Newsletter Ausgabe Juni 2018
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PDGR aktuell<br />
Nr. 2 / <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong><br />
EDITORIAL<br />
Liebe Behandlungspartnerin,<br />
lieber Behandlungspartner<br />
Kurz vor den Sommerferien erhalten<br />
Sie die zweite <strong>Ausgabe</strong> von<br />
«PDGR aktuell» in diesem Jahr.<br />
BEI DEMENZ ÖFFNET<br />
KUNSTTHERAPIE TÜREN<br />
Das erste Thema beleuchtet die<br />
aktuelle Kunstausstellung in der<br />
Josef Müller, CEO Klinik Waldhaus Chur und blickt<br />
hinter das Erschaffen der Kunstwerke<br />
und der damit verbundenen<br />
Therapiearbeit. Die Werke geben eindrückliche Einblicke<br />
in die Gedanken- und Gefühlswelt einer Person<br />
mit demenzieller Erkrankung.<br />
AMBULANTE PSYCHIATRISCHE<br />
KRISENINTERVENTION<br />
Im zweiten Teil berichten wir über die ersten Erfahrungen<br />
der Ambulanten Psychiatrischen Krisenintervention.<br />
Im Rahmen eines Pilotprojektes führten die PDGR<br />
am 1. April das neue mobile Angebot in der Region<br />
Bündner Rheintal / Domleschg ein.<br />
Sie sind auch in der zweiten Jahreshälfte zu den verschiedene<br />
interessanten Veranstaltungen und Symposien<br />
der PDGR herzlich eingeladen.<br />
Ich wünsche Ihnen eine erholsame Sommerzeit.<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
Herzliche Grüsse<br />
Josef Müller<br />
CEO<br />
KOMPETENT UND GEMEINSAM FÜR LEBENSQUALITÄT
BEI DEMENZ ÖFFNET KUNSTTHERAPIE TÜREN<br />
Menschen mit Demenz oder einer anderen psychischen Beeinträchtigung brauchen einen sicheren Rahmen. Die bei den<br />
PDGR angebotene Kunsttherapie erfüllt diesen Anspruch. Zuweisenden sei darum ans Herz gelegt: Das Arbeiten mit künstlerischen<br />
Mitteln zeigt verborgene Ressourcen und gibt wiederkehrende Lebensfreude.<br />
Eine bis Mitte August dauernde Ausstellung in den Gängen<br />
des Erdgeschosses im Hauptgebäude der Klinik Waldhaus<br />
Chur offenbart die immense Ausdruckskraft, die in Menschen<br />
mit Demenz und psychischer Beeinträchtigung<br />
steckt. Kunst als Therapie also? «Keine Frage», finden Gion<br />
Müller und Paula Alexandra Cordas, die Kunsttherapeuten,<br />
sowie Birgit Walser, Leiterin Gerontopsychiatrische Tagesklinik<br />
Chur. «Kreatives und schöpferisches Gestalten ist auch<br />
im Alter sinnstiftend und stellt die Verbindung zu sich selbst<br />
und zu anderen her».<br />
Menschen mit Demenz kreativ unterstützen<br />
Für Hausärzte wie auch für andere Zuweisende ist es gut<br />
zu wissen, dass Malen und Gestalten, ebenso wie Musik<br />
und Bewegung, besondere Ausdrucksmittel sind, welche<br />
menschliche Begegnungen bei psychisch erkrankten und<br />
bei dementen Menschen ermöglichen. Wenn Worte nicht<br />
(mehr) ausreichen oder fehlen, dann ermöglicht gestalterisches<br />
kreatives Arbeiten Sprache. Die von den PDGR<br />
angebotene begleitete Kunsttherapie setzt nicht nur das<br />
kreative Potenzial frei. Betroffene sind oft auch zufriedener,<br />
glücklicher, lebendiger, erfahren Selbstwertgefühl, finden<br />
einen neuen Sinn in ihrem durch die Krankheit beeinträchtigten<br />
Leben und damit oft auch mehr Lebensqualität für<br />
sich. Für Angehörige ist der mehrfach positive Aspekt<br />
ebenfalls eine Erleichterung, da sie selbst entlastet werden.<br />
«Sie berichten auch, wie ihre Angehörigen, ausgeglichener,<br />
zufriedener und oft auch ruhiger nach Hause kommen,<br />
nach dem sie die Kunsttherapie besucht haben».<br />
An der Ausstellung wird vieles sichtbar. Bilder und Skulpturen<br />
erzählen von einer unglaublichen Ideenvielfalt und<br />
von den Gefühlen der Gestaltenden, schaffen Räume der<br />
Begegnung. Ein Bild etwa, das einen Sträfling zeigt, erzählt<br />
davon, dass sich der Maler als «Gefangener in der Diagnose<br />
