahlkreis<br />
Oberhavel –<br />
Havelland II<br />
Beruf<br />
Dipl. Finanzwirt (FH)<br />
Geburtsdatum<br />
02.11.1965<br />
uwe.feiler@bundestag.de<br />
www.wirtschaft-markt.de <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
40 | W+M POLITIK<br />
Ulrich Freese<br />
SPD<br />
Wahlkreis<br />
Cottbus –<br />
Spree-Neiße<br />
Beruf<br />
Gewerkschaftssekretär<br />
Geburtsdatum<br />
12.04.1951<br />
ulrich.freese@bundestag.de<br />
Prof. Martin Neumann<br />
FDP<br />
Wahlkreis<br />
Elbe-Elster –<br />
Oberspreewald-Lausitz II<br />
Beruf<br />
Dipl.-Ing. Maschinenbau<br />
Geburtsdatum<br />
27.01.1956<br />
martin.neumann@bundestag.de<br />
René Springer<br />
AfD<br />
Wahlkreis<br />
Potsdam – Potsdam-<br />
Mittelmark II – Teltow-Fläming II<br />
Beruf<br />
Meister für Elektrotechnik<br />
Geburtsdatum<br />
15.07.1979<br />
rene.springer@bundestag.de<br />
Dr. Alexander Gauland<br />
AfD<br />
Wahlkreis<br />
Frankfurt (Oder) –<br />
Oder-Spree<br />
Beruf<br />
Rechtsanwalt<br />
Geburtsdatum<br />
20.02.1941<br />
alexander.gauland@bundestag.de<br />
Thomas Nord<br />
Die Linke<br />
Wahlkreis<br />
Frankfurt (Oder) – Oder-Spree<br />
Beruf<br />
Maschinen- und Anlagenmonteur,<br />
Kulturwissenschaftler<br />
Geburtsdatum<br />
19.10.1957<br />
thomas.nord@bundestag.de<br />
Sebastian Steineke<br />
CDU<br />
Wahlkreis<br />
Prignitz – Ostprignitz-Ruppin –<br />
Havelland I<br />
Beruf<br />
Rechtsanwalt<br />
Geburtsdatum<br />
19.06.1973<br />
sebastian.steineke@bundestag.de<br />
Norbert Kleinwächter<br />
AfD<br />
Wahlkreis<br />
Landesliste<br />
Beruf<br />
Lehrer<br />
Geburtsdatum<br />
22.02.1986<br />
norbert.kleinwaechter@bundestag.de<br />
Martin Patzelt<br />
CDU<br />
Wahlkreis<br />
Frankfurt (Oder) – Oder-Spree<br />
Beruf<br />
Diplom-Sozialpädagoge/<br />
Sozialarbeiter<br />
Geburtsdatum<br />
23.07.1947<br />
martin.patzelt@bundestag.de<br />
Michael Stübgen<br />
CDU<br />
Wahlkreis<br />
Elbe-Elster –<br />
Oberspreewald-Lausitz II<br />
Beruf<br />
Pfarrer, Baufacharbeiter<br />
Geburtsdatum<br />
17.10.1959<br />
michael.stuebgen@bundestag.de<br />
Jens Koeppen<br />
CDU<br />
Wahlkreis<br />
Uckermark –<br />
Barnim I<br />
Beruf<br />
Elektrotechniker<br />
Geburtsdatum<br />
27.09.1962<br />
jens.koeppen@bundestag.de<br />
Roman Reusch<br />
AfD<br />
Wahlkreis<br />
Landesliste<br />
Beruf<br />
Beamter/Oberstaatsanwalt<br />
Geburtsdatum<br />
03.02.1954<br />
roman.reusch@bundestag.de<br />
Dr. Kirsten Tackmann<br />
Die Linke<br />
Wahlkreis Prignitz –<br />
Ostprignitz-Ruppin – Havelland I<br />
Beruf<br />
Veterinärmedizinerin,<br />
Chemielaborantin<br />
Geburtsdatum<br />
24.09.1960<br />
kirsten.tackmann@bundestag.de<br />
Stefan Kotré<br />
AfD<br />
Wahlkreis<br />
Landesliste<br />
Beruf<br />
Diplom-Ingenieur<br />
Geburtsdatum<br />
29.04.1971<br />
stefan.kotre@bundestag.de<br />
Jana Schimke<br />
CDU<br />
Wahlkreis<br />
Dahme-Spreewald – Teltow-Fläming<br />
III – Oberspreewald-Lausitz I<br />
Beruf<br />
Diplom-Politikwissenschaftlerin<br />
Geburtsdatum<br />
06.09.1979<br />
jana.schimke@bundestag.de<br />
Linda Teuteberg<br />
FDP<br />
Wahlkreis<br />
Potsdam – Potsdam-Mittelmark II<br />
– Teltow-Flämig II<br />
Beruf<br />
Rechtsanwältin<br />
Geburtsdatum<br />
22.04.1981<br />
linda.teuteberg@bundestag.de<br />
Hans-Georg von der Marwitz<br />
CDU<br />
Wahlkreis<br />
Märkisch-Oderland – Barnim II<br />
Beruf<br />
Landwirt<br />
Geburtsdatum<br />
08.04.1961<br />
hans-georg.vondermarwitz<br />
@bundestag.de<br />
Dr. Manja Schüle<br />
SPD<br />
Wahlkreis<br />
Potsdam – Potsdam-<br />
Mittelmark II – Teltow-Fläming II<br />
Beruf<br />
Politikwissenschaftlerin<br />
Geburtsdatum<br />
04.08.1976<br />
manja.schuele@bundestag.de<br />
Dr. Dietlind Tiemann<br />
CDU<br />
Wahlkreis Brandenburg –<br />
Potsdam-Mittelmark I –<br />
Havelland III – Teltow-Fläming I<br />
Beruf<br />
Ökonomin<br />
Geburtsdatum<br />
30.08.1955<br />
dietlind.tiemann@bundestag.de<br />
Norbert Müller<br />
Die Linke<br />
Wahlkreis<br />
Potsdam – Potsdam-Mittelmark<br />
II – Teltow-Fläming II<br />
Beruf<br />
Student<br />
Geburtsdatum<br />
10.02.1986<br />
norbert.mueller@bundestag.de<br />
Dr. Klaus-Peter Schulze<br />
CDU<br />
Wahlkreis<br />
Cottbus –<br />
Spree-Neiße<br />
Beruf<br />
Lehrer<br />
Geburtsdatum<br />
03.07.1954<br />
klaus-peter.schulze@bundestag.de<br />
Dagmar Ziegler<br />
SPD<br />
Wahlkreis<br />
Prignitz – Ostprignitz-Ruppin –<br />
Havelland I<br />
Beruf<br />
Diplom-Finanzökonomin<br />
Geburtsdatum<br />
28.09.1960<br />
dagmar.ziegler@bundestag.de<br />
Fotos: Deutscher Bundestag, Privat<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
POLITIK | 41<br />
Stefan Zierke<br />
SPD<br />
Wahlkreis<br />
Uckermark – Barnim I<br />
Beruf<br />
Werkzeugmacher,<br />
Touristikfachwirt<br />
Geburtsdatum<br />
05.12.1970<br />
stefan.zierke@bundestag.de<br />
Kerstin Kassner<br />
Die Linke<br />
Wahlkreis<br />
Vorpommern-Rügen –<br />
Vorpommern-Greifswald I<br />
Beruf<br />
Diplomökonomin<br />
Geburtsdatum<br />
07.01.1958<br />
kerstin.kassner@bundestag.de<br />
Ulrike Schielke-Ziesing<br />
AfD<br />
Wahlkreis<br />
Mecklenburgische Seenplatte II –<br />
Landkreis Rostock III<br />
Beruf<br />
Verwaltungsangestellte<br />
Geburtsdatum<br />
17.06.1969<br />
ulrike.schielke-ziesing@bundestag.de<br />
Mecklenburg-<br />
Vorpommmern<br />
Enrico Komning<br />
AfD<br />
Wahlkreis<br />
Mecklenburgische Seenplatte I –<br />
Vorpommern-Greifswald II<br />
Beruf<br />
Rechtsanwalt<br />
Geburtsdatum<br />
06.08.1968<br />
enrico.komning@bundestag.de<br />
Sonja Steffen<br />
SPD<br />
Wahlkreis<br />
Vorpommern-Rügen –<br />
Vorpommern-Greifswald I<br />
Beruf<br />
Rechtsanwältin<br />
Geburtsdatum<br />
22.10.1963<br />
sonja.steffen@bundestag.de<br />
Philipp Amthor<br />
CDU<br />
Wahlkreis<br />
Mecklenburgische Seenplatte I<br />
– Vorpommern-Greifswald II<br />
Beruf<br />
Jurist<br />
Geburtsdatum<br />
10.11.1992<br />
philipp.amthor@bundestag.de<br />
Dr. Angela Merkel<br />
CDU<br />
Wahlkreis<br />
Vorpommern-Rügen –<br />
Vorpommern-Greifswald I<br />
Beruf<br />
Diplomphysikerin, Bundeskanzlerin<br />
Geburtsdatum<br />
17.07.1954<br />
angela.merkel@bundestag.de<br />
Peter Stein<br />
CDU<br />
Wahlkreis<br />
Rostock/Landkreis Rostock<br />
Beruf<br />
Architekt für Stadtplanung<br />
Geburtsdatum<br />
18.01.1968<br />
peter.stein@bundestag.de<br />
Dr. Dietmar Bartsch<br />
Die Linke<br />
Wahlkreis<br />
Rostock – Landkreis Rostock II<br />
Beruf<br />
Wirtschaftswissenschaftler<br />
Geburtsdatum<br />
31.03.1958<br />
dietmar.bartsch@bundestag.de<br />
Dietrich Monstadt<br />
CDU<br />
Wahlkreis<br />
Schwerin - Ludwigslust-Parchim I<br />
– Nordwestmecklenburg I<br />
Beruf<br />
Rechtsanwalt<br />
Geburtsdatum<br />
15.09.1957<br />
dietrich.monstadt@bundestag.de<br />
Karin Strenz<br />
CDU<br />
Wahlkreis<br />
Ludwigslust-Parchim II – Nordwestmecklenburg<br />
II – Landkreis Rostock I<br />
Beruf<br />
Lehrerin<br />
Geburtsdatum<br />
14.10.1967<br />
karin.strenz@bundestag.de<br />
Heidrun Bluhm<br />
Die Linke<br />
Wahlkreis<br />
Mecklenburgische Seenplatte II<br />
– Vorpommern-Greifswald III<br />
Beruf Bauzeichnerin, Gesellschaftswissenschaftlerin<br />
Geburtsdatum<br />
18.01.1958<br />
heidrun.bluhm@bundestag.de<br />
Claudia Müller<br />
Bündnis 90/Die Grünen<br />
Wahlkreis<br />
Vorpommern-Rügen –<br />
Vorpommern-Greifswald I<br />
Beruf<br />
Betriebswirtin<br />
Geburtsdatum<br />
10.08.1981<br />
claudia.mueller@bundestag.de<br />
Sachsen<br />
Leif-Erik Holm<br />
AfD<br />
Wahlkreis<br />
Vorpommern-Rügen –<br />
Vorpommern-Greifswald I<br />
Beruf<br />
Ökonom<br />
Geburtsdatum<br />
01.08.1970<br />
leif-eric.holm@bundestag.de<br />
Eckhardt Rehberg<br />
CDU<br />
Wahlkreis<br />
Mecklenburgische Seenplatte II –<br />
Landkreis Rostock III<br />
Beruf Diplom-Ingenieur für<br />
Informationsverarbeitung<br />
Geburtsdatum<br />
03.04.1954<br />
eckhardt.rehberg@bundestag.de<br />
Veronika Bellmann<br />
CDU<br />
Wahlkreis Mittelsachsen<br />
Beruf<br />
Verwaltungs-Betriebswirtin,<br />
Fachkauffrau für Marketing/<br />
Vertrieb (VWA)<br />
Geburtsdatum<br />
20.11.1960<br />
veronika.bellmann@bundestag.de<br />
Fotos: Deutscher Bundestag, Privat<br />
Frank Junge<br />
SPD<br />
Wahlkreis Ludwigslust-Parchim<br />
II – Nordwestmecklenburg II –<br />
Landkreis Rostock I<br />
Beruf<br />
Diplom-Sportlehrer<br />
Geburtsdatum<br />
05.05.1967<br />
frank.junge@bundestag.de<br />
Hagen Reinhold<br />
FDP<br />
Wahlkreis<br />
Rostock – Landkreis Rostock II<br />
Beruf<br />
Meister im Maurer- und<br />
Betonhandwerk<br />
Geburtsdatum<br />
24.03.1978<br />
hagen.reinhold@bundestag.de<br />
Tino Chrupalla<br />
AfD<br />
Wahlkreis<br />
Görlitz<br />
Beruf<br />
Malermeister<br />
Geburtsdatum<br />
14.04.1975<br />
tino.chrupalla@bundestag.de<br />
www.wirtschaft-markt.de <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
42 | W+M POLITIK<br />
Siegbert Droese<br />
AfD<br />
Wahlkreis<br />
Leipzig II<br />
Beruf<br />
Hotelkaufmann<br />
Geburtsdatum<br />
07.06.1996<br />
siegbert.droese@bundestag.de<br />
Karsten Hilse<br />
AfD<br />
Wahlkreis<br />
Bautzen I<br />
Beruf<br />
Beamter<br />
Geburtsdatum<br />
12.12.1964<br />
karsten.hilse@bundestag.de<br />
Andreas Lämmel<br />
CDU<br />
Wahlkreis<br />
Dresden I<br />
Beruf<br />
Konditor, Diplom-Ingenieur (FH)<br />
Geburtsdatum<br />
19.04.1959<br />
andreas.laemmel@bundestag.de<br />
Dr. André Hahn<br />
Die Linke<br />
Wahlkreis<br />
Sächsische Schweiz –<br />
Osterzgebirge<br />
Beruf<br />
Lehrer<br />
Geburtsdatum<br />
20.04.1963<br />
andre.hahn@bundestag.de<br />
Thomas Jurk<br />
SPD<br />
Wahlkreis<br />
Görlitz<br />
Beruf<br />
Funkmechaniker<br />
Geburtsdatum<br />
19.06.1962<br />
thomas.jurk@bundestag.de<br />
Katharina Landgraf<br />
CDU<br />
Wahlkreis<br />
Leipzig-Land<br />
Beruf<br />
Diplom-Meliorationsingenieurin<br />
Geburtsdatum<br />
24.02.1954<br />
katharina.landgraf@bundestag.de<br />
Verena Hartmann<br />
AfD<br />
Wahlkreis<br />
Landesliste<br />
Beruf<br />
Diplom-Kommunikationswirtin<br />
Geburtsdatum<br />
29.03.1974<br />
verena.hartmann@bundestag.de<br />
Katja Kipping<br />
Die Linke<br />
Wahlkreis<br />
Dresden<br />
Beruf<br />
Slawistin,<br />
Literaturwissenschaftlerin<br />
Geburtsdatum<br />
18.01.1978<br />
katja.kipping@bundestag.de<br />
Caren Lay<br />
Die Linke<br />
Wahlkreis<br />
Bautzen I<br />
Beruf<br />
Diplom-Soziologin<br />
Geburtsdatum<br />
11.12.1972<br />
caren.lay@bundestag.de<br />
Frank Heinrich<br />
CDU<br />
Wahlkreis<br />
Chemnitz<br />
Beruf<br />
Sozialpädagoge, Theologe<br />
Geburtsdatum<br />
25.01.1964<br />
frank.heinrich@bundestag.de<br />
Carsten Körber<br />
CDU<br />
Wahlkreis<br />
Zwickau<br />
Beruf<br />
Wirtschafts- und<br />
Unternehmensberater<br />
Geburtsdatum<br />
11.06.1979<br />
carsten.koerber@bundestag.de<br />
Monika Lazar<br />
Bündnis 90/Die Grünen<br />
Wahlkreis<br />
Leipzig II<br />
Beruf<br />
Bäckerin, Betriebswirtin<br />
Geburtsdatum<br />
13.09.1967<br />
monika.lazar@bundestag.de<br />
Torsten Herbst<br />
FDP<br />
Wahlkreis<br />
Bautzen I<br />
Beruf<br />
Diplom-Kaufmann<br />
Geburtsdatum<br />
23.08.1973<br />
torsten.herbst@bundestag.de<br />
Daniela Kolbe<br />
SPD<br />
Wahlkreis<br />
Leipzig<br />
Beruf<br />
Diplom-Physikerin<br />
Geburtsdatum<br />
22.02.1980<br />
daniela.kolbe@bundestag.de<br />
Jens Lehmann<br />
CDU<br />
Wahlkreis<br />
Leipzig I<br />
Beruf<br />
Erzieher<br />
Geburtsdatum<br />
19.12.1967<br />
jens.lehmann@bundestag.de<br />
Lars Herrmann<br />
AfD<br />
Wahlkreis<br />
