Juli 2018 – coolibri Dortmund
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THEMA<br />
Fotos [2]: Anna Kropp<br />
er vonsich. Jobverlust,Schwierigkeiteninder<br />
Beziehungund dann derWohnungsverlust.Er<br />
kenntdas Gefühl, ganz untenangekommen zu<br />
sein.DochMarkus hatsichwiederhochgekämpft.<br />
HeutelebterimBochumerNorden.<br />
Durch denVerkauf derHefte unddie soziale<br />
Stadtführung desVereins verdient er sich etwas<br />
hinzu.AuchdiesenSamstag findensichwieder<br />
einDutzendInteressierte ein, um zu erfahren,<br />
wasesbedeutet, keineWohnung zu haben oder<br />
auffremdeHilfeangewiesenzusein.<br />
Wenn Markus spricht, weiß er,wovon er redet;<br />
dasmerkt man. Undwas er erzählt, geht den<br />
Zuhörendennahe. DassArmut mitten in der<strong>–</strong><br />
scheinbar wohlhabenden<strong>–</strong>Gesellschaftexistiert,<br />
wirdoft nurauf denzweiten Blick deutlich.<br />
In derBahnhofsmission,versteckt in einerwenigbesuchtenEckedes<br />
Hauptbahnhofes etwa,<br />
oder in derNotschlafstelle für Jugendlicheund<br />
jungeErwachsene. „ImSommermüssenhier<br />
auch manchmal Leutedraußen bleiben, dann<br />
istnur Platzfür dieJüngsten“, berichtetMarkus,<br />
„aberimWinterwirdniemand abgewiesen,<br />
da werden dann Matratzenauf denFlur gelegt.“<br />
DreihauptamtlicheMitarbeiter kümmernsich<br />
um dieJugendlichen, acht biszehnMenschen<br />
sind es oftpro Nacht. Andere Einrichtungen<br />
müssensichmit Ehrenamtlichen begnügen,so<br />
auch dieBochumerSuppenküche.60Menschen<br />
sorgen hier mehrmals wöchentlich fürwarmes<br />
Essen.Mehrals dreißigtausendMenschenbekommen<br />
hier jährlich eine warmeMahlzeitserviert.<br />
Markus war früher einervon ihnen.Doch<br />
er hatden Absprung geschafft. „Esist gut, dass<br />
es dasgibt, aber ichmöchtenicht mehr da hin“,<br />
gibterzu. Justin Mantoan<br />
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