Demenz» fühlt. Er sieht sich eingezwängt in einem Korsett,<br />
aus dem er nicht mehr herausfindet. Dement werden<br />
bedeutet für Betroffene auch, einen Teil ihrer Autonomie zu<br />
verlieren.<br />
Alle Bilder und Skulpturen, die mit dem Einverständnis der<br />
Künstler gezeigt werden, veranschaulichen, wie wichtig<br />
es ist, die Gefühle ernst zu nehmen. «Die Frage, was es im<br />
Alter braucht, wird mit der Ausstellung gut beantwortet:<br />
Es braucht kreatives Wirken. «Kunst ist nicht an das Alter<br />
gebunden», sagen die Kunsttherapeuten Gion Müller und<br />
Paula Alexandra Cordas. «Wenn man sich in kreative Prozesse<br />
einlässt, wird auch bildhafte Kommunikation möglich».<br />
Oder:« Wer malt ist im Lebensprozess…»<br />
Gesunde wie Kranke fragen sich häufig, wer sie denn noch<br />
sein werden, wenn sie ihr Gedächtnis verlieren. Oft wird darauf<br />
leichtfertig geantwortet, das ist doch nicht so schlimm,<br />
dieses Vergessen. «Aber es ist für viele Betroffene schlimm»,<br />
erklärt Birgit Walter. «Wir versuchen darum in der Kunsttherapie<br />
einen Weg zu finden, mit diesem Verlust, mit diesen<br />
Einschränkungen zu leben. Wenn sich die Seele etwa in<br />
kreativen Prozessen des Malens und Gestaltens ausdrücken<br />
kann, dann öffnet das innere Türen». Dabei geht es nicht um<br />
das Endprodukt an sich, sondern alleine um den Prozess,<br />
um die heilsame Kraft des Gestaltens.<br />
Hausärzte und weitere Zuweisende können ihre Patientinnen<br />
und Patienten über die Tageskliniken der PDGR für<br />
eine Kunsttherapie oder eine Aktivierungstherapie (für<br />
Menschen mit fortgeschrittener Demenz) anmelden. Auch<br />
Altersheime und Angehörige können Demenzerkrankte<br />
direkt anmelden: Telefon +41 58 225 22 70.
Kontakt AKi<br />
Freitag: 16.00 – 20.00 Uhr<br />
Samstag, Sonntag und<br />
Feiertage: 08.00 – 20.00 Uhr<br />
Telefon +41 58 225 21 00<br />
aki@pdgr.ch<br />
Team:<br />
Pflegefachfrauen HF<br />
Silvia Brauchli<br />
Anca da Gier<br />
Ursula Meyer<br />
AMBULANTE PSYCHIATRISCHE<br />
KRISENINTERVENTION:<br />
ERSTE ERFAHRUNGEN SIND GUT<br />
Krankheiten halten sich nicht an Bürozeiten und akut psychische Krisen ebenfalls nicht.<br />
Deshalb haben die PDGR für Menschen mit akuten psychischen Erkrankungen und psychosozialer<br />
Beeinträchtigung das neue mobile Angebot «Ambulante Psychiatrische Krisenintervention»<br />
für die Region Bündner Rheintal / Domleschg geschaffen.<br />
Ärzte<br />
Dr. med. Fabian Gaspoz<br />
Dr. med. Ibrahim Al Saleh<br />
Samir Kadusic (ab 1.8.)<br />
Ansprechpersonen<br />
AXEL BAUMANN<br />
Chefarzt Akutpsychiatrie<br />
Tel. +41 58 255 20 07<br />
axel.baumann@pdgr.ch<br />
ANDREAS WERNER<br />
Bereichsleiter Akutpsychiatrie<br />
Tel. +41 58 255 30 12<br />
andreas.werner@pdgr.ch<br />
Das Team der Ambulanten Psychiatrischen<br />
Krisenintervention (AKi) steht seit 1. April <strong>2018</strong><br />
an Wochenenden, an denen die Erreichbarkeit<br />
der ambulanten Ärzte eingeschränkt ist,<br />
zur Verfügung: Von Freitag 16.00 bis 20.00<br />
Uhr, an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen<br />
von 8.00 bis 20.00 Uhr. Die Hausbesuche<br />
in Krisensituationen erfolgen durch das AKi-<br />
Team, bestehend aus Ärzten und Dipl. Pflegefachpersonen<br />
HF. Die ersten Erfahrungen<br />
des AKi-Teams sind sehr gut. In der Startphase<br />
haben die Ärzte-/Pflegeteams durchschnittlich<br />
jeweils drei bis fünf Einsätze mit steigender<br />
Tendenz geleistet. «Wir erwarten jedoch<br />
mit der Zeit zusätzliche Nachfragen».<br />
«Häufig wird das 'Krisenteam' bei suizidalen<br />
Gedanken, bei akuten Suchterkrankungen<br />
und bei anderen akuten psychischen Erkrankungen<br />
angefordert, also immer dann, wenn<br />