Leipzig-Land<br />
Beruf<br />
Polizeibeamter<br />
Geburtsdatum<br />
12.04.1977<br />
lars.herrmann@bundestag.de<br />
Alexander Krauß<br />
CDU<br />
Wahlkreis<br />
Erzgebirgskreis I<br />
Beruf<br />
Politikwissenschaftler<br />
Geburtsdatum<br />
08.12.1975<br />
alexander.krauss@bundestag.de<br />
Michael Leutert<br />
Die Linke<br />
Wahlkreis<br />
Chemnitz<br />
Beruf<br />
Diplom-Soziologe<br />
Geburtsdatum<br />
08.08.1974<br />
michael.leutert@bundestag.de<br />
Prof. Heiko Hessenkemper<br />
AfD<br />
Wahlkreis<br />
Mittelsachsen<br />
Beruf<br />
Hochschullehrer/Professor<br />
Geburtsdatum<br />
11.01.1956<br />
heiko.hessenkemper@bundestag.de<br />
Stephan Kühn<br />
Bündnis 90/Die Grünen<br />
Wahlkreis<br />
Dresden II – Bautzen II<br />
Beruf<br />
Diplom-Soziologe<br />
Geburtsdatum<br />
06.09.1979<br />
stephan.kuehn@bundestag.de<br />
Yvonne Magwas<br />
CDU<br />
Wahlkreis<br />
Vogtlandkreis<br />
Beruf<br />
Diplom-Soziologin<br />
Geburtsdatum<br />
28.11.1979<br />
yvonne.magwas@bundestag.de<br />
Fotos: Deutscher Bundestag, Privat<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
POLITIK | 43<br />
Jens Maier<br />
AfD<br />
Wahlkreis<br />
Dresden I<br />
Beruf<br />
Richter<br />
Geburtsdatum<br />
10.02.1962<br />
jens.maier@bundestag.de<br />
Sören Pellmann<br />
Die Linke<br />
Wahlkreis<br />
Leipzig II<br />
Beruf<br />
Grund- und Förderschullehrer<br />
Geburtsdatum<br />
11.02.1977<br />
soeren.pellmann@bundestag.de<br />
Sabine Zimmermann<br />
Die Linke<br />
Wahlkreis<br />
Zwickau<br />
Beruf<br />
Baustofftechnologin<br />
Geburtsdatum<br />
30.12.1960<br />
sabine.zimmermann@bundestag.de<br />
Dr. Thomas de Maizière<br />
CDU<br />
Wahlkreis<br />
Meißen<br />
Beruf<br />
Jurist, Bundesminister der<br />
Verteidigung<br />
Geburtsdatum<br />
21.01.1954<br />
thomas.demaiziere@bundestag.de<br />
Dr. Frauke Petry<br />
fraktionslos<br />
Wahlkreis<br />
Sächsische Schweiz –<br />
Osterzgebirge<br />
Beruf<br />
Diplom-Chemikerin<br />
Geburtsdatum<br />
01.06.1975<br />
frauke.petry@bundestag.de<br />
Sachsen-<br />
Anhalt<br />
Dr. Jürgen Martens<br />
FDP<br />
Wahlkreis<br />
Zwickau<br />
Beruf<br />
Rechtsanwalt<br />
Geburtsdatum<br />
03.08.1959<br />
juergen.martens@bundestag.de<br />
Susann Rüthrich<br />
SPD<br />
Wahlkreis<br />
Meißen<br />
Beruf<br />
Geschäftsführerin Netzwerk für<br />
Demokratie und Courage Sachsen<br />
Geburtsdatum<br />
21.07.1977<br />
susann.ruethrich@bundestag.de<br />
Manfred Behrens<br />
CDU<br />
Wahlkreis<br />
Börde –<br />
Jerichower Land<br />
Beruf<br />
Verwaltungsvollzugsbeamter<br />
Geburtsdatum<br />
28.10.1956<br />
manfred.behrens@bundestag.de<br />
Detlef Müller<br />
SPD<br />
Wahlkreis<br />
Chemnitz<br />
Beruf<br />
Lokomotivführer<br />
Geburtsdatum<br />
20.08.1964<br />
detlef.mueller@bundestag.de<br />
Detlef Spangenberg<br />
AfD<br />
Wahlkreis<br />
Nordsachsen<br />
Beruf<br />
Diplom-Betriebswirt<br />
Geburtsdatum<br />
10.04.1944<br />
detlef.spangenberg@bundestag.de<br />
Christoph Bernstiel<br />
CDU<br />
Wahlkreis<br />
Halle<br />
Beruf<br />
Politikwissenschaftler<br />
Geburtsdatum<br />
08.02.1984<br />
christoph.bernstiel@bundestag.de<br />
Frank Müller-Rosentritt<br />
FDP<br />
Wahlkreis<br />
Chemnitz<br />
Beruf<br />
Diplom-Betriebswirt<br />
Geburtsdatum<br />
13.06.1982<br />
frank.mueller-rosentritt@bundestag.de<br />
Arnold Vaatz<br />
CDU<br />
Wahlkreis<br />
Dresden II –<br />
Bautzen II<br />
Beruf<br />
Mathematiker<br />
Geburtsdatum<br />
09.08.1955<br />
arnold.vaatz@bundestag.de<br />
Heike Brehmer<br />
CDU<br />
Wahlkreis<br />
Harz<br />
Beruf<br />
Diplom-Betriebswirtin<br />
Geburtsdatum<br />
05.11.1962<br />
heike.brehmer@bundestag.de<br />
Christoph Neumann<br />
AfD<br />
Wahlkreis<br />
Leipzig I<br />
Beruf<br />
Dipl.-Ing. Pädagoge<br />
Geburtsdatum<br />
07.11.1964<br />
christoph.neumann@bundestag.de<br />
Marco Wanderwitz<br />
CDU<br />
Wahlkreis<br />
Chemnitzer Umland –<br />
Erzgebirgskreis<br />
Beruf<br />
Rechtsanwalt<br />
Geburtsdatum<br />
10.10.1975<br />
marco.wanderwitz@bundestag.de<br />
Katrin Budde<br />
SPD<br />
Wahlkreis<br />
Mansfeld<br />
Beruf<br />
Dipl-Ing. für Arbeitsgestaltung<br />
Geburtsdatum<br />
13.04.1965<br />
katrin.budde@bundestag.de<br />
Fotos: Deutscher Bundestag, Privat<br />
Ulrich Oehme<br />
AfD<br />
Wahlkreis<br />
Chemnitzer Umland –<br />
Erzgebirgskreis II<br />
Beruf<br />
Versicherungsmakler<br />
Geburtsdatum<br />
17.02.1960<br />
ulrich.oehme@bundestag.de<br />
Marian Wendt<br />
CDU<br />
Wahlkreis<br />
Nordsachsen<br />
Beruf<br />
Wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
Geburtsdatum<br />
09.06.1985<br />
marian.wendt@bundestag.de<br />
Matthias Büttner<br />
AfD<br />
Wahlkreis<br />
Altmark<br />
Beruf<br />
Informatiker<br />
Geburtsdatum<br />
04.11.1990<br />
matthias.buettner@bundestag.de<br />
www.wirtschaft-markt.de <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
44 | W+M POLITIK<br />
Birke Bull-Bischoff<br />
Die Linke<br />
Wahlkreis<br />
Burgenland – Saalekreis<br />
Beruf<br />
Erziehungswissenschaftlerin/<br />
Soziologin<br />
Geburtsdatum<br />
09.11.1963<br />
birke.bull-bischoff@bundestag.de<br />
Burkhard Lischka<br />
SPD<br />
Wahlkreis<br />
Magdeburg<br />
Beruf<br />
Jurist<br />
Geburtsdatum<br />
01.02.1965<br />
burkhard.lischka@bundestag.de<br />
Dr. Petra Sitte<br />
Die Linke<br />
Wahlkreis<br />
Halle<br />
Beruf<br />
Diplom-Ökonomin<br />
Geburtsdatum<br />
01.12.1960<br />
petra.sitte@bundestag.de<br />
Dr. rer. nat. Karamba Diaby<br />
SPD<br />
Wahlkreis<br />
Halle<br />
Beruf<br />
Diplom-Chemiker<br />
Geburtsdatum<br />
27.11.1961<br />
karamba.diaby@bundestag.de<br />
Andreas Mrosek<br />
AfD<br />
Wahlkreis<br />
Dessau – Wittenberg<br />
Beruf<br />
Dipl.-Ing. für Schiffsführung<br />
Geburtsdatum<br />
18.01.1958<br />
andreas.mrosek@bundestag.de<br />
Tino Sorge<br />
CDU<br />
Wahlkreis<br />
Magdeburg<br />
Beruf<br />
Volljurist<br />
Geburtsdatum<br />
04.03.1975<br />
tino.sorge@bundestag.de<br />
Dr. Marcus Faber<br />
FDP<br />
Wahlkreis<br />
Altmark<br />
Beruf<br />
Diplom-Politikwissenschaftler<br />
Geburtsdatum<br />
04.02.1984<br />
marcus.faber@bundestag.de<br />
Sepp Müller<br />
CDU<br />
Wahlkreis<br />
Dessau – Wittenberg<br />
Beruf<br />
Diplom-Bankbetriebswirt<br />
Geburtsdatum<br />
22.01.1989<br />
sepp.mueller@bundestag.de<br />
Dieter Stier<br />
CDU<br />
Wahlkreis<br />
Burgenland –<br />
Saalekreis<br />
Beruf<br />
Diplom-Agraringenieur<br />
Geburtsdatum<br />
29.06.1964<br />
dieter.stier@bundestag.de<br />
Eckhardt Gnodtke<br />
CDU<br />
Wahlkreis<br />
Altmark<br />
Beruf<br />
Sozialdezernent/Volljurist<br />
Geburtsdatum<br />
07.01.1958<br />
eckhardt.gnodtke@bundestag.de<br />
Frank Pasemann<br />
AfD<br />
Wahlkreis<br />
Magdeburg<br />
Beruf<br />
Ökonom<br />
Geburtsdatum<br />
21.04.1960<br />
frank.pasemann@bundestag.de<br />
Kees de Vries<br />
CDU<br />
Wahlkreis<br />
Anhalt<br />
Beruf<br />
Selbstständiger Unternehmer<br />
Geburtsdatum<br />
30.08.1955<br />
kees.devries@bundestag.de<br />
Mattias Höhn<br />
Die Linke<br />
Wahlkreis<br />
Altmark<br />
Beruf<br />
Kommunikationswissenschaftler<br />
Geburtsdatum<br />
19.08.1975<br />
matthias.hoehn@bundestag.de<br />
Martin Reichardt<br />
AfD<br />
Wahlkreis<br />
Landesliste<br />
Beruf<br />
Angestellter<br />
Geburtsdatum<br />
30.07.1969<br />
martin.reichardt@bundestag.de<br />
Thüringen<br />
Jan Korte<br />
Die Linke<br />
Wahlkreis<br />
Anhalt<br />
Beruf<br />
Politikwissenschaftler<br />
Geburtsdatum<br />
05.04.1977<br />
jan.korte@bundestag.de<br />
Torsten Schweiger<br />
CDU<br />
Wahlkreis<br />
Mansfeld<br />
Beruf<br />
Diplom-Ingenieur<br />
Geburtsdatum<br />
29.02.1968<br />
torsten.schweiger@bundestag.de<br />
Stephan Brandner<br />
AfD<br />
Wahlkreis<br />
Erfurt – Weimar – Weimarer<br />
Land II<br />
Beruf<br />
Rechtsanwalt<br />
Geburtsdatum<br />
29.05.1966<br />
stephan.brandner@bundestag.de<br />
Steffi Lemke<br />
Bündnis 90/Die Grünen<br />
Wahlkreis<br />
Dessau – Wittenberg<br />
Beruf<br />
Diplom-Agraringenieurin<br />
Geburtsdatum<br />
19.01.1968<br />
steffi.lemke@bundestag.de<br />
Frank Sitta<br />
FDP<br />
Wahlkreis<br />
Halle<br />
Beruf<br />
Diplom-Politikwissenschaftler<br />
Geburtsdatum<br />
30.06.1978<br />
frank.sitta@bundestag.de<br />
Marcus Bühl<br />
AfD<br />
Wahlkreis<br />
Landesliste<br />
Beruf<br />
Diplom-Informatiker<br />
Geburtsdatum<br />
29.04.1977<br />
marcus.buehl@bundestag.de<br />
Fotos: Deutscher Bundestag, Privat<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
POLITIK | 45<br />
Dr. Anton Friesen<br />
AfD<br />
Wahlkreis<br />
Landesliste<br />
Beruf<br />
Wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter<br />
Geburtsdatum<br />
15.06.1985<br />
anton.friesen@bundestag.de<br />
Ralph Lenkert<br />
Die Linke<br />
Wahlkreis Gera – Jena –<br />
Saale-Holzland-Kreis<br />
Beruf<br />
Werkzeugmacher/Staatl. gepr.<br />
Techniker für Maschinenbau<br />
Geburtsdatum<br />
09.05.1967<br />
ralph.lenkert@bundestag.de<br />
Johannes Selle<br />
CDU<br />
Wahlkreis<br />
Kyffhäuserkreis – Sömmerda –<br />
Weimarer Land<br />
Beruf<br />
Diplom-Mathematiker<br />
Geburtsdatum<br />
13.01.1956<br />
johannes.selle@bundestag.de<br />
Katrin Göring-Eckhardt<br />
Bündnis 90/Die Grünen<br />
Wahlkreis<br />
Gotha – Ilm-Kreis<br />
Beruf<br />
Theologin<br />
Geburtsdatum<br />
30.05.1966<br />
katrin.goering-eckhardt<br />
@bundestag.de<br />
Christoph Matschie<br />
SPD<br />
Wahlkreis<br />
Jena – Sömmerda –<br />
Weimarer Land I<br />
Beruf<br />
Theologe<br />
Geburtsdatum<br />
15.07.1961<br />
christoph.matschie@bundestag.de<br />
Kersten Steinke<br />
Diea Linke<br />
Wahlkreis<br />
Kyffhäuserkreis – Sömmerda –<br />
Weimarer Land<br />
Beruf<br />
Agraringenieurin<br />
Geburtsdatum<br />
07.12.1958<br />
kersten.steinke@bundestag.de<br />
Manfred Grund<br />
CDU<br />
Wahlkreis<br />
Eichsfeld – Nordhausen –<br />
Unstrut-Hainich-Kreis<br />
Beruf<br />
Diplom-Elektroingenieur<br />
Geburtsdatum<br />
03.07.1955<br />
manfred.grund@bundestag.de<br />
Jürgen Pohl<br />
AfD<br />
Wahlkreis<br />
Eichsfeld – Nordhausen –<br />
Kyffhäuserkreis<br />
Beruf<br />
Rechtsanwalt<br />
Geburtsdatum<br />
07.01.1964<br />
juergen.pohl@bundestag.de<br />
Antje Tillmann<br />
CDU<br />
Wahlkreis<br />
Erfurt – Weimar –<br />
Weimarer Land II<br />
Beruf<br />
Steuerberaterin<br />
Geburtsdatum<br />
28.08.1964<br />
antje.tillmann@bundestag.de<br />
Mark Hauptmann<br />
CDU<br />
Wahlkreis<br />
Suhl – Schmalkalden-<br />
Meiningen – Hildburghausen<br />
Beruf<br />
Politikwissenschaftler<br />
Geburtsdatum<br />
29.04.1984<br />
mark.hauptmann@bundestag.de<br />
Martina Renner<br />
Die Linke<br />
Wahlkreis<br />
Gotha – Ilm-Kreis<br />
Beruf<br />
Wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterin<br />
Geburtsdatum<br />
11.03.1967<br />
martina.renner@bundestag.de<br />
Gerald Ullrich<br />
FDP<br />
Wahlkreis<br />
Suhl – Schmalkalden-Meiningen –<br />
Hildburghausen-Sonneberg<br />
Beruf<br />
Ingenieur<br />
Geburtsdatum<br />
23.12.1962<br />
gerald.ullrich@bundestag.de<br />
Christian Hirte<br />
CDU<br />
Wahlkreis Eisenach – Wartburgkreis<br />
- Unstrut-Hainich-Kreis<br />
Beruf<br />
Rechtsanwalt, Staatssekretär<br />
Bundeswirtschaftsministerium<br />
Geburtsdatum<br />
23.05.1976<br />
christian.hirte@bundestag.de<br />
Tankred Schipanski<br />
CDU<br />
Wahlkreis<br />
Gotha –<br />
Ilm-Kreis<br />
Beruf<br />
Rechtsanwalt<br />
Geburtsdatum<br />
30.12.1976<br />
tankred.schipanski@bundestag.de<br />
Volkmar Vogel<br />
CDU<br />
Wahlkreis<br />
Gera – Greiz –<br />
