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Seite 24 Seite 25

wiedersehen und – wenn auch nur für eine kurze Zeit

– gab es die Möglichkeit, Gastfamilien, Freunde und

Umfeld zu erleben.

Da der größte Teil der Gastfamilie unserer Tochter Lea

mittlerweile nicht mehr in Mazabuka lebt, mussten wir

vier uns bis zum großen Wiedersehen leider noch ein

wenig gedulden. Aber immerhin konnten wir eine von

Leas Schwestern wiedersehen und einige ihrer Freunde

wieder treffen und uns selbst davon überzeugen, dass

es den meisten von ihnen glücklicherweise im Großen

und Ganzen gut geht.

Ostermontag brach dann die gesamte Reisegruppe

zusammen mit Alisha, Jolina und auch Charleen, die

in Monze dazu stieß, zum touristischen Teil der Reise

nach Livingstone auf. Dort waren vorgesehen ein

Tagesausflug zu den Viktoriafällen, eine Safari sowie

eine Sunset-Bootstour auf dem Sambesi.

Wohl wussten wir, dass die Viktoria-Fälle zu dieser

Jahreszeit viel Wasser führen, so dass wir bereits vor drei

Jahren sehr von ihnen beeindruckt waren. Was allerdings

dieses Mal an Wassermassen vor unseren Augen in

die Tiefe stürzte, übertraf alles! Zwar hatte im Süden

Sambias die Regenzeit diese Saison ungewöhnlich spät

eingesetzt und war auch zu kurz ausgefallen, doch hatte

es im Norden des Landes ergiebige Regenfälle gegeben,

die sich nun an den Viktoriafällen in einem grandiosen

Naturschauspiel manifestierten. Alle wurden durch und

durch bis auf die Knochen nass. Dennoch ein Erlebnis,

das ich nicht missen möchte.

Nach diesem unvergesslichen Naturerlebnis musste sich

unsere 4-köpfige Familie allerdings für wenige Tage von

den anderen Mitreisenden trennen, um vorzeitig nach

Lusaka zurückzufahren. Denn hier lebt mittlerweile

Leas ehemalige Gastfamilie und damit der sambische

Teil unserer Familie, den wir selbstverständlich auch

besuchen wollten. Vieles ist in den drei Jahren, die

wir uns nicht gesehen hatten, geschehen: der Umzug,

neue Arbeit, Schulwechsel, Hochzeiten, neue kleine

Familienmitglieder und vieles mehr. Einiges davon

wussten wir natürlich schon.

Aber es ist doch etwas ganz anderes, sich darüber von

Angesicht zu Angesicht auszutauschen und zu sehen,

wie es allen geht und wo sie jetzt leben. Und so war

diese gemeinsame Zeit für uns der krönende Abschluss

der Sambia-Reise.

Osterfeuer an der Kirche Christ the King in Nakambala,

Mazabuka

Easter fire at Christ the King Church at Nakambala,

Mazabuka

We already knew that the Victoria Falls carry a lot of

water around this time of the year. We had been very

impressed three years ago. But the huge amount of

water that fell into the depth right in front of us this

time exceeded everything! Whereas this year´s rain

season had started late and also lasted too short in the

southern part of Zambia, there had been heavy rains in

the Northern part of the country. Here at the Victoria

Falls the water masses showed all their might. Although

everybody got wet and soaked, I would never miss this

adventure.

After this unforgettable experience our family had

to leave our travel companions in order to return to

Lusaka a few days earlier. Lea´s former host family and

thus the Zambian part of our family lives there now

and - needless to say - we wanted to visit them, too.

Many things happened since we last met three years

ago: the shift to Lusaka, new jobs, a change of school,

weddings, tiny new family members and much more.

Of course we had already heard of some news before,

but it is completely different to talk to each other face

Ein letztes Mal auf dem Weg zu unserer sambischen

Familie

Walking to our Zambian family for a last time

Bei all den schönen Erfahrungen und Erlebnissen

möchte ich aber nicht darüber hinweg gehen, dass es

auch sehr bedrückende und nachdenklich stimmende

Situationen gab.

Kinder, deren einzige Mahlzeit am Tag das Schulessen

ist – junge Menschen, die trotz College-Abschluss nur

saisonal Arbeit für 3-4 Monate im Jahr finden – auch

dieser Seite Sambias sind wir, um nur einige Bespiel zu

nennen, begegnet.

Die Ursachen für diese nicht zu übersehende Armut

großer Teile der Bevölkerung sind sicher vielschichtig.

Was uns allerdings von sambischer Seite als aktuell

besonders bedrückend genannt wurde, sind eine sehr

hohe Inflation und Missernten aufgrund veränderter

Wetterverhältnisse und deren Unberechenbarkeit.

So verteuern sich auch Grundnahrungsmittel bei

gleichbleibend geringen Einkünften, was vor allem die

Haushalte hart trifft, die seit jeher am Existenzminimum

leben.

So war die FairReise auch dieses Mal ein Anstoß,

darüber nachzudenken, wie gut es uns in Deutschland

geht. Und wie wir selbst vielleicht ein klein wenig dazu

beitragen können, dass es allen in unserer einen Welt

gut geht.

Zu guter Letzt herzlichen Dank an den ewe und das

Development Center der Diözese Monze, namentlich

an Guido, Mr. Phiri, Agnes und Sister Chrisencia, die

uns allen in der Vorbereitungszeit und während der

FairReise mit Rat und Tat allzeit geholfen haben!

Yoko Kuchiba

to face and to see with your own eyes how everybody

is doing, what they are doing, where they are living.

The time we could spend together really was the perfect

completition of the tour for us.

Regardless of all these wonderful experiences, I have

to mention that there have been depressing moments

and situations that made us very thoughtful, too. For

example, children who would not get any meal if not

at school, young people who would find only seasonal

employment for 3 or 4 month in a year - this is a side of

Zambia we encountered as well.

The causes for the obvious poverty of a great share of

the population are surely multiple.

But we were told by local people, that currently their

lives are especially burdened by a very high inflation as

well as crop failure due to changing weather conditions

that cannot be anticipated any longer. As a consequence,

staple food is becoming more expensive whereas income

stagnates - hitting households, that barely make a living,

the most.

Die Viktoriafälle im April 2018

Victoria Falls in April 2018

Therefore, the Fair Travel Tour made us once again

think about how lucky we are in Germany and how we

might contribute at least a bit, so that everyone in our

one world can have a good life.

And last but not least: thank you very much to the ewe

and the Development Centre of Monze Diocese, namely

to Guido, Mr. Phiri, Agnes und Sister Chrisencia who

supported us at anytime from the preparation of the

tour and throughout the whole Fair Travel Tour!

Yoko Kuchiba

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