die Patienten und die Angehörigen nicht<br />
mehr weiter wissen», erklärt Bereichsleiter Andreas<br />
Werner. In manchen Fällen kann auch<br />
ein stationärer Aufenthalt nicht vermieden<br />
werden. «Grundsätzlich aber gilt: Ambulant<br />
vor stationär». Erfahrungen mit ähnlichen<br />
Angeboten ausserkantonal sind sehr gut.<br />
Nach den Feiertagen und Wochenenden<br />
werden die Patienten wieder vom Hausarzt<br />
und allen anderen Behandlungspartnern<br />
weiter betreut. «Ziel ist nicht, die behandelnden<br />
Ärzte und die weiteren Behandlungspartner<br />
auszuschliessen. Ganz im Gegenteil», so<br />
Andreas Werner. «Wir vom AKi decken ja die<br />
Krisen-Wochenenden und -Feiertage ab».<br />
In der zweijährigen Pilotphase sammeln die<br />
PDGR mit dem mobilen AKi-Team auf der<br />
Achse Maienfeld-Thusis Erfahrungen. «Wir<br />
wollen innert 30 Minuten vor Ort sein, um<br />
akute Krisen aufzufangen».<br />
Tipps, Ratschläge und Informationen vermittelt<br />
das AKi-Team aber auch per Telefon direkt<br />
an Patienten oder den Angehörigen. Wenn<br />
immer möglich, werden die Angehörigen und<br />
das soziale Umfeld miteinbezogen.<br />
Ziele des AKi-Teams sind:<br />
• Bestmögliche und kurzfristige Stabilisierung<br />
im häuslichen Umfeld<br />
• Individuelle Beratung und Betreuung in<br />
Krisensituationen<br />
• Gute Vernetzung mit den Behandlungspartnern<br />
für eine Behandlungs-Kontinuität<br />
Das AKi-Team erreichen Sie unter<br />
Telefon +41 58 225 21 00.<br />
Die psychiatrische 24-Stunden-Notfallbetreuung<br />
in der Klinik Waldhaus Chur bleibt<br />
weiterhin bestehen.
Veranstaltungen<br />
Kontakt<br />
Öffentliche Vorträge – Chur<br />
Fachsymposien<br />
KLINIK BEVERIN<br />
La Nicca Strasse 17, 7408 Cazis<br />
Tel. +41 58 225 35 35<br />
Fax +41 58 225 35 36<br />
Klinik Waldhaus Chur, Mehrzwecksaal<br />
19.00 – 21.00 Uhr<br />
Anschliessend: Frage- und Diskussionsrunde<br />
mit Apéro<br />
25. September <strong>2018</strong><br />
Lesbisch, schwul, bisexuell, trans*<br />
und heterosexuell – alles dasselbe?<br />
Referent: Dr. med. Rahul Gupta,<br />
Chefarzt Spezialpsychiatrie<br />
30. Oktober <strong>2018</strong><br />
ADHS – Krank für das ganze Leben?<br />
Referentin: Dr. med. Gianetta Schäfer,<br />
Oberärztin APD/ATK Region Nord<br />
28. August <strong>2018</strong><br />
19.00 – 21.00 Uhr<br />
Restaurant Otello Chur<br />
FOSUMOS-Gesprächsgruppe:<br />
Cannabinoide<br />
Referentin: Dr. med. Melanie<br />
Rehli, Leitende Ärztin Anästhesie<br />
/ Schmerztherapie, Kantonsspital<br />
Graubünden<br />
26. September <strong>2018</strong><br />
13.30 – 17.00 Uhr<br />
Klinik Waldhaus Chur<br />
Psychiatrie-Spitex-Symposium<br />
Vorträge und Workshops<br />
KLINIK WALDHAUS<br />
Loëstrasse 220, 7000 Chur<br />
Tel. +41 58 225 25 25<br />
Fax +41 58 225 25 26<br />
WWW.PDGR.CH<br />
INFO@PDGR.CH<br />
Wissenschaftscafé – Café B12 Chur<br />
6. September <strong>2018</strong><br />
18.00 Uhr<br />
Wie wollen wir sterben?<br />
Podiumsdiskussion mit Experten<br />
5. Oktober<br />
08.30 – 17.00 Uhr<br />
Klinik Waldhaus Chur<br />
Herbstsymposium KJP PDGR:<br />
Von der schwierigen Zeit des<br />
Übergangs - Neues aus der<br />
Transitionspsychiatrie<br />
MENTALVA Privatklinik Resort & Spa<br />
Klinik Beverin, La Nicca Strasse 17, 7408 Cazis<br />
Tel. +41 58 225 33 50<br />
Fax +41 58 225 33 90<br />
info@mentalva.ch<br />
www.mentalva.ch<br />
Gültig bis 30. September <strong>2018</strong><br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber: PDGR<br />
Verantwortung: Markus Pieren<br />
Redaktion, Gestaltung: Reto Heinrich<br />
Journalistische Mitarbeit: Karin Huber<br />
Bilder: eigene Bilder / Shutterstock<br />
Druck: ARBES Druckerei, Rothenbrunnen<br />
Auflage: 1000 Exemplare