Altenburger Land<br />
Beruf<br />
Technischer Geschäftsleiter<br />
Geburtsdatum<br />
18.01.1959<br />
volkmar.vogel@bundestag.de<br />
Elisabeth Kaiser<br />
SPD<br />
Wahlkreis<br />
Gera – Greiz –<br />
Altenburger Land<br />
Beruf<br />
Politikwissenschaftlerin<br />
Geburtsdatum<br />
04.03.1987<br />
elisabeth.kaiser@bundestag.de<br />
Dr. Robby Schlund<br />
AfD<br />
Wahlkreis<br />
Gera – Greiz – Altenburger Land<br />
Beruf<br />
Facharzt für Orthopädie/<br />
Sportmedizin<br />
Geburtsdatum<br />
19.02.1967<br />
robby.schlund@bundestag.de<br />
Albert Weiler<br />
CDU<br />
Wahlkreis<br />
Gera – Jena –<br />
Saale-Holzland-Kreis<br />
Beruf<br />
Verwaltungs- und Betriebswirt<br />
Geburtsdatum<br />
15.10.1965<br />
albert.weiler@bundestag.de<br />
Fotos: Deutscher Bundestag, Privat<br />
Thomas L. Kemmerich<br />
FDP<br />
Wahlkreis<br />
Erfurt – Weimar – Weimarer<br />
Land II<br />
Beruf<br />
Unternehmensberater<br />
Geburtsdatum<br />
20.02.1965<br />
thomas.kemmerich@bundestag.de<br />
Carsten Schneider<br />
SPD<br />
Wahlkreis<br />
Erfurt – Weimar – Weimarer<br />
Land II<br />
Beruf<br />
Bankkaufmann<br />
Geburtsdatum<br />
23.01.1976<br />
carsten.schneider@bundestag.de<br />
ALLE 152<br />
OSTDEUTSCHEN<br />
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46 | W+M POLITIK<br />
Christian Hirte (CDU), Ostbeauftragter der Bundesregierung:<br />
„Klischees bringen uns nicht weiter“<br />
W+M: Welche konkreten Aufgaben<br />
wollen Sie in den ersten sechs Monaten<br />
Ihrer Amtszeit als Ostbeauftragter<br />
vorrangig angehen?<br />
Christian Hirte: Ich<br />
möchte erst einmal einen<br />
neuen Sound für<br />
den Osten setzen.<br />
Wir können selbstbewusst<br />
und stolz<br />
auf das sein, was<br />
wir geleistet haben.<br />
Wir blicken<br />
auf eine lange<br />
Geschichte<br />
und Kultur zurück.<br />
Und wir haben uns in<br />
der Friedlichen Revolution<br />
unsere Freiheit erkämpft.<br />
Einen ersten<br />
Erfolg haben wir in dieser<br />
Bundesregierung<br />
für den Osten schon<br />
verbuchen können: Das<br />
neue Fernstraßenbundesamt<br />
soll in Leipzig angesiedelt<br />
werden. Das ist ein guter<br />
Anfang, aber für mich<br />
kein Grund, mich nicht<br />
auch weiterhin für die Ansiedlung<br />
weiterer Behörden<br />
in Ostdeutschland einzusetzen.<br />
Der Osten hat hier weiter<br />
Nachholbedarf.<br />
W+M: Ist Ihr Amt und dessen<br />
Anbindung als Parlamentarischer<br />
Staatssekretär<br />
an Bundeswirtschaftsminister<br />
Peter Altmaier so zugeschnitten,<br />
dass Sie über<br />
eigenes Gestaltungspotenzial<br />
verfügen?<br />
Christian Hirte.<br />
Christian Hirte: Für mich ist die Verbindung<br />
von Wirtschaftspolitik und Politik für<br />
die neuen Länder genau richtig. Denn im<br />
Kern geht es doch darum, für gute wirtschaftliche<br />
Rahmenbedingungen in Ostdeutschland<br />
zu sorgen. Das ist die Grundvoraussetzung<br />
für alles andere. Denn eines<br />
ist klar: Der Struktur- und der demografische<br />
Wandel haben in den neuen Ländern mit<br />
aller Härte zugeschlagen. Wir haben heute<br />
Entwicklungen im Osten, die wir im Westen<br />
in Zukunft auch zu erwarten haben, mit<br />
etwa 30 Jahren Verzögerung. Was wir in<br />
Ostdeutschland erreichen, gerade im Bereich<br />
der Daseinsvorsorge, wird beispielgebend<br />
für ganz Deutschland sein. Und ganz<br />
allgemein bin ich als Ostbeauftragter Anwalt<br />
und Stimme für knapp 16 Millionen Menschen.<br />
Und die werde ich gegenüber der<br />
gesamten Bundesregierung auch vertreten.<br />
W+M: Wie bewerten Sie die Ergebnisse der<br />
Ost-Ministerpräsidentenkonferenz in Bad<br />
Schmiedeberg?<br />
Christian Hirte: Wir wollen alle gemeinsam<br />
gleichwertige Lebensverhältnisse in<br />
Deutschland herstellen. Wir brauchen ein<br />
gesamtdeutsches Fördersystem für strukturschwache<br />
Regionen ohne Unterscheidung<br />
nach Ost und West. Aber der Osten<br />
hat noch insgesamt einigen Nachholbedarf.<br />
Wir wollen dazu auch Infrastruktur ausbauen,<br />
gerade Breitband ist ein Schlüssel zu<br />
Wachstum und regionaler Wertschöpfung.<br />
Hier haben wir in Bad Schmiedeberg klare<br />
Signale gesetzt.<br />
W+M: Was fasziniert Sie an der ostdeutschen<br />
Wirtschaft?<br />
Christian Hirte: Die ostdeutsche Wirtschaft<br />
ist kleinteilig. Großkonzerne sind<br />
selten in den neuen Ländern. Aber Ostdeutschland<br />
hat auch die meisten Selbstständigen.<br />
Die Menschen sind bereit, Unternehmen<br />
zu gründen. Das kann auch anderen<br />
Mut machen, sich für eine Gründung zu<br />
entscheiden. Schließlich entsteht der Mittelstand<br />
aus Mut und Kreativität.<br />
W+M: Wie reagieren Sie auf das noch mancherorts<br />
gepflegte (westdeutsche) Vorurteil,<br />
die Menschen in den neuen Ländern<br />
seien „Jammerossis”?<br />
Christian Hirte: „Jammerossis”, „Besserwessis”,<br />
diese Klischees bringen uns nicht<br />
weiter. Ich glaube auch, dass die Zeit dieses<br />
Schubladendenkens vorbei ist. Wir sollten<br />
mit Optimismus und Selbstvertrauen in die<br />
Zukunft blicken und die vor uns liegenden<br />
Herausforderungen anpacken. Wer positiv<br />
an die Dinge herangeht, ist erfolgreicher.<br />
Denn 50 Prozent der Wirtschaft sind ja bekanntlich<br />
Psychologie, das wusste schon<br />
Ludwig Erhard.<br />
<br />
Interview: Karsten Hintzmann<br />
ZUR PERSON<br />
Christian Hirte wurde am 23. Mai 1976<br />
in Bad Salzungen geboren. Nach dem<br />
Abitur im Jahr 1994 leistete er zunächst<br />
den Zivildienst ab. 1995 begann Hirte<br />
ein Studium der Rechtswissenschaft an<br />
der Friedrich-Schiller-Universität Jena,<br />
das er 2001 mit dem ersten juristischen<br />
Staatsexamen beendete. Während des<br />
Studiums war er von 1997 bis 2001 Stipendiat<br />
der Konrad-Adenauer-Stiftung.<br />
Anschließend absolvierte er das Referendariat<br />
und legte 2003 das zweite<br />
Staatsexamen ab. Seit 2004 ist er als<br />
Rechtsanwalt tätig. Im Jahr 2008 rückte<br />
er über die Landesliste Thüringen in<br />
den Bundestag nach und gehört seither<br />
dem Parlament an. Seit 2014 ist er stellvertretender<br />
CDU-Landeschef in Thüringen.<br />
Im aktuellen Bundeskabinett ist<br />
Hirte Ostbeauftragter und Parlamentarischer<br />
Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium.<br />
Christian Hirte ist verheiratet und Vater<br />
dreier Kinder.<br />
Foto: W+M<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
RATGEBER MANAGEMENT | 47<br />
Teil 1:<br />
Haftung von<br />
Geschäftsführern<br />
Fotos: LIGHTFIELD STUDIOS/fotolia.com (oben), Peter Badge (unten)<br />
Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht<br />
über mehr oder weniger große Verfehlungen<br />
von Managern zu lesen<br />
ist, einhergehend mit spektakulären Folgen,<br />
wie Hausdurchsuchungen, Festnahmen<br />
und erheblichen Schadensersatzprozessen.<br />
Diese – im Vergleich zu früheren<br />
Jahren – erhebliche Zunahme hat aber ihre<br />
Ursache nicht darin, dass wir es mit einer<br />
beträchtlichen Steigerung von Fehlleistungen<br />
zu tun haben. Diese Fehlleistungen<br />
gab es bereits früher. Früher waren<br />
sie aber entweder noch nicht justiziabel<br />
oder man hat sie schlicht und einfach<br />
nicht verfolgt.<br />
Goldener Handschlag war gestern<br />
Managerhaftung gibt es seit Jahrzehnten,<br />
angewandt wurde sie bis vor einigen<br />
Jahren allerdings nicht. Das Schlimmste,<br />
was einem Manager noch in der früheren<br />
Vergangenheit passieren konnte,<br />
war, dass er seinen Job verlor – und dies<br />
einhergehend mit einer erheblichen Abfindung.<br />
Ende der Schonzeit<br />
Das ist heute undenkbar. Das Haftungspotenzial<br />
ist enorm. Und wenn der Manager<br />
nicht Acht gibt, dann haftet er eben.<br />
Und das häufig mit seinem gesamten<br />
Vermögen. Da helfen im Einzelfall auch<br />
Compliance oder die D&O-Versicherungen<br />
(Organ- oder Manager-Haftpflichtversicherung)<br />
nicht. Wenn der Manager<br />
bei der Betriebsstruktur, der Organisation<br />
und dem Risikomanagement nicht<br />
aufpasst, kann es schnell dazu kommen,<br />
dass diese Versicherungen auch nicht<br />
greifen.<br />
Persönliche Haftungsrisiken<br />
Nach der Umfrage einer großen Versicherungsgesellschaft<br />
– der VOV – berichtet<br />
jeder fünfte Geschäftsführer von<br />
Ansprüchen gegen sich oder Kollegen.<br />
Gleichzeitig stellt diese Umfrage heraus,<br />
dass fast jeder siebte Geschäftsführer<br />
beziehungsweise Vorstand keine Kenntnis<br />
über seine persönlichen Haftungsrisiken<br />
hat. Dies ist natürlich fatal.<br />
Risiken allerorten<br />
Die Risiken lauern mittlerweile überall,<br />
sei es bei großen Investitionen – zu teure<br />
Immobilien, fehlende Ausschreibung,<br />
fehlende Genehmigungen anderer Gremien,<br />
mangelhaftes Risikomanagement,<br />
Insolvenz fälle (Rechnungen werden<br />
bezahlt, obwohl das Unternehmen<br />
bereits insolvenzreif ist), Insolvenzverschleppung,<br />
Geschäfte, die die Insolvenz<br />
verursachten –, Fehlern von Mitarbeitern<br />
(Bilanzfehler, Korruption, fehlende<br />
Marktforschung bei neuen Produkten),<br />
mangelnde Sorgfaltspflicht bei Mitarbeiterauswahl,<br />
Mitarbeiterkontrolle, Organisation<br />
betrieblicher Abläufe, Wettbewerb<br />
oder Produktentwicklung. Die Liste lässt<br />
sich hier endlos fortführen.<br />
Frisierte Reisekosten abrechnung<br />
Der Geschäftsführer reicht Belege für<br />
Flüge sowie Rechnungen für Hotelübernachtungen<br />
und Bewirtung<br />
vollständig ein. Er „vergisst“<br />
dabei mitzuteilen,<br />
dass die Kosten<br />
teilweise privat<br />
veranlasst sind<br />
wie etwa zusätzlich<br />
private<br />
Übernachtung,<br />
Kosten eines privaten<br />
Essens mit<br />
seiner Ehefrau. Immerhin<br />
ist die Versuchung<br />
groß, frisierte Hotelrechnungen<br />
und überhöhte Bewirtungskosten<br />
vorzulegen. Dabei werden oft sogar<br />
Unterschriften gefälscht, Belege zurückdatiert<br />
und Geldbeträge kurzerhand abgeändert.<br />
Hier stehen sowohl zivilrechtliche<br />
Schadensersatzansprüche als auch strafrechtliche<br />
Vorwürfe im Raum.<br />
Aufträge an Bekannte<br />
Ein Geschäftsführer vergibt einen Bauauftrag<br />
an einen Bekannten,<br />
wobei er keine<br />
Vergleichsangebote<br />
einholt, aber<br />
von marktüblichen<br />
Konditionen<br />
ausgeht.<br />
Im Nachhinein<br />
stellt sich heraus,<br />
dass die<br />
Auftragskonditionen<br />
20 Prozent über<br />
dem marktüblichen Preis<br />
liegen. Die Gesellschafter nehmen den<br />
Geschäftsführer daher wegen Verletzung<br />
seiner Pflichten in Anspruch.<br />
<br />
Prof. Dr. Peter Fissenewert<br />
DER AUTOR<br />
Prof. Dr. Peter Fissenewert ist<br />
Rechts anwalt und Partner der<br />
Kanzlei Buse Heberer Fromm.<br />
Seit Jahren beschäftigt er<br />
sich mit wirtschaftsrechtlichen<br />
Themen rund um<br />
Compliance. Er zählt zu<br />
den führenden Beratern<br />
und Autoren in diesem<br />
Bereich und nimmt regelmäßig<br />
als Redner an hochkarätigen<br />
Fachveranstaltungen<br />
teil.<br />
www.wirtschaft-markt.de <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
48 | W+M RATGEBER<br />
Gütesiegel Bonitätsindex<br />
Bewertungen von Wirtschaftsauskunfteien wie Creditreform und CRIF-Bürgel werden immer bedeutender<br />
Wer kennt sie nicht, die Schreiben<br />
von Creditreform, CRIF-Bürgel<br />
und anderen Wirtschaftsauskunfteien:<br />
Mit der sogenannten „Bitte<br />
um Selbstauskunft“ werden<br />
sensibelste Daten wie<br />
Umsatz, Vermögen und<br />
Mitarbeiteranzahl abgefragt.<br />
Meist sind das<br />
Unverständnis dafür<br />
und die Unsicherheit<br />
