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wiedersehen und – wenn auch nur für eine kurze Zeit
– gab es die Möglichkeit, Gastfamilien, Freunde und
Umfeld zu erleben.
Da der größte Teil der Gastfamilie unserer Tochter Lea
mittlerweile nicht mehr in Mazabuka lebt, mussten wir
vier uns bis zum großen Wiedersehen leider noch ein
wenig gedulden. Aber immerhin konnten wir eine von
Leas Schwestern wiedersehen und einige ihrer Freunde
wieder treffen und uns selbst davon überzeugen, dass
es den meisten von ihnen glücklicherweise im Großen
und Ganzen gut geht.
Ostermontag brach dann die gesamte Reisegruppe
zusammen mit Alisha, Jolina und auch Charleen, die
in Monze dazu stieß, zum touristischen Teil der Reise
nach Livingstone auf. Dort waren vorgesehen ein
Tagesausflug zu den Viktoriafällen, eine Safari sowie
eine Sunset-Bootstour auf dem Sambesi.
Wohl wussten wir, dass die Viktoria-Fälle zu dieser
Jahreszeit viel Wasser führen, so dass wir bereits vor drei
Jahren sehr von ihnen beeindruckt waren. Was allerdings
dieses Mal an Wassermassen vor unseren Augen in
die Tiefe stürzte, übertraf alles! Zwar hatte im Süden
Sambias die Regenzeit diese Saison ungewöhnlich spät
eingesetzt und war auch zu kurz ausgefallen, doch hatte
es im Norden des Landes ergiebige Regenfälle gegeben,
die sich nun an den Viktoriafällen in einem grandiosen
Naturschauspiel manifestierten. Alle wurden durch und
durch bis auf die Knochen nass. Dennoch ein Erlebnis,
das ich nicht missen möchte.
Nach diesem unvergesslichen Naturerlebnis musste sich
unsere 4-köpfige Familie allerdings für wenige Tage von
den anderen Mitreisenden trennen, um vorzeitig nach
Lusaka zurückzufahren. Denn hier lebt mittlerweile
Leas ehemalige Gastfamilie und damit der sambische
Teil unserer Familie, den wir selbstverständlich auch
besuchen wollten. Vieles ist in den drei Jahren, die
wir uns nicht gesehen hatten, geschehen: der Umzug,
neue Arbeit, Schulwechsel, Hochzeiten, neue kleine
Familienmitglieder und vieles mehr. Einiges davon
wussten wir natürlich schon.
Aber es ist doch etwas ganz anderes, sich darüber von
Angesicht zu Angesicht auszutauschen und zu sehen,
wie es allen geht und wo sie jetzt leben. Und so war
diese gemeinsame Zeit für uns der krönende Abschluss
der Sambia-Reise.
Osterfeuer an der Kirche Christ the King in Nakambala,
Mazabuka
Easter fire at Christ the King Church at Nakambala,
Mazabuka
We already knew that the Victoria Falls carry a lot of
water around this time of the year. We had been very
impressed three years ago. But the huge amount of
water that fell into the depth right in front of us this
time exceeded everything! Whereas this year´s rain
season had started late and also lasted too short in the
southern part of Zambia, there had been heavy rains in
the Northern part of the country. Here at the Victoria
Falls the water masses showed all their might. Although
everybody got wet and soaked, I would never miss this
adventure.
After this unforgettable experience our family had
to leave our travel companions in order to return to
Lusaka a few days earlier. Lea´s former host family and
thus the Zambian part of our family lives there now
and - needless to say - we wanted to visit them, too.
Many things happened since we last met three years
ago: the shift to Lusaka, new jobs, a change of school,
weddings, tiny new family members and much more.
Of course we had already heard of some news before,
but it is completely different to talk to each other face
Ein letztes Mal auf dem Weg zu unserer sambischen
Familie
Walking to our Zambian family for a last time
Bei all den schönen Erfahrungen und Erlebnissen
möchte ich aber nicht darüber hinweg gehen, dass es
auch sehr bedrückende und nachdenklich stimmende
Situationen gab.
Kinder, deren einzige Mahlzeit am Tag das Schulessen
ist – junge Menschen, die trotz College-Abschluss nur
saisonal Arbeit für 3-4 Monate im Jahr finden – auch
dieser Seite Sambias sind wir, um nur einige Bespiel zu
nennen, begegnet.
Die Ursachen für diese nicht zu übersehende Armut
großer Teile der Bevölkerung sind sicher vielschichtig.
Was uns allerdings von sambischer Seite als aktuell
besonders bedrückend genannt wurde, sind eine sehr
hohe Inflation und Missernten aufgrund veränderter
Wetterverhältnisse und deren Unberechenbarkeit.
So verteuern sich auch Grundnahrungsmittel bei
gleichbleibend geringen Einkünften, was vor allem die
Haushalte hart trifft, die seit jeher am Existenzminimum
leben.
So war die FairReise auch dieses Mal ein Anstoß,
darüber nachzudenken, wie gut es uns in Deutschland
geht. Und wie wir selbst vielleicht ein klein wenig dazu
beitragen können, dass es allen in unserer einen Welt
gut geht.
Zu guter Letzt herzlichen Dank an den ewe und das
Development Center der Diözese Monze, namentlich
an Guido, Mr. Phiri, Agnes und Sister Chrisencia, die
uns allen in der Vorbereitungszeit und während der
FairReise mit Rat und Tat allzeit geholfen haben!
Yoko Kuchiba
to face and to see with your own eyes how everybody
is doing, what they are doing, where they are living.
The time we could spend together really was the perfect
completition of the tour for us.
Regardless of all these wonderful experiences, I have
to mention that there have been depressing moments
and situations that made us very thoughtful, too. For
example, children who would not get any meal if not
at school, young people who would find only seasonal
employment for 3 or 4 month in a year - this is a side of
Zambia we encountered as well.
The causes for the obvious poverty of a great share of
the population are surely multiple.
But we were told by local people, that currently their
lives are especially burdened by a very high inflation as
well as crop failure due to changing weather conditions
that cannot be anticipated any longer. As a consequence,
staple food is becoming more expensive whereas income
stagnates - hitting households, that barely make a living,
the most.
Die Viktoriafälle im April 2018
Victoria Falls in April 2018
Therefore, the Fair Travel Tour made us once again
think about how lucky we are in Germany and how we
might contribute at least a bit, so that everyone in our
one world can have a good life.
And last but not least: thank you very much to the ewe
and the Development Centre of Monze Diocese, namely
to Guido, Mr. Phiri, Agnes und Sister Chrisencia who
supported us at anytime from the preparation of the
tour and throughout the whole Fair Travel Tour!
Yoko Kuchiba