bei Unternehmern, die<br />
kein Mitglied einer Wirtschaftsauskunftei<br />
sind,<br />
groß: „Wie kommen sie<br />
dazu, das alles zu erfragen und<br />
was geht sie das eigentlich an?“ „Was<br />
passiert da mit meinen Daten?“ Der meistgewählte<br />
Umgang damit sind Ignorieren<br />
und der Schredder. Die ungünstigste Variante.<br />
Denn sie führt zu Schätzungen, die<br />
meist nicht zu Gunsten des betroffenen<br />
Unternehmens ausfallen.<br />
Und ignorieren lässt sich die Relevanz<br />
von Bonitätsbewertungen<br />
der Wirtschaftsauskunfteien<br />
nicht. Denn<br />
kaum noch ein Geschäftspartner<br />
orientiert<br />
sich nicht daran:<br />
Banken, Leasinggeber,<br />
Warenkreditversicherer,<br />
Bürgschaftsgeber,<br />
Lieferanten, Kunden,<br />
potenzielle Auftraggeber,<br />
und selbst bei Ausschreibungen<br />
wird die Bonitätsbewertung eines<br />
Unternehmens häufig herangezogen.<br />
Sie alle wollen wissen, wer „gut ist<br />
für Geschäft“ beziehungsweise ob der<br />
Geschäftspartner seinen Verpflichtungen<br />
wird nachkommen können, so zum<br />
Beispiel einen Auftrag wird bis zum Ende<br />
leisten oder Leasingraten voraussichtlich<br />
wird zahlen können – oder wollen. Die<br />
Wirtschaftsauskunfteien und ihre Bonitätsbewertungen<br />
haben also durchaus<br />
ihre Daseinsberechtigung, und ohne<br />
guten Bonitätsindex ist ein Vertragsabschluss<br />
oft nicht oder nur zu schlechteren<br />
Konditionen möglich. Doch was tut<br />
ein Unternehmen, wenn die Daten fehlerhaft<br />
oder unvollständig sind, die Bonitätsbewertung<br />
aus seiner Sicht nicht<br />
angemessen ist? Der Schlüssel ist proaktive,<br />
zielorientierte Finanzkommunikation.<br />
Denn: Wer gut dasteht, muss auch<br />
etwas dafür tun, dass dies ebenso gesehen<br />
wird. Nicht selten stehen die Wirtschaftsauskunfteien<br />
dafür in der Kritik,<br />
unangemessene Bewertungen und Bonitätsindizes<br />
zu vergeben. Ebenso häufig<br />
Illustration: belyjmishka/fotolia.com<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
MANAGEMENT | 49<br />
jedoch kommen die bewerteten Unternehmen<br />
nicht ihrer Hol- und Bringschuld<br />
nach, um eine angemessene Bonitätsbewertung<br />
zu erhalten.<br />
DIE AUTORIN<br />
Kristina Borrmann von<br />
SOLVENZNAVIGATION Berlin, staatlich<br />
geprüfte Betriebswirtin und Mediatorin,<br />
ist Ratingberaterin und Expertin<br />
für Finanzkommunikation und<br />
Liquiditätsmanagement. Als ehemalige<br />
Kreditentscheiderin und Controllerin<br />
ist sie ausgewiesene Spezialistin<br />
für mittelständische Unternehmen<br />
und deutschlandweit beziehungsweise<br />
auch für internationale Unternehmen mit<br />
Sitz in Deutschland tätig.<br />
Foto: Kathleen Springer Photography (oben), Illustration: belyjmishka/fotolia.com (unten)<br />
Zunächst sollte jedes Unternehmen seinen<br />
Bonitätsindex bei den relevanten<br />
Wirtschaftsauskunfteien kennen, also<br />
von denen, die seine Lieferanten (oder<br />
auch ihre Warenkreditversicherer), Auftraggeber,<br />
Banken, Bürgschafts- und<br />
Leasinggeber et cetera nutzen. Sie sollten<br />
also schlicht wissen, was ihre Geschäftspartner<br />
über sie wissen. Spätestens,<br />
wenn die „Bitte um Selbstauskunft“<br />
kommt, besteht eine gute<br />
Möglichkeit der Mitgestaltung, um das<br />
Unternehmen optimal darzustellen. Anderenfalls<br />
macht sich die Wirtschaftsauskunftei<br />
ihr eigenes Bild über das Unternehmen<br />
und fällt ihr Bonitätsurteil<br />
entsprechend. Sie berücksichtigt dabei<br />
ihre Risiken einer Fehleinschätzung, die<br />
ihren Kunden und Mitgliedern schaden<br />
kann. Liegen relevante Informationen<br />
nicht vor, erfolgt die Bewertung nach<br />
dem „Vorsichtsprinzip” – und somit nicht<br />
selten zum Nachteil des bewerteten Unternehmens.<br />
Datenquellen sind unter anderem der<br />
Bundesanzeiger, öffentliche Register<br />
(zum Beispiel Handelsregister,<br />
Amtsgerichte), sämtliche<br />
allgemein zugänglichen<br />
Stellen (zum Beispiel<br />
die Unternehmenswebsite),<br />
die Befragung<br />
von Geschäftspartnern,<br />
Zahlungsmonitore<br />
und die Selbstauskunft.<br />
Wesentliche<br />
Faktoren, die<br />
einfließen, sind unter<br />
anderem Bilanz- beziehungsweise<br />
Jahresabschlusskennzahlen,<br />
die Umsatzund<br />
Mitarbeiterzahlen und -entwicklung,<br />
die Rechtsform, das Unternehmensalter,<br />
die Branche, die Auftragslage – und<br />
ganz wesentlich: das Zahlungsverhalten.<br />
Für diese Faktoren werden Ausfallwahrscheinlichkeiten<br />
und Noten ermittelt,<br />
die in einen Bonitätsindex verdichtet<br />
werden, der letztlich kommuniziert<br />
wird.<br />
Obwohl die Wirtschaftsauskunfteien mit<br />
Qualitätsmanagementsystemen arbeiten,<br />
können Fehler auftreten und Daten<br />
unvollständig verarbeitet werden. Findet<br />
sich ein Unternehmen nun aus seiner<br />
Sicht nicht korrekt bewertet wieder, sollten<br />
harte wie weiche Faktoren über eine<br />
zielgerichtete Steuerung der Finanzkommunikation<br />
und des Berichtswesens so<br />
optimal wie möglich dargestellt werden.<br />
Und dabei geht es definitiv nicht um das<br />
regelmäßige Transparentmachen von Informationen<br />
wie Bilanzdaten, Kennzahlen<br />
oder Strategien. Stets steht<br />
das Unternehmensziel im<br />
Vordergrund und ist darauf<br />
abgeleitet zu prüfen<br />
und abzuwägen,<br />
welche Informationen<br />
zu welchem<br />
Zeitpunkt in welcher<br />
Form und wie<br />
aufbereitet und<br />
bekannt gemacht<br />
werden. Wenn nötig,<br />
sind Maßnahmen<br />
zur Ratingoptimierung<br />
zu treffen. Beispielsweise<br />
Bilanzkennzahlen, die am Bilanzstichtag<br />
ermittelt werden und das Unternehmen<br />
rund zwölf Monate lang begleiten<br />
und entscheidend die Bonitätsbewertung<br />
beeinflussen (Eigenkapitalquote,<br />
Liquiditätskennzahlen), sollten nicht<br />
nur steueroptimierend, sondern auch ratingoptimierend<br />
geplant werden.<br />
Kleine Kapitalgesellschaften, die der Veröffentlichungspflicht<br />
ihrer Bilanzen unterliegen,<br />
sollten prüfen, ob sie die größenabhängigen<br />
Erleichterungen bei der<br />
Offenlegung ihrer Bilanz im Bundesanzeiger<br />
tatsächlich nutzen oder nicht doch<br />
einen Transparenzgrad wählen, der sich<br />
positiv auf die Bilanzbonität und damit<br />
die Bonitätsbewertung auswirkt. Denn<br />
Wirtschaftsauskunfteien, Banken und<br />
Kreditmanagements ihrer Lieferanten<br />
bedienen sich der Daten im Bundesanzeiger<br />
zur Bonitätsbewertung.<br />
Kleinstkapitalgesellschaften, die nach<br />
Handelsgesetzbuch beim Bundesanzeiger<br />
nicht veröffentlichungspflichtig, sondern<br />
nur hinterlegungspflichtig sind, sollten prüfen,<br />
ob sich eine Veröffentlichung für sie<br />
nicht doch ratingoptimaler auswirkt.<br />
Die Zahlungsweise ist inzwischen ein<br />
wesentlicher Faktor im Bonitätsindex.<br />
Die Bewertung der Zahlungsweise eines<br />
Unternehmens resultiert aus sogenannten<br />
Zahlungsmonitoren und aus Einlieferungen<br />
der Geschäftspartner. Es ist<br />
zu prüfen, ob die Zahlungsweise realistisch<br />
bewertet wird. Sind vielleicht gar<br />
ungerechtfertigt eingemeldete und berücksichtigte<br />
Inkassofälle berücksichtigt?<br />
Fazit: Unternehmen sollten ihre Bonitätsbewertungen<br />
kennen und im Rahmen<br />
proaktiver und gezielter Finanzkommunikation<br />
optimal mitgestalten. Geeignete<br />
Maßnahmen zur Ratingoptimierung verbessern<br />
die Ergebnisse zusätzlich.<br />
Kristina Borrmann<br />
www.wirtschaft-markt.de <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
50 | W+M RATGEBER<br />
„Hilfe, ich kann mich vor Aufträgen<br />
und Bewerbern kaum retten!“<br />
Digital erfolgreich – Menschen über Social Media erreichen<br />
Wer von Ihnen nutzt regelmäßig<br />
digitale Medien wie Google,<br />
Facebook und Co für die Beschaffung<br />
von Informationen? Was wissen<br />
Sie, was man mit diesen Werkzeugen,<br />
Kanälen oder Medien alles noch tun<br />
kann? Diese und viele andere Fragen stelle<br />
ich meinen Kunden, wenn es darum geht,<br />
über neue Kommunikationsmöglichkeiten<br />
nachzudenken.<br />
Aus vielen Gesprächen mit Führungskräften<br />
und Inhabern mittelständischer<br />
Unternehmen habe ich mitgenommen,<br />
dass das Thema Onlinemarketing nicht<br />
zuletzt vor dem Hintergrund der Digitalisierung<br />
in der Kommunikation einerseits<br />
von brennendem Interesse, andererseits<br />
aber auch von starker Skepsis geprägt<br />
ist. Woher rührt diese Skepsis? Lesen<br />
wir die täglichen News inzwischen nicht<br />
auch eher öfter auf dem Smartphone als<br />
auf dem Papier? Warum also nicht auch<br />
die Unternehmenskommunikation mithilfe<br />
von Online Medien forcieren?<br />
Onlinemarketing ist in aller Munde. Damit<br />
Sie es für Ihren Erfolg einsetzen können,<br />
möchte ich Ihnen anhand einer einfachen<br />
Onlinestrategie veranschaulichen,<br />
wie Sie in überschaubarer Zeit die Basis<br />
legen können, mit relevanten Inhalten,<br />
strategisch eingesetzten Werkzeugen<br />
und Medien Menschen für Ihre Marke,<br />
Dienstleistungen und Unternehmen<br />
zu begeistern. Ebenso auch Mitarbeiter<br />
zu rekrutieren – in Zeiten des Fachkräftemangels<br />
ein nicht zu unterschätzendes<br />
Thema.<br />
Der Einsatz von Social Media im Kommunikationsmix<br />
von B2C- als auch B2B-Bereich<br />
gewinnt täglich an Bedeutung. Viele<br />
Verantwortliche tun sich jedoch noch<br />
schwer mit der für sie geeigneten Strategie<br />
und sinnvoll messbaren Leistungskennzahlen<br />
oder KPI (Key Performance<br />
Indicators).<br />
Zunächst nehmen Sie bitte – und das ist<br />
entscheidend – den Blickwinkel Ihres Kunden<br />
ein. Es geht darum, was dem Kunden,<br />
Mitarbeiter, Lieferanten oder anderen Interessengruppen,<br />
die Sie ansprechen wollen,<br />
Nutzen, Mehrwert oder Vorteile bringt.<br />
Relevante Zielgruppen mit Onlinemarketing<br />
zu erreichen ist heute besser und viel<br />
zielgenauer als noch vor Jahren möglich.<br />
Wenn wir also etwas zielgerichtet suchen,<br />
nutzen wir sehr oft Google. Google<br />
steht seit Beginn im Jahre 2000 unangefochten<br />
an erster Stelle aller relevanten<br />
Suchmaschinen. Also googlen wir (oder<br />
Ihre Zielgruppe) etwas und finden es mit<br />
hoher Wahrscheinlichkeit. Gründe dafür<br />
sind ganz einfach: Suchmaschinenoptimierung<br />
(SEO) für das organische Finden<br />
Quelle Grafiken: Torsten Strom<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
MARKETING | 51<br />
Foto, Quelle Grafiken: Torsten Strom<br />
und Suchmaschinenadvertising<br />
(SEA oder besser Google<br />
AdWords) für das bezahlte Finden<br />
von ganz konkret gesuchten<br />
Themen.<br />
Schauen wir zunächst die aktuellen<br />
Nutzerzahlen sozialer<br />
Medien genauer an. Hier wird<br />
schon auf den ersten Blick<br />
deutlich, dass Facebook – trotz<br />
der negativen Medienpräsenz<br />
in letzter Zeit – mit deutlichem<br />
Abstand das täglich am meisten<br />
genutzte soziale Medium<br />
überhaupt ist. Facebook hat sich bis heute<br />
als unangefochtener Spitzenreiter sozialer<br />
Netzwerke etabliert.<br />
Mit einer täglichen Nutzerzahl von 1,3 Millionen<br />
Menschen in Deutschland sind die<br />
relevanten Altersgruppen von 14 bis über<br />
60 Jahre vertreten. Das zeigt, dass hier extrem<br />
viele Menschen zielgruppengenau erreicht<br />
werden können. Die Frage ist nur:<br />
Wie? Ganz einfach! Wir treffen sie dort,<br />
wo sie sich gerade aufhalten – am Smartphone,<br />
am Tablet oder am Rechner. Inzwischen<br />
sind zwischen 45 bis 75 Prozent der<br />
Menschen, die im Internet agieren, hauptsächlich<br />
mobil unterwegs.<br />
Wie Sie über soziale Medien wirklich Menschen<br />
erreichen, für sich, Ihr Produkt oder<br />
Ihre Dienstleistung begeistern, erfahren<br />
Sie nachfolgend mit meiner erfolgreich angewendeten<br />
Online-Marketing-Strategie.<br />
Der ROI<br />
Warum und was soll erreicht werden?<br />
Diese entscheidende Frage muss eindeutige<br />
Leistungskennzahlen (KPI) beinhalten,<br />
um einen ROI (Return on Investment) zu<br />
bemessen. Das können sein: Anfragen,<br />
Kunden, Mitarbeiter, aber auch Markenbekanntheit.<br />
Je genauer und realistischer<br />
Sie hier anhand von Kennzahlen definieren,<br />
was Sie wollen, desto einfacher und klarer<br />
ist der Weg, den Sie dann gehen werden.<br />
Die Reichweite<br />
Wer genau soll wo erreicht werden – das<br />
ist hier die entscheidende Frage, damit<br />
der Akquiseprozess effizient und erfolgreich<br />
wird. Punktgenaue Zielgruppenauswahl<br />
ist wichtig für die richtige Ansprache<br />
und im Anschluss die Messbarkeit,<br />
um zu erfahren, wie erfolgreich die Kampagne<br />
ist. Mit Google AdWords und Facebook<br />
sowie Facebook Ads ist es heute<br />
möglich, eine punktgenaue Zielgruppenansprache<br />
ohne größere Streuverluste<br />
zu realisieren.<br />
Der richtige Content<br />
Welche Inhalte müssen transportiert werden,<br />
damit Sie für Ihre Zielgruppe relevant,<br />
überzeugend und vertrauenswürdig sind?<br />
Die Story, die Sie erzählen, sollte authentisch,<br />
sympathisch, ehrlich und nach Möglichkeit<br />
in einer eigenständigen Text- und<br />
Bildsprache geschaffen sein. Hier ist sehr<br />
viel Kreativität notwendig. Aber nur so<br />
schaffen Sie Alleinstellung und hohe Relevanz.<br />
Mein Tipp – bitte verwenden Sie keine<br />
Allgemeinplätze, sondern konkrete Themen<br />
wie Kundennutzen, Innovationen oder im<br />
Bereich Mitarbeiter Arbeitsklima, Unternehmensphilosophie<br />
und vieles andere mehr.<br />
Was ist das Besondere an Ihrem Unternehmen,<br />
Ihren Produkten oder Dienstleistungen?<br />
Das wollen Ihre Leser wissen. Denn<br />
jeder fragt sich, warum genau soll ich zu Ihnen<br />
kommen? Wenn Sie diese Frage selbst<br />
für sich beantworten können, sind Sie<br />
schon auf dem richtigen Weg.<br />
Kanäle für die<br />
definierten Zielgruppen<br />
Anzeigen, Plakate, Prospekte<br />
und sonstige offline produzierte<br />
Kommunikationsmittel<br />
haben ihre Berechtigung, sind<br />
aber in vielen Fällen ineffektiv<br />
aufgrund zu hoher Streuverluste.<br />
Im kunden- und interessengruppenspezifischen<br />
Onlinemarketing<br />
empfehlen wir die<br />
beiden wichtigsten Hauptkanäle:<br />
Suchmaschinenoptimierte<br />
Websites, unterstützt durch<br />
SEA mit Google AdWords und<br />
natürlich Facebook, gelegentlich<br />
unterstützt durch Facebook<br />
Ads. Sie sollten immer<br />
schauen, dass Sie nur wenige<br />
Kanäle fokussiert auswählen.<br />
Nicht alles und jede Aktivität<br />
führt gleich zum Erfolg. Splittests<br />
mit verschiedenen Varianten,<br />
Keywords, Begriffen und Ansprachen<br />
sind hier notwendig. Erfahrung allein<br />
bringt nichts, da sich auch Algorithmen von<br />
Google und Facebook des Öfteren ändern.<br />
Fazit: Konzentrieren Sie Ihre Kräfte, denn<br />
niemand hat unbegrenzte Ressourcen,<br />
um mit der Gießkanne zu kommunizieren.<br />
Außerdem verlieren Sie hier nur viel<br />
Kraft und Geld. Weniger ist auch hier wie<br />
so oft eben auch mehr. Finden Sie ihre eigene<br />
authentische Sprache in Wort und<br />
Bild. Humorvoll, sympathisch, manchmal<br />
selbstironisch, immer ehrlich, denn Vertrauen<br />
ist das wichtigste. Dann kommen<br />
auch Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten<br />
gerne zu Ihnen.<br />
Und zum Schluss noch ein Tipp: Alle, die<br />
Sie nicht mittels Online Marketing erreichen,<br />
können Sie ja immer noch mit den<br />
herkömmlichen und klassischen Marketingstrategien<br />
ansprechen. Dann sind Sie<br />
auch wirklich sicher, jeden zu erreichen,<br />
der für Sie von Interesse ist. <br />
<br />
Thorsten Strom<br />
ÜBER DEN AUTOR<br />
Torsten Strom, Jahrgang<br />
1964, wohnt und lebt in<br />
Leipzig, ist Inhaber der<br />
IDEEN:strom GmbH<br />
– Agentur für Online-<br />
Marketing, Brand<br />
Communication und<br />
Business Development.<br />
Er ist seit über<br />
30 Jahren aktiv im<br />
Kommunikationsgeschäft.<br />
www.wirtschaft-markt.de <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
52 | W+M RATGEBER<br />
Grünes Etuikleid.<br />
Businessmode<br />
für die Dame<br />
im Sommer<br />
Erfolg zum Anziehen<br />
Falls Sie die Erwartung gehegt haben<br />
sollten, dass ich jetzt zu einem<br />
weiter gelockerten Umgang mit geschriebenen<br />
und ungeschriebenen Regeln<br />
eines angemessenen Kleidungsstils<br />
für berufstätige Damen raten würde, blättern<br />
Sie am besten gleich weiter.<br />
Nein, aus meiner Sicht sind sogar Herren<br />
mit einem kurzärmeligen Hemd unterm<br />
dann hoffentlich nicht noch abgelegten<br />
Sakko immer noch für eine Büroumgebung<br />
angemessener gekleidet als eine<br />
Dame mit strumpfhosenlosen Beinen in<br />
Sandalen, so warm es im Besprechungsraum<br />
auch sein möge.<br />
Natürlich ist es ein Unterschied, ob Sie in<br />
einer Bank oder einer Kommunikationsagentur<br />
arbeiten, aber in jedem Falle sollten<br />
Sie ein paar Tipps für eine passende<br />
Geschäftskleidung beherzigen:<br />
Businessbluse gestreift.<br />
Genau wie ein gut sitzender Businessanzug<br />
die Grundlage für eine optimale Bürobekleidung<br />
für den Herrn ist, ist es für<br />
Sie ein Hosenanzug oder ein Kostüm. Ein<br />
Hosenanzug lässt Sie elegant und feminin<br />
zugleich auftreten. Für eher offizielle<br />
Termine tragen Sie dazu eine Bluse,<br />
für eher lockere Gelegenheiten auch ein<br />
möglichst unifarbenes T-Shirt. Anders<br />
Fotos: Matteo Dosso (oben), van Laack (unten)<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
LIFESTYLE | 53<br />
Fotos: van Laack (oben), Matteo Dosso (Mitte und unten rechts), Randy Tarango/Cut For You (unten links)<br />
als ihre männlichen Kollegen dürfen Sie<br />
auch in passenden Momenten Ihren Blazer<br />
ablegen und Ihre Arme zeigen. Und<br />
nein, Ihr Hosenanzug muss nicht zwingend<br />
schwarz oder dunkelblau sein, auch<br />
beige oder rot sind perfekt, wenn es in<br />
Ihrem Job ein wenig lockerer zugeht. Bitte<br />
verzichten Sie aber auf weiße Oberbekleidung.<br />
Im Sommer können Sie auch gerne anstelle<br />
des Hosenanzugs zum Kostüm greifen,<br />
wobei die Länge Ihres Rockes je nach<br />
persönlichem Geschmack eine Handbreit<br />
länger oder kürzer als Ihre Kniehöhe sein<br />
sollte. Besonders mutig, aber immer passend,<br />
sind Etuikleider, die Sie auch mit<br />
einem natürlich farblich passenden<br />
Blazer kombinieren können.<br />
Überhaupt Kombinationen: Natürlich<br />
können Sie bei weniger offiziellen<br />
Anlässen auch verschiedenfarbige<br />
Blazer, Hosen und<br />
Röcke kombinieren. Eine sinnvolle<br />
Investition wäre zum<br />
Beispiel die Anfertigung eines<br />
klassisch dunkelblauen<br />
Hosenanzugs und eines<br />
farblich passenden sandfarbenen<br />
Kostüms, so<br />
dass Sie auch die jeweiligen<br />
Oberteile einfach<br />
tauschen können, um<br />
so zu verschiedenen abgestimmten<br />
Outfits zu kommen.<br />
Modeexpertin Beate<br />
Lecloux ist Inhaberin<br />
des Maßbekleiders<br />
„Cut For You“<br />
mit Filialen in der<br />
Reinhardtstraße 38<br />
in Berlin-Mitte und<br />
der Bleibtreustraße 13<br />
in Berlin-Charlottenburg.<br />
www.cutforyou.com<br />
Achten Sie bitte auf Schnitte, die die<br />
Stärken Ihrer Figur betonen und mögliche<br />
Schwächen geschickt kaschieren.<br />
Ein guter Schneider kennt die<br />
richtigen Kniffe. Genauso wichtig ist die<br />
Auswahl guter Materialien: Gerade im<br />
Sommer ist es unabdingbar, dass Ihre<br />
Kleidung Wärme ableitet und nicht zum<br />
Knittern neigt.<br />
Noch ein paar Tipps gerade für Outfits<br />
in den heißen Sommermonaten: Bei der<br />
Dunkelblaues Etuikleid<br />
mit Sommermantel.<br />
Auswahl Ihrer Businessschuhe geben Sie<br />
immer Pumps und Ballerinas den Vorzug<br />
und verzichten bitte auf Sandalen. Gar<br />
nicht gehen durchsichtige Oberteile, bei<br />
denen Ihre Unterwäsche erkannt werden<br />
kann. Gerne können Sie Ihr Outfit aber<br />
mit dezentem Schmuck und Accessoires<br />
in den angesagten Saisonfarben ergänzen.<br />
In diesem Sommer sind das vorzugsweise<br />
orange und rot.<br />
Fazit: Genau wie bei der Businessmode<br />
für den Herrn können Sie mit der Beherzigung<br />
weniger Regeln einen großen<br />
Schritt für Ihr persönliches Wohlfinden<br />
und Ihre Karriere gehen. Falls Sie befürchten<br />
sollten, dadurch etwas overdressed<br />
zu erscheinen, kann ich Sie<br />
beruhigen: Sie werden staunen, wie<br />
schnell sich Ihre Umgebung Ihrem<br />
Vorbild anschließt.<br />
Beate Lecloux<br />
Kragenloser Blazer<br />
in gelb.<br />
www.wirtschaft-markt.de <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
54 | W+M RATGEBER<br />
Glashütte in Sachsen<br />
Hier lebt die Zeit<br />
Im Jahr 1845 begann mit der Gründung<br />
der ersten Manufaktur die Geschichte<br />
der Uhrenindustrie in Glashütte. Mit<br />
Leidenschaft, Können und unternehmerischem<br />
Geschick verwirklichten Uhrmachermeister<br />
wie Ferdinand Adolph Lange,<br />
Julius Assmann und Moritz Großmann ihren<br />
Traum von einer eigenständigen sächsischen<br />
Uhrenindustrie und begründeten<br />
den weltweiten Ruhm des sächsischen<br />
Ortes.<br />
Uhrenexperte Ron Uhden stellt Ihnen exklusiv<br />
für <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> seine<br />
persönlichen Lieblingsmarken<br />
und Messeneuheiten vor.<br />
Der Name Glashütte ist nicht nur eine<br />
Ortsbezeichnung – er ist ein Qualitätssiegel.<br />
Denn die Herkunftsbezeichnung<br />
darf nur verwenden, wer mehr als 50 Prozent<br />
der Wertschöpfung am Kaliber im eigenen<br />
Hause fertigt. Damit ist die Kleinstadt<br />
südlich von Dresden ein Synonym<br />
für höchste Qualität, Präzision und Luxus<br />
„Made in Germany”. Mit seiner Entwicklung<br />
ist das sächsische Städtchen ein<br />
spannender Schauplatz deutscher Wirtschaftsgeschichte.<br />
Und „nebenher“ entstehen<br />
hier die bekanntesten Zeit messer<br />
der Welt.<br />
Um die reiche und durchaus auch wechselvolle<br />
Geschichte der sächsischen Feinuhrmacherei<br />
mit ihren vielen Ausprägungen<br />
zu erleben, ist eine Reise in das Uhrenmuseum<br />
in Glashütte zu empfehlen.<br />
Für diejenigen Liebhaber, die gerne alles<br />
etwas genauer wissen wollen, der Weg<br />
zum Juwelier ihres Vertrauens.<br />
„Sixties” von<br />
Glashütte ORIGINAL.<br />
LEICHT JUWELIERE<br />
Unter den Linden 77<br />
10117 Berlin<br />
Tel.: 030 2290212<br />
E-Mail:<br />
Berlin@juwelier-leicht.de<br />
Web: www.juwelier-leicht.de<br />
Ron Uhden ist<br />
Niederlassungsleiter von<br />
Juwelier Leicht in Berlin.<br />
Fans des legendären Sixties-Designs<br />
und leuchtender Farben werden<br />
sich bei dieser Jahresedition im<br />
angesagten Retro-Chic zu Hause fühlen. In der<br />
hauseigenen Zifferblattmanufaktur von Glashütte<br />
ORIGINAL entstand ein seltenes grünes Dégradé-Zifferblatt,<br />
bei welchem die Farbabstufung<br />
durch das gewölbte Saphirglas besonders<br />
gut zu Geltung kommt. Einer der schönsten Beweise<br />
dafür, dass sich traditionelle Handwerkskunst<br />
und außergewöhnliches Design nicht ausschließen.<br />
Foto: Privat<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
LIFESTYLE | 55<br />
Neben dem Anzeigen der Zeit<br />
ist der aktuelle Tag die am häufigsten<br />
nachgefragte Information.<br />
Bei der „Atum Date“ aus<br />
der Manufaktur MORITZ<br />
GROSSMANN fällt der<br />
signifikant gestaltete Datumszeiger,<br />
der langsam<br />
am Zifferblattrand seine<br />
Bahnen zieht, besonders<br />
ins Auge. Dabei werden die<br />
feinen Züge und das reduzierte<br />
Design der Uhr nicht<br />
gestört.<br />
„Atum Date” von MORITZ GROSSMANN.<br />
In diesem Jahr überrascht NOMOS<br />
GLASHÜTTE mit einer kraftvollen und<br />
sportlichen Uhr, der „Autobahn“. Das<br />
Gehäuse lässt dem rasanten farbigen Ziffernblatt<br />
und dem gestreckten Datumsfenster<br />
gewollt den Vortritt. Klare Formen,<br />
rasante Kurven, neuartige Anzeige,<br />
perfekte Oberflächen. Alles drückt<br />
bei diesem Modell Bewegung aus.W+M<br />
Bei MÜHLE<br />
GLASHÜTTE<br />
richten sich die Uhren<br />
an Menschen<br />
mit ambitionierten<br />
Outdoor-Aktivitäten.<br />
Die<br />
neue „Pro<br />
Mare“ bringt<br />
auch gleich<br />
ein praktisches<br />
Extra mit:<br />
Aufgrund der beidseitig<br />
drehbaren Lünette ist<br />
der Startpunkt eines Segeltörns<br />
oder einer Radtour<br />
schnell und einfach zu markieren.<br />
Und der Name lässt es<br />
ja schon vermuten: Besonders<br />
wohl fühlt sich die Uhr im Wasser,<br />
schließlich ist die Wasserdichte<br />
bis 30 Bar ausgelegt.<br />
„Autobahn” von NOMOS GLASHÜTTE.<br />
„Pro Mare” von MÜHLE GLASHÜTTE.<br />
www.wirtschaft-markt.de <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
56 | W+M RATGEBER<br />
Die ostdeutschen Bestseller<br />
Die ostdeutsche Bestsellerliste für Wirtschaftsliteratur wird exklusiv<br />
von <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> aus den Verkaufszahlen 59 großer<br />
Buchhandlungen in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern,<br />
Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen erstellt.<br />
SAHRA WAGENKNECHT: REICHTUM OHNE GIER<br />
BESTSELLER REZENSION – PLATZ 4<br />
„Wir brauchen mehr Wettbewerb und<br />
funktionierende Märkte …“. Dieser Satz<br />
überraschte. Aber Sahra Wagenknecht<br />
bleibt dem freiheitlichen Gedanken nicht<br />
treu, sondern beschreibt über viele Seiten<br />
detailreich eine vorgeblich zutiefst unsoziale,<br />
böse, undemokratische aktuelle Gesellschaft,<br />
die von den Konzernen ausgebeutet<br />
wird. Daran würde sich auch nichts<br />
ändern, da die Eigentümer der Konzerne<br />
aufgrund des Erbrechts meist im Familienbesitz<br />
bleiben. Sie verwendet daher auch<br />
den Begriff „Wirtschaftsfeudalismus“.<br />
Auch die Verschwörungstheorie wird bemüht,<br />
dass die Industrie Geräte absichtlich<br />
so konstruiert, dass diese nach Ablauf der<br />
zweijährigen Garantie defekt gehen (meine<br />
Waschmaschine und mein Kühlschrank<br />
halten aber schon acht Jahre und länger).<br />
Lange muss der Leser aber auf konkrete<br />
Vorschläge warten: Quellensteuer für und<br />
ein Veto der Belegschaft gegen Investitionen<br />
im Ausland, ausreichend hohe Zölle<br />
für Importe (Trump lässt grüßen), Vermögenssteuer<br />
und eine „exit-tax“ für Auswanderer<br />
sind ihre Sofortmaßnahmen. Die<br />
Konzerne werden dann gezähmt durch<br />
die Definition des Gewinns als „öffentliches<br />
Gut“ und durch Umwandlung in<br />
„Organisationen“, die „sich selbst gehören“.<br />
Neben der einzig noch erlaubten<br />
Gesellschaftsform Personengesellschaft<br />
wird neu erfunden die „Mitarbeitergesellschaft“,<br />
die „Öffentliche Gesellschaft“<br />
und die „Gemeinwohlgesellschaft“ (Vorbild:<br />
Zeiss-Stiftung von Ernst Abbe). Banken<br />
werden „gemeinwohlorientierte Institute“.<br />
Fazit: Wagenknecht schwankt<br />
zwischen freiheitlichen („Was funktionierende<br />
Märkte allerdings leisten …, ist die<br />
Ausschöpfung der kreativen Potenziale<br />
einer Gesellschaft …“) und etatistischen<br />
Gedanken („Geld ist ein öffentliches Gut<br />
und kostet nichts“). Aber sie erkennt auch,<br />
dass das Gegenteil zum privaten Anbieter<br />
nicht einfach der staatliche ist. Leider<br />
fehlt eine genaue Beschreibung dieses<br />
Sich-Selbst-Gehörens. Die Autorin ist<br />
aber großzügig: Private, rendite orientierte<br />
Banken sind erlaubt und werden (natürlich<br />
ohne Staatshilfe) „in den freien Markt<br />
entlassen“.<br />
<br />
Ronald K. Haffner<br />
www.steuerberater-haffner.de<br />
ÜBER DIE AUTORIN<br />
Sahra Wagenknecht ist die Tochter eines<br />
West-Berliner iranischen Studenten und<br />
einer ostdeutschen Mutter. Sie wuchs<br />
seit dem Kleinkindalter ohne Vater auf,<br />
seitdem er nach einer Reise in den Iran<br />
als verschollen gilt. Den ersten akademischen<br />
Grad (Magistra Artium) erreicht<br />
sie mit einer Arbeit über die Hegelrezeption<br />
des jungen Marx und promovierte<br />
über das Verhältnis von Einkommen und<br />
Rücklagen zur Dr. rer. pol. Sie ist Mitglied<br />
des Parteivorstandes der Linken<br />
und teilt sich mit Dietmar Bartsch deren<br />
Frak tionsvorsitz im Bundestag.<br />
Beteiligt haben sich:<br />
Thalia-Filialen in<br />
Bautzen<br />
Dresden (7x)<br />
Halle<br />
Meißen<br />
Rudolstadt<br />
Berlin (7x)<br />
Eisenach<br />
Hoyerswerda<br />
Neubrandenburg<br />
Saalfeld<br />
Bernburg<br />
Eisleben<br />
Jena (2x)<br />
Pirna<br />
Schwedt/Oder<br />
Brandenburg<br />
Freital<br />
Leipzig (2x)<br />
Plauen<br />
Weimar<br />
Chemnitz (3x)<br />
Gera<br />
Leuna<br />
Radebeul<br />
Wildau<br />
Cottbus<br />
Görlitz<br />
Löbau<br />
Riesa<br />
Zittau<br />
Dallgow-Döberitz<br />
Gotha<br />
Lutherstadt Wittenberg<br />
Röhrsdorf<br />
Zwickau<br />
Dessau<br />
Großenhain<br />
Magdeburg (2x)<br />
Rostock (2x)<br />
(www.thalia.de)<br />
sowie die Ulrich-von-Hutten-Buchhandlung in Frankfurt (Oder) (www.hutten-ffo.de). Die Teilnahme steht weiteren Buchhandlungen<br />
jederzeit offen. Schreiben Sie bei Interesse eine E-Mail an janine.pirk-schenker@wirtschaft-markt.de.<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
LITERATUR | 57<br />
The Big<br />
Five for Life<br />
BESTSELLER<br />
WIRTSCHAFTSLITERATUR<br />
EXKLUSIV FÜR W+M<br />
1<br />
Auf der Suche<br />
nach der Wahrheit<br />
Raue Sitten<br />
freche Luegen<br />
6<br />
2<br />
Die Kunst des<br />
klugen Handelns<br />
Die Kunst des<br />
klaren Denkens<br />
7<br />
3<br />
Schnelles Denken<br />
langsames Denken<br />
Reichtum<br />
ohne Gier<br />
8<br />
4<br />
Das Leben<br />
gestalten mit den<br />
Big Five for Life<br />
Die Gesetze<br />
der Gewinner<br />
9<br />
5<br />
Rich Dad Poor Dad<br />
10<br />
www.wirtschaft-markt.de <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
58 | W+M RATGEBER FINANZEN<br />
Investitionen<br />
vorausschauend<br />
planen<br />
Wie man aus einem Schreibtisch für 1.248 Euro<br />
ein geringwertiges Wirtschaftsgut macht<br />
Für viele Unternehmer ist es immer<br />
ein Ärgernis, wenn Anschaffungen,<br />
die nur wenig über 800 Euro netto<br />
liegen, dann offiziell kein geringwertiges<br />
Wirtschaftsgut mehr sind und über viele<br />
Jahre abgeschrieben werden müssen.<br />
Der neue Schreibtisch kostet beispielsweise<br />
1.248 Euro netto.<br />
Gemäß der Forderung der<br />
Finanzverwaltung müssen<br />
diese 1.248 Euro auf<br />
13 Jahre, also 96 Euro<br />
pro Jahr, verteilt werden.<br />
Aber es gibt eine Möglichkeit,<br />
das zu verhindern. Die<br />
Lösung liegt in der Verknüpfung<br />
zweier Rechtsnormen,<br />
nämlich durch Nutzung eines Investitionsabzugsbetrags<br />
(Paragraph 7g EStG)<br />
und durch Nutzung der GWG-Regelung<br />
(Paragraph 6 Absatz 2 EStG). Was noch<br />
kompliziert klingt, ist in der Praxis dann<br />
doch relativ einfach, man muss nur rechtzeitig<br />
daran denken.<br />
Wenn man weiß, dass man nächstes<br />
Jahr für 1.248 Euro einen Schreibtisch erwerben<br />
möchte, erklärt man in der Steuererklärung<br />
des laufenden Jahres einen<br />
Investitionsabzugsbetrag in Höhe von 40<br />
Prozent von 1.248 Euro (499,20<br />
Euro). Der Gewinn sinkt damit<br />
im laufenden Jahr um<br />
499,20 Euro.<br />
Ronald K. Haffner<br />
ist Steuerberater, Diplom-Kaufmann und<br />
Diplom-Ingenieur (FH).<br />
www.steuerberater-haffner.de<br />
Im nächsten Jahr,<br />
also dem Jahr der<br />
Anschaffung, wird<br />
der Betrag aus dem<br />
Vorjahr dem Gewinn<br />
wieder hinzugerechnet,<br />
allerdings<br />
dürfen die Anschaffungskosten<br />
des Schreibtisches<br />
um den Betrag der<br />
Hinzurechnung gemindert<br />
werden.<br />
Die Anschaffungskosten<br />
des Schreibtisches mindern sich<br />
daher von 1.248 Euro um 499,20 Euro auf<br />
748,80 Euro und liegen damit unter der<br />
Grenze von 800 Euro (Paragraph 6 Absatz<br />
2 Satz 1 EStG). Die „restlichen“ Anschaffungskosten<br />
von 748,80 Euro können<br />
sofort als Betriebsausgaben abgezogen<br />
werden und mindern den Gewinn<br />
vollständig.<br />
Fazit: Statt 13 Jahre lang<br />
96 Euro abschreiben zu<br />
müssen, geht es mit<br />
der vorgeschlagenen<br />
Lösung viel einfacher<br />
und schneller.<br />
Und was für den<br />
Schreibtisch funktioniert,<br />
geht auch<br />
für einen Laptop<br />
und andere Dinge,<br />
allerdings nur bis<br />
1.333,33 Euro netto.<br />
Hinweis: Dies<br />
gilt nur für kleine<br />
Unternehmen. Das<br />
sind solche, die bis<br />
100.000 Euro Gewinn erwirtschaften<br />
(Einnahmenüberschussrechnung) oder<br />
bis zu 235.000 Euro Betriebsvermögen<br />
vorweisen (Bilanzierung).<br />
<br />
Ronald K. Haffner<br />
Fotos: Pixabay (oben), Ronald Haffner (unten)<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
NETZWERK GESELLSCHAFT | 59<br />
ARGE-Haus Beach Polo World Masters<br />
Feinstes Polo<br />
am Strand<br />
von Warnemünde<br />
Polo ist Team- und Pferdesport zugleich.<br />
Rostock. Am letzten Mai-Wochenende<br />
fand das jährliche Beach-Polo-World-<br />
Masters-Turnier in Warnemünde statt –<br />
unmittelbar am Strand, vor Leuchtturm<br />
und Teepott. Bei bestem Wetter stellten<br />
sich sechs internationale Teams in dem<br />
von ARGE-Haus als Namenssponsor unterstützten<br />
Turnier. Die Zuschauer konnten<br />
Polo-Star Alexandra Benč íková aus der<br />
Slovakei nach dem Spiel.<br />
Die Teams am Start bei der offiziellen<br />
Vorstellungsrunde.<br />
Fotos: W+M, Niels Rüstmann (rechts unten)<br />
Das Moderatorenteam: Susanne Daubner<br />
von der ARD-Tagesschau und Golfexperte<br />
Jan-Erik Franck.<br />
Das OWF.ZUKUNFT zeigte beim Polo Flagge.<br />
von der Tribüne oder aus dem VIP-Bereich<br />
heraus dem spannenden Sportereignis folgen.<br />
Der Polosport, der aufgrund seiner<br />
hohen Aufwände einen elitären Charakter<br />
besitzt, hat hier in Warnemünde für beste<br />
Unterhaltung gesorgt. Veranstalter Matthias<br />
Ludwig (Polo-Riviera), ortsansässiger<br />
Unternehmer, organisierte mit dem größten<br />
deutschen Beach-Polo-Tunier wieder<br />
ein echtes Highlight im Warnemünder<br />
Eventkalender, dem die örtlichen Tourismusmanager<br />
zu Dank verpflichtet sein<br />
sollten. Neben tollem Sport und wunderbarem<br />
Ambiente waren auch die Moderatoren<br />
ein Highlight. „The Voice of Polo“<br />
Jan-Erik Franck, ein international renommierter<br />
Poloexperte, und Susanne Daubner<br />
von der ARD-Tageschau unterhielten<br />
die Zuschauer aufs Beste. W+M<br />
Auch <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> unterstützte das<br />
Turnier. Veranstalter Matthias Ludwig mit<br />
W+M-Verleger Frank Nehring (r.).<br />
www.wirtschaft-markt.de <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
60 | W+M NETZWERK<br />
SCHÖNES<br />
SPIEL<br />
Golfen für Freunde<br />
von <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> <strong>2018</strong><br />
Dynamischer Abschlag<br />
am Scharmützelsee.<br />
Am 14. Mai <strong>2018</strong> fand bereits zum<br />
siebten Mal unser Golfturnier für<br />
Freunde statt. Bei erneut bestem<br />
Wetter wurde im A-ROSA-Golfresort<br />
Scharmützelsee auf dem Arnold-Palmer-<br />
Platz gespielt. „Unser Turnier zeichnet sich<br />
dadurch aus, dass es uns nicht um unsere<br />
Handicaps geht, sondern um Spaß und<br />
Kommunikation mit Freunden und Partnern<br />
bei Golf und frischer Luft. Deshalb spielen<br />
wir 2-er Scramble und bieten ein Schnuppertraining<br />
an“, so Frank Nehring, Herausgeber<br />
von <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> und<br />
Organisator des Turniers. Natürlich gab es<br />
auch diesmal beim anschließenden Barbecue<br />
interessante Preise zu gewinnen. Fazit:<br />
Gute Laune, Sonne satt, tolles Essen,<br />
viele Preise und schönes Spiel. W+M<br />
Andy und Grit Gerber, Norbert Ehrentraut, Gerd Katenmeier (v. l.).<br />
Fotos: W+M, Pixabay (Hintergrund)<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
GESELLSCHAFT | 61<br />
Patrick Wlodasch, Astrid Timm, Reinhard Weihmann und Michael Tollkühn (v. l.).<br />
Daniel Kapp, Astrid Weihmann, Uwe Timm und Philipp Heydel (v. l.).<br />
W+M-Herausgeber und Organisator des<br />
Turniers Frank Nehring.<br />
Das LEICHT-Team mit Ron Uhden, Gerd Schmitz und Dieter Fass (v. l.).<br />
Vielen Dank den Unterstützern des Turniers<br />
Fotos: W+M, Pixabay (Hintergrund)<br />
www.wirtschaft-markt.de <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
62 | W+M NETZWERK UNTERNEHMERVERBÄNDE<br />
UV-Unternehmertag <strong>2018</strong><br />
HERAUSFORDERUNG CHANGE MANAGEMENT<br />
Rund 250 Gäste besuchten den UV-Unternehmertag in diesem Jahr.<br />
Die Veranstalter der Unternehmerverbände<br />
Schwerin und Rostock.<br />
Das Podium.<br />
Schwerin. Rund 250 Gäste aus der regionalen<br />
Wirtschaft, Politik und Wissenschaft<br />
trafen sich am 19. April auf dem Campus<br />
der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit<br />
in Schwerin zum UV-Unternehmertag<br />
<strong>2018</strong>, veranstaltet von den Unternehmerverbänden<br />
Norddeutschland Mecklenburg-<br />
Schwerin und Rostock-Mittleres Mecklenburg.<br />
Die Unternehmer erwarteten spannende<br />
Beiträge aus Wissenschaft und Praxis<br />
– über veränderte Bedingungen, Ziele<br />
und Produkte sowie neue Dienstleistungen.<br />
In der erforderlichen Anpassung der<br />
Unternehmen und auch der Mitarbeiter lag<br />
der Schwerpunkt der Vorträge und Diskussionen:<br />
Sich selbst, aber vor allem andere<br />
zu motivieren und mitzunehmen, ist eine<br />
große Herausforderung. W+M<br />
Netzwerken während der Pausen.<br />
GESCHÄFTSSTELLEN<br />
Unternehmerverband Berlin e. V.<br />
Präsident: Armin Pempe<br />
Hauptgeschäftsstelle<br />
Hauptgeschäftsführer: Niklas Graf von Bernstorff<br />
Frankfurter Allee 202, 10365 Berlin<br />
Tel.: +49 30 9818500<br />
Fax: +49 30 9827239<br />
E-Mail: mail@uv-berlin.de<br />
Internet: www.uv-berlin.de<br />
Unternehmerverband Brandenburg-Berlin e. V.<br />
Präsident: Dr. Burkhardt Greiff<br />
Geschäftsführer: Steffen Heller<br />
Hauptgeschäftsstelle<br />
Drewitzer Str. 47, 14478 Potsdam<br />
Tel.: +49 331 810306<br />
Fax: +49 331 8170835<br />
E-Mail: potsdam@uv-bb.de<br />
Internet: www.uv-bb.de<br />
Geschäftsstelle Berlin<br />
Charlottenstraße 80, 10117 Berlin<br />
Tel.: +49 30 2045990<br />
Fax: +49 30 20959999<br />
E-Mail: berlin@uv-bb.de<br />
Geschäftsstelle Cottbus<br />
Schillerstraße 71, 03046 Cottbus<br />
Tel.: +49 355 22658<br />
Fax: +49 355 22659<br />
E-Mail: cottbus@uv-bb.de<br />
Unternehmerverband Norddeutschland<br />
Mecklenburg-Schwerin e. V.<br />
Präsident: Rolf Paukstat<br />
Hauptgeschäftsstelle<br />
Hauptgeschäftsführerin: Pamela Buggenhagen<br />
Gutenbergstraße 1, 19061 Schwerin<br />
Tel.: +49 385 569333<br />
Fax: +49 385 568501<br />
E-Mail: mecklenburg@uv-mv.de<br />
Internet: mecklenburg.uv-mv.de<br />
Unternehmerverband Rostock-Mittleres<br />
Mecklenburg e. V.<br />
Präsident: Frank Haacker<br />
Hauptgeschäftsstelle<br />
Geschäftsführerin: Manuela Balan<br />
Wilhelm-Külz-Platz 4<br />
18055 Rostock<br />
Tel.: +49 381 242580<br />
Fax: +49 381 2425818<br />
E-Mail: info@rostock.uv-mv.de<br />
Internet: www.uv-mv.de<br />
Unternehmerverband Sachsen e. V.<br />
Präsident: Hartmut Bunsen<br />
Geschäftsführer: Lars Schaller<br />
Hauptgeschäftsstelle<br />
Bergweg 5c, 04356 Leipzig<br />
Tel.: +49 341 52625844<br />
Fax: +49 341 52625833<br />
E-Mail: info@uv-sachsen.org<br />
Internet: www.uv-sachsen.de<br />
Geschäftsstelle Chemnitz<br />
Marianne-Brandt-Str. 4, 09112 Chemnitz<br />
Tel.: +49 371 49512912<br />
Fax: +49 371 49512916<br />
E-Mail: chemnitz@uv-sachsen.org<br />
Geschäftsstelle Dresden<br />
Semperstraße 2b, 01069 Dresden<br />
Tel.: +49 351 8996467<br />
Fax: +49 351 8996749<br />
E-Mail: dresden@uv-sachsen.org<br />
Unternehmerverband Sachsen-Anhalt e. V.<br />
Präsident: Jürgen Sperlich<br />
Geschäftsführer: Dr. Andreas Golbs<br />
Geschäftsstelle Halle/Saale<br />
Berliner Straße 130, 06258 Schkopau<br />
Tel.: +49 345 78230924<br />
Fax: +49 345 7823467<br />
Unternehmerverband Thüringen e. V.<br />
Präsident: Jens Wenzke<br />
Geschäftsführer: Friedrich W. Schmitz<br />
c/o IHK Erfurt - Abteilung Standortpolitik<br />
Arnstädter Str. 34, 99096 Erfurt<br />
Tel.: +49 361 786599-70<br />
Fax: +49 361 4930826<br />
E-Mail: info@uv-thueringen.de<br />
Internet: www.uv-thueringen.de<br />
Unternehmerverband Vorpommern e. V.<br />
Präsident: Gerold Jürgens<br />
Geschäftsführer: N. N.<br />
Geschäftsstelle<br />
Am Koppelberg 10, 17489 Greifswald<br />
Tel.: +49 3834 835823<br />
Fax: +49 3834 835825<br />
E-Mail: uv-vorpommern@t-online.de<br />
Internet: vorpommern.uv-mv.de<br />
Fotos: UV Schwerin<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
NETZWERK | 63<br />
Wir fördern Wirtschaft<br />
Gute Adressen für Unternehmer<br />
Wirtschaftsförderung Dessau-Roßlau<br />
Freiraum – Tatkraft – Perspektive<br />
Stadt Dessau-Roßlau<br />
Amt für Wirtschaftsförderung<br />
Zerbster Straße 4<br />
06844 Dessau-Roßlau<br />
Tel.: 0340 2042080<br />
E-Mail: wirtschaftsfoerderung@dessau-rosslau.de<br />
Web: wirtschaft.dessau-rosslau.de<br />
Wirtschaftsförderung<br />
Vorpommern<br />
Standortvorteil Vorpommern.<br />
Deutschlands Sonnendeck.<br />
Ihr optimaler<br />
Investitionsstandort.<br />
Wirtschaftsfördergesellschaft<br />
Vorpommern mbH<br />
Brandteichstraße 20<br />
17489 Greifswald<br />
Tel.: 03834 550605<br />
E-Mail:<br />
info@invest-in-vorpommern.de<br />
Web: invest-in-vorpommern.de<br />
Wirtschaftsförderung<br />
Erzgebirge<br />
ERZGEBIRGE. Gedacht. Gemacht.<br />
Wirtschaftsförderung<br />
Erzgebirge GmbH<br />
c/o Regionalmanagement Erzgebirge<br />
Adam-Ries-Straße 16<br />
09456 Annaberg-Buchholz<br />
Tel: 03733 145100<br />
E-Mail: kontakt@wfe-erzgebirge.de<br />
Web: wfe-erzgebirge.de<br />
erzgebirge-gedacht-gemacht.de<br />
Wirtschaftsförderung<br />
Landkreis<br />
Sömmerda<br />
Bei uns investieren,<br />
mit uns kooperieren…<br />
Amt für Öffentlichkeitsarbeit /<br />
Wirtschaftsförderung<br />
Bahnhofstraße 9<br />
99610 Sömmerda<br />
Tel: 03634 354-400<br />
E-Mail: wifoe@lra-soemmerda.de<br />
Web: landkreis-soemmerda.de/<br />
wirtschaft.libx<br />
Fotos: Stadt Dessau-Roßlau (oben), WFBB (unten)<br />
Wirtschaftsförderung Brandenburg<br />
Umfassende Beratung zu Wirtschafts- und Arbeitsförderung<br />
Wirtschaftsförderung Land Brandenburg GmbH<br />
Babelsberger Straße 21<br />
14473 Potsdam<br />
Tel.: 0331 73061-0<br />
E-Mail: info@wfbb.de<br />
Web: wfbb.de<br />
www.wirtschaft-markt.de <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
64 | W+M NETZWERK<br />
Neue Sprinter-Generation in<br />
Ludwigsfelde vorgestellt<br />
1936 hatte sich die Daimler AG zum ersten Mal bei Ludwigsfelde<br />
angesiedelt, mit einem Flugzeugmotorenwerk. Nach Enteignung<br />
des Rüstungsbetriebs entstand auf dem Gelände ein Werk für<br />
Düsentriebwerke (inzwischen MTU Maintenance Berlin-Brandenburg<br />
GmbH) und ein Werk für IFA-Lastkraftwagen. 1990 kaufte Daimler<br />
einen Teil des ehemaligen Werkes wieder zurück und baut hier<br />
leichte Nutzfahrzeuge. Rudolf Miethig (VBIW)<br />
Im Stadt- und Technikmuseum Ludwigsfelde<br />
stellte Sebastian Streuff die 3. Generation<br />
des Mercedes-Benz Sprinter<br />
vor. Streuff ist Chef der Mercedes-Benz<br />
Ludwigsfelde GmbH, wo im Frühjahr die<br />
Produktion des neuen Sprinter angelaufen<br />
ist. Die technischen Details ergänzte Andreas<br />
Prick, verantwortlich für Sales Engineering.<br />
In Ludwigsfelde werden die „offenen“<br />
Varianten des Sprinter hergestellt, also<br />
Pritsche und Fahrgestell, während die<br />
geschlossenen Kastenwagen in Düsseldorf<br />
produziert werden. Gut 2.000 Beschäftigte<br />
hat das Werk in Ludwigsfelde.<br />
Und hier werden neuerdings auch Triebkopf-Modelle<br />
des Sprinter gebaut und an<br />
Aufbauhersteller versandt, vornehmlich<br />
Wohnmobilhersteller. Dazu werden jeweils<br />
zwei Triebköpfe rücklings zusammengeschraubt<br />
und als Einheit verladen.<br />
Im zweiten Halbjahr <strong>2018</strong> soll auch<br />
in North Charleston (South Carolina) die<br />
Produktion des neuen Sprinter anlaufen.<br />
Angeboten wird der Sprinter mit zwei unterschiedlichen<br />
Dieselmotoren mit vier und<br />
sechs Zylindern. An den jeweiligen Einsatzzweck<br />
lässt sich der Radstand mit fünf Optionen<br />
zwischen 3.250 und 4.325 Millimetern<br />
anpassen. Neu sind Varianten, die nur<br />
Frontantrieb besitzen. Bei dieser Version<br />
steigt konstruktionsbedingt die Nutzlast<br />
um 50 Kilogramm gegenüber dem Heckantrieb,<br />
und eine 80 Millimeter niedrigere Ladekante<br />
macht das Be- und Entladen deutlich<br />
komfortabler. Insgesamt ergeben sich<br />
durch Kombinationen von Motoren, Fahrgestellen,<br />
Achsen, Antriebssträngen und Aufbauen<br />
über 1.700 Fahrzeugvarianten. Soweit<br />
zur Hardware.<br />
Großen Raum nahm die Erklärung<br />
des neuen Multimediasystems<br />
MBUX mit<br />
Touch- und Sprachbedienung,<br />
Smartphoneintegration<br />
und integrierter<br />
Navigation<br />
ein. Unter anderem<br />
kann das System auch Fuhrparkmanager<br />
mit Fahrzeugen und Fahrern vernetzen.<br />
Mit dem neuen Sprinter halten eine ganze<br />
Reihe von Sicherheits- und Assistenzsystemen<br />
Einzug. Zum Beispiel entlastet<br />
der Aktive Abstands-Assistent DISTRONIC<br />
den Fahrer im Kolonnenverkehr auf Autobahnen<br />
und Fernstraßen. Dazu stellt er seine<br />
Wunschgeschwindigkeit ab 20 km/h ein<br />
und das System hält automatisch einen ausreichenden<br />
Mindestabstand zum vorausfahrenden<br />
Fahrzeug. Einen weiteren Beitrag<br />
zur Entlastung des Fahrers leistet das optionale<br />
Park-Paket inklusive einer 360-Grad-<br />
Kamera. Serienmäßig ist ein Seitenwind-<br />
Assistent mit an Bord, der Transporterfahrten<br />
insbesondere bei höheren Geschwindigkeiten<br />
deutlich sicherer macht. Die<br />
Basisvariante soll unter 20.000 Euro (netto)<br />
kosten.<br />
Fotos: Daimler AG (oben), Rudolf Miethig (unten)<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
VBIW | 65<br />
Propellerantrieb ausgestellt. An prominenter<br />
Stelle, am Beginn des Rundgangs, steht<br />
der Nachbau des Flugapparats, den Carl Jatho<br />
1903 in Hannover gebaut hatte.<br />
Die legendäre Bücker Jungmann.<br />
Museumsjuwel in Wernigerode<br />
Mehr als nur Propeller<br />
Das Luftfahrtmuseum Wernigerode<br />
wurde erst 1999 eröffnet und seitdem<br />
ständig erweitert. Inzwischen<br />
stellt es Flugzeugtechnik in vier Hallen (Hangars)<br />
auf etwa 6.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche<br />
aus. Die Objekte reichen<br />
von einem ersten motorisierten Gleiter bis<br />
zu modernen Zivil-, Rettungs- und Militärflugzeugen<br />
sowie Hubschraubern der späten<br />
1970er-Jahre. Neben ganzen Flugzeugen<br />
werden auch einzelne Komponenten und<br />
Schnittmodelle ausgestellt, darunter auch<br />
Cockpits und Schleudersitze. In Hangar 1 bis<br />
3 sind Hubschrauber sowie Flugzeuge mit<br />
Aus dem brandenburgischen Rangsdorf<br />
kommt die legendäre „Bü 131“ Jungmann.<br />
Bücker Flugzeugbau hatte insgesamt etwa<br />
5.000 Maschinen dieses Typs produziert,<br />
Lizenzbauten eingeschlossen. Der ausgestellte<br />
Nachbau wurde ganz bewusst nicht<br />
bespannt, um einen Einblick in die Struktur<br />
des Flugzeugs zu gewähren.<br />
Eine Besonderheit in zweierlei Hinsicht<br />
stellt die von Burt Rutan entwickelte und<br />
von Viking Aircraft LLC hergestellte Quickie<br />
Dragonfly dar, einmal wegen der eigenwilligen<br />
Anordnung von doppelten Tragflächen<br />
und zum anderen, weil das Flugzeug<br />
als Bausatz zum Selbstbau verkauft wurde.<br />
In Hangar 4 sind schließlich die Flugzeuge<br />
mit Strahltriebwerk ausgestellt, darunter der<br />
berühmt-berüchtigte Starfighter F-104, oder<br />
die F-86 Sabre und Mirage III. Am Ende des<br />
Rundgangs lohnt es sich, den ansprechenden<br />
Ausstellungskatalog zu erwerben.<br />
Fotos: Rudolf Miethig (oben), Luftfahrtmuseum Wernigerode (unten)<br />
Sie wollen vor den<br />
Wright-Brüdern<br />
geflogen sein<br />
Nachbau des Jatho-Flugzeugs von 1903.<br />
Carl Jatho hatte am 18. August 1903<br />
in seinem Tagebuch notiert, ihm sei<br />
ein erster Luftsprung 18 Meter weit<br />
in dreiviertel Meter Höhe gelungen. Das<br />
wäre vor dem Erstflug der Wright-Brüder<br />
am 17. Dezember 1903 gewesen. Es gibt<br />
keine Fotos, keine unabhängige Bestätigung<br />
des Flugs, und mit dem in Wernigerode<br />
ausgestellten Nachbau ist der Nachweis<br />
der Flugfähigkeit nicht gelungen. Einen<br />
noch früheren Motorflug beansprucht<br />
der aus Franken stammende und nach<br />
Amerika ausgewanderte Gustav Weißkopf.<br />
Schon 1901 sei ihm in Fairfield (Connecticut)<br />
ein motorisierter Flug gelungen.<br />
Beweise gibt es nicht, nur den Bericht in<br />
einer Wochenzeitung. Das Deutsche Museum<br />
wurde bedrängt, endlich Weißkopf<br />
als ersten Motorflieger anzuerkennen,<br />
und veranstaltete dazu ein Symposium.<br />
Fazit: Auf Grundlage der bisher verfügbaren<br />
Quellen kann dem Apparat von Weißkopf<br />
keine Flugfähigkeit zugesprochen<br />
werden.<br />
Rudolf Miethig (VBIW)<br />
www.wirtschaft-markt.de <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
66 | W+M DIE LETZTE SEITE<br />
Ausblick auf die nächste Ausgabe<br />
Der Osten steckt voller Energie<br />
Die neuen Bundesländer haben bei<br />
der Energiewende im bundesdeutschen<br />
Vergleich die Nase vorn. Dieser<br />
Vorsprung wird jedoch bei vielen mittelständischen<br />
Unternehmen kritisch gesehen<br />
– denn der „grüne“ Strom verursacht<br />
höhere Kosten im Osten. Dennoch,<br />
der eingeschlagene Weg hin zur perspektivischen<br />
Fokussierung auf Erneuerbare<br />
Energien ist unumkehrbar. In der Titelgeschichte<br />
unserer nächsten Ausgabe berichten<br />
wir über neue Trends in der Energietechnik,<br />
Fortschritte bei den Speichermöglichkeiten<br />
von Wind- und<br />
Solarenergie, spezielle Förderprogramme<br />
für die Steigerung von Energieeffizienz<br />
sowie Neuheiten im Bereich der Elektromobilität.<br />
Seit Juli letzten Jahres ist die SPD-Politikerin<br />
Manuela Schwesig Ministerpräsidentin<br />
in Mecklenburg-Vorpommern.<br />
Die vormalige Bundesfamilienministerin<br />
übernahm das Amt von Erwin Sellering,<br />
der aufgrund einer schweren Erkrankung<br />
zurücktreten musste. Das bereits<br />
im vergangenen Magazin angekündigte,<br />
aber aus Termingründen verlegte<br />
Interview mit der Ministerpräsidentin und<br />
SPD-Landesvorsitzenden steht im Zentrum<br />
eines Länderschwerpunktes über<br />
das Land an der Ostsee.<br />
Neben Personalien, Nachrichten und<br />
Reportagen aus den neuen Bundesländern<br />
lesen Sie eine Analyse<br />
über die Chancen und Risiken<br />
für Exporte und Investitionen<br />
mittelständischer Unternehmen<br />
auf dem<br />
US-Markt in der Ära<br />
Trump sowie – wie<br />
gewohnt – einen interessanten<br />
Ratgeberteil.<br />
Die nächste Ausgabe von<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong><br />
erscheint am 30. August <strong>2018</strong>.<br />
PERSONENREGISTER<br />
Altmaier, Peter 46<br />
Amthor, Philipp 41<br />
Auerbach, Andreas 20<br />
Baerbock, Annalena 39<br />
Bartsch, Daniel 35<br />
Bartsch, Dietmar 41, 56<br />
Bayram, Canan 38<br />
Behrens, Manfred 43<br />
Bellmann, Veronika 41<br />
Benčíková, Alexandra 59<br />
Bernstiel, Christoph 43<br />
Bluhm, Heidrun 41<br />
Borrmann, Kristina 48/49<br />
Brandner, Stephan 44<br />
Branoner, Wolfgang 6<br />
Brehmer, Heike 43<br />
Büchner, Frank 19<br />
Budde, Katrin 43<br />
Bühl, Marcus 44<br />
Bull-Bischoff, Birke 44<br />
Bunsen, Hartmut 18<br />
Büttner, Matthias 43<br />
Chrupalla, Tino 41<br />
Curio, Gottfried 38<br />
Daubner, Susanne 59<br />
de Maizière, Thomas 43<br />
de Vries, Kees 44<br />
Diaby, Karamba 44<br />
Diestel, Peter-Michael 23<br />
Dieu, Nga 32/33<br />
Dobelli, Rolf 57<br />
Domscheit-Berg, Anke 39<br />
Droese, Siegbert 42<br />
Ebbing, Hartmut 38<br />
Ehrentraut, Norbert 60<br />
Faber, Marcus 44<br />
Fass, Dieter 61<br />
Feiler, Uwe 39<br />
Felgentreu, Fritz 38<br />
Fissenewert, Peter 47<br />
Franck, Jan-Erik 59<br />
Freese, Ulrich 40<br />
Friesen, Anton 45<br />
Frömming, Götz 38<br />
Gauland, Alexander 40<br />
Gelbhaar, Stefan 38<br />
Gerber, Andy 60<br />
Gerber, Grit 60<br />
Gnodtke, Eckhardt 44<br />
Golbs, Andreas 19<br />
Göring-Eckhardt, Katrin 45<br />
Gräff, Christian 7<br />
Grätz, Christopher 35<br />
Greiff, Burkhardt 19<br />
Gröhler, Klaus-Dieter 38<br />
Gropp, Reint E. 7<br />
Grund, Manfred 45<br />
Grütters, Monika 38<br />
Gysi, Gregor 38<br />
Haffner, Ronald K. 56, 58<br />
Hahn, André 42<br />
Hahne, Peter 57<br />
Hartmann, Verena 42<br />
Hauptmann, Mark 45<br />
Heilmann, Thomas 38<br />
Heinrich, Frank 42<br />
Heitmüller, Ulf 19/20<br />
Hempel, Jan Dietrich 32/33<br />
Herbst, Torsten 42<br />
Herrmann, Lars 42<br />
Hessenkemper, Heiko 42<br />
Heydel, Philipp 61<br />
Hiepe, Hans-Peter 7<br />
Hilse, Karsten 42<br />
Hirte, Christian 3, 45, 46<br />
Högl, Eva 38<br />
Höhn, Mattias 44<br />
Holm, Leif-Erik 41<br />
Joras, Andrea 7<br />
Junge, Frank 41<br />
Jurk, Thomas 42<br />
Kahnemann, Daniel 57<br />
Kaiser, Elisabeth 45<br />
Kammann, Rolf 7<br />
Kapp, Daniel 61<br />
Kassner, Kerstin 41<br />
Katenmeier, Gerd 60<br />
Kemmerich, Thomas L. 45<br />
Kipping, Katja 42<br />
Kirpal, Kristian 18/19<br />
Kiyosaki, Robert T. 57<br />
Kiziltepe, Cansel 39<br />
Kleinwächter, Norbert 40<br />
Kluckert, Daniela 39<br />
Koeppen, Jens 40<br />
Kolbe, Daniela 42<br />
Kollmorgen, Raj 3, 22-25<br />
Komning, Enrico 41<br />
Körber, Carsten 42<br />
Korte, Jan 44<br />
Kotré, Stefan 40<br />
Kotzbauer, Michael 28/29<br />
Kralinski, Thomas 7<br />
Krauß, Alexander 42<br />
Kroos, Toni 22<br />
Kühn, Stefan 42<br />
Künast, Renate 39<br />
Kurzawa, Stefan 13<br />
Lämmel, Andreas 42<br />
Landgraf, Katharina 42<br />
Lay, Caren 42<br />
Lazar, Monika 42<br />
Lecloux, Beate 52/53<br />
Lehmann, Jens 42<br />
Lemke, Steffi 44<br />
Lenkert, Ralph 45<br />
Leutert, Michael 42<br />
Liebich, Stefan 39<br />
Lischka, Burkhard 44<br />
Lötzsch, Gesine 39<br />
Luczak, Jan-Marco 39<br />
Ludwig, Matthias 59<br />
Magwas, Yvonne 42<br />
Maier, Jens 43<br />
Malsack-Winkemann, Birgit 39<br />
Martens, Jürgen 43<br />
Matschie, Christoph 45<br />
Meinel, Christoph 7, 23<br />
Meiser, Pascal 39<br />
Merkel, Angela 22, 41<br />
Meyer, Christoph 39<br />
Michel, Lyudmyla 34<br />
Michel, Thomas 34<br />
Mindrup, Klaus 39<br />
Monstadt, Dietrich 41<br />
Mrosek, Andreas 44<br />
Müller, Claudia 41<br />
Müller, Detlef 43<br />
Müller, Norbert 40<br />
Müller, Sepp 44<br />
Müller-Rosentritt, Frank 43<br />
Nauerth, Jannik A. 10<br />
Neumann, Christoph 43<br />
Neumann, Martin 40<br />
Nord, Thomas 40<br />
Nordmann, Sebastian 8/9<br />
Oehme, Ulrich 43<br />
Pasemann, Frank 44<br />
Patzelt, Martin 40<br />
Pau, Petra 39<br />
Paukstat, Rolf 20<br />
Paus, Lisa 39<br />
Pegel, Christian 7<br />
Pellmann, Sören 43<br />
Petry, Frauke 38, 43<br />
Pohl, Jürgen 45<br />
Prick, Andreas 64<br />
Ragnitz, Joachim 7, 10, 37<br />
Rehberg, Eckhardt 41<br />
Reichardt, Martin 44<br />
Reinhold, Hagen 41<br />
Renner, Martina 45<br />
Reusch, Roman 40<br />
Rodestock, Bodo 7<br />
Rüthrich, Susann 43<br />
Schäfer, Bodo 57<br />
Schielke-Ziesing, Ulrike 41<br />
Schimke, Jana 40<br />
Schipanski, Tankred 45<br />
Schlund, Robby 45<br />
Schmitz, Gerd 61<br />
Schneider, Carsten 45<br />
Schucht, Boris 7<br />
Schüle, Manja 40<br />
Schulz, Andreas 26/27<br />
Schulz, Swen 39<br />
Schulze, Klaus-Peter 40<br />
Schumann, Michael 7<br />
Schweiger, Torsten 44<br />
Schwesig, Manuela 24, 66<br />
Seeger, Thorsten 34<br />
Seelig, Heiko 13<br />
Selle, Johannes 45<br />
Sellering, Erwin 66<br />
Sinn, Hans Werner 57<br />
Sitta, Frank 44<br />
Sitte, Petra 44<br />
Sommer, Evrim 39<br />
Sorge, Tino 44<br />
Spangenberg, Detlef 43<br />
Springer, René 40<br />
Stefanović, Miloš 14, 33<br />
Steffel, Frank 39<br />
Steffen, Sonja 41<br />
Stein, Peter 41<br />
Steineke, Sebastian 40<br />
Steinke, Kersten 45<br />
Stenger, Tillmann 7<br />
Stier, Dieter 44<br />
Strelecky, John 57<br />
Strenz, Karin 41<br />
Streuff, Sebastian 64<br />
Strom, Torsten 50/51<br />
Stübgen, Michael 40<br />
Tackmann, Kirsten 40<br />
Teuteberg, Linda 40<br />
Thiermann, Christian 14<br />
Thiermann, Gertrud 14<br />
Thiermann, Heinrich 14<br />
Thiermann, Insa 14<br />
Thiermann, Isabel 14<br />
Tiemann, Dietlind 40<br />
Tillmann, Antje 45<br />
Tillmann, Dirk N. 15<br />
Timm, Astrid 61<br />
Timm, Uwe 61<br />
Tobias, Mario 7<br />
Tollkühn, Michael 61<br />
Trump, Donald 56, 66<br />
Uhden, Ron 54/55, 61<br />
Ullrich, Gerald 45<br />
Vaatz, Arnold 43<br />
Vogel, Volkmar 45<br />
von der Marwitz, Hans-Georg 40<br />
von Storch, Beatrix 39<br />
Wagenknecht, Sahra 56/57<br />
Wanderwitz, Marco 43<br />
Wegner, Kai 39<br />
Weihmann, Astrid 61<br />
Weihmann, Reinhard 61<br />
Weiland, Ute E. 7<br />
Weiler, Albert 45<br />
Wendt, Marian 43<br />
Wenzke, Jens 20<br />
Wlodasch, Patrick 61<br />
Woltmann, Jörg 6<br />
Ziegler, Dagmar 40<br />
Zierke, Stefan 41<br />
Zimmermann, Sabine 43<br />
Fotomontage: Pixabay<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2018</strong>
Foto: Jacob Lund, Fotolia<br />
Die besten Ideen<br />
kommen im Stehen.<br />
Der Wechsel von<br />
Sitzen, Stehen und<br />
Bewegen fördert<br />
Produktivität, Gesundheit<br />
und Wohlbefinden.<br />
Er steigert Vitalität,<br />
Kreativität und<br />
Konzentration.<br />
Die Aktion für mehr<br />
Sitz-Steh-Arbeit im Büro.<br />
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cp.de<br />
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Steppie<br />
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Deutsches Institut<br />
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Die Nase von Papa, die<br />
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haben wir Generationen von Kunden durchs<br />
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Bereit